Satan hat mit betrügerischer Macht gearbeitet, indem er eine Fülle von Irrlehren hervorgebracht hat, die die Wahrheit verdunkeln. Eine Irrlehre kann nicht allein existieren und wäre auch bald erkannt und aufgehoben, wenn sie sich nicht wie ein Schmarotzer an den Baum der Wahrheit anklammern würde. Jede Abweichung leitet ihre Existenz aus der Wahrheit Gottes ab. Die Gewohnheiten und Bräuche der Menschen verbinden sich wie umherfliegende Bazillen mit der Wahrheit Gottes — und man betrachtet sie dann als einen Teil der Wahrheit. Durch falsche Lehren schafft es Satan, Fuß zu fassen und die Gedanken der Menschen gefangen zu nehmen, wobei er sie dazu führt, sinnlose Theorien zu beachten, die ihren Ursprung nicht in der Wahrheit haben. Kühn werden Satzungen von Menschen als allgemeingültige Lehre verkündet — und da Gewohnheiten und Bräuche von Generation zu Generation weitergegeben werden, beeinflussen sie sehr den menschlichen Geist. Aber auch die Zeit macht eine falsche Lehre nicht zur Wahrheit, so wie das beschwerliche Gewicht die Pflanze der Wahrheit nicht dazu veranlassen kann, ein Parasit zu werden. Der Baum der Wahrheit trägt seine eigene, echte Frucht und zeigt damit seinen wahren Ursprung — seine wahre Natur. Der Parasit der falschen Lehren zeigt ebenfalls seine eigene Frucht und macht deutlich, dass sich sein Wesen von der Pflanze mit himmlischem Ursprung klar unterscheidet. VE.415.1 Teilen

Gerade durch falsche Theorien und Überlieferungen hat Satan seine Macht über den menschlichen Geist gewonnen. Wir können sehen, mit welchem Ausmaß er sie durch die Treulosigkeit ausübt, die in der Welt zu finden ist. Selbst Kirchen, die vorgeben, Christen zu sein, haben sich vom Gesetz Jehovas abgewandt und ein falsches Lehrgebäude errichtet. Bei all dem hat Satan seine Hand im Spiel, denn indem er Menschen zu falschen Grundsätzen führt, schadet er dem menschlichen Charakter und führt die Menschen dazu, ihn als Höchsten anzuerkennen. Er arbeitet gegen das heilige Gesetz Gottes und bestreitet Gottes Gerichtshoheit. An seinem Thron hat jede schlechte Handlung ihren Ausgangspunkt und bekommt dort ihre Unterstützung. — The Review and Herald, 22. Oktober 1895. VE.415.2 Teilen

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