Ihr habt folgenden Fehler begangen: Wenn immer ihr mit einer Evangelisation beginnt, fangt ihr auch gleichzeitig an zu schreiben. Wenn euch die Aufgabe gestellt ist, zu schreiben, wenn Gott zu euch gesprochen hat wie zu Johannes: „Schreibe diese Dinge“, dann widmet euch dieser Tätigkeit und versucht nicht, noch anderes zu tun. Wenn ihr aber zur Verkündigung berufen seid, dann ist euer Geist nicht stark genug, die Anstrengung des Sprechens, der Hausbesuche und des Schreibens zu verkraften, obwohl Ihr äußerst aktiv sein könnt. Wenn ihr in einer Verkündigung steht und den Menschen neue und ungewöhnliche Wahrheiten übermitteln wollt, deren Annahme ein Kreuz mit einschließen, müßt ihr eurem Geist soviel Ruhe wie möglich gönnen. Die Themen sollen sorgfältig ausgewählt werden. Faßt eure Ansprachen kurz und bringt wichtige Lehren sehr schlicht und einfach. ... Ev.592.3 Teilen

Um in diesem Dienst erfolgreich zu sein, ist es wichtig, jeweils nur eine Aufgabe zu erledigen, sich ganz auf eine Arbeit zu konzentrieren. Eure Beurteilung in dieser Sache ist nicht richtig. Beginnt ihr mit einer Vortragsreihe, so macht diese Verkündigung zu eurer Hauptaufgabe. Schreibt nicht zur gleichen Zeit Briefe oder Artikel für Zeitschriften, denn dadurch verzettelt ihr eure Kräfte. Die Prediger ... wurden in dieser Hinsicht getadelt. Der Herr zeigte mir, dass sie die wichtige Aufgabe der Verkündigung beeinträchtigten. Sie widmeten so viel Zeit dem Briefeschreiben und konnten dadurch nicht einmal die Hälfte ihrer Kräfte für ihre bedeutende Arbeit einsetzen. Das Besuchen der Interessierten ist ein wichtiger Teil der Arbeit; doch die Zeit dieser Brüder war fast ständig mit dem Schreiben ausgefüllt. Dies ermüdete sie sehr und war ihrer gegenwärtigen Aufgabe nur hinderlich. Die Zuhörer wurden der klaren, überzeugenden Auslegung der Schrift beraubt, und der seelsorgerische Dienst wurde vernachlässigt. ... Ev.593.1 Teilen

Dies ist der Grund dafür: Sie verbrachten sehr viel Zeit an ihren Schreibtischen, und wenn sie Besuche machen sollten, entschuldigten sie sich, dass sie müde und zu beschäftigt seien. Die Folge davon war, dass sie in ihrer Verkündigung nicht frisch waren; ihr Geist war überfordert und nicht in der Lage, den Dienst zu verrichten, den der Herr segnen könnte. Ihre Darlegungen waren nicht klar und eindeutig. Wenn sie sich jedoch auf dem Podium ereiferten, glaubten sie, erfolgreich in der Verkündigung zu sein. Sie berührten diesen und jenen Punkt, führten so viel Beweise an und glaubten, dadurch überzeugenden und überwältigenden Beweis zu liefern; jedoch in Wirklichkeit erreichten sie das Gegenteil; sie begruben förmlich die Wahrheit unter der Vielzahl von Beweisen und Material, die sie über die Zuhörer ausschütteten, so dass man die einzelnen Glaubenspunkte nicht erkennen konnte. Ihre Auslegungen waren verworren. Es wurden so viele verschiedene Themen in einer Verkündigung behandelt, dass nicht ein einziger Punkt im Geist derer, für die die Botschaft neu und unbekannt war, klar und als bewiesen hervorging. ... Ein Thema, ein paar Punkte klar und deutlich ausgelegt, wäre für die Zuhörer viel wertvoller als all die Fülle des Materials, mit der ihr eure Verkündigung zu beweisen und begründen glaubt. — Brief 47, 1886. Ev.593.2 Teilen

10256

42858