Portrait von Ellen White
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Vorwort
Vorwort
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In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam es innerhalb der christlichen Kirchen und Gemeinschaften in verschiedenen Ländern, vorwiegend aber in Europa und Nordamerika, zu starken geistlichen Erweckungen. Anstoß dazu war die in jener Zeit zunehmende Bibelverbreitung und ein wachsendes Interesse am Studium des prophetischen Wortes der Heiligen Schrift. Dabei stießen ernste Christen der verschiedensten Bekenntnisse immer wieder auf die Botschaft von der Wiederkunft Christi. Die Worte aus dem christlichen Glaubensbekenntnis „von dannen er (Christus) kommen wird“, lange Zeit fast völlig vergessen, gewannen neue Bedeutung. Viele glaubten, dass die Wiederkunft Christi nahe bevorstehe. Auf Grund der Bibelworte in Daniel 8,14 nahm beispielsweise der Prälat Bengel in Württemberg an, dass Jesus 1836 erscheinen wird, während man vor allem in Nordamerika die Überzeugung gewann, dass dieses große Ereignis im Jahre 1844 erfolgen werde. WHF.5.1 Teilen

Hunderttausende wurden von dieser Erweckungsbewegung ergriffen. Tausende bekehrten sich und bereiteten sich mit allem Ernst auf das Kommen Christi vor. Als aber die angesetzte Zeit verstrich und nichts geschah, bemächtigte sich vieler eine große Enttäuschung. In tiefer Niedergeschlagenheit gaben sie die Adventhoffnung auf, die doch ihr Leben zu jener Zeit so stark geprägt hatte. Nicht wenige warfen ihren Glauben sogar völlig weg. WHF.5.2 Teilen

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Nur eine Handvoll Getreuer, die über das Ausbleiben ihrer Erwartung zwar ebenso niedergedrückt war, gab Gottes Wort nicht auf, sondern forschte unermüdlich weiter in der Bibel. Sie waren überzeugt, dass Gottes Wort wahrhaftig ist. Folglich konnte der Irrtum nur bei ihnen liegen, in einer verkehrten Auffassung des vom prophetischen Wort angekündigten Ereignisses. Bei ihrem Forschen stießen sie auf manche biblische Lehre, die im Laufe der Jahrhunderte vergessen oder entstellt worden war. Sie gewannen eine tiefere Erkenntnis des Heilshandelns Gottes und des hohenpriesterlichen Dienstes Jesu Christi. In diesem Ringen um das rechte Verständnis der Heiligen Schrift vereinigten sich ernste Christen verschiedener Kirchen und Gemeinschaften und schlössen sich fast zwei Jahrzehnte nach der großen Enttäuschung zur Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten zusammen. WHF.6.1 Teilen

In diese Zeit der lebendigen Naherwartung, der niederschmetternden Enttäuschung und des darauffolgenden Suchens will diese Schrift einführen. Von ihren Erfahrungen in jenen Tagen berichtet in dieser Abhandlung vor allem E. G. White, die durch ihr festes Gottvertrauen vielen half, den Weg aus der Enttäuschung zu finden, die biblische Botschaft besser zu verstehen und die Aufgabe zu erkennen, die Gott seiner Gemeinde angesichts der Nähe der Wiederkunft Christi aufgetragen hat. Es handelt sich um Auszüge aus verschiedenen Büchern und Schriften von E. G. White. Daher kann diese Broschüre keine systematische Darstellung sein, sie gibt aber ein lebendiges Bild von den Erfahrungen jener Adventgläubigen. WHF.6.2 Teilen

In den folgenden Ausführungen wird vor allem gezeigt, wie durch das Studium des Hebräerbriefes und der Sinnbilder des alttestamentlichen Opferdienstes eine tiefere Erkenntnis des hohenpriesterlichen Dienstes Christi gewonnen wurde. WHF.6.3 Teilen

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Die Broschüre, die vor einigen Jahren aus den Schriften von E. G. White zusammengestellt wurde, trägt den Originaltitel „Christ in his Sanctuary“. Unter dem Titel „Wir haben einen Fürsprecher“ soll sie nun Gemeindeglieder und Prediger anregen, sich eingehender mit dem hohenpriesterlichen Dienst Christi zu beschäftigen. WHF.7.1 Teilen

„Die Gerechtigkeit durch den Glauben“ ist die Mitte der biblischen Offenbarung. Zu einem tieferen Verständnis dieser wichtigen Botschaft der Heiligen Schrift verhilft uns das Wissen um den hohenpriesterlichen Dienst Jesu. Der Erlösungsplan schließt weit mehr ein als das stellvertretende Opfer Christi, das ohne Frage der Kern ist; er umfaßt auch den Dienst unseres Herrn als himmlischer Hoherpriester. Nachdem Christus das Opfer vollbracht hatte, stand er von den Toten auf „um unserer Rechtfertigung willen“ (Römer 4,25) und ging in das himmlische Heiligtum ein, wo er seinen priesterlichen Dienst versieht. Am Kreuz „hat er eine ewige Erlösung für uns erworben“ (Hebräer 9,12), nun dient er für uns, damit diese Versöhnung all denen zuteil wird, die bereit sind, die Fülle seiner Gnade anzunehmen. WHF.7.2 Teilen

Das Opfer, das Christus am Kreuz brachte, ist für alle Menschen vorgesehen; der Dienst im Heiligtum kommt nur denen zugute, die diese Erlösung annehmen. In der Pfingstpredigt erklärte Petrus: „Diesen Jesus hat Gott auf erweckt, des sind wir alle Zeugen“, er ist „durch die Rechte Gottes erhöht“, und nun hat „Gott diesen Jesus (den ihr gekreuzigt habt) zum Herrn und Christus gemacht“ Apostelgeschichte 2,33.34.36. WHF.7.3 Teilen

Wenn die Apostel in ihren Predigten und Briefen auch vielfach auf die Erhöhung unseres Herrn hinweisen, so wird doch sein Dienst als Hoherpriester erst im Hebräerbrief ausführlich erläutert. Dieser Brief ist im wesentlichen eine Auslegung dieses Themas. Das Opfer Christi und sein priesterlicher Dienst im Himmel werden veranschaulicht am Opferdienst in der Stiftshütte und am Priesteramt Aarons. WHF.7.4 Teilen

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Der priesterliche Dienst unseres Herrn wird mit einem Gerichtswerk abgeschlossen, unmittelbar bevor er in seiner Herrlichkeit wiederkommt. Christus dient dabei nicht in einem Heiligtum, das mit „Händen gemacht ist“. Doch die beiden Abschnitte im sinnbildlichen Dienst am irdischen Heiligtum — die tägliche Versöhnung am Heiligtum und das Gericht, das einmal jährlich in der Reinigung des Allerheiligsten vollzogen wurde — weisen auf die beiden Phasen des hohenpriesterlichen Dienstes unseres Herrn. Wenn er abgeschlossen sein wird, kommt Christus in Herrlichkeit und bringt mit sich seinen Lohn. WHF.8.1 Teilen

Wenn der Herr wiederkommt, wird er nicht nur die Erlösten zu sich nehmen, sondern auch endgültig die Sünde vernichten und jede Spur des Bösen auslöschen. Dann wird das Universum völlig gereinigt sein von den furchtbaren Folgen der Empörung gegen Gott. Es wird keine Sünde und keinen Sünder mehr geben. „Christus aber hat uns erlöst“ (Galater 3,13) „ein für allemal“. Hebräer 10,10. Die Größe des Heilsplanes, der ganze Umfang der Versöhnung und des Dienstes unseres Herrn werden selbst von vielen, die ihn liebhaben und sein Wort schätzen, nicht recht verstanden, weil sie sich wenig oder gar nicht mit dem Dienst unseres Hohenpriesters im himmlischen Heiligtum beschäftigen. WHF.8.2 Teilen

Stärkung im Glauben und eine tiefere Erkenntnis des Erlösungswerkes empfängt aber jeder, der erkannt hat, dass Jesus Christus heute für ihn als Fürsprecher und Hoherpriester wirkt. „Darum lasset uns hinzutreten mit Freudigkeit zu dem Thron der Gnade, auf dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden auf die Zeit, wenn uns Hilfe not sein wird.“ Hebräer 4,16. WHF.8.3 Teilen

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Möge diese Schrift mit den Fragen, die nach den einzelnen Kapiteln zum Nachdenken anregen wollen, vielen Gläubigen helfen, durch das Wissen von dem hohenpriesterlichen Wirken Christi ein klareres Verständnis von der biblischen Botschaft zu gewinnen: Gerechtigkeit durch den Glauben. Dann wird Jesus Christus wirklich und allein „unsere Gerechtigkeit“ sein, und wir werden mit gläubiger Zuversicht ausschauen auf jenen Tag, da die Sünde ausgetilgt sein wird. Die Gläubigen aller Jahrtausende werden in den Lobgesang einstimmen, der vom Thron Gottes ausgeht und sich ausbreitet bis an die Enden des Universums: „Würdig ist das Lamm, das erwürgt ist.“ „Und alle Kreatur, die im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und im Meer, und alles, was darinnen ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ Offenbarung 5,13. WHF.9.1 Teilen

Einführung
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In ihren Aufzeichnungen erwähnte E. G. White 1883 besonders die Aufgabe, die von der damals noch jungen Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten bis zum zweiten Kommen Christi vollbracht werden muss. In Verbindung damit sagte sie: WHF.10.1 Teilen

„Die Aufmerksamkeit der Gläubigen sollte auf das himmlische Heiligtum hingelenkt werden, in das Christus eingegangen ist, um für sein Volk die Versöhnung zu vollbringen.“ WHF.10.2 Teilen

Als die Gemeinschaft im Jahre 1906 in einer entscheidenden Auseinandersetzung stand, in der grundlegende Lehren der Siebenten-Tags-Adventisten hart angefochten wurden, schrieb sie: „Das rechte Verständnis des Dienstes Jesu im himmlischen Heiligtum ist wesentlich für unseren Glauben.“ WHF.10.3 Teilen

Das Ende der 2300 Tage

Zu den Weissagungen, die in den dreißiger und vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts Ausgangspunkt der erwachenden Adventhoffnung waren, gehörte die Daniel-Weissagung in Daniel 8,14: „Bis 2300 Abende und Morgen vergangen sind, dann wird das Heiligtum wieder geweiht werden.“ WHF.10.4 Teilen

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Ellen White, die jene Erweckungszeit mit erlebt hatte, erklärte hinsichtlich dieser Weissagung: „Gemeinsam mit vielen Christen waren die Adventgläubigen der Ansicht, dass die Erde oder ein Teil von ihr das Heiligtum sei und dass die Weihe des Heiligtums die Reinigung der Erde durch das Feuer des letzten großen Tages bedeutete und bei der Wiederkunft Christi stattfände. Daraus entstand die Schlußfolgerung, dass Christus im Jahre 1844 auf die Erde zurückkehren würde.“ Der große Kampf 411. WHF.11.1 Teilen

Diese prophetische Zeitspanne der 2300 Abende und Morgen endete am 22. Oktober 1844. Groß war die Enttäuschung derer, die gehofft hatten, an diesem Tage ihrem Herrn zu begegnen. Hiram Edson, der die Heilige Schrift gründlich durchforscht hatte und selbst zu diesen Gläubigen zählte, berichtet darüber: „Unsere Erwartungen waren sehr groß. Bis gegen Mitternacht erwarteten wir das Erscheinen des Herrn Jesus Christus. Nun war der Tag vergangen, und unsere Enttäuschung wurde bittere Gewißheit. Unsere Hoffnung, der wir uns völlig hingegeben hatten, war zunichte geworden, und eine nie gekannte Traurigkeit ergriff uns. Selbst der Verlust all unserer Freunde auf dieser Erde schien nicht so schmerzlich zu sein. Wir waren tief erschüttert, bis schließlich der Tag anbrach ... WHF.11.2 Teilen

Ich grübelte darüber nach: War nicht die Adventhoffnung die tiefgreifendste und erhebendste meines ganzen christlichen Lebens gewesen? ... Können wir der Bibel nicht vertrauen? Gibt es keinen Gott, keinen Himmel, keine Stadt Gottes und keine himmlische Heimat? Soll das alles bloße Erfindung sein? Sind es nur kluge Fabeln? Gibt es keine feste Grundlage für die Hoffnung und Erwartung, die uns ergriffen hatten? WHF.11.3 Teilen

Nach und nach ging mir auf, dass es für uns in unserer Niedergeschlagenheit doch Licht und Hilfe geben muss. Ich sagte zu einigen meiner Brüder, die zugegen waren: ‚Laßt uns zur Scheune gehen!‘ Wir gingen hinein, schlössen die Tore hinter uns und beugten unsere Knie vor Gott. Inbrünstig beteten wir, denn wir waren uns unserer Ohnmacht bewußt. WHF.11.4 Teilen

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Wir wurden nicht müde im Gebet, bis wir durch das Zeugnis des Geistes die Gewißheit erhielten, dass wir erhört worden waren und Klarheit empfangen sollten, durch die uns die Ursachen unserer Enttäuschung aufgezeigt werden würden. WHF.12.1 Teilen

Nach dem Frühstück forderte ich einen meiner Brüder auf: ‚Laßt uns unsere Mitbrüder besuchen und sie ermutigen.‘ Als wir über ein großes Feld gingen, musste ich ungewollt stehen bleiben. Der Himmel schien sich meinen Blicken zu öffnen. Deutlich erkannte ich, dass unser Hoherpriester Jesus, statt am 10. Tage des 7. Monats, dem Ende der 2300 Tage, vom Allerheiligsten im Himmel auf die Erde zu kommen, vor seiner Wiederkunft zunächst seinen Dienst in der zweiten Abteilung des himmlischen Heiligtums, im Allerheiligsten, aufnahm ... Nun wurden meine Gedanken auf das 10. Kapitel der Offenbarung gelenkt. Dabei erhielt ich die Gewißheit, dass die empfangene Schau der Wahrheit entsprach und nicht erfunden war.“ Unveröffentlichtes Manuskript, teilweise veröffentlicht in The Review and Herald, 23. Juni 1921. WHF.12.2 Teilen

Daraufhin erfolgte durch Hiram Edson eine sorgfältige Prüfung all der Bibelstellen, die damit im Zusammenhang stehen, besonders aber des Hebräerbriefes. Das Ergebnis dieses gemeinsamen Forschens faßte Crosier zusammen. Es wurde zuerst in einer Schrift mit geringer Auflage veröffentlicht, dann neu verfaßt und erweitert in einer besonderen Ausgabe des „Day-Star“ am 7. Februar 1846 gedruckt. Das war eine weitverbreitete adventistische Zeitschrift, die in Cincinnati, Ohio, herausgegeben wurde. So konnte eine größere Zahl der enttäuschten Adventgläubigen erreicht werden. Diese ausführliche Darlegung, durch Schriftstellen gut belegt, brachte ihnen Hoffnung und Zuversicht. Deutlich zeigte 13 sie, dass das Heiligtum, welches am Ende der 2300 Tage gereinigt werden sollte, im Himmel, also nicht auf der Erde ist, wie man es früher angenommen hatte. WHF.12.3 Teilen

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Ellen G. White bestätigte in einem Aufsatz vom 21. April 1857 den Artikel Crosiers über die Heiligtumsfrage: „Der Herr zeigte mir bereits vor einem Jahr in einem Gesicht, dass Br. Crosier das rechte Verständnis über die Reinigung des Heiligtums hat und dass es des Herrn Wille war, dass Br. Crosier diese Darstellung niederschreiben sollte, wie sie im ‚Day Star Extra‘ am 7. Februar 1846 gegeben wurde. Ich fühle mich verpflichtet, diesen Sonderdruck jedem Gläubigen zu empfehlen.“ Ein Wort an die kleine Herde 12. WHF.13.1 Teilen

Hinsichtlich der wachsenden Erkenntnis auf dem Gebiet der Glaubenslehren unmittelbar nach der Enttäuschung schrieb sie: „Das Jahr 1844 brachte eine Reihe bedeutender Ereignisse für Gottes Volk auf Erden. Dadurch wurden uns die Augen geöffnet, um die Reinigung des himmlischen Heiligtums zu verstehen.“ WHF.13.2 Teilen

Bestätigt durch das Zeugnis des Heiligen Geistes

Niemals ersetzten die Offenbarungen, die Ellen White in Gesichten gegeben wurden, das gründliche Bibelstudium; sie dienten aber der Bestätigung der neu gewonnenen Überzeugung, dass 1844 ein wichtiger Abschnitt des Dienstes Jesu Christi im himmlischen Heiligtum begonnen hatte. Nach und nach erfaßten die Adventgläubigen die Bedeutung dieser Erkenntnis. In der Erinnerung an jene Studien und die sichtbaren Beweise göttlicher Führung schrieb Ellen White: „Viele unserer Leute erkennen nicht, wie fest die Grundlagen unseres Glaubens sind. Zu denen, die nach 1844 nach dem Verständnis der Wahrheit wie nach verborgenen Schätzen suchten, gehörten mein Mann und Joseph Bates, Stephan Pierce, Prediger Hiram Edson und andere eifrige, ehrbare, aufrichtige Männer. Gemeinsam studierten wir die Bibel und beteten inständig. Oft blieben wir bis zum späten Abend beisammen, manchmal die ganze Nacht hindurch. Wir forschten in der Heiligen Schrift und beteten um Klarheit. Immer wieder trafen sich die Brüder zum Studium der Bibel. Sie wollten Gottes Wort recht verstehen, um es dann mit Vollmacht verkündigen zu können. Kamen sie in ihrem Forschen dahin, dass sie abschließend feststellen konnten: ‚Wir haben alles getan, wozu wir in der Lage sind‘ dann kam der Geist des Herrn über mich und mir wurde im Gesicht Aufschluß gegeben über die Stellen, die wir durchforscht hatten. Damit verbunden waren Unterweisungen, wie wir fortan wirksam arbeiten und verkündigen sollten. So gelangten wir zu einem tieferen Verständnis der Schriftstellen über die Sendung und das Priestertum Christi. Ich erkannte, dass in Gottes Wahrheit alles eingeschlossen ist, von der Zeit der Enttäuschung an bis hin zu dem Tage, da wir Gottes Stadt betreten werden. Ich gab den ändern weiter, was mir vom Herrn offenbart worden war. WHF.13.3 Teilen

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Während dieser ganzen Zeit vermochte ich nicht den Überlegungen meiner Brüder zu folgen. Ich konnte die Bedeutung der Texte, die wir erforschten, nicht erfassen. Alles schien mir verschlossen zu sein. Das war eine der schwersten Prüfungen in meinem Leben. In dieser Geistesverfassung blieb ich, bis alle wesentlichen Lehren unseres Glaubens erforscht waren und in Übereinstimmung mit dem Worte Gottes standen. Die Brüder stellten fest, dass ich nicht in der Lage war, ihre Gedankengänge zu verstehen, wenn sie mir nicht durch Gesichte offenbart worden waren. Darum nahmen sie die uns bereits geschenkten Offenbarungen als eine unmittelbar vom Himmel gegebene Bestätigung an.“ Selected Messages I, 206.207. WHF.14.1 Teilen

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Ehrfurcht ergriff die Pioniere der Adventbewegung, als sie erkannten, dass Christus in das Allerheiligste des himmlischen Heiligtums eingegangen war, um das Schlußwerk seines Mittleramtes für uns zu vollziehen, so wie es vor alters im Heiligtumsdienst Israels sinnbildlich geschah. Diese Botschaft war so deutlich — so gewaltig —, dass sie es kaum fassen konnten, dafür Verantwortung zu tragen, dass die empfangene Erkenntnis ändern mitgeteilt werde. WHF.15.1 Teilen

Über die Gewißheit ihrer Überzeugung schrieb E. G. White: „In der Erkenntnis der Wahrheit, die uns in jener frühen Zeit geschenkt wurde, mussten wir fest gegründet werden. Damals stürmte ein Irrtum nach dem ändern auf uns ein. Prediger und Ärzte brachten neue Anschauungen auf. Wir suchten unter viel Gebet in der Schrift, und dann offenbarte der Heilige Geist unserm Verständnis, was Wahrheit ist. Mitunter wurde ganze Nächte hindurch in der Schrift geforscht und um Gottes Führung im ernsten Gebet gerungen. Zu diesem Zweck versammelten sich ganze Gruppen gottergebener Männer und Frauen. Gottes Kraft ergriff und befähigte mich, zwischen Wahrheit und Irrtum klar zu unterscheiden. WHF.15.2 Teilen

So gewannen wir in den Lehrpunkten unseres Glaubens ein Fundament, auf dem unsere Füße sicher stehen konnten. Unter dem Einfluß des Heiligen Geistes wurden wir immer tiefer in die göttliche Wahrheit eingeführt. Weitere Erläuterungen erhielt ich im Gesicht. Bildhafte Erklärungen himmlischer Dinge, vor allem des Heiligtums, wurden mir zuteil, so dass göttliches Licht in hellen, klaren Strahlen auf uns schien. WHF.15.3 Teilen

Ich weiß, dass die Lehre über das Heiligtum auf Gerechtigkeit und Wahrheit gegründet ist, so wie wir sie seit vielen Jahren erkannt haben.“ Gospel Workers 302-303. Die Pioniere der Bewegung sahen in der Heiligtumswahrheit etwas Wesentliches für das ganze Gefüge der Glaubenslehren der Siebenten-Tags-Adventisten. James White veröffentlichte 1850 die wichtigsten Teile der ersten Ausführungen von O. R. L. Crosier und bemerkte dazu: WHF.15.4 Teilen

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„Die biblischen Fragen über das Heiligtum sollten sorgfältig untersucht werden, denn sie gehören zum Unerläßlichen unseres Glaubens und unserer Hoffnung.“ (The Advent Review, besondere kombinierte Ausgabe) WHF.16.1 Teilen

Das Heiligtum und der Sabbat

Als sich die Überzeugung vom himmlischen Heiligtum gefestigt hatte, wurde durch ein Gesicht, das Ellen White am 3. April 1847 im Heim der Familie Howland in Topsham, Maine, hatte, auch die Sabbatwahrheit bestätigt. Darüber schrieb sie: „Der Geist des Gebetes hatte uns in außergewöhnlicher Weise ergriffen. Während wir beteten, kam der Heilige Geist auf uns. Wir empfanden große Freude. Bald verlor ich die irdischen Dinge aus meinen Augen und wurde im Gesicht von der Herrlichkeit Gottes erfaßt. Ich sah einen Engel eilig auf mich zukommen. Rasch brachte er mich von der Erde zur Heiligen Stadt. In der Stadt erblickte ich einen Tempel und trat hinein. Ich ging durch ein Tor und kam zum ersten Vorhang. Der Vorhang wurde emporgehoben, und ich gelangte in das Heilige. Hier sah ich den Räucheraltar, den siebenarmigen Leuchter, den Tisch mit den Schaubroten. Nachdem ich die Herrlichkeit des Heiligen geschaut hatte, nahm Jesus den zweiten Vorhang weg, und ich gelangte in das Allerheiligste. WHF.16.2 Teilen

Im Allerheiligsten sah ich eine Lade, die Oberfläche und die Seiten waren von reinem Golde. An jedem Ende der Lade stand ein herrlicher Cherubim, der seine Flügel über die Lade ausgebreitet hatte. Ihre Angesichter waren einander zugewandt, und sie blickten auf die Lade nieder. Zwischen den Engeln war ein goldenes Räuchergefäß. Oberhalb der Lade, wo die Engel standen, war ein herrlich strahlender Glanz. Es sah aus wie der Thron, wo Gott wohnt. Jesus stand bei der Lade, und als die Gebete der Heiligen zu ihm aufstiegen, hob sich der Rauch vom Räuchergefäß empor, und Jesus brachte ihre Gebete mit dem Räuchwerk seinem Vater dar. In der Lade waren der goldene Krug mit Manna, der Stab Aarons, der gegrünt hatte, und die steinernen Tafeln, wie ein Buch zusammengelegt. Jesus öffnete sie, und ich sah die Zehn Gebote, vom Finger Gottes geschrieben. Auf einer Tafel waren vier und auf der anderen sechs. Die vier Gebote auf der ersten Tafel leuchteten heller als die anderen sechs. Aber das vierte, das Sabbatgebot, leuchtete noch heller; denn der Sabbat war ausgesondert worden zur Ehre des heiligen Namens Gottes. Ein Lichtglanz umgab das Sabbatgebot. Ich sah, dass das Sabbatgebot nicht ans Kreuz genagelt war. Träfe das zu, dann wäre es ebenso mit den anderen neun Geboten. Wir könnten dann alle brechen, ebenso wie auch das vierte. Ich sah, dass Gott den Sabbat nicht geändert hat, denn er ändert sich nie.“ Early Writings 32.33. WHF.16.3 Teilen

Die Heiligtumswahrheit: Zielscheibe der Angriffe
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Heftigem Widerstand waren diejenigen ausgesetzt, die klar die verbindlichen Forderungen des Gesetzes erkannten und nun anfingen, den siebenten Tag zu beobachten, wie es Gottes Gebote fordern. Ellen White zeigt die Ursachen dafür: WHF.17.1 Teilen

„Viele ernste Anstrengungen wurden unternommen, um ihren Glauben zu Fall zu bringen. Niemals darf jedoch übersehen werden, dass, wenn das irdische Heiligtum ein Abbild und Gleichnis des himmlischen war, auch das irdische, in der Bundeslade aufbewahrte Gesetz mit den Geboten in der himmlischen Bundeslade übereinstimmen muss. So war mit der Annahme der Erkenntnis bezüglich des himmlischen Heiligtums folgerichtig die Anerkennung der Gebote Gottes verbunden und damit auch der Gehorsam dem vierten Gebot gegenüber. Hier lag die Ursache für die scharfe und entschiedene Ablehnung der übereinstimmenden Auslegung der Heiligen Schrift, die den Dienst Jesu Christi im himmlischen Heiligtum offenbarte.“ Gospel Workers, 435. WHF.17.2 Teilen

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Darum war es nicht verwunderlich, dass diejenigen, die in den nachfolgenden Jahren der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten den Rücken kehrten, immer wieder die Heiligtumswahrheit als Argument für ihre Ablehnung gebrauchten. So ist es auch zu verstehen, dass die pantheistischen Ideen, die von ärztlichen Mitarbeitern und Predigern an der Schwelle des 20. Jahrhunderts aufgegriffen und verteidigt wurden, sich gegen die Lehre vom Heiligtum richteten. Aus diesem Anlaß warnte Ellen White am 20. November 1905: „Die Zeit ist nicht fern, da die verführerischen Kräfte satanischen Wirkens sich voll entfalten werden. Auf der einen Seite steht Christus, dem alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben ist; auf der anderen ist Satan, der ständig seine Macht gebraucht, um durch allerlei spitzfindige Gedankengänge zu verführen. Er ist darauf bedacht, Gott von dem Platz zu entfernen, den er im Denken der Menschen einnehmen soll. WHF.18.1 Teilen

Beständig ist Satan am Werk, schwärmerische Meinungen über das Heiligtum in die Gemeinde zu tragen. So versucht er die wunderbare Heilsbotschaft vom Dienst Christi zu verfälschen, damit sie dem unbekehrten Herzen angenehm wird. Dadurch soll die beherrschende göttliche Kraft aus den Herzen der Gläubigen entfernt und durch phantastische Ideen ersetzt werden, die Satan erfunden hat, um die Wahrheit von der Erlösung unwirksam zu machen und unser Vertrauen zur Botschaft zu zerstören, die wir seit der Zeit, da die dritte Engelsbotschaft gegeben wurde, hochgehalten haben. Er will uns den Glauben an die Botschaft aus Offenbarung 14 nehmen, die uns zu einem besonderen Volk machte, die uns Gepräge und Kraft in unserem Werk gegeben hat.“ Testimonies for the Church Containing Messages of Warning and Instruction to Seventh-day Adventists 16.17. WHF.18.2 Teilen

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In dieser Auseinandersetzung mit pantheistischen Lehrmeinungen äußerte Ellen White auf der Generalkonferenz im Jahre 1905 Gedanken, die auch für uns noch bedeutsam sind: „Allerlei Irrlehren und Täuschungen werden sich in Zukunft erheben, so dass wir festen Grund unter den Füßen nötig haben. Wir brauchen starke Säulen für das Gebäude unseres Glaubens. Nichts, so gering es auch erscheinen mag, darf von dem entfernt werden, was der Herr aufgebaut hat. Der Feind wird verkehrte Lehren in die Gemeinschaft hineintragen, z. B. die Lehre, dass es kein Heiligtum gäbe. Dies ist eine der Ursachen, wodurch es zum Abfall vom Glauben kommen wird. Wo wollen wir dann Sicherheit finden, wenn nicht in der Wahrheit, die der Herr uns in den letzten 50 Jahren wieder neu gegeben hat?“ Counsels to Writers and Editors 53. WHF.19.1 Teilen

Ellen White bezog sich mehrmals auf die feste und umfassende Erkenntnis dieser Glaubenswahrheit. So schrieb sie 1904: WHF.19.2 Teilen

„Gottes Kinder werden weder durch Worte oder Handlungen Anlaß geben, dass andere zweifeln müssen am Dasein eines persönlichen Gottes oder an der Existenz eines Heiligtums und des darin ausgeübten Dienstes. WHF.19.3 Teilen

Die Bedeutung des Heiligtums dürfen wir nicht übersehen. Gott verhüte, dass durch wohlklingende Worte aus menschlichem Munde der Glaube unseres Volkes an die Wahrheit eines Heiligtums im Himmel abgeschwächt oder daran gezweifelt wird, dass einst ein Abbild des Heiligtums auf dieser Erde errichtet wurde. Gott erwartet, dass wir uns mit dem Modell vertraut machen und dabei im Geiste stets das himmlische Heiligtum sehen, wo Gott alles in allem ist. Durch Gebet und Studium des Wortes Gottes müssen wir unseren Geist zurüsten lassen, damit wir diese Wahrheit erfassen können“ Brief 233, 1904. WHF.19.4 Teilen

Irrtümliche Auffassungen wurden durch mißbrauchte Bibeltexte gestützt
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Ein Anliegen war E. G. White besonders wichtig: „Wenn die Kraft Gottes uns bezeugt, was Wahrheit ist, dann muss die Wahrheit auch immer Wahrheit bleiben. Nachträglich dürfen keine Mutmaßungen und Meinungen angenommen werden, wenn sie im Gegensatz zu der Erkenntnis stehen, die Gott bereits gegeben hat. Es werden Männer aufstehen und Schriftauslegungen vertreten, die sie als Wahrheit ausgeben, die aber nicht wirklich Wahrheit sind. Die Wahrheit für diese Zeit ist uns als Glaubensgrund von Gott gegeben worden. Er hat uns selbst gelehrt, was Wahrheit ist. Es werden hin und wieder Menschen auftreten, die da vorgeben, neue Erkenntnisse zu besitzen; sie stehen jedoch im Widerspruch zu dem Licht, das Gott durch die Wirkung seines Heiligen Geistes gegeben hat. Einige leben noch, die selber erfahren haben, wie diese Wahrheit erforscht wurde, wie wir sie nach und nach erkannten. Gott hat sie in seiner Gnade bis jetzt am Leben erhalten, damit sie es immer wieder bis zu ihrem Lebensende bezeugen können, so wie es der Apostel Johannes auch bis zu seinem Tode tat. Die das Banner des Glaubens getragen haben und nun zur Ruhe gelegt wurden, sollen weiterreden durch ihre Schriften. Auf diese Weise wird ihr Wort weiterhin gehört werden. So werden sie auch künftig die Wahrheit für diese Zeit verkünden. WHF.20.1 Teilen

Wir sollten aber niemals die Worte derjenigen annehmen, die mit Schriftauslegungen kommen, die den klaren Aussagen biblischer Glaubenslehren widersprechen; mögen sie auch eine Menge Schriftstellen zusammentragen und damit ihre Theorien beweisen wollen. Das ist in den vergangenen 50 Jahren immer wieder geschehen. Die Heilige Schrift ist Gottes Wort; darum ist sie so hoch zu schätzen. Wird sie aber gebraucht, um auch nur ein Stück des Fundaments der Wahrheit herauszubrechen, die Gott uns während der vergangenen 50 Jahre geschenkt hat, dann wird sich das als verhängnisvoller Fehler herausstellen. Wer mit solchen Auslegungen kommt, beweist, dass er nichts von der wunderbaren Bekundung des Heiligen Geistes weiß, der sich in der Vergangenheit kraftvoll und mächtig in der Verkündigung der Botschaft unter dem Volk Gottes gezeigt hat. WHF.20.2 Teilen

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Die Darlegungen zur Heiligtumsfrage wurden unter der Leitung des Heiligen Geistes gegeben. Die am Ringen um die Merkmale unseres Glaubens keinen persönlichen Anteil nahmen, sollten besser schweigen. Gott widerspricht sich niemals. Bibelworte sind falsch angewandt, wenn man sie zwingen will, etwas auszusagen, was nicht mit der göttlichen Heilsbotschaft übereinstimmt. Gewiß werden immer wieder Personen auftreten, die Behauptungen aufstellen und angeblich größere Erkenntnisse zu bringen haben. Wir aber stehen fest bei den altbewährten Meilensteinen der göttlichen Wahrheit.“ Selected Messages I, 160-162. WHF.21.1 Teilen

Die Wirklichkeit des himmlischen Heiligtums bestätigt

In den Schriften von E. G. White wird häufig erwähnt, dass das himmlische Heiligtum mit seinen Einrichtungen und seinem Dienst wirklich besteht. Als sie um 1880 die Erfahrung der Adventgläubigen nach der Enttäuschung beschrieb, machte sie auf folgendes aufmerksam: WHF.21.2 Teilen

„Durch ihr gründliches Forschen erkannten sie, dass das einst von Mose auf Gottes Befehl errichtete irdische Heiligtum nach dem ihm auf dem Berge gezeigten Modell gebaut war. Es ‚ist ein Gleichnis auf die gegenwärtige Zeit: es werden da Gaben und Opfer geopfert.‘ Hebräer 9,9. Die beiden Abteilungen des Heiligtums waren ‚Abbild und Schatten des Himmlischen‘. Hebräer 8,5. Christus, unser großer Hoherpriester, ist ‚ein Diener am Heiligtum und an der wahren Stiftshütte, welche Gott aufgerichtet hat und kein Mensch.‘ Hebräer 8,2. Das Heiligtum im Himmel, in dem Jesus um unsertwillen dient, ist demnach das große Urbild; das durch Mose errichtete Heiligtum ist darum nur ein Abbild ... Die außerordentliche Pracht des irdischen Heiligtums sollte dem Betrachter eine Vorstellung von der Herrlichkeit des himmlischen Tempels vermitteln, in dem Christus für uns vor dem Thron Gottes als unser Vorläufer dient. WHF.21.3 Teilen

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Das Heiligtum auf der Erde hatte zwei Abteilungen, das Heilige und das Allerheiligste. Ähnlich ist es auch im himmlischen Heiligtum. Die Bundeslade, in der Gottes Gesetz lag, der Räucheraltar und die anderen Gegenstände des irdischen Heiligtums haben gleicherweise ihr Gegenstück im Heiligtum droben. In einem Gesicht erhielt Johannes, der Apostel, die Möglichkeit, den Himmel zu betreten. Dort sah er den Leuchter und ebenso den Räucheraltar. Und als ‚der Tempel im Himmel aufgetan‘ war, sah er ‚die Lade seines Bundes‘. Offenbarung 4,5; 8,3; 11,19. WHF.22.1 Teilen

Die damals nach der Wahrheit suchten, fanden unwiderlegbare Beweise für das Vorhandensein eines Heiligtums im Himmel. Mose baute das irdische Heiligtum nach dem Modell, das ihm gezeigt worden war. Paulus lehrt, dass es ein Abbild des wahren Heiligtums im Himmel war. Johannes bezeugt, dass er es im Himmel gesehen hat. The Spirit of Prophecy IV, 260. 261. WHF.22.2 Teilen

Früher hatte sie bereits mit Nachdruck von der Einrichtung geschrieben: WHF.22.3 Teilen

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„Mir wurde auch ein Heiligtum auf der Erde mit zwei Abteilungen gezeigt. Es war dem himmlischen ähnlich, und mir wurde gesagt, dass es ein Abbild des himmlischen sei. Die Ausstattung der ersten Abteilung des irdischen Heiligtums entsprach der ersten Abteilung des himmlischen. Der Vorhang wurde emporgehoben, und ich schaute in das Allerheiligste; ich sah, dass das Gerät dem vergleichbar war, das sich im Allerheiligsten auf Erden befand.“ Early Writings 252-253. WHF.23.1 Teilen

Die Lade und das Gesetz im himmlischen Heiligtum

Bei verschiedenen Gelegenheiten sprach und schrieb E. G. White von der Bundeslade im Allerheiligsten des himmlischen Heiligtums. In einer Predigt, die sie im Jahre 1886 in Orebro, Schweden, hielt, sagte sie: „Ich ermahne euch: Stellt euch nicht gegen Gottes Gebote. Es sind dieselben, die einst im Tempel im Himmel niedergeschrieben wurden. Mögen Menschen auf Erden die Abschrift der Gebote mit Füßen treten, die Urschrift befindet sich in der Lade Gottes im Himmel. Der Gnadenstuhl bedeckt die Lade mit dem Gesetz. Vor der Lade steht Jesus als Mittler, um für uns Menschen einzutreten.“ The S.D.A. Bible Commentary I, 1109. WHF.23.2 Teilen

1903 schrieb sie noch einmal von dem Vorhandensein des himmlischen Heiligtums. WHF.23.3 Teilen

Die heilswichtige Wahrheit durch Irrlehren entstellt

Es liegt auf der Hand, dass Satan in unsern Tagen versuchen wird, den Glauben des Volkes an den Versöhnungsdienst Jesu im himmlischen Heiligtum zu erschüttern. Ellen White schrieb: WHF.23.4 Teilen

„Der Heiland sah voraus, dass in den letzten Tagen falsche Propheten aufstehen werden, um die Jünger an sich zu ziehen. Das gilt auch für diejenigen, die entsprechend dem Zeugnis der Offenbarung in dieser gefahrvollen Zeit treu zur Wahrheit stehen. Sie werden sich mit derartigen Irrtümern auseinanderzusetzen haben, dass, wenn möglich auch die Auserwählten verführt werden. WHF.23.5 Teilen

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Gott will, dass die wahre Erkenntnis den Sieg davonträgt. Satan aber spielt in sehr geschickter Weise mit den Menschen. Er arbeitet betrügerisch und versucht so, den Glauben des Volkes Gottes zugrunde zu richten und Jesu Nachfolger zu entmutigen ... Heute treibt er sein Spiel ebenso wie einst im Himmel. Er setzt alles daran, Gottes Volk gerade auf der letzten Wegstrecke durch Uneinigkeit zu spalten. Er sät Unfriede und Streit, um, wenn möglich, die alten Meilensteine der Wahrheit, wie sie einst Gottes Volk gegeben wurden, zu beseitigen. Dabei stellt er die Dinge so dar, als ob der Herr sich selbst widerspreche. Satan erscheint in der Gestalt eines Engels des Lichts, um die Menschen in seinen Schlingen zu fangen. Männer werden auftreten, die falsche Lehren verbreiten und behaupten, sie hätten diese von Gott erhalten. Sie werden diese Irrlehren so bestechend darstellen, dass die satanischen Täuschungen Eingang finden werden. Satan wird wie ein Engel des Lichts aufgenommen und erhält damit Gelegenheit, seine Fabeln anzubringen. WHF.24.1 Teilen

Diesen falschen Propheten muss entschieden entgegengetreten werden. Sie werden Anstrengungen machen, viele zu verführen und sie verleiten, falsche Lehren anzunehmen. Schriftstellen werden falsch angewandt werden, um trügerischen Lehren den Anschein zu geben, als seien sie auf Gottes Wort gegründet. So wird die kostbare Wahrheit der Bibel mißbraucht werden, um Irrtümer zu beweisen und zu erhärten. Diese falschen Propheten erheben den Anspruch, von Gott gelehrt zu sein. Sie gebrauchen Schriftworte, die der Wahrheit dienen sollen, und verdrehen sie, um damit ihre falschen und gefährlichen Ansichten zu umschreiben. Und selbst einige von denen, die der Herr in früherer Zeit wertschätzte, werden so weit von der Wahrheit abweichen, dass sie irreführende Anschauungen hinsichtlich vieler Lehrpunkte einschließlich der Heiligtumsfrage vertreten werden.“ Manuskript 11, 1906. WHF.24.2 Teilen

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Einige Wochen später fügte sie folgende Worte hinzu, um damit die Bedeutung des rechten Verständnisses dieser Wahrheit zu zeigen: WHF.25.1 Teilen

„Ich weiß, dass die Lehre über das Heiligtum auf Gerechtigkeit und Wahrheit gegründet ist, so wie wir sie seit vielen Jahren erkannt haben. Der Feind versucht jedoch die Gedanken auf Abwege zu lenken. Er rindet Gefallen daran, wenn diejenigen, die die Wahrheit kennen, sich von ihm gefangennehmen lassen, um Schriftstellen zusammenzutragen und irrige Lehrgebilde aufzubauen, die nicht auf die Wahrheit gegründet sind. Dadurch wird die Schrift mißbraucht, die doch nicht gegeben wurde, Irrtümer zu stützen, sondern die Wahrheit fester zu begründen.“ Gospel Workers 303. WHF.25.2 Teilen

Blicke auf das Heiligtum

Niemals dürfen wir das bedeutsame Werk aus den Augen verlieren, das im himmlischen Heiligtum um unseres Heiles willen geschieht. Dazu werden wir ermahnt: „Als Volk (Gottes) sollten wir die Weissagungen mit ganzem Ernst studieren; wir sollten nicht eher ruhen, bis wir zu einem rechten Verständnis des Heiligtums gelangen, so wie es aus den Gesichten Daniels und Johannes‘ hervorgeht. Das gibt uns einen tiefen Einblick in unsere gegenwärtige Aufgabe und beweist unmißverständlich, dass Gott uns in den vergangenen Erfahrungen geführt hat. Damit wird die Enttäuschung von 1844 erklärt. Zugleich wird gezeigt, dass das zu reinigende Heiligtum nicht die Erde ist, wie angenommen wurde. sondern dass Christus in das Allerheiligste des himmlischen Heiligtums eingegangen ist und dort das Schlußwerk seines priesterlichen Dienstes vollzieht. So werden die Worte des Engels an den Propheten Daniel erfüllt: WHF.25.3 Teilen

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‚Bis 2300 Abende und Morgen vergangen sind, dann wird das Heiligtum wieder geweiht werden ...‘ WHF.26.1 Teilen

Unser Glaube hinsichtlich der Botschaften des ersten, zweiten und dritten Engels war zutreffend. Unveränderlich sind die bedeutenden Wegzeichen, an denen wir vorbeizogen. Mag das Heer der Hölle versuchen, sie umzustoßen; mag man frohlocken in der Meinung, es vollbracht zu haben; es wird nicht gelingen. Die Wahrheit ist fest gegründet wie ein uraltes Bergmassiv, und trotz der vereinten Anstrengungen von Menschen. Satan und seinen bösen Engeln bleibt sie unverändert. Wir sollten nicht aufhören, in der Schrift zu forschen und zu lernen, damit wir erkennen, dass es sich so verhält. Gottes Volk sollte die Augen auf das himmlische Heiligtum richten; wo der abschließende Dienst unseres großen Hohenpriesters geschieht, wo er als Mittler für sein Volk einsteht.“ Evangelism 222-223. WHF.26.2 Teilen

Das kleine Buch

Abgesehen von einigen Anmerkungen wurde der Inhalt dieser Schrift im wesentlichen den Schriften von Ellen G. White entnommen, und zwar hauptsächlich den Büchern „Patriarchen und Propheten“ und „Der große Kampf“. Zur Ergänzung wurden Beiträge aus verschiedenen Schriften von E. G. White hinzugefügt. Um der notwendigen Straffung willen wurde darauf verzichtet, Abschnitte aufzunehmen, die sich nicht unmittelbar auf das Thema — Christus in seinem Heiligtum — beziehen. WHF.26.3 Teilen

Der Ausschuß des E. G. White Schrifttums WHF.26 Teilen

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