Portrait von Ellen White
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Kapitel 12: Warnungen und Tadel
Kapitel 12: Warnungen und Tadel
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Lieber Bruder O, es wurde mir gezeigt, dass du in Finsternis gehüllt warst, die nicht durch Lichtstrahlen von Jesu erhellt wurde. Du schienst dir deiner Gefahr nicht bewusst zu sein. Du befandest dich in einem Zustand der Gleichgültigkeit, gefühllos und unbekümmert. Ich fragte nach der Ursache dieses angsterweckenden Zustandes. Ich wurde um Jahre zurückgeführt und sah, dass du durch die Wahrheit, nachdem du sie angenommen hattest, nicht geheiligt worden bist. Du hast deiner Esslust und niederen Leidenschaften gefrönt, die deiner geistlichen Gesinnung hindernd im Wege standen. Es wurde mir gezeigt, dass Gott durch die Geistesgaben, die er der Gemeinde verliehen hat, Licht zukommen lässt, welches unterweist, Rat erteilt, leitet, tadelt und warnt. Diese Zeugnisse, von denen du zu glauben vorgabst, dass sie von Gott kommen, hast du nicht ausgelebt. Licht zu missachten heißt, es verwerfen. Die Verwerfung des Lichts bindet Menschen mit Ketten der Finsternis und des Unglaubens. Z2.97.1 Teilen

Es wurde mir vorgeführt, dass du deine Familie vergrößert hast, ohne die Verantwortlichkeit zu bedenken, die du damit übernommen hast. Es ist dir unmöglich gewesen, deiner Gefährtin oder deinen Kindern Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Deine erste Frau hätte nicht sterben müssen, aber du hast ihr Sorgen und Lasten auferlegt, die sie das Leben kosteten. Deine jetzige Frau hat ein hartes Los. Ihre Lebenskraft ist nahezu erschöpft. Indem ihr eure Familie so rasch vergrößert habt, seid ihr arm geblieben; und die Mutter, die mit dem Aufziehen der jungen Familienmitglieder beschäftigt ist, hat keine Lebenschance. Sie hat ihre Kinder unter ungünstigsten Verhältnissen stillen müssen, während sie vom Kochen am Herd überhitzt war. Sie konnte die Kinder nicht unterweisen, wie es ihre Aufgabe gewesen wäre, noch konnte sie deren Gewohnheiten im Essen und Arbeiten überwachen. Das Essen ungesunder Nahrung und andere Übertretungen der Gesetze, denen unser Leben unterworfen ist, hat Krankheit und vorzeitigen Tod deiner älteren Kinder zur Folge gehabt. Krankheiten wurden auf sie vererbt, und der reichliche Genuss von Fleischspeisen hat die Schwierigkeiten nur noch vermehrt. Das Essen von Schweinefleisch hat einen außerordentlich gefährlichen Krankheitserreger, der im Organismus schlummerte, zum Leben erweckt und gestärkt. Deine Kinder sind bereits der Vitalität beraubt, bevor sie geboren werden. Du hast der Tugend keine Erkenntnis hinzugefügt, und deine Kinder sind nicht darin unterrichtet worden, wie sie sich den besten Gesundheitszustand erhalten können. Niemals sollte Schweinefleisch auf eurem Tisch erscheinen. Z2.97.2 Teilen

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Deine Kinder wuchsen auf ohne jede Erziehung, die darauf abzielt, sie zu Christen heranzubilden. In vielerlei Hinsicht hast du dein Vieh besser behandelt als deine Kinder. Du hast deine Pflicht deinen Kindern gegenüber nicht erfüllt, sondern hast sie in Unwissenheit aufwachsen lassen. Du hast die Verantwortlichkeit nicht erkannt, die du auf dich nahmst, indem du eine so zahlreiche Herde in die Welt brachtest, für deren Errettung du in großem Maße verantwortlich bist. Dieser Verantwortung kannst du dich nicht entziehen. Du hast deine Kinder ihrer Rechte beraubt, indem du dich nicht für ihre Erziehung interessiert noch sie geduldig und treu darin unterwiesen hast, Charaktere für den Himmel zu formen. Dein Verhalten hat viel dazu beigetragen, ihr Vertrauen in dich zu zerstören. Du bist streng, anmaßend und tyrannisch. Du bist zornig, du schimpfst und tadelst, und dadurch verlierst du ihre Zuneigung. Du behandelst sie so, als hätten sie keine Rechte, als wären sie Maschinen, die du nach Lust und Laune mit deinen Händen dirigieren kannst. Du erweckst Zorn in ihnen, und oft entmutigst du sie. Sie bekommen keine Liebe und Zuneigung zu spüren. Liebe erweckt Liebe, Zuneigung erweckt Zuneigung. Der Geist, den du gegenüber deinen Kindern offenbarst, wird in dir selbst Widerhall finden. Z2.98.1 Teilen

Du befindest dich in einer kritischen Lage und bist dir dessen nicht bewusst. Wer unmäßig isst, kann nicht geduldig sein. Zuerst kommt Mäßigkeit, dann folgt die Geduld. Du hast so lange dem eigenen Ich gelebt und bist den Eingebungen deines Herzens gefolgt, dass du heilige Dinge nicht unterscheiden kannst. Genusssucht und Leidenschaften haben dich beherrscht. Die edleren Geisteskräfte wurden von niederen Trieben beherrscht. Die tierischen Neigungen sind erstarkt. Wenn die Vernunft vom Appetit beherrscht wird, wird das Empfinden für heilige Dinge geschwächt. Die Verstandeskräfte sind herabgemindert, die Zuneigungen ungeheiligt, und Worte und Handlungen offenbaren, was im Herzen ist. Durch deine Unterhaltung und dein Betragen wurde Gott entehrt und sein Missfallen erregt. Deine Worte waren nicht wohl gewählt. Niedrige, gemeine Ausdrücke kommen ganz natürlich aus deinem Mund, sogar in der Gegenwart von Kindern und Jugendlichen. In dieser Hinsicht hast du einen schlechten Einfluss ausgeübt. Z2.98.2 Teilen

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Dein Beispiel war nicht rechter Art. Du bist deinen eigenen Kindern und den Kindern von Sabbathaltern, die den Herrn suchten, direkt im Wege gestanden. Diesbezüglich kann dein Verhalten nicht streng genug getadelt werden. „Wes das Herz voll ist, geht der Mund über. Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus seinem guten Schatz des Herzens; und ein böser Mensch bringt Böses hervor aus seinem bösen Schatz. Ich sage euch aber, dass die Menschen müssen Rechenschaft geben am Jüngsten Gericht von einem jeglichen unnützen Wort, das sie geredet haben. Aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Worten wirst du verdammt werden.“ Matthäus 12,35-37. Dein Herz muss durch Gehorsam zur Wahrheit geläutert, gereinigt und geheiligt werden. Nichts kann dich retten, nur eine gründliche Bekehrung — eine rechte Erkenntnis deiner Sündhaftigkeit und eine völlige Umwandlung deines Gemüts. Z2.99.1 Teilen

Du bist überaus eifrig gewesen zu betonen, wie wichtig es sei, unseren Glauben nicht durch unsere Werke zu verleugnen. Damit hast du entschuldigt, dass du deinen Kindern keine Gelegenheit eingeräumt hast, eine Ausbildung zu erlangen, nicht einmal in den alltäglichen Wissenszweigen. Was du brauchst, ist Selbsterkenntnis. Aber zuerst musst du einsehen, wie notwendig es ist, diese zu erlangen. Deine Kinder benötigen Kenntnisse, doch ihnen wird das Vorrecht verweigert, sie zu erlangen. Mit diesem großen Mangel können sie keine nützlichen Glieder der Gesellschaft werden, und auch ihre religiöse Erziehung wird darunter leiden. Eine schwere Verantwortung ruht vor deiner Tür. Du verkürzt das Leben deiner Frau. Wie kann sie Gott an ihrem Leib und Geist verherrlichen, die sein Eigentum sind? Z2.99.2 Teilen

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Gott hat dir Licht und Erkenntnis gegeben. Du hast vorgegeben, daran zu glauben, als direkt von ihm kommend, Licht darüber, dass du deine Esslust bezähmen musst. Du weißt, dass der Verzehr von Schweinefleisch in direktem Widerspruch zu seinem ausdrücklichen Gebot steht, nicht weil er seine Autorität hervorkehren wollte, sondern weil es denen schadet, die es essen. Seine Verwendung verunreinigt das Blut und erfüllt den Organismus mit schädlichen Krankheitserregern, worunter der ganze Körper leidet. In besonderer Weise werden die feinen, empfindlichen Gehirnnerven geschwächt und so getrübt, dass heilige Dinge nicht erkannt, sondern mit gewöhnlichen Dingen auf die gleiche Stufe gestellt werden. Das Licht betreffs dieses schädlichen Nahrungsartikels, der die Ursache von Krankheiten ist, kam, sobald Gottes Volk imstande war, es zu ertragen. Hast du das Licht befolgt? Z2.100.1 Teilen

Du hast dich direkt gegen das Licht gewandt, das Gott bezüglich des Gebrauchs von Tabak gegeben hat. Die Befriedigung der Genusssucht hat das vom Himmel gesandte Licht ausgelöscht, und du hast aus dieser schädlichen Befriedigung einen Abgott gemacht. Tabak ist dein Götze. Du hast ihn anstatt Gott angebetet. Zu gleicher Zeit gibst du vor, großen Glauben an die Gesichte zu haben, handelst aber direkt dagegen. Seit Jahren hast du nicht den geringsten Fortschritt im geistlichen Leben gemacht. Stattdessen bist du schwächer und schwächer geworden und in immer dichtere Finsternis geraten. Du bist sehr traurig über die Handlungsweise von Bruder P gewesen, der der Wahrheit widerstanden hat. Den schwachen, entmutigten Zustand der Gemeinde hast du seinem Widerstand zugeschrieben. Es ist wahr, dass er dem Fortschritt des Werkes Gottes in ... ein großes Hindernis war. Aber dein Verhalten, während du vorgibst, die Wahrheit zu kennen und Erfahrung im Werke Gottes zu haben, war ein noch größeres Hindernis. Wärest du im Rate Gottes gestanden und durch die Wahrheit geheiligt gewesen, zu der du dich bekanntest, hätte Bruder P nicht so viele Zweifel gehabt. Deine Stellung als Verteidiger der Gesichte ist für jene, die nicht daran glaubten, ein Stein des Anstoßes gewesen. Es wurde mir gezeigt, dass dein Bruder, der sehr unter dem traurigen Zustand der Gemeinde litt, versuchte, sich von der schweren Last zu befreien, die ihn fast erdrückte, indem er das Werk verließ, um sein Leben zu retten. Ich sah, dass Gottes Fürsorge über Bruder und Schwester R wachte. Wenn ihr Glauben nicht wankte, würden sie noch Gottes Heil in ihrem eigenen Haus und in der Gemeinde erfahren. Z2.100.2 Teilen

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Mir wurde der Fall von Bruder und Schwester S vorgeführt. Sie haben schwere Zeiten durchlebt; die Wogen schlugen fast über ihren Häuptern zusammen. Doch Gott liebt sie. Wenn sie ihm glaubensvoll ihr Schicksal anvertrauen, wird er sie geläutert aus dem Feuerofen der Trübsal hervorbringen. Bruder S sieht alles zu schwarz. Er hat daran gezweifelt, ein Gotteskind zu sein. Ja, er hat an seiner Erlösung gezweifelt. Ich sah, dass er sich nicht so sehr anstrengen sollte, um zu glauben. Er sollte Gott vertrauen, wie ein Kind sein Vertrauen auf die Eltern setzt. Er macht sich zu viele Sorgen — er windet sich aus Christi Armen und gibt dem Feind Gelegenheit, ihn zu versuchen und zu belästigen. Gott ist mit der Schwachheit des Körpers und des Geistes bekannt und wird ihn nicht über seine Kräfte fordern. Er hat sich bemüht, treu und gewissenhaft sein Bekenntnis auszuleben. Unwissend hat er in mancherlei Hinsicht Fehler begangen. Er hat es als notwendig angesehen, in der Zucht seiner Kinder streng zu sein und ist dabei zu weit gegangen. Kleine Vergehen hat er zu hart bestraft. Dies hat das Vertrauen des Sohnes in seinen Vater in gewissem Maße geschwächt. Während seiner Krankheit hat die Einbildungskraft von Bruder S gelitten. Sein Nervensystem war zerrüttet, und er dachte, dass seine Kinder nicht das Mitgefühl und die Liebe ihm gegenüber offenbarten, die ihm zustanden. Aber dies war eine Folge seiner Krankheit. Satan wollte ihn vernichten und ihn und seine armen Kinder entmutigen. Gott rechnet ihm dies nicht an. Seine Kinder haben eine größere Bürde zu tragen als viele andere, die älter sind als sie. Sie benötigen sorgfältige Erziehung, verständnisvolle Anleitung, gepaart mit Mitgefühl, Liebe und großer Zärtlichkeit. Z2.101.1 Teilen

Die Mutter besaß besondere Kraft und Weisheit von Gott, ihren Mann zu ermutigen und ihm zu helfen. Sie verband die Kinder mit ihrem Herzen und stärkte ihre Zuneigung zu ihren Eltern und zueinander. Ich sah, dass Engel der Barmherzigkeit diese Familie umgaben, obgleich die Aussichten düster und unheilvoll waren. Diejenigen, die tiefes Mitgefühl für Bruder S hegten, werden niemals Ursache haben, dies zu bedauern, denn er ist ein Gotteskind und Gott liebt ihn. Der geschwächte Zustand der Gemeinde hat sich sehr nachteilig auf seine Gesundheit ausgewirkt. Alles erschien ihm so düster. Er misstraute sich selbst und war zu Tode betrübt. Er hätte nicht auf diese Dinge schauen sollen, sondern auf Jesum, der unser unfehlbares Vorbild ist. Er muss Frohsinn und Mut im Herrn hegen — von Glaube und Hoffnung reden, in Gott ruhen und nicht denken, dass von ihm hartes, anstrengendes Bemühen gefordert werde. Alles, was Gott fordert, ist einfaches Vertrauen — sich in seine Arme sinken zu lassen, mit all seinen Schwächen, seiner Zerbrochenheit und Unvollkommenheit. Jesus will den Hilflosen helfen und diejenigen aufbauen, die sich ihrer Schwachheit voll bewusst sind. Durch die Geduld, den Glauben und die Unterwerfung in seine Anfechtung wird Gott verherrlicht. Oh, dies wird die Macht der Wahrheit bezeugen, zu der wir uns bekennen. Sie ist uns Trost, wenn wir ihn brauchen; sie ist Stütze, wenn jede irdische Stütze versagt und entfernt ist. Z2.101.2 Teilen

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Mir wurde auch der Fall von Bruder T gezeigt. Er hat sich in ein Knechtschaftsjoch begeben, das Gott ihm nicht auferlegt hat. Es gefällt Gott nicht, wenn betagte Väter ihre Haushalterschaft in die Hände ungeheiligter Kinder legen, selbst wenn diese sich zur Wahrheit bekennen. Wenn aber die Mittel, die der Herr seinem Volk anvertraut hat, ungläubigen Kindern übergeben werden, die Feinde Gottes sind, ist er entehrt; denn das, was in den Reihen des Herrn bleiben sollte, gerät in die Reihen des Feindes. Z2.102.1 Teilen

Andererseits hat Bruder T sich als Betrüger betätigt. Er hat Tabak gebraucht, seine Geschwister aber glauben gemacht, es sei nicht der Fall. Ich sah, dass diese Sünde seinen Fortschritt im göttlichen Leben verhindert hat. Noch in seinem fortgeschrittenen Alter hat er ein Werk zu tun, nämlich sich von fleischlichen Lüsten zu enthalten, welche wider die Seele streiten. Er hat die Wahrheit geliebt und um der Wahrheit willen gelitten. Jetzt sollte er den ewigen Lohn, den himmlischen Schatz, das ewige Erbteil, die unvergängliche Krone der Herrlichkeit so schätzen, dass er freudig die Befriedigung eines verdorbenen Appetits aufgibt, koste es, was es wolle, um am Fleische und am Geiste gereinigt zu werden. Z2.102.2 Teilen

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Dann sah ich seine Schwiegertochter. Gott liebt sie; aber sie ist in Furcht, Zittern, Verzagtheit und Zweifel gefangen und sehr nervös. Diese Schwester sollte sich nicht verpflichtet fühlen, ihren Willen dem Willen eines gottlosen jungen Mannes zu unterstellen, der jünger ist als sie. Sie sollte bedenken, dass ihre Ehe sie nicht ihrer Persönlichkeit beraubt. Gott hat ein höheres Anrecht an ihr als jeder irdische Anspruch, der erhoben werden mag. Christus hat sie mit seinem eigenen Blut erkauft. Sie gehört nicht sich selbst. Sie versäumt, ihr volles Vertrauen in Gott zu setzen, und stattdessen unterordnet sie ihre Überzeugungen und ihr Gewissen einem herrschsüchtigen, tyrannischen Mann, der von Satan angefeuert wird, wann immer er seine satanische Majestät benutzen kann, um diese zitternde, scheue Seele einzuschüchtern. Sie ist so oft in Aufregung versetzt worden, dass ihre Nerven zerrüttet sind und sie nur noch ein nervliches Wrack ist. Ist es der Wille des Herrn, dass diese Schwester sich in diesem Zustand befindet, in dem Gott ihres Dienstes beraubt wird? Nein. Ihre Heirat war eine Täuschung des Feindes. Doch jetzt muss sie versuchen, das Beste aus ihrer Ehe zu machen, ihren Mann zärtlich zu behandeln und ihn so glücklich zu machen, wie sie kann, ohne ihr Gewissen zu verletzen; denn wenn er in seiner Rebellion beharrt, ist diese Welt der einzige Himmel, den er je haben wird. Aber sich selbst der Vorrechte der Versammlungen zu berauben, um einen herrschsüchtigen Ehemann zufrieden zu stellen, der den Geist des Drachen offenbart, ist nicht nach Gottes Willen. Er möchte, dass diese zitternde Seele bei ihm Zuflucht sucht. Er will ihr Schutz bieten. Er will ihr gleich dem Schatten eines großen Felsens in der Wüste sein. Sie soll nur Glauben und Vertrauen in Gott haben, und er wird stärken und segnen. Alle ihre drei Kinder sind dem Einfluss der Wahrheit und des Geistes Gottes zugänglich. Wären diese Kinder so günstig gestellt wie die Kinder mancher Sabbathalter, würden alle bekehrt und sich dem Heer des Herrn anschließen. Z2.103.1 Teilen

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Dann wurde mir ein junges Mädchen am gleichen Ort vorgeführt, das sich von Gott getrennt hatte und sich in dichter Finsternis befand. Der Engel sagte: „Eine Zeit lang war alles in Ordnung mit ihr; was hinderte sie?“ Ich wurde zurückverwiesen und sah, dass die Ursache im Wechsel ihrer Umgebung lag. Sie verkehrte mit Jugendlichen gleichen Alters, voller Ausgelassenheit, Fröhlichkeit, Stolz und Liebe zur Welt. Wenn sie Christi Worte beachtet hätte, würde sie dem Feind nicht nachgegeben haben. „Wachet und betet, dass ihr nicht in Versuchung fallet!“ Markus 14,38. Versuchungen lauern überall rings um uns her; aber es besteht nicht die Notwendigkeit, ihnen nachzugeben. Die Wahrheit ist von größerem Wert als alles andere. Ihr Einfluss neigt nicht dazu, jemand herabzuwürdigen. Sie verleiht Würde, veredelt, reinigt und erhöht zur Unsterblichkeit und zum Throne Gottes. Der Engel sagte: „Wollt ihr Christum haben oder die Welt?“ Satan stellt die Welt armen Sterblichen in verführerischstem, betörendstem Glanz vor Augen. Sie schauen darauf, und ihr glitzerndes Flittergold löscht die Herrlichkeit des Himmels und jenes Leben, das ewig währt wie Gottes Thron, aus. Ein Leben des Friedens, der Glückseligkeit und unendlicher Freude, das nichts von Sorge, Traurigkeit, Schmerzen oder Tod kennt, wird für eine kurze Lebensspanne in Sünde eingetauscht. Alle, die sich von irdischen Vergnügungen abwenden und mit Mose viel lieber erwählen, mit dem Volke Gottes Ungemach zu leiden, denn die zeitliche Ergötzung der Sünde zu haben, welche die Schmach Christi als größeren Reichtum ansehen als die Schätze der Welt, werden zusammen mit dem treuen Mose eine unvergängliche Krone der Unsterblichkeit und eine unendlich größere und ewige Herrlichkeit empfangen. Z2.104.1 Teilen

Die Mutter des Mädchens war zeitweise dem Einfluss der Wahrheit zugänglich, aber durch ihre Unentschlossenheit ging der Eindruck verloren. Ihr mangelt es an Charakterfestigkeit, sie ist zu unschlüssig und lässt sich leicht von Ungläubigen beeinflussen. Sie muss sich zu einer Entscheidung, zu Standhaftigkeit und entschlossener Absicht durchringen, die nicht durch Umstände ins Wanken gebracht werden können. Sie braucht nicht in einem solchen Zustand der Unentschlossenheit zu beharren. Wenn sie sich in dieser Hinsicht nicht ändert, wird sie leicht von Satan verstrickt und nach seinem Willen gefangen geführt werden. Im Werk des Überwindens wird sie Ausdauer und Festigkeit entwickeln müssen, oder sie wird überwunden werden und ihre Seele verlieren. Die Erlösung ist kein Kinderspiel, das man nach Lust und Laune aufnehmen und wieder aufgeben kann. Das Erlösungswerk schließt feste Absicht, unermüdliches Bemühen ein, das am Ende den Sieg davontragen wird. Wer bis ans Ende beharrt, der wird selig. Es sind diejenigen, die geduldig fortfahren im Gutestun, die das ewige Leben und unvergänglichen Lohn empfangen werden. Wenn diese liebe Schwester in Übereinstimmung mit ihrer Überzeugung gehandelt hätte, wenn sie unerschütterlich ihr Ziel verfolgt hätte, würde sie einen rettenden Einfluss auf ihre Familie und ihren Mann ausgeübt haben. Besonders ihrer Tochter wäre sie eine Hilfe gewesen. Alle, die den Kampf mit Satan und seinen Heerscharen aufgenommen haben, ist eine schwere Aufgabe beschieden. Sie dürfen nicht formbar wie Wachs sein, das in der Hitze schmilzt und jede gewünschte Gestalt annimmt. Sie müssen als tapfere Kämpfer Härten erdulden, auf ihrem Posten beharren und sich zu jeder Zeit als treu erweisen. Z2.104.2 Teilen

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Der Geist Gottes ringt um diese ganze Familie. Er möchte sie retten, wenn sie willig sind, sich auf die von ihm bestimmte Art und Weise retten zu lassen. Jetzt ist die Stunde der Bewährung. Jetzt ist der Tag des Heils. Jetzt, jetzt ist Gottes Zeit. An Christi Statt flehen wir sie an, sich mit Gott versöhnen zu lassen, während sie in Demut ihre Seligkeit mit Furcht und Zittern schaffen können. Es wurde mir gezeigt, dass es Satans Absicht war, die Gemeinde in einen Zustand der Gleichgültigkeit zu versetzen, um die Jugend in seinen Reihen zu halten. Ich sah, dass die Jugend dem Einfluss der Wahrheit zugänglich war. Wenn die Eltern sich Gott weihen und mit Hingabe für die Bekehrung ihrer Kinder wirken würden, könnte Gott sich ihnen offenbaren und seinen Namen unter ihnen verherrlichen. Z2.105.1 Teilen

Dann wurde mir der Fall von Bruder U gezeigt. Satan hatte seine Bande um ihn geschlungen und führte ihn von Gott und seinen Geschwistern weg. Bruder V übte einen Einfluss auf diesen Bruder aus, der durch seinen Unglauben dessen Verständnis sehr trübte. Ich wurde zurückverwiesen und sah, dass der Fall dieses Bruders nicht sehr weise gehandhabt wurde. Es gab nicht genügend Gründe, ihn außerhalb der Gemeinde zu lassen. Er hätte ermutigt, ja gedrängt werden sollen, sich mit seinen Geschwistern als Gemeindeglied zu vereinigen. Er befand sich in einem besseren Zustand, um sich der Gemeinde anzuschließen, als verschiedene andere, die bereits zu ihr gehörten. Ihm waren nicht alle Dinge ganz klar, und der Feind benutzte diese Unwissenheit zu seinem Schaden. Gott, der auf die Herzen sieht, hatte größeres Wohlgefallen am Leben und Verhalten von Bruder U, als am Leben einiger, die zur Gemeinde gehörten. Der Herr wünscht, dass er sich eng mit seinen Brüdern verbindet, dass er sie stärkt und sie ihn stärken. Z2.105.2 Teilen

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Die Frau von Bruder U kann durch die Wahrheit erreicht werden. In mancherlei Hinsicht ist ihr Betragen nicht so fragwürdig wie das Verhalten einiger, die vorgeben, an die Wahrheit zu glauben. Doch sollte sie nicht auf die Fehler und Verkehrtheiten derer schauen, die es besser wissen, aber nicht tun, sondern ernstlich fragen: Was ist Wahrheit? In Verbindung mit ihrem Mann kann sie einen guten Einfluss ausüben. Diese Seelen können, wenn sie durch die Wahrheit geheiligt werden, in Gottes Kraft Säulen in der Gemeinde sein und einen rettenden Einfluss auf andere ausüben. Sie sind Gott verantwortlich für ihren Einfluss. Entweder werden sie mit Christo sammeln oder zerstreuen. Gott wünscht, dass ihr Einfluss auf Seiten der Wahrheit zählt. Jesus hat sie mit seinem eigenen Blut erkauft. Sie gehören nicht sich selbst. Sie sind um einen Preis erkauft. Deshalb ist es ihre Aufgabe, Gott in ihrem Leibe und in ihrem Geiste zu verherrlichen, die sein Eigentum sind. Wir wirken für die Ewigkeit. Es ist von höchster Wichtigkeit, dass jede Stunde dem Dienste Gottes geweiht ist. Dadurch sichern wir uns einen Schatz im Himmel. Z2.106.1 Teilen

Bruder V, mir wurde dein Fall in Verbindung mit der Gemeinde in ... vorgeführt, und zwar zwei Jahre zurück. Das Gesicht befasste sich mit der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. Wenn wir reisen und ich stehe vor den Leuten an verschiedenen Orten, führt der Geist des Herrn mir deutlich die Fälle vor Augen, die ich gesehen habe, und ruft mir das in Erinnerung, was mir schon früher gezeigt wurde. Ich sah dich, als du den Sabbat annahmst, während du anderen wichtigen Wahrheiten, die mit dem Sabbat verbunden sind, Widerstand entgegenbrachtest. Du warst nicht in der ganzen Wahrheit gefestigt. Dann sah ich, wie deine Gedanken mit Unglauben, Zweifel und Misstrauen erfüllt wurden, und wie du jene Dinge zu erlangen suchtest, die Unglauben und Finsternis stärkten. Anstatt nach Beweisen zu trachten, die deinen Glauben stärkten, schlugst du den entgegengesetzten Weg ein, und Satan lenkte deine Gedanken in eine Bahn, die seinen Zwecken diente. Du liebst den Kampf, und wenn du einmal den Kampfplatz betreten hast, weißt du nicht, wann es an der Zeit ist, die Waffen niederzulegen. Du argumentierst gerne, und du hast diese Neigung gepflegt, bis sie dich vom Licht, von der Wahrheit und von Gott weggeführt und dich dorthin gebracht hat, wo du in Finsternis und Unglauben gehüllt bist. Du bist von Satan verblendet. Z2.106.2 Teilen

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Gleich dem ungläubigen Thomas hast du es als eine Tugend betrachtet, zu zweifeln, bis du nicht unmissverständliche Beweise erhalten hast, die aus deinem Gemüt alle Ursachen zum Unglauben entfernen. Hat Jesus den ungläubigen Thomas gelobt, während er ihm den gewünschten Beweis lieferte, den er forderte, ehe er glauben würde? Jesus sagte zu ihm: „Sei nicht ungläubig, sondern gläubig!“ Johannes 20,27. Thomas antwortete: „Mein Herr und mein Gott!“ Vers 28. Jetzt war er gezwungen zu glauben; es war kein Raum zu zweifeln. Dann sprach Jesus: „Dieweil du mich gesehen hast, Thomas, so glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!“ Vers 29. Du wurdest mir vorgeführt, wie du dich mit dem Rebellenführer und seinen Heerscharen verbandest, um jene zu belästigen, zu verwirren, zu entmutigen und zu überwinden, die für das Rechte kämpfen und sich unter dem blutbefleckten Banner des Fürsten Immanuel befinden. Es wurde mir gezeigt, dass dein Einfluss dazu gedient hat, Seelen von der Beobachtung des Sabbats des vierten Gebotes abwendig zu machen. Du hast deine Talente und deinen Scharfsinn darauf gerichtet, Waffen zu schmieden und sie den Feinden Gottes in die Hände zu legen, um damit gegen diejenigen zu streiten, die versuchen, Gottes Geboten zu gehorchen. Während Engel beauftragt waren, das zu stärken, was am Sterben war, und deinem Einfluss zu widerstehen und entgegenzuarbeiten, haben sie mit tiefstem Kummer auf dein Werk, zu entmutigen und zu zerstören, geschaut. Du hast reine, sündlose, heilige Engel zum Weinen gebracht. Z2.107.1 Teilen

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Diejenigen, die inmitten der Gefahren der letzten Tage leben, die davon gekennzeichnet sind, dass viele Menschen sich von Gottes Wahrheit ab- und den Fabeln zukehren, die allenthalben für sie bereitet sind, haben eine schwere Aufgabe vor sich, sich von diesen Fabeln abzuwenden und Gefallen an unvolkstümlichen Wahrheiten zu finden. Die sich von den Fabeln abwenden und die Wahrheit annehmen, werden verachtet, gehasst und verfolgt von denjenigen, welche dem Volk die Fabeln vorführen. Satan befindet sich im Kampf mit den Übrigen, die Gottes Gebote halten und das Zeugnis Jesu haben. Böse Engel sind beauftragt, Menschen als ihre Helfer auf Erden anzustellen. Diese können sehr erfolgreich einen Einfluss ausüben, Satans Angriffe gegen die Übrigen wirkungsvoll zu machen, die Gott „das auserwählte Volk, das königliche Priestertum, das heilige Volk, das Volk des Eigentums“ nennt; „dass ihr verkündigen sollt die Tugenden des, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht.“ 1.Petrus 2,9. Dies möchte Satan verhindern. Er wird jeden anstellen, der in seinen Dienst eintreten will, um Gottes Volk daran zu hindern, die Tugenden des zu verkündigen, der sie aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat. Dieses Licht zuzudecken, das Volk zu veranlassen, ihm zu misstrauen und nicht daran zu glauben — das ist das Werk des großen Abtrünnigen und seines Heeres. Während Jesus sein Volk reinigt und es von aller Ungerechtigkeit frei macht, wird Satan seine Streitkräfte einsetzen, um dieses Werk zu hindern und die Vollkommenheit der Heiligen zu hintertreiben. Er übt seine Gewalt nicht über diejenigen aus, die mit Täuschung umgeben und in Fabeln und Irrtum eingehüllt sind, die gar keine Anstrengung machen, die Wahrheit anzunehmen und ihr zu gehorchen. Er weiß, dass er ihrer sicher ist; aber solche, die nach der Wahrheit verlangen, die ihr gehorchen und sie lieben wollen, über sie schüttet er seine Bosheit aus und lässt sie seinen Zorn spüren. Er kann sie niemals schwächen, solange sie sich dicht zu Jesu halten. Darum gefällt es ihm, wenn er sie zum Ungehorsam verführen kann. Z2.108.1 Teilen

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Wenn wir gegen Gott sündigen, besteht die Neigung, eine Tagesreise hinter Jesu zurückzubleiben. Wir versuchen, uns von seiner Gesellschaft zu trennen, weil sie uns nicht angenehm ist, denn jeder Lichtstrahl von seiner göttlichen Gegenwart weist auf die Sünde hin, deren wir uns schuldig gemacht haben. Satan frohlockt über die Sünden, wozu er die Seelen verleitet hat und stellt diese Verfehlungen und Sünden im grellsten Licht dar. Er wiederholt sie vor den Engeln Gottes und verhöhnt sie mit diesen Schwächen und Fehlern. In jeder Hinsicht ist er ein Verkläger der Brüder und frohlockt über jede Sünde und jedes Zukurzkommen, wozu er Gottes Volk verführt hat. Bruder V, du hast dich in großem Maße an diesem Werk beteiligt. Du hast alles, was dir nur als Verkehrtheit, Schwachheit und Irrtum in den Reihen der Sabbathalter unter den Adventisten erschien, aufgefangen und hast es den Feinden unseres Glaubens übermittelt, die gegen jene Schar kämpfen, der Engel des Himmels dienen und für die Jesus, ihr Vermittler, Fürsprache bei seinem Vater einlegt. Er ruft: „Verschone sie, Vater, verschone sie, denn sie sind mit meinem Blut erkauft“, und er hebt seine durchbohrten Hände vor dem Vater empor. Du hast dich vor Gott einer schweren Sünde schuldig gemacht. Du hast Vorteil aus den Dingen gezogen, die verletzen, die Seelenpein über Gottes Volk bringen, wenn sie sehen müssen, dass einige aus ihren Reihen ungeheiligt sind und oft von Satan überwunden werden. Anstatt diesen irrenden Seelen beizustehen, dass sie zurechtkommen, hast du ihre Verkehrtheiten triumphierend jenen zur Kenntnis gebracht, die sie hassten, weil sie sich zu Gottes Geboten und dem Glauben Jesu bekannten. Du hast das Los derer sehr erschwert, die bemüht sind, die Irrenden zu retten und die verlorenen Schafe vom Hause Israel zur Herde zurückzuführen. Z2.109.1 Teilen

Wegen ihres Ungehorsams und ihres Abweichens von Gott wurden die Israeliten in schwierige Lagen gebracht und brach Unheil über sie herein. Ihren Feinden wurde gestattet, sie zu bekriegen und sie zu demütigen, damit sie veranlasst würden, Gott in ihrer Trübsal und Bedrängnis zu suchen. „Da kam Amalek und stritt wider Israel in Raphidim.“ 2.Mose 17,8. Dies fand unmittelbar darauf statt, als die Israeliten sich ihres empörerischen Murrens und ihrer ungerechten, unvernünftigen Anklagen gegen die Leiter hingegeben hatten, die Gott befähigt und erwählt hatte, sie durch die Wüste ins Land Kanaan zu führen. Der Herr brachte sie dorthin, wo kein Wasser war, um sie zu prüfen, um zu sehen, ob sie nach Empfang so vieler Beweise von seiner Macht gelernt hatten, sich in ihrer Not an ihn zu wenden, und ob sie ihr früheres empörerisches Murren gegen ihn bereut hatten. Sie hatten Mose und Aaron selbstsüchtiger Motive beschuldigt, sie aus Ägypten geführt zu haben, um sie und ihre Kinder durch Hunger umzubringen und sich dann an ihrem Besitz zu bereichern. Damit schrieben die Israeliten Menschen zu, was allein von Gott kam, dessen Macht unbeschränkt ist, und dafür hatten sie unmissverständliche Beweise. Er wünschte, dass sie die wunderbaren Offenbarungen der Macht Gottes ihm allein zuschrieben und seinen Namen auf Erden verherrlichten. Der Herr brachte sie wiederholt in gleiche Schwierigkeiten, um zu sehen, ob sie etwas von seiner Verfahrensweise mit ihnen gelernt hatten und ihren sündigen Ungehorsam und ihr aufrührerisches Murren bereuten. In Raphidim, als die Israeliten kein Wasser hatten, erhob sich wiederum ihr Stolz. Sie zeigten, dass sie immer noch ein böses Herz des Unglaubens, des Murrens und der Rebellion besaßen, welches die Tatsache offenbarte, dass sie noch nicht dazu bereit waren, sich in Kanaan niederzulassen. Wenn sie nicht bereit waren, Gott in ihren Schwierigkeiten und Nöten während ihrer Reise durch die Wüste in Erwartung Kanaans zu verherrlichen, wo Gott ihnen doch fortwährend unmissverständliche Beweise seiner Macht und Herrlichkeit und seiner Fürsorge für sie gab, würden sie seinen Namen auch nicht im Lande Kanaan ehren und verherrlichen, umgeben mit seinen Segnungen und von Wohlstand begleitet. Weil das Volk kein Wasser hatte, war es so gereizt, dass Mose um sein Leben fürchten musste. Z2.109.2 Teilen

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Als Israel von den Amalekitern angegriffen wurde, gab Mose Josua den Befehl, wider ihre Feinde zu streiten, während er mit Gottes Stab in der Hand seine Hände vor den Augen des Volkes zum Himmel emporstrecken würde, um dem rebellischen, murrenden Israel zu zeigen, dass ihre Kraft und Macht nur in Gott war. Er war ihre Stärke und die Quelle ihrer Kraft. In jenem Stab war keine Macht, Gott wirkte durch Mose. Mose musste alle Stärke von oben empfangen. Wenn er seine Hände emporhob, siegte Israel, wenn er seine Hände sinken ließ, siegte Amalek. Als Mose müde wurde, waren Vorkehrungen notwendig, seine müden Hände andauernd zum Himmel emporgestreckt zu halten. Aaron und Hur bereiteten einen Sitzplatz für Mose, und dann hielten sie seine müden Hände empor, bis die Sonne unterging. Diese Männer zeigten den Israeliten ihre Pflicht, Mose in seiner schwierigen Aufgabe zu helfen, während er Worte von Gott empfing und an sie weitergab. Diese Handlung sollte den Israeliten auch zeigen, dass Gott allein ihr Schicksal in seinen Händen hielt, dass er ihr anerkannter Leiter war. „Und der Herr sprach zu Mose: Schreibe das zum Gedächtnis in ein Buch und befiehl‘s in die Ohren Josuas; denn ich will den Amalek unter dem Himmel austilgen, dass man sein nicht mehr gedenke. ... Denn er sprach: Es ist ein Malzeichen bei dem Stuhl des Herrn, dass der Herr streiten wird wider Amalek von Kind zu Kindeskind.“ 2.Mose 17,14.16. „Gedenke was dir die Amalekiter taten auf dem Wege, da ihr aus Ägypten zoget, wie sie dich angriffen auf dem Wege und schlugen die letzten deines Heeres, alle die Schwachen, die dir hintennach zogen, da du müde und matt warst, und fürchteten Gott nicht. Wenn nun der Herr, dein Gott, dich zur Ruhe bringt von allen deinen Feinden umher im Lande, das dir der Herr, dein Gott, gibt zum Erbe einzunehmen, so sollst du das Gedächtnis der Amalekiter austilgen unter dem Himmel. Das vergiss nicht!“ 5.Mose 25,17-19. Z2.110.1 Teilen

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Als der Engel Gottes dieses Geschehen betreffs der Reisen und Erfahrungen der Kinder Israel vorführte, war ich tief berührt von der besonderen Fürsorge Gottes für sein Volk. Trotz ihrer Fehler, ihres Ungehorsams und ihrer Empörung waren sie dennoch Gottes auserwähltes Volk. Er hatte sie besonders geehrt, indem er von seiner heiligen Wohnung auf den Berg Sinai herniederstieg und in Majestät und Herrlichkeit und Ehrfurcht gebietender Erhabenheit vor den Ohren des ganzen Volkes die Zehn Gebote sprach und sie mit eigenem Finger auf die Steintafeln schrieb. Der Herr sagt von seinem Volk Israel: „Denn du bist ein heiliges Volk dem Herrn, deinem Gott. Dich hat der Herr, dein Gott erwählt zum Volk des Eigentums aus allen Völkern, die auf Erden sind. Nicht hat euch der Herr angenommen und euch erwählt, darum dass euer mehr wäre als alle Völker, denn du bist das kleinste unter allen Völkern; sondern darum, dass er euch geliebt hat und dass er seinen Eid hielte, den er euren Vätern geschworen hat ...“ 5.Mose 7,6-8. Z2.111.1 Teilen

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Es wurde mir gezeigt, dass diejenigen, die sich bemühen, Gott zu gehorchen und die ihre Seelen durch Gehorsam zur Wahrheit reinigen, Gottes auserwähltes Volk sind, sein neuzeitliches Israel. Gott sagt durch Petrus von ihnen: „Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, das königliche Priestertum, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die Tugenden des, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht.“ 1.Petrus 2,9. Wie es für Amalek ein Verbrechen war, die Kinder Israel in ihrer Schwäche und Müdigkeit zu belästigen, zu verwirren und zu entmutigen, so war es deinerseits keine geringe Sünde, deine ganze Aufmerksamkeit darauf zu richten, die Schwächen, die Unsicherheit, die Fehler und Sünden von Gottes angefochtenen Kindern zu entdecken, um sie dann vor ihren Feinden auszubreiten. Du hast Satans Werk verrichtet, nicht Gottes Werk. Viele der Sabbathalter in ... sind sehr schwach gewesen. Sie waren erbärmliche Repräsentanten der Wahrheit. Sie sind der Sache der gegenwärtigen Wahrheit keine Ehre gewesen, und das Werk wäre besser dran gewesen ohne sie. Du hast das ungeheiligte Leben von Sabbathaltern als Entschuldigung für deine Zweifel und deinen Unglauben angeführt. Dein Unglaube wurde auch dadurch gestärkt, dass einige dieser ungeheiligten Glieder starken Glauben an die Gesichte bekundeten, sie bei Widerstand verteidigten und mit Wärme befürworteten, während sie zu gleicher Zeit, wo sie so großen Eifer offenbarten, die Lehren missachteten, die durch die Gesichte gegeben wurden, und ihnen direkt entgegenhandelten. Auf diese Weise waren sie Steine des Anstoßes für Bruder U und brachten durch ihr Verhalten die Gesichte in Verruf. Z2.112.1 Teilen

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Bruder V, es wurde mir gezeigt, dass du stolz bist. Wenn du dachtest, dass deine Artikel vom Review-Verlag geringschätzig behandelt wurden, erwachte dein Hochmut und du begannst einen Kampf, der dem des Saulus glich, als er sich gegen Gott auflehnte. Du hast dich mit solchen verbunden, welche die Wahrheit in Lüge verwandelten. Du hast die Hände der Sünder in Zion gestärkt und dem Rat Gottes widerstanden. Das richtet sich gegen deine eigene Seele. Du hast gegen etwas angekämpft, von dem du keine Kenntnis hattest. Ich sah, wie deine Frau im Gebet mit Gott rang, wie sie dich fest mit ihren Glaubensarmen umfing. Gleichzeitig klammerte sie sich an den Gnadenthron und beanspruchte die nie versagenden göttlichen Verheißungen. Ihr Herz war von Schmerz erfüllt, als sie sah, wie du in deinem Kampf gegen die Wahrheit fortfuhrst. Es wurde mir gezeigt, dass du dies in Unwissenheit tatest, verblendet von Satan. Während du in diesen Widerstreit verwickelt warst, mangelte es dir an geistlicher Gesinnung und Hingabe an Gott. Du hattest nicht die Gewissheit, dass dein Verhalten Gott gefiel. Du hattest zwar Eifer, aber es fehlte dir an Weisheit. Du hattest keine Erfahrung, was meine Berufung anbetrifft. Du kanntest mich kaum und wusstest nichts über mein Werk. Z2.113.1 Teilen

Bruder V, du besitzt Befähigungen, die dich in der Gemeinde ... oder jeder anderen Gemeinde zum besonderen Dienst geschickt machen würden, wenn deine Talente zum Aufbau des Werkes Gottes dienten. Ich sah, dass deine Kinder sich jetzt in einem Zustand befanden, wo sie für die Wahrheit zugänglich waren. Jesus legte Fürsprache für dich ein: „Verschone ihn noch ein wenig länger.“ Ich sah, dass du, wenn du zur Wahrheit bekehrt würdest, eine Säule in der Gemeinde sein könntest. Du könntest Gott durch deinen Einfluss, geheiligt durch die Wahrheit, Ehre bereiten. Z2.113.2 Teilen

Ich sah, wie Engel der Gnade Bruder V umschwebten. Es wurde mir gezeigt, dass er bezüglich des moralischen Wertes jener Klasse sehr betrogen war, die sich vom Körper losgesagt hatte. Es gibt einige Aufrichtige unter ihnen, die noch zu retten sind. Aber die meisten von ihnen waren schon seit langem ungeheiligten Herzens. Die genauen Zeugnisse standen ihnen im Weg und waren für sie wie ein Knechtschaftsjoch. Sie haben das Joch abgeschüttelt und beharren bei ihrer Verdorbenheit. Gott ruft dich auf, dich von ihnen zu trennen. Mache dich los von denjenigen, die wider Gottes Wahrheit streiten. Sehr bald wird sich der wahre Charakter zeigen. Sie gehören zu jener Klasse, welche Lügen lieben und hervorbringen. Z2.113.3 Teilen

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Wenn dein ganzes Interesse der Wahrheit und dem Werk der Vorbereitung für diese Zeit gilt, wirst du durch die Wahrheit geheiligt und zur Unsterblichkeit befähigt werden. Du bist in Gefahr, deinen Kindern gegenüber zu streng zu sein und nicht so geduldig, wie es erforderlich wäre. Das gründliche Werk der Vorbereitung muss bei allen stattfinden, die sich zur Wahrheit bekennen, bis wir ohne Fehl, ohne Flecken und Runzeln oder des etwas am Throne Gottes stehen. Gott wird dich reinigen, wenn du dich seinem Läuterungsprozess unterwirfst. Z2.114.1 Teilen

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