Portrait von Ellen White
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Kapitel 2: Etwas tun für Christum
Kapitel 2: Etwas tun für Christum
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Wie mir gezeigt wurde, werden Sabbathalter immer selbstsüchtiger, je mehr sie an Reichtümern zunehmen. Die Liebe zu Christo und seinem Volk nimmt ab. Sie gehen an den Bedürfnissen der Armen vorüber, noch empfinden sie ihre Leiden und Sorgen. Sie erkennen nicht, dass sie durch Vernachlässigung der Leidenden Christum vernachlässigen und dass sie, wenn sie den Bedürfnissen der Leidenden und Armen soweit wie möglich abhelfen, damit Jesu dienen. Z2.29.2 Teilen

Christus sagt zu seinen Erlösten: „Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters ererbet das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt! Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeist. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mich getränkt. Ich bin ein Gast gewesen, und ihr habt mich beherbergt. Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich bekleidet. Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht. Ich bin gefangen gewesen, und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dich gespeist? oder durstig und haben dich getränkt? Wann haben wir dich als einen Gast gesehen und beherbergt? oder nackt und dich bekleidet? Wann haben wir dich krank oder gefangen gesehen und sind zu dir gekommen? Und der König wird antworten und sagen zu ihnen: Wahrlich ich sage euch: Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ Matthäus 25,34-40. Z2.29.3 Teilen

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Sich abzumühen, fortwährend geduldig im Wohl tun fortzufahren, das selbstverleugnende Arbeit erforderlich macht, ist ein großartiges Werk, worüber der Himmel sich freut. Treue Arbeit ist für Gott annehmbarer als der eifrigste und für sehr heilig erachtete Gottesdienst. Zusammenarbeit mit Christo macht wahre Anbetung aus. Gebete, Ermahnungen und Reden sind billige Früchte; Früchte hingegen, die sich in guten Werken, im Sorgen für die Bedürftigen, Vaterlosen und Witwen bekunden, sind echte Früchte, die ein guter Baum natürlich hervorbringt. Z2.30.1 Teilen

Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst vor dem Vater ist der: „Die Waisen und Witwen in ihrer Trübsal besuchen und sich von der Welt unbefleckt erhalten.“ Jakobus 1,27. Gute Taten sind die Früchte, die Christus von uns erwartet: Freundliche Worte, Wohltätigkeit und zärtliche Fürsorge für die Armen, die Bedürftigen und die Angefochtenen. Wenn Herzen mit Herzen mitempfinden, die von Entmutigung und Kummer niedergebeugt sind, wenn die Hand sich Bedürftigen auftut, wenn die Nackten gekleidet werden und der Fremdling in Haus und Herz willkommen geheißen wird — dann kommen die Engel sehr nahe und die gute Tat findet Widerhall im Himmel. Jede Handlung der Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Wohltätigkeit weckt Melodien im Himmel. Der Vater auf seinem Thron schaut auf jene hernieder, die sich dieser Taten der Barmherzigkeit befleißigen und zählt sie zu seinen kostbarsten Schätzen. „Sie sollen, spricht der Herr Zebaoth des Tages, den ich machen will, mein Eigentum [engl. meine Juwelen] sein.“ Maleachi 3,17. Jede Barmherzigkeit, die den Bedürftigen und Leidenden erwiesen wird, findet Beachtung, als wäre sie Jesu erwiesen worden. Wenn ihr Armen helft, Mitleid mit den Angefochtenen und Unterdrückten habt und euch mit den Waisen anfreundet, bringt ihr euch in engere Verbindung mit Jesu. Z2.30.2 Teilen

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„Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Gehet hin von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! Ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich nicht gespeist. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mich nicht getränkt. Ich bin ein Gast gewesen, und ihr habt mich nicht beherbergt. Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich nicht bekleidet. Ich bin krank und gefangen gewesen, und ihr habt mich nicht besucht. Da werden sie ihm auch antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich gesehen hungrig oder durstig oder als einen Gast oder nackt oder krank oder gefangen und haben dir nicht gedient? Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem unter diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan. Und sie werden in die ewige Pein gehen, aber die Gerechten in das ewige Leben.“ Matthäus 25,41-46. Z2.31.1 Teilen

Hier stellt Jesus sich mit seinem leidenden Volk gleich. Ich war hungrig und durstig. Ich war ein Fremdling. Ich war nackend. Ich war krank. Ich war im Gefängnis. Als ihr euch der Speise von euren wohl gedeckten Tisch erfreutet, saß ich hungrig in einer Höhle, auf der Straße nicht weit von euch entfernt. Während ihr mir eure Tür verschlosst, wo es doch unbenutzte Räume in eurem Hause gab, hatte ich nichts, wohin ich mein Haupt legen konnte. Während eure Schränke mit vielen Kleidern und Anzügen angefüllt waren, die nutzlos viel Geld verschlungen hatten, das ihr den Armen hättet geben können, besaß ich nicht die notwendigste Kleidung. Während ihr euch guter Gesundheit erfreutet, war ich krank. Unglück brachte mich ins Gefängnis, band mich in Ketten, beugte meinen Geist nieder und beraubte mich meiner Freiheit und Hoffnung, während ihr frei umherstreiftet. Wie betont Jesus hier die Einheit, die zwischen ihm und seinem leidenden Jünger besteht! Er macht seinen Fall zu seinem eigenen. Er stellt sich dem Leidenden völlig gleich. Merke dir, selbstsüchtiger Christ: Jede Vernachlässigung des bedürftigen Armen, des Waisen, des Vaterlosen ist eine Vernachlässigung Jesu in ihrer Person. Z2.31.2 Teilen

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Ich bin mit Personen bekannt, die ein hohes Bekenntnis ablegen, deren Herzen jedoch so in Selbstliebe und Selbstsucht eingeschlossen sind, dass sie nicht würdigen können, was ich schreibe. Während ihres ganzen Lebens haben sie nur an sich gedacht und für sich selbst gelebt. Ein Opfer zugunsten anderer zu bringen, sich selbst zum Vorteil anderer zu benachteiligen, steht für sie außer Frage. Sie verschwenden nicht einen Gedanken daran, dass Gott dies von ihnen fordert. Das eigene Ich ist ihr Gott. Kostbare Wochen, Monate und Jahre eilen dahin in die Ewigkeit; aber sie haben keinen Bericht im Himmel über freundliche Taten, Opfer zugunsten anderer, Speisen der Hungrigen, Bekleiden der Nackten oder Aufnahme des Fremdlings. Fremde aufzunehmen ist ein Wagnis, das nicht angenehm erscheint. Wussten sie, dass alle, die an ihrem Wohlergehen teilhaben möchten, würdig wären, könnten sie vielleicht dazu bewogen werden, etwas in dieser Richtung zu tun. Aber es liegt etwas Gutes darin, ein Wagnis einzugehen. Vielleicht beherbergen wir Engel. Z2.32.1 Teilen

Es gibt Waisenkinder, für die gesorgt werden müsste. Aber einige werden nicht wagen, dies zu unternehmen, denn es brächte mehr Arbeit mit sich, als sie willig wären, zu tun, weil ihnen dann nur wenig Zeit bliebe, ihrer Bequemlichkeit zu dienen. Wird aber der König eine Untersuchung vornehmen, dann werden diese Untätigen, diese geizigen und selbstsüchtigen Seelen lernen müssen, dass der Himmel nur für Arbeiter und für jene bestimmt ist, die sich um Christi willen selbst verleugnet haben. Keine Vorkehrung ist für jene getroffen, die immer nur sehr darum bemüht waren, nur für sich selbst zu sorgen. Die schreckliche Strafe, die der König jenen zu seiner Linken androht, bezieht sich in diesem Fall nicht auf ihre schweren Sünden. Sie werden nicht verdammt für das, was sie getan haben, sondern für das, was sie nicht getan haben. Ihr tatet nicht jene Dinge, die der Himmel euch gebot. Ihr hattet Gefallen an euch selber. Euer Teil ist mit den Verfluchten. Z2.32.2 Teilen

Meinen Schwestern möchte ich sagen: Seid Töchter der Wohltätigkeit. Der Menschensohn kam, um zu retten, was verloren war. Ihr mögt gedacht haben, könntet ihr ein Kind ohne Fehler finden, ihr würdet es wohl nehmen und dafür sorgen. Doch euch mit einem irrenden Kind abzuplagen, ihm vieles abzugewöhnen und es neu zu belehren, ihm Selbstbeherrschung beizubringen, dass ist ein Werk, das ihr nicht unternehmen wollt. Die Unwissenden zu unterweisen, solche zu bemitleiden und zu reformieren, die bisher nur Böses lernten, ist keine leichte Aufgabe. Aber der Himmel hat euch gerade solche in den Weg gestellt. Sie sind Segnungen in Verkleidung. Z2.32.3 Teilen

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Vor Jahren wurde mir gezeigt, dass Gottes Kinder in diesem Punkt, ihr Heim Heimatlosen zur Verfügung zu stellen, geprüft werden würden, dass es viele ohne Heim geben würde als Folge ihres Glaubens an die Wahrheit. Widerstand und Verfolgung würden Gläubige ihres Heims berauben, und es war die Pflicht derer, die Häuser hatten, ihre Tür für jene weit zu öffnen, die kein Heim mehr hatten. Vor kürzerer Zeit hat Gott mir eröffnet, dass er besonders sein bekenntliches Volk in dieser Hinsicht prüfen würde. Christus wurde arm um unsertwillen, auf dass wir durch seine Armut reich würden. Er brachte ein Opfer, dass er ein Heim für Pilger und Fremdlinge in der Welt, die nach einem besseren Land — einem himmlischen — Ausschau hielten, bereiten möchte. Sollten diejenigen, die Empfänger seiner Gnade sind und erwarten Erben der Unsterblichkeit zu werden, sich weigern oder auch nur zögern, ihr Heim mit Heimatlosen und Bedürftigen zu teilen? Sollten wir, die wir Jesu Jünger sind, Fremden den Eintritt in unser Heim verwehren, weil sie sich auf keine Bekanntschaft mit den Hausbewohnern berufen können? Z2.33.1 Teilen

Hat die Anweisung des Apostels in diesem Zeitalter keine Bedeutung mehr: „Gastfrei zu sein vergesset nicht; denn dadurch haben etliche ohne ihr Wissen Engel beherbergt“? Hebräer 13,2. Täglich werde ich schmerzlich berührt von der Zurschaustellung von Selbstsucht unter unserem Volk. Es besteht ein alarmierender Mangel an Liebe und Fürsorge für jene, die Anspruch darauf haben. Unser himmlischer Vater stellt uns Segnungen in Verkleidung in den Weg, aber einige wollen sie nicht anrühren aus Furcht, sie müssten etwas von ihrem Vergnügen einbüßen. Engel warten darauf zu sehen, ob wir die Gelegenheit zum Gutestun in unserem Bereich ergreifen — sie wachen darüber, ob wir anderen zum Segen sind, damit sie als Gegenleistung uns segnen können. Der Herr selbst hat uns verschieden gemacht — einige arm, einige reich, einige geplagt — damit alle eine Gelegenheit haben, einen Charakter zu entwickeln. Gott hat mit Absicht zugelassen, dass die Armen arm sind, damit wir geprüft und erprobt werden und entwickeln, was in unserem Herzen ist. Z2.33.2 Teilen

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Ich habe gehört, wie viele sich entschuldigt haben, die Heiligen Gottes in Heim und Herz willkommen zu heißen: „Oh, ich habe gar nichts vorbereitet. Ich habe nichts gekocht. Sie müssen woanders hingehen.“ Und an jenem Ort mögen andere sein, die sich entschuldigen, diejenigen, die der Gastfreundschaft bedürfen, nicht einladen zu können. Die Gefühle der Besucher sind tief verletzt, und sie gehen mit unliebsamen Eindrücken betreffs der Gastfreundschaft dieser bekenntlichen Brüder und Schwestern weg. Wenn du kein Brot zu Hause hast, Schwester, ahme den Fall nach, der in der Bibel erwähnt wird. Gehe zum Nachbarn und sage: „Lieber Freund, leihe mir drei Brote; denn es ist mein Freund zu mir gekommen von der Straße, und ich habe nicht, was ich ihm vorlege.“ Lukas 11,6. Wir finden kein Beispiel, wo dieser Mangel an Brot je als Ausrede benutzt wurde, einen Bittsteller abzuweisen. Als Elia zur Witwe nach Zarpath kam, teilte sie ihren Bissen Brot mit dem Propheten Gottes, und er wirkte ein Wunder. Er sorgte dafür, dass der Akt, seinem Diener ein Heim zu bereiten und ihr Brot mit ihm zu teilen, ihr selbst zum Unterhalt gereichte, und ihr Leben und das ihres Sohnes wurde erhalten. So wird es sich als Segen für viele erweisen, wenn sie zur Ehre Gottes freudig dieser Pflicht nachkommen. Z2.34.1 Teilen

Einige schieben ihre schwache Gesundheit vor — sie täten liebend gerne etwas, wenn sie nur die Kraft dazu hätten. Solche haben sich so lange auf sich selbst beschränkt, so viel über ihre armseligen Gefühle nachgedacht und so ausgiebig von ihren Leiden, Schwierigkeiten und Plagen gesprochen, dass dies ihre gegenwärtige Wahrheit ist. Sie können nur an sich selbst denken, wie sehr andere auch des Mitgefühls und der Unterstützung bedürfen. Es gibt ein Heilmittel für euch, die ihr unter schwacher Gesundheit leidet. Wenn ihr die Nackten kleidet, die, so im Elend sind, ins Haus führt, und euer Brot mit den Hungrigen teilt, „alsdann wird [euer] Licht hervorleuchten wie die Morgenröte und [eure] Besserung wird schnell wachsen.“ Jesaja 58,8. Gutestun ist ein hervorragendes Heilmittel für Krankheit. Diejenigen, die dieses Werk in Angriff nehmen, sind eingeladen, den Herrn anzurufen, und er hat sich verpflichtet, ihnen zu antworten. Er wird ihre Seele sättigen in der Dürre, und sie werden sein wie ein gewässerter Garten, dem es nicht an Wasser gebricht. Z2.34.2 Teilen

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Wacht auf, Geschwister! Fürchtet euch nicht vor guten Werken. „Lasset uns aber Gutes tun und nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten ohne Aufhören.“ Galater 6,9. Wartet nicht darauf, dass man euch auf eure Pflicht hinweist. Öffnet eure Augen und schaut umher; macht euch mit den Hilflosen, Leidenden und Bedürftigen bekannt. Verbergt euch nicht vor ihnen, und verschließt euch nicht vor ihrer Not. Wer liefert den Beweis reinen und unbefleckten Gottesdienstes, den Jakobus beschreibt, unbefleckt von Selbstsucht oder Verdorbenheit? Wer möchte eifrig alles in seiner Macht Stehende tun, im großen Erlösungsplan mitzuhelfen. Z2.35.1 Teilen

Ich kenne eine Witwe, die zwei kleine Kinder durch Nähen zu versorgen hat. Sie ist blass und abgehärmt. Durch den ganzen harten Winter hat sie sich abgemüht, sich und ihre Kinder durchzubringen. Sie hat ein wenig Hilfe empfangen; aber wer würde Mangel leiden, wenn man sich etwas mehr ihrer angenommen hätte? Hier sind ihre beiden Jungen, neun und elf Jahre alt, die ein Heim brauchen. Wer möchte sie um Christi willen aufnehmen? Die Mutter könnte dieser Sorge enthoben werden, so dass sie nicht so sehr auf ihre Näharbeit angewiesen wäre. Die Jungen wohnen in einem Dorf, und ihre schwer arbeitende Mutter ist ihr einziger Wächter. Es ist notwendig, sie arbeiten zu lehren, soweit es ihr Alter zulässt. Sie sollten geduldig, freundlich und liebevoll unterwiesen werden. Einige mögen sagen: „O ja, ich würde sie nehmen und sie lehren, wie man arbeitet.“ Aber sie sollten andere Dinge nicht aus den Augen verlieren, die diese Kinder ebenfalls benötigen, außer der Anleitung zum arbeiten. Sie müssen unterrichtet werden, wie sie einen guten christlichen Charakter entwickeln können. Sie brauchen Liebe und Zuneigung. Sie müssen herangebildet werden, hier nützlich zu sein und für den Himmel zubereitet zu werden. Entkleidet euch der Selbstsucht und seht, ob hier nicht viele sind, denen ihr mit eurem Heim, eurem Mitgefühl, eurer Liebe und eurem Hinweis auf Gottes Lamm, welches der Welt Sünden trägt, zum Segen sein und helfen könnt. Möchtet ihr irgendein Opfer bringen, um Seelen zu retten? Jesus, der teure Heiland, bereitet eine Wohnung für euch. Warum wollt ihr nicht eurerseits ein Heim für jene bereiten, die es benötigen und damit dem Beispiel eures Meisters nacheifern? Wenn ihr dies nicht tun wollt, aber einer Wohnung im Himmel begehrt, werdet ihr dort keine vorfinden, denn Christus erklärte: „Was ihr nicht getan habt einem unter diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan.“ Matthäus 25,45. Ihr, die ihr so selbstsüchtig gewesen seid, die ihr euer ganzes Leben lang nur auf eure Bequemlichkeit und euren Vorteil bedacht gewesen seid: Eure Gnadenzeit ist beinahe abgelaufen. Was tut ihr, um euer Leben der Selbstsucht und Nutzlosigkeit gutzumachen? Erwacht! Erwacht! Z2.35.2 Teilen

36

Wenn ihr eure ewigen Interessen in Betracht zieht, erhebt euch und beginnt guten Samen auszustreuen. Was ihr sät, werdet ihr ernten. Die Ernte kommt — die große Erntezeit — wo wir einheimsen werden, was wir gesät haben. Der Ertrag bleibt nicht aus, die Ernte ist sicher. Jetzt ist Saatzeit. Bemüht euch jetzt an guten Werken reich zu werden, „gern geben, behilflich sein“, „sich selbst einen guten Grund aufs Zukünftige“ zu legen, damit ihr einst das ewige Leben erlangen könnt. 1.Timotheus 6,18.19. Ich appelliere an euch, meine Geschwister an allen Orten, entledigt euch eurer Eiseskälte. Ermutigt in euch eine Liebe zur Gastfreundschaft, eine Liebe, denen zu helfen, die der Hilfe bedürfen. Z2.36.1 Teilen

Ihr mögt sagen, dass ihr Leute aufgenommen und eure Mittel an solche verschwendet habt, die eurer Wohltat unwürdig waren, und dass ihr deshalb entmutigt seid, den Bedürftigen zu helfen. Ich stelle euch Jesum vor Augen. Er kam, um den gefallenen Menschen zu retten, seinem eigenen Volk das Heil zu bringen. Aber sie nahmen ihn nicht an. Sie behandelten seine Barmherzigkeit mit Beleidigung und Verachtung. Am Ende töteten sie den, der gekommen war, um ihnen das Leben zu geben. Hat unser Herr sich deshalb von der gefallenen Rasse abgewendet? Wenn eure Bemühungen zum Gutes tun in neunundneunzig Fällen erfolglos waren, wenn ihr nur Beleidigung, Vorwürfe und Hass geerntet habt, wenn ihr aber im hundertsten Fall erfolgreich seid und eine Seele gerettet wird — oh, welch ein Sieg ist dann errungen! Eine Seele aus Satans Klauen gerettet, einer Seele Nutzen gebracht, eine Seele ermutigt — das wird tausendfach all eure Mühe belohnen. Jesus wird zu euch sagen: „Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ Matthäus 25,40. Sollten wir nicht freudig alles tun, um dem Leben unseres göttlichen Herrn nachzueifern? Viele schrecken davor zurück, für andere irgendein Opfer zu bringen. Sie sind nicht bereit, zu leiden, um andern zu helfen. Sie schmeicheln sich, dass es nicht von ihnen gefordert wird, zum Nutzen anderer auf eigene Vorteile zu verzichten. Solchen sagen wir: Jesus ist unser Vorbild. Z2.36.2 Teilen

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Als die Bitte für die beiden Söhne des Zebedäus vorgebracht wurde, einen zur Rechten und den andern zur Linken in seinem Reich sitzen zu lassen, antwortete Jesus: „Ihr wisset nicht, was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde, und euch taufen lassen mit der Taufe, mit der ich getauft werde? Sie sprachen zu ihm: Jawohl. Und er sprach zu ihnen: Meinen Kelch sollt ihr zwar trinken, und mit der Taufe, mit der ich getauft werde, sollt ihr getauft werden; aber das Sitzen zu meiner Rechten und Linken zu geben steht mir nicht zu, sondern denen es bereitet ist von meinem Vater.“ Matthäus 20,22.23. Wie viele können antworten: Wir können den Kelch trinken. Wir können mit der Taufe getauft werden, und diese Antwort verständig geben? Wer ahmt das große Vorbild nach? Alle, die sich als Nachfolger Christi bekennen, haben sich, indem sie diesen Schritt taten, verpflichtet, so zu wandeln wie er. Doch das Verhalten vieler, die ein hohes Bekenntnis zur Wahrheit ablegen, zeigt, dass sie nur wenig tun, um ihr Leben danach einzurichten. Sie folgen ihrem eigenen unvollkommenen Maßstab. Sie eifern nicht der Selbstverleugnung Christi nach noch seinem Leben der Opferbereitschaft, um andern Gutes zu tun. Z2.37.1 Teilen

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Die Armen, die Heimatlosen und die Witwen befinden sich unter uns. Ich hörte, wie ein reicher Farmer die Situation einer armen Witwe unter ihnen beschrieb. Er beklagte ihre dürftigen Verhältnisse und sagte dann: „Ich weiß nicht, wie sie durch diesen strengen Winter kommt. Für sie ist jetzt eine harte Zeit.“ Solche Leute haben das Vorbild vergessen. Durch ihre Taten sagen sie: „Nein, Herr, wir können nicht den Kelch der Selbstverleugnung, Demütigung und des Opferbringens trinken, den du getrunken hast. Wir können nicht mit der Leidenstaufe getauft werden, die du erduldet hast. Wir können nicht leben, um andern Gutes zu tun. Es ist unser Geschäft, für uns selbst zu sorgen.“ Wer könnte wissen, wie die Witwe zurecht kommt, es sei denn jene mit wohlgefüllten Kornspeichern? Die Mittel, womit sie zurechtkommen würde, sind vorhanden. Wollen diejenigen, die Gott zu seinen Haushaltern gemacht hat, es wagen, die ihnen anvertrauten Mittel den bedürftigen Jüngern Christi vorzuenthalten? Tun sie es, dann lassen sie diese Behandlung Christo zuteil werden. Erwartet ihr, dass der Herr Getreide vom Himmel fallen lässt, um die Bedürftigen zu versorgen? Hat er es nicht vielmehr euch in die Hände gegeben, damit ihr sie durch euch segnen kann? Hat er nicht euch in diesem guten Werk zu seinem Werkzeug gemacht, um euch zu prüfen und euch das Vorrecht einzuräumen, Schätze im Himmel anzulegen? Z2.38.1 Teilen

Vater- und mutterlose Kinder sind der Gemeinde in die Arme gelegt, und Christus sagt zu seinen Nachfolgern: Nimm diese verlassenen Kinder, ziehe sie auf für mich, und du wirst Lohn empfangen. In diesen Dingen hat sich viel Selbstsucht offenbart. Es sei denn, es ist ein deutlicher Beweis vorhanden, dass sie selbst Nutzen daraus ziehen können, wenn sie jene in ihre Familien aufnehmen, die eines Heims bedürfen, wenden einige sich ab und sagen: Nein! Es scheint sie nicht zu kümmern, ob solche gerettet werden oder verloren gehen. Sie denken, das sei nicht ihr Problem. Mit Kain sagen sie: „Soll ich meines Bruders Hüter sein?“ 1.Mose 4,9. Sie sind nicht bereit, sich einige Unbequemlichkeiten aufzuerlegen oder irgendein Opfer für Waisen zu bringen. Gleichgültig überlassen sie diese Kinder Weltmenschen, die manchmal williger sind, sich ihrer anzunehmen, als diese bekenntlichen Christen. Am Tage Gottes wird nach jenen gefragt werden, die sie hätten retten können, hätten sie die ihnen vom Himmel gegebene Gelegenheit benutzt. Aber sie wünschten entschuldigt zu sein und wollten das gute Werk nicht in Angriff nehmen, wenn nicht ein Nutzen für sie selbst dabei heraussprang. Es wurde mir gezeigt, dass jene, die sich weigern, die Gelegenheiten zum Gutes tun zu ergreifen, von Jesu die Worte hören werden: „Was ihr nicht getan habt einem unter diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan.“ Matthäus 25,45. Lest bitte Jesaja 58: „Sollte das ein Fasten sein, das ich erwählen soll, dass ein Mensch seinem Leibe des Tages übel tue oder seinen Kopf hänge wie ein Schilf oder auf einem Sack und in der Asche liege? Wollt ihr das ein Fasten nennen und einen Tag, dem Herrn angenehm? Das ist aber ein Fasten, das ich erwähle: Lass los, welche du mit Unrecht gebunden hast; lass ledig, welche du beschwerst; gib frei, welche du drängst; reiß weg allerlei Last; brich dem Hungrigen dein Brot, und die, so im Elend sind, führe ins Haus; so du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht von deinem Fleisch. Alsdann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Besserung wird schnell wachsen, und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des Herrn wird dich zu sich nehmen. Dann wirst du rufen, so wird dir der Herr antworten; wenn du wirst schreien, wird er sagen: Siehe, hier bin ich. So du niemand bei dir beschweren wirst noch mit Fingern zeigen noch übel reden und wirst den Hungrigen lassen finden dein Herz und die elende Seele sättigen: so wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag; und der Herr wird dich immerdar führen und deine Seele sättigen in der Dürre und deine Gebeine stärken; und du wirst sein wie ein gewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, welcher es nimmer an Wasser fehlt.“ Jesaja 58,5-11. Z2.38.2 Teilen

39

Dies ist heute unsere spezielle Aufgabe. All unser Gebet und Fasten wird von keinem Nutzen sein, wenn wir nicht ernsthaft dieses Werk angreifen. Es ruhen feierliche Verpflichtungen auf uns. Unsere Pflicht ist deutlich dargelegt. Der Herr hat durch seinen Propheten zu uns gesprochen. Die Gedanken des Herrn und seine Wege entsprechen nicht dem, was blinde, egoistische Sterbliche zu sein vorgeben oder was sie gerne sein möchten. Der Herr schaut aufs Herz. Wenn Selbstsucht darin wohnt, weiß er es. Wir mögen versuchen, unseren wahren Charakter vor unseren Geschwistern zu verstecken, aber Gott weiß alles. Nichts bleibt ihm verborgen. Z2.39.1 Teilen

40

Das Fasten, das der Herr annimmt, ist deutlich beschrieben. „Brich dem Hungrigen dein Brot, und die, so im Elend sind, führe ins Haus.“ Warte nicht darauf, dass sie zu dir kommen. Es ist nicht ihre Aufgabe, dich aufzuspüren und um Aufnahme in deinem Heim zu bitten. Du sollst nach ihnen suchen und sie in dein Haus führen. Deine Seele soll nach ihnen Verlangen haben. Mit deiner einen Hand sollst du im Glauben den machtvollen Arm ergreifen, der Errettung bringt, während du die andere Hand der Liebe den Unterdrückten reichst und sie errettest. Es ist dir unmöglich, mit der einen Hand Gottes Arm zu ergreifen, während du mit der anderen deinem eigenen Vergnügen dienst. Z2.40.1 Teilen

Wird diese Arbeit sich als zu schwer für dich erweisen, wenn du dieses Werk der Barmherzigkeit und Liebe in Angriff nimmst? Wirst du einen Fehlschlag erleiden und unter der Last zusammenbrechen, und wird deine Familie deines Beistandes und deines Einflusses beraubt werden? O nein, Gott hat sorgfältig jeden Zweifel in dieser Sache durch ein Versprechen ausgeräumt, das er dir unter der Bedingung des Gehorsams gegeben hat. Diese Verheißung schließt alles ein, das der Genaueste, der Zögerlichste, erbitten könnte. „Dein Licht [wird] hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Besserung wird schnell wachsen.“ Jesaja 58,8. Glaube nur, er ist treu, der es verheißen hat. Gott kann die körperliche Kraft erneuern. Und noch mehr, er sagt, er wird es tun. Die Verheißung endet aber nicht hier. „Deine Gerechtigkeit wird vor dir her gehen, und die Herrlichkeit des Herrn wird dein Lohn sein.“ Gott wird um dich eine Festung bauen. Selbst hier endet die Verheißung nicht. „Dann wirst du rufen, so wird dir der Herr antworten; wenn du wirst schreien, wird er sagen: Siehe, hier bin ich.“ Wenn du Unterdrückung aufgibst und eitle Reden lässt, wenn du den Hungrigen dein Brot brichst, dann „wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag; und der Herr wird dich immerdar führen und deine Seele sättigen in der Dürre [Hungersnot] und deine Gebeine stärken; und du wirst sein wie ein gewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, welcher es nimmer an Wasser fehlt.“ Verse 10.11. Z2.40.2 Teilen

41

Ihr, die ihr den Anspruch erhebt, Kinder des Lichts zu sein, lest Jesaja 58. Besonders ihr, die ihr so gezögert habt, Unbequemlichkeit auf euch zu nehmen, um die Bedürftigen zu begünstigen, lest es wieder und wieder. Ihr, deren Herzen und Häuser zu klein sind, um den Heimatlosen ein Heim zu bereiten, lest es. Ihr, die ihr zusehen könnt, wie Waisen und Witwen durch die eiserne Hand der Armut bedrückt und durch die hartherzigen Weltmenschen unterdrückt werden, lest es. Wenn ihr euch fürchtet, dass sich etwas in eure Familie eindrängt, das euch mehr Arbeit bringt, lest es. Eure Furcht mag grundlos sein und ein Segen mag kommen, den ihr jeden Tag erkennen und wahrnehmen könnt. Wenn wirklich Extraarbeit gefordert wird, könnt ihr euch auf Einen berufen, der verheißen hat: „Alsdann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Besserung [Gesundheit] wird schnell wachsen.“ Der Grund, warum es Gottes Volk an geistlicher Gesinnung mangelt und nicht mehr Glauben vorhanden ist, liegt darin, wie mir gezeigt wurde, dass es von Selbstsucht eingeengt wird. Der Prophet spricht Sabbathalter an; nicht Sünder, nicht Ungläubige, sondern solche, die Gottseligkeit vorgeben. Es ist nicht die Anzahl der Versammlungen, die ihr abhaltet, die Gott akzeptiert. Es sind nicht die zahllosen Gebete, sondern Recht tun, das Richtige zur rechten Zeit zu tun. Wir müssen weniger ichbezogen und mehr wohltätig sein. Unsere Seelen müssen sich erweitern. Dann wird Gott sie gleich gewässerten Gärten machen, denen es nicht an Wasser mangelt. Z2.41.1 Teilen

Lest Jesaja Kapitel 1: „Und wenn ihr schon eure Hände ausbreitet, verberge ich doch meine Augen vor euch; und ob ihr schon viel betet, höre ich euch doch nicht; denn eure Hände sind voll Blut. Waschet, reiniget euch, tut euer böses Wesen von meinen Augen, lasst ab vom Bösen; lernet Gutes tun, trachtet nach Recht, helfet dem Unterdrückten, schaffet dem Waisen Recht, führet der Witwe Sache. So kommt denn und lasst uns miteinander rechten, spricht der Herr. Wenn eure Sünde gleich blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden; und wenn sie gleich ist wie Scharlach, soll sie doch wie Wolle werden. Wollt ihr mir gehorchen, so sollt ihr des Landes Gut genießen. Weigert ihr euch aber und seid ungehorsam, so sollt ihr vom Schwert gefressen werden; denn der Mund des Herrn sagt es.“ Jesaja 1,15-20. Z2.41.2 Teilen

42

Das Gold, von dem Christus, der treue Zeuge spricht, und das wir alle haben müssen, ist, wie mir gezeigt wurde, Glaube und Liebe vereint, wobei die Liebe den Vorrang hat. Satan ist beständig bemüht, diese köstlichen Gaben aus den Herzen des Volkes Gottes zu entfernen. Alle haben am Spiel des Lebens teil. Satan ist sich dessen wohl bewusst, dass, wenn er Liebe und Glauben entfernen und dies durch Selbstsucht und Unglauben ersetzen kann, alle verbleibenden guten Wesenszüge bald geschickt von seiner betrüglichen Hand ausgelöscht werden können, und das Spiel ist verloren. Z2.42.1 Teilen

Meine lieben Geschwister, wollt ihr Satan gestatten, dass er sein Ziel erreicht? Wollt ihr zulassen, das Spiel zu verlieren, durch welches ihr das ewige Leben zu erlangen wünscht? Wenn Gott je durch mich gesprochen hat — wenn ihr nicht völlig umgestaltet werdet, wird Satan euch ebenso sicher überwinden, wie Gottes Thron feststeht, anstatt dass ihr zu Überwindern werdet. Liebe und Glauben müssen zurückgewonnen werden. Wollt ihr diesen Kampf aufs Neue aufnehmen und die köstlichen Gaben zurückgewinnen, die euch fast völlig verloren gingen? Ihr werdet ernstere, ausdauerndere und unermüdlichere Anstrengungen machen müssen als je zuvor. Beten und Fasten genügen nicht. Ihr müsst gehorchen, euch der Selbstsucht entledigen und das Fasten durchführen, das Gott erwählt hat und das er annehmen kann. Viele möchten sich verletzt fühlen, weil ich so deutlich gesprochen habe. Doch ich werde es weiterhin tun, wenn Gott mir die Bürde auferlegt. Z2.42.2 Teilen

Gott fordert, dass diejenigen, die Vertrauensstellungen bekleiden, dem Werk geweiht sind; denn wenn sie falsch handeln, wird sich das Volk frei fühlen, ihren Fußstapfen zu folgen. Wenn das Volk verkehrt handelt, und die Leiter nicht ihre Stimme dagegen erheben, heißen sie es gut, und die Sünde wird ihnen sowohl wie dem Übertreter zugerechnet. Die verantwortliche Positionen einnehmen, sollten fromme Männer sein, die ständig die Last des Werkes fühlen, die auf ihnen ruht. Z2.42.3 Teilen

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