Portrait von Ellen White
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Kapitel 3: Das Erstgeburtsrecht verkaufen
Kapitel 3: Das Erstgeburtsrecht verkaufen
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Lieber Bruder D, ich hatte schon lange die Absicht, dir zu schreiben. Aber unsere Arbeit war so anhaltend und ermüdend, dass ich weder Zeit noch Kraft dazu fand. In meinem letzten Gesicht wurde mir dein Fall vorgeführt. Du befandest dich in einem kritischen Zustand. Du kanntest die Wahrheit, wusstest um deine Pflicht. Du hattest dich des Lichtes der Wahrheit erfreut, weil sie aber mit deiner weltlichen Beschäftigung in Konflikt geriet, warst du bereit, Wahrheit und Pflicht deiner Bequemlichkeit zu opfern. Du zogst deine augenblicklichen finanziellen Vorteile in Betracht und verlorst die ewige Herrlichkeit aus den Augen. Um der Aussicht auf weltlichen Gewinnes willen warst du zu einem unermesslichen Opfer bereit. Du warst bei dem Punkt angelangt, dein Erstgeburtsrecht um ein Linsengericht zu verkaufen. Hättest du dich um irdischen Gewinnes willen von der Wahrheit abgewandt, wäre es deinerseits keine Sünde der Unwissenheit gewesen, sondern eine vorsätzliche Übertretung. Z2.43.1 Teilen

Esau verlangte nach einer Lieblingsspeise und opferte sein Erstgeburtsrecht, um seine Esslust zu befriedigen. Nachdem seine Essgier befriedigt war, erkannte er seine Torheit, fand aber keinen Raum zur Buße, obwohl er sie sorgfältig und unter Tränen suchte. Es gibt viele Menschen wie Esau. Er stellt eine Menschenklasse dar, in deren Reichweite sich ein spezieller, wertvoller Segen befindet — das unvergängliche Erbe, ein Leben, das sich am Leben Gottes, des Schöpfers des Universums, misst, unermessliche Glückseligkeit und ewige Herrlichkeit. Sie haben aber so lange ihrer Esslust gefrönt, ihren Leidenschaften und Neigungen, dass ihr Wahrnehmungsvermögen für den Wert ewiger Dinge abgeschwächt ist. Z2.43.2 Teilen

Esau hatte ein besonderes starkes Verlangen nach einem speziellen Gericht, und er hatte das eigene Ich so lange befriedigt, dass er es nicht für notwendig ansah, sich von der verführerischen, begehrten Speise abzuwenden. Er dachte an sie, machte keine Anstrengung, seinen Appetit einzuschränken, bis dessen Macht jeden anderen Gedanken verbannte und ihn völlig beherrschte. Er bildete sich ein, er würde großen Verlust erleiden, ja selbst den Tod, wenn er nicht diese begehrte Speise bekäme. Je länger er daran dachte, desto stärker wurde sein Wunsch, bis sein heiliges Erstgeburtsrecht seinen Wert und seine Heiligkeit in seinen Augen verlor. Er dachte, wenn ich es jetzt verkaufe, kann ich es ja rasch wieder zurückkaufen. Er vertauschte es gegen eine Lieblingsspeise, sich schmeichelnd, er könne sich seiner entledigen und es nach Belieben zurückkaufen. Als er es aber zurückkaufen wollte, selbst unter großen Opfern, war es ihm nicht möglich. Dann bereute er bitter seine Übereilung, seine Torheit, seinen Wahnsinn. Er betrachtete die Sache jetzt von allen Seiten. Er suchte mit Sorgfalt und unter Tränen nach Reue, aber alles war umsonst. Er hatte den Segen verachtet, und der Herr hatte ihn für immer entfernt. Du hast gedacht, wenn du die Wahrheit jetzt opferst und dich auf den Pfad offener Übertretung und Ungehorsams begibst, wolltest du nicht alle Einschränkungen abwerfen und leichtsinnig werden. Solltest du dann in deinen Hoffnungen und Erwartungen auf weltlichen Gewinn enttäuscht werden, könntest du dein Interesse wieder der Wahrheit zuwenden und ein Anwärter auf das ewige Leben werden. Doch damit hast du dich selbst getäuscht. Hättest du die Wahrheit um weltlichen Gewinnes willen aufgegeben, wäre dies auf Kosten des ewigen Lebens geschehen. Z2.43.3 Teilen

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Im Gleichnis vom großen Abendmahl zeigt unser Heiland, wie viele die Welt ihm vorziehen und als Folge den Himmel verlieren werden. Die gnadenvolle Einladung unseres Erlösers wurde verachtet. Unter einem unermesslichen Opfer, unter Mühe und Kosten, hatte er große Vorbereitungen getroffen. Darum sandte er seine Einladung aus; aber „sie fingen an, alle nacheinander, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muss hinausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. Und der andere sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft, und ich gehe jetzt hin, sie zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. Und der dritte sprach: Ich habe ein Weib genommen, darum kann ich nicht kommen.“ Lukas 14,18-20. Dann wendet der Herr sich von den Wohlhabenden und Weltliebenden ab, deren Ländereien, Ochsen und Frauen in ihren Augen so viel wertvoller waren als die Vorteile, die sie erlangen konnten, wenn sie die gnadenvolle Einladung zum Abendmahl annahmen. Der Herr des Hauses ist ärgerlich, er wendet sich von jenen ab, die seine Freigebigkeit so verschmähten, und er lädt jene Menschenklasse ein, die keine Ländereien und Häuser besitzen, die arm und hungrig, verstümmelt, lahm und blind sind, welche die gewährten Wohltaten schätzen und dem Hausherrn aufrichtigen Dank, unverhohlene Liebe und Verehrung entgegenbringen werden. Z2.44.1 Teilen

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Aber noch ist Platz vorhanden. Dann wird der Befehl gegeben: „Und der Herr sprach zu dem Knechte: Gehe aus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, auf dass mein Haus voll werde. Ich sage euch aber, dass der Männer keiner, die geladen waren, mein Abendmahl schmecken wird.“ Lukas 14,23.24. Hier wird eine Menschenklasse von Gott verworfen, weil sie die Einladung des Hausherrn verschmähte. Der Herr erklärte Eli: „Wer mich ehrt, den will ich auch ehren, wer aber mich verachtet, der soll wieder verachtet werden.“ 1.Samuel 2,30. Christus hat gesagt: „Wer mir dienen will, der folge mir nach; und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein. Und wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren.“ Johannes 12,26. Gott lässt nicht mit sich spielen. Wenn diejenigen, die das Licht haben, es verwerfen und versäumen, ihm zu folgen, wird es in ihnen zu Finsternis werden. Z2.45.1 Teilen

Gottes teurer Sohn brachte ein unermessliches Opfer, um Macht zu haben, den gefallenen Menschen zu erlösen und ihn zu seiner Rechten zu erhöhen und ihn zum Erben der Welt und ewigen Besitzer einer unvergänglichen Herrlichkeit zu machen. Keine Sprache kann den Wert des unvergänglichen Erbes zum Ausdruck bringen. Die Herrlichkeit, der Reichtum und die Ehre, die Gottes Sohn darbietet, sind von solch unendlichem Wert, dass es außerhalb der Macht von Menschen oder selbst der Engel liegt, ihren Wert, ihre Vorzüglichkeit und Bedeutung zu ermessen. Wenn Menschen, in Sünde und Entartung versunken, diese himmlischen Wohltaten verweigern; wenn sie es abschlagen, ein Leben des Gehorsams zu führen; die Gnadeneinladung mit Füßen treten und die erbärmlichen Dinge der Erde wählen, weil diese sichtbar sind, und es ihnen wegen zeitlicher Ergötzung angenehm erscheint, ein Sündenleben zu führen — dann wird Jesus sich so verhalten, wie es im Gleichnis geschrieben steht. Solche werden keinen Teil an seiner Herrlichkeit haben, und seine Einladung wird an andere ergehen. Z2.45.2 Teilen

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Diejenigen, welche die Wahl treffen, Entschuldigungen vorzubringen, in der Sünde und der Gleichförmigkeit mit der Welt zu beharren, wird man ihren Götzen überlassen. Es wird einen Tag geben, an dem sie nicht bitten werden, entschuldigt zu sein. Niemand wird dann entschuldigt sein wollen. Wenn Christus in seiner und des Vaters Herrlichkeit erscheint, umgeben von allen Engeln des Himmels, die ihn mit Stimmen des Triumphes begleiten, während das Ohr von lieblichster Musik entzückt wird, werden alle interessiert sein. Es wird keine gleichgültigen Zuschauer geben. Dann werden keine Spekulationsgeschäfte die Sinne gefangen halten. Der Goldhaufen des Geizhalses, woran er seine Augen ergötzte, ist jetzt nicht mehr für ihn anziehend. Die Paläste, welche die stolzen Menschen der Erde errichtet haben und die ihre Götzen waren, werden jetzt mit Abscheu und Ekel betrachtet. Niemand führt jetzt seine Ländereien, seine Ochsen und die Frau, die er gerade genommen hat, als Grund an, warum er entschuldigt sein möchte, an der Herrlichkeit teilzunehmen, die sich vor seinen erstaunten Blicken entfaltet. Alle wollen daran teilhaben, aber sie wissen, dass es nicht für sie ist. Z2.46.1 Teilen

In ernstem, herzzerreißendem Gebet flehen sie Gott an, nicht an ihnen vorüberzugehen. Könige, Männer der Macht, der erhabene, der stolze, der knausrige Mann — alle beugen sich gemeinsam nieder unter dem Gewicht von unaussprechlichem Weh, von Trostlosigkeit und Elend. Qualerfüllte Gebete ringen sich von ihren Lippen. Barmherzigkeit! Barmherzigkeit! Rette uns vor dem Zorn eines beleidigten Gottes! Eine Stimme antwortet ihnen mit schrecklicher Deutlichkeit, Strenge und Majestät: „Weil ich denn rufe, und ihr weigert euch, ich recke meine Hand aus, und niemand achtet darauf, und lasst fahren allen meinen Rat und wollt meine Strafe nicht: so will ich auch lachen in eurem Unglück und eurer spotten, wenn da kommt, was ihr fürchtet.“ Sprüche 1,24-26. Z2.46.2 Teilen

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Dann beginnen die Könige, die Edlen, der mächtige Mann und der arme und geringe Mann bitterlich zu weinen. Sie, die in den Tagen ihres Wohlergehens Christum und die Demutsvollen, die seinen Fußstapfen folgten, verachtet haben; Männer, die sich in ihrer Würde nicht vor Christo beugen wollten, die sein verachtetes Kreuz hassten, liegen jetzt niedergestreckt im Staub der Erde. Ihre Größe hat sie mit einem Mal verlassen, und sie zögern nicht, vor den Füßen der Heiligen zur Erde niederzufallen. Sie erkennen mit schrecklicher Bitterkeit, dass sie die Früchte ihres eigenen Tuns essen müssen und mit ihren eigenen Erfindungen gefüllt sind. In ihrer angemaßten Weisheit haben sie sich von ihrem erhabenen ewigen Lohn abgewandt und den himmlischen Anreiz um irdischen Gewinnes willen verworfen. Das Lametta und Flittergold der Erde zog sie an, und in ihrer eingebildeten Weisheit wurden sie zu Toren. Sie rühmten sich ihres weltlichen Wohlergehens, als ob sie durch weltliche Vorteile so groß würden, dass sie sich damit Gott empfehlen und den Himmel sichern könnten. Z2.47.1 Teilen

Unter den Törichten dieser Erde stellte Geld Macht dar, und das Geld war ihr Gott. Doch gerade ihr Wohlstand hat sie vernichtet. Sie wurden zu Narren in Gottes und der heiligen Engel Augen, während Männer mit weltlichem Ehrgeiz sie für weise hielten. Jetzt ist ihre vermutete Weisheit zu Torheit geworden und ihr Wohlergehen ihre Vernichtung. Wieder wird ihr Geschrei furchtbarer, herzzerreißender Qual vernommen: Ihr Berge und Felsen „fallet über uns und verberget uns vor dem Angesichte des, der auf dem Stuhl sitzt, und vor dem Zorn des Lammes! Denn es ist gekommen der große Tag seines Zorns, und wer kann bestehen?“ Offenbarung 6,16.17. In den Höhlen der Erde suchen sie nach einem Versteck, aber hier gibt es kein solches für sie. Z2.47.2 Teilen

Lieber Bruder, du hast das Leben oder den Tod vor dir. Weißt du, weshalb du gestrauchelt bist, warum du nicht mutig und fest geblieben bist? Du hast ein verletztes Gewissen. Dein Geschäftsgebaren ist nicht ehrlich gewesen. Du hast hier etwas zu korrigieren. Dein Vater hat die Grundsätze des Geschäftslebens nicht im rechten Licht betrachtet. Du betrachtest sie, wie Weltmenschen im Allgemeinen es tun, aber nicht wie Gott es sieht. „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Matthäus 22,39. Hast du das getan? „Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt.“ Matthäus 22,37. Wird dieses Gebot befolgt, bereitet es das Herz vor, dem zweiten zu gehorchen, das ihm gleichgestellt ist: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Alle Zehn Gebote sind in diesen beiden zusammengefasst. Das erste Gebot umfasst die ersten vier Gebote, welche die Pflicht des Menschen gegen seinen Schöpfer zeigen. Das zweite umfasst die letzten sechs Gebote, welche die Pflicht des Menschen gegen seinen Mitmenschen zeigen. „In diesen zwei Geboten hanget das ganze Gesetz und die Propheten.“ Matthäus 22,40. Sie sind zwei starke Arme, die alle Zehn Gebote stützen, die ersten vier und die letzten sechs. Sie müssen streng beobachtet werden. Z2.47.3 Teilen

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„Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote.“ Matthäus 19,17. Sehr viele bekenntliche Jünger Christi bewegen sich scheinbar recht geschmeidig durch diese Welt und werden als aufrichtige, göttliche Männer angesehen, während ihr innerer Kern einen Schandflecken aufweist, der ihren ganzen Charakter befleckt und ihre religiöse Erfahrung verdirbt. „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Dies verbietet uns, unsern Nächsten zu benachteiligen, um uns selbst Vorteile zu verschaffen. Es ist uns verboten, unsern Nächsten in irgendeiner Weise zu schädigen. Wir dürfen die Angelegenheit nicht vom Standpunkt eines Weltmenschen sehen. Unsere Mitmenschen in allem so zu behandeln wie wir selbst behandelt werden möchten, ist eine Regel, die wir uns in der Praxis aneignen müssen. Gottes Gesetze müssen buchstäblich beobachtet werden. In all unserem Umgang und unserer Handlungsweise mit unseren Mitmenschen, ob Gläubige oder Ungläubige, muss diese Regel angewandt werden: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Z2.48.1 Teilen

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Hier entsprechen viele bekenntliche Christen nicht dem göttlichen Maßstab. Wenn sie in der Waage des Heiligtums gewogen werden, wird man sie für zu leicht befinden. Lieber Bruder: „Darum gehet aus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt kein Unreines an, so will ich euch annehmen und euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein, spricht der allmächtige Herr.“ 2.Korinther 6,17.18. Welch eine Verheißung ist dies! Doch sollten wir nicht aus den Augen verlieren, dass sie an die Bedingung des Gehorsams gegenüber dem Gebot geknüpft ist. Gott gebietet dir, dich von der Welt zu trennen. Folge nicht ihren Gewohnheiten noch richte dich in irgendeiner Weise nach ihr. „Und stellet euch nicht dieser Welt gleich, sondern verändert euch durch die Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen möget, welches da sei der gute, wohlgefällige und vollkommene Gotteswille.“ Römer 12,2. Z2.49.1 Teilen

Gott fordert Trennung von der Welt. Willst du gehorchen? Willst du von ihnen ausgehen und dich absondern? „Denn was hat die Gerechtigkeit zu schaffen mit der Ungerechtigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis?“ 2.Korinther 6,14. Du kannst dich nicht unter Weltmenschen mischen, an ihrem Geist teilhaben und ihrem Beispiel folgen und gleichzeitig ein Kind Gottes sein. Der Schöpfer des Universums spricht zu dir wie ein liebevoller Vater. Wenn du der Welt deine Zuneigung entziehst, dich rein von ihrer Befleckung erhältst und dem Verderben entfliehst, das wegen der Lust in der Welt herrscht, wird Gott dein Vater sein. Er wird dich in seine Familie aufnehmen, und du wirst sein Erbe sein. An Stelle der Welt wird er dir für ein Leben des Gehorsams das Reich unter dem ganzen Himmel geben. Ewige Herrlichkeit und ein Leben, das sich an der Ewigkeit misst, wird dein Teil sein. Z2.49.2 Teilen

Dein himmlischer Vater beabsichtigt, dich zu einem Glied der königlichen Familie zu machen, damit du durch seine überaus große und köstliche Verheißung zum Teilhaber göttlicher Natur werden kannst, dem Verderben entflohen, das wegen der Lust in der Welt herrscht. Je mehr du an dem Charakter reiner, sündloser Engel und Christi, unseres Erlösers teilhast, desto deutlicher wirst du das göttliche Bild an dir tragen und desto mehr wird die Ähnlichkeit mit der Welt verblassen. Die Welt und Christus stimmen nicht überein, weil die Welt keine Verbindung mit Christo hat. Die Welt wird auch uneinig mit Christi Nachfolgern sein. Im Gebet unseres Heilandes zu seinem Vater sagt er: „Ich habe ihnen gegeben dein Wort, und die Welt hasste sie; denn sie sind nicht von der Welt, wie ich denn auch nicht von der Welt bin.“ Johannes 17,14. Z2.49.3 Teilen

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Du hast eine hohe, erhabene Berufung — Gott durch Leib und Geist, die ihm gehören, zu verherrlichen. Du darfst dich nicht an andern messen. Gottes Wort hat dir ein unfehlbares Vorbild, ein fehlerloses Beispiel vor Augen gestellt. Du hast das Kreuz gefürchtet. Es ist ein unbequemes Instrument, nicht leicht zu tragen, und weil es mit Schmach und Schande bedeckt ist, hast du es gescheut. Du solltest die Gesundheitsreform ausleben, dich selbst verleugnen und zur Ehre Gottes essen und trinken. Enthalte dich von fleischlichen Lüsten, welche wider die Seele streiten. Du solltest Mäßigkeit in allen Dinge üben. Hier ist ein Kreuz, das du gescheut hast. Dich auf eine einfache Diät zu beschränken, die dich bei bester Gesundheit erhalten wird, ist eine Prüfung für dich. Wärst du dem Licht gefolgt, das der Himmel auf deinen Pfad scheinen ließ, hätte deiner Familie viel Leiden erspart bleiben können. Euer eigenes Verhalten hat das sichere Resultat hervorgebracht. Wenn ihr fortfahrt wie bisher, wird Gott nicht in eure Familie kommen, euch besonders segnen und ein Wunder wirken, um eure Familie vor Leiden zu bewahren. Eine einfache Nahrung, frei von scharfen Gewürzen, Fleischwaren und tierischen Fetten jeder Art, würde sich für euch als Segen erweisen und deiner Frau eine Menge von Leiden, Kummer und Verzweiflung ersparen. Z2.50.1 Teilen

Du bist nicht einem Kurs gefolgt, der dir Gottes Segen sichert. Wenn du seinen Segen und seine Gegenwart in deiner Familie wünschst, müsst ihr ihm gehorchen, ohne Rücksicht auf Verlust oder Gewinn oder eigenes Vergnügen. Ihr dürft nicht eure Wünsche zu Rate ziehen noch den Beifall von Weltmenschen suchen, die Gott nicht kennen und die nicht danach trachten, ihn zu ehren. Wenn ihr euch gegen Gott wendet, wird er sich gegen euch wenden. Hegt ihr andere Götter neben dem Herrn, wird euer Herz sich abwenden, dem einzig wahren und lebendigen Gott zu dienen, der das ganze Herz, die ungeteilte Zuneigung fordert. Gott fordert das ganze Herz, die ganze Seele, das ganze Gemüt und alle Kräfte. Er wird nichts weniger als das akzeptieren. Hier ist keine Teilung gestattet. Halbherziger Dienst wird nicht angenommen. Z2.50.2 Teilen

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Um Gott vollkommenen Dienst weihen zu können, brauchst du einen klaren Begriff von seinen Anforderungen. Du solltest die einfachste Nahrung genießen, auf einfachste Weise zubereitet, damit die empfindlichen Nerven des Gehirns nicht geschwächt, umwölkt oder gelähmt werden. Nur so wird es dir möglich sein, heilige Dinge wahrzunehmen und den Wert der Versöhnung, des reinigenden Blutes Christi, recht zu würdigen. „Wisset ihr nicht, dass die, so in den Schranken laufen, die laufen alle, aber einer erlangt das Kleinod? Laufet nun also, dass ihr es ergreifet! Ein jeglicher aber, der da kämpft, enthält sich alles Dinges; jene also, dass sie eine vergängliche Krone empfangen, wir aber eine unvergängliche. Ich laufe aber also, nicht als aufs Ungewisse; ich fechte also, nicht als der in die Luft streicht; sondern ich betäube meinen Leib und zähme ihn, dass ich nicht den andern predige, und selbst verwerflich werde.“ 1.Korinther 9,24-27. Z2.51.1 Teilen

Wenn Menschen für keinen höheren Gegenstand als einen verwelklichen Lorbeerkranz als Lohn ihres Ehrgeizes, sich der Mäßigkeit in allen Dingen befleißigen, um wie viel mehr sollten jene zur Selbstverleugnung bereit sein, die nicht nur nach einer Krone unsterblicher Herrlichkeit trachten, sondern nach einem Leben, das so lange währt wie Jehovas Thron. Ewige Reichtümer warten ihrer, unvergängliche Ehren und immerwährende Herrlichkeit. Sollten nicht die Anreize, die jenen vor Augen gestellt werden, die am christlichen Wettlauf teilnehmen, Grund genug für sie sein, Selbstverleugnung und Mäßigkeit in allen Dingen zu üben, damit sie ihre tierischen Neigungen unter Kontrolle halten, ihren Leib zähmen und ihre Esslust und Leidenschaften bezwingen können? Dann können sie Teilhaber der göttlichen Natur werden und der Verderbtheit entrinnen, die wegen der Lust in der Welt vorherrscht. Z2.51.2 Teilen

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Wenn der außerordentliche köstliche und herrliche verheißene Lohn uns nicht veranlasst, größere Entbehrungen in Kauf zu nehmen und größere Selbstverleugnung zu erdulden, als sie freudig von Weltmenschen ertragen werden, die nur einem Klumpen Erde, einem verwelklichen Lorbeer nachjagen, die Ehren von einigen und Hass von mehr Menschen einbringen — dann sind wir des ewigen Lebens nicht wert. Im Ernst und in der Tiefe unseres Eifers, der Ausdauer, dem Mut, der Kraftanstrengung, der Selbstverleugnung und Opferbereitschaft sollten wir umso mehr jene überragen, die mit andern Unternehmungen beschäftigt sind, als der Gegenstand, nach dem wir trachten, von höherem Wert ist als der ihre. Die Schätze, die wir suchen, sind unvergänglich, ewig, unsterblich und überaus kostbar. Das, dem die Weltmenschen nachjagen, vergeht in einem Tag; es ist verwelklich, verderblich, vergänglich wie der Morgentau. Z2.52.1 Teilen

Bruder D, nimm das Kreuz, das Kreuz auf; hebe es empor, und du wirst erstaunt sein, dass es dich emporhebt und dich unterstützt. In Unglück, Mangel und Sorge wird es dir Kraft, eine Stütze sein. Du wirst sehen, dass es rundum von Barmherzigkeit, Mitleid, Mitgefühl und unaussprechlicher Liebe eingehüllt ist. Es wird sich dir als Pfand der Unsterblichkeit erweisen. Möchtest du doch imstande sein, mit Paulus zu sagen: „Es sei aber ferne von mir, mich zu rühmen, denn allein von dem Kreuz unsers Herrn Jesu Christi, durch welchen mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt.“ Galater 6,14. Z2.52.2 Teilen

Der Geist des Herrn wirkt seit einiger Zeit an deiner Frau. Wenn du alles Gott übergeben würdest, hätte sie Kraft, ihre Stellung einzunehmen, um die Wahrheit auszuleben. Erwählst du, dich von der Wahrheit abzuwenden, wirst du nicht allein gehen. Du wirst nicht nur deine eigene Seele verlieren, sondern wirst ein Werkzeug sein, andere vom Weg abzuwenden, und das Blut von Seelen wird an deinen Kleidern kleben. Hättest du an deiner Redlichkeit festgehalten, könnten deine Mutter, dein Bruder E und jemand, dessen Füße dem Grab zueilen, sich jetzt des Trostes des Geistes Gottes erfreuen und eine gute Erfahrung in der Wahrheit haben. Denke immer daran, dass wir für den Einfluss, den wir ausüben, verantwortlich sind. Unser Einfluss sammelt entweder mit Christo oder er zerstreut. Entweder helfen wir Seelen auf dem schmalen Pfad der Heiligkeit oder wir sind ein Hindernis, ein Stein des Anstoßes für sie und bringen sie vom Weg ab. Mein sehr geachteter Bruder, du hast keine Zeit zu verlieren. Beeile dich, die Zeit auszukaufen, denn es ist böse Zeit. Deine Gefährten, deren Gesellschaft du erwählt hast, sind ein Hindernis für dich. Gehe aus von ihnen, sondere dich ab. Nahe dich zu Gott und komme in engere Verbindung mit seiner Gemeinde. Konzentriere dein Interesse und deine Zuneigungen auf Christum und seine Nachfolger. Liebe diejenigen am meisten, deren ganze Liebe Jesu gilt. Löse die Bande, die dich mit jenen verbunden haben, die weder Gott noch die Wahrheit lieben. Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Was für ein Teil hat der Gläubige mit dem Ungläubigen? Z2.52.3 Teilen

53

Du stehst in unmittelbarer Gefahr, am Glauben Schiffbruch zu erleiden. Du benötigst alle Kraft, die du vom Volke Gottes erlangen kannst, von denen, die Hoffnung, Mut und Glauben besitzen. Versäume nicht das Gebet, das Gebet im Kämmerlein. Halte an am Gebet. Ermutige einen Geist wahrer Weihe. Was deine Geschäftsangelegenheiten anbetrifft, hast du ein Werk zu tun. Um was es sich genau handelt, kann ich dir nicht sagen; aber etwas läuft verkehrt. Forsche sorgfältig nach. Wir wirken für die Ewigkeit. All unsere Handlungen und all unsere Worte werden in der Waage des Heiligtums gewogen. Ein gerechter und unparteiischer Gott beschließt über alle Fälle, über jedes Ereignis in unserer Lebensgeschichte. „Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten unrecht ist, der ist auch im Großen unrecht.“ Lukas 16,10. Z2.53.1 Teilen

Lass nichts deinen Fortschritt auf dem Weg zum ewigen Leben aufhalten. Dein ewiges Interesse steht auf dem Spiel. In dir muss ein gründliches Werk geschehen. Du musst dich vollständig bekehren, oder du wirst den Himmel verfehlen. Doch Jesus lädt dich ein, ihn zu deiner Kraft, zu deiner Stütze zu machen. Er wird dir in jeder Notzeit eine gegenwärtige Hilfe sein. Er wird dir wie der Schatten eines großen Felsens in der Wüste sein. Lass deine größte Sorge nicht die sein, Erfolg in dieser Welt zu haben, sondern lass die Last deiner Seele die sein: Wie kann ich die bessere Welt erlangen, oder was muss ich tun, um gerettet zu werden? Durch die Rettung deiner eigenen Seele, rettest du andere. Wenn du dich selbst emporschwingst, hebst du auch andere empor. Wenn du die Wahrheit und Gottes Thron mit festerem Griff umklammerst, hilfst du mit, dass andere ihren zitternden Glauben an seine Verheißungen und seinen ewigen Thron klammern können. Die Haltung, zu der du gelangen musst, ist, die Erlösung höher zu schätzen als irdischen Gewinn und alles als Verlust zu betrachten, um Christum zu gewinnen. Deine Übergabe muss vollständig sein. Gott wird keinen Rückhalt dulden, kein geteiltes Opfer annehmen. Du darfst keinen Götzen hegen. Du musst dem eigenen Ich und der Welt absterben. Erneure täglich deine Weihe an Gott. Das ewige Leben ist einer lebenslangen, ausdauernden, unermüdlichen Anstrengung wert. Z2.53.2 Teilen

54

Es wurde mir gezeigt, dass dein Bruder eine Zeit lang von der Wahrheit überzeugt war, aber bestimmte Einflüsse hielten ihn zurück. Seine Frau hinderte ihn daran, seiner Überzeugung zu gehorchen. Doch in ihrem Leiden suchte sie den Herrn und er ließ sich finden. Dann war sie besorgt, dass ihr Mann die Wahrheit annehmen möchte. Sie bereute, dass sie ihm widerstanden hatte und dass ihr Stolz und ihre Liebe zur Welt ihn so lange zurückgehalten hatten, die Wahrheit anzunehmen. Gleich einem müden Kind, das nach Ruhe verlangte, sie aber nicht finden konnte, folgte sie schließlich der gnadenvollen Einladung: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ Matthäus 11,28. Ihre müde, beladene Seele suchte ihren Herrn. In Reue, Demütigung und ernstem Gebet warf sie ihre Bürde auf den großen Lastenträger, und in ihm fand sie Ruhe. Sie empfing den Beweis, dass ihre Demütigung und aufrichtige Reue von Gott angenommen wurde, und dass ihr um Christi willen ihre Sünden vergeben waren. Z2.54.1 Teilen

Es wurde mir gezeigt, Bruder D, dass dir nur noch eine kurze Zeit zu wirken bleibt. Nimm dein Werk gründlich in Angriff. Kaufe die Zeit aus. In deinem Geschäftsgebaren gestatte nicht, dass dein christlicher Charakter befleckt wird. Erhalte deine Kleider von der Welt unbesudelt. Wache und bete, damit du nicht in Versuchung fällst. Du magst allenthalben von Versuchungen umgeben sein. Aber du bist nicht gezwungen, denselben nachzugeben. Du kannst Kraft von Christo erhalten, um inmitten der Verdorbenheit dieses Zeitalters unbefleckt dazustehen. „... durch welche uns die teuren und allergrößten Verheißungen geschenkt sind, nämlich, dass ihr dadurch teilhaftig werdet der göttlichen Natur, so ihr fliehet die vergängliche Lust der Welt.“ 2.Petrus 1,4. Halte deinen Blick auf Christum gerichtet, auf das göttliche Bild. Ahme sein fleckenloses Leben nach, und du wirst zum Teilhaber seiner Herrlichkeit werden. Mit ihm wirst du das Reich ererben, das für dich von Anbeginn der Welt bereitet ist. Z2.54.2 Teilen

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