Portrait von Ellen White
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Kapitel 1: Meine Kindheit
Kapitel 1: Meine Kindheit
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Ich wurde am 26. November 1827 zu Gorham, Maine, geboren. Meine Eltern, Robert und Eunice Harmon, waren viele Jahre hindurch Bewohner dieses Staates. Schon in ihrer Jugend wurden sie ernste und gottgeweihte Glieder der Bischöflichen Methodistenkirche. In jener Kirche nahmen sie eine hervorragende Stellung ein und wirkten für die Bekehrung von Sündern sowie für den Aufbau des Werkes Gottes während einer Zeitperiode von vierzig Jahren. Während dieser Zeit hatten sie die Freude, all ihre Kinder, acht an der Zahl, bekehrt und in der Kirche Christi gesammelt zu sehen. LW.17.1 Teilen

Ein Unfall

Während ich noch ein Kind war, zogen meine Eltern von Gorham nach Portland, Maine. Hier stieß mir im Alter von neun Jahren ein Unfall zu, der mein ganzes Leben beeinflussen sollte. In Gemeinschaft mit meiner Zwillingsschwester und einer meiner Mitschülerinnen ging ich über eine Wiese in der Stadt Portland, als ein Mädchen von etwa dreizehn Jahren, das über irgendeine Kleinigkeit zornig wurde, einen Stein warf, der mich an der Nase traf. Ich wurde durch den Wurf betäubt und fiel bewußtlos zu Boden. LW.17.2 Teilen

Als mein Bewußtsein wiederkehrte, befand ich mich in einem Kaufmannsladen. Ein freundlicher Fremder erbot sich, mich in seiner Kutsche heimzubringen; aber ich sagte ihm, meine Schwäche nicht erkennend, dassß ich es vorziehe, zu Fuß zu gehen. Die Anwesenden erkannten nicht, dass meine Verletzung eine so ernste war, und ließen mich gehen; aber nachdem ich nur eine kleine Strecke gegangen war, wurde ich schwindelig und fast ohnmächtig. Meine Zwillingsschwester und meine Mitschülerin trugen mich dann heim. LW.17.3 Teilen

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Ich habe weiter keine Erinnerung an irgend etwas bis etliche Zeit nach dem Vorfall. Meine Mutter sagte, dass ich nichts beachtete, sondern drei Wochen lang in halber Betäubung da lag. Niemand außer ihr selbst hielt es für möglich, dass ich genesen werde; aus irgendeinem Grunde fühlte sie, dass ich am Leben bleiben werde. LW.18.1 Teilen

Als ich wieder zum Bewußtsein kam, schien es mir, dass ich geschlafen habe. Ich erinnerte mich des Vorfalls nicht und wußte nichts von der Ursache meiner Krankheit. Eine große Wiege war für mich gemacht worden, und ich lag viele Wochen in derselben. Ich war beinahe zu einem Skelett abgemagert. LW.18.2 Teilen

Um diese Zeit fing ich an, den Herrn zu bitten, mich für den Tod vorzubereiten. Wenn christliche Freunde die Familie besuchten, so fragten sie meine Mutter, ob sie mit mir über das Sterben gesprochen habe. Ich hörte dies, und es regte mich an. Ich wünschte, eine Christin zu werden und betete ernstlich um Vergebung meiner Sünden. Als Folge davon fühlte ich Frieden in Herz und Gemüt; ich liebte alle und wünschte, dass alle Vergebung ihrer Sünden haben und Jesum lieben möchten, wie ich ihn liebte. LW.18.3 Teilen

Ich kam nur langsam wieder zu Kräften. Als ich imstande war, mich meinen jungen Freunden wieder anzuschließen und mit ihnen zu spielen, musste ich die bittere Erfahrung machen, dass unser persönliches Aussehen oft einen Unterschied in der Behandlung macht, die uns von unseren Kameraden zuteil wird. LW.18.4 Teilen

Meine Erziehung
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Meine Gesundheit schien hoffnungslos beeinträchtigt. Zwei Jahre lang konnte ich nicht durch die Nase atmen; auch konnte ich die Schule nur wenig besuchen. Es schien mir unmöglich, zu studieren und das Gelernte zu behalten. Dasselbe Mädchen, das die Ursache meines Mißgeschickes war, wurde von unserer Lehrerin als Gehilfin angestellt, und es gehörte zu seinen Pflichten, mir im Schreiben und bei andern Lektionen zu helfen. Es schien ihr immer aufrichtig leid zu tun, dass sie mir diese Verletzung zugefügt hatte, obgleich ich mich in acht nahm, sie nicht daran zu erinnern. Sie war liebevoll und geduldig mit mir und schien traurig und ernst zu sein, als sie mich unter ernstlichen Schwierigkeiten den Versuch machen sah, doch Schulbildung zu bekommen. LW.19.1 Teilen

Mein Nervensystem war zerrüttet, und meine Hand zitterte so, dass ich nur wenig Fortschritt im Schreiben machte und nicht weiter kommen konnte als in großer Handschrift die einfachen Vorlagen abzuschreiben. Wenn ich mich bestrebte, meine Gedanken auf meine Studien zu richten, so liefen mir die Buchstaben auf dem Papier zusammen, große Schweißtropfen standen mir auf der Stirn, und ein Gefühl der Ohnmacht und des Schwindels ergriff mich. Ich hatte einen schlimmen Husten, und mein ganzer Körper schien sehr geschwächt zu sein. LW.19.2 Teilen

Meine Lehrer rieten mir, die Schule aufzugeben und meine Studien nicht weiter fortzusetzen, bis meine Gesundheit sich gebessert haben werde. Es war der schwerste Kampf meines jungen Lebens, meiner Schwäche nachzugeben und den Entschluß zu fassen, die Schularbeit aufzugeben samt der Hoffnung, eine Schulbildung zu bekommen. LW.19.3 Teilen

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