Portrait von Ellen White
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„Selig sind die, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden“ *
„Selig sind die, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden“ *
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Mit dem Leidtragen ist hier die aufrichtige Bekümmernis des Herzens über die Sünde gemeint. Jesus sagte: „Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.“ Johannes 12,32. Wer auf den am Kreuz erhöhten Heiland blickt, wird die Sündhaftigkeit der Menschen erkennen. Es wird ihm zur Gewißheit, dass der Herr der Herrlichkeit durch die Sünde gegeißelt und gekreuzigt wird; er sieht ein, dass er in seinem Leben, obwohl er mit unaussprechlicher Zärtlichkeit geliebt wurde, beständig Undankbarkeit und Ungehorsam an den Tag legte. Er hat seinen besten Freund verworfen, des Himmels kostbare Gabe verschmäht; er hat den Sohn Gottes aufs neue gekreuzigt, sein wundes Herz abermals verletzt. Er ist durch den dunklen Abgrund der Sünde von seinem Gott getrennt und steht mit zerknirschtem Herzen traurig allein. BL.12.3 Teilen

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Solche Leidtragenden „sollen getröstet werden“. Gott offenbart uns unsere Schuld, damit wir zu Christus fliehen, durch ihn von den Fesseln der Sünde befreit werden und uns der Freiheit eines Gotteskindes freuen können. Bei aufrichtiger Buße können wir zum Fuße des Kreuzes kommen und all unsere Lasten dort abwerfen. BL.13.1 Teilen

Die Worte des Heilandes sind eine tröstliche Botschaft für die Leidenden und Trauernden. Unsere Leiden kommen nicht von ungefähr; „denn nicht aus Lust plagt und betrübt er [Gott] die Menschenkinder“. Klagelieder 3,33. Wenn Gott Leiden zuläßt, so ist es „zu unserm Besten, auf dass wir an seiner Heiligkeit Teil erlangen“. Hebräer 12,10. Jedes Leiden, scheine es auch noch so hart und bitter, muss dem zum Segen gereichen, der es gläubig trägt. Ein schwerer Schlag, der die irdischen Freuden zunichte macht, kann zum himmlischen Wegweiser werden. Viele hätten den Herrn nie erkannt, wenn nicht Leid sie dazu veranlaßt hätte, bei ihm Hilfe und Trost zu suchen. BL.13.2 Teilen

Die Prüfungen des Lebens sind Gottes Arbeiter, die alle Unreinheiten und Rauheiten unseres Lebens entfernen sollen. Das Behauen und Meißeln, Glätten und Polieren ist freilich schmerzhaft. Es ist hart, in die Schleifmühle gebracht zu werden; aber der Baustein geht daraus wohlzubereitet hervor, um seinen Platz im göttlichen Tempel einzunehmen. Auf nutzlosen Werkstoff verwendet der Herr keine so sorgsame, gründliche Arbeit; nur kostbare Steine werden geschliffen, wie man sie zu einem prächtigen Bauwerk verwendet. BL.13.3 Teilen

Der Herr wird an allen wirken, die ihm vertrauen. Die Treuen werden herrliche Siege erringen, treffliche Lehren empfangen und köstliche Erfahrungen machen. BL.13.4 Teilen

Unser himmlischer Vater läßt die von Kummer Gebeugten niemals unbeachtet. „David aber ging den Ölberg hinan und weinte, und sein Haupt war verhüllt, und er ging barfuß.“ 2.Samuel 15,30. Da sah Gott mitleidsvoll auf ihn herab. Der in das Trauerkleid gehüllte David war in Gewissensnot. Die äußeren Zeichen der Demütigung zeugten von seiner Bußfertigkeit. Unter Tränen und mit Worten eines innerlich Zerschlagenen legte er seine Lage Gott dar, und der Herr verließ seinen Knecht nicht. Nie war David der ewigen Liebe teurer, als da er durch die Flucht vor seinen Feinden, die sein eigener Sohn zur Empörung verführt hatte, sein Leben in Sicherheit bringen musste. BL.13.5 Teilen

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Der Herr sagt: „Welche ich lieb habe, die strafe und züchtige ich. So mache dich auf und tue Buße!“ Offenbarung 3,19. Christus richtet das geängstigte Herz auf und läutert das niedergeschlagene Gemüt, bis es zu seiner Wohnung wird. BL.14.1 Teilen

Aber wie viele von uns sind in Stunden der Trübsal wie Jakob? Wir meinen die Feindeshand zu spüren und ringen zwecklos in der Dunkelheit, bis unsere Kraft dahin ist, ohne dass wir Trost und Freiheit erlangt hätten. Bei Tagesanbruch offenbarte die göttliche Berührung dem Jakob den, mit dem er gerungen hatte — den Engel des Bundes. Weinend und hilflos sank er dem ewig Liebenden an die Brust, um den Segen zu empfangen, nach dem seine Seele verlangte. BL.14.2 Teilen

Auch wir müssen lernen, dass Leiden Wohltaten sind, dass wir die Züchtigungen Gottes nicht verachten und dass wir nicht mutlos werden sollen, wenn er uns heimsucht. „Selig ist der Mensch, den Gott zurechtweist; ... er verletzt und verbindet; er zerschlägt, und seine Hand heilt. In sechs Trübsalen wird er dich erretten, und in sieben wird dich kein Übel anrühren.“ Hiob 5,17-19. Zu jedem Zerschlagenen kommt Jesus mit seinem Heil. Ein Leben der Verlassenheit, des Schmerzes und der Leiden wird durch herrliche Offenbarungen seiner Gegenwart erhellt. BL.14.3 Teilen

Es ist nicht der Wille Gottes, dass wir mit wundem und brechendem Herzen in stummem Schmerz gebeugt bleiben, sondern er will, dass wir über uns in sein liebevolles Angesicht schauen. Der segnende Heiland steht bei vielen, deren Blicke so von Tränen umflort sind, dass sie ihn nicht erkennen. Er sehnt sich danach, unsere Hand zu ergreifen und uns zu führen, wenn wir uns in kindlichem Vertrauen auf ihn verlassen. Sein Herz ist für unseren Kummer, unsere Leiden und Sorgen immer offen; er hat uns stets mit unendlicher Liebe und reicher Güte umgeben. Wir können unser Herz in ihm ruhen lassen und uns in seine große Güte versenken. Er wird die Seele aus den täglichen Sorgen und Schwierigkeiten hinweg in das Reich des Friedens versetzen. BL.14.4 Teilen

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Denkt daran, ihr Kinder des Leidens und des Kummers, und seid fröhlich in Hoffnung! „Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.“ 1.Johannes 5,4. BL.15.1 Teilen

Fällt der Meißel hart auf dich, wird die Schönheit offenbar,Und wenn in der Esse Glut helle Flammen dich umringen,Glaub, es liebt der Meister dich, meint es treu mit dir und wahr,Will den Ton auf raschem Rad in geschickte Formen bringen;Er möcht dich mit Golde zieren und mit edlen Blumen kränzen,Dass du an des Königs Hofe und zu seiner Lust kannst glänzen. BL.15.2 Teilen

Selig sind auch jene, die mit Jesus aus Mitleid über die sündige Welt und ihre Leiden weinen; denn solche Traurigkeit ist nicht mit Gedanken an das eigene Ich vermischt. Jesus war ein Mann der Schmerzen und ertrug unbeschreibliche Herzenspein. Seine Seele war durch die Übertretungen der Menschen verwundet und zerrissen. Er wirkte mit aufopferndem Eifer, um das Elend und die Not der Menschheit zu lindern; es jammerte ihn, wenn er die Menschenmenge ansah, die sich weigerte, zu ihm zu kommen und ewiges Leben zu empfangen. Alle wahren Nachfolger Christi werden dieselbe Erfahrung machen. Wenn sie seine Liebe genießen, werden sie auch mit ihm für das Heil der Verlorenen wirken. Sie werden Anteil haben an Christi Leiden, aber auch an seiner Herrlichkeit, die geoffenbart werden soll. Weil sie mit ihm eins sind in seinem Werk und gleich ihm den Kelch des Leidens trinken, werden sie auch an seiner Freude teilhaben. BL.15.3 Teilen

Jesus wurde durch Leiden befähigt, ein Tröster zu sein; alle Not der Menschheit hat auch ihn gequält, und „worin er selber gelitten hat und versucht ist, kann er denen helfen, die versucht werden“. Hebräer 2,18; Jesaja 53,10. Hierzu sind aber auch alle berufen, die in die Gemeinschaft seiner Leiden treten. „Denn gleichwie wir des Leidens Christi viel haben, so werden wir auch reichlich getröstet durch Christus.“ 2.Korinther 1,5. Der Herr schenkt den Leidtragenden besondere Gnade, durch deren Kraft Herzen schmelzen und Seelen gewonnen werden. Seine Liebe öffnet den Weg zu verwundeten und zerschlagenen Herzen und wird den Trauernden zum heilenden Balsam. „Der Vater der Barmherzigkeit und Gott alles Trostes, der uns tröstet ... in allerlei Trübsal, mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet werden von Gott.“ 2.Korinther 1,3.4. „Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.“ BL.15.4 Teilen

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