Portrait von Ellen White
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Neu geboren werden durch den Heilige Geist, 1. Februar
Neu geboren werden durch den Heilige Geist, 1. Februar
38

Jesus antwortete: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes [seine Königsherrschaft] hineingehen. Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, ist Geist. Johannes 3,5.6 (EB mit Anmerkung). WHG.38.1 Teilen

Das gesamte Leben Jesu auf der Erde sollte dazu dienen, den Willen Gottes auf Erden so kundzutun, wie es auch im Himmel geschieht. Christus sagte: „Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.“ Johannes 3,3 (EB) ... Bei ihm sind weder irgendeine Hautfarbe, soziale Schicht oder die Bildung ausschlaggebend, um ein Bürger seines Königreiches zu werden. Der Zutritt zu seinem Reich hängt auch nicht von Reichtum oder überdurchschnittlichen Erbanlagen ab, sondern alle, die vom Geist geboren sind, sind seine Untertanen. Es ist [nur] der geistliche Charakter, der von Christus anerkannt wird. Sein „Reich ist nicht von dieser Welt“. Johannes 18,36. Seine Untertanen sind „Teilhaber der göttlichen Natur“ und „dem Verderben, das durch die Begierde in der Welt ist, entflohen“. 2.Petrus 1,4 (EB). Diese Gnade haben sie von Gott empfangen. WHG.38.2 Teilen

Christus findet seine Untertanen nicht als [bereits] geeignet vor, um in seinem Reich zu leben, sondern er qualifiziert sie durch seine göttliche Macht dazu. Die in ihren „Sünden tot waren“, werden zu neuem geistlichem Leben erweckt. Epheser 2,5. Die Fähigkeiten, die ihnen Gott zu einem heiligen Zweck gegeben hat, werden weiterentwickelt, gereinigt und erhoben. Sie werden angeleitet, ihren Charakter immer mehr dem Bild Gottes anzugleichen. [Als sie Christus noch nicht dienten,] haben sie ihre Fähigkeiten missbraucht und in den Dienst der Sünde gestellt. Christus war für sie ein „Stein des Anstoßes und ein Fels des Ärgernisses“ (1.Petrus 2,8), weil sie über sein Wort gestolpert sind und ungehorsam waren. Doch durch den Einfluss seiner Liebe wurden sie schließlich auf den richtigen Weg geführt. Jesus sagte: „Ich aber bin gekommen, um ihnen das Leben zu geben, Leben im Überfluss.“ Johannes 10,10 (GNB). WHG.38.3 Teilen

Christus zieht sie durch eine unsichtbare Macht zu sich. Er ist das Licht des Lebens und erfüllt sie mit seinem Geist. Wenn sie in eine geistliche Atmosphäre gezogen werden, erkennen sie, dass sie ein Spielball der Versuchungen Satans waren und von ihm beherrscht wurden; aber [nun] zerbrechen sie das Joch der Begierden und weigern sich, Diener der Sünde zu sein. Satan versucht sie festzuhalten, und umgarnt sie mit vielfältigen Versuchungen; aber der Geist wirkt in ihnen und erneuert sie nach dem Bild ihres Schöpfers. The Review and Herald, 26. März 1895. WHG.38.4 Teilen

Wir sind zur Erlösung erwählt, 2. Februar
39

Schon bevor [Gott] die Welt erschuf, hat er uns vor Augen gehabt als Menschen, die zu Christus gehören; in ihm hat er uns dazu erwählt, dass wir heilig und fehlerlos vor ihm stehen. Epheser 1,4 (GNB). WHG.39.1 Teilen

Durch die Ausübung des Glaubens, [den Empfang der] Gnade Christi und das Wirken des Heiligen Geistes sollen wir uns gewiss sein, dass wir von Gott zur Erlösung erwählt sind. Wegen dieses wunderbaren Erweises seiner unverdienten Gunst sollen wir ihn loben und preisen. Die Liebe Gottes zieht einen Menschen zu Christus, der ihn gnädig annimmt und seinem Vater präsentiert. Das Wirken des Heiligen Geistes erneuert die Beziehung zwischen Gott und dem Sünder. Unser himmlischer Vater sagt: „Ich will euer Gott sein und ihr sollt mein Volk sein.“ Jeremia 7,23 (GNB). „Mit ewiger Liebe habe ich [euch] geliebt.“ Jeremia 31,3. „Ich will ihnen ihren Ungehorsam vergeben und nie mehr an ihre Schuld denken.“ V. 34 (GNB). „Das Volk, das ich mir bereitet habe, soll meinen Ruhm verkündigen.“ Jesaja 43,21. WHG.39.2 Teilen

Christus ruft Menschen auf, zu ihm zu kommen. Es liegt in unserem gegenwärtigen und ewigen Interesse, auf diesen Ruf zu hören und zu antworten. Jesus sagt: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt.“ Johannes 15,16. Alle, die Kinder Gottes genannt werden wollen, sollen die Einladung Christi annehmen und dorthin gehen, wo das Licht des Himmels auf sie scheint und wo sie erkennen, was es bedeutet, Hörer und Täter der Worte Christi zu sein (siehe Matthäus 7,24-27), dem „Licht der Welt“ zu folgen (Johannes 8,12) und „in dem Geliebten begnadet“ zu sein. Epheser 1,6 (KJV). WHG.39.3 Teilen

Alles, was Gott zur Rettung der Menschen tun konnte, hat er getan. Mit einem einzigen großzügigen Geschenk hat er die Schatzkammern des Himmels geleert. Er lädt die Menschen ein, er fleht sie an und fordert sie mit Nachdruck auf — aber er wird sie nicht zwingen, zu ihm zu kommen. Er wartet auf ihre Kooperation — auf die Zustimmung des Willens, damit er die Reichtümer seiner Gnade über den Sünder ausschütten kann, die er „vor der Grundlegung der Welt“ für ihn vorgesehen hatte. Epheser 1,4 (EB) ... WHG.39.4 Teilen

Es ist nicht Gottes Absicht, die menschliche Kraft zu lähmen. Vielmehr möchte er den Menschen durch die Zusammenarbeit mit ihm zu einem noch wirkungsvolleren Werkzeug machen ... Der Herr bietet jedem Menschen das Vorrecht der Partnerschaft mit ihm an. The Messenger, 26. April 1893. WHG.39.5 Teilen

Ein Tempel des Heiligen Geistes, 3. Februar
40

Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt? Gott hat euch seinen Geist gegeben und ihr gehört nicht mehr euch selbst. Er hat euch freigekauft und als sein Eigentum erworben. Macht ihm also Ehre an eurem Leib. 1.Korinther 6,19.20 (GNB). WHG.40.1 Teilen

Eine Macht, die ober- und außerhalb des Menschen liegt, muss an ihm wirken, damit solide Balken in das Gebäude seines Charakters eingefügt werden. Im Heiligtum des Herzens soll Gott selbst wohnen. „Denn wir sind der Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott gesagt hat: ‚Ich will unter ihnen wohnen und wandeln, und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein.‘“ 2.Korinther 6,16 (EB); vgl. 3.Mose 26,11.12. „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? Wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben, denn der Tempel Gottes ist heilig; der seid ihr.“ 1.Korinther 3,16.17. WHG.40.2 Teilen

„Denn durch [Christus] haben wir ... durch einen Geist den Zugang zum Vater. So seid ihr nun nicht mehr Fremde und Nichtbürger, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. (Ihr seid) aufgebaut auf der Grundlage der Apostel und Propheten, wobei Christus Jesus selbst Eckstein ist. In ihm zusammengefügt, wächst der ganze Bau zu einem heiligen Tempel im Herrn und in ihm werdet auch ihr mit aufgebaut zu einer Behausung Gottes im Geist.“ Epheser 2,18-22 (EB). WHG.40.3 Teilen

Ein Mensch kann sich nicht selbst zu einer Behausung des Geistes Gottes umbauen. Wenn der menschliche Wille nicht mit dem Willen Gottes kooperiert, kann der Herr nichts für ihn tun. Er schafft die Meisterwerke, und dennoch muss das menschliche Werkzeug mit dem göttlichen Meister zusammenarbeiten, andernfalls kann das himmlische Gebäude nicht vollendet werden. Alle Macht kommt von Gott und alle Ehre gebührt ihm, und dennoch liegt die ganze Verantwortung beim Menschen, denn ohne seine Kooperation kann Gott nichts tun. The Review and Herald, 25. Oktober 1892. WHG.40.4 Teilen

Wir werden Teilhaber der göttlichen Natur, 4. Februar
41

Durch die [Erkenntnis Christi hat] er uns die kostbaren und größten Verheißungen geschenkt, damit ihr durch sie Teilhaber der göttlichen Natur werdet, die ihr dem Verderben, das durch die Begierde in der Welt ist, entflohen seid. 2.Petrus 1,4 (EB). WHG.41.1 Teilen

Ein gesunder Christ ist jemand, in dem Christus, „die Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes“ (Kolosser 1,27, Hfa), Gestalt gewonnen hat. Derjenige liebt Wahrheit, Reinheit und Heiligkeit und offenbart geistliche Vitalität. Er liebt das Wort Gottes und sucht die Gemeinschaft mit Christen, die mit der Bibel vertraut sind, damit er jeden Lichtstrahl erhascht, den Gott ihnen vermittelt hat und der Christus offenbart und immer wertvoller macht. Wer einen soliden Glauben hat, findet in Christus das Leben der Seele und die „Quelle des Wassers ... das in das ewige Leben quillt“. Johannes 4,14. Er hat seine Freude daran, dem Herrn mit ganzer Kraft zu gehorchen. Der Heilige Geist mit seinem belebenden Einfluss sorgt dafür, dass ein solcher Christ in der Liebe Gottes bleibt. WHG.41.2 Teilen

Petrus schrieb den Christen: „Gnade und Frieden werde euch in reichem Maß zuteil durch die Erkenntnis Gottes und unseres Herrn Jesus! Ja, so ist es: Gott in seiner Macht hat uns alles geschenkt, was wir zu einem Leben in wahrer Frömmigkeit brauchen. Er hat es dadurch getan, dass er uns Jesus Christus erkennen ließ, ihn, der uns in seiner Herrlichkeit und Kraft berufen hat. Durch ihn haben wir wertvolle, unüberbietbare Zusagen erhalten: Wir sollen der Vernichtung entrinnen, der diese Welt durch ihre Leidenschaften verfallen ist, und an der göttlichen [Natur] teilhaben. Setzt deshalb alles daran, dass aus eurem Glauben sittliche Bewährung erwächst, aus der sittlichen Bewährung Erkenntnis, aus der Erkenntnis Selbstbeherrschung, aus der Selbstbeherrschung Standhaftigkeit, aus der Standhaftigkeit echte Frömmigkeit, aus der Frömmigkeit Liebe zu den Glaubensgeschwistern, aus der Liebe zu den Glaubensgeschwistern Liebe zu allen Menschen. Wenn ihr dies alles habt und ständig darin zunehmt, wird sich das auswirken und Frucht bringen in einer vertieften Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus. Wer dagegen all das nicht hat, ist kurzsichtig und geistlich blind. Ein solcher Mensch hat völlig vergessen, was es bedeutet, dass er von seinen früheren Sünden gereinigt worden ist. Deshalb, meine Brüder und Schwestern, setzt alles daran, so zu leben, dass eure Berufung und Erwählung gefestigt wird. Dann werdet ihr niemals zu Fall kommen, und Gott bereitet euch einen herrlichen Einzug in das ewige Reich unseres Herrn und Retters Jesus Christus.“ 2.Petrus 1,2-11 (GNB). The Review and Herald, 11. Dezember 1894. WHG.41.3 Teilen

Wie Ton in der Hand des Töpfers, 5. Februar
42

Da geschah des HERRN Wort zu mir: Kann ich nicht ebenso mit euch umgehen, ihr vom Hause Israel, wie dieser Töpfer?, spricht der HERR. Siehe, wie der Ton in des Töpfers Hand, so seid auch ihr vom Hause Israel in meiner Hand. Jeremia 18,4-8. WHG.42.1 Teilen

Ich erhebe mein Herz zu Gott und bete, dass der Herr seinem rückfälligen Volk, das wie vertrocknete Gebeine ist, seinen Geist einhaucht, damit es wieder lebendig wird. Siehe Hesekiel 38,11.14. Das Ende ist nahe, und es ereilt uns so heimlich, unmerklich und leise wie der gedämpfte Schritt des Diebes in der Nacht, der die Schlafenden unbewacht und unvorbereitet überrascht. Siehe 1.Thessalonicher 5,2. Möge der Herr mit seinem Heiligen Geist die Sorglosen aufwecken, damit sie nicht länger „schlafen wie die anderen, sondern wachen und nüchtern“ sind. V. 6 (EB). WHG.42.2 Teilen

Wer ist denn jetzt — nachdem er die meiste Zeit seines Lebens verschwendet hat — bereit, seinen Willen wie den Ton in die Hand des Töpfers zu geben und mit Gott zu kooperieren, damit er durch seine Hand zu einem nützlichen Gefäß geformt wird? Wie muss der Ton in der Hand des Töpfers sein, wie empfänglich für göttliche Eindrücke, während die hellen Strahlen der Gerechtigkeit ihn bescheinen! Er sollte irdischen oder selbstsüchtigen Motiven keinen Raum geben, denn sonst kann er nicht in das göttliche Bild umgestaltet werden. Der „Geist der Wahrheit“ (Johannes 14,17) heiligt den Menschen. WHG.42.3 Teilen

Wenn wir dieses große Werk verstehen, wird es selbst „alles Denken in den Gehorsam gegen Christus“ gefangennehmen. 2.Korinther 10,5. Das geht über unser Fassungsvermögen hinaus, aber so wird es sein. Ist es dann weise, wenn wir uns auf unsere eigenen Werke verlassen? Wir müssen [vielmehr] Gott für uns wirken lassen. Zeichnen sich unser Charakter oder unser Verhalten durch irgendetwas Hervorragendes aus? Kommt das alles aus begrenzten Menschen? Nein, es kommt alles von Gott, dem großen Mittelpunkt, als Ausdruck der Macht des Töpfers über den Ton. WHG.42.4 Teilen

Wenn jene, die der Herr mit den Schätzen der Wahrheit gesegnet hat, doch nur aufwachten und von Herzen fragen würden: „Herr, was soll ich tun?“ Apostelgeschichte 22,10. Das Licht verstärkt sich, um jeden Christen zu erleuchten, der es an andere weitergeben will. The General Conference Bulletin, 4. Februar 1893. WHG.42.5 Teilen

Vertrocknete Gebeine erwachen zu neuem Leben, 6. Februar
43

Ich gebe meinen Geist in euch, damit wieder Leben in euch kommt, und bringe euch in euer Land zurück. Ihr sollt erkennen, dass ich das angekündigt habe und ... tue, was ich sage, ich, der HERR. Hesekiel 37,14 (GNB). WHG.43.1 Teilen

Keine menschliche Macht kann Leben spenden. Der HERR, der Gott Israels, wird dies tun und Menschen wieder zu geistlichem Leben erwecken. Der Geist des HERRN der Heerscharen muss die leblosen Körper erfassen. Im Gericht Gottes, wenn alle Geheimnisse offenbar werden, wird deutlich werden, dass seine Stimme durch menschliche Werkzeuge gesprochen hat, abgestumpfte Gewissen geweckt, ungenutzte Fähigkeiten angeregt und Sünder zur Reue und Aufgabe von Sünden bewegt hat. Dann wird deutlich, dass der Glaube an Jesus Christus durch Gottes Diener vermittelt und geistliches Leben vom Himmel dem eingehaucht wurde, der „durch Übertretungen und Sünden tot war“, sodass er „mit Christus lebendig gemacht“ wurde. Epheser 2,1.5. WHG.43.2 Teilen

Doch dieses Bild von den vertrockneten Knochen (in Hesekiel 38) trifft nicht nur auf die Welt zu, sondern auch auf die, die großes Licht empfangen haben; denn auch sie sind wie die Skelette im Tal [der Toten]. Sie sehen aus wie Menschen, haben das Gerippe eines Körpers, aber kein geistliches Leben. Doch in dem [Hesekiel gezeigten] Bild reicht es nicht, wenn die vertrockneten Knochen wieder zu einer menschlichen Gestalt zusammengefügt werden (siehe V. 7.8), denn die Symmetrie der Gliedmaßen und der Gestalt reicht nicht aus. Der Lebensodem muss die Körper lebendig machen, damit sie aufrecht stehen und aktiv sein können. Siehe V. 9.10. Diese Skelette stehen für das „Haus Israel“ (V. 11), die Gemeinde Gottes. Ihre Hoffnung ist der lebendigmachende Einfluss des Heiligen Geistes. Der Herr muss den Knochen seinen Lebensodem einhauchen, damit sie leben. WHG.43.3 Teilen

Der Geist Gottes mit seiner lebendig machenden Kraft muss in jedem menschlichen Werkzeug wirken, damit alle geistlichen Muskeln und Sehnen in Bewegung bleiben. Ohne den Heiligen Geist, ohne den Hauch Gottes, stumpft das Gewissen ab und stirbt das geistliche Leben. Viele geistlich Leblose haben ihren Namen auf der Gemeindeliste stehen, aber sie stehen nicht im „Lebensbuch des Lammes“. Offenbarung 21,27. Sie mögen der Gemeinde angehören, sind aber nicht mit dem Herrn verbunden. Sie erfüllen vielleicht bestimmte Pflichten gewissenhaft und erscheinen lebendig; aber viele haben nur „den Namen, dass [sie] leben, und [sind] tot“. Offenbarung 3,1; The S.D.A. Bible Commentary IV, 1165f. WHG.43.4 Teilen

Der Heilige Geist stärkt schwache Menschen, 7. Februar
44

Darum sind wir nicht mehr unserer alten menschlichen Natur verpflichtet und müssen nicht länger ihren Wünschen und ihrem Verlangen folgen. Denn wer ihr folgt, ist dem Tod ausgeliefert. Wenn ihr aber mit der Kraft des Geistes eure selbstsüchtigen Wünsche tötet, werdet ihr leben. Römer 8,12.13 (GNB). WHG.44.1 Teilen

Zu allen, die Christus als persönlichen Heiland annahmen, kam der Heilige Geist als Ratgeber, Erneuerer, Führer und Zeuge. Je enger die Gläubigen mit Gott wandelten, desto klarer und machtvoller bezeugten sie die Liebe ihres Erlösers und seine rettende Gnade. Die Männer und Frauen, die in den Jahrhunderten der Verfolgungen und Prüfungen sich in hohem Maße der Gegenwart des Heiligen Geistes in ihrem Leben erfreuten, standen als Zeichen und Wunder in der Welt. Vor Engeln und Menschen offenbarten sie die umwandelnde Kraft der erlösenden Liebe. WHG.44.2 Teilen

Alle, die zu Pfingsten Kraft aus der Höhe empfingen, blieben dadurch nicht vor weiteren Anfechtungen und Versuchungen verschont. Satan, der Feind aller Wahrheit, wollte sie ihrer christlichen Erfahrung berauben und griff sie immer wieder an, wenn sie für die Wahrheit und die Gerechtigkeit [Gottes] Zeugnis ablegten. Sie mussten daher mit allen ihnen von Gott verliehenen Kräften danach streben, als Männer und Frauen „zu mündigen Christen heranzureifen“. Epheser 4,13 (Hfa). Täglich beteten sie erneut um eine neue Versorgung mit Gnade, damit sie der [geistlichen] Vollkommenheit immer näher kamen. Durch das Wirken des Heiligen Geistes setzten sogar die Schwächsten ihr Vertrauen auf Gott und lernten, wie sich die ihnen anvertrauten Fähigkeiten mehren und heilig, kultiviert und edel werden konnten. Da sie sich demütig dem verändernden Einfluss des Heiligen Geistes unterordneten, empfingen sie von der Fülle Gottes und wurden in sein Bild umgewandelt. WHG.44.3 Teilen

Der Ablauf der Zeit hat nichts an der Verheißung Christi, den Heiligen Geist als seinen Stellvertreter zu senden, geändert. Es liegt keineswegs an Einschränkungen seitens Gottes, wenn die Reichtümer seiner Gnade nicht erdwärts zu den Menschen fließen. Wenn die Erfüllung seiner Verheißung nicht so wahrgenommen wird, wie es sein könnte, liegt es daran, dass die Verheißung nicht so geschätzt wird, wie es sein sollte. Wären alle willens dazu, so würden sie auch alle mit dem Geist Gottes erfüllt werden. Das Wirken der Apostel 50f. rev. WHG.44.4 Teilen

Wir werden zu Mitarbeitern Christi befähigt, 8. Februar
45

Der versprochene Retter musste leiden und sterben und am dritten Tag vom Tod auferstehen. Und den Menschen aller Völker muss verkündet werden, dass ihnen um seinetwillen Umkehr zu Gott und Vergebung der Schuld angeboten wird ... Ihr sollt es überall bezeugen! Lukas 24,46.47 (GNB). WHG.45.1 Teilen

Im Plan der Wiederherstellung des Bildes Gottes im Menschen war es vorgesehen, dass der Heilige Geist die Gegenwart Christi vermitteln und den Charakter der Menschen umgestalten sollte. Wenn sie die Wahrheit annehmen, empfangen sie auch die Gnade Christi und stellen ihre geheiligten menschlichen Fähigkeiten in den Dienst, dem sich auch Christus [auf Erden] gewidmet hat. So werden Menschen Mitarbeiter Gottes. Ihnen wird die göttliche Wahrheit verständlich gemacht, damit sie zu [brauchbaren] Werkzeugen Gottes werden. Aber ich frage die Gemeinde: Seid ihr diesem Auftrag nachgekommen? Habt ihr die Absicht Gottes erfüllt, das Licht der göttlichen Wahrheit zu verbreiten und die kostbaren Perlen der Wahrheit auszustreuen? WHG.45.2 Teilen

Was mögen die Engel bei der Betrachtung der Gemeinde Christi denken, wenn sie sehen, wie langsam jene handeln, die vorgeben, Nachfolger Jesu zu sein, um der Welt in ihrer moralischen Finsternis das Licht der Wahrheit zu bringen? Die himmlischen Wesen wissen, dass das Kreuz das Zentrum der [göttlichen] Anziehungskraft ist. Siehe Johannes 12,32. Durch das Kreuz erfahren gefallene Menschen die Versöhnung mit Gott und werden mit ihm vereint. Die Ratsversammlungen des Himmels blicken auf euch, die ihr behauptet, Christus als euren persönlichen Erlöser angenommen zu haben, und wollen sehen, wie ihr jenen, die „in Finsternis sitzen“ (Lukas 1,79), die Erlösungsbotschaft bekanntmacht. Sie wollen sehen, wie ihr die Bedeutung der Gabe des Heiligen Geistes darstellt und wie durch das Wirken dieser göttlichen Macht der Verstand von Menschen, der durch die Sünde verdorben und beschmutzt ist, über die Lügen und Vorspiegelungen Satans desillusioniert wird, und diese Menschen sich Christus als ihrer einzigen Hoffnung und ihrem persönlichen Erlöser zuwenden. WHG.45.3 Teilen

Christus sagt: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich euch, damit ihr euch auf den Weg macht und Frucht bringt, die bleibt.“ Johannes 15,16 (Hfa). Als Christi Botschafterin möchte ich euch allen, die ihr diese Zeilen lest, ans Herz legen, heute seine Stimme zu beachten. „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht!“ Hebräer 4,7 (EB). Frage dich noch in diesem Moment: Was bedeutet mir Christus? Was bedeute ich ihm? Was ist meine Aufgabe? Welche Art von Frucht bringe ich? — The Review and Herald, 12. Februar 1895. WHG.45.4 Teilen

Der Heilige Geist verändert das Herz und die Absichten, 9. Februar
46

Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will ... euch ein fleischernes Herz geben. Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun. Hesekiel 36,26.27. WHG.46.1 Teilen

Das Herz des Menschen kann zur Wohnung des Heiligen Geistes werden. Der „Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft“ (Philipper 4,7), kann in deinem Innern bleiben, und die umwandelnde Kraft seiner Gnade kann in deinem Leben wirksam werden und dich für die herrlichen Höfe [des Himmels] geeignet machen. Aber wenn du dein Gehirn, deine Nerven und Muskeln [nur] in deinen eigenen Dienst stellst, setzt du Gott und den Himmel nicht an die erste Stelle in deinem Leben. Es ist unmöglich, die Anmut Christi in deinen Charakter einzuflechten, während du alle deine Energien in weltliche Anliegen investierst. WHG.46.2 Teilen

Du magst auf dieser Erde erfolgreich Schätze zu deinem eigenen Ruhm anhäufen. Doch „wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz“. Matthäus 6,21. Dann treten Überlegungen von ewiger Reichweite an die zweite Stelle. Du magst an den äußeren Formen des Gottesdienstes noch teilnehmen, aber dein Dienst wird für den Gott des Himmels ein Gräuel sein. Du kannst „nicht Gott dienen und [gleichzeitig] dem Mammon“. V. 24. Entweder übergibst du dein Leben und deinen Willen Gott oder steckst deine Energie in den Dienst der Welt. Gott wird keinen halbherzigen Dienst akzeptieren. WHG.46.3 Teilen

„Das Auge ist das Licht des Leibes. Wenn dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein.“ V. 22. Wenn das Auge lauter ist, wenn der Blick nach oben gerichtet ist, wird das Licht des Himmels das Innere erfüllen, und irdische Dinge werden unbedeutend und wenig erstrebenswert erscheinen. Die Absichten und Ziele des Herzens werden sich verändern und die Ermahnungen Jesu beachtet werden. Du wirst „Schätze im Himmel sammeln“. V. 20. Deine Gedanken werden sich auf die große Belohnung in der Ewigkeit richten. Alle deine Pläne wirst du mit dem Blick auf die Zukunft und das ewige Leben machen. Du wirst zu deinem Schatz gezogen und wirst dich nicht mit irdischen Interessen beschäftigen, sondern bei allem, was du tust, wirst du dich still fragen: „Herr, was soll ich tun?“ Apostelgeschichte 22,10; The Review and Herald, 24. Januar 1888. WHG.46.4 Teilen

Unsere Lippen werden durch den Heiligen Geist geheiligt, 10. Februar
47

[Er] rührte meinen Mund an und sprach: Siehe, hiermit sind deine Lippen berührt, dass deine Schuld von dir genommen werde und deine Sünde gesühnt sei. Und ich hörte die Stimme des Herrn, wie er sprach: Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein? Ich aber sprach: Hier bin ich, sende mich! Jesaja 6,7.8. WHG.47.1 Teilen

Der Herr versorgt sein Volk reichlich mit seinen himmlischen Gaben. Irdische Eltern können ihren Kindern keinen geheiligten Charakter mitgeben. Sie können ihren eigenen Charakter nicht auf ihr Kind übertragen. Gott allein kann uns verändern. Christus blies seine Jünger an und sagte: „Empfangt den Heiligen Geist!“ Johannes 20,22 (GNB). Das ist die große Gabe des Himmels. WHG.47.2 Teilen

Durch den Heiligen Geist verlieh Christus ihnen seine eigene Heiligung. Siehe Johannes 17,19. Er rüstete sie mit seiner Kraft aus, damit sie Menschen für das Evangelium gewinnen konnten. Siehe Apostelgeschichte 1,8. Künftig würde er sich durch ihre Fähigkeiten ausdrücken und durch ihre Worte sprechen. Sie hatten das Vorrecht zu wissen, dass sie mit ihm eins sein würden. Seine Prinzipien sollten sie schätzen und sich seinem Geist unterordnen. Sie sollten nicht länger ihrem eigenen Weg folgen oder ihre eigenen Worte sprechen. Ihre Worte sollten aus einem geheiligten Herzen und von geheiligten Lippen kommen. Sie sollten nicht mehr ihr eigenes selbstsüchtiges Leben führen, sondern Christus sollte in ihnen leben und durch sie sprechen. Er würde ihnen „die Herrlichkeit geben“, die er beim Vater hatte, damit er und „sie in Gott eins seien“. Johannes 17,22.5. WHG.47.3 Teilen

Der Herr Jesus ist unser großer Hoherpriester, unser Anwalt in den himmlischen Höfen. Die Bedeutung der Stellung, die wir als Anbetende einnehmen, wird nicht [genügend] geschätzt. Zu unserem gegenwärtigen und ewigen Wohl müssen wir diese Beziehung verstehen. Als seine Kinder sind wir durch das Band der christlichen Bruderliebe verbunden und lieben einander, wie er uns geliebt hat. Siehe Johannes 13,34; 15,12. Wir sind vereint in der heiligen Beziehung derer, die „im Blut des Lammes ... rein gewaschen“ wurden. Offenbarung 7,14 (Hfa). In Christus mit Gott verbunden, sollen wir einander wie Geschwister lieben. Siehe 1.Johannes 5,11.21. WHG.47.4 Teilen

Danken wir Gott, dass wir „einen großen Hohenpriester haben, Jesus, den Sohn Gottes, der die Himmel durchschritten hat“. Hebräer 4,14. „Christus ist nicht eingegangen in das Heiligtum, das mit Händen gemacht ... ist, sondern in den Himmel selbst, um jetzt für uns vor dem Angesicht Gottes zu erscheinen.“ Hebräer 9,24. „Durch sein eigenes Blut [ist er] ein für alle Mal in das Heiligtum eingegangen und hat [für uns] eine ewige Erlösung erworben.“ Hebräer 9,12; The General Conference Bulletin, 1. Oktober 1899, p. 14. WHG.47.5 Teilen

Die Gesinnung wird erneuert, 11. Februar
48

Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an. Lasst euch vielmehr von Gott umwandeln, damit euer ganzes Denken erneuert wird. Dann könnt ihr euch ein sicheres Urteil bilden, welches Verhalten dem Willen Gottes entspricht. Römer 12,2 (GNB). WHG.48.1 Teilen

Der Anteil eines Menschen an seiner Erlösung besteht darin, an Jesus Christus als den vollkommenen Erlöser zu glauben, der ... auch ihn selbst erlöst hat. Er muss dem Gott des Himmels vertrauen, ihn lieben und Ehrfurcht vor ihm haben. Ein bestimmtes Werk muss vollbracht werden: Der Mensch soll von der Macht der Sünde befreit und „für jedes gute Werk ausgerüstet“ werden. 2.Timotheus 3,17 (EB). Das Befolgen der Worte Christi ist seine einzige Sicherheit, dass sein Haus auf einer soliden Grundlage steht. Wenn er die Worte Christi hört, spricht oder predigt, aber nicht in die Tat umsetzt, baut er auf Sand. Siehe Matthäus 7,24-27. WHG.48.2 Teilen

Wer die Worte Christi befolgt, wird einen christlichen Charakter vervollkommnen, denn der Wille Christi ist [auch] sein Wille. So gewinnt Christus, „die Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes“ (Kolosser 1,27, Hfa), in ihm Gestalt. „Wie in einem Spiegel“ erkennt er „die Herrlichkeit des Herrn“. 2.Korinther 3,18. Wenn wir Christus zum Gegenstand unseres Nachdenkens machen, wird er auch zum Gegenstand unserer Gespräche. Durch das Ansehen werden wir tatsächlich „verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie (es) vom Herrn, dem [Heiligen] Geist, (geschieht)“. V. 18 (EB). Ein sündiger Mensch kann „durch die Erneuerung [seines] Sinnes ... prüfen ... was der Wille Gottes ist: [nämlich] das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene“. Römer 12,2 (EB). Wie kann er das prüfen? Indem der Heilige Geist von seinem Denken, Geist, Herzen und Charakter Besitz ergreift. Wen interessiert dieses Prüfen? [Paulus erklärte:] „Wir sind ein Schauspiel geworden der Welt und den Engeln und den Menschen.“ 1.Korinther 4,9. WHG.48.3 Teilen

Der Heilige Geist vollbringt ein großes Werk am menschlichen Charakter, und dessen Früchte zeigen sich. So wie „jeder gute Baum gute Früchte bringt“ (Matthäus 7,17), wird auch der Baum, der tatsächlich im Garten Gottes gepflanzt ist, gute Früchte zum ewigen Leben bringen: Lieb gewordene Sünden werden überwunden, böse Gedanken aus dem Denken verbannt, schlechte Gewohnheiten aus dem Tempel der Seele vertrieben. Neigungen, die in eine falsche Richtung führten, werden in die richtige Richtung geleitet. Schlechte Veranlagungen und Gefühle werden entwurzelt. Geheiligte Stimmungen und Emotionen sind nun die Frucht des geistlichen Baumes. Eine völlige Umwandlung ist geschehen. Das ist das Werk, das geschehen soll. Elder Daniels and the Fresno Church 8f. WHG.48.4 Teilen

Die Selbstsucht wird gekreuzigt, 12. Februar
49

Ich bin mit Christus gekreuzigt. Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich dahingegeben hat. Galater 2,19.20. WHG.49.1 Teilen

Offen und ernsthaft sollten wir uns die Frage stellen: Haben wir uns vor Gott gedemütigt, sodass der Heilige Geist mit seiner verändernden Kraft in uns wirken kann? Als Kinder Gottes ist es unser Vorrecht, dass sein Geist in uns arbeitet. Wenn die Selbstsucht gekreuzigt ist, nimmt der Heilige Geist die Menschen, „die zerbrochenen Herzens sind“ (Psalm 34,19), und macht aus ihnen ehrenhafte Gefäße. In seiner Hand sind sie „wie der Ton in der Hand des Töpfers“. Jeremia 18,6 (EB). Jesus Christus gestaltet aus solchen Menschen intellektuell, körperlich und moralisch herausragende Männer und Frauen. Die Gnadengaben des Heiligen Geistes verleihen dem Charakter Festigkeit. Siehe Galater 5,22.23. Sie werden einen Einfluss zum Guten ausüben, weil Christus im Herzen wohnt. WHG.49.2 Teilen

Wenn diese erneuernde Macht unsere Gemeinden nicht erfasst, wenn keine Erweckung durch den Geist Gottes kommt, werden aus den Mitgliedern unserer Gemeinden niemals echte Christen. Es gibt in Zion Sünder, die ihre Sünden bereuen müssen, die sie wie wertvolle Schätze gehütet haben. Erst wenn diese Sünden erkannt und abgelegt werden, erst wenn jeder fehlerhafte und lieblose Charakterzug durch den Einfluss des Geistes verwandelt wurde, kann Gott sich in seiner [ganzen] Kraft manifestieren. Für den offensichtlichen Sünder gibt es mehr Hoffnung als für diejenigen, die vorgeben, gerecht zu sein, aber nicht rein, heilig und unbefleckt sind ... WHG.49.3 Teilen

Wer ist bereit, [seine Probleme] in Angriff zu nehmen? Wer ist bereit, den Finger auf seine Lieblingssünden zu legen und zuzulassen, dass Christus den Tempel reinigt und die Käufer und Verkäufer hinauswirft? Siehe Matthäus 21,12. Wer ist bereit, Jesus zu erlauben, die Seele von allen verborgenen und verderblichen Einflüssen zu reinigen? Der Maßstab lautet: „Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ Matthäus 5,48. Gott ruft Männer und Frauen auf, ihre Selbstsucht aufzugeben. Dann kann sein Geist ungehindert Eingang finden. Hört damit auf, dieses Werk selbst zu tun. Bittet Gott, in und durch euch zu wirken, bis die Worte des Apostels Paulus zu euren Worten werden: „In Wirklichkeit lebe nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir.“ Galater 2,20 (GNB); Manuscript Releases I, 367f. WHG.49.4 Teilen

Die Gedanken werden verändert, 13. Februar
50

Im Übrigen, meine Brüder und Schwestern: Richtet eure Gedanken auf das, was schon bei euren Mitmenschen als rechtschaffen, ehrbar und gerecht gilt, was rein, liebenswert und ansprechend ist, auf alles, was Tugend heißt und Lob verdient. Philipper 4,8 (GNB). WHG.50.1 Teilen

Jeder von uns muss persönlich an sich arbeiten, die Lenden seines Denkens mit Wahrheit umgürten (siehe Epheser 6,14), nüchtern und unter Gebet wachsam sein. Siehe 1.Thessalonicher 5,6. Wir müssen unser Denken kontrollieren, damit es sich mit Themen beschäftigt, die die moralische Kraft stärken. Junge Leute sollten frühzeitig damit beginnen, richtige Denkgewohnheiten zu pflegen. Wir sollten unsere Gedanken im Zaum halten, damit sie in eine gesunde Richtung denken, und ihnen nicht erlauben, sich mit Dingen zu befassen, die böse sind. Der Psalmist bat Gott: „Lass die Reden meines Mundes und das Sinnen meines Herzens wohlgefällig vor dir sein.“ Psalm 19,15 (EB). WHG.50.2 Teilen

Gott wirkt durch seinen Heiligen Geist am menschlichen Herzen, aber der Mensch muss mit ihm zusammenarbeiten. Die Gedanken müssen konzentriert und gelenkt werden. Sie sollen nicht ausbrechen und Dinge betrachten, die die Seele nur schwächen und ihr schaden. Die Gedanken, die aus dem Herzen kommen, müssen lauter und rein sein, wenn die Worte des Mundes für den Himmel annehmbar und für unsere Mitmenschen hilfreich sein sollen. Christus sagte zu den Pharisäern: „Ihr Schlangenbrut! Wie könnt ihr Gutes reden, wo ihr doch böse seid! Denn wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund. Ein guter Mensch bringt Gutes hervor, weil er im Innersten gut ist. Ein schlechter Mensch kann nur Böses hervorbringen, weil er von Grund auf böse ist. Aber das sage ich euch: Am Tag des Gerichts werden die Menschen sich verantworten müssen für jedes unnütze Wort, das sie gesprochen haben. Aufgrund deiner eigenen Worte wirst du dann freigesprochen oder verurteilt werden.“ Matthäus 12,34-37 (GNB). WHG.50.3 Teilen

In der Bergpredigt präsentierte Jesus seinen Jüngern die weitreichenden Prinzipien des Gesetzes Gottes. Er lehrte seine Zuhörer, dass das Gesetz schon durch die Gedanken übertreten wird, noch bevor die bösen Gelüste tatsächlich ausgeführt sind. Siehe Matthäus 5,28. Wir müssen unsere Gedanken unter Kontrolle halten und sie dem Gesetz Gottes unterstellen. The Review and Herald, 12. Juni 1888. WHG.50.4 Teilen

Die Neigungen werden verändert, 14. Februar
51

Was den früheren Lebenswandel angeht, [habt ihr] den alten Menschen abgelegt, der sich durch die betrügerischen Begierden zugrunde richtet. Dagegen werdet [ihr] erneuert in dem Geist eurer Gesinnung und [habt] den neuen Menschen angezogen. Epheser 4,22-24 (EB). WHG.51.1 Teilen

„Das Licht strahlt in der Dunkelheit, aber die Dunkelheit hat sich ihm verschlossen ... Aber allen, die [Christus] aufnahmen und ihm Glauben schenkten, verlieh er das Recht, Kinder Gottes zu werden. Das werden sie nicht durch natürliche Geburt ... sondern weil Gott ihnen ein neues Leben gibt.“ Johannes 1,5.12.13 (GNB). Die ungläubige Welt geht verloren, weil sie sich nicht erleuchten lässt. Die alte Natur, „aus dem Geblüt [und] dem Willen des Fleisches“ geboren (V. 13, EB), kann das Reich Gottes nicht erben. Die alten Wege, die natürlichen Neigungen und die früheren Gewohnheiten müssen aufgegeben werden, denn Gnade wird nicht ererbt. Durch die neue Geburt entstehen neue Motive, neue Vorlieben und neue Neigungen. WHG.51.2 Teilen

Wer durch den Heiligen Geist zu einem neuen Leben geboren wird, wird zum „Teilhaber der göttlichen Natur“. 2.Petrus 1,4 (EB). Alle seine Gewohnheiten und Praktiken werden seine Beziehung zu Christus offenbaren. Wenn Menschen, die vorgeben, Christen zu sein, alle ihre natürlichen Charakterschwächen und Neigungen behalten, inwiefern unterscheiden sie sich [dann] von einem weltlich orientierten Menschen? Sie schätzen die Wahrheit nicht als heiligendes und verfeinerndes Element. Sie sind nicht neu geboren ... WHG.51.3 Teilen

Niemand soll denken, dass er sein Verhalten nicht ändern müsste. Wer das meint, ist nicht geeignet für das Werk des Herrn, denn er wird keine Notwendigkeit empfinden, beständig einen höheren Standart zu erreichen und sich stetig zu verbessern. Niemand kann seinen Weg sicher gehen, wenn er sich nicht selbst misstraut und nicht ständig auf Gottes Wirken schaut. Er muss es studieren mit der Bereitschaft, die eigenen Irrtümer einzusehen und den Willen Christi kennenzulernen und zu beten, dass dieser Wille in ihm, mit ihm und durch ihn geschehe ... Derjenige wird die Wahrheit, die uns heiligen und erheben kann, wie einen heiligen Schatz betrachten. Er wird beständig danach streben, seine Worte und sein Verhalten mit ihren Prinzipien in Übereinstimmung zu bringen. Er wird fürchten und zittern, damit er nicht selbstsüchtigen Anliegen nachhängt und die eigenen Fehler auf andere überträgt, die ihm vertrauen. Er wird immer versuchen, die Selbstsucht zu unterwerfen ... und die Sanftmut und Demut Christi an ihre Stelle zu setzen. Er schaut auf Jesus, wächst zu ihm heran und empfängt von ihm Erkenntnis und Gnade, um sie an andere weiterzugeben. The Review and Herald, 12. April 1892. WHG.51.4 Teilen

Das Temperament wird gezügelt, 15. Februar
52

Wer ist weise und klug unter euch? Der zeige mit seinem guten Wandel seine Werke in Sanftmut und Weisheit. Jakobus 3,13. WHG.52.1 Teilen

Sanftmut durch die Erziehung Christi ist eine der deutlichsten Früchte des Geistes. Sie ist eine Gnadengabe, die durch den Heiligen Geist als verändernde Macht gewirkt wird und ihrem Besitzer die Fähigkeit verleiht, sein schnelles und aufbrausendes Temperament jederzeit zu zügeln. Wenn diejenigen, die von Natur aus [schnell] sauer oder unbeherrscht reagieren, die Gnade der Sanftmut schätzen, werden sie sich ernstlich anstrengen, ihr unglückliches Temperament unter Kontrolle zu bekommen. Jeden Tag werden sie [vom Geist] Selbstbeherrschung erlangen (siehe Galater 5,22.23, GNB), bis das überwunden ist, was unschön ist und Jesus nicht entspricht. Sie werden dem göttlichen Vorbild immer ähnlicher, bis sie den inspirierten Rat befolgen können: „Jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn.“ Jakobus 1,19. WHG.52.2 Teilen

Wenn jemand vorgibt, geheiligt zu sein, doch in Worten und Werken eher einem trüben Brunnen mit bitterem Wasser gleicht (siehe Jakobus 3,11), können wir mit Sicherheit sagen: Dieser Mensch unterliegt einer Täuschung. Er muss [erst einmal] das kleine Einmaleins des Christenlebens lernen. Manche, die vorgeben, Christi Diener zu sein, haben so lange den Ungeist der Unfreundlichkeit gepflegt, dass sie dieses unheilige Element sogar zu lieben scheinen und ihre Freude daran haben, unangenehme und verletzende Worte zu reden. Sie müssen sich [erst] bekehren, bevor Christus sie als seine Nachfolger akzeptieren kann. WHG.52.3 Teilen

Sanftmut ist der inwendige Schmuck, den Gott sehr hoch schätzt. Siehe 1.Petrus 3,4. Der Apostel schreibt, sie sei herausragender und wertvoller als „goldener Schmuck, Perlen oder teure Kleider“. 1.Timotheus 2,9 (GNB); vgl. 1.Petrus 3,3. Während der äußere Schmuck nur den sterblichen Körper verschönt, schmückt die Zier der Sanftmut die Seele und verbindet den begrenzten Menschen mit dem unendlichen Gott. Das ist ein Schmuck nach Gottes eigener Wahl. Er, der die Himmel mit Lichtkörpern ausstaffierte, hat durch denselben Geist versprochen, die Demütigen mit Erlösung zu schmücken. Siehe Psalm 149,4 (EB). Himmlische Engel werden diejenigen als besonders erlesen geschmückt verzeichnen, die „Christus angezogen“ haben (Galater 3,27) und ihren Weg mit ihm in Sanftmut und Demut gehen. The Review and Herald, 18. Januar 1881. WHG.52.4 Teilen

Stolz wird durch den Geist zu Demut, 16. Februar
53

Niemand soll sich über andere erheben und höher von sich denken, als es angemessen ist. Bleibt bescheiden und sucht das rechte Maß! Römer 12,3 (GNB). WHG.53.1 Teilen

Die Annahme der Wahrheit ist eines der göttlichen Mittel zu unserer Heiligung. Je besser wir die Wahrheit verstehen, die er uns sendet, und je treuer wir ihr gehorchen, umso weniger gelten wir in unseren eigenen Augen, und umso mehr gelten wir aus der Sicht des himmlischen Universums. Je selbstloser unser Einsatz für Gott ist, umso mehr wird er Christus gleichen und umso mehr Gutes bewirken. WHG.53.2 Teilen

Zwischen dem Geist der Welt und dem Geist Christi besteht ein großer Unterschied. Der eine führt zu Selbstsucht, zum Streben nach Schätzen, die im Feuer des jüngsten Tages zerstört werden; der andere führt zu Selbstverleugnung und Selbstaufopferung und zum Streben nach unvergänglichen Schätzen. WHG.53.3 Teilen

Der Heilige Geist, der durch den Glauben empfangen wird, erweicht widerspenstige Herzen. Dies ist der Kern und die Macht der Heiligung durch die Wahrheit, die Quelle des „Glaubens, der durch die Liebe tätig ist“ (Galater 5,6) und das Herz reinigt. Jede wahre Größe kommt aus der Demut, die im Leben Christi und in seinem wunderbaren Opfer zur Rettung verlorener Menschen offenbar wurde. Er, der von Gott erhöht wurde, musste sich zuerst erniedrigen. Siehe Philipper 2,8.9. Gott hat Christi Namen über jeden anderen Namen erhöht. Aber der Sohn Gottes ist zuerst in die tiefsten Tiefen menschlichen Elends hinabgestiegen und hat sich durch seine Demut und Güte die Zuneigung der Menschen erworben. Damit hat er allen ein Beispiel gegeben, die sich in seinem Dienst engagieren. WHG.53.4 Teilen

„Lernt von mir“, sagte der größte Lehrer, den die Welt je gesehen hat, „denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“ Matthäus 11,29. Es genügt nicht, wenn wir das Wort Gottes lesen. Die Heilige Schrift ist uns zur Belehrung gegeben und wir sollen sie sorgfältig und aufmerksam erforschen. Wir sollen das Wort Gottes studieren und einen Abschnitt mit dem anderen vergleichen. Die Heilige Schrift legt sich selbst aus. Wenn wir sie lesen, studieren und beten, steht uns ein göttlicher Lehrer zur Seite, der Heilige Geist, der unseren Verstand erleuchtet, damit wir die großen Wahrheiten des Wortes Gottes verstehen können. Siehe Johannes 16,13; Pacific Union Recorder, 23. Februar 1905. WHG.53.5 Teilen

Der Geist schafft ein reines Herz, 17. Februar
54

Gott, schaffe mich neu: Gib mir ein Herz, das dir völlig gehört, und einen Geist, der beständig zu dir hält. Psalm 51,12 (GNB). WHG.54.1 Teilen

„Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz.“ Psalm 51,12. Damit beginnen wir an der richtigen Stelle, an der Basis eines christlichen Charakters, denn aus dem Herzen kommen die Angelegenheiten des Lebens. Wenn wir alle, Prediger und Gemeindeglieder, darauf achten, dass unser Herz mit Gott im Reinen ist, wäre unsere Arbeit wesentlich wirksamer. Je wichtiger und verantwortungsvoller unsere Aufgabe ist, umso wichtiger ist es, ein reines Herz zu haben. Die notwendige Gnade steht zur Verfügung, und die Kraft des Heiligen Geistes unterstützt uns bei jeder Bemühung in dieser Richtung. WHG.54.2 Teilen

Wenn jedes Kind Gottes ihn ernstlich und ausdauernd suchen würde, gäbe es ein größeres Wachstum in der Gnade. Zwietracht würde aufhören; die Gläubigen wären ein Herz und eine Seele; und die Gemeinde wäre geprägt von Aufrichtigkeit und Liebe. Durch Anschauen werden wir verwandelt. Je mehr wir den Charakter Christi betrachten, umso eher werden wir in sein Bild verwandelt. Komm zu Jesus, wie du bist, und er wird dich annehmen und dir ein neues Lied in den Mund legen, ein Loblied für Gott. WHG.54.3 Teilen

„Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir.“ Psalm 51,13. Reue und Vergebung sind Gaben Gottes durch Christus. Siehe Apostelgeschichte 5,31. Durch den Einfluss des Heiligen Geistes werden wir von Sünde überzeugt und merken, dass wir Vergebung brauchen. Nur dem reumütigen Sünder wird vergeben; aber es ist die Güte Gottes, die das Herz zur Reue führt. Siehe Römer 2,4. Gott kennt alle unsere Schwachheiten und Unzulänglichkeiten und wird uns helfen. Das Gebet des Glaubens wird er erhören; aber die Aufrichtigkeit unserer Gebete zeigt sich an unseren Bemühungen, dem hohen moralischen Maßstab zu entsprechen, an dem der Charakter jedes Menschen geprüft wird. WHG.54.4 Teilen

Wir müssen unser Herz dem Einfluss des Geistes öffnen und seine verändernde Kraft erfahren. Wenn wir die rettende Hilfe Gottes nicht intensiver erfahren, liegt das daran, dass wir den Kommunikationskanal, der uns mit dem Himmel verbindet, durch weltliche Interessen, Eitelkeit und Machtstreben blockieren. Während einige sich immer mehr den Gewohnheiten und Maximen der Welt angleichen, sollten wir unser Leben nach dem göttlichen Vorbild gestalten. Dann wird uns unser [treuer] Gott, der seinen Bund hält, die Freude seiner Erlösung schenken und uns durch seinen Geist, der uns umsonst verliehen wird, aufrechterhalten. The Review and Herald, 24. Juni 1884. WHG.54.5 Teilen

Der Geist wirkt einen Christus ähnlichen Charakter, 18. Februar
55

Jetzt seid ihr Licht, weil ihr mit dem Herrn verbunden seid. Lebt nun auch als Menschen des Lichts! Aus dem Licht erwächst als Frucht jede Art von Güte, Rechtschaffenheit und Treue. Epheser 5,8.9 (GNB). WHG.55.1 Teilen

Jesus ist das vollkommene Vorbild. Wir sollten nicht versuchen, uns selbst zu gefallen und unseren eigenen Weg zu gehen, sondern sein Bild widerzuspiegeln. Er war freundlich und höflich, mitfühlend und zärtlich. Verhalten wir uns so wie er? Versuchen wir, in unserem Leben durch gute Werke einen guten „Duft“ zu verbreiten? Wir brauchen die Einfachheit Christi. Ich befürchte, dass ein harter und empfindungsloser Geist, der dem göttlichen Vorbild völlig unähnlich ist, von den Herzen Besitz ergriffen hat. Dieser undurchdringliche Panzer, den so viele schätzen und sogar für eine Tugend halten, muss abgenommen werden, damit wir einander so lieben können, wie Christus uns geliebt hat. Siehe Johannes 13,34; 15,12. WHG.55.2 Teilen

Es genügt nicht, dass wir uns nur zum Glauben bekennen. Es ist mehr nötig als eine nominale Zustimmung. Da muss eine wahre Erkenntnis vorhanden sein, eine echte Erfahrung mit den Prinzipien der Wahrheit, wie sie in Jesus ist. Der Heilige Geist muss in unserem Innern wirken und diese Prinzipien auch fest im Bewusstsein verankern, damit wir ihre Kraft kennen und sie bei uns lebendige Wirklichkeit werden. Wir müssen dem „königlichen Gesetz der Freiheit“ gehorchen (Jakobus 2,8.12), dem Gesetz, das der Geist Gottes uns einprägt und erklärt. Siehe Hebräer 8,10. Die Ausweisung der Sünde [aus dem Herzen] muss ein Mensch selbst vollbringen und dabei seine besten Kräfte einsetzen. Die einzige Freiheit, der sich ein begrenzter Wille erfreuen kann, besteht darin, in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes zu kommen. So stimmt ein Mensch mit den Bedingungen überein, unter denen er ein „Teilhaber der göttlichen Natur werden“ kann, da er „dem Verderben, das durch die Begierde in der Welt ist, entflohen“ ist. 2.Petrus 1,4 (EB). WHG.55.3 Teilen

Unser Charakter ist verdorben, von der Sünde entstellt und unterscheidet sich auf schreckliche Weise von dem des ersten Menschen, der aus der Hand des Schöpfers hervorging. Jesus bietet an, die Missbildung und Sünde des Menschen auf sich zu nehmen und ihm stattdessen die Schönheit und Erhabenheit seines eigenen Charakters zu geben. Er arbeitet daran, das innere Wesen [des Menschen] durch die Wahrheit zu renovieren. Irrtümer können dieses Werk der Wiederherstellung nicht vollbringen; deshalb müssen wir eine geistliche Einsicht besitzen, um zwischen Wahrheit und Irrtum zu unterscheiden, damit wir nicht in die Fallen des Feindes geraten. The Review and Herald, 24. November 1885. WHG.55.4 Teilen

Der Geist bewirkt eine Gesinnung, wie Christus sie besaß, 19. Februar
56

Habt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus war. Philipper 2,5 (EB). WHG.56.1 Teilen

Wenn ein Mensch durch die Wahrheit bekehrt wurde, geht das Werk der Veränderung seines Charakters weiter. Sein Verständnis wächst und er wird Gott gegenüber gehorsam. Die Gesinnung und der Wille Gottes werden zu seinem Willen, und indem er beständig bei Gott Rat sucht, wächst seine Erkenntnis. Sein Geist entwickelt sich weiter, wenn er sich uneingeschränkt unter die Führung des Geistes Gottes stellt. WHG.56.2 Teilen

Dies ist keine einseitige Erziehung zu einem einseitig geprägten Charakter; es offenbart sich [vielmehr] ein harmonisch entwickeltes Wesen. Die Schwächen eines kraftlosen, schwankenden Charakters werden überwunden, und die beständige Hingabe und Ehrfurcht [vor Gott] bringen den Menschen in eine so enge Beziehung zu Christus, dass er die Gesinnung Christi besitzt. Er ist eins mit Christus, geleitet von vernünftigen und festen Prinzipien und ausgestattet mit einem klaren Unterscheidungsvermögen. Das ist „die Weisheit, die von oben kommt“ (Jakobus 3,15) — von Gott, der Quelle allen Lichts und allen Verständnisses. WHG.56.3 Teilen

Wie die „Sonne der Gerechtigkeit“ (Maleachi 3,20) scheint die Gnade Gottes auf den demütigen, gehorsamen und gewissenhaften Christen. Sie stärkt das Denkvermögen und vermehrt auf ganz erstaunliche Weise die Kräfte derer, die ihre Fähigkeiten — so unscheinbar sie auch sein mögen — in den Dienst des Meisters stellen wollen. Durch Gehorsam und praktischen Einsatz wachsen sie „in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus“ (2.Petrus 3,18) und bringen viel Frucht mit guten Werken zur Ehre Gottes. Siehe Epheser 2,10. So haben gelehrte und hochgebildete Menschen durch die Unterweisung und das Vorbild der „Ungebildeten“ — wie die Welt sie nennen würde — wertvolle Erkenntnisse gewonnen. Könnten sie hinter die Kulissen schauen, würde deutlich werden, dass sie in der besten Schule, der Schule Jesu Christi, unterrichtet wurden ... Durch das Verständnis des Wortes Gottes öffnen sich dem Menschen bemerkenswerte Möglichkeiten zur Stärkung der eigenen Fähigkeiten, denn durch die Anwendung der göttlichen Wahrheit im Herzen findet das Wort Gottes Eingang und reinigt und veredelt die Seele durch das Wirken des Heiligen Geistes. The Review and Herald, 19. Juli 1887. WHG.56.4 Teilen

Mit Jesus Christus verbunden bleiben, um zu wachsen, 20. Februar
57

Bleibt mit mir vereint, dann werde auch ich mit euch vereint bleiben. Nur wenn ihr mit mir vereint bleibt, könnt ihr Frucht bringen, genauso wie eine Rebe nur Frucht bringen kann, wenn sie am Weinstock bleibt ... Wer mit mir verbunden bleibt, so wie ich mit ihm, bringt reiche Frucht. Johannes 15,4.5 (GNB). WHG.57.1 Teilen

Wir müssen um die Mitteilung des Heiligen Geistes als das Heilmittel für sündenkranke Seelen beten. Die oberflächlichen Wahrheiten der Offenbarung [Gottes], klar und leicht verständlich dargestellt, werden von vielen Menschen angenommen, als ob sie uns [bereits] alles vermitteln, was wichtig ist. Aber der Heilige Geist, der am menschlichen Verstand wirkt, erweckt ein ernsthaftes Verlangen nach der Wahrheit, die frei von Irrtum ist. Wer wirklich ernstlich nach Wahrheit sucht, wird nicht in Unkenntnis bleiben, denn der eifrige Forscher wird mit [der Erkenntnis] wertvoller Wahrheiten belohnt. WHG.57.2 Teilen

Wir müssen die bekehrende Macht der Gnade Gottes erfahren. Daher appelliere ich an alle, die ihr Herz dem Geist Gottes verschlossen haben, die Tür auszuschließen und [ihn] ernstlich zu bitten, bei ihm zu bleiben. Siehe Offenbarung 3,20. Warum sollten wir nicht am göttlichen Gnadenthron niederfallen und beten, dass der Geist Gottes über uns ausgeschüttet werde wie [damals zu Pfingsten] über die Jünger? Seine Gegenwart wird unsere harten Herzen erweichen, uns mit Freude und Jubel erfüllen und uns in Kanäle des Segens verwandeln. WHG.57.3 Teilen

Der Herr möchte, dass jedes seiner Kinder „im Glauben reich“ ist. Jakobus 2,5. Dieser Glaube ist die Frucht des Wirkens des Heiligen Geistes am Verstand. Er wohnt in jedem Menschen, der ihn aufnimmt. Jene, die nicht bereuen wollen, warnt er und weist sie auf Jesus hin, „das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt“. Johannes 1,29 (EB). Er erleuchtet den Verstand derer, die mit Gott zusammenarbeiten möchten, und verleiht ihnen die Tüchtigkeit und die Weisheit, um sein Werk zu tun. WHG.57.4 Teilen

Niemals versagt der Heilige Geist einem Menschen, der auf Jesus blickt, den Beistand. Er nimmt die Gaben von Christus und zeigt sie dem Suchenden. Und wenn der Blick fest auf Jesus gerichtet bleibt, hört das Wirken des Geistes nicht auf, bis der Mensch in das Bild Christi verwandelt wurde. Durch den gnädigen Einfluss des Geistes werden das Denken und die Absichten des Sünders verändert, bis er mit Christus eins wird. Seine Liebe zu Gott wächst, er hungert und dürstet nach Gerechtigkeit, und wenn er auf Christus schaut, wird er „von einer Herrlichkeit zur anderen“ verwandelt (2.Korinther 3,18), von einer Charakterstufe zur nächsten, und seinem Meister immer ähnlicher. The Signs of the Times, 27. September 1899. WHG.57.5 Teilen

Wir sollen beständig auf Christus sehen, 21. Februar
58

Wir wollen den Blick auf Jesus richten, der uns auf dem Weg vertrauenden Glaubens vorangegangen ist und uns auch ans Ziel bringt. Hebräer 12,2 (GNB). WHG.58.1 Teilen

Um die Forderungen des Gesetzes zu erfüllen, muss unser Glaube die Gerechtigkeit Christi ergreifen und sie als unsere Gerechtigkeit annehmen. Durch die Verbindung zu Christus und durch die Annahme seiner Gerechtigkeit durch den Glauben, können wir Gottes Werke tun und mit Christus zusammenarbeiten. Wenn du mit dem Strom des Bösen schwimmen und nicht mit den himmlischen Mächten zusammenarbeiten willst, um die Übertretung [des Gesetzes] in deiner Familie und in der Gemeinde zu bremsen, damit die ewige Gerechtigkeit einziehen kann, dann hast du keinen [echten] Glauben. WHG.58.2 Teilen

[Lebendiger] Glaube „wirkt sich in tätiger Liebe aus“ (Galater 5,6, GNB) und reinigt die Seele. Durch den Glauben wirkt der Heilige Geist am Herzen und schafft darin Heiligkeit. Das kann aber nur geschehen, wenn ein Mensch mit Christus zusammenarbeitet. Nur das Wirken des Geistes kann uns für den Himmel geeignet machen, denn wir brauchen die Gerechtigkeit Christi als unsere Legitimation, wenn wir Zugang zum Vater erhalten wollen. Um die Gerechtigkeit Christi zu behalten, müssen wir uns täglich durch den Einfluss des Heiligen Geistes verändern lassen, um „Teilhaber der göttlichen Natur [zu] werden“. 2.Petrus 1,4 (EB). Der Heilige Geist erhebt den Geschmack, heiligt das Herz und veredelt den ganzen Menschen. WHG.58.3 Teilen

Lasst uns auf Jesus sehen. „Seht dort das Opferlamm Gottes, das die Schuld der ganzen Welt wegnimmt.“ Johannes 1,29 (GNB). Niemand wird gezwungen, auf Christus zu schauen, aber jeder mit sehnsüchtiger Stimme eingeladen: „Sieh ihn an und lebe!“ Wenn wir auf Christus sehen, erkennen wir, dass seine Liebe beispiellos ist, und er den Platz des schuldigen Sünders eingenommen hat, dem er seine makellose Gerechtigkeit zurechnet. WHG.58.4 Teilen

Wenn der Sünder den Erlöser an seiner Stelle unter dem Fluch der Sünde am Kreuz sterben sieht und seine vergebende Liebe betrachtet, erwacht Liebe in seinem Herzen. Der Sünder liebt Christus, weil „er uns zuerst geliebt“ hat (1.Johannes 4,19) und „die Liebe des Gesetzes Erfüllung“ ist. Römer 13,10. Der reuige Sünder erkennt, dass „Gott seine Zusage treu und gerecht erfüllt: Er wird unsere Sünden vergeben und uns von allem Bösen reinigen.“ 1.Johannes 1,9 (Hfa). Der Geist Gottes wirkt am Herzen des Gläubigen und führt ihn von einer Stufe des Gehorsams zur nächsten, und er nimmt immer mehr zu an Kraft und Gnade in Christus Jesus. The Review and Herald, 1. November 1892. WHG.58.5 Teilen

In Christus stehen wir vollkommen vor Gott, 22. Februar
59

Diesen Christus verkünden wir ... Denn wir möchten jeden und jede in der Gemeinde dahin bringen, dass sie vor Gott dastehen in der Vollkommenheit, die aus der Verbindung mit Christus erwächst. Kolosser 1,28 (GNB). WHG.59.1 Teilen

Mit irgendeinem Fehler oder einer Missbildung deines Charakters kannst du nicht in den Himmel kommen. Für den musst du jetzt während der Probezeit dieses Lebens geeignet gemacht werden. Wenn du bei der Wiederkunft Christi den Wohnort der Gerechten betreten willst, musst du den Geist Gottes intensiv erlebt und eine individuelle Erfahrung gemacht haben. Wir müssen in Christus, im dem „die Heilsmacht Gottes in ihrer ganzen Fülle“ wohnt (Kolosser 2,9, GNB), vollkommen vor Gott stehen. Siehe Kolosser 1,28 (EB). Durch die Kraft der Gerechtigkeit Christi sollen wir „aufhören, Unrecht zu tun“. 2.Timotheus 2,19 (GNB). Zwischen einem Menschen und seinem Erlöser muss eine lebendige Verbindung bestehen, und der Kommunikationskanal immer offen bleiben, damit der Christ „in der Gnade und Erkenntnis Christi“ wachsen kann. 2.Petrus 3,18. WHG.59.2 Teilen

Aber wie viele [Menschen] beten nicht! Sie fühlen sich wegen ihrer Schuld verdammt und meinen, sie können nicht eher zu Gott kommen, bis sie etwas getan haben, um sich seine Gunst zu verdienen, oder bis Gott ihre Übertretungen vergessen hat. Sie sagen: „Mit Zorn oder Zweifel kann ich nicht zu Gott beten und deshalb nicht zu ihm kommen.“ So bleiben sie von Christus weg und sündigen die ganze Zeit, denn ohne ihn kannst du nichts als Böses tun. WHG.59.3 Teilen

Sobald du eine Sünde begehst, solltest du zum Thron der Gnade fliehen und Jesus alles erzählen. Du solltest von Trauer über deine Sünde erfüllt sein, denn durch sie hast du deine eigene Spiritualität geschwächt, die Engel betrübt und das liebende Herz deines Erlösers verletzt. Wenn du Jesus reumütig um Vergebung gebeten hast, dann glaube [auch], dass er dir vergeben hat. Siehe 1.Johannes 1,9; 2,12. Zweifle nicht an seiner großen Barmherzigkeit und weise den Trost seiner unendlichen Liebe nicht zurück. WHG.59.4 Teilen

Wenn dein Kind ungehorsam war und dir Unrecht getan hat, es dann kommt und dich zerknirscht um Vergebung bittet, weißt du, was du tun wirst. Du weißt, wie schnell du dein Kind in den Arm nehmen und ihm versichern wirst, dass deine Liebe sich nicht geändert hat und seine Übertretungen vergeben sind. Bist du [etwa] barmherziger als dein barmherziger himmlischer Vater, der „die Welt [so] geliebt [hat], dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat?“ Johannes 3,16 (EB). Du darfst zu Gott kommen wie Kinder zu ihren Eltern kommen. Bible Echo, 1. Februar 1892. WHG.59.5 Teilen

Wir können in Christus Ruhe finden, 23. Februar
60

[Jesus sagte:] Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir! Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen. Matthäus 11,28.29 (EB). Während du deinen Weg mit Sanftmut und demütigem Herzen gegangen bist, wurde für dich ein Werk getan, das nur Gott tun konnte. „Denn Gott selbst bewirkt in euch nicht nur das Wollen, sondern auch das Vollbringen, so wie es ihm gefällt.“ Philipper 2,13 (GNB). Und ihm gefällt es, dass du in Christus bleibst und in seiner Liebe ruhst. Lass dir von niemandem den Frieden, die Ruhe und die Gewissheit nehmen, dass du nun [von Gott] angenommen bist. Verwende jede Verheißung; sie gehören alle dir, wenn du die Bedingungen des Herrn erfüllst. Die völlige Übergabe deiner eigenen Wege, die dir so weise erscheinen, und die Annahme der Wege Christi — das ist das Geheimnis vollkommener Ruhe in seiner Liebe. WHG.60.1 Teilen

Ihm unser Leben zu übergeben bedeutet viel mehr, als wir denken. Wir müssen seine Sanftmut und Demut lernen, bevor wir die Erfüllung der Verheißung, „ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen“, erleben können. Indem wir die Gewohnheiten Christi lernen, seine Sanftmut und Demut, werden wir verwandelt. So nehmen wir das Joch Christi auf uns und sind bereit, von ihm zu lernen. Es gibt niemanden, der nicht viel [von ihm] lernen muss. Alle müssen von Christus ausgebildet werden. Wenn sie auf [den Stein] Christus fallen [und zerschellen; siehe Matthäus 21,44], werden ihre ererbten und anerzogenen Charakterzüge weggenommen, die sie daran hindern, „Teilhaber der göttlichen Natur“ zu werden. 2.Petrus 1,4 (EB). Wenn die Selbstsucht stirbt, dann lebt Christus in einem Menschen. Siehe Galater 2,19b.20. Derjenige bleibt in Christus, und Christus lebt in ihm. WHG.60.3 Teilen

Christus möchte, dass [wir] alle seine Schüler werden. Er sagt [zu uns]: „Unterwirf dich meinem Training. Übergib dich mir. Ich werde dich nicht zerstören, sondern in dir solch einen Charakter schaffen, der dich von der Grundschule in die [charakterliche] Hochschule führt. Übergib mir alle Dinge! Lass deinen Charakter von meinem Leben, meiner Geduld, meiner Langmut, meiner Nachsicht, meiner Sanftmut und meiner Demut geprägt werden, indem du in mir bleibst.“ ... Dann gilt dir nicht nur die Verheißung: „Ich will dir Ruhe geben“ (2.Samuel 7,11), sondern: „Ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen.“ Matthäus 11,28 (EB); Bible Training School, 1. August 1903. WHG.60.4 Teilen

Durch den Geist werden wir in Jesu Bild verwandelt, 24. Februar
61

Wir alle sehen in Christus mit unverhülltem Gesicht die Herrlichkeit Gottes wie in einem Spiegel. Dabei werden wir selbst in das Spiegelbild verwandelt und bekommen mehr und mehr Anteil an der göttlichen Herrlichkeit. 2.Korinther 3,18 (GNB). Jesus ist in seiner verklärten menschlichen Gestalt in den Himmel aufgefahren, um Fürbitte für uns einzulegen. „Er gehört nicht zu denen, die unsere Schwächen nicht verstehen und zu keinem Mitleiden fähig sind. Jesus Christus musste mit denselben Versuchungen kämpfen wie wir, doch im Gegensatz zu uns hat er nie gesündigt. Er tritt für uns ein, daher dürfen wir mit Zuversicht ... zu Gott kommen.“ Hebräer 4,15.16 (Hfa). Lasst uns beständig „aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens“ (Hebräer 12,2), denn wenn wir ihn ansehen, werden wir in sein Bild verwandelt, und unser Charakter wird ihm ähnlich. Freuen wir uns, dass „der Vater seine ganze richterliche [Voll-]Macht dem Sohn übergeben“ hat (Johannes 5,22, GNB), denn in seinem Menschsein hat er alle Schwierigkeiten kennengelernt, mit denen Menschen zu tun haben. WHG.61.1 Teilen

Geheiligt zu werden bedeutet, an der göttlichen Natur Anteil zu bekommen, den Geist und die Gesinnung Christi aufzunehmen und beständig von ihm zu lernen. „Der Herr verändert uns durch seinen Geist, damit wir ihm immer ähnlicher werden und immer mehr Anteil an seiner Herrlichkeit bekommen.“ 2.Korinther 3,18 (Hfa). Keiner von uns kann diese Veränderung aus eigener Kraft oder eigener Anstrengung bewirken. Es ist der Heilige Geist, der Beistand, den Jesus in die Welt senden wollte, der unseren Charakter in das Bild Christi verändert. Wenn dies geschehen ist, werden wir die Herrlichkeit Gottes wie mit einem Spiegel reflektieren. Das bedeutet: Der Charakter des Menschen, der Christus so [intensiv] betrachtet, ähnelt dem Charakter Christi so sehr, dass dessen eigener Charakter durch ihn wie in einem Spiegel sichtbar wird. Ohne dass wir es selbst merken, verwandelt sich unser eigenes Wollen und Handeln Tag für Tag mehr in das Wollen und Handeln Christi und sein liebevolles Wesen. So wachsen wir hin zu Christus und reflektieren unbewusst sein Bild. WHG.61.3 Teilen

[Viele] Christen halten sich allzu sehr in den Niederungen der Erde auf. Ihre Augen sind es gewohnt, sich nur auf banale Dinge zu richten, und ihr Denken konzentriert sich darauf, was ihre Augen sehen. Ihre religiöse Erfahrung ist oft hohl und unbefriedigend, und ihre Worte sind leichtfertig und inhaltslos. Wie kann ein solcher Mensch das Bild Christi widerspiegeln? Wie kann er die hellen Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit in alle dunklen Orte der Erde senden? Ein Christ zu sein bedeutet, Christus ähnlich zu sein. The Review and Herald, 28. April 1891. WHG.61.4 Teilen

Mit dem Heiligen Geist kooperieren, 25. Februar
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Daher, meine Geliebten, wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid ... bewirkt euer Heil mit Furcht und Zittern! Denn Gott ist es, der in euch wirkt sowohl das Wollen als auch das Wirken zu seinem Wohlgefallen. Philipper 2,12.13 (EB). „Gehört jemand zu Christus, dann ist er ein neuer Mensch. Was vorher war, ist vergangen, etwas Neues hat begonnen.“ 2.Korinther 5,17 (Hfa). Nur göttliche Macht kann das Herz erneuern und es mit der Liebe Christi erfüllen, die sich stets in der Liebe zu jenen manifestiert, für die er starb. Wenn ein Mensch zu Gott bekehrt wird, werden ihm ein neuer moralischer Geschmack und neue Motive gegeben, und er liebt [dann] die Dinge, die Gott liebt, denn sein Leben ist durch eine goldene Kette der unwandelbaren Verheißungen mit dem Leben Christi verknüpft. Liebe, Freude, Frieden und eine unaussprechliche Dankbarkeit werden ihn durchdringen ... WHG.62.1 Teilen

Jene aber, die darauf warten, einen magischen Wandel in ihrem Charakter zu erleben, ohne ihrerseits entschiedene Anstrengungen zur Überwindung von Sünde zu machen, werden enttäuscht werden. Wir haben keinen Grund zur Angst, solange wir auf Jesus blicken, keinen Grund, daran zu zweifeln, dass er „vollständig und für immer alle retten [kann], die sich durch ihn an Gott wenden“ (Hebräer 7,25, GNB); aber wir sollten stets fürchten, dass unsere alte Natur wieder die Oberhand gewinnen und dass der Feind sich einige Fallen ausdenken könnte, um uns wieder zu seinen Gefangenen zu machen. WHG.62.3 Teilen

Paulus sagte: „Arbeitet an euch selbst mit Furcht und Zittern, damit ihr gerettet werdet! Ihr könnt es, denn Gott selbst bewirkt in euch nicht nur das Wollen, sondern auch das Vollbringen.“ Philipper 2,12.13 (GNB). Mit unseren begrenzten Kräften sollen wir in unserem Wirkungskreis genau so heilig sein, wie es Gott in seinem Wirkungskreis ist. Nach dem Maß unserer Fähigkeiten sollen wir die Wahrheit, die Liebe und die hervorragenden Eigenschaften des göttlichen Charakters darstellen. So wie Wachs den Abdruck des Siegels annimmt, so soll die Seele der Abdruck des Geistes Gottes aufnehmen und das Bild Christi zurückbleiben. WHG.62.4 Teilen

Täglich sollen wir an geistlicher Anmut zunehmen. Wir werden noch oft bei unseren Anstrengungen, dem göttlichen Vorbild nachzustreben, versagen. Wir werden uns wegen unserer Unzulänglichkeiten und Fehler noch oft vor Jesu Füßen weinend beugen müssen. Aber wir sollen uns nicht entmutigen lassen, sondern noch inbrünstiger beten, noch völliger vertrauen und mit mehr Standfestigkeit versuchen, in die Ähnlichkeit unseres Herrn hineinzuwachsen. Für die Gemeinde geschrieben I, 354f. rev. WHG.62.5 Teilen

Wir sind befreit vom Fluch der Sünde, 26. Februar
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Aber jetzt seid ihr vom Dienst der Sünde frei geworden und dient Gott. Was dabei herauskommt, ist eine Lebensführung, durch die ihr euch als Gottes heiliges Volk erweist, und am Ende erwartet euch ewiges Leben. Römer 6,22 (GNB). WHG.63.1 Teilen

Der Herr möchte, dass seine Nachfolger solide im Glauben gegründet und nicht unwissend sind über die großartige Erlösung, die ihnen so reichlich zur Verfügung steht. Sie sollen nicht meinen, dass irgendwann in der Zukunft ein großartiges Werk für sie getan wird, denn das Werk ist jetzt vollständig. Der Glaubende wird nicht aufgefordert, seinen Frieden mit Gott zu schließen — das konnte er nie und wird es nie können. Er muss [vielmehr] Christus als seinen Frieden annehmen, denn in Christus ist Gott und Frieden. Siehe Epheser 2,14. Christus machte der Sünde ein Ende, indem er den schweren Fluch der Sünde auf sich nahm und ans Kreuz trug. Siehe Galater 3,13. Er hat von allen den Fluch genommen, die an ihn als ihren persönlichen Erlöser glauben. Er setzt der beherrschenden Macht der Sünde im Herzen ein Ende, und das Leben und der Charakter des Gläubigen geben Zeugnis vom wahren Wesen der Gnade Christi. WHG.63.2 Teilen

Wer Jesus darum bittet, dem wird er Heiligen Geist verleihen, denn jeder Glaubende soll sowohl von Verunreinigung befreit werden als auch vom Fluch und der Verdammung des Gesetzes. Durch das Wirken des Heiligen Geistes — die Heiligung durch die Wahrheit — wird der Gläubige für den Himmel geeignet gemacht, denn Christus wirkt in uns, und seine Gerechtigkeit ist über uns. Ohne dies hat kein Mensch Anspruch auf den Himmel. Wir würden uns im Himmel gar nicht wohlfühlen, wenn wir nicht durch den Einfluss des Geistes und die Gerechtigkeit Christi für diese heilige Umgebung qualifiziert wären. WHG.63.3 Teilen

Um ein Kandidat für den Himmel zu werden, müssen wir die Anforderungen des Gesetzes erfüllen: „Liebe den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, mit ganzem Willen und mit aller deiner Kraft und deinem ganzen Verstand! Und: Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst!“ Lukas 10,27 (GNB). Das können wir nur, wenn wir durch den Glauben die Gerechtigkeit Christi ergreifen. Wenn wir auf Christus sehen, erhalten wir ein lebendiges, sich ausweitendes Prinzip ins Herz. Dieses Werk führt der Heilige Geist fort, und der Glaubende geht in der Gnade voran, wächst an Stärke und entfaltet den Charakter. Er verändert sich zum Bilde Christi, bis er an geistiger Größe „das volle Maß der Fülle Christi“ erreicht hat. Epheser 4,13. So macht Christus dem Fluch der Sünde ein Ende und befreit den Sünder von deren Wirkung und deren Folgen. Für die Gemeinde geschrieben I, 416f. rev. WHG.63.4 Teilen

Wir sind geheiligt, aber nicht sündlos, 27. Februar
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Weil wir nun solche Verheißungen haben, meine Lieben, so lasst uns von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes uns reinigen und die Heiligung vollenden in der Furcht Gottes. 2.Korinther 7,1. WHG.64.1 Teilen

An dieser Stelle müssen wir zwischen echter und falscher Heiligung unterscheiden. Heiligung bedeutet nicht, sich zum Wort Gottes zu bekennen und es weiterzugeben, sondern in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes zu leben. Wer Sündlosigkeit beansprucht und sich der Heiligung rühmt, ist [allzu] selbstsicher und erkennt nicht, in welcher Gefahr er steht. Er verlässt sich darauf, dass er nicht [mehr] fallen kann, weil er die heiligende Kraft Gottes einmal erfahren hat. [Auf ihn trifft der Text zu]: „Du sprichst: Ich bin reich und habe genug und brauche nichts!, und weißt nicht, dass du elend und jämmerlich bist.“ Offenbarung 3,17. WHG.64.2 Teilen

Aber jene, die wirklich geheiligt sind, empfinden ihre eigene Schwäche. Weil sie ihre Bedürftigkeit spüren, suchen sie bei Jesus Licht, Gnade und Kraft, denn in ihm allein wohnt alle Fülle (siehe Kolosser 2,9), und nur er allein kann ihre Bedürfnisse stillen. Sie sind sich ihrer eigenen Unvollkommenheiten bewusst und streben danach, Christus ähnlicher zu werden und in Übereinstimmung mit den Prinzipien seines heiligen Gesetzes zu leben. Dieses beständige Bewusstsein des eigenen Unvermögens führt zu einer so intensiven Abhängigkeit von Gott, dass sie den Geist Gottes darstellen. Die Schatzkammern des Himmels werden geöffnet, um jede hungernde und dürstende Seele zu versorgen. Alle, die eine solche Einstellung und Erfahrung haben, können sich gewiss sein, eines Tages die Herrlichkeit des Reiches Gottes zu erleben, die über jede menschliche Vorstellungskraft hinausgeht. WHG.64.3 Teilen

Wer durch die Kraft Gottes geheiligt und umgewandelt wurde, darf nicht dem gefährlichen Irrtum erliegen, er sei nun sündlos, habe den höchsten Stand der Vollkommenheit erreicht und sei über jede Versuchung erhaben. Der Maßstab für einen Christen ist die Reinheit und Liebenswürdigkeit des Charakters Christi. Auf diese Weise kann er selbst immer mehr an [charakterlicher] Schönheit gewinnen und der Welt immer intensiver das Bild Gottes offenbaren. Bible Echo, 21. Februar 1898. WHG.64.4 Teilen

Wir sollen ständig weiterwachsen, 28. Februar
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Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus. 2.Petrus 3,18. WHG.65.1 Teilen

Zu einem unendlich hohen Preis wurde den Menschen die Möglichkeit eröffnet, die Vollendung eines christlichen Charakters zu erreichen. Wer das Vorrecht hat, die Wahrheit zu hören, und wen der Heilige Geist zur Annahme der Heiligen Schrift als Gottes Wort geführt hat, der hat keine Entschuldigung für ein verkümmertes Glaubensleben. Durch den Einsatz der Fähigkeiten, die ihm Gott gegeben hat, soll er täglich dazulernen und täglich neue geistliche Begeisterung und Kraft empfangen, die jedem wahren Gläubigen zur Verfügung stehen. WHG.65.2 Teilen

Wenn wir wie wachsende Pflanzen im Garten des Herrn sein wollen, müssen wir beständig geistliches Leben empfangen und ernsthaft bleiben. Das Wachstum zeigt sich dann im Glauben und in der Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus. Auf diesem Weg gibt es keine Wanderhütte, wo wir unsere Verantwortung ablegen und uns am Wegesrand ausruhen könnten. Wir müssen auf unserem Weg zum Himmel vorankommen und einen festen, gläubigen Charakter entwickeln. WHG.65.3 Teilen

Das Maß des Heiligen Geistes, das wir empfangen werden, entspricht dem Maß unseres Verlangens und unseres Vertrauens darauf und dem Gebrauch, den wir von dem Licht und der Erkenntnis machen, die uns gegeben wurden. Der Heilige Geist wird uns anvertraut gemäß unserer Kapazität, ihn aufzunehmen, und unserer Bereitschaft, [das Licht] an andere weiterzugeben. Christus sagt: „Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet.“ Lukas 11,10; vgl. V. 13. WHG.65.4 Teilen

Wer wahrhaftig nach der kostbaren Gnadengabe Christi sucht, wird mit Sicherheit nicht enttäuscht werden. Dieses Versprechen hat uns der gegeben, auf den wir uns verlassen können. Es wird nicht als ein Grundsatz oder eine Theorie, sondern als [feststehende] Tatsache formuliert — wie ein Gesetz der göttlichen Regierung. Wir können sicher sein, dass wir den Heiligen Geist empfangen werden, wenn wir das Experiment machen, Gottes Wort persönlich zu testen. Gott ist wahrhaftig, seine Ordnung ist vollkommen. „Wer da sucht, der findet, und wer da anklopft, dem wird aufgetan.“ V. 10. Wahrheit und Licht werden nach dem Maß unseres Verlangens danach ausgeteilt. Wenn doch alle nach Gerechtigkeit hungerten und dürsteten, damit sie gefüllt würden! — The Review and Herald, 5. Mai 1896. WHG.65.5 Teilen

Wir sollen ausdauernd bis zum Ziel laufen, 29. Februar
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Mit aller Kraft laufe ich auf [das Ziel] zu, um den Siegespreis zu gewinnen, das Leben in Gottes Herrlichkeit. Denn dazu hat uns Gott durch Jesus Christus berufen. Wir alle, die wir auf dem Weg zum Ziel sind, wollen uns so verhalten. Philipper 3,14.15 (Hfa). WHG.66.1 Teilen

Gott führt sein Volk Schritt für Schritt voran. Das Christenleben ist wie ein Marsch und eine Schlacht. Von diesem Kampf gibt es keine Freistellung; beständig und ausdauernd müssen wir uns bemühen. Durch unaufhörliches Streben behalten wir den Sieg über die Versuchungen Satans. Die christliche Integrität [des Charakters] muss mit unwiderstehlicher Kraft gesucht und mit resoluter Entschlossenheit festgehalten werden ... WHG.66.2 Teilen

Die Wissenschaft des christlichen Lebens muss gemeistert werden — eine Wissenschaft, die jede menschliche Wissenschaft in ihrer Tiefe, Breite und Höhe so sehr überragt wie der Himmel die Erde. Der Verstand muss diszipliniert, ausgebildet und trainiert werden; denn wir sollen Gott auf eine Weise dienen, die nicht mit den angeborenen Veranlagungen übereinstimmt. Es gibt ererbte und anerzogene Neigungen zum Bösen, die überwunden werden müssen. Oft muss eine lebenslange Bildung und Erziehung verworfen werden, damit jemand ein Lernender in der Schule Christi werden kann. Unsere Herzen müssen zur Standhaftigkeit in Gott erzogen werden. Wir sollen Denkgewohnheiten entwickeln, die uns ermöglichen, Versuchungen zu überwinden. Wir müssen lernen, [in Versuchungen] auf Christus zu sehen, und die Auswirkungen der göttlichen Prinzipien — die so hoch wie der Himmel sind und in Ewigkeit gelten — auf unser tägliches Leben erkennen. Mit diesen Prinzipien soll jede Tat, jedes Wort und jeder Gedanke übereinstimmen. WHG.66.3 Teilen

Die wertvollen Gnadengaben des Heiligen Geistes werden nicht in einem Augenblick entwickelt. Es erfordert die Erfahrung von Jahren, bis wir Mut, Tapferkeit, Demut, Glaube und ein unerschütterliches Vertrauen in Gottes Erlöserkraft erlangt haben. Durch ein Leben heiligen Bestrebens und das intensive Festhalten am Rechten sollen die Kinder Gottes ihr Schicksal besiegeln. WHG.66.4 Teilen

Wir haben keine Zeit zu verlieren, denn wir wissen nicht, wie bald unsere Gnadenzeit zu Ende ist. Vor uns liegt die Ewigkeit. Bald hebt sich der Vorhang und Christus wird wiederkommen. Die Engel Gottes versuchen, uns von uns selbst und von irdischen Dingen wegzuziehen. Lassen wir sie nicht umsonst arbeiten. Testimonies for the Church VIII, 313f. WHG.66.5 Teilen

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