Portrait von Ellen White
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Kapitel 5: Selbstsucht und Weltliebe
Kapitel 5: Selbstsucht und Weltliebe
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Lieber Bruder, liebe Schwester G, seit einiger Zeit hatte ich die Absicht, euch zu schreiben. Während ich vor der Versammlung in ... stand, wurde ich mir eindringlich einiger Dinge bewusst, worüber der Herr mir Licht gegeben hatte. Ich hatte gehofft, dass ihr auch bei einer weiteren Versammlung zugegen sein würdet, wo die begonnene Arbeit weiter fortgeführt werden konnte. Leider muss ich feststellen, dass unsere Geschwister im Allgemeinen nicht erkennen, wie wichtig es ist, sich innerlich auf eine Konferenz vorzubereiten. Anstatt sich Gott zu weihen bevor sie kommen, warten sie bis zur Versammlung, dass dort dieses Werk für sie geschieht. Sie bringen alle häuslichen Probleme mit zur Konferenz, und das, was sie zurückgelassen haben, ist ihnen wertvoller und wichtiger als die Herzensvorbereitung für das Kommen des Herrn. Aus diesem Grund verlassen sie den Ort nicht besser, als sie zuvor waren. Solche Versammlungen sind mit erheblichen Kosten verbunden und wenn jene, die kommen keinen Nutzen davon haben, ist es ein Verlust für sie. Außerdem erschweren sie erheblich die Arbeit derer, welche die Last des Werkes fühlen und tragen. Unsere Geschwister verlassen die Konferenzen zu früh. Gott hätte mehr für uns getan, wenn alle geblieben wären und sich am Werk beteiligt hätten. Z2.60.1 Teilen

Schwester G, ich habe eine Botschaft für dich. Du bist weit vom Reich Gottes entfernt. Du liebst diese Welt, und diese Liebe hat dich kalt, selbstsüchtig, streng und geizig gemacht. Dein Hauptinteresse gilt dem starken, mächtigen Dollar. Wie wenig weißt du darüber, wie Gott Personen betrachtet, die sich in einem Zustand wie du befinden. Du lebst in einer schrecklichen Täuschung. Du passt dich der Welt an, anstatt durch Erneuerung deines Sinnes verändert zu werden. In großem Maße bekunden sich in deinem Leben Selbstsucht und Eigenliebe. Du hast diese unglücklichen Wesenszüge nicht überwunden. Wenn keine Veränderung eintritt, wirst du den Himmel verlieren, und hier wirst du nicht glücklich sein. Dies ist bereits der Fall. Die finstere Wolke, die dein Leben überschattet, wird ausgedehnter und dunkler werden, bis dein ganzer Himmel verdeckt ist. Du magst dich zur Rechten wenden, so ist kein Licht da, zur Linken, und du kannst nicht einen Schimmer entdecken. Z2.60.2 Teilen

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Du schaffst dir Kummer, wo keiner ist, weil du nicht recht stehst. Du bist ungeheiligt. Dein klagender, habgieriger Geist macht dich unglücklich und missfällt Gott. Während dieses ganzen Lebens hast du dich nur um dich selbst gekümmert, nur nach eigenem Glück getrachtet. Welch ein ärmliches Werk, welch ein uneinträgliches Geschäft! Je mehr du hier investierst, desto größer ist der Verlust. Je weniger du auf diesem Konto der Selbstbefriedigung anlegst, desto größer wird deine Ersparnis sein. Uneigennützige, selbstlose Liebe ist ein Fremdwort für dich. Weil du die Abwesenheit dieser köstlichen Tugend nicht als besonders sündig betrachtest, bist du nicht eifrig darauf bedacht, sie zu entwickeln. Z2.61.1 Teilen

Du hast deinen Mann geliebt und geheiratet. Du wusstest, dass du dich durch diese Ehe verpflichtetest, seinen Kindern eine Mutter zu sein. Aber hierin kommst du zu kurz. Hier besteht ein großer Mangel. Du hegst keine Liebe zu den Kindern deines Mannes. Wird keine völlige Umwandlung, keine gründliche Reformation in deinem Verhalten ihnen gegenüber stattfinden, werden diese kostbaren Juwelen ruiniert. Liebe, die sich in Zuneigung offenbart, gehört nicht zu deinem Erziehungsplan. Soll ich dir die Wahrheit sagen und dich dadurch zu meinem Feind machen? Du bist viel zu egoistisch, um die Kinder eines andern lieben zu können. Es wurde mir gezeigt, dass dem Ergebnis eurer Verbindung kein Gedeihen, kein Segen an Kraft, Leben und Gesundheit beschieden sein wird. Gottes Geist würde dich dir selbst überlassen, es sei denn, du würdest gründlich geprüft und erprobt und jene Dinge berichtigen, worin du entschieden zu kurz kommst. Ebenso, wie deine Selbstsucht die jungen Herzen in deinem Heim verdorren lässt und mit Mehltau behaftet, so wird Gottes Fluch auch die Gelübde deiner eigensüchtigen Liebe und Verbindung dahinwelken lassen und verderben. Und falls du in deiner Selbstsucht fortfährst, wird Gott dir noch näher treten und dir einen Götzen nach dem andern nehmen, bis du dein stolzes, selbstsüchtiges, störrisches Herz vor ihm demütigst. Z2.61.2 Teilen

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Ich sah, dass du dich am Tage Gottes furchtbar für deine unerfüllten Pflichten wirst verantworten müssen. Du machst das Leben der Kinder, besonders der Tochter, sehr bitter. Wo ist Zuneigung, liebevolle Fürsorge, geduldige Nachsicht? In deinem ungeheiligten Herzen wohnen eher Hass als Liebe. Mehr Tadel als Lob und Ermutigung kommen von deinen Lippen. Dein Verhalten, dein hartes Wesen, deine unfreundliche Natur sind für jene empfindsame Tochter wie vernichtender Hagel für eine zarte Pflanze. Sie erzittert bei jedem kalten Hauch, bis das Leben erstirbt und sie geknickt und zerbrochen am Boden liegt. Z2.62.1 Teilen

Deine Erziehungsmethode trocknet den Kanal der Liebe, der Hoffnung und der Freude im Herzen deiner Kinder aus. Das Gesicht des Mädchens ist von tiefer Traurigkeit gekennzeichnet. Anstatt in dir Mitleid und Zartgefühl zu wecken, veranlasst dich dies, ungeduldig zu sein und ausgeprägte Abneigung zu zeigen. Wenn du nur wolltest, könntest du diesen Ausdruck zu einem belebten und freudigen umgestalten. „Sieht Gott es nicht? Nimmt er es nicht zur Kenntnis?“ lauteten die Worte des Engels. Er wird diese Dinge bestrafen. Du nahmst diese Verantwortung freiwillig auf dich, aber Satan hat Vorteil aus deinem unglücklichen, unliebenswürdigen, lieblosen Wesen, aus deiner Eigenliebe, Strenge, deiner Selbstsucht gezogen, und nun tritt dies alles in seiner ganzen Hässlichkeit in Erscheinung, unkorrigiert, unbesänftigt und umgibt dich wie mit eisernen Banden. Kinder lesen im Gesicht ihrer Mutter. Sie verstehen, ob Liebe oder Ablehnung zum Ausdruck kommt. Du weißt nicht, welch ein Werk du tust. Erweckt das kleine traurige Gesicht, der schwere Seufzer eines bedrückten Herzens nach Liebe, kein Mitleid? Nein, nicht in deinem. Es treibt das Kind weiter von dir fort und vergrößert deine Abneigung. Z2.62.2 Teilen

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Ich sah, dass der Vater nicht handelte, wie es ihm als Vater zukam. Gott stimmt seiner Stellung nicht zu. Jemand anders hat des Vaters Herz gestohlen und es seinem eigenen Fleisch und Blut entfremdet. Bruder G, dir fehlt es sehr an Unterscheidungsgabe. Als Haupt der Familie solltest du deine Stellung eingenommen und nicht den Dingen ihren Lauf gelassen haben. Du hast gesehen, dass etwas verkehrt lief und bist manchmal besorgt gewesen. Aber Furcht, deiner jetzigen Frau zu missfallen und unglücklichen Streit in deine Familie zu bringen, hat dich veranlasst zu schweigen, wo du hättest reden sollen. Du bist nicht unschuldig in der Angelegenheit. Deine Kinder haben keine Mutter, die für sie eintritt, um sie durch verständnisvolle Worte vor Tadel zu schützen. Z2.63.1 Teilen

Deine Kinder und alle andern Kinder, die jene verloren haben, deren Herzen von mütterlicher Liebe überflossen, haben einen Verlust erlitten, dem niemals abgeholfen werden kann. Wenn es aber jemand unternimmt, für die kleine verlassene Herde Mutterstelle einzunehmen, dann ruht die Last auf ihr, möglichst noch liebevoller, noch geduldiger im Tadeln und Verhalten zu sein als es ihre eigene Mutter gewesen wäre, um auf diese Weise den Verlust auszugleichen, den die kleine Herde erlitt. Du, Bruder B, hast dich wie ein Schlafender verhalten. Drücke deine Kinder an dein Herz, umgib sie mit deinen schützenden Armen. Liebe sie zärtlich. Versäumst du diese Pflicht, wird gegen dich geschrieben stehen: „Zu leicht erfunden.“ Z2.63.2 Teilen

Ihr beide habt ein Werk zu tun. Gib für immer dein Murren auf. Gestatte nicht, dass der strenge, habgierige, selbstsüchtige Geist deiner Frau deine Handlungen beherrscht. Du hast dich vom gleichen Geist genährt und ihr beide habt Gott beraubt. Ihr entschuldigt euch mit Armut, aber der Himmel weiß, dass dies nicht stimmt. Doch werden eure Worte gewiss wahr werden. Ihr werdet in der Tat arm sein, wenn ihr fortfahrt, die Liebe zur Welt zu hegen wie bisher. „Will ein Mensch Gott berauben? Doch ihr habt mich beraubt. Womit haben wir dich beraubt? Am Zehnten und Hebopfer. Darum seid ihr auch verflucht.“ Maleachi 3,8.9 (KJV). Löscht diesen Fluch so rasch wie möglich aus. Z2.63.3 Teilen

Bruder G, als Haushalter Gottes richte deinen Blick auf ihn. Ihm hast du Rechenschaft über deine Haushalterschaft abzulegen, nicht deiner Frau. Du handelst mit Gottes Gütern. Er hat sie dir nur für eine kleine Weile geliehen, um dich zu prüfen. Er will sehen, ob du reich wirst sein „an guten Werken“, gerne gibst, behilflich bist, ob du dir „Schätze sammeln“ und „einen guten Grund aufs Zukünftige“ legen willst, um „das wahre Leben“ zu ergreifen. 1.Timotheus 6,18.19. Gott wird sein Eigentum mit Zinsen zurückfordern. Möge er dir helfen, dich aufs Gericht vorzubereiten. Kreuzige dein Ich. Mögen die Gnadengaben des Geistes in euer beider Herzen lebendig sein. Treibt die Welt mit ihren verderblichen Lüsten aus. „Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist. So jemand die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters.“ 1.Johannes 2,15. Wenn euer Bekenntnis gleich hoch wie der Himmel ist, könnt ihr doch mit den Geheiligten, den Reinen und Heiligen keinen Teil am Himmelreich haben, wenn ihr selbstsüchtig seid und die Welt liebt. „Wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.“ Matthäus 6,21. Befindet sich euer Schatz im Himmel, wird auch euer Herz dort sein. Ihr werdet vom Himmel, vom ewigen Leben, von der unvergänglichen Krone sprechen. Habt ihr eure Schätze auf Erden angelegt, werdet ihr über irdische Dinge sprechen und euch mit Verlust und Gewinn beschäftigen. „Was hülfe es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und nähme Schaden an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben, damit er seine Seele wieder löse?“ Matthäus 16,26. Z2.63.4 Teilen

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Es ist Licht und Erlösung für euch vorhanden, wenn ihr nur fühlt, dass ihr es haben oder umkommen müsst. Jesus kann euch retten bis zum Äußersten. Aber Schwester G, wenn Gott je durch mich gesprochen hat — du bist betreffs deiner selbst schrecklich betrogen. Du brauchst eine gründliche Bekehrung, oder du wirst niemals zur Schar derer gehören, die ihre Kleider gewaschen und sie im Blute des Lammes weiß gemacht haben, so dass sie die große Trübsal überstehen können. Z2.64.1 Teilen

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