Portrait von Ellen White
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Vorwort
Vorwort
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Zu Lebzeiten von Ellen G. White (1827-1915) steckte die Psychologie, die Wissenschaft, die sich mit den Kräften der Seele und ihren Funktionen befasst, noch in den Kinderschuhen. Trotzdem ist in ihrem Schrifttum zunehmend die Auseinandersetzung mit dieser Thematik und eine Anleitung zum Umgang mit Fragen der seelisch-geistigen Gesundheit zu erkennen. ICP1.11.1 Teilen

Die Zuverlässigkeit von Ellen Whites Ansichten auf den Gebieten der Physiologie, Ernährung und Erziehung sowie in anderen Bereichen hat sich bereits vielfach erwiesen. Auch das vorliegende Werk enthält wertvolle Antworten auf grundlegende Fragen. ICP1.11.2 Teilen

Bei der Sammlung des Materials durch die Mitarbeiter des White Estate hat man keine besondere Denkrichtung verfolgt. Die Ansichten Ellen Whites sollen für sich selbst sprechen. Oft handelt es sich um allgemeine Führungsprinzipien. Sie werden ergänzt und vervollständigt durch praktische Ermahnungen und Ratschläge für die Beziehungen zwischen Lehrern und Schülern, Predigern und Gemeindegliedern, Ärzten und Patienten, Eltern und Kindern. Das Wesentliche sind dabei immer die Prinzipien, um die es geht. ICP1.11.3 Teilen

Ganz offensichtlich schrieb Ellen White nicht wie eine Psychologin. Sie hat keine Fachwörter gebraucht, wie sie heute in der Psychologie verwendet werden, und der Leser muss auch die von ihr gewählten Begriffe „Psychologie“, „Phrenologie“ (Schädellehre) und andere sehr differenziert betrachten. Den aufgeschlossenen Leser wird jedoch ihre ungewöhnlich große Kenntnis grundlegender Prinzipien der Psychologie tief beeindrucken. Die logische Zusammenstellung ihrer Aussagen über die verschiedenen Bereiche des Gehirns, seines Stellenwertes in der menschlichen Erfahrung, seines Potenzials und der Faktoren, die zu seinem optimalen Einsatz führen, verdeutlichen, warum dieses Werk den Büchern Ellen Whites posthum hinzugefügt wurde. Es hilft uns, die Natur des Menschen und seine Beziehung zu seiner Umwelt, zu Gott und zum Universum besser zu verstehen. ICP1.11.4 Teilen

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Deshalb ist „Intellekt, Charakter und Persönlichkeit“ in gewisser Weise auch ein Nachschlagewerk, und die zahlreichen positiven Reaktionen auf die Veröffentlichung dieses Buches machen deutlich, dass dieses Werk unter den vielen anderen Posthum-Publikationen von Ellen White durchaus seinen Platz hat. ICP1.12.1 Teilen

Die Treuhänder des Ellen White Estate ICP1.12 Teilen

Kapitel 1: Die Bedeutung der Erforschung des Denkens
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Die schönste Aufgabe — Zu den schönsten Aufgaben, die jemand übernehmen kann, gehört die intellektuelle Betreuung eines anderen Menschen. Testimonies for the Church III, 269 (1873). ICP1.15.1 Teilen

Die Gesetze kennen, die Körper und Geist beherrschen — Es ist die Pflicht eines jeden Menschen, sich über die Gesetze des Lebens zu informieren und sich um seiner selbst willen und zum Wohle der ganzen Menschheit gewissenhaft danach zu richten. Alle müssen sich mit dem wunderbarsten aller Organismen, mit dem menschlichen Körper vertraut machen und das Zusammenspiel der Organe untereinander verstehen lernen und wissen, wie sich dies gesundheitlich auswirkt. Ebenso sollten sie darüber informiert sein, welche Wirkung Körper und Geist aufeinander haben und die Gesetze kennen, die diese bestimmen. The Ministry of Healing 128 (1905). ICP1.15.2 Teilen

Trainiere und beherrsche deinen Geist — Es spielt keine Rolle, wer du bist ... der Herr hat dich mit intellektuellen Fähigkeiten ausgestattet, die verbessert werden können. Nutze und pflege deine Talente zielstrebig. Trainiere und beherrsche deinen Geist, indem du lernst, beobachtest und überlegst. Ohne eigenen Einsatz kannst du Gottes Geist nicht in Anspruch nehmen. Deine geistigen Fähigkeiten werden sich weiterentwickeln, wenn du dich gottesfürchtig, in Demut und unter ernsthaftem Gebet darum bemühst. Ein fester Wille wird Wunder wirken. Life Sketches of Ellen G. White 275 (1915). ICP1.15.3 Teilen

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Die Kraft disziplinierten Denkens — Wer für Gott arbeiten will, muss Selbstdisziplin gelernt haben ... Ein einfacher Mensch, der sich selbst in der Gewalt hat, kann mehr und Wertvolleres leisten als einer, der trotz ausgezeichneter Bildung und großartiger Begabung unfähig ist sich zu beherrschen. Bilder vom Reiche Gottes 273 (1900). ICP1.16.1 Teilen

Die Formung des Geistes ist eine sehr wichtige Aufgabe — Die Zukunft der Gesellschaft wird von der heutigen Jugend bestimmt. In ihr sehen wir die zukünftigen Lehrer, Gesetzgeber, Richter und Politiker, die das Wohlergehen unseres Landes bestimmen. Wie wichtig ist da die Aufgabe derer, welche die Gewohnheiten dieser zukünftigen Generation formen und ihr Leben beeinflussen. Das Denken zu formen ist die größte Aufgabe, die Menschen übertragen werden kann, und die Zeit der Eltern ist zu kostbar, um dafür vergeudet zu werden, Wünsche zu erfüllen und nach Reichtum und Modetorheiten zu streben. Gott hat ihnen die Jugend nicht nur mit dem Ziel anvertraut, sie auf die Übernahme sinnvoller Aufgaben in diesem Leben vorzubereiten, sondern um sie für die Ewigkeit in der Gegenwart Gottes zu erziehen. Historical Sketches of the Foreign Missions of the Seventh Day Adventist 209 (1886); Temperance 270. ICP1.16.2 Teilen

Die Brauchbarkeit eines Lehrer hängt von seiner Zielstrebigkeit ab — Lehrer, die sich mit Halbwissen zufrieden geben, können keine gute Arbeit leisten. Andererseits nützt großes Wissen wenig, wenn es nicht mit einer klar umrissenen Zielsetzung eingesetzt wird. Ein Lehrer sollte nicht meinen, er werde seinem Erziehungsauftrag gerecht, wenn er nichts weiter tut, als seinen Schülern trockenen Lehrstoff einzubläuen. Gute Lehrer wollen nicht nur Wissen vermitteln, sondern ihre Schüler zu geistiger Arbeit anspornen und sie charakterlich formen. Education 278 (1903). ICP1.16.3 Teilen

Er wird nach höchster geistiger und moralischer Leistungsfähigkeit streben — Sich selbst zu kennen ist großes Wissen, denn der Lehrer, der sich selbst richtig einschätzt, kann zulassen, dass Gott seinen Geist beeinflusst und formt. Und er wird ihn als die Quelle seiner Kraft anerkennen ... Selbsterkenntnis führt zu Demut und zu Vertrauen auf Gott, aber sie schließt eigenes Bemühen um die persönliche Weiterentwicklung nicht aus. Wer eigene Mängel erkennt, wird sich nach Kräften bemühen, körperlich, geistig und charakterlich den höchstmöglichen Standard zu erreichen. Jemand, der sich mit weniger zufrieden gibt, sollte nicht mit der Betreuung junger Menschen beauftragt werden. Special Testimonies on Education 50 (15. Mai 1896). ICP1.16.4 Teilen

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Vorbereitung auf die Ewigkeit — Alle eure Arbeit müsst ihr tun wie der Bauer, der den Samen in die Erde wirft, um Frucht zu bekommen. Erst in der Erde keimt der Same. Die Kraft des lebendigen Gottes gibt ihm Leben, und dann sieht man „zuerst den Halm, danach die Ähre, danach den vollen Weizen in der Ähre“. Markus 4,28. Befasst euch mit diesem wunderbaren Vorgang! Man kann so viel daraus lernen und so viel dadurch verstehen! Wenn wir unseren Verstand bestmöglich fördern, werden wir auch in der Ewigkeit Gottes Werke studieren und ihn so mehr und mehr kennen lernen. Counsels to Parents, Teachers, and Students 252 (1913). ICP1.17.1 Teilen

Die Wissenschaft des Christseins und der Verstand — Es gibt eine Wissenschaft, die es vorrangig zu bewältigen gilt. Das ist die Wissenschaft des christlichen Glaubens. Sie ist viel umfangreicher und tief schürfender als jede menschliche Wissenschaft. Von dieser ist sie so weit entfernt wie der Himmel von der Erde. Der Verstand muss damit befasst, ausgebildet und geübt werden, denn die Menschen müssen in einer Weise Gott dienen, die nicht ihrem natürlichen Wesen entspricht. ICP1.17.2 Teilen

Oft muss das, was sie ein ganzes Leben lang gelernt und ausgeübt haben, abgelegt werden, damit sie Lernende in der Schule Christi werden können. Das Herz muss lernen standhaft zu werden in Gott. ICP1.17.3 Teilen

Alte und junge Menschen müssen Gewohnheiten erlernen, die sie befähigen, der Versuchung zu widerstehen. Sie müssen lernen nach oben zu blicken. Die Grundsätze des Wortes Gottes — Grundsätze, die so hoch sind wie der Himmel und die Ewigkeit überdauern — und ihre Auswirkungen auf das tägliche Leben müssen verstanden werden. Jede Tat, jedes Wort und jeder Gedanke soll mit diesen Grundsätzen übereinstimmen. Counsels to Parents, Teachers, and Students 20 (1913). ICP1.17.4 Teilen

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Fortschritt ist immer von Konflikten begleitet — Keine Wissenschaft gleicht der, die im Leben des Schülers die Wesenseigenschaften Gottes entwickelt. Wer ein Nachfolger Christi wird, kann feststellen, dass sich seine Motivationen verändern, dass neues Denken entsteht und sich daraus eine neue Handlungsweise entwickelt. Aber ohne Konflikte ist ein solcher Fortschritt nicht möglich, denn da ist immer der Feind, der gegen den Menschen arbeitet, ihn versucht und zum Zweifeln und Sündigen veranlassen möchte. Da sind ererbte und erworbene Veranlagungen zum Bösen, die überwunden werden müssen, so wie Lust und Leidenschaft dem Heiligen Geist untergeordnet werden sollen. In diesem Leben wird der Kampf kein Ende nehmen, aber trotz dieser ständigen Auseinandersetzungen sind auch Siege zu verzeichnen, und der Triumph über die Sünde und sich selbst ist so viel wert, dass man es mit dem Verstand kaum erfassen kann. Counsels to Parents, Teachers, and Students 20 (1913). ICP1.18.1 Teilen

Es ist die Pflicht eines jeden Christen sich weiterzuentwickeln — Jeder Christ hat die Pflicht, systematisch, gründlich und schnell zu arbeiten. Es gibt keine Entschuldigung für Trödelei und Stümperhaftigkeit. Wenn jemand ständig beschäftigt ist und trotzdem nie etwas zu Wege bringt, dann ist er wahrscheinlich nicht ganz bei der Sache. Der Betreffende muss sich darüber klar sein, dass er sein falsches Verhalten unbedingt korrigieren und lernen muss, mit dem geringstmöglichen Zeitaufwand den größtmöglichen Erfolg zu erzielen. Mit der richtigen Methode kann man es schaffen, für seine Arbeit nur noch halb so viel Zeit wie vorher zu benötigen. Manche Frauen sind beispielsweise pausenlos im Haushalt beschäftigt — aber nicht, weil so viel zu tun wäre, sondern weil sie nicht Zeit sparend vorgehen. Langsam und umständlich wie sie sind, machen sie aus einer Kleinigkeit eine Riesenarbeit. Aber hier kann man umlernen. Man muss sich nur bei dem, was man tut, ein Ziel setzen und sich an einen festen Zeitplan halten. Entscheidend ist der feste Wille flink zu arbeiten, dann kann man es auch schaffen. Bilder vom Reiche Gottes 281.282 (1903). ICP1.18.2 Teilen

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Jede Fähigkeit des Körpers und des Geistes muss geübt werden — Gott hat jedem Menschen einen Verstand gegeben. Er will, dass dieser zu seiner Ehre genutzt wird ... Unsere Verstandeskräfte sind gewiss nicht unerschöpflich. Wir müssen alle Kräfte unseres Körpers und Geistes ausbilden und trainieren — den menschlichen Organismus, den Christus erworben hat —, damit wir bestmöglichen Gebrauch von ihnen machen können. Wir müssen alles tun, um diese Kräfte zu stärken, denn Gott hat Freude daran, in uns Mitarbeiter zu haben, die immer fähiger werden. Predigt im St. Helena Sanatorium, 23. Januar 1904 Für die Gemeinde geschrieben I, 105. ICP1.19.1 Teilen

Der Mensch wird an der Lebendigkeit seines Geistes gemessen — Glaube niemals, dass du genug gelernt hast und nun in deinen Bemühungen nachlassen kannst. Die Lebendigkeit des Geistes ist das Maß, an dem ein Mensch gemessen wird. Deine Ausbildung dauert ein Leben lang, und was man gelernt hat, sollte man täglich ins praktische Leben umsetzen. The Ministry of Healing 499 (1905). ICP1.19.2 Teilen

Die Ähnlichkeit zwischen einem brachliegenden Acker und einem ungeübten Verstand ist beeindruckend. Kinder und Jugendliche tragen in ihrem Herzen und in ihrem Geist bereits üblen Samen, der jederzeit aufgehen und eine schlechte Ernte hervorbringen kann. Deshalb sind größte Sorgfalt und Achtsamkeit erforderlich, damit die Kinderseelen mit dem guten Samen der biblischen Wahrheit kultiviert werden. The Review and Herald, 9. November 1886; Our High Calling 202. ICP1.19.3 Teilen

Erwerbe Wissen und geistige Beweglichkeit — Vom rechten Gebrauch der Zeit hängt es ab, welche Kenntnisse und Bildung wir uns aneignen. Armut, niedrige Herkunft und andere ungünstige Umstände brauchen kein Hinderungsgrund zu sein, wenn wir nur jeden Augenblick richtig nutzen ... Wer seine Zeit richtig einteilt, wer fleißig und zielstrebig ist, der kann sich Wissen und eine geistige Gewandtheit aneignen, die ihn zu fast jeder einflussreichen Position befähigt. Bilder vom Reiche Gottes 281 (1900). ICP1.19.4 Teilen

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Verständnis und Einsicht von großem Wert im Umgang mit Kranken — Um mit kranken Menschen umzugehen, braucht man große Weisheit. Ein krankes, verwundetes Herz und ein entmutigter Geist benötigen einfühlsame Behandlung. Mit Mitgefühl und taktvollem Benehmen erreicht man oft mehr als mit einer äußerst fachgerechten Behandlung, die unbeteiligt und lieblos verabreicht wird. The Ministry of Healing 244 (1905). ICP1.20.1 Teilen

Das Verständnis des Denkens und der menschlichen Natur hilft bei der Rettung von Menschen — Sei fest entschlossen, so nützlich und tüchtig zu werden, wie Gott dich haben will. Erledige deine Arbeit gründlich und gewissenhaft. Nimm jede sich bietende Gelegenheit wahr, deinen Verstand zu schulen. Dabei möchte ich dir empfehlen, dich als Ausgleich zur geistigen Arbeit in nützlicher Weise körperlich zu betätigen. Durch stetes Bemühen, Wachsamkeit und Gebet wird dir Weisheit von oben geschenkt werden. Auf diese Weise eignest du dir eine umfassende Bildung an. Das wirkt sich auch auf deinen Charakter aus und schenkt dir Einfluss auf andere Menschen, sodass du ihnen den Weg zur Gerechtigkeit und Heiligung zeigen kannst. Bilder vom Reiche Gottes 272 (1900). ICP1.20.2 Teilen

Handwerker, Rechtsanwälte, Kaufleute, Männer jeglichen Gewerbes und Standes bilden sich weiter, um Meister ihres Fachs zu werden. Sollten Christi Nachfolger weniger einsichtsvoll sein? Sollten sie, während sie doch offenbar in seinem Dienst stehen, die anzuwendenden Mittel und Wege nicht kennen? Unser Vorhaben, das ewige Leben zu erlangen, steht über jeder irdischen Erwägung. Um Menschen zu Jesus führen zu können, muss man die menschliche Natur kennen und das Trachten des menschlichen Herzens erforschen. Wir müssen sorgfältig nachdenken und inbrünstig beten, um zu erfahren, wie man sich Männern und Frauen mit der Botschaft Gottes nähern soll. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 414 (1876). ICP1.20.3 Teilen

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Im Werk Gottes ist Weiterbildung notwendig — Wem es an der Bereitschaft fehlt sich zusammenzureißen und zu ändern, bei dem setzen sich leicht falsche Arbeitsmethoden unausrottbar fest. Andererseits kann jemand, der seine Begabungen nutzt, die ihm gestellten Aufgaben in bestmöglicher Weise erfüllen. Überall nimmt man seine Dienste gern in Anspruch; er ist geachtet und geschätzt. Bilder vom Reiche Gottes 282 (1900). ICP1.21.1 Teilen

Wir könnten Fähigkeiten erwerben, die jenen der Engel ähnlich sind — Der Herr hat dem Menschen die Fähigkeit zu ständigem geistigen Fortschritt verliehen und ihm jede mögliche Hilfe bei seinen diesbezüglichen Bemühungen zugesagt. Durch die Gnade Gottes können wir den Engeln immer ähnlicher werden. The Review and Herald, 20. Juni 1882; Our High Calling 218. ICP1.21.2 Teilen

Kapitel 2: Der Christ und die Psychologie
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Die Gesetze des Verstandes sind von Gott gegeben — Gott hat dem Menschen nicht nur den Verstand gegeben, sondern wünscht auch, dass er sich seiner in dem von Gott vorgesehenen Rahmen bedient. Erziehung 39 (1903). ICP1.22.1 Teilen

Die wahren Grundsätze der Psychologie in der Heiligen Schrift — Die wahren Grundsätze der Psychologie finden wir in der Heiligen Schrift. Der Mensch erkennt seinen eigenen Wert nicht. Weil er nicht auf Jesus, den Anfänger und Vollender seines Glaubens blickt, handelt er so, wie es seinem Temperament und seinem Wesen entspricht. Wer zu Jesus kommt, an ihn glaubt und sich ihn zum Vorbild nimmt, wird verstehen, was es bedeutet, Macht zu erhalten, um „Gottes Kinder zu werden“ ... Wer eine echte Bekehrung erlebt hat, wird auch die Verantwortung erkennen, „mit Furcht und Zittern“ seine Erlösung fest zu machen und vom Aussatz der Sünde ganz frei zu werden. Wer dies erfahren hat, wird demütig und vertrauensvoll seine Abhängigkeit von Gott erkennen. Manuskript 121, 1902; My Life Today 176. ICP1.22.2 Teilen

Ein Gott untergeordneter Verstand entwickelt sich harmonisch — Gott nimmt die Menschen an, so wie sie sind, und bildet sie für die Arbeit in seinem Werk aus, wenn sie bereit sind sich ihm unterzuordnen. Alle Gaben werden aktiviert, wenn der Geist Gottes aufgenommen wird. Unter dem Einfluss des Heiligen Geistes wird sich der Verstand harmonisch entwickeln, wenn er rückhaltlos Gott untergeordnet wird. Der Mensch wird verständiger und erfüllt die Erwartungen Gottes. Aus einem schwachen, unentschlossenen wird ein starker, beständiger Charakter. Zwischen Christus und seinen Nachfolgern entwickelt sich eine so enge Beziehung, dass der Christ seinem Herrn immer ähnlicher wird und klarere und umfassendere Ansichten entwickeln kann. Er bekommt ein tieferes Verständnis der Dinge und kann vernünftiger urteilen. Durch die Leben spendende Kraft der „Sonne der Gerechtigkeit“ wird er so motiviert, dass er zu Gottes Ehre viel Frucht bringen kann. Gospel Workers 285.286 (1915). ICP1.22.3 Teilen

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Die Wissenschaft eines reinen Christenlebens — Die Wissenschaft eines reinen, gesunden, beständigen Christenlebens erlernt man durch das Studium des Wortes Gottes. Dies ist die höchste Bildung, die ein irdisches Wesen erwerben kann. Das ist der Unterricht, den die Schüler an unseren Schulen erhalten sollen, damit sie lernen, klar zu denken, reine Herzen und einen sauberen Verstand entwickeln und darauf vorbereitet werden, im Glauben voranzukommen und christliche Tugenden auszuleben. Deshalb legen wir Wert darauf, dass unsere Schulen mit unseren Sanatorien in Verbindung stehen und die Sanatorien mit den Schulen zusammenarbeiten. Diese Einrichtungen sollen nach den einfachen Richtlinien des Evangeliums geführt werden, wie sie uns sowohl im Alten als auch im Neuen Testament gegeben wurden. Manuskript 86, 1905. ICP1.23.1 Teilen

Umgeben von einer Atmosphäre des Friedens — Wer sich in der Ausbildung Gottes befindet, braucht eine stille Stunde zur Erforschung des eigenen Herzens, zur Begegnung mit der Natur und mit Gott ... Wir müssen ganz allein für uns auf Gott hören. Er spricht zu unserem Herzen, wenn alle anderen Stimmen verstummt sind und wir in der Stille auf seine Stimme achten. In der Stille kann man Gottes Stimme besser hören, und er fordert uns auf, „seid stille und erkennt, dass ich Gott bin“ ... Mitten im Trubel dieser Welt und dem Stress des täglichen Lebens kann man auf diese Weise von einer Atmosphäre des Friedens umgeben sein und neue Kraft schöpfen für Körper, Seele und Geist. The Ministry of Healing 58 (1905). ICP1.23.2 Teilen

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Der Glaube, ein wirksames Heilmittel — Satan ist der Urheber aller Leiden, und der Arzt kämpft gegen Satans Tätigkeit und Macht. Vor allem nehmen die Gemütskrankheiten immer mehr überhand ... Ungläubige haben diese bedauernswerten Fälle gut ausgenutzt, wenn sie den Wahnsinn der Religion zur Last legten. Aber das ist eine grobe Verleumdung, die bald an sich selbst zu erfahren ihnen nicht gefallen wird. Das Christentum ist weit davon entfernt, die Ursache des Irrsinns zu sein. Es ist im Gegenteil eins seiner kräftigsten Heilmittel, denn es wirkt wundersam beruhigend auf die Nerven. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse II, 126 (1885). ICP1.24.1 Teilen

Umgeben von Frieden — Wenn wir in Versuchung geraten, wenn uns Dunkelheit, Not und Sorge umgeben, müssen wir uns dahin wenden, wo wir zuletzt Licht gesehen haben. In Christi Liebe und unter seiner beschützenden Fürsorge können wir ausruhen ... Wenn wir mit unserem Erlöser in Beziehung treten, begeben wir uns in eine Region des Friedens. The Ministry of Healing 250 (1905). ICP1.24.2 Teilen

Keine unnötigen Sorgen und Ängste mehr — Wenn die Menschen ihrer täglichen Arbeit nachgehen oder sich zum Gebet sammeln, wenn sie sich zur Ruhe legen oder am Morgen aufstehen — über jeden Einzelnen wacht der himmlische Vater in seiner Güte und Barmherzigkeit. Ihm entgeht keine heimlich vergossene Träne, kein Lächeln bleibt unbemerkt. ICP1.24.3 Teilen

Wenn wir das nur glauben würden, dann schwänden alle unnötigen Sorgen. Es gäbe weniger Enttäuschungen in unserem Leben, und wir würden vertrauensvoll alle großen und kleinen Nöte in Gottes Hände legen, den diese Last nicht verwirren oder erdrücken kann. Wir könnten uns einer Geborgenheit erfreuen, die uns bislang unbekannt ist. Der bessere Weg zu einem Neuem Leben 90 (1892). ICP1.24.4 Teilen

Die Seele beherrschen lernen — Christen, wird Christus durch uns offenbart? Wir müssen uns darum bemühen, einen gesunden Körper und einen starken Verstand zu haben, der sich nicht so leicht aus dem Gleichgewicht bringen lässt. Wir dürfen nicht nur auf uns selbst sehen, sondern müssen über unser Ich hinausblicken und begreifen, dass jede unserer Handlungen etwas bewirkt. Dann können wir auch einmal etwas aushalten. Wir sind dann fähig, Schwierigkeiten zu sehen und sie durchzustehen mit der Vernunft, die von Gott kommt. Sie kann mit schweren Problemen umgehen und sie überwinden. Das größte Problem besteht darin, unser eigenes Ich zu kreuzigen, im geistlichen Bereich etwas zu ertragen, die eigene Seele zu beherrschen. Das wird uns anfangs nicht sehr gefallen, aber letztendlich wird es Frieden und Glück bewirken. Brief 43, 1899. ICP1.24.5 Teilen

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Christus hat die Macht wieder herzustellen und zu beleben — Jesus hat nicht nur die Tür zum Himmel aufgestoßen, sondern uns zugleich auch das Herz für die Lebensfülle der göttlichen Welt geöffnet. Denn die Sünde trennt nicht nur von Gott, sondern zerstört im Menschen auch den Wunsch und die Bereitschaft, zu Gott zurückzukehren. Darauf hatte es Satan angelegt, und genau dem tritt Christus entgegen, indem er die abgestumpfte Seele des Menschen, seinen verblendeten Verstand und den irregeleiteten Willen wieder in gottgewollte Bahnen zurückführte. Damit hat er uns den himmlischen Reichtum wieder in ganzer Fülle zugänglich gemacht. Erziehung 27 (1903). ICP1.25.1 Teilen

Es herrscht entweder Gott oder Satan — Satan übernimmt die Herrschaft über jeden Verstand, der nicht bewusst unter der Herrschaft Gottes steht. Brief 57, 1895; Testimonies to Ministers and Gospel Workers 79. ICP1.25.2 Teilen

Jede Sünde, die man bewusst pflegt, schwächt den Charakter — Keiner soll sich einbilden, dass es leicht sei, bestimmte Sünden erst zu kultivieren und dann wieder aufzugeben. Jede gepflegte Lieblingssünde wirkt sich negativ auf den Charakter aus, verfestigt die schlechte Gewohnheit und führt zu körperlichem, geistigem und moralischem Niedergang. Selbst wenn das begangene Unrecht später bereut und der richtige Weg eingeschlagen wird, ist der Betreffende durch seinen früheren Lebenswandel doch bereits so stark geprägt, dass es ihm oft schwer fällt, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden. Satan nutzt jede einmal angenommene schlechte Gewohnheit immer wieder als Angriffsfläche. Bilder vom Reiche Gottes 227.228 (1900). ICP1.25.3 Teilen

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Die psychologische Qualifikation des Lehrers — Gewohnheiten und Grundsätze eines Lehrers sollten für wichtiger erachtet werden als seine wissenschaftliche Befähigung. Ist er ein aufrichtiger Christ, wird er die Notwendigkeit einsehen, der körperlichen, geistigen, sittlichen und religiösen Erziehung das gleiche Interesse zu widmen. ICP1.26.1 Teilen

Um den richtigen Einfluss auszuüben, sollte er sich selbst vollkommen beherrschen können. Sein Herz gehöre seinen Schülern. In seinen Gesten, Worten und Taten wird seine Liebe zu erkennen sein. Charakterfestigkeit ist für ihn unerlässlich. Nur dann wird er im Stande sein, den Charakter seiner Schüler zu formen und ihnen eine wissenschaftliche Bildung zu vermitteln. Im Allgemeinen legt die frühzeitige Erziehung der Kinder ihren Charakter für das ganze Leben fest. Wer mit Kindern umgehen muss, sollte bei der Entfaltung ihrer geistigen Fähigkeiten äußerst behutsam sein, um ihre Verstandeskräfte am nutzbringendsten einsetzen zu können. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 290 (1872). ICP1.26.2 Teilen

Der Mensch wird ein neues Geschöpf — Die Menschen sollen zu Bürgern des Reiches Gottes werden. Durch göttliche Kraft, die ihnen geschenkt wird, sollen sie zurückkehren in das Treueverhältnis zu Gott. Durch Gesetze und andere Mittel ermöglicht Gott den geistlichen Austausch zwischen sich und den Menschen, der so geheimnisvoll ist wie der Ursprung und die Erforschung des Windes. Johannes 3,7.8. Christus erklärt: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“ Johannes 18,36. Aber obwohl sein Königreich die Reiche der Erde prägt, wäre dies umgekehrt unmöglich, da das himmlische Königreich dadurch nur entwürdigt würde. ICP1.26.3 Teilen

Der Einfluss Gottes auf das Herz eines Menschen, der diesen Einfluss zulässt, ist so stark, dass ein neues Geschöpf entsteht, ohne dass dabei die Fähigkeiten, die Gott von Anfang an in den Menschen hineingelegt hat, verloren gehen. Sie werden dem Umgang mit Gott angepasst. Was aus dem Geist geboren wird, das ist Geist, und wenn ein Mensch von oben wiedergeboren wird, breitet sich himmlischer Frieden in seiner Seele aus. Manuskript 1, 1897; Letters From Ellen G. White To Sanitarium Workers in Southern California III, 8.9. ICP1.26.4 Teilen

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Recht und Unrecht schließen einander aus — Eltern, es liegt an euch, ob ihr euren Kindern gutes Gedankengut zukommen lasst oder unnützes, sentimentales Zeug. Ihr dürft sie mit ihrem wachen Geist nicht sich selbst überlassen, und Unrecht lässt sich nicht allein durch einen scharfen Blick aus der Welt schaffen. Nur wenn man ihnen rechte Grundsätze mit auf den Weg gibt, kann man unrechte Gedanken verhindern. Wenn Eltern keinen guten Samen in die Herzen ihrer Kinder legen, kommt der Feind und pflanzt das Unkraut. Eine gute Erziehung ist die einzige vorbeugende Maßnahme gegen schlechten Umgang. Wahrheit wird die Seele vor den ständigen Versuchungen schützen, denen die Kinder ausgesetzt sind. Counsels to Parents, Teachers, and Students 121 (1913). ICP1.27.1 Teilen

Nur dieser Tag gehört mir — Wir alle müssen täglich lernen und Erfahrungen sammeln, damit wir brauchbar sind für dieses Leben. Es steht uns immer nur der heutige Tag zur Verfügung. Bedenkt das! Dieser eine Tag gehört mir, heute will ich mein Bestes geben! Heute will ich meine Gabe der Sprache nutzen, um jemandem zu helfen oder ihn zu trösten. Ich will ein Vorbild sein, an dem mein Herr Freude haben kann. Ich will mich in Geduld üben, nachsichtig und freundlich sein, damit die christlichen Eigenschaften heute in mir weiterentwickelt werden. ICP1.27.2 Teilen

Übergib dich, deine Seele, deinen Geist und deinen Körper jeden Morgen Gott. Übe die gute Gewohnheit der Demut und vertraue immer mehr auf deinen Erlöser. Du darfst von ganzem Herzen daran glauben, dass dich der Herr Jesus liebt und dass er möchte, dass du ihm ähnlich wirst. Er wünscht dir, dass du in seiner Liebe wächst und durch die Liebe Gottes in allem zunimmst. So wirst du für Zeit und Ewigkeit Wissen von höchstem Wert erwerben. Brief 36, 1901; In Heavenly Places 227. ICP1.27.3 Teilen

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Wie man ein ausgeglichenes Seelenleben entwickeln kann — Arbeit ist ein Segen. Ohne Arbeit werden wir krank. Wir müssen alle unsere Fähigkeiten nutzen, damit sie nicht verkümmern und wir ein ausgeglichenes Seelenleben entwickeln können. Testimonies for the Church III, 154.155 (1872). ICP1.28.1 Teilen

Wissenschaft und Forschung müssen unter dem Einfluss des Heiligen Geistes stehen — Nur unter dem Einfluss des Geistes Gottes kann ein Mensch seine Talente voll entfalten. Die Grundsätze des Glaubens sind die Grundlage einer wirklich guten Bildung. Sie sind der erste Schritt. Wissenschaft und Forschung müssen unter dem Einfluss des Geistes Gottes geschehen, damit ihr wahres Ziel erreicht werden kann. Eigentlich kann nur ein Christ Wissen richtig nutzen. Wenn wissenschaftliche Arbeit voll verstanden werden soll, ist das nur von einem christlichen Standpunkt aus möglich. Dann würden alle den Herrn jeder Wissenschaft anbeten. Das Herz, das durch die Gnade Gottes veredelt ist, kann den Wert der Bildung am besten verstehen. Die Eigenschaften Gottes, wie wir sie in seiner Schöpfung sehen, können wir nur dann begreifen, wenn wir den Schöpfer kennen. ICP1.28.2 Teilen

Ein Lehrer darf nicht nur mit der Theorie der Wahrheit vertraut sein, sondern muss Heiligung persönlich erfahren haben, um junge Menschen zur Quelle der Wahrheit, zum Lamm Gottes, das die Sünden der Welt auf sich nahm, zu führen. Wissen ist nur dann eine Macht zum Guten, wenn es verbunden ist mit ernsthafter Gläubigkeit. Eine Seele, die frei geworden ist von der Eigensucht, ist veredelt, und wenn wir Christus durch den Glauben in unserem Herzen behalten, werden wir in den Augen Gottes klug sein. Manuskript 44, 1894. ICP1.28.3 Teilen

Der ganze Mensch braucht die Heilkraft des Himmels — Christus ist die Quelle des Lebens. Was viele Menschen brauchen, ist eine klare Erkenntnis über ihn. Man muss sie geduldig, freundlich, aber ernsthaft darauf aufmerksam machen, dass sie mit ihrer ganzen Persönlichkeit die heilende Kraft des Himmels für sich in Anspruch nehmen können. Wenn das Licht der Liebe Gottes in die dunklen Bereiche der Seele dringt, werden Ruhelosigkeit, Überdruss und Unzufriedenheit daraus verdrängt, und stattdessen werden zufriedene Freudigkeit, neue Geisteskraft und körperliche Gesundheit dort einkehren. The Ministry of Healing 247 (1905). ICP1.28.4 Teilen

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Gute Eigenschaften können nicht in einem Augenblick erworben werden — Die wertvollen Eigenschaften, die der Heilige Geist uns vermittelt, werden nicht in einem Augenblick erworben. Mut, Zielstrebigkeit, Sanftmut, Glaube und unerschütterliches Vertrauen auf Gottes erlösende Kraft bekommt man nur durch jahrelange Glaubenserfahrung. Wenn Gottes Kinder ernsthaft nach Heiligung streben und sich um gerechtes Verhalten bemühen, besiegeln sie dadurch ihre Erlösung. The Ministry of Healing 454 (1905). ICP1.29.1 Teilen

Kapitel 3: Die Gefahren der Psychologie
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Satan ist ein Experte des Intellekts — Seit Jahrtausenden experimentiert Satan auf dem Gebiet des menschlichen Denkens, und er kennt sich aus. In diesen letzten Tagen versucht er auf sehr subtile Weise das Denken der Menschen mit seinem eigenen Denken zu verbinden und ihnen so seine Gedanken einzugeben. Das geschieht derart unauffällig, dass jene, die sich von ihm leiten lassen, gar nicht merken, dass sie von seinem Willen bestimmt werden. Der große Betrüger hofft, dass es ihm gelingt, die Menschen so zu verwirren, dass sie nur noch auf seine Stimme hören. Brief 244, 1907; Medical Ministry 111. ICP1.30.1 Teilen

Satan, ein Meister der Verführung — Satan ist beständig darum bemüht, das Denken der Menschen auf seine unauffällige Weise zu beeinflussen. Er verfügt über einen großen Verstand, den er einst von Gott erhalten hat, jedoch missbrauchte, um gegen Gott zu rebellieren und seine guten Ratschläge zu missachten. The Signs of the Times, 18. September 1893; Our High Calling 210. ICP1.30.2 Teilen

Er begegnet uns gut getarnt — Satans Pläne und Anschläge verfolgen uns überall. Wir dürfen niemals vergessen, dass er sich uns immer gut getarnt nähert und seine eigentlichen Absichten und den eigentlichen Grund seiner Versuchungen verschleiert. Er kommt im Lichtgewand und tritt auf wie der reinste Engel, damit wir nicht merken, mit wem wir es zu tun haben. Wir müssen sehr vorsichtig sein, wenn wir seine Methoden untersuchen, damit wir nicht betrogen werden. Manuskript 34, 1897; Our High Calling 88. ICP1.30.3 Teilen

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Der Missbrauch von Wissenschaften, die sich mit dem menschlichen Denken befassen — In einer Zeit, wo Zweifel und Unglaube sich ein wissenschaftliches Gewand umlegen, gilt es in jeder Hinsicht wachsam zu sein. Satan versucht mit allen Mitteln, die Massen zu täuschen und ihnen seinen Willen aufzuzwingen. Besonders gut gelingt ihm das, wenn er seinen teuflischen Ideen einen wissenschaftlichen Anstrich gibt. Er hat in dieser Hinsicht raffinierte Methoden entwickelt, um überall einzudringen und Gottes Werk zu schaden. Über angebliche Wissenschaften wie Phrenologie und Mesmerismus oder psychologische Scharlatanerie ist es Satan gelungen, viele Menschen in den Griff zu bekommen, indem er ihr Denken vernebelt. Dabei geht er so zielstrebig vor, wie es für die Zeit des Endes vorhergesagt ist. Die Möglichkeit, dass Menschen durch die Kraft ihres Geistes andere beeinflussen, weiß Satan trefflich für seine Zwecke zu nutzen. Dabei wirkt er in zwei Richtungen. Diejenigen, die solche Methoden benutzen, missbraucht er als Werkzeuge. Dabei meinen sie noch, sie täten anderen etwas Gutes, und merken nicht, dass Satan durch sie wirkt. Und die Macht, die sie auf andere ausgeübt haben, setzt sich fort in lügenhaften Zeichen, dämonischen Wundern und in der Verführung zur Ungerechtigkeit. Überprüft doch nur einmal den Einfluss all dieser Lehren, dann werdet ihr erkennen, dass der Kampf zwischen Christus und Satan immer noch andauert ... ICP1.31.1 Teilen

Wer angesichts dieser Bedrohung das Gebet vernachlässigt und sich auf die eigene Kraft verlässt, ist der Verführung schutzlos ausgeliefert. Viele Menschen lassen sich völlig von angeblich wissenschaftlichen Ideen gefangen nehmen und sind fasziniert von den Möglichkeiten, die sich ihnen dadurch bieten. Das trifft besonders auf Experimente zu, die sich mit dem Einfluss der Geistes- und Willenskraft auf das Denken anderer befassen. Manches davon mag an entsprechender Stelle akzeptabel sein; Satan benutzt aber gerade solche Erkenntnisse, um Menschen irrezuführen und ins Verderben zu stürzen. Seine Lehren werden aufgenommen, als kämen sie vom Himmel, und auf diese Weise erhält er die Verehrung, an der ihm so viel liegt. Unsere Gesellschaft, der angeblich aus der Phrenologie und dem Mesmerismus so viel Gutes erwachsen sein soll, war nie verdorbener als heute. Gerade durch diese sich wissenschaftlich gebärdenden Lehren sind die Voraussetzungen für den Spiritismus geschaffen worden. The Signs of the Times, 6. November 1884; Für die Gemeinde geschrieben II, 360.361. ICP1.31.2 Teilen

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Sein Ziel ist es, die Menschen abzulenken — Satan kommt daher und drängt sich ganz selbstverständlich zwischen Gott und die Menschen. Es ist sein Ziel, sie abzulenken, und er wirft seine dunklen Schatten auf unseren Weg, damit wir nicht mehr unterscheiden können zwischen Gott und der Dunkelheit, dem moralischen Unrecht und der Verdorbenheit dieser Welt. Was können wir dagegen unternehmen? Sollen wir alles laufen lassen? ICP1.32.1 Teilen

Nein! Es gibt eine Kraft, die uns Licht spendet in dieser dunklen Welt. Christus war im Himmel und wird uns das Licht des Himmels bringen. Er wird die Dunkelheit zurückdrängen, und die Sonne seiner Herrlichkeit wird aufgehen. Inmitten des Verderbens und des Schmutzes werden wir das Licht des Himmels sehen. ICP1.32.2 Teilen

Wir dürfen nicht aufgeben, sondern müssen uns immer vor Augen halten, dass wir dem Verderben der Menschheit entgegenwirken sollen. Was können wir tun, worin besteht unsere Aufgabe? ICP1.32.3 Teilen

Wir sollen uns immer daran erinnern, welch eine Liebe uns der Vater erwiesen hat, „dass wir Gottes Kinder heißen sollen — und wir sind es auch!“ 1.Johannes 3,1; Manuskript 7, 1888. ICP1.32.4 Teilen

Keine offene Attacke, sondern ein hinterhältiger Überfall — Wenn Satan eine offene, mutige Attacke auf die Christenheit wagte, würde sie sich sehr schnell um ihren mächtigen Erlöser scharen, denn wer sonst könnte diesen Feind in die Flucht schlagen? Aber so geht er in der Regel nicht vor, sondern er versteht es, sich zu verstellen, und er kennt die wirksamsten Möglichkeiten, sein Ziel zu erreichen. Er nähert sich dem armen, gefallenen Sünder als Engel des Lichts. Hinter dieser Maske versteckt, bearbeitet er die Seele, um sie vom rechten Weg abzubringen. Er hat schon immer gegen Christus gearbeitet und versucht, seine Macht und Ansprüche durchzusetzen. Er verführt die Menschen dazu, für die Wunder Jesu eine wissenschaftliche Erklärung zu finden und sie als menschliche Leistung einzustufen. Viele wird er auf diese Weise nach und nach vom wahren Glauben an Christus, den Erlöser und Gottessohn, abbringen. The Signs of the Times, 6. November 1884. ICP1.32.5 Teilen

33

Er hat es besonders auf junge Menschen abgesehen — In diesen letzten Tagen hat Satan es besonders auf junge Menschen abgesehen. Er versucht ihr Denken unter seine Kontrolle zu bringen, ihren Verstand zu verwirren und schlechte Leidenschaften in ihnen zu wecken. Alle können sich frei entscheiden und sollten sich darum bemühen, ihre Gedanken in die rechten Bahnen zu lenken. A Solemn Appeal 75; Our High Calling 337. ICP1.33.1 Teilen

Satan beherrscht das Denken derer, die nicht dem Heiligen Geist unterstellt sind — Nur wenige glauben, dass die Menschheit wirklich so heruntergekommen ist, so durch und durch verdorben und gegen Gott eingestellt, wie es tatsächlich ist. „Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott, weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag’s auch nicht.“ Römer 8,7. ICP1.33.2 Teilen

Wenn das Denken nicht vom Geist Gottes beeinflusst wird, kann Satan es beliebig nach seinem Willen formen. Dann beherrscht er alle Verstandeskräfte und lenkt sie in eine fleischliche Richtung. Er steht in völliger Opposition zu Gott, lehnt alles ab, was Gott betrifft, seine Ansichten, seine Vorlieben und Abneigungen, alles, was ihm gefällt und was er anstrebt. Er kann keinen Geschmack an dem finden, was Gott gut findet, sondern erfreut sich genau an den Dingen, die Gott zuwider sind. Deshalb steht er ständig im Konflikt mit Gott und greift die an, die auf den Wegen Gottes gehen. ICP1.33.3 Teilen

Die Gegner der Wahrheit werden das Licht als Dunkelheit bezeichnen und die Dunkelheit als Licht; gut als böse und böse als gut. Brief 8, 1891. ICP1.33.4 Teilen

34

Seit den Tagen Adams bis heute — Satan arbeitet und dreht an dem Rad, bis er alle Seelen unter seine Herrschaft bekommt, die seinen Lügen glauben wie Eva, die sich von ihm verführen ließ und dann hinging und Adam verführte. Er benutzt seit damals immer die gleichen trügerischen Angebote. Manuskript 19, 1894. ICP1.34.1 Teilen

Wer die Wahrheit kennt, ist seine besondere Zielscheibe — Satan beschäftigt sich ständig damit, wie er die Gedanken der Menschen, welche die Wahrheit kennen, durch irreführende Vorbilder und Gefühle durcheinander bringen kann. Wenn sie nicht bereuen und sich nicht bekehren, können Menschen, die ein zweigeteiltes Leben führen, indem sie sich einesteils zum Herrn bekennen, andererseits jedoch nur danach streben, ihre eigenen Pläne zu verwirklichen, von Satan, dem Seelenfeind, leicht verführt werde. Ihre Pläne behindern das Werk, für welches Christus gestorben ist. Brief 248, 1907. ICP1.34.2 Teilen

Satan lenkt die Menschen durch kontroverse Themen ab — Er (der Feind) freut sich, wenn es ihm gelingt, die Gedanken der Menschen abzulenken durch irgendwelche Themen, die zu Meinungsverschiedenheiten führen und in den Gemeinden Streitereien verursachen. Manuskript 167, 1897. ICP1.34.3 Teilen

Wenn einer die Gedanken zu beherrschen versucht — Die Macht, mit der ein Mensch durch seine Sinnes- und Willenskraft auf das Bewusstsein anderer einwirken kann, nutzt Satan als wirksames Mittel zum Bösen. Dieser Einfluss vollzieht sich so unterschwellig, dass derjenige, der sich ihm öffnet, meist gar nichts davon spürt. Gott hat mich beauftragt, dringend davor zu warnen, sich auf solche Machenschaften einzulassen. Brief 244, 1907; Für die Gemeinde geschrieben II, 361. ICP1.34.4 Teilen

Eine Macht zum Guten oder Bösen — Der Einfluss, den ein Mensch auf die Seele eines anderen Menschen ausüben kann, kann zum Guten dienen, wenn er geheiligt ist, aber ebenso zum Bösen, wenn er von Gottes Gegnern ausgeht. Diese Macht nutzte Satan, um das Denken der Engel negativ zu beeinflussen, indem er vorgab, das Wohl des Universums im Sinn zu haben. Luzifer hatte als gesalbter Cherubim eine hohe Stellung, und er wurde von den himmlischen Wesen sehr geliebt. Sein Einfluss auf sie war groß. Viele hörten auf ihn und glaubten seinen Worten. „Und es entbrannte ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften gegen den Drachen. Und der Drache kämpfte und seine Engel, und sie siegten nicht und ihre Stätte wurde nicht mehr gefunden.“ Offenbarung 12,7.8; Brief 114, 1903; The S.D.A. Bible Commentary VII, 973. ICP1.34.5 Teilen

35

Einer Einzelmeinung sollte man nicht unbedingt vertrauen — Den Gedanken und dem Urteil eines einzelnen Menschen sollte man nicht vertrauen, denn es kann der Fall sein, dass persönliche Interessen, menschliche Schwächen und Fehler in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen ... Die Meinung eines Einzelnen ist nicht unbedingt vollkommen, sodass die Gefahr besteht, dass er von verkehrten Motiven geleitet wird und die Dinge von einem falschen Standpunkt aus sieht. Brief 41, 1891. ICP1.35.1 Teilen

Satan wartet auf den Moment der Schläfrigkeit — Satan wartet auf einen unwachsamen Augenblick, um das Denken in seine Gewalt zu bekommen. Wir müssen uns dessen bewusst sein, damit wir nicht von seinen unlauteren Machenschaften überwältigt werden. Es gefällt ihm, wenn er mit Hufen und Hörnern dargestellt wird, denn er ist ein intelligentes Wesen, das einmal ein Engel des Lichtes war. Manuskript 11, 1893. ICP1.35.2 Teilen

Böse Engel legen es darauf an, den Willen des Menschen zu zerstören — Wenn es ihnen erlaubt wird, versuchen die bösen Engel, die Herrschaft über das Denken eines Menschen zu erlangen und ihn auf diese Weise gefangen zu halten, bis er keinen eigenen Willen mehr hat. Manuskript 64, 1904. ICP1.35.3 Teilen

Die einzige Sicherheit besteht im Widerstand — Unsere einzige Sicherheit besteht darin, dass wir dem Teufel keinen Raum lassen, denn seine Vorschläge und Absichten haben immer nur das Ziel, uns zu verletzen und von Gott abzubringen. Er stellt sich uns als reiner Engel dar, um uns durch seine heimtückische Verführung so weit zu bringen, dass wir seine Fallen nicht mehr erkennen. Je mehr wir ihm nachgeben, desto größer wird seine verführerische Macht über uns. Wir sollten uns auf keine Debatten oder Verhandlungen mit ihm einlassen, denn wenn wir ihm den kleinen Finger reichen, verlangt er die ganze Hand. ICP1.35.4 Teilen

36

Sicher können wir nur dann sein, wenn wir auf die kleinste Andeutung einer Versuchung mit klarer Ablehnung reagieren. Gott hat uns durch die Verdienste Christi die Fähigkeit geschenkt, Satan zu widerstehen. Wir können nicht nur einmal Sieger sein. Im Widerstand besteht unser Erfolg. „Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch!“ Jakobus 4,7. Dieser Widerstand muss fest und ausdauernd sein, denn wir haben verloren, wenn wir heute widerstehen und morgen nachgeben. The Review and Herald, 8. April 1880; Our High Calling 95. ICP1.36.1 Teilen

Anmaßendes Verhalten vermeiden — Es gibt Menschen, die sich ohne Rücksicht in gefährliche Situationen begeben und sich auf diese Weise Versuchungen aussetzen, denen sie kaum unbeschadet und unbefleckt entkommen können, es sei denn, Gott würde ein Wunder wirken. Dies ist ein anmaßendes Verhalten, an dem Gott keine Freude haben kann. Christus begegnete Satans Versuchung, sich von der Zinne des Tempels zu stürzen, mit klarer Ablehnung. Der Erzfeind zitierte eine Verheißung Gottes, um Christus glauben zu machen, dass ihm nichts passieren könne, weil Gott dies ja versprochen habe. Jesus antwortete mit einem Schriftwort: „Es steht geschrieben ... du sollst den Herrn, deinen Gott nicht versuchen.“ Auf die gleiche Weise drängt Satan die Menschen, Orte aufzusuchen, die Gott ihnen nicht zumuten würde, und er benutzt Bibeltexte, um seine hinterhältigen Vorschläge zu rechtfertigen. The Review and Herald, 8. April 1880; Our High Calling 95. ICP1.36.2 Teilen

Ernsthafter Glaube und Anmaßung — Wir dürfen die Verheißungen Gottes nicht unbesonnen in Anspruch nehmen und erwarten, dass er uns beschützt, wenn wir uns leichtsinnig in Gefahr begeben, die Naturgesetze missachten und die erforderliche Vernunft und Sorgfalt außer Acht lassen. Er hat uns diese Fähigkeiten gegeben, und es zeugt nicht von einem ernsthaften Glauben, sondern von Anmaßung, wenn wir sie nicht einsetzen. Satan bietet uns für unser Leben weltliche Ehre, Reichtum und Vergnügen. Diese Versuchungen sind unterschiedlich, je nach Bedarf und sozialem Stand, aber sie dienen immer dem einen Zweck, die Menschen von ihrem Schöpfer abzubringen. „Alle diese Dinge werde ich dir geben“, sagte Satan zu Jesus. „Alle diese Dinge werde ich dir geben“, sagt Satan auch zu den Menschen. „All das Geld, all das Land, Macht und Ehre und Reichtum werde ich dir geben!“ Und die Menschen sind beeindruckt und werden auf schreckliche Weise ins Verderben gelockt. Wenn wir uns selbst, unser Herz und unser Leben der Weltlichkeit opfern, dann ist Satan zufrieden. Brief 1a, 1872; Our High Calling 93. ICP1.36.3 Teilen

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Entweder die bösen oder die guten Engel beeinflussen das Denken des Menschen — Entweder die guten oder die bösen Engel beeinflussen das Denken der Menschen. Entweder wir lassen zu, dass Gott unsere Gedanken beherrscht, oder die Mächte der Dunkelheit übernehmen die Herrschaft, und wir tun gut daran, wenn wir heute unseren diesbezüglichen Standpunkt überprüfen. Manuskript 1, 1890; The S.D.A. Bible Commentary VI, 1120. ICP1.37.1 Teilen

Nur wenn wir nachgeben — Satan kann sich nur dann unserer Gedanken oder unseres Verstandes bemächtigen, wenn wir ihm nachgeben. Manuskript 17, 1893; The S.D.A. Bible Commentary VI, 1105. ICP1.37.2 Teilen

Klare Einsicht ist notwendig — Eine klare, geistlich orientierte Sicht der Dinge ist notwendig, will man Unkraut von Weizen oder weltliche Weisheit von der Weisheit der Wahrheit Gottes unterscheiden. Christus, der große Arzt, kam in diese Welt, damit alle, die ihn annehmen, durch ihn geheilt werden und Frieden sowie einen vollkommenen Charakter erhalten. Sein Evangelium besteht nicht aus Äußerlichkeiten und macht keinen so großen Eindruck wie die üblen Methoden des Bösen, die sich oft zunächst als großer Segen für die Menschheit darstellen, sich aber am Ende als Fluch erweisen. Brief 130, 1901; Our High Calling 109. ICP1.37.3 Teilen

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Das Gebet wird uns vor Satan schützen — Das Gebet des Glaubens ist die große Kraft des Christen und wird ihn mit Sicherheit vor Satan schützen. Deshalb versucht der Böse immer den Eindruck zu erwecken, dass Beten nicht notwendig sei. Er hasst den Namen unseres Stellvertreters Jesus, und wenn wir ihn nennen und uns ernsthaft an ihn wenden, wird seine ganze Gefolgschaft nervös. Es ist durchaus in seinem Sinne, wenn wir das Gebet vernachlässigen, weil wir dann eher geneigt sind, seinen verlogenen „Wundern“ zu glauben. Was er nicht erreicht hat, als er Christus versuchte, gelingt ihm leider allzu oft bei den Menschen. Testimonies for the Church I, 296 (1862). ICP1.38.1 Teilen

Kapitel 4: Geistliche Einflüsse und das Denken
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Religion und Gesundheit — Persönlicher Glaube ist von größter Wichtigkeit. Johannes schrieb an Gajus: „Mein Lieber, ich wünsche, dass es dir in allen Dingen gut gehe und du gesund seist, so wie es deiner Seele gut geht.“ 3.Johannes 2. Die körperliche Gesundheit wird weitgehend von der seelischen Gesundheit beeinflusst, deshalb, wenn ihr esst oder trinkt oder was ihr tut, tut alles zu Gottes Ehre. Persönlicher Glaube offenbart sich in der Art, wie wir leben, in unseren Worten und in unserem Verhalten. Er bewirkt stetiges Wachstum hin zur Vollendung in unserem Herrn, „denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, und an dieser Fülle habt ihr teil in ihm ...“ Kolosser 2,10. Brief 117, 1901. ICP1.39.1 Teilen

Ein reiner Glaube bewirkt Ernsthaftigkeit, Haltung und Kraft — Reiner, unverfälschter Glaube ist kein Gefühl, sondern die aktive Ausübung von Gnade und Liebe. Diese Art Religion ist die Voraussetzung für Glück und Gesundheit. Sie dringt in den verunreinigten Seelentempel ein und befreit ihn von allen sündigen Einflüssen. Sie nimmt Besitz von ihm und erleuchtet das Herz mit den Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit. Sie öffnet die Fenster der Seele himmelwärts und lässt den Sonnenschein der Liebe Gottes hinein. Sie bewirkt Ernsthaftigkeit und eine positive Haltung. Die körperliche, geistige und seelische Kraft nimmt zu, weil die lebendige Kraft des Himmels die Seele erfüllt. Christus ist in unserem Herzen. Er ist unsere herrliche Hoffnung. The Review and Herald, 15. Oktober 1901; Welfare Ministry 38. ICP1.39.2 Teilen

40

Gott ist die Quelle des Lebens und der Freude — Gott ist für das ganze Weltall die Quelle des Lebens, des Lichtes und der Freude. Wie die Sonne Helligkeit und Wärme ausstrahlt und die Quelle frisches Wasser spendet, so überschüttet Gott seine Geschöpfe mit Gnade und Güte. Wo aber göttliches Leben im Herzen wirksam wird, möchte der Mensch die empfangene Liebe weitergeben. Der bessere Weg zu einem Neuen Leben 81 (1892). ICP1.40.1 Teilen

Alles Leben kommt von Gott — Alle erschaffenen Dinge leben durch den Willen und die Macht Gottes. Sie sind Empfänger des Lebens des Sohnes Gottes. Wie groß ihre Fähigkeiten und wie vielseitig ihre Begabungen auch sein mögen, sie werden lebendig erhalten durch diese Quelle allen Lebens. ICP1.40.2 Teilen

Er, der Leben und Licht ist und allein Unsterblichkeit besitzt, konnte von sich sagen: „Ich habe die Macht, mein Leben zu lassen, und ich habe die Macht, es wieder zu nehmen.“ Johannes 10,18; Manuskript 131, 1897; The S.D.A. Bible Commentary V, 1113. ICP1.40.3 Teilen

Satan nutzt den Einfluss der Menschen auf das Denken anderer — Nachdem er den Himmel verlassen musste, richtete sich Satan sein Reich in dieser Welt ein und ist seitdem unermüdlich darauf bedacht, die Menschen von ihrer Treue zu Gott abzubringen. Er benutzt die gleichen Mittel, die er im Himmel einsetzte. Er nutzt den Einfluss, den Menschen aufeinander ausüben können. Ein Mensch verführt den anderen. Die starken, verderbenden Auffassungen Satans, die er meisterlich darzustellen versteht, wirken nahezu unwiderstehlich auf die Menschen, und sie schließen sich zusammen zu Bündnissen, Gewerkschaften und Geheimbünden. In dieser Welt sind Mächte am Werk, die Gott nicht mehr länger dulden kann. Brief 114, 1903. ICP1.40.4 Teilen

Für eigennützige Zwecke befasst sich Satan sehr genau mit den Dingen — Satan legt wie ein Tierfänger seine Netze und Fallen aus, um Seelen einzufangen. Er ist darin geübt, Menschen dazu zu verleiten, die Gaben, die Gott ihnen gegeben hat, für eigennützige Zwecke zu nutzen, anstatt sie zu Gottes Ehre einzusetzen. Gott möchte, dass die Menschen durch ihre Arbeit Freude haben und friedlichen Zwecken dienen und dass all ihr Tun auf ewigen Gewinn angelegt ist. Satan aber möchte unser Bemühen auf sinnlose Dinge lenken, die letztlich keinerlei Gewinn bringen. The Review and Herald, 1. September 1910; Our High Calling 200. ICP1.40.5 Teilen

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Die Übertretung des Gebotes Gottes brachte keine neuen Lebensrichtlinien — Wir dürfen nicht annehmen, dass Gott nach dem Sündenfall Adams neue Lebensregeln und Leidenschaften eingeführt hat, denn das würde bedeuten, dass er eingegriffen hätte, um den Menschen sündige Lebensbedingungen zu schaffen. Christus begann unmittelbar nachdem die Menschen Gottes Gebot übertreten hatten mit seiner Aufgabe, sie zu Gott zurückzuführen, damit sie durch den Gehorsam gegenüber Gottes Geboten und die Gnade Christi das verlorene Ebenbild Gottes in sich zurückgewinnen können. Manuskript 60, 1905. ICP1.41.1 Teilen

Jeder muss sich für eine Seite entscheiden — Hier haben wir das große Thema. Hier treffen die zwei großen Mächte aufeinander, der Sohn Gottes, Jesus Christus, und der Herrscher der Finsternis, Satan. Hier entsteht der offene Konflikt, denn jeder Mensch kann sich nur für eine Seite entscheiden. Entweder er stellt sich unter das Banner Jesu oder unter das Banner des Herrschers der Finsternis. Brief 38, 1894. ICP1.41.2 Teilen

Sünde betrifft den ganzen Menschen — Die Sünde wirkt sich auf den ganzen Menschen aus, aber mit der Gnade verhält es sich ebenso. Brief 8, 1891. ICP1.41.3 Teilen

Durch das von Gott abgewandte Herz wird die Seele belastet. Wer etwas über die Erlösung lernen möchte, muss ein williger Schüler in Christi Schule werden, damit der Tempel der Seele zum Aufenthaltsort des Allerhöchsten werden kann. Wenn wir von Christus lernen wollen, müssen wir unsere Seele zunächst von all den stolzen Dingen befreien, die sie beherrschen, damit Platz wird für sein Bild. Brief 5, 1898; Our High Calling 105. ICP1.41.4 Teilen

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Das Kreuz gibt dem Denken die rechte Orientierung — Wodurch bekommt das menschliche Denken die richtige Orientierung? Durch das Kreuz von Golgatha. Wenn wir auf Jesus sehen, den Anfänger und Vollender unseres Glaubens, schwindet das Bedürfnis nach Selbstverherrlichung. Wir bekommen den richtigen Blickwinkel, bilden uns nichts mehr ein, sondern werden demütig. Wenn wir über das Kreuz nachdenken, begreifen wir, welch wunderbare Gelegenheiten sich daraus für jeden Gläubigen ergeben. Gott in Christus, wo das richtig verstanden wird, da bleibt kein Raum für Selbstüberschätzung und Stolz, sondern nur noch echte Demut. Brief 20, 1897; Our High Calling 114. ICP1.42.1 Teilen

Der Mensch, vollendet durch Christus — Christus führt seine Nachfolger in eine lebendige Beziehung zu sich und zu seinem Vater. Der Heilige Geist wirkt auf den Verstand, und in Jesus Christus wird der Mensch vollendet. Die Einigkeit mit Christus bewirkt Einigkeit der Menschen untereinander. Diese Einigkeit ist für die Welt der überzeugendste Beweis für die Herrlichkeit und die Vollmacht Christi und dafür, dass er Macht hat, von Sünde zu befreien. Manuskript 111, 1903; The S.D.A. Bible Commentary V, 1148. ICP1.42.2 Teilen

Nur Gott allein kann wertvolle Menschen schaffen — Der Wert eines Menschen in den Augen Gottes besteht in seiner Beziehung zu Christus, denn nur Gott allein kann einen Menschen moralisch aufwerten. Das geschieht allein durch die Gerechtigkeit Christi. Weltliche Ehre und Größe haben nur so viel Wert, wie der Schöpfer der Menschheit ihnen beimisst. Weltliche Weisheit ist Torheit, und ihre Stärke ist Schwachheit. Brief 9, 1873; Our High Calling 149. ICP1.42.3 Teilen

Selbstsucht und ihre Frucht — Wo das Böse wirkt, erwächst daraus Selbstsucht, und weil sich die Menschen ihrer Macht überlassen haben, findet man in der Welt heute kaum noch Treue zu Gott. Völker, Familien und einzelne Personen haben nur noch das eine Ziel, sich selbst zum Mittelpunkt zu machen. Die Menschen streben danach, ihre Mitmenschen zu beherrschen, und in ihrer Selbstsucht entfernen sie sich immer weiter von Gott und ihren Mitmenschen, nur noch darauf bedacht, sich selbst zu verwirklichen. Sie verhalten sich so, als ob das Wohlergehen anderer nur davon abhinge, ob sie sich ihnen unterordnen oder nicht. The Review and Herald, 25. Juni 1908. ICP1.42.4 Teilen

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Der Sieg ist möglich — Wenn er gerechten Grundsätzen folgt, kann der Mensch seine Vorliebe für das Böse überwinden. Befolgt er die Gebote Gottes, sind seine Sinne nicht mehr falsch orientiert, und er setzt seine Fähigkeiten nicht mehr für schlechte, nutzlose Ziele ein, die nur darauf ausgerichtet sind, ihn von Gott abzulenken. Durch die Gnade, die der Himmel schenkt, werden die Gedanken, die Worte und die Kräfte gereinigt, und ein neuer Charakter kann entstehen. Die Erniedrigung durch die Sünde wird überwunden. Manuskript 60, 1905. ICP1.43.1 Teilen

Mangel an Festigkeit, der Anfang der Versuchung — Wenn wir der Versuchung nachgeben, beginnt dies damit, dass wir keine klare Entscheidung treffen und hinsichtlich unseres Vertrauens zu Gott wankelmütig sind. Der Böse lauert ständig auf eine Gelegenheit, Gott falsch darzustellen und das Verbotene attraktiv erscheinen zu lassen. Wo es ihm möglich ist, versucht er unsere Seele an weltliche Dinge zu binden. Er ist bestrebt, Gefühle zu erregen und Leidenschaften zu wecken, um uns an etwas zu binden, was uns nicht gut tut, aber es liegt ans uns, Leidenschaften und Gefühle selbst zu beherrschen, indem wir ruhig und gewissenhaft überlegen. Satan verliert dann seine Macht über unseren Verstand. ICP1.43.2 Teilen

Die Aufgabe, zu der uns Christus beruft, ist die des beständig fortschreitenden Überwindens negativer Einflüsse auf unseren Charakter. Natürliche Neigungen müssen überwunden werden ... Lust und Leidenschaft müssen besiegt werden, und wir müssen uns eindeutig und bewusst auf die Seite Christi stellen. The Review and Herald, 14. Juni 1892; Our High Calling 87. ICP1.43.3 Teilen

44

Niemand braucht wegen seiner ererbten Eigenschaften zu verzweifeln — Satan liegt immer auf der Lauer, um uns zu verführen und in eine falsche Richtung zu lenken. Er benutzt die bezauberndsten Dinge, um die Menschen auf den breiten Weg des Ungehorsams zu locken. Durch falsche Gefühle versucht er unsere Sinne zu verwirren, und er vertauscht die Wegweiser Gottes mit seinen irreführenden Angaben. Weil die bösen Mächte darauf bedacht sind, jeden hellen Lichtstrahl von unseren Seelen abzulenken, wurden himmlische Mächte damit beauftragt, die zukünftigen Erben der Erlösung zu führen und zu leiten. Niemand braucht wegen seiner ererbten Eigenschaften zu verzweifeln, aber wenn ihn der Geist Gottes der Sünde überführt, muss er bereuen, bekennen und vom Unrecht lassen. Treue Helfer stehen Wache, damit die Seele auf den rechten Weg findet. Manuskript 8, 1900; The S.D.A. Bible Commentary VI, 1120. ICP1.44.1 Teilen

Sündigen durch falsche Gesellschaft — Die Seele, die zur Sünde verführt wurde, weil sie sich von anderen dazu beeinflussen ließ, gegen den Willen Gottes zu handeln, braucht wegen dieser Mittäterschaft nicht zu verzweifeln, denn wir haben einen solchen Hohenpriester, „der heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern geschieden und höher ist als der Himmel.“ Hebräer 7,26. Christus ist nicht nur der Priester und Stellvertreter für unsere Sünden, sondern auch das Opfer. Ein für alle Mal opferte er sich selbst für uns. Brief 11, 1897. ICP1.44.2 Teilen

Satan versucht zu entmutigen, Christus gibt Hoffnung — Glaube nicht einen Moment, dass die Versuchungen Satans mit den Bedürfnissen deiner Seele übereinstimmen. Widerstehe ihnen so entschieden, wie du dich von deinem Widersacher persönlich abwenden würdest. Satan zielt darauf ab, die Seele zu entmutigen, Christi Aufgabe dagegen besteht darin, dir Glauben und Hoffnung ins Herz zu geben. Satan möchte uns verunsichern; er sagt, dass sich unsere Hoffnung auf falsche Voraussetzung gründet und nicht auf das unveränderliche Wort dessen, der niemals lügt. Manuskript 31, 1911; Our High Calling 85. ICP1.44.3 Teilen

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Ein Mittel gegen jede Art von Versuchung — Für jede Art von Versuchung gibt es ein Gegenmittel. Den Kampf gegen uns selbst und unser sündiges Wesen müssen wir nicht allein mit unserer begrenzten Kraft ausfechten. Jesus ist uns eine mächtige Hilfe, eine nie versagende Unterstützung ... Gott hat umfassende Vorkehrungen für uns getroffen, und unter solchen Bedingungen braucht niemand zu versagen. The Review and Herald, 8. April 1884; Our High Calling 88. ICP1.45.1 Teilen

Christi Blut ist das einzige Gegenmittel — Gottes Gesetz ist sehr umfassend. Jesus ... erklärte seinen Jüngern genau, dass man Gottes Gebote sogar in Gedanken und durch Gefühle und Wünsche übertreten kann, nicht nur durch Wort und Tat. Ein Mensch, der Gott von Herzen liebt, wird nicht versuchen, die Ansprüche Gottes auf den kleinsten Nenner zu reduzieren. Die treue Seele wird sich freudig nach allen Geboten Gottes richten wollen, weil sie die geistliche Kraft erkennt, die darin steckt, und sie wird diese Kraft in vollem Umfang in allen Lebensbereichen spüren. Die Sünde wird sehr deutlich erkannt ... Selbstgerechtigkeit, Ehrsucht, Überbewertung des Ichs und übertriebene Selbstsicherheit werden verschwinden; mit Abscheu wird man sich seiner eigenen Sündhaftigkeit bewusst, und wenn man erkennt, welches Verderben das zur Folge hat, wendet sich die Seele in ihrer Not an Christus und nimmt sein Blut für sich in Anspruch, denn das ist das einzige Heilmittel. Brief 51; The Ellen G. White 1888 Materials 140. ICP1.45.2 Teilen

Der Herausforderung des Verführers begegnen — Satan wird kommen und dich darauf aufmerksam machen, dass du ein Sünder bist. Aber lass dir von ihm nicht einreden, dass dich Gott verworfen hat, weil du gesündigt hast. Antworte ihm: „Ja, ich bin ein Sünder, und deshalb brauche ich einen Erlöser. Ich brauche Vergebung und Begnadigung, und Christus sagt, wenn ich zu ihm komme, wird mir nichts geschehen. In seinem Brief an mich lese ich: ‚Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.‘ 1.Johannes 1,9. Ich glaube seinem Wort, und ich werde seinen Geboten gehorchen.“ Wenn Satan dir sagt, dass du verloren bist, dann antworte ihm: „Ja, aber Christus kam, um zu retten was verloren war. Je größer meine Sünde, desto nötiger brauche ich meinen Erlöser.“ Brief 98b, 1896. ICP1.45.3 Teilen

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Die Aufmerksamkeit auf die Schöpfung richten — Gott fordert seine Geschöpfe auf, sich nicht durch die Unordnung um sie her verwirren zu lassen, sondern stattdessen sein Schöpfungswerk zu bewundern. Diese Dinge sind es wert, dass man darüber nachdenkt, und Gott hat sie zum Wohl der Menschen gemacht. Er schickt uns seine Engel, die uns darin leiten, sein Werk richtig zu sehen und zu verstehen, damit wir vor Satans Betrügereien bewahrt bleiben. Manuskript 96, 1899; The S.D.A. Bible Commentary IV, 1145. ICP1.46.1 Teilen

Was Glaube bewirkt — Echter Glaube veredelt die Seele, verbessert den Geschmack, heiligt das Urteilsvermögen und macht den Bekenner zum Teilhaber an der Reinheit und Heiligkeit des Himmels. Wir werden dadurch von Engeln umgeben und lösen uns mehr und mehr vom Geist und Einfluss der Welt. Der Glaube durchdringt alle Lebensbereiche und schenkt uns einen gesunden Geist. Das Ergebnis sind Frieden und Glück. The Signs of the Times, 23. Oktober 1884; The S.D.A. Bible Commentary IV, 1168. ICP1.46.2 Teilen

Die Intelligenz nimmt zu — Wie wir am Beispiel Daniels sehen können, nehmen die intellektuellen Fähigkeiten in dem Maße zu, in dem die geistlichen Fähigkeiten wachsen. FH, 22. März 1898 The S.D.A. Bible Commentary IV, 1168. ICP1.46.3 Teilen

Die körperliche Gesundheit verbessert sich — Wenn der Verstand zunimmt und der Wille dem Herrn untergeordnet wird, verbessert sich in erstaunlicher Weise auch die körperliche Gesundheit. Medical Missionary, November/Dezember 1892 Counsels on Health 505. ICP1.46.4 Teilen

Richtiges Verhalten ist die beste Medizin — Das Bewusstsein, richtig zu handeln, ist die beste Medizin für einen kranken Körper und eine kranke Seele. Gesundheit und Kraft sind ein besonderer Segen Gottes. Wenn jemand Ruhe findet in Gott und zufrieden ist, befindet er sich auf dem besten Weg zur Gesundheit. Das Bewusstsein, dass Gottes Auge über uns wacht und sein Ohr offen ist für unsere Gebete, ist sehr beruhigend. Das Wissen, dass wir einen Freund haben, der uns nie im Stich lässt, dem wir alle Geheimnisse unserer Seele anvertrauen können, ist ein unbeschreibliches Glück. The Signs of the Times, 23. Oktober 1884; Counsels on Health 628. ICP1.46.5 Teilen

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Die Liebe Jesu umgibt die Seele mit einer angenehmen Stimmung — Die Seelen, die sich der Liebe Jesu anvertrauen, sind von einer angenehmen, reinen Stimmung umgeben. Manche Menschen verbergen ihren Hunger nach Liebe. Man kann ihnen mit einem freundlichen Wort und einer liebevollen Geste sehr helfen. Wir müssen die himmlischen Gaben, die uns Gott so reichlich schenkt, ebenso großzügig weitergeben an die Menschen in unserem Einflussbereich. Dadurch werden wir eine Liebe offenbaren, die ihren Ursprung im Himmel hat und sich vermehrt, indem wir sie verschenken, und dadurch verherrlichen wir Gott. Manuskript 17, 1899; Our High Calling 231. ICP1.47.1 Teilen

Ein unbedachter Augenblick — Ein unbedachter Augenblick, eine einzige Nachgiebigkeit gegenüber einer üblen Gewohnheit, eine einzige Pflichtvergessenheit kann der Anfang der Verführung sein, die uns einreiht in die Gruppe der Menschen, die Satan dienen, obwohl wir weiterhin bekennen, Gott und sein Werk von Herzen zu lieben. Ein unbedachter Augenblick, ein falscher Schritt kann deinem Leben eine völlig falsche Richtung geben. Testimonies for the Church V, 398 (1885). ICP1.47.2 Teilen

Gott wirkt keine Wunder, um die Folgen abzuwenden — Der Herr schickt uns Warnungen, gibt uns Ratschläge und ermahnt uns, damit wir uns ändern können, bevor uns unsere Fehler zur zweiten Natur werden. Aber wenn wir uns nicht ändern wollen, greift Gott nicht gegen unseren Willen ein und hindert uns an unserem Handeln. Er wirkt keine Wunder, um zu verhindern, dass der Same, den wir säen, aufgeht und Frucht trägt. ICP1.47.3 Teilen

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Wenn sich ein Mensch gegen die göttliche Wahrheit verhärtet, ungläubig oder gleichgültig darauf reagiert, muss er ernten, was er gesät hat. Das haben schon viele erfahren müssen. Die Wahrheit, die einst ihre Seele aufwühlte, lässt sie jetzt völlig kalt. Sie haben Vernachlässigung, Gleichgültigkeit und Widerstand gesät, und dementsprechend wird ihre Ernte ausfallen. Das Wesen mancher bekennender Christen ist geprägt von Eiseskälte, Eisenhärte und der Unbeweglichkeit und Undurchdringlichkeit eines Felsen. ICP1.48.1 Teilen

So ist es zu verstehen, wenn es heißt: „Gott verhärtete das Herz des Pharao.“ Gott sprach zu diesem ägyptischen König durch Mose und gab ihm beeindruckende Beweise seiner göttlichen Macht, aber der Monarch stellte sich stur gegen das Licht, das ihn zur Umkehr geführt hätte. Gott verhärtete das Herz des rebellischen Königs nicht durch übernatürliche Kräfte, sondern der Heilige Geist zog sich auf Grund von Pharaos Widerstand von ihm zurück. Er hatte sich für Unglauben und Finsternis entschieden. Durch den beharrlichen Widerstand gegen den Einfluss des Geistes entfernen sich die Menschen selbst von Gott. Es gibt kein Mittel, sie gegen ihren Willen zurückzuholen, keine Offenbarung seines Willens kann sie in ihrem Unglauben noch erreichen. The Review and Herald, 20. Juni 1882; The S.D.A. Bible Commentary III, 1151. ICP1.48.2 Teilen

Wir sollen unsere Umgebung beeinflussen und nicht umgekehrt — Es gibt Übel, die der Mensch zwar verringern, aber nicht beseitigen kann. Er muss Hindernisse überwinden und sollte seine Umgebung formen, aber sich nicht von ihr formen lassen. Er hat die Möglichkeit, seine Talente einzusetzen und sein Leben von Ausgeglichenheit und Ordnung bestimmen zu lassen. Wenn er es möchte, wird Gott ihm dabei helfen. Er braucht den Kampf gegen Versuchungen und Prüfungen nicht allein zu bestehen. Er hat einen mächtigen Helfer. Jesus, der jetzt in den himmlischen Höfen wohnt, wurde versucht, hat gelitten und ist gestorben für die Sünden der Welt, damit er die Menschen lehren kann, wie sie in den Prüfungen des Lebens bestehen und die Versuchung überwinden können. Er ist ein Vorbild für uns. Testimonies for the Church V, 312 (1885). ICP1.48.3 Teilen

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Gott wünscht sich einen veränderten Geist — Der Müll fragwürdiger Grundsätze und Praktiken muss beseitigt werden. Gott wünscht sich einen veränderten Geist und ein Herz, das erfüllt ist von den Schätzen der Wahrheit. Manuskript 24, 1901; Our High Calling 106. ICP1.49.1 Teilen

Gerechte Beurteilung anderer Menschen — Wir alle müssen uns mit den menschlichen Charakteren und Umgangsformen beschäftigen, damit wir lernen, wie man mit verschieden veranlagten Menschen richtig umgeht. Es gilt, sich eifrig darum zu bemühen, ihnen zu einem fehlerfreien Verständnis des Wortes Gottes und zu einem wahren Christenleben zu verhelfen. Lesen wir die Bibel mit ihnen, und wenden wir ihre Sinne von zeitlichen Dingen auf ihr ewiges Heil! Es ist die Pflicht der Kinder Gottes, für den himmlischen Vater zu wirken und mit den Hilfsbedürftigen bekannt zu werden. Wenn jemand unter den Anfechtungen Satans ins Schwanken gerät, nehme man sich seiner sorgfältig an und behandle ihn mit allem Verständnis; denn sein ewiges Erbe steht auf dem Spiel, und die Worte und Taten derer, die für ihn arbeiten, können ein Geruch des Lebens zum Leben oder aber ein Geruch des Todes zum Tode sein. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 416 (1876). ICP1.49.2 Teilen

Grundsatztreue zeichnet die Schüler Jesu aus — Grundsatztreue zeichnet das Wesen derer aus, die zu den Füßen Jesu sitzen und von ihm lernen. The Review and Herald, 20. Juni 1882; Our High Calling 160. ICP1.49.3 Teilen

Kapitel 5: Fanatisches Denken
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Fanatismus wird uns bedrängen — Wir leben in einer Zeit, in der gläubige und ungläubige Menschen von Fanatismus aller Art bedrängt werden. Satan wird kommen und auf die scheinheiligste Weise Lügen auftischen. Er wird alles Mögliche erfinden, um die Menschen zu verführen. Brief 121, 1901; Medical Ministry 114. ICP1.50.1 Teilen

Satans Methode — Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Satan es mit dem Feuer des Fanatismus versucht, wenn es ihm nicht gelingt, die Menschen durch Gleichgültigkeit kaltzustellen. Wenn der Geist Gottes in seinem Volk wirkt, wird auch der Feind aktiv. Er versucht das Denken einiger Menschen so zu beeinflussen, dass sie ihre persönlichen Gedanken und Charaktereigenschaften mit dem Werk Gottes verwechseln. Es besteht die Gefahr, dass man eigene Ideen für den Willen Gottes hält und unvernünftige Entscheidungen trifft. Viele verfolgen nur eigene Ziele und sind nicht von Gott dazu berufen. Brief 34, 1889; Testimonies for the Church V, 644. ICP1.50.2 Teilen

Das Ergebnis falscher Vorstellungen — Manche wollen einfach nicht hören. Sie folgen schon so lange eigenen Vorstellungen, hängen falschen Gedanken an, die sie von jemandem übernommen haben oder sind so überzeugt von ihrer eigenen Weisheit und ihren Charaktereigenschaften, dass sie betriebsblind geworden sind und nicht mehr über sich hinaussehen können. Sie ändern Glaubensgrundsätze, falsche Regeln werden in den Vordergrund gerückt und Maßstäbe werden gesetzt, die nicht von Gott stammen ... Manche von ihnen prahlen damit, dass sie zwar nicht von Gottes Willen abgefallen wären, aber allein in der Lage seien, richtig zu handeln. Manuskript 138, 1902. ICP1.50.3 Teilen

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Es fehlt die gesunde geistliche Einstellung — Die Menschen, die so in Satans Schlingen gefangen sind, haben noch nicht zu einer gesunden geistlichen Einstellung gefunden. Sie sind verblendet, nehmen sich selbst zu wichtig und verlassen sich auf ihre eigenen Gedanken. Wie traurig ist der Herr, wenn er ihre großartigen, eitlen Reden hört! Sie plustern sich auf in ihrem Stolz, und der Feind ist überrascht, wie einfach es ist, sie einzufangen. Brief 126, 1906. ICP1.51.1 Teilen

Falsche Bescheidenheit — Unter den bekennenden Christen ist sehr oft eine sprunghafte, unechte Demut und Bescheidenheit wahrzunehmen. In ihrem Bemühen, sich selbst in den Griff zu bekommen, geben sich manche sehr bescheiden. Sie machen sich so klein wie möglich, versuchen aber alles aus eigener Kraft zu schaffen, und so fallen sie bei der kleinsten Schmeichelei um und werden nicht mehr gesehen. Sie sind im Grunde nicht gewillt, sich wirklich ganz Gott unterzuordnen, und so kann er auch nicht durch sie wirken. ICP1.51.2 Teilen

Nimm niemals Ehre für dich selbst in Anspruch. Arbeite nicht mit einem zweigleisigen Denken, indem du versuchst, einerseits Gott und andererseits dir selbst zu dienen. Stelle dich nicht selbst in den Mittelpunkt, sondern führe die Mühseligen und Beladenen zu Jesus, ihrem mitfühlenden Erlöser. Arbeite so, als könntest du ihn sehen, wie er, immer bereit, dir Kraft für deine Aufgabe zu geben, unmittelbar neben dir steht. Deine einzige Sicherheit besteht in der totalen Abhängigkeit von Christus. The Review and Herald, 11. Mai 1897. ICP1.51.3 Teilen

Überschwänglichen Gefühlen nicht zu viel Bedeutung beimessen — Manche fühlen sich in einer Versammlung nicht wohl, es sei denn, sie erleben etwas Erhebendes und Beglückendes. Sie versuchen, sich in eine Gefühlserregung hineinzusteigern. Der Einfluss solcher Versammlungen ist jedoch nicht sehr segensreich. Denn sobald dieser beglückende Gefühlsausbruch abgeklungen ist, zeigt sich ihr Gemüt noch unbefriedigter als vor Beginn der Versammlung, weil ihre Glückseligkeit nicht der rechten Quelle entsprungen war. Die dem geistlichen Wachstum förderlichsten Versammlungen sind durch feierlichen Ernst und gründliche Herzenserforschung gekennzeichnet. Jeder sucht sich selbst zu erkennen und in tiefer Demut von Christus zu lernen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 145.146 (1864). ICP1.51.4 Teilen

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Seltsames Verhalten — Durch solchen Fanatismus, wie wir ihn in der letzten Zeit in Kalifornien unter uns erleben, mit diesem seltsamen Verhalten und dem Anspruch, Dämonen auszutreiben, versucht Satan, wenn möglich auch die Auserwählten zu verführen. Diese Leute, die vorgeben, eine besondere Botschaft für unsere Gemeinde zu haben, würden nicht davor zurückschrecken, sich gegenseitig der Besessenheit zu bezichtigen. Dann würden sie miteinander beten und behaupten, nun sei der Teufel ausgetrieben. Das Ergebnis ihrer Arbeit zeigt, wes Geistes Kind sie sind. Ich habe den Auftrag, zu verkünden, dass solch seltsames Verhalten nichts mit dem Herrn zu tun hat, dass derartige Vorstellungen Menschen in den Zusammenbruch führen können und dass die biblische Wahrheit dadurch falsch dargestellt wird. Brief 12, 1909. ICP1.52.1 Teilen

Streitsucht — Manche sind von Natur aus streitsüchtig. Es ist ihnen gleichgültig, ob sie mit ihren Glaubensbrüdern in Frieden leben oder nicht. Sie scheuen vor keiner Auseinandersetzung zurück und kämpfen gerne um irgendwelche eigenen Ideen, aber sie sollten sich das abgewöhnen, denn das ist kein christliches Verhalten. Arbeite mit aller Kraft daran, dass das Gebet Jesu, dass seine Jünger eins sein sollen, so wie er mit seinem Vater eins ist, Wirklichkeit werden kann. Keiner von uns ist sicher, wenn wir nicht täglich von Christus Demut und Sanftmut lernen. ICP1.52.2 Teilen

Sei in deiner Arbeit nicht diktatorisch, nicht zu streng und nicht widersprüchlich. Predige die Liebe Jesu, das wird die Herzen ansprechen und öffnen. Bemühe dich um Einigkeit mit deinen Brüdern, versucht zu einer Meinung zu kommen und einstimmig zu sprechen. Dieses Gerede von Teilung, weil nicht alle die gleiche Meinung vertreten, das dir derzeit durch den Kopf geht, kommt nicht von Gott, sondern vom Feind. Redet über die einfache Wahrheit, in der ihr euch einig seid. Sprecht über Einigkeit und werdet nicht engstirnig und überspannt, sondern lernt dazu. Manuskript 111, 1894. ICP1.52.3 Teilen

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Leben nach selbsterfundenen Regeln — Viele, sehr viele verlassen sich auf ihre eigene Gerechtigkeit. Sie machen sich ihre eigenen Regeln und wollen sich nicht Christi Willen unterordnen und sich nicht das Kleid seiner Gerechtigkeit von ihm anziehen lassen. Sie entwickeln einen Charakter gerade so, wie es ihnen gefällt, und Satan freut sich über ihre Religiosität. ICP1.53.1 Teilen

Sie stellen das vollkommene Wesen, die Gerechtigkeit Christi falsch dar und betrügen dabei sich und andere. So kann Gott sie nicht annehmen, denn sie führen andere in die Irre. Sie werden dafür einmal ihren Lohn bekommen, zusammen mit Satan, dem großen Betrüger. Manuskript 138, 1902. ICP1.53.2 Teilen

Die Reaktion eines Fanatikers — Vor einigen Jahren besuchte mich ein Mann aus Red Bluff, Kalifornien, um mir seine Botschaft vorzutragen ... Er war der Meinung, Gott habe alle Verantwortungsträger der Gemeinschaft übergangen und allein ihm diese Botschaft anvertraut. Ich versuchte vergeblich, ihm klar zu machen, dass er sich irrte ... Als wir ihm unsere Sicht der Dinge darlegten, um ihm zu verdeutlichen, dass er zu falschen Schlüssen gekommen sei, wurde er von einer unsichtbaren Macht ergriffen und stieß einen markerschütternden Schrei aus ... Wir hatten viele Schwierigkeiten mit ihm. Schließlich verwirrte sich sein Geist, sodass er in eine Nervenheilanstalt eingeliefert werden musste. Brief 16, 1893; Für die Gemeinde geschrieben II, 65. ICP1.53.3 Teilen

Wie man Fanatikern begegnet — Gott ruft seine Diener auf, sein Denken und seinen Willen zu erforschen. Wenn dann Menschen mit seltsamen Ideen und selbsterfundenen Theorien auftauchen, lasst euch auf keine Streitgespräche mit ihnen ein, sondern beruft euch auf das, was ihr sicher wisst. Das Wort „Es steht geschrieben“ ist eure schlagkräftigste Waffe. Es gibt Menschen, die spinnen ihre falschen Theorien mit sehr feinen Fäden. Gott sei Dank sind da aber auch die, die sich von Jesus belehren lassen und die Wahrheit genau kennen. Brief 191, 1905. ICP1.53.4 Teilen

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Achtet auf Sprache und Einstellung — Wir leben in einer Zeit, in der wir sehr vorsichtig sein und sorgfältig prüfen müssen, was hinter der Arbeit, die getan wird, steckt. Einige werden falsche Theorien entwickeln und falsche Botschaften übermitteln. Satan wird das Denken einiger Personen verwirren und dafür sorgen, dass in unseren Reihen Fanatismus entsteht. So etwas haben wir im Jahre 1908 schon einmal gesehen. Der Herr möchte, dass seine Gemeinde vorsichtig mit solchen Dingen umgeht und sorgfältig auf alle entsprechenden Äußerungen und Einstellungen achtet. Satan wird seltsame Meinungen benutzen, um für Aufregung zu sorgen und Seelen zu betrügen. Brief 12, 1909. ICP1.54.1 Teilen

Vermeidet Prüfungen aufgrund menschlicher Erfindungen — Ständig werden neue und seltsame Dinge, religiöse Erweckungen und eigenartige Entwicklungen an uns herangetragen werden, damit unnötige Aufregung in den Gemeinden entsteht; aber unsere Gemeindeglieder sollten keinen unnötigen Prüfungen aufgrund von menschlichen Erfindungen ausgesetzt werden, die nur Streit auslösen. Manuskript 167, 1897. ICP1.54.2 Teilen

Seid vorsichtig mit „neuem“, „wunderbarem“, vermeintlich fortschrittlichem Licht — Ich trage eine große Last auf meiner Seele, weil ich weiß, was uns bevorsteht. Wenn jemand keine tägliche, lebendige Verbindung mit Gott hat, wird er sich mit jeder nur vorstellbaren Täuschung plagen müssen. Satans Engel sind klug; sie werden Dinge erfinden, die sie als fortschrittliche, neue, wunderbare Erkenntnis ausgeben. Aber selbst wenn diese Botschaften auch in gewisser Hinsicht wahr sind, so sind sie doch vermischt mit menschlichen Ideen und geben selbsterfundene Gebote als Gottes Gebote aus. Wenn es je eine Zeit gab, in der wir wachsam sein und ernsthaft beten sollten, dann ist das heute. ICP1.54.3 Teilen

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Viele scheinbar gute Dinge müssen sorgfältig und unter ausdauerndem Gebet geprüft werden, denn sie sind klug erdachte Mittel des Feindes, um Menschen auf einen Pfad zu lenken, der so nahe am Weg der Wahrheit entlangführt, dass er kaum davon zu unterscheiden ist. Aber mit den Augen des Glaubens kann man erkennen, dass es ein verführerischer Weg ist. Zuerst meint man, dieser Weg sei richtig, aber wenn man ihn genau betrachtet, merkt man, dass er abweicht von dem Weg, der zur Heiligung und in den Himmel führt. Meine Brüder, ich warne euch vor krummen Wegen, damit die Lahmen nicht in die Irre gehen. Manuskript 82, 1894. ICP1.55.1 Teilen

Fanatismus ist schwer einzudämmen — Wenn dem Fanatismus freie Bahn gelassen wird, ist er kaum noch in den Griff zu bekommen. Es ist wie bei einem Brand, der schließlich das ganze Gebäude erfasst. Wenn gar Mitarbeiter im Werk Gottes solchen Fanatismus unterstützen, wäre es weit besser für sie, einen weltlichen Beruf zu ergreifen, anstatt durch ihren Eifer für die falsche Sache noch mehr Schaden in den Gemeinden anzurichten. Viele solcher fanatischen Bewegungen entstehen gerade in Zeiten, wo es darauf ankommt, dass die Kraft der Gemeinde Jesu nicht durch theologische Streitigkeiten und Irrtümer geschwächt wird. Natürlich steckt der Widersacher dahinter. Darum müssen wir ständig wachsam und auf eine enge Verbindung mit Christus bedacht sein. The General Conference Bulletin, 23. April 1901; Für die Gemeinde geschrieben II, 36. ICP1.55.2 Teilen

Fein gesponnene Theorien, welche die Gedanken beherrschen — Satan arbeitet auf so vielerlei Weise, dass sogar die Verkündiger des Evangeliums durch seine fein gesponnenen Theorien in Versuchung geraten, weil sie so anziehend und wichtig erscheinen und die Gedanken total beherrschen können. Und obwohl sie glauben, wichtige neue Erfahrungen gemacht zu haben, überbewerten sie nur ein paar eigenwillige Ideen und üben einen schädlichen Einfluss aus, der kaum noch etwas mit dem Herrn zu tun hat. ICP1.55.3 Teilen

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Jeder Prediger sollte sich sehr genau damit befassen, was der Denkweise Christi entspricht und was nicht. Es gibt in der Gemeinde Leute, die suchen sich aus dem Wort Gottes oder den „Zeugnissen“ Teile oder auch nur einzelne Sätze heraus, die sie so auslegen können, dass sie zu ihren Ideen passen. Darauf bestehen sie dann, und das dient nichts anderem als ihrer eigenen Wichtigkeit. Dies geschieht nicht unter der Leitung Gottes, sondern erfreut den Feind. Wir sollten niemals ohne dringenden Bedarf Fragen aufwerfen, die zu Differenzen und Meinungsverschiedenheiten führen. Und wir sollten auch nicht den Eindruck vermitteln, dass es am Unverständnis der Prediger liegt, wenn unsere Ideen nicht angenommen werden. Christus gibt uns eine Fülle von Themen, über die wir gefahrlos sprechen können. Auf Geheimnisse sowie auf Themen, die weder wir noch die Zuhörer verstehen oder auslegen können, sollten wir lieber verzichten. Lasst Christus selbst sprechen und seinen Geist durch euch wirksam werden, damit die Herzen für den wunderbaren Erlösungsplan geöffnet werden. Manuskript 111, 1894. ICP1.56.1 Teilen

Höre auf mit deiner negativen Verkündigung (Rat an einen Prediger) — Wenn du die Folgen deiner mehr oder weniger negativen Verkündigung über die Jahre hinweg erkennen könntest, würdest du die Worte des Erlösers im 18. Kapitel des Matthäusevangeliums besser verstehen: „Zu derselben Stunde traten die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist doch der Größte im Himmelreich? Jesus rief ein Kind zu sich und stellte es mitten unter sie und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. Wer nun sich selbst erniedrigt und wird wie dies Kind, der ist der Größte im Himmelreich. Und wer ein solches Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf. Wer aber einen dieser Kleinen, die an mich glauben, zum Abfall verführt, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er ersäuft würde im Meer, wo es am tiefsten ist. Weh der Welt der Verführung wegen! Es müssen ja Verführungen kommen; doch weh dem Menschen, der zum Abfall verführt!“ Matthäus 18,1-7. ICP1.56.2 Teilen

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Lieber Bruder, löse dich von allem negativen Denken! Demütige dein Herz vor Gott! Dann werden dir die Augen geöffnet und du stehst nicht mehr auf der falschen Seite. „Wenn aber deine Hand oder dein Fuß dich zum Abfall verführt, so hau sie ab und wirf sie von dir. Es ist besser für dich, dass du lahm oder verkrüppelt zum Leben eingehst, als dass du zwei Hände oder zwei Füße hast und wirst in das ewige Feuer geworfen.“ Matthäus 18,8. „Hacke“ deine negativen Eigenschaften ab, auch wenn es schmerzhaft und gegen deine Natur ist. „Und wenn dein Auge [das so scharf ist, wenn es etwas zu kritisieren oder gegen etwas zu opponieren gilt] dich zum Abfall verführt, reiß es aus und wirf’s von dir. Es ist besser für dich, dass du einäugig zum Leben eingehst, als dass du zwei Augen hast und wirst in das höllische Feuer geworfen.“ Vers 9; Brief 93, 1901. ICP1.57.1 Teilen

Der Glaube kann negatives Denken überwinden — Wir werden Erfolg haben, wenn wir im Glauben weiterarbeiten und uns fest vornehmen, die Arbeit für Gott klug anzupacken. Wir dürfen einfach nicht zulassen, dass uns Menschen behindern, die immer alles aus einem negativen Blickwinkel sehen, weil sie so kleingläubig sind. Gottes Missionsauftrag muss von Menschen ausgeführt werden, die großen Glauben haben, damit das Werk beständig zunehmen kann an Kraft und Wirksamkeit. Brief 233, 1904. ICP1.57.2 Teilen

Die Gefahr persönlicher Unabhängigkeitsbestrebungen — In der Gemeinde hat es von jeher Leute gegeben, die dazu neigen, beständig ihre persönliche Unabhängigkeit durchzusetzen. Sie wollen nicht einsehen, dass geistige Unabhängigkeit das menschliche Werkzeug dahin führen kann, dass es zu sehr auf sich selbst und auf sein Urteilsvermögen vertraut, statt den Rat und das Urteil der Brüder zu achten und zu schätzen, besonders derer, denen Gott die Leitung seines Volkes übertragen hat. Gott hat seine Gemeinde mit besonderer Autorität und Vollmacht ausgerüstet, die zu missachten und gering zu schätzen niemand berechtigt ist. Wer das tut, verachtet die Stimme Gottes. Das Wirken der Apostel 162 (1911). ICP1.57.3 Teilen

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Demut vermittelt Frieden — Die Seele kann nur Frieden finden, wenn sie sanftmütig und von Herzen demütig ist. Der Friede ist nie da zu finden, wo die Selbstsucht regiert. Eine stolze, eigensüchtige Seele kann nicht in der Gnade wachsen. Jesus hat deutlich gemacht, wie sich ein Mensch verhalten muss, damit der Friede Christi in seinem Herzen bleibt. Wer ein Jünger Christi sein möchte, muss sich täglich selbst verleugnen, das Kreuz auf sich nehmen und den Fußspuren Jesu folgen. Er bestimmt durch sein Vorbild den Weg. Brief 28, 1888. ICP1.58.1 Teilen

Höflichkeit ist eine wichtige christliche Eigenschaft — Obwohl Paulus wie ein Fels auf seinen Grundsätzen beharrte, achtete er auf Höflichkeit. Wesentliche Glaubenspunkte vertrat er sehr deutlich, ließ aber dabei Freundlichkeit und gute Umgangsformen nicht außer Acht. Der „Gottesmann“ verdrängte nicht die liebenswürdige Menschlichkeit. Brief 25, 1870; Our High Calling 236. ICP1.58.2 Teilen

Manche Menschen reden in einer groben, unhöflichen Weise, verletzen dadurch die Gefühle anderer und sagen dann zu ihrer Rechtfertigung: „Ich bin eben so und sage immer gerade heraus, was ich denke.“ Sie versuchen diesen üblen Charakterzug als gute Eigenschaft darzustellen. Man muss sie deutlich wegen ihres unhöflichen Verhaltens zurechtweisen. The Review and Herald, 1. September 1885; Our High Calling 229. ICP1.58.3 Teilen

Der Herr ist gegen jede Art von Fanatismus — Im Jahre 1844 wurden wir überall mit Fanatismus konfrontiert. Aber Gott sagte mir immer: Eine große Welle von Emotionen bewirkt nur Schaden für das Werk. Bleibt mit euren Füßen fest auf dem Weg Jesu. Ich bekam eine Botschaft, dass wir jede Art von Fanatismus ablehnen sollten. Ich wurde beauftragt, den Gemeindegliedern bewusst zu machen, welch seltsame Dinge durch solch aufgeregtes Verhalten geschehen. Es gibt manche, die derartige Gelegenheiten nutzen, um Aberglauben in die Gemeinde zu tragen, und damit schließt sich dann die Tür für eine sinnvolle Verkündigung. Brief 17, 1902. ICP1.58.4 Teilen

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Eine drohende Gefahr — Je näher wir dem Ende kommen, desto mehr wird sich der Feind darum bemühen, Fanatismus in die Gemeinde zu tragen. Er würde frohlocken, wenn es ihm gelänge, die Adventisten zu einer so extremen Haltung zu verführen, dass sie vor der Welt als ein Haufen von Fanatikern gebrandmarkt wären. Ich wurde aufgefordert, Prediger und Gemeindeglieder vor dieser Gefahr zu warnen. Unsere Aufgabe ist es, den Menschen eine gesunde Grundlage anzubieten und sie auf den Boden der Tatsache des „So spricht der Herr“ zu stellen. Gospel Workers 316 (1915). ICP1.59.1 Teilen

Beherrschung des Denkens ist eine Form des Fanatismus — Ich habe sehr deutlich über die Gefahren wissenschaftlicher Methoden gesprochen, die versuchen, die Gedanken anderer Menschen zu beherrschen. Solche Wissenschaften stammen vom Teufel. Solcher Art war der Fanatismus, dem wir 1845 begegnet sind. Ich habe anfangs nicht verstanden, worum es dabei ging, aber ich bekam ein sehr klares Zeugnis von Gott gegen jede Art solcher Machenschaften. Brief 130, 1901. ICP1.59.2 Teilen

Bemüht euch um eine unvoreingenommene, fröhliche Haltung — Es gibt keinen Grund, unseren Blick auf Fehler, traurige Umstände und Klagen zu richten. Wir verlieren nur kostbare Zeit und Gelegenheit, wenn wir über die Fehler anderer lamentieren ... Hätte Gott nicht sehr viel mehr Freude daran, wenn wir eine unvoreingenommene Haltung einnehmen und uns damit befassen würden, wie viele Seelen Gott dienen, der Versuchung widerstehen und ihre Gaben, Mittel und ihren Verstand zu seiner Ehre einsetzen? Wäre es nicht wesentlich sinnvoller, sich mit der Wunder wirkenden Kraft Gottes zu befassen, die es fertig bringt, armselige, heruntergekommene Sünder, die ein total unmoralisches Leben führten, in gläubige Christen zu verwandeln? Brief 63, 1893; Our High Calling 248. ICP1.59.3 Teilen

Kapitel 6: Eine gesunde Normalität
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Die Quelle wahren Glücks — Es gibt Menschen mit krankhaften Vorstellungen, für die der Glaube etwas Tyrannisches hat, das sie gleichsam wie mit einer eisernen Zuchtrute beherrscht. Diese Personen beklagen ständig ihre Verworfenheit und seufzen über angebliche Trübsal. Ihre Herzen sind ohne Liebe und ihre Angesichter immer finster anzuschauen. Das unschuldige Lachen der Jugend oder irgendeines anderen lässt sie erstarren. Jede Erholung und jedes harmlose Vergnügen halten sie für Sünde. Sie meinen, dass der Geist von Ernst und Strenge geprägt sein muss. Das ist eine übertriebene, unsachliche Auffassung. ICP1.60.1 Teilen

Andere glauben, der Geist müsse sich stets auf die Entdeckung neuer Vergnügungen und Zerstreuungen konzentrieren, damit ihr Wohlbefinden erhalten bleibe. Schließlich werden ihnen diese Erregungszustände dauerndes Bedürfnis, ohne dessen Befriedigung sie einfach nicht zu gebrauchen sind. Das ist die andere, ebenso übertriebene Auffassung. Solche Menschen sind keine wahren Christen. ICP1.60.2 Teilen

Die echten Grundsätze des Christentums öffnen allen eine Quelle der Glückseligkeit, deren Tiefe des Reichtums unermesslich ist. Christus in uns ist ein Brunnen des lebendigen Wassers, das in das ewige Leben quillt, eine nie versiegende Quelle, von der der Christ nach Belieben trinken kann, ohne sie je zu erschöpfen. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 161 (1867). ICP1.60.3 Teilen

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Eifer, der schnell verfliegt — Wir sollten nicht einen aufregenden, gefühlsbetonten Geist fördern, denn er bringt nur einen Eifer hervor, der schnell wieder verfliegt. Zurück bleiben Entmutigung und Niedergeschlagenheit. Was wir brauchen, ist Lebensbrot, das vom Himmel kommt und der Seele wahres Leben spendet. Studiert das Wort Gottes und lasst euch nicht von Gefühlen leiten. Alle, die im Weinberg des Herrn arbeiten, müssen sich bewusst werden, dass Gefühle kein Glaube sind. Es wird nicht von uns erwartet, dass wir ständig in höheren Sphären schweben. Aber es wird von uns ein fester Glaube an das Wort Gottes als das Fleisch und Blut Christi erwartet. Brief 17, 1902; Evangelism 138. ICP1.61.1 Teilen

Weder kalte Orthodoxie noch sorgloser Liberalismus — Der Fortschritt der Reform hängt von einem klaren Verständnis fundamentaler Wahrheit ab. Während einerseits die Gefahr in einer zu engen Doktrin und einem harten und kalten konservativen Verhalten lauert, ist es ebenfalls sehr gefährlich, einen sorglosen Liberalismus auszuleben. Die Grundlage jeder dauerhaften Reform sind die Gebote Gottes. Wir müssen klare und deutliche Aussagen darüber machen, wie wichtig es ist, diesen Geboten zu gehorchen. Diese Grundsätze müssen wir vor den Menschen hochhalten. Sie sind so ewig und unveränderlich wie Gott selbst. The Ministry of Healing 129 (1905). ICP1.61.2 Teilen

Seelische Ausgeglichenheit ist wichtig — In den Evangelien ist viel von einem gesunden Glauben die Rede. Daraus können wir schließen, dass wir vorsichtig sein müssen. Wir dürfen unsere Glaubenserfahrung nicht mit eigenen Absichten und starken Wesenszügen vermischen. Das führt zu Fehlinterpretationen von wertvollen, erbauenden und verändernden Grundsätzen der Wahrheit und lenkt andere Menschen in eine falsche Richtung. Ein gesunder Glaube ist mehr, als vielen bewusst ist. Er bedeutet, dass wir jeden Fehler in unseren Gedanken und in unserem Handeln korrigieren, weil wir sonst das Wort Gottes in Misskredit bringen. ICP1.61.3 Teilen

Für ein gesundes, angenehmes Christenleben ist seelische Ausgeglichenheit in dieser Zeit eine wichtige Voraussetzung. Viele, die sich zu Christus bekennen, kränkeln in ihrer seelisch-geistlichen Entwicklung vor sich hin. Sie können keine unangenehmen Dinge ertragen. Sie verlieren gleich den Mut, wenn sie glauben, in irgendeiner Weise übersehen oder verletzt worden zu sein, oder wenn ihre Brüder nicht so zart mit ihnen umgegangen sind, wie sie sich das gewünscht hätten. Der große Arzt würde sie mit seiner unendlichen Kraft wiederherstellen und ihnen seelische Gesundheit schenken, aber die Patienten verweigern das Medikament, das er ihnen anbietet. Solche Menschen wenden zwar kurzfristig das Wort Gottes auf ihren Fall an, aber sie werden keine Täter des Wortes. Sie verfallen bald wieder in ihre alte Lebensweise, weil sie ihren natürlichen Wünschen entgegenkommt, und das widerspricht allem, was sie gewonnen hatten. The Review and Herald, 28. Juli 1896. ICP1.61.4 Teilen

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Alle Fähigkeiten sollten gefördert werden — Wenn bestimmte Fähigkeiten auf Kosten anderer vernachlässigt werden, kommt die Absicht Gottes in uns nicht völlig zur Wirkung; denn alle Anlagen stehen miteinander in Beziehung und sind in hohem Maße voneinander abhängig. Eine einzelne Anlage kann ohne die Mitwirkung aller anderen nicht wirkungsvoll angewandt werden, da das Gleichgewicht sorgfältig erhalten bleiben muss. Wird alle Kraft und Aufmerksamkeit nur einer Fähigkeit zuteil, während die anderen vernachlässigt werden, entwickelt sich diese eine zu stark und führt zu Auswüchsen, da nicht alle Kräfte gleichmäßig gefördert werden. Der Verstand mancher Menschen ist verkümmert und unausgeglichen. Die verschiedenen Geisteskräfte des Einzelnen sind naturgemäß nicht gleich stark. Wir haben mannigfaltige Geistesanlagen. Manche sind in gewisser Hinsicht stark und in anderen Punkten sehr schwach. Diese augenscheinlichen Unzulänglichkeiten aber dürfen und sollen nicht vorhanden sein. Wer solche Unvollkommenheiten besitzt, würde sie bewältigen können, wenn er seine schwächeren Anlagen ständig übte und anwendete. Aus der Schatzkammer der Zeugnisse I, 267.268 (1872). ICP1.62.1 Teilen

Alle Fähigkeiten nutzen — Es ist wichtig, dass die Menschen alle ihre seelischen und geistigen Kräfte nutzen und entwickeln, denn nur so finden sie inneres Gleichgewicht. Die Welt ist angefüllt mit unausgeglichenen Menschen, weil Teile ihrer Fähigkeiten einseitig gefördert, andere dagegen vernachlässigt wurden. Die Ausbildung der meisten Jugendlichen ist nicht gut für ihre Entwicklung. Sie ist einseitig, überbewertet das Studium und vernachlässigt die Dinge des praktischen Lebens. Diese jungen Männer und Frauen werden dann Eltern, ohne sich der Verantwortung, die sie damit auf sich nehmen, bewusst zu sein, und ihre Kinder werden noch mehr vernachlässigt als sie selbst. Das führt schnell zur Degeneration. ICP1.62.2 Teilen

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Dieses nur auf den geistigen Aspekt ausgerichtete Lernen, wie es heute an unseren Schulen stattfindet, macht unsere Jugendlichen unfähig für das praktische Leben. Der menschliche Geist muss in Bewegung gehalten werden, aber wenn das einseitig geschieht, ist das falsch. Um ausgeglichene Menschen heranzubilden, muss an unseren Schulen sowohl körperliches als auch geistiges Arbeiten gefördert werden. Testimonies for the Church III, 152.153 (1872). ICP1.63.1 Teilen

Chancengleichheit für alle — Wir wünschen uns junge Männer, die verständig sind und die intellektuellen Fähigkeiten, die Gott ihnen gegeben hat, nutzen und mit Sorgfalt vermehren. Körperliche Bewegung fördert diese Fähigkeiten, und wenn dann auch die Herzensbildung nicht vernachlässigt wird, werden ausgeglichene Menschen aus ihnen. ICP1.63.2 Teilen

Alle haben die gleiche Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zu verbessern, und niemand sollte den Herrn enttäuschen und nur Blätter an seinem Baum haben, wenn er kommt und nach Frucht sucht. Ein starker Wille, der durch die Gnade geheiligt ist, kann Wunder wirken. Manuskript 122, 1899. ICP1.63.3 Teilen

Körper, Geist und Herz unter Gottes Einfluss — Wer Gott wirklich liebt und fürchtet und zielstrebig darauf bedacht ist, seinen Willen zu tun, wird seinen Körper, seinen Geist, sein Herz, seine Seele und seine ganze Kraft dem Dienst für Gott unterordnen. Das war es, was Henoch auszeichnete. Er ging seinen Weg mit Gott ... Wer wirklich Gottes Willen zu seinem eigenen machen möchte, muss Gott in allen Dingen dienen und ihm Freude bereiten. Dann kann er einen ausgeglichenen Charakter entwickeln, beständig, fröhlich und wahrhaftig sein. Brief 128, 1897; In Heavenly Places 190. ICP1.63.4 Teilen

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Der Geist beherrscht den Körper — Eine sinnvolle Erziehung bezieht sich auf den ganzen Menschen. Sie lehrt uns den rechten Gebrauch unserer Fähigkeiten. Sie befähigt uns, Verstand, Knochen, Muskeln, Körper, Seele und Geist richtig einzusetzen. ICP1.64.1 Teilen

Die Verstandeskräfte sind die höhere Instanz, die über den Körperkräften steht. Die natürlichen Gelüste und Leidenschaften müssen vom Gewissen und dem geistlichen Verständnis beherrscht werden. Christus steht an der Spitze der Menschheit, und es ist seine Absicht, uns anzuleiten, einen geheiligten Weg zu gehen, der uns in seinem Dienst zu reinen Menschen macht. Durch sein wunderbares Werk der Gnade werden wir vollkommen in ihm. The Ministry of Healing 398.399 (1905). ICP1.64.2 Teilen

Ein gut entwickelter Geist und ein starker Charakter — Gottes Mitarbeiter müssen danach streben, vielseitig zu werden. Das bedeutet, dass sie sich nicht auf eine begrenzte Idee festlegen lassen und stereotype Arbeit leisten oder in ein gewisses Fahrwasser geraten, sich treiben lassen und nicht mehr erkennen, dass sie die Wahrheit, die sie vertreten, unterschiedlich verkündigen müssen, so dass sie auf die Menschen und die Situation, auf die sie stoßen, zugeschnitten ist. Sie alle sollten sich um eine gute Entwicklung ihres Verstandes bemühen, damit sie unausgeglichene Charaktereigenschaften überwinden können. Das ist ein ständiger Lernprozess, wenn man ein brauchbarer, erfolgreicher Mitarbeiter sein möchte. Brief 12, 1887; Evangelism 106. ICP1.64.3 Teilen

Triviale, gewöhnliche Dinge beeinträchtigen den Verstand — Jedem Schüler und Studenten sollte der Gedanke eingeprägt werden, dass Bildung nicht viel wert ist, wenn sie nicht gleichzeitig die Wahrheit der Offenbarung Gottes begreifen und in ihrem Herzen das Evangelium Jesu Christi annehmen. Ein Schüler, der anstelle der Grundsätze des Wortes Gottes sein ganzes Interesse trivialen, gewöhnlichen Dingen zuwendet, wird feststellen, dass sein Verstand begrenzt und geschwächt wird. Er verliert seine Wachstumsfähigkeit, denn der Verstand muss geübt werden, wenn man die wichtigen Wahrheiten, die das ewige Leben betreffen, verstehen will. The Review and Herald, 11. November 1909; Fundamentals of Christian Education 536. ICP1.64.4 Teilen

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Den Kopf nicht mit unnützen Dingen belasten — Die Ausbildung, die in unserem heutigen Schulwesen angeboten wird, ist zu einseitig und daher ein Fehler. Wir sind Christi Eigentum, weil er uns teuer erworben hat, und jeder sollte eine Ausbildung erhalten in der Schule Jesu. Für die Lehrerschaft an unseren Schulen müssen wir eine kluge Auswahl treffen. Lehrer beeindrucken den Verstand ihrer Schüler nachhaltig, und sie haben Gott gegenüber die Verantwortung, ihnen Christus als ihren persönlichen Erlöser nahe zu bringen, aber das kann keiner, wenn er nicht selbst in die Schule Christi gegangen ist. ICP1.65.1 Teilen

Ich muss euch von dem Licht, das Gott mir gab, berichten. Ich weiß, dass viel Zeit und Geld aufgewendet wird für eine Bildung, die für die Schüler und Studenten eigentlich nicht mehr wert ist als Spreu, weil sie nicht dazu dient, ihre Mitmenschen dahin zu führen, Charaktereigenschaften zu entwickeln, die sie befähigen, einmal mit Heiligen und Engeln eine „höhere“ Schule zu besuchen. Anstatt die jungen Gehirne mit unnützen Dingen voll zu stopfen, die darüber hinaus häufig noch negative Prägungen aufweisen, sollte man sie lieber praktisch ausbilden. Zeit und Geld werden vergeudet für sinnloses Wissen, und es wäre besser, man würde auf sorgfältige, kluge Weise Bibelwahrheit unterrichten. Die wichtigste Ausbildung besteht darin, zu lernen, wie wir Gott, dessen Eigentum wir durch Schöpfung und Erlösung sind, in unserem Leben verherrlichen. Das Ergebnis einer solchen Bildung sollte sein, dass wir die Stimme Gottes erkennen. ICP1.65.2 Teilen

Wie die Reben eines Weinstocks, so ist auch das Wort Gottes eine Einheit in Verschiedenheit. Wir finden in ihm eine vollkommene, geheimnisvolle, menschlich nicht begreifbare Folgerichtigkeit. Es enthält göttliche Weisheit, und diese ist die Grundlage jeder echten Bildung. Aber dieses Buch wird nur wenig beachtet. ICP1.65.3 Teilen

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So nötig wie nie zuvor brauchen wir heute ein tiefes Verständnis echter Erziehungswissenschaft. Wenn wir das nicht begreifen, werden wir keinen Platz in Gottes Reich finden. „Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“ Johannes 17,3. Wenn das der Preis des Himmels ist, sollten wir unser Bildungsangebot nicht danach ausrichten? — „Christian Educator“, August 1897 ICP1.66.1 Teilen

Wer anderen zwingende Regeln auferlegt, entehrt Gott — Gott wird kein Verhalten gutheißen, mit dem ein Mensch seinen Mitmenschen auch nur im Geringsten zu beherrschen oder gar zu unterdrücken versucht. Sobald jemand für andere eine eiserne Regel aufstellt, entehrt er Gott und schadet seiner eigenen Seele und den Seelen seiner Mitbrüder. Testimonies for the Church VII, 181 (1902). ICP1.66.2 Teilen

Ausgewogenheit verschiedener Auffassungen ist nötig — Unterschiedliches Denken, unterschiedliche Erziehung und unterschiedliche Ausbildung prägen uns. Und wir erwarten nicht, dass jeder in dieselbe Richtung denkt. Die Frage aber ist: Sind wir, die unterschiedlichen Zweige, in den elterlichen Weinstock eingepflanzt? Das möchten wir gern wissen, und hierzu möchten wir Lehrer ebenso wie Schüler befragen. Wir möchten verstehen, ob wir wirklich in den elterlichen Weinstock eingepflanzt sind. Auch wenn dies zutrifft, haben wir doch unterschiedliches Benehmen, einen unterschiedlichen Tonfall und unterschiedliche Stimmen. Ihr mögt die Dinge von einem Standpunkt aus sehen, und wir haben andere Ideen, immer im Zusammenhang mit der Schrift, nie gegen sie. Doch unsere Auffassungen können unterschiedlich sein. Mein Denken bewegt sich in den vertrauten Bahnen, ein anderer denkt und vertritt Auffassungen, die seinen Charakterzügen entsprechen und betont einen bestimmten Aspekt einer Sache, den andere nicht sehen. Manuskript 14, 1894. ICP1.66.3 Teilen

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Der Ysop, die Zeder und die Palme — Bei allem, was der Herr erdacht hat, gibt es nichts Schöneres als seinen Plan, Männern und Frauen eine Vielfalt von Gaben zuzuteilen. Die Gemeinde ist sein Garten, geschmückt mit einer Vielfalt von Bäumen, Pflanzen und Blumen. Er erwartet vom Ysop nicht, dass er die Proportionen einer Zeder annimmt, oder vom Olivenbaum, dass er die stattliche Höhe der Palme erreicht. ICP1.67.1 Teilen

Viele haben nur eine begrenzte religiöse und intellektuelle Bildung erhalten, aber Gott hat auch für diese Menschen Aufgaben, wenn sie in Demut arbeiten möchten und ihm vertrauen. Brief 122, 1902; Evangelism 98.99. ICP1.67.2 Teilen

Charaktere, so bunt wie die Blumen — Von der endlosen Vielfalt der Pflanzen und Blumen können wir eine Menge lernen. Alle Blüten sind in Form und Farbe unterschiedlich. Manche besitzen heilende Wirkstoffe, andere duften beständig. Es gibt Christen, die es für ihre Aufgabe halten, jeden anderen Christen nach ihrem eigenen Bild umzuformen. Das ist ein menschliches Vorhaben, aber nicht der Plan Gottes. In der Gemeinde Gottes ist Raum für Charaktere, die so vielfältig sind wie die Blumen in einem Garten. In seinem geistlichen Garten gibt es eine große Vielfalt von Blumen. Brief 95, 1902; Evangelism 99. ICP1.67.3 Teilen

Die Kräfte von Körper und Geist — ein Geschenk Gottes — Die Gebote Gottes müssen dem Gewissen eingeprägt werden. Männern und Frauen muss die Notwendigkeit von Selbstdisziplin, Reinheit und der Überwindung von verderblicher Esslust und schlechter Gewohnheiten nahe gebracht werden. Sie müssen von der Tatsache erfüllt sein, dass alle ihre Körper- und Geisteskräfte ein Geschenk Gottes sind und im bestmöglichen Zustand für seinen Dienst erhalten werden sollen. The Ministry of Healing 130 (1905). ICP1.67.4 Teilen

Gott wünscht einen ausgeglichenen Charakter — Gott weist Menschen zurecht, weil er sie liebt. Er möchte ihnen seine Kraft schenken. Er möchte, dass sie ein ausgewogenes Denken und einen guten Charakter vorweisen. Dann werden sie ein Vorbild für die Gemeinde sein und diese durch Wort und Tat dem Himmel näher bringen. Dann werden sie Gott einen heiligen Tempel errichten. Manuskript 1, 1883; Für die Gemeinde geschrieben I, 49. ICP1.67.5 Teilen

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