Portrait von Ellen White
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Nachsicht bei Unrecht
Nachsicht bei Unrecht
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Wir dürfen nicht zulassen, dass unser Geist sich über wirkliches oder vermeintliches Unrecht aufrege, welches uns zugefügt wurde. Das eigene Ich ist der Feind, den wir am meisten fürchten müssen. Keine Art von Laster hat schrecklichere Folgen auf den Charakter als menschliche Leidenschaft, die nicht unter der Herrschaft des heiligen Geistes steht. Kein anderer Sieg, den wir erlangen wird so köstlich sein, wie der über das eigene Ich gewonnene. FA.493.1 Teilen

Wir sollten nicht zulassen, dass unsere Gefühle so leicht verletzt sind. Wir leben, um Seelen zu retten und nicht, um unsere Gefühle oder unser Ansehen zu hüten. Wenn wir ein Interesse für die Rettung von Seelen gewinnen, werden wir aufhören, die kleinen Mißverständnisse zu beachten, die sich so oft in unserer Verbindung untereinander erheben. Was auch andere von uns denken oder uns antun mögen, es braucht nicht unser Einssein mit Christo, die Gemeinschaft des Geistes zu stören. „Denn was ist das für ein Ruhm, so ihr um Missetat willen Streiche leidet? Aber wenn ihr um Wohltat willen leidet und erduldet, das ist Gnade bei Gott.“ 1.Petrus 2,20. FA.493.2 Teilen

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Strebt nicht nach Vergeltung. Entfernt, so weit es euch möglich ist, alle Ursache zu Mißverständnissen. Meidet allen bösen Schein. Tut alles, was in eurer Macht liegt, andere zu versöhnen ohne Grundsätzen untreu zu werden. „Wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst, und wirst allda eingedenk, dass dein Bruder etwas wider dich habe, so laß allda vor dem Altar deine Gabe, und gehe zuvor hin, und versöhne dich mit deinem Bruder, und alsdann komm, und opfere deine Gabe.“ Matthäus 5,23.24. FA.494.1 Teilen

Wenn ungeduldige Worte zu dir geredet werden, so antworte niemals in demselben Geist. Gedenket daran, dass „eine linde Antwort stillt den Zorn.“ Sprüche 15,1. Im Schweigen liegt eine wunderbare Macht. Worte, die man einem Zornigen zur Antwort gibt, dienen oft nur dazu, es noch schlimmer zu machen. Tritt man aber dem Zorn mit Stillschweigen entgegen, in einer sanften, rücksichtsvollen Weise, so verschwindet er bald. FA.494.2 Teilen

Unter einem Sturm kränkender, tadelnder Worte haltet den Geist auf das Wort Gottes gerichtet. Laßt Geist und Herz mit den Verheißungen Gottes erfüllt sein. Wenn ihr schlecht behandelt oder unrecht beschuldigt werdet so wiederholt für euch die köstlichen Verheißungen, anstatt auch eine zornige Antwort zu geben. FA.494.3 Teilen

„Laß dich nicht das Böse überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ Römer 12,21. FA.494.4 Teilen

„Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn; er wird’s wohl machen, und wird deine Gerechtigkeit hervorbringen wie das Licht, und dein Recht wie den Mittag.“ Psalm 37,5.6. FA.494.5 Teilen

„Es ist aber nichts verborgen, das nicht offenbar werde, noch heimlich, das man nicht wissen werde.“ Lukas 12,2. FA.494.6 Teilen

„Du hast Menschen lassen über unser Haupt fahren, wir sind in Feuer und Wasser kommen; aber du hast uns ausgeführt und erquickt.“ Psalm 66,12. FA.494.7 Teilen

Wir sind so leicht geneigt, Teilnahme und Aufrichtung bei unseren Mitmenschen zu suchen statt bei Jesu. Gott läßt in seiner Gnade und Treue oft zu, dass wir von denen, in die wir Vertrauen setzten, getäuscht werden, damit wir einsehen, welche Torheit es ist, auf Menschen zu trauen und Fleisch zu unserem Arm zu machen. Laßt uns vollkommen, demütig und uneigennützig in Gott vertrauen. Er kennt die Kümmernisse, die wir bis ins tiefste Innere fühlen, welche wir aber nicht aussprechen können. Wenn alles dunkel und unerklärlich scheint, so gedenkt an die Worte Christi: „Was ich tue, das weißt du jetzt nicht; du wirst’s aber hernach erfahren.“ Johannes 13,7. FA.494.8 Teilen

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Betrachtet die Geschichte Josephs und Daniels. Der Herr verhinderte nicht die Anschläge der Menschen, die ihnen Schaden zuzufügen trachteten; aber er führte es so, dass alle diese listigen Anschläge zum Guten für seine Knechte dienen mussten, welche mitten unter Prüfungen und Kämpfen ihren Glauben und ihre Treue bewahrten. FA.495.1 Teilen

So lange wir in der Welt leben, werden wir widrigen Einflüssen begegnen. Es werden Herausforderungen kommen, um den Charakter zu prüfen; und wenn man diesen mit dem rechten Geist entgegentritt, so werden die christlichen Tugenden entwickelt. Wenn Christus in uns wohnt, so werden wir geduldig, freundlich und nachsichtig sein, fröhlich unter Ärger und Reizung. Wir werden Tag für Tag und Jahr für Jahr uns selbst besiegen und in ein edles Heldentum hineinwachsen. Dies ist die uns bestimmte Aufgabe; aber sie kann ohne die Hilfe Jesu, ohne entschlossene Entscheidung unerschütterliche Absicht, fortgesetzte Wachsamkeit und unaufhörliches Gebet nicht ausgeführt werden. Jeder hat einen persönlichen Kampf zu kämpfen. Selbst Gott kann unseren Charakter nicht edel oder unser Leben nützlich machen, wenn wir nicht seine Mitarbeiter werden. Solche, die dem Kampf ausweichen, verlieren die Kraft und Freude des Sieges. FA.495.2 Teilen

Wir haben nicht nötig, selbst einen Bericht unserer Prüfungen, Schwierigkeiten, Kümmernisse und Sorgen zu führen. Alle diese Dinge stehen in den Büchern geschrieben und der Himmel wird darauf achthaben. Während wir die unangenehmen Dinge aufzählen, werden viele Dinge, bei denen wir gerne verweilen sollten, unserem Gedächtnis entschwinden, wie z.B. die gnädige Freundlichkeit Gottes, die uns jeden Augenblick umgibt, die Liebe, über welche die Engel sich wundern, dass Gott seinen Sohn dahingegeben hat, um für uns zu sterben. Wenn ihr als Arbeiter Christi fühlt, dass ihr größere Prüfungen und Sorgen habt, als anderen zuteil geworden sind, so gedenkt daran, dass eurer ein Friede harrt, den solche nicht kennen, die diese Lasten scheuen. In dem Dienst Christi ist Trost und Freude. Laßt die Welt sehen, dass das Leben mit ihm kein Fehlschlag ist. FA.495.3 Teilen

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Wenn ihr nicht fröhlich und leichten Herzens fühlt, so sprecht nicht von euren Gefühlen. Werft keinen Schatten auf das Leben anderer. Eine kalte sonnenlose Religion zieht niemals Seelen zu Christo. Sie treibt dieselben vielmehr von ihm weg in die Netze, welche Satan für die Füße der Irrenden gelegt hat. Anstatt an eure Entmutigungen zu denken, denkt an die Macht, die ihr im Namen Christi beanspruchen könnt. Erfaßt in eurem Geiste die unsichtbaren Dinge. Laßt eure Gedanken auf die Beweise der großen Liebe Gottes für euch gerichtet sein. Der Glaube kann Prüfungen erdulden, Versuchungen widerstehen und unter Entmutigung ausharren. Jesus lebt als unser Fürsprecher; alles ist unser, was seine Vermittlung uns sichert. FA.496.1 Teilen

Glaubt ihr nicht, dass Christus diejenigen schätzt, die gänzlich für ihn leben? Glaubt ihr nicht, dass er diejenigen besucht, die gleich dem Lieblingsjünger Johannes in der Verbannung, sich um seinetwillen an schwierigen Orten und in großer Prüfung befinden? Gott wird nicht zulassen, dass einer seiner treuen Arbeiter allein gelassen wird, um gegen große Übermacht zu kämpfen und überwunden zu werden. Er bewahrt als einen köstlichen Edelstein einen jeden, dessen Leben mit Christo in ihm verborgen ist. Von einer jeden solchen Seele sagt er: „Ich will dich machen gleich einem Siegelring, denn dich habe ich auserwählt.“ Haggai 2,23. FA.496.2 Teilen

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Dann redet von den Verheißungen; sprecht von der Bereitwilligkeit Jesu, zu segnen. Er vergißt uns nicht für einen kurzen Augenblick. Wenn wir trotz unangenehmer Umstände in seiner Liebe ruhen und uns mit ihm absondern, wird das Gefühl seiner Gegenwart eine tiefe ruhige Freude verleihen. Christus sagt von sich selbst, dass er nichts von sich „selber tue, sondern wie mich mein Vater gelehret hat, so rede ich. Und der mich gesandt hat, ist mit mir. Der Vater lässet mich nicht allein; denn ich tue allezeit, was ihm gefällt.“ Johannes 8,28.29. FA.497.1 Teilen

Die Gegenwart des Vaters umgab Christum und nichts konnte ihm begegnen, als was die unendliche Liebe zum Segen der Welt zuließ. Hier war seine Quelle des Trostes und sie ist es auch für uns. Wer mit dem Geiste Christi erfüllt ist, bleibt in Christo. Was auch über ihn kommt, kommt von dem Heiland, der ihn mit seiner Gegenwart umgibt. Ohne des Herrn Willen kann nichts ihn berühren. Alle unsere Leiden und Kümmernisse, all unsere Versuchungen und Prüfungen, all unsere Traurigkeit und Trübsale, all unsere Verfolgungen und Entbehrungen, kurz, alle Dinge dienen zu unserem Besten. Alle Erfahrungen und Umstände sind Gottes Arbeitsleute, durch welche uns Gutes gebracht wird. FA.497.2 Teilen

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