Portrait von Ellen White
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Kapitel 11: Ein verletztes Gewissen
Kapitel 11: Ein verletztes Gewissen
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Lieber Bruder N! Aus Pflichtgefühl heraus sehe ich mich veranlasst, an dich einige Zeilen zu richten. Es wurden mir bestimmte Dinge gezeigt, die dich betreffen und die ich dir nicht vorzuenthalten wage. Ich sah, dass Satan aus der Tatsache, dass deine Frau die Wahrheit nicht angenommen hat, Vorteile zog. Du wurdest in die Gesellschaft einer verdorbenen Frau getrieben, die selbst am Rande des Verderbens steht. Sie nahm an deinen unglücklichen Eheverhältnissen starken Anteil. Wie die Schlange in Eden bezauberte sie dich durch ihr Verhalten. Sie erweckte in deinem Herzen den Eindruck, dass du ein betrogener Mann seiest; dass deine Frau deine Gefühle nicht achte und deine Liebe nicht erwidere; dass du in deiner ehelichen Verbindung eine falsche Wahl getroffen hättest. Schließlich hast du dir selbst eingebildet, dass die Ehe mit der Frau, die du zur Lebensgefährtin erwählt hattest, unerträglichen Fesseln gleiche. Du gingst zu diesem scheinheiligen „Engel“, um Mitgefühl zu finden. Du hast ihr das anvertraut, was zu wissen nur deiner Frau zukommt, der du versprochen hast, sie zu lieben, zu ehren und zu schützen, solange ihr lebt. Du hast versäumt, ständig zu wachen und zu beten, damit du nicht der Versuchung erliegst. Deine Seele wurde durch diesen Frevel entstellt. Du hast deinem Lebensbericht im Himmel einen furchtbaren Schandfleck aufgeprägt. Dennoch wird tiefe Reue und Demütigung vor Gott von ihm angenommen werden. Das Blut Christi vermag von allen diesen Sünden zu reinigen. Z2.92.2 Teilen

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Du bist gefallen, sehr tief gefallen! Satan lockte dich in sein Netz und überließ es dann dir, dich, so gut du vermagst, loszureißen. Du wurdest gequält, verwirrt und schrecklich versucht. Dich plagt dein schuldbeladenes Gewissen. Du zweifelst an dir selbst und bildest dir ein, dass jeder andere dir gleichfalls misstrauen müsste. Du hast kein Selbstvertrauen und stellst dir vor, dass deine Brüder auch kein Vertrauen zu dir haben. Satan hält dir oft die Vergangenheit vor Augen und sagt dir, dass der Versuch, die Wahrheit auszuleben, für dich zwecklos sei. Der Weg sei zu schmal für dich. Du bist überwunden. Jetzt ist Satan durch deinen sündigen Wandel im Vorteil und will dich glauben machen, für dich gäbe es keine Erlösung mehr. Du hast dich auf dem Kampffeld Satans in einen folgenschweren Streit eingelassen. Du hast die Schranke, die um jede Familie gezogen ist und die sie heiligt, niedergerissen. Jetzt quält dich Satan nahezu ununterbrochen. Ja, du kommst gar nicht mehr zur Ruhe. Du hast deinen Frieden verloren und versuchst nun, deine Brüder für deine widerstreitenden Gefühle, für deine Zweifel und Besorgnisse verantwortlich zu machen. Du meinst, dass sie nicht recht handeln, dass sie dir keine Aufmerksamkeit schenken. Das liegt jedoch an dir selbst. Du willst deinen eigenen Weg gehen und beugst dein Herz nicht vor Gott, um dich gebrochen und zerknirscht, völlig zerschlagen und sündenbefleckt auf seine Gnade zu werfen. Wenn du hartnäckig bleibst, werden deine Bemühungen, dir selbst zu helfen, dein sicheres Verderben zur Folge haben. Z2.93.1 Teilen

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Gib deine Eifersüchteleien und deine Tadelsucht auf! Lenke deine Aufmerksamkeit auf dich selbst. Rette deine eigene Seele durch demutsvolle Reue, indem du dich allein auf das Blut Christi verlässt! Leiste eine gründliche Arbeit für die Ewigkeit! Wenn du dich von der Wahrheit abwendest, bist du verloren und auch deine Familie ist zu Grunde gerichtet. Nachdem alle Schutzmauern, die die Unantastbarkeit und die Vorrechte eurer Familienbande heilig wahrten, niedergerissen wurden, ist es schwierig, sie wieder zu errichten. Aber in der Kraft Gottes und nur allein in seiner Kraft kannst du es erreichen. Wahrheit, heilige Wahrheit, wird dein Anker sein und dich davor bewahren, dass du in der verhängnisvollen Strömung dem Verbrechen und Verderben entgegengetrieben wirst. Z2.94.1 Teilen

Ein einmal verletztes Gewissen ist stark geschwächt. Es braucht die Kraft, die aus steter Wachsamkeit und unaufhörlichem Gebet erwächst. Du stehst auf unsicherem Boden und bist auf all die Kraft angewiesen, die die Wahrheit dir bieten kann, um dich zu festigen und vor dem völligen Zusammenbruch zu bewahren. Die Entscheidung zwischen ewigem Leben und ewigem Tod liegt in deiner Hand! Was wirst du wählen? Hättest du die Notwendigkeit, nach bestimmten Grundsätzen und nicht impulsiv zu handeln eingesehen, dann ließest du dich nicht so schnell entmutigen, sondern könntest Härten begegnen und wärst nicht unterlegen, wie es geschehen ist. Du hast aus plötzlichem Antrieb gehandelt. Du warst nicht bereit, wie unser vollkommenes Vorbild, den Widerspruch der Sünder gegen dich selbst zu erdulden. Wir werden ermuntert, uns seiner zu erinnern, damit unser Gemüt nicht müde und zaghaft werde. Schon als Kind warst du schwach und hattest keine Kraft zur Ausdauer. Du hast nicht das Bedürfnis empfunden, im Glauben gegründet, gestärkt, gefestigt und überzeugt zu sein. Z2.94.2 Teilen

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Du hast geglaubt, dass es deine Pflicht sei, andere die Wahrheit zu lehren, statt dich selbst belehren zu lassen. Du musst nun bereit sein, wieder Schüler zu werden und die Wahrheit anzunehmen, und aufhören mit deiner Kritiksucht, deinem Misstrauen und deinem Klagen. Sanftmütig sollst du das umgestaltende Wort annehmen, denn es vermag deine Seele zu retten. Es hängt von dir ab, ob du Glück oder Elend erfahren wirst. Du hast dich einmal der Versuchung ergeben und kannst nun deiner eigenen Kraft nicht mehr vertrauen. Satan besitzt große Gewalt über dein Gemüt, und du wirst ohne Halt dastehen, wenn du dich von dem Einhalt gebietenden Einfluss der Wahrheit losreißt. Dieser Einfluss war dir ein Schutz, der dich vor Schuld und Missetat bewahrte. Deine einzige Hoffnung besteht darin, dich durch ein wohlgeordnetes Leben und durch Gott wohlgefällige Gespräche gründlich zu bekehren und das Vergangene wieder gutzumachen. Z2.95.1 Teilen

Du hast nach Gefühlen gehandelt; Erregung entsprach deinem Wesen. Deine einzige Hoffnung liegt jetzt darin, die begangene Übertretung von Gottes Gesetz zu bereuen und deine Seele durch Gehorsam zur Wahrheit zu reinigen. Pflege Lauterkeit der Gesinnung und des Lebens. Die Gnade Gottes wird dich stärken, um deine Leidenschaften zu bezähmen und deine Esslust zu zügeln. Wenn du aufrichtig wachst und betest, wird dir der Heilige Geist helfen, das Werk zu vollenden und unserem unfehlbaren Vorbild ähnlich zu werden. Z2.95.2 Teilen

Solltest du aber den heiligenden, einschränkenden Einfluss der Wahrheit abschütteln wollen, wird dich Satan ohne Einschränkung seinem Willen unterwerfen. Du wirst in Gefahr kommen, deiner Esslust und deinen Leidenschaften Raum zu geben, und üblen Gewohnheiten, sinnlichen Lüsten und verabscheuungswürdigen Wünschen nachgeben. Statt auf deinem Angesicht auch in Prüfungen und Trübsalen wie der treue Henoch eine heitere Gelassenheit zu zeigen, indem es voller Hoffnung leuchtet und jenen Frieden trägt, der höher ist als alle Vernunft, werden sich auf deinen Zügen wollüstige Gedanken und Begierden ausdrücken. Du wirst an Stelle des Göttlichen den Stempel des Satanischen an dir tragen. Z2.95.3 Teilen

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„Durch welche uns die teuren und allergrößten Verheißungen geschenkt sind, nämlich, dass ihr dadurch teilhaftig werdet der göttlichen Natur, so ihr fliehet die vergängliche Lust der Welt.“ 2.Petrus 1,4. Es ist jetzt dein Vorrecht, durch demütiges Bekennen und aufrichtige Reue den Herrn beim Wort zu nehmen und zu ihm zurückzukehren. Das teure Blut Christi kann dich von aller Untugend reinigen, all deine Sündenlast von dir nehmen und dich in ihm zur Vollkommenheit führen. Die Gnadengaben des Herrn sind für dich noch erreichbar, wenn du sie annehmen willst. Um deiner gekränkten Frau und deiner Kinder willen, die ja deines Blutes sind: Höre auf zu sündigen und befleißige dich, recht zu handeln! Was du säst, wirst du auch ernten. Wenn du aufs Fleisch säst, wirst du Verderben ernten; wenn du aber auf den Geist säst, wirst du das ewige Leben ernten. Z2.96.1 Teilen

Du musst deine Empfindlichkeit und deine Krittelei überwinden. Du bist argwöhnisch, weil dir andere nicht die Aufmerksamkeit widmen, die du erwartest. Du darfst nicht an Erfahrungen hängen, die sich auf Gefühle stützen und einen etwas fanatischen Anstrich haben. Das ist unsicher. Grundsätzliche und einsichtsvolle Entscheidungen sollten dein Handeln bestimmen. Forsche in der Schrift, und sei jedem Menschen gegenüber zur Verantwortung bereit, der Grund fordert der Hoffnung, die in dir ist, und das mit Sanftmut und Gottesfurcht. Lass deine Selbstüberheblichkeit absterben! „Reiniget die Hände, ihr Sünder, und machet eure Herzen keusch, ihr Wankelmütigen. Seid elend und traget Leid und weinet; euer Lachen verkehre sich in Weinen und eure Freude in Traurigkeit.“ Jakobus 4,8.9. Wenn du von Versuchungen und üblen Gedanken gequält wirst, gibt es nur einen, den du um Hilfe und Beistand anrufen kannst. Flüchte dich zu ihm in deiner Schwachheit. In seiner Nähe zerbrechen Satans Pfeile. Sie können dir nicht schaden. Die im Aufblick zu Gott getragenen Prüfungen und Anfechtungen werden dich reinigen und demütig machen; aber gefährden und zugrunde richten werden sie dich nicht. Z2.96.2 Teilen

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