Portrait von Ellen White
A-   A+
A-   A+
Bücher
Achtung, noch nicht 100% für das Handy optimiert.
Ich arbeite parallel an der APP.
Kapitel 7: Vernachlässigung der Gesundheitsreform
Kapitel 7: Vernachlässigung der Gesundheitsreform
71

Lieber Bruder, liebe Schwester I, der Herr hat mir einige Dinge gezeigt, die euch betreffen, und ich fühle mich verpflichtet, euch zu schreiben. Ihr befandet euch unter der Anzahl derer, die mir vorgeführt wurden als solche, die in der Gesundheitsreform rückständig waren. Licht hat auf den Pfad geschienen, auf dem Gottes Volk pilgert. Doch folgen nicht alle dem Licht so rasch, wie Gottes Vorsehung es bestimmt und den Weg bahnt. Solange dies nicht geschieht, werden sie sich in Finsternis befinden. Wenn Gott zu seinem Volk spricht, beabsichtigt er, dass sie auf seine Stimme hören und ihr gehorchen. Als ich am letzten Sabbat sprach, erschienen vor mir deutlich eure blassen Gesichter, wie sie mir gezeigt worden waren. Ich sah euren Gesundheitszustand und die Unpässlichkeiten, unter denen ihr seit langem leidet. Es wurde mir gezeigt, dass ihr ungesund lebtet. Euer Appetit war ungesunder Art, und ihr habt den Geschmack auf Kosten des Magens befriedigt. Ihr habt eurem Magen Artikel zugeführt, die unmöglich in gutes Blut umgewandelt werden können. Dies hat der Leber eine große Last aufgebürdet, da die Verdauungsorgane in Unordnung waren. Ihr beide seid leberkrank. Die Gesundheitsreform würde sich für euch beide als sehr nützlich erweisen, wenn ihr sie strikt befolgtet. Dies habt ihr zu tun versäumt. Euer Appetit ist krankhaft, und weil ihr keinen Geschmack an einfacher Nahrung findet — ungesiebtem Weizenmehl, Gemüse und Früchte, zubereitet ohne Gewürze oder tierische Fette — übertretet ihr fortwährend Gottes Naturgesetze, denen ihr unterworfen seid. Während ihr dies tut, müsst ihr die Strafe erdulden, denn jede Übertretung hat ihre Strafe. Doch wundert ihr euch über euren anhaltend schlechten Gesundheitszustand. Z2.71.2 Teilen

72

Seid euch dessen gewiss, dass Gott keine Wunder wirken wird, um euch von den Folgen eurer Handlungsweise zu bewahren. Ihr habt nicht genügend Zufuhr frischer Luft gehabt. Bruder J hat in seinem Magazin gearbeitet, sich seinen Geschäften gewidmet und sich nur beschränkt der frischen Luft ausgesetzt und Bewegung verschafft. Seine Blutzirkulation ist träge. Er atmet nur mit den Lungenspitzen. Nur selten benutzt er beim Atmen die Bauchmuskeln. Magen, Leber, Lunge und Gehirn leiden unter Mangel an tiefen, vollen Atemzügen, die das Blut beleben und ihm eine helle, lebendige Farbe vermitteln würden. Nur so kann das Blut rein erhalten bleiben und jedem Teil des lebendigen Organismus Farbe und Lebenskraft verleihen. Z2.72.1 Teilen

Ihr, meine lieben Geschwister, könntet euch einer weit besseren Gesundheit erfreuen als bisher, und ihr könntet die vielen Unpässlichkeiten vermeiden, wenn ihr Mäßigkeit in allen Dingen üben würdet — Mäßigkeit in der Arbeit, Mäßigkeit im Essen und Trinken. Heiße Getränke schwächen den Magen. Käse sollte nie in den Magen gelangen. Weißes Brot kann dem Körper nicht die Kraft zuführen, die ihr im Vollkornbrot finden werdet. Der gewohnheitsmäßige Verzehr von Weißbrot kann den Körper nicht gesund erhalten. Ihr beide leidet unter einer untätigen Leber. Die Verwendung von weißem Mehl vermehrt die Schwierigkeiten, unter denen ihr leidet. Z2.72.2 Teilen

73

Es gib keine Behandlung, die euch von euren gegenwärtigen Schwierigkeiten befreien könnte, während ihr esst und trinkt, wie es eurer Gewohnheit entspricht. Ihr könnt das für euch selbst tun, was der erfahrenste Arzt nicht tun kann. Ändert eure Ernährungsweise. Um den Geschmack zu befriedigen, legt ihr euren Verdauungsorganen schwere Lasten auf, indem ihr dem Magen ungesunde Nahrung zuführt und manchmal noch in unmäßiger Menge. Dies ermüdet den Magen und macht ihn unfähig, selbst die gesündeste Nahrung richtig zu verarbeiten. Wegen eurer verkehrten Essgewohnheiten bleibt euer Magen ständig in geschwächtem Zustand. Eure Nahrung ist zu reichhaltig. Sie ist nicht einfach und natürlich zubereitet, sondern für den Magen völlig ungeeignet, wenn sie eurem Geschmack angepasst ist. Die Natur ist überlastet und ist entschlossen, euren Bemühungen, sie zu schwächen, Widerstand entgegenzusetzen. Erkältungen und Fieber sind das Resultat ihrer Versuche, sich der ihr auferlegten Last zu entledigen. Ihr erleidet die Strafen der übertretenen Naturgesetze. Gott hat euren Körper Gesetzen unterworfen, die ihr nicht ungestraft übertreten könnt. Ihr habt euch nach eurem Geschmack gerichtet, ohne an eure Gesundheit zu denken. Ihr habt einige Veränderungen vorgenommen, aber das sind gerade die ersten Schritte in der Reformdiät. Gott fordert Mäßigkeit in allen Dingen. „Ihr esset nun oder trinket oder was ihr tut, so tut es alles zu Gottes Ehre.“ 1.Korinther 10,31. Z2.73.1 Teilen

Von allen Familien, die ich kenne, benötigt keine den Nutzen der Gesundheitsreform mehr als die eure. Ihr stöhnt unter Schmerzen und Erschöpfung, für die ihr keine Erklärung findet. Ihr versucht, euch allem geduldig zu unterwerfen und glaubt, Anfechtungen dieser Art seien euer Los und von der Vorsehung bestimmt. Könnten eure Augen geöffnet werden, und könntet ihr Rückblick auf euer vergangenes Leben halten, zu erkennen, wodurch ihr in euren gegenwärtigen Zustand schwacher Gesundheit geraten seid, würdet ihr über eure Blindheit erstaunt sein, nicht schon früher die wahren Ursachen erkannt zu haben. Ihr habt einen unnatürlichen Appetit entwickelt und könnt euch nicht in dem Maße eurer Mahlzeiten erfreuen, wie es der Fall wäre, wenn ihr euch in rechter Weise eures Appetits bedient hättet. Ihr habt eure Natur verdorben und die Folgen erdulden müssen, so schmerzhaft sie waren. Z2.73.2 Teilen

74

Die Natur erträgt Missbrauch so lange es ihr ohne Widerstand möglich ist; doch dann erhebt sie sich und macht eine heftige Anstrengung, sich von den Hindernissen und der üblen Behandlung, die ihr zuteil wurde, zu befreien. Dann stellen sich Kopfschmerzen, Erkältungserscheinungen, Fieber, Nervosität, Lähmungen und andere Übel ein, zu zahllos, um sie zu nennen. Verkehrtes Verhalten im Essen und Trinken zerstört die Gesundheit und damit das Lebensglück. Oh, wie oft habt ihr etwas um den Preis eines erhitzten Systems, Verlust des Appetits und einer schlaflosen Nacht gekauft, was ihr eine gute Mahlzeit nanntet! Unfähigkeit, euch der Nahrung zu erfreuen, Mangel an Schlaf, Stunden der Schmerzen — alles um ein Essen, das den Geschmack befriedigte! Tausende haben ihrer Esslust nachgegeben, haben eine gute Mahlzeit eingenommen, wie sie es nannten, und haben als Folge Fieber oder eine akute Krankheit bekommen, sogar mit Todesfolge. Das war Gaumenfreude, erkauft unter ungeheuren Kosten. Und doch haben viele dies getan, und auf diese Selbstmörder wurden von ihren Freunden und Pastoren Lobreden gehalten, die sie bei ihrem Ableben direkt in den Himmel beförderten. Welch ein Gedanke! Schlemmer im Himmel! Nein, nein, solche werden niemals durch die Perlentore der goldenen Stadt Gottes eingehen. Sie werden nie zur Rechten Jesu, des köstlichen Heilandes, des Mannes von Golgatha, erhöht werden, dessen Leben fortwährende Selbstverleugnung und Opferbereitschaft war. Ihnen ist ein Platz unter den Unwürdigen bestimmt, die keinen Teil am besseren Leben, dem ewigen Erbe, haben. Z2.74.1 Teilen

Gott fordert von allen Menschen, dass sie ihm ihre Leiber als ein lebendiges Opfer darbringen, nicht als ein totes, sterbendes Opfer, das durch ihre eigene Handlungsweise geschwächt und mit Unreinigkeiten und Krankheiten angefüllt ist. Gott will ein Opfer voller Leben haben. Er sagt uns, dass der Körper der Tempel des heiligen Geistes, dessen Wohnung ist, und er gebietet allen, die sein Bild an sich tragen, für ihren Körper zu sorgen, dass sie ihm dienen und ihn verherrlichen können. „Ihr seid nicht euer selbst“, sagt der inspirierte Apostel, „denn ihr seid teuer erkauft, darum so preiset Gott an eurem Leibe und in eurem Geiste, welche sind Gottes.“ 1.Korinther 6,19.20. Um dies tun zu können, fügt eurer Tugend Erkenntnis zu, eurer Erkenntnis Mäßigkeit, und eurer Mäßigkeit Geduld. Es ist eine Pflicht, zu wissen, wie man den Körper bei bester Gesundheit erhält, und es ist eine heilige Pflicht, dem Licht zu folgen, das Gott in Gnaden geschenkt hat. Wenn wir unsere Augen vor dem Licht verschließen aus Furcht, dass wir unsere Verkehrtheiten erkennen könnten, die wir nicht bereit sind aufzugeben, wird unsere Sünde dadurch nicht geringer, sondern größer. Wenn man sich in einer Sache von dem Licht abwendet, wird es auch in einer anderen missachtet. Es ist eine ebenso große Sünde die Naturgesetze zu übertreten wie eines der Zehn Gebote zu brechen, denn wir können weder das eine noch das andere tun, ohne Gottes Gesetz zu übertreten. Wir können den Herrn nicht von ganzem Herzen, ganzem Gemüt, ganzer Seele und allen Kräften lieben, während wir unseren Appetit und Geschmack viel mehr lieben als den Herrn. Täglich schmälern wir unsere Kraft, den Herrn zu verherrlichen, während er all unsere Kräfte und unsern ganzen Verstand fordert. Durch unsere verkehrten Gewohnheiten verringern wir unseren Halt am Leben, und dabei bekennen wir, Christi Nachfolger zu sein, die sich auf die Unsterblichkeit vorbereiten. Z2.74.2 Teilen

75

Meine Geschwister, ihr habt ein Werk zu tun, das niemand anders für euch verrichten kann. Erwacht aus eurer Gleichgültigkeit, und Christus wird euch Leben geben. Verändert eure Lebensweise, euer Essen, euer Trinken und eure Arbeit. Während ihr weiterhin dem Kurs folgt, den ihr seit Jahren eingeschlagen habt, könnt ihr heilige und ewige Dinge nicht klar unterscheiden. Euer Empfindungsvermögen ist abgestumpft und euer Verstand umwölkt. Ihr seid nicht in der Gnade und der Erkenntnis der Wahrheit gewachsen, wie es euer Vorrecht war. Eure geistliche Gesinnung hat nicht zugenommen, sondern ist mehr und mehr verblasst. Ihr seid zu schnell gewesen, Eigentum zu erwerben. Ihr seid in Gefahr gewesen, andere zu übervorteilen, indem ihr nur auf eure eigenen Interessen bedacht seid. So wie ihr wünscht, dass andere eure Interessen in Betracht ziehen, sollt ihr es auch mit den ihren tun. Ihr habt Selbstsucht in euch gefördert, die überwunden werden muss. Prüft genau eure Herzen. Ahmt in eurem Leben das unfehlbare Vorbild nach, und alles wird mit euch in Ordnung sein. Erhaltet euch ein reines Gewissen vor Gott. Verherrlicht in allem seinen Namen. Gebt euren Egoismus und eure Selbstliebe auf. Z2.75.1 Teilen

76

„Und stellet euch nicht dieser Welt gleich, sondern verändert euch durch die Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen möget, welches da sei der gute, wohlgefällige und vollkommene Gotteswille.“ Römer 12,2. Die Sitten und Gewohnheiten der Menschen können euch nicht als Maßstab dienen. Wie beschränkt eure Verhältnisse auch sein mögen, gestattet euch nie, andere zu übervorteilen. Satan wird euch versuchen, dies zu tun und wird euch darin keine Ruhe lassen. Es ist einem Kaufmann möglich, ein Christ zu sein und vor Gott redlich zu bleiben. Um dies jedoch tun zu können, ist fortwährende Wachsamkeit notwendig und ernstes Gebet vor Gott, vor den üblen Praktiken dieses verdorbenen Zeitalters, nämlich sich auf Kosten anderer zu bereichern, bewahrt zu bleiben. Ihr befindet euch in einer schwierigen Lage, Fortschritte im göttlichen Leben zu machen. Ihr habt ein Prinzip, aber ihr verlasst euch nicht völlig auf Gott. Ihr vertraut zu viel auf eure eigene schwache Kraft. Ihr bedürft göttlicher Hilfe, einer Macht, die nicht in euch selbst gefunden wird. Es ist jemand da, den ihr um Rat bitten könnt, dessen Weisheit unendlich ist. Er hat euch eingeladen, zu ihm zu kommen, denn er will euren Bedürfnissen abhelfen. Wenn ihr im Glauben alle Sorgen auf ihn werft, der auf die Sperlinge achtet, vertraut ihr nicht umsonst. Wenn ihr euch auf seine sicheren Verheißungen verlasst und an eurer Ehrlichkeit festhaltet, werdet ihr von Engeln Gottes umgeben sein. Beharrt in guten Werken, die aus dem Glauben kommen, vor Gott. Dann wird der Herr eure Schritte ordnen und er wird seine segnende Hand nicht von euch abziehen. Z2.76.1 Teilen

77

Wenn es euch überlassen bliebe, euren eigenen Weg zu wählen, würdet ihr sicher ernstliche Fehler machen und bald Schiffbruch im Glauben erleiden. Tragt eure Sorgen und Lasten zum Bürdenträger. Lasst nicht zu, dass ein Makel euren christlichen Charakter befleckt. Nie, nie solltet ihr um Gewinnes willen euren Lebensbericht im Himmel, der von allen Engeln und von eurem selbstverleugnenden Erlöser gelesen wird, mit Übervorteilung, Habgier, Selbstsucht und unrechtem Handel besudeln. Solch ein Verhalten mag euch Nutzen bringen, wie diese Welt es betrachtet. Doch im Licht des Himmel betrachtet, würde es sich als ein ungeheurer, nicht wieder gut zu machender Verlust erweisen. „Gott sieht nicht wie ein Mensch sieht.“ In anhaltendem völligem Vertrauen ist Sicherheit, da gibt es keine Furcht vor zukünftigem Übel. Diese geborgte Sorge und Furcht wird aufhören. Wir haben einen himmlischen Vater, der für seine Kinder sorgt, und in jeder Notzeit reicht seine Gnade aus. Wenn wir die Verwaltung der uns betreffenden Dinge in die eigene Hand nehmen und auf eigene Weisheit vertrauen, mögen wir uns wohl ängstigen und Verluste erwarten, da sie sicher kommen werden. Z2.77.1 Teilen

Völlige, ganzherzige Weihe an Gott wird von uns gefordert. Während der Erlöser sündiger Sterblicher für uns wirkte und litt, verleugnete er sich selbst. Sein ganzes Leben war eine fortwährende Szene von Plackerei und Entbehrung. Hätte er gewollt, hätte er seine Tage auf Erden in Bequemlichkeit und Fülle zubringen und sich aller Vergnügungen und Freuden dieses Lebens erfreuen können. Aber er lebte nicht, um sich selbst zu befriedigen, sondern um Gutes zu tun, andere von Leiden zu befreien und denen zu helfen, die des Beistandes am meisten bedurften. Er litt bis zu seinem Ende. Die Strafe lag auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und er hat unser aller Sünden getragen. Der bittere Kelch galt uns, es waren unsere Sünden. Aber unser teurer Heiland nahm den Kelch von unseren Lippen und trank ihn selbst. An seiner Statt bietet er uns den Kelch der Gnade, des Segens und des Heils. Oh, welch ein unermessliches Opfer für die gefallene Rasse! Welch eine Liebe, welch eine wunderbare, unvergleichliche Liebe! Sollten wir nach diesem Beweis des Erdulders, um seine Liebe zu zeigen, vor kleinen Prüfungen zurückschrecken, die wir zu tragen haben? Können wir Christum lieben und uns weigern, das Kreuz zu tragen? Möchten wir gerne bei ihm in der Herrlichkeit sein, und ihm nicht folgen wollen vom Richthaus nach Golgatha? Wenn Christus in uns die Hoffnung der Herrlichkeit ist, werden wir ihm nachwandeln, sein Leben der Opferbereitschaft, um andere zu segnen, nachahmen. Wir werden den Kelch trinken und mit der Taufe getauft werden. Wir werden um seinetwillen ein Leben der Weihe, der Prüfungen und der Selbstverleugnung willkommen heißen. Der Himmel wird billig genug sein, welche Opfer auch gebracht werden müssen, um ihn zu erlangen. Z2.77.2 Teilen

22313
106079
Weiter zu "Kapitel 8: Liebe zu den Irrenden"
Stichwörter