Portrait von Ellen White
A-   A+
A-   A+
Bücher
Achtung, noch nicht 100% für das Handy optimiert.
Ich arbeite parallel an der APP.
Vorwort
Vorwort
13

Wenn Gott seinem Volk Botschaften sendet, kommen sie stets zur rechten Zeit. Sie sind den jeweiligen Umständen und Bedürfnissen angepaßt. Das lehren uns sowohl die Geschichte der Bibel als auch die Schriften des Geistes der Weissagung. Z8.13.1 Teilen

Nur fünfzehn Monate nach der Herausgabe der „Zeugnisse für die Gemeinde“ Band 7, erschien im März 1904 Band 8. Die Botschaften, die in diesem Band enthalten waren, wurden veröffentlicht, um einer schwierigen Situation zu begegnen, in welche die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten hineingeraten war. Man wußte zurzeit der Herausgabe noch nicht, welche Wendung die Strömung nehmen würde. Auf jeden Fall waren die in Band 8 enthaltenen Unterweisungen dazu angetan, drohendes Unheil abzuwenden. Z8.13.2 Teilen

Die Generalkonferenz der Gemeinschaft war neu geordnet und das Werk breitete sich rasch in verschiedenen Teilen der Welt aus. Der Sitz war im Jahre 1903 nach Washington, D.C. verlegt worden, was dem Willen Gottes entsprach. Aber in der ursprünglichen Zentrale in Battle Creek, Michigan, entwickelte sich eine Sache, die leicht zur Zerstörung des Glaubensfundamentes, ja zur Auflösung der Gemeinde in ihrer bisherigen Verfassung hätte führen können, wäre sie nicht unterdrückt worden. Irrtum schlich sich unter dem Deckmantel von „neuem Licht“ sehr behutsam und schleichend, aber sicher in die Gemeinde ein. Z8.13.3 Teilen

Um die Jahrhundertwende hatten sich einige Arbeiter, besonders der leitende Arzt des Sanatoriums in Battle Creek, Dr. Kellogg, mit Lehren über die Persönlichkeit Gottes beschäftigt, die in völligem Widerspruch zu den klaren Lehren des Wortes Gottes standen. Man behauptete, dass die Annahme dieser Theorien dem Volke eine herrliche Erfahrung vermitteln und die Beendigung der Arbeit beschleunigen würde. Z8.13.4 Teilen

Diese pantheistischen Ansichten verleugneten die Persönlichkeit Gottes, die ihn als Urheber, Erhalter und Herrscher des Universums auszeichnet, und stellten Gott als eine Kraft dar, welche die ganze Natur durchdringt und sich im Sonnenschein, in der Blume, im Gras, im Baum, ja im Mitmenschen offenbart. Man schreckte nicht davor zurück, diese fremde, aber bezaubernde Theorie öffentlich den Abgeordneten der Generalkonferenz vorzutragen. Im Sanatorium in Battle Creek gehörte sie zum Lehrstoff der angehenden Ärzte. In Arbeiter- und Ratsversammlungen wurde die Diskussion darüber bald zum Hauptthema. Z8.13.5 Teilen

14

Verschärft wurde die Situation noch durch die Herausgabe eines Buches mit dem Titel „Living Temple“ [Lebendiger Tempel] von Dr. Kellogg im Winter 1902-1903, das im volkstümlichen Stil Physiologie und Hygiene behandelte, aber auch die neuen Ansichten betreffs Gottes vertrat. Es fand weite Verbreitung unter Siebenten-Tags-Adventisten, da es dazu beitragen sollte, Geld für den Wiederaufbau des Sanatoriums in Battle Creek aufzubringen, das durch Feuer zerstört worden war. Z8.14.1 Teilen

Der Herr in seiner großen Barmherzigkeit unterrichtete seine Dienerin E.G. White, wohin dieses „Neue Licht“, falls angenommen, führen würde. Sie schrieb: Z8.14.2 Teilen

„Wir brauchen den schwärmerischen Wunderglauben dieses Buches (‚Living Temple‘) nicht. Wer sich auf dieses spitzfindige Philosophieren einläßt, wird sich bald in einer Stellung befinden, wo der Seelenfeind mit ihm sprechen und ihn von Gott hinwegführen kann. Es ist mir gezeigt worden, dass der Schreiber dieses Buches sich auf falschem Weg befindet. Er hat die unterscheidenden Wahrheiten für diese Zeit aus den Augen verloren. Er weiß nicht, wohin seine Schritte führen. ... Z8.14.3 Teilen

Mir wurde eine Plattform gezeigt, unterstützt von soliden Bausteinen — den Wahrheiten des Wortes Gottes. Ein Leiter des ärztlichen Werkes in hoher Position befahl diesem und jenem Mann, die Bausteine zu lockern, die diese Plattform stützten. Dann hörte ich eine Stimme sagen: ‚Wo sind die Wächter, die auf Zions Mauern stehen müßten? Dieses Fundament wurde vom großen Meister selbst errichtet. Es wird Sturm und Gewitter standhalten. Werden sie zulassen, dass dieser Mann Theorien verkündigt, welche die vergangene Erfahrung des Volkes Gottes verleugnen? Die Zeit ist gekommen, entschiedene Schritte zu unternehmen.‘ ... Z8.14.4 Teilen

15

Nur wenige können erkennen, was das Resultat der Annahme dieser spitzfindigen Philosophien sein würde. Aber der Herr hat den Vorhang beiseite gezogen und mir gezeigt, was die Folgen sein würden. ... Z8.15.1 Teilen

Der Seelenfeind hat versucht die Vermutung zu verbreiten, dass eine große Reformation unter den Siebenten-Tags-Adventisten stattfinden müsse, und dass diese Reformation darin bestehen würde, die Säulen unseres Glaubens aufzugeben und eine Reorganisation durchzuführen. Was wäre das Resultat, wenn eine solche Reformation stattfände? Die Grundsätze der Wahrheit, die Gott in seiner Weisheit der Gemeinde der Übrigen übergeben hat, würden beiseite gelegt werden. Unsere Religion würde sich ändern. Die fundamentalen Grundsätze, die das Werk während der letzten fünfzig Jahre gestützt haben, würden als Irrtum gebrandmarkt werden. Eine neue Organisation würde aufgerichtet werden. Man würde Bücher nach neuer Ordnung schreiben. Man würde ein System intellektueller Philosophie einführen. Der Sabbat würde als unwesentlich betrachtet werden, wie auch der Gott, der ihn einsetzte. Nichts dürfte sich dieser neuen Bewegung in den Weg stellen. Ihre Leiter würden lehren, dass Tugend besser sei als Laster; da aber Gott entfernt war, würden sie ihr Vertrauen auf menschliche Macht setzen, die ohne Gott wertlos ist. Ihr Fundament wäre auf Sand gegründet, und Sturm und Gewitter würden die ganze Struktur bald hinwegfegen. Z8.15.2 Teilen

Wer besitzt die Autorität, eine solche Bewegung zu beginnen? ...“ — Siehe Selected Messages I, 201-205 (1904). Z8.15.3 Teilen

So warnte E.G. White auch im Jahre 1905 in „Notebook Leaflets“: Z8.15.4 Teilen

„Nach dem Verstreichen der Zeit anvertraute Gott seinen treuen Nachfolgern die kostbaren Grundsätze der gegenwärtigen Wahrheit. Die Grundsätze wurden nicht solchen übermittelt, die keine Erfahrung im Verkündigen der ersten und zweiten Engelsbotschaft hatten. Sie wurden den Arbeitern übergeben, die von Anbeginn des Werkes Teil daran hatten. Z8.15.5 Teilen

Diejenigen, die diese Erfahrungen machten, müssen fest wie ein Fels zu den Grundsätzen stehen, die uns zu Siebenten-Tags-Adventisten gemacht haben. ... Diese Männer dürfen nicht zulassen, dass sich ihr Glaube in Unglauben verwandelt; sie dürfen nicht zulassen, dass das Banner des dritten Engels ihren Händen entrissen wird. Sie müssen ihr Vertrauen bis ans Ende festhalten. ... Wir können jetzt nicht das Fundament verlassen, das Gott gelegt hat. Wir können jetzt nicht in eine neue Organisation eintreten; denn dies würde Abfall von der Wahrheit bedeuten.“ — Siehe Selected Messages II, 389.390. Z8.15.6 Teilen

16

Im Lichte der Botschaften des Geistes der Weissagung nahmen die meisten Arbeiter im Werk ihre Stellung aufseiten der Wahrheit ein. In den Feldern aber herrschte noch nach wie vor Verlegenheit, Unsicherheit und Verwirrung. Zeugnisse Band 8 enthielt eine Botschaft bezüglich dieses Gegenstandes, die in unmißverständlichen Worten die Wahrheit hervorhob und den Irrtum in seiner Widersprüchlichkeit brandmarkte. Der Krise konnte begegnet und die Gemeinde gerettet werden. Z8.16.1 Teilen

Außer diesem Kampf um die Lehre gab es zu der Zeit, als Band 8 geschrieben wurde, noch andere Probleme. In weniger als elf Monaten nach dem Brand des Sanatoriums am 18. Februar 1902 war auch das Review- and Herald- Gebäude in Battle Creek am 30. Dezember 1902 ein Opfer der Flammen geworden. Z8.16.2 Teilen

Seit Jahren hatte der Geist der Weissagung eine Zerstreuung der Glieder von Battle Creek gefordert, die sich in großer Zahl dort niedergelassen hatten, weil es dort eine Lehranstalt, den Verlag mit Druckerei und das riesige Sanatorium gab. Immer wieder hatte der Herr darauf hingewiesen, dass an andern Orten kleinere Sanatorien, Schulen und Verlagshäuser errichtet werden sollten, anstatt große kostspielige Anstalten auf einen Platz zu konzentrieren, wie es in Battle Creek der Fall war. Nach dem Brand des Review- und Herald- Gebäudes schien den Leitern der günstige Zeitpunkt gekommen zu sein, das Verlagshaus an einem andern Platz aufzubauen. Das geschah 1903, als die Büros der Generalkonferenz und das Verlagshaus nach Washington, D.C. verlegt wurden. Z8.16.3 Teilen

Um den Siebenten-Tags-Adventisten den Hintergrund des Unglücks, das die Gemeinde durch den Verlust der Verlagsanstalt getroffen hatte, und die Notwendigkeit, das Werk auf neuer Grundlage an neuen Plätzen wieder aufzurichten, deutlich zu machen, erschien in Band 8 das Kapitel „Oft wiederholte Ratschläge“. Z8.16.4 Teilen

17

Obgleich sicherlich die Frage der Lehre im Vordergrund stand, beginnt das Buch nicht mit einer Erörterung der Probleme zu dieser Zeit. Es hätte dem Feind eine große Freude bereitet, wenn es ihm gelungen wäre, durch Lehrstreit die Aufmerksamkeit von Gottes Volk von seiner großen Aufgabe abzulenken, der Welt die letzte Gnadenbotschaft zu verkündigen. Z8.17.1 Teilen

So finden wir im ersten Abschnitt Artikel folgenden Inhalts: Unser Werk — Der Missionsauftrag — Himmlische Kraft verheißen — Unsere Verantwortlichkeit — Das Werk daheim und in auswärtigen Feldern. Z8.17.2 Teilen

In einem weiteren Kapitel fand besonders das Werk in Europa Erwähnung. Z8.17.3 Teilen

Es entspricht der Tatsache, dass während der Krise 1902-1903 eine gute Zahl der Glieder vom Glauben abirrte. Auch Eigentum ging der Gemeinschaft verloren; aber das diente nicht dazu, das Werk aufzuhalten. Die Warnungen des Abschnitts „Seid wachsam“ und die Darlegung der Wahrheit in dem Abschnitt „Die notwendige Erkenntnis“ sollten der Gemeinde als Schutzwall vor neuen Verführungen dienen, die bis zum Ende der Zeit Gültigkeit haben. Z8.17.4 Teilen

Möge der Herr alle reichlich segnen, die „Zeugnisse für die Gemeinde“ Band 8 mit aufrichtigem Herzen studieren. Z8.17.5 Teilen

18

„Es wird dennoch dazu kommen, dass Jakob wurzelnund Israel blühen und grünen wird, dass sie den Erd-boden mit Früchten erfüllen.“ Jesaja 27,6. Z8.18 Teilen

Kapitel 1: Unser Werk

Was ist unser Werk? — Es ist dasselbe, das Johannes dem Täufer gegeben wurde, von welchem wir lesen: „Zu der Zeit kam Johannes der Täufer und predigte in der Wüste des jüdischen Landes und sprach: Tut Buße, das Himmelreich ist nahe herbeigekommen. Und er ist der, von dem der Prophet Jesaja gesagt hat und gesprochen: Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg, und machet richtig seine Steige!“ Matthäus 3,1-3. Z8.18.1 Teilen

Alle, die in Wahrheit im Werke des Herrn für diese letzten Tage tätig sind, werden eine entschiedene Botschaft zu verkündigen haben. Man lese die ersten paar Verse vom vierzigsten Kapitel des Buches Jesaja: Z8.18.2 Teilen

„Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg, macht auf dem Gefilde eine ebene Bahn unserm Gott! Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden; denn die Herrlichkeit des Herrn soll offenbart werden, und alles Fleisch miteinander wird es sehen. Denn des Herrn Mund hat‘s geredet.“ Jesaja 40,3-5. Z8.18.3 Teilen

„Es spricht eine Stimme: Predige! Und er sprach: Was soll ich predigen? Alles Fleisch ist Gras, und alle seine Güte ist wie eine Blume auf dem Felde. Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt; denn des Herrn Geist bläst darein. Ja, das Volk ist das Gras. Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt; aber das Wort unsers Gottes bleibt ewiglich.“ Jesaja 40,6-8. Z8.18.4 Teilen

Dieses Kapitel enthält Unterweisungen, welche für uns, die wir zu dieser Zeit leben, höchst passend und geeignet sind. Das Wort des Herrn an uns ist: „Tut Buße und bereitet den Weg, damit mein Werk in rechter Weise vorangehe!“ Z8.18.5 Teilen

19

Die Verlegung des Werkes nach Washington, welches bis dahin in Battle Creek getan wurde, ist ein Schritt in der rechten Richtung. Wir sollen beständig in neue Gebiete eindringen, wo die Leute in geistlicher Finsternis sind. „Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden, und was ungleich ist soll eben, und was höckericht ist, soll schlicht werden.“ Jesaja 40,4. Zur Erlösung der Kinder Gottes soll durch Eröffnung seines Wortes und der Vorführung eines klaren: „So spricht der Herr!“ ein jedes Hindernis beseitigt werden. Das wahre Licht soll hervorstrahlen; denn „Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker.“ Die Wahrheit des lebendigen Gottes soll im Gegensatz zum Irrtum gesehen werden. Verkündigt die frohe Botschaft! Wir haben einen Heiland, der sein Leben gegeben hat, damit „alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Z8.19.1 Teilen

Hindernisse werden sich dem Fortschritt des Werkes Gottes in den Weg stellen; aber fürchtet euch nicht! Mit der Allmacht des Königs der Könige verbindet Gott, der seinen Bund festhält, die Liebe und Sorgfalt eines zärtlichen Hirten. Nichts kann ihm im Wege stehen. Seine Macht ist absolut. Sie ist das Pfand zur Erfüllung der Verheißungen, die er seinen Kindern machte. Er kann alle Hindernisse, die sich dem Fortschritt seines Werkes entgegenstellen, hinwegnehmen. Er hat Mittel zur Beseitigung einer jeden Schwierigkeit, damit diejenigen, die ihm dienen und die von ihm angewandten Mittel achten, erlöst werden können. Seine Güte und seine Liebe sind unendlich, sein Bund ist unveränderlich. Z8.19.2 Teilen

Die Pläne der Feinde seines Werkes mögen fest und gut gelegt sein; aber er kann die stärksten dieser Pläne zunichte machen. Er wird dies zu seiner eigenen Zeit und auf seine eigene Weise tun, wenn er sieht, dass unser Glaube genügend geprüft ist, dass wir uns ihm nahen und ihn zu unserm Ratgeber wählen. Z8.19.3 Teilen

In den dunkelsten Tagen, wenn alle äußeren Anzeichen gegen uns zu sein scheinen, fürchtet euch nicht! Habt Glauben an Gott! Er bringt seinen Willen zur Ausführung. Alles, was er für seine Kinder tut, ist gut. Die Kraft derer, die ihn lieben und ihm dienen, wird von Tag zu Tag erneuert werden. Seine Weisheit wird ihnen zur Verfügung gestellt, damit sie in der Ausführung seiner Pläne nicht irren mögen. Z8.19.4 Teilen

20

Es soll sich im Dienste Gottes keine Verzweiflung zeigen. Unser Glaube soll den Druck, der ihm auferlegt wird, tragen. Gott ist imstande und willens, seinen Dienern alle Kraft zu geben, deren sie bedürfen. Er wird die höchsten Erwartungen derer, die ihr Vertrauen auf ihn setzen, mehr als erfüllen. Er wird ihnen die Weisheit geben, wie sie für ihre verschiedenen Bedürfnisse notwendig ist. Z8.20.1 Teilen

Der geprüfte Apostel Paulus sagte einmal: „Und er hat zu mir gesagt: Laß dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, auf dass die Kraft Christi bei mir wohne. Darum bin ich gutes Muts in Schwachheiten, in Mißhandlungen, in Nöten, in Verfolgungen, in Ängsten, um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark.“ 2.Korinther 12,9.10. Z8.20.2 Teilen

O, meine Brüder, haltet fest an eurem Vertrauen bis ans Ende! Das Licht der Wahrheit Gottes darf nicht verdunkelt werden. Es soll vielmehr inmitten der Finsternis des Irrtums scheinen, die unsere Welt einhüllt. Das Wort Gottes soll sowohl denen, die die höchsten Stellungen auf Erden bekleiden, wie auch denen, die in bescheideneren Stellungen sind, eröffnet werden. Z8.20.3 Teilen

Die Gemeinde Christi ist das Werkzeug Gottes zur Verkündigung der Wahrheit. Sie ist von ihm ermächtigt worden, ein besonderes Werk zu tun; und wenn sie Gott treu und seinen Geboten gehorsam ist, wird göttliche Kraft ihr innewohnen. Wenn sie den Herrn, den Gott Israels, ehren wird, so wird keine Macht ihr widerstehen können. Bleibt sie ihrem Versprechen treu, so werden die Mächte des Feindes nicht besser imstande sein, sie zu überwinden, als die Spreu imstande ist, dem Wirbelwind Widerstand entgegenzusetzen. Z8.20.4 Teilen

21

Der Anbruch eines hellen, herrlichen Tages steht der Gemeinde bevor, wenn sie das Gewand der Gerechtigkeit Christi antun, der Welt ganz und gar entsagen und sich von ihr zurückziehen will. Z8.21.1 Teilen

Die Glieder der Gemeinde sollten jetzt ihr Abweichen bekennen und sich recht nahe kommen. Meine Brüder, laßt nichts unter euch entstehen, welches euch voneinander oder von Gott scheiden wird. Sprecht nicht von Meinungsverschiedenheiten, sondern vereinigt euch in der Liebe zur Wahrheit, wie sie in Jesu ist! Kommt vor Gott und macht das vergossene Blut des Heilandes als Grund geltend, weshalb ihr Hilfe in eurem Kampf gegen das Böse empfangen möchtet. Ihr werdet nicht vergebens bitten. Wenn ihr euch mit wirklicher Herzensbuße in völligem Glauben Gott naht, wird der Feind, der euch zu verderben trachtet, überwunden werden. Z8.21.2 Teilen

Wendet euch zum Herrn, die ihr auf Hoffnung gefangen seid! Bittet Gott, den lebendigen Gott, um Kraft! Zeigt unwandelbaren, demütigen Glauben an seine Kraft und seine Willigkeit, selig zu machen! Der lebendige Strom des Heils geht von Christo aus. Er ist die Quelle des Lebens, die Quelle aller Kraft. Wenn wir im Glauben seine Kraft ergreifen, wird er die hoffnungsloseste, entmutigendste Aussicht verändern, wunderbar verändern; und er wird dies zur Verherrlichung seines Namens tun. Z8.21.3 Teilen

Gott beruft jetzt seine Getreuen, die an ihn glauben, jenen, die ungläubig und hoffnungslos dahinleben, Mut zuzusprechen. Möge der Herr uns helfen, einander zu unterstützen, um durch lebendigen Glauben zu erfahren, dass seine Verheißungen Ja und Amen sind. Z8.21.4 Teilen

„Singet fröhlich Gott, der unsre Stärke ist; jauchzet dem Gott Jakobs! Hebet an mit Psalmen, und gebet her die Pauken, liebliche Harfen mit Psaltern!“ Psalm 81,2.3. Z8.21.5 Teilen

22

„Das ist ein köstlich Ding, dem Herrn danken, und lobsingen deinem Namen, du Höchster, des Morgens deine Gnade und des Nachts deine Wahrheit verkündigen, auf den zehn Saiten und Psalter, mit Spielen auf der Harfe. Denn, Herr, du lässest mich fröhlich singen von deinen Werken, und ich rühme die Geschäfte deiner Hände.“ Psalm 92,2-5. Z8.22.1 Teilen

„Kommt herzu, laßt uns dem Herrn frohlocken und jauchzen dem Hort unsers Heils! Lasset uns mit Danken vor sein Angesicht kommen und mit Psalmen ihm jauchzen! Denn der Herr ist ein großer Gott und ein großer König über alle Götter. Denn in seiner Hand ist, was unten in der Erde ist; und die Höhen der Berge sind auch sein. Denn sein ist das Meer, und er hat‘s gemacht; und seine Hände haben das Trockene bereitet. Kommt, laßt uns anbeten und knieen und niederfallen vor dem Herrn, der uns gemacht hat.“ Psalm 95,1-6. Z8.22.2 Teilen

„Singet dem Herrn ein neues Lied; singet dem Herrn, alle Welt! Singet dem Herrn und lobet seinen Namen; verkündiget von Tag zu Tag sein Heil! Erzählet unter den Heiden seine Ehre, unter allen Völkern seine Wunder! Denn der Herr ist groß und hoch zu loben, wunderbar über alle Götter.“ Psalm 96,1-4. Z8.22.3 Teilen

„Jauchzet dem Herrn, alle Welt! Dienet dem Herrn mit Freuden; kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken! Erkennet, dass der Herr Gott ist! Er hat uns gemacht — und nicht wir selbst — zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide. Gehet zu seinen Toren ein mit Danken, zu seinen Vorhöfen mit Loben; danket ihm, lobet seinen Namen! Denn der Herr ist freundlich, und seine Gnade währet ewig und seine Wahrheit für und für.“ Psalm 100. Z8.22.4 Teilen

Kapitel 2: Der Missionsauftrag
23

Es ist Gottes Absicht, dass seine Kinder ein geheiligtes, gereinigtes und heiliges Volk sein sollen, das aller Welt Licht vermittelt. Es ist sein Plan, dass sie zu einem Lobpreis auf Erden werden, indem die Wahrheit in ihnen Gestalt gewinnt. Die Gnade Christi ist ausreichend, dies zustande zu bringen. Aber Gottes Volk soll bedenken, dass es nur dann ein Lobpreis auf Erden sein kann, wenn es die Grundsätze des Evangeliums glaubt und in sich Gestalt gewinnen läßt. Nur wenn sie ihre von Gott verliehenen Talente in seinem Dienst einsetzen, werden sie sich der Fülle und der Kraft der Verheißungen erfreuen, auf der zu stehen die Gemeinde berufen ist. Wenn das Leben derjenigen, die an Christus als ihren Heiland glauben, nur den niedrigen weltlichen Maßstab erreicht, dann wird die Gemeinde nicht die von Gott erwartete reiche Ernte einbringen. „Zu leicht befunden!“ wird der Bericht über sie lauten. Z8.23.1 Teilen

Der Missionsauftrag, den Jesus seinen Jüngern kurz vor seiner Himmelfahrt gab, ist die große Missionsurkunde seines Reiches. Als der Heiland sie den Jüngern übergab, machte er sie zu seinen Botschaftern und verlieh ihnen die nötige Vollmacht. Sollte man ihr Wirken später beanstanden und fragen, in wessen Auftrag die ungelehrten Fischer als Lehrer und Wundertäter auftreten, so sollten sie erwidern: Den die Juden gekreuzigt haben, der aber von den Toten auferstand, hat uns zum Dienst an seinem Wort berufen und gesagt: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“ Z8.23.2 Teilen

Jesus gab diesen Auftrag seinen Jüngern als seinen Oberhirten, als den Baumeistern, die den Grund zu seiner Gemeinde legen sollten. Er verpflichtete sie und alle, die ihnen als seine Diener folgen würden, sein Evangelium von Geschlecht zu Geschlecht, von Jahrhundert zu Jahrhundert zu verkündigen. Z8.23.3 Teilen

Die Jünger sollten nicht darauf warten, dass die Leute zu ihnen kämen. So sollten zu den Leuten gehen und die Sünder suchen, wie ein Hirte nach verlorenen Schafen sucht. Christus erschloß ihnen die Welt als ihr Arbeitsfeld. Er gab ihnen den Auftrag: „Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur.“ Markus 16,15. Sie sollten vom Heiland predigen, von seinem Leben selbstlosen Dienstes, seinem schmachvollen Tod und seiner unvergleichlichen, unwandelbaren Liebe. Sein Name sollte ihr Losungswort und das Band ihrer Einigkeit sein. In seinem Namen sollten sie die Festungen der Sünde erobern. Der Glaube an seinen Namen sollte sie als Christen kennzeichnen. Z8.23.4 Teilen

24

Seine Jünger weiter unterweisend, sagte Christus: „Ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen, welcher auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein zu Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.“ „Ihr aber sollt in der Stadt Jerusalem bleiben, bis dass ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe.“ Apostelgeschichte 1,8; Lukas 24,49. Z8.24.1 Teilen

Die Jünger gehorchten ihrem Herrn und versammelten sich in Jerusalem, um auf die Erfüllung der Verheißung Gottes zu warten. Hier verbrachten sie zehn Tage gründlicher Herzenserforschung. Sie räumten alle Hindernisse aus dem Wege und schlossen sich in christlicher Gemeinschaft eng zusammen. Z8.24.2 Teilen

Am Ende der zehn Tage erfüllte der Herr seine Verheißung durch eine machtvolle Ausgießung seines Geistes. „Es geschah schnell ein Brausen vom Himmel wie eines gewaltigen Windes und erfüllte das ganze Haus, da sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt, wie vom Feuer; und er setzte sich auf einen jeglichen unter ihnen; und sie wurden alle voll des heiligen Geistes und fingen an, zu predigen mit andern Zungen, nach dem der Geist ihnen gab auszusprechen. ... Die nun sein Wort gern annahmen, ließen sich taufen; und wurden hinzugetan an dem Tage bei dreitausend Seelen.“ Apostelgeschichte 2,2-4.41. Z8.24.3 Teilen

„Sie aber gingen aus und predigten an allen Orten; und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch mitfolgende Zeichen.“ Markus 16,20. Ungeachtet des heftigen Widerstandes, auf den die Jünger stießen, wurde das Evangelium vom Reich in kurzer Zeit in allen bewohnten Teilen der Erde verkündigt. Z8.24.4 Teilen

Der den Jüngern gegebene Missionsauftrag gilt auch uns. Heute wie damals soll ein gekreuzigter und auferstandener Heiland vor denen erhöht werden, die ohne Gott und ohne Hoffnung in der Welt sind. Der Herr braucht Hirten, Lehrer und Evangelisten. Seine Knechte sollen von Tür zu Tür die Heilsbotschaft verkündigen. Allen Völkern und Geschlechtern soll man die frohe Botschaft von der Vergebung durch Christus bringen. Z8.24.5 Teilen

25

Nicht in langweiligen, leblosen Ausdrücken, sondern in klaren, entschiedenen, aufrüttelnden Worten soll die Botschaft kundgetan werden. Hunderte warten auf die Warnung, die ihr Leben rettet. Die Welt muss in den Christen einen Beweis für die Kraft des Christentums sehen. Nicht nur in einigen wenigen Orten, sondern überall in der Welt sind Boten notwendig, die die Gnade verkündigen. Aus allen Ländern erschallt der Ruf: „Komm herüber und hilf uns!“ Reich und arm, hoch und niedrig bitten um Licht. Männer und Frauen hungern nach der Wahrheit, wie sie in Jesus ist. Wenn ihnen das Evangelium mit Kraft aus der Höhe gepredigt wird, wissen sie, dass das Festmahl für sie bereitet ist, und sie folgen der Einladung: „Kommt, denn es ist alles bereit!“ Lukas 14,17. Z8.25.1 Teilen

Die Worte: „Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur“ (Markus 16,15) gelten jedem Nachfolger Christi. Alle, die zum Leben Christi verordnet wurden, sind auch berufen, für das Heil ihrer Mitmenschen zu wirken. Das gleiche Herzensbedürfnis, das Christus empfand, die Verlorenen zu retten, soll auch sie beseelen. Nicht alle können dasselbe tun, aber für alle gibt es einen Platz und eine Arbeit. Denen die Segnungen Gottes zuteil geworden sind, sollen sich durch einen tatkräftigen Dienst erkenntlich zeigen; jede Fähigkeit soll zur Förderung seines Reiches eingesetzt werden. Z8.25.2 Teilen

23029
118112
Weiter zu "Die Zeit des Endes"
Stichwörter