Portrait von Ellen White
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Kapitel 17: Trennung von der Welt
Kapitel 17: Trennung von der Welt
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Liebe Geschwister, Gott beabsichtigt, dass das Licht der Gemeinde zunehmen und immer heller leuchten soll bis zum vollen Tag. Unter der Bedingung des Gehorsams sind Gottes Kindern köstliche Verheißungen gegeben. Wäret ihr wie Kaleb und Josua völlig dem Herrn gefolgt, hätte er seine Macht unter euch offenbart. Sünder hätten sich bekehrt und Abgefallene wären durch euren Einfluss zurückgekehrt. Selbst die Feinde unseres Glaubens, obgleich sie die Wahrheit bekämpfen und gegen sie sprechen, könnten nur zustimmen, dass Gott mit euch gewesen ist. Z2.127.1 Teilen

Viele des bekenntlichen, besonderen Volkes Gottes haben sich der Welt so angepasst, dass ihr abgesonderter Charakter nicht in Erscheinung tritt, und es ist schwer „zwischen dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient“ (Maleachi 3,18), zu unterscheiden. Gott würde große Dinge für seine Kinder tun, wenn sie von der Welt ausgingen und sich von ihr getrennt hielten. Würden sie sich von ihm leiten lassen, könnte er sie überall auf der Welt zu einem Lobpreis machen. Der Treue Zeuge sagt: „Ich weiß deine Werke.“ Offenbarung 3,15. Engel Gottes, die ausgesandt sind zum Dienst um derer willen, die ererben sollen die Seligkeit, sind mit dem Zustand aller vertraut und kennen das Maß des Glaubens, das jeder persönlich besitzt. Der Unglaube, der Stolz, die Habsucht und die Liebe zur Welt, die in den Herzen von Gottes bekenntlichem Volk existieren, haben die sündlosen Engel betrübt. Als sie die schrecklichen, anmaßenden Sünden, die in den Herzen vieler bekenntlicher Nachfolger Christi existierten, sahen, und dass Gott durch ihr widersprüchliches, verkehrtes Verhalten entehrt wurde, haben sie geweint. Und doch fühlen jene, die am fehlerhaftesten sind, die in der Gemeinde die größte Schwäche verursachen und ihr heiliges Bekenntnis verunglimpfen, dass sie im Herrn wachsen und gedeihen, anstatt alarmiert und überführt zu sein. Z2.127.2 Teilen

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Viele glauben, auf dem wahren Fundament zu stehen und die Wahrheit zu haben. Sie erfreuen sich deren Klarheit und rühmen sich der machtvollen Argumente als Beweise für die Richtigkeit unserer Stellung. Solche rechnen sich zu Gottes auserwähltem, abgesondertem Volk; doch besitzen sie nicht seine Gegenwart und Macht, sie vor Versuchung und Torheit zu bewahren. Sie geben vor, Gott zu kennen, verleugnen ihn aber durch ihre Werke. Wie groß ist ihre Finsternis! Sie lieben die Welt mit den vielen, den Betrug des Reichtums mit anderen; sie haben das Wort erstickt und sind unfruchtbar geworden. Z2.128.1 Teilen

Es wurde mir gezeigt, dass die Gemeinde in ... vom Geist der Welt durchsäuert und in alarmierendem Ausmaß lau geworden ist. Wenn Anstrengungen gemacht werden, die Dinge in der Gemeinde in Ordnung zu bringen und die Geschwister in die Stellung zu bringen, die sie nach Gottes Willen einnehmen sollen, werden einige unter ihnen durch die Arbeit beeindruckt und sich ernsthaft bemühen, von der Finsternis zum Licht hindurchzudringen. Aber viele werden in ihren Bemühungen nicht lange genug beharren, um den heiligenden Einfluss der Wahrheit an ihren Herzen und in ihrem Leben zu erfahren. Die Sorgen der Welt nehmen die Gedanken so in Anspruch, dass Selbstprüfung und das stille Gebet vernachlässigt werden. Die Waffenrüstung wird abgelegt und Satan hat freien Zugang zu ihnen. Er kann ihr Empfindungsvermögen abstumpfen und sie arglos gegenüber seinen Verführungskünsten machen. Z2.128.2 Teilen

Einige offenbaren keinen Wunsch, ihren wahren Zustand zu erkennen und Satans Fallstricken zu entgehen. Sie sind kränklich und dem Tode nahe. Manchmal werden sie vom Feuer anderer erwärmt, doch sind sie so von Formenwesen, von Stolz und vom Einfluss der Welt erstarrt, dass sie nicht empfinden, Hilfe zu bedürfen. Z2.128.3 Teilen

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Es gibt viele, denen es sehr an geistlicher Gesinnung und den christlichen Tugenden mangelt. Sie sollten sich täglich ihrer feierlichen Verantwortung bewusst sein, wenn sie die gefahrvollen Zeiten betrachten, in denen wir leben, und die verderblichen Einflüsse, von denen wir umgeben sind. Ihre einzige Hoffnung, Teilhaber der göttlichen Natur zu werden, besteht darin, der Verdorbenheit der Welt zu entrinnen. Diese Geschwister benötigen eine gründliche Erfahrung in göttlichen Dingen, und diese können sie nur durch persönliche Anstrengung erlangen. Ihre Position verlangt Ernsthaftigkeit und unermüdlichen Fleiß, damit sie auf ihrem Posten nicht schlafend erfunden werden. Satan und seine Engel schlafen nicht. Z2.129.1 Teilen

Christi Nachfolger sollten Werkzeuge der Gerechtigkeit, Arbeiter, lebendige Steine sein, die Licht ausstrahlen, damit sie die Gegenwart heiliger Engel ermutigen. Sie sollen Kanäle sein, durch welche der Geist der Wahrheit und Gerechtigkeit fließen kann. Viele haben in solchem Ausmaß am Geist und Einfluss der Welt teilgenommen, dass sie wie die Welt handeln. Sie hegen Vorlieben und Abneigung und erkennen nicht die Vorzüglichkeit von Charakteren. Ihr Verhalten ist nicht von reinen christlichen Grundsätzen geprägt. Darum denken sie nur an sich selbst und ihre Vergnügen und Ergötzungen, ohne Rücksicht auf andere. Sie sind nicht durch die Wahrheit geheiligt. Deshalb nehmen sie das Einssein der Nachfolger Christi in der ganzen Welt nicht wahr. Gott liebt die am meisten, die am wenigsten Selbstvertrauen besitzen und mit einem sanftmütigen und demütigen Geist geschmückt sind. Er liebt solche, deren Leben rein und selbstlos, deren Herzen durch ein reiches Maß des Geistes Christi geneigt sind, gehorsam, gerecht, rein und wahrhaft heilig zu sein. Z2.129.2 Teilen

Wären alle Gott ergeben, ginge kostbares Licht von ihnen aus, das einen unmittelbaren Einfluss auf alle ausübte, die mit ihnen in Kontakt kommen. Aber für alle muss ein Werk getan werden. Einige sind weit von Gott entfernt, veränderlich und unstet wie Wasser. Sie wissen nichts vom Opferbringen. Wenn sie irgendeinen speziellen Genuss oder ein Vergnügen oder irgendein Kleidungsstück wünschen, überdenken sie nicht, ob sie auch ohnedem auskommen oder sich das Vergnügen versagen und Gott eine freiwillige Gabe bringen könnten. Wie viele haben daran gedacht, dass von ihnen gefordert wird, Opfer zu bringen? Obgleich es von geringerem Wert sein mag als das Opfer eines reichen Mannes, der Tausende besitzt, ist es ein köstliches Opfer für Gott, weil es Selbstverleugnung gekostet hat. Es wäre ein süßer Geruch, der von seinem Altar wie Weihrauch emporsteigt. Z2.129.3 Teilen

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Die Jugend hat nicht das Recht, mit ihrem Geld zu tun, was ihr gefällt, ohne Rücksicht auf Gottes Forderungen zu nehmen. Mit David sollten sie sagen: „Ich will dem Herrn, meinem Gott, nicht Brandopfer tun, das ich umsonst habe.“ 2.Samuel 24,24. Eine ziemliche Summe wurde ausgegeben, um ihre Fotografien zu vervielfältigen. Würden alle das Geld zusammenzählen, das sie dem Fotografen für diesen Zweck gaben, käme eine ansehnliche Summe heraus. Dies ist nur eine Art, Geld zu verschwenden, es zur Befriedigung des eigenen Ichs auszugeben, ohne wirklichen Nutzen. Diese Ausgabe versorgt sie nicht mit Kleidung noch Nahrung noch hilft sie Witwen und Waisen. Die Hungrigen werden nicht dadurch gespeist, die Nackten nicht bekleidet. Z2.130.1 Teilen

Während leichtsinnig Geld zur Selbstbefriedigung ausgegeben wird, werden Gott nur knauserige Opfer dargebracht, und das noch unwillig. Wie viel von den Löhnen, welche die Jugendlichen verdienen, finden ihren Weg in die Schatzkammer des Herrn, um das Werk der Seelenrettung zu fördern? Sie geben jede Woche eine Kleinigkeit und denken, es sei viel. Aber sie bedenken nicht, dass sie ebenso Haushalter sind über das Wenige wie die Wohlhabenden über ihren größeren Besitz. Gott wurde beraubt, das Ich befriedigt, ihr Vergnügen zu Rate gezogen, ihr Geschmack zufrieden gestellt, ohne einen Gedanken daran, dass er eine genaue Untersuchung anstellen wird, wie sie seine Güter verwendet haben. Während solche ohne zu zögern ihre eingebildeten Bedürfnisse befriedigen und Gott die Gaben vorenthalten, die sie ihm bringen sollten, wird er die Kleinigkeit, die sie ihm darbringen, ebenso wenig akzeptieren wie das Opfer von Ananias und Saphira, die ihn absichtlich mit ihrem Opfer betrogen. Z2.130.2 Teilen

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Im Allgemeinen gesehen sind die Jugendlichen unter uns mit der Welt verbunden. Nur wenige von ihnen unterhalten einen ernsten Kampf gegen den inneren Feind. Nur wenige haben einen innigen Wunsch, Gottes Willen kennen zu lernen. Nur wenige hungern und dürsten nach Gerechtigkeit und wissen etwas vom Geiste Gottes als Ermahner oder Tröster. Wo sind die Missionare? Wo sind diejenigen, die sich selbst verleugnen und selbst aufopfern? Wo sind die Kreuzträger? Das eigene Ich und Eigennutz haben alle hohen und edlen Prinzipien aufgezehrt. Dinge von ewiger Bedeutung hinterlassen keinen besonderen Eindruck auf dem Gemüt. Gott fordert von allen persönlich eine völlige Unterwerfung. „Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ Matthäus 6,24. Ihr könnt nicht euch selbst dienen und gleichzeitig Diener Christi sein. Ihr müsst dem Ich, eurer Liebe zum Vergnügen absterben und lernen, die Frage zu stellen: Werden Gott die Gegenstände gefallen, für die ich mein Geld ausgeben will? Werde ich ihn damit ehren? Z2.131.1 Teilen

Uns ist geboten, alles zu Gottes Ehre zu tun, ganz gleich, ob wir essen, trinken oder was es nur immer sein mag. Wie viele haben diesem Gebot wortgetreu Folge geleistet und aus Grundsatz und nicht aus Gefühlen gewissenhaft danach gehandelt? Wie viele der jugendlichen Nachfolger in ... haben Gott zu ihrer Zuversicht und ihrem Teil erwählt? Wie viele von ihnen haben sich aufrichtig bemüht, den Willen Gottes zu erkennen und ihm zu folgen? Es gibt genug, die nur dem Namen nach Christi Diener sind, aber nicht in Wirklichkeit. Wo religiöse Grundsätze herrschen, ist die Gefahr gering, große Irrtümer zu begehen; denn die Selbstsucht, die immer verblendet und betrügt, ist unterworfen. Das aufrichtige Verlangen, anderen Menschen Gutes zu tun, überwiegt so sehr, dass das eigene Ich vergessen ist. Feste religiöse Grundsätze stellen einen unschätzbaren Schatz dar. Sie vermitteln den reinsten, höchsten und erhabensten Einfluss, den Sterbliche besitzen können. Solche Menschen haben einen festen Anker. Jede ihrer Handlungen ist wohlüberlegt, damit sie in ihrer Auswirkung einem anderen keinen Schaden zufüge und ihn von Christo wegführe. Das ständige Gebet ihres Herzens lautet: Herr, wie kann ich dir am besten dienen und deinen Namen auf Erden verherrlichen? Wie kann ich mein Leben gestalten, um deinem Namen hier auf Erden zum Ruhme zu verhelfen? Wie kann ich andere Menschen dahin bringen, dich zu lieben, zu ehren und dir zu dienen? Schaffe in mir den Wunsch, nur deinen Willen zu tun! Lass die Worte und das beispielhafte Leben des Erlösers das Licht und die Kraft meines Herzens sein! Solange ich ihm folge und vertraue, wird er mich nicht dem Verderben überlassen. Er wird meine Freude und meine Krone sein. Z2.131.2 Teilen

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Wenn wir Menschenweisheit mit der Weisheit Gottes verwechseln, werden wir durch die Torheit des menschlichen Verstandes irregeführt. Hierin liegt eine große Gefahr für viele in ... . Sie haben keine persönliche Erfahrung. Sie haben es sich nicht zur Gewohnheit gemacht, neu auftauchenden Fragen und Problemen mit unvoreingenommenem und unbefangenem Urteil zu begegnen und diese für sich selbst unter Gebet zu überlegen. Sie warten ab, um zu erfahren, was andere darüber denken. Wenn diese anderer Meinung sind, genügt es ihnen bereits, um zu der Überzeugung zu gelangen, dass das anstehende Problem der Beachtung gar nicht wert ist. Obgleich es genügend solcher Menschen gibt, ändert dies nichts an der Tatsache, dass sie durch lange Nachgiebigkeit gegenüber dem Feind unerfahren und charakterschwach sind. Diese Menschen werden stets so schwächlich sein wie Säuglinge, im Licht anderer wandeln, nach den Erfahrungen anderer leben und handeln und sie in jeder Weise nachahmen. Sie benehmen sich so, als hätten sie kein Eigenleben. Ihre Eigenpersönlichkeit haben sie völlig aufgegeben. Sie sind nur Schatten derer, die nach ihrer Meinung richtig handeln. Wenn solche Menschen sich ihres wankelmütigen Charakters nicht bewusst werden und ihn nicht ändern, werden sie alle des ewigen Lebens verlustig gehen. Sie werden den Gefahren der letzten Tage nicht gewachsen sein. Ihnen wird es an Kraft mangeln, dem Teufel zu widerstehen, weil sie ihn gar nicht erkennen. Es muss sich jemand an ihrer Seite befinden, der sagt, ob sich ihnen ein Feind oder ein Freund nähert. Sie sind nicht geistlich gesinnt, deshalb können sie auch geistliche Dinge nicht beurteilen. Sie wissen nichts von den Dingen, die das Reich Gottes betreffen. Für Alt und für Jung ist es unentschuldbar, sich auf die Erfahrungen eines anderen Menschen zu stützen. Der Engel sprach: „Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen verlässt und hält Fleisch für seinen Arm.“ Jeremia 17,5. In der christlichen Erfahrung und im christlichen Kampf ist edles Selbstvertrauen erforderlich. Z2.132.1 Teilen

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Männer, Frauen, Jugendliche! Gott erwartet von euch, dass ihr sittliche Kraft, Zielstrebigkeit, Seelenstärke und Beharrlichkeit besitzt sowie einen Verstand, der nicht den Behauptungen anderer Menschen folgt, sondern diese Aussagen, ehe er sie annimmt oder zurückweist, untersucht, wägt, prüft und dem Herrn im Gebet vorlegt. „So aber jemand unter euch Weisheit mangelt, der bitte Gott, der da gibt einfältig jedermann und rücket‘s niemand auf, so wird sie ihm gegeben werden.“ Nun die Bedingung: „Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer da zweifelt, der ist gleich wie die Meereswoge, die vom Winde getrieben und gewebt wird. Solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen werde.“ Jakobus 1,5-7. Diese Bitte um Weisheit soll kein gedankenloses Gebet sein, das nach seiner Beendigung alsbald vergessen wäre, sondern es soll aus einem bewussten Mangel an Weisheit, den starken, ernsthaften Wunsch des Herzens ausdrücken, sich für den Willen Gottes zu entscheiden. Z2.133.1 Teilen

Werdet des Wartens nicht müde und werdet nicht wankelmütig, wenn euer Gebet nicht sofort Erhörung findet. Zweifelt nicht, sondern klammert euch an die Verheißung: „Getreu ist er, der euch ruft; er wird‘s auch tun.“ 1.Thessalonicher 5,24. Bringt euer Anliegen, gleich der zudringlichen Witwe, immer wieder vor und haltet an eurem Vorsatz entschlossen fest. Ist die Sache für euch von Bedeutung und von großer Tragweite? Sicherlich! Dann wankt nicht; denn euer Glaube mag einer Prüfung unterzogen werden. Wenn das Gewünschte so wertvoll ist, verdient es ernsthafte, überzeugende Anstrengungen. Die Verheißung gehört euch; wacht und betet unentwegt, und euer Gebet wird erhört werden. Ist es nicht Gott, der dies verheißen hat? Wenn euch die Erfüllung eures Verlangens etwas kostet, schätzt ihr es um so mehr, nachdem es erfüllt ist. Euch ist deutlich gesagt worden, dass ihr nicht denken dürft, etwas von dem Herrn zu empfangen, wenn ihr daran zweifelt. Hier wird der mahnende Rat gegeben, nicht müde zu werden, sondern fest auf die Verheißung Gottes zu trauen. Wenn ihr bittet, wird er euch reichlich geben und euch nicht enttäuschen. Z2.133.2 Teilen

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Hierin begehen viele einen Fehler. Sie zweifeln an ihrem Vorhaben, und ihr Glaube versagt. Aus diesem Grunde empfangen sie nichts von dem Herrn, der unsere Kraftquelle ist. Niemand braucht in der Finsternis zu gehen und wie ein Blinder zu straucheln; denn der Herr hält das Licht bereit, wenn sie es in der von ihm verordneten Weise annehmen und nicht ihren eigenen Weg wählen wollen. Er verlangt von allen eine gewissenhafte Erfüllung der täglichen Pflichten; besonders jedoch von denen, die mit der außerordentlich wichtigen Verlagstätigkeit betraut sind, ganz gleich, ob sie eine mehr oder weniger verantwortungsvolle Aufgabe erfüllen. Dies kann nur geschehen im Aufblick zu Gott. Er verleiht ihnen die Fähigkeit, alles gewissenhaft ausführen zu können, was im himmlischen Urteil für recht angesehen wird. Er gibt ihnen die Kraft, so selbstlos zu handeln, als ob das Auge Gottes, das alles überschaut, allen sichtbar wäre. Z2.134.1 Teilen

Selbstsucht ist die Sünde, der am meisten gefrönt wird. Sie trennt uns von Gott und erzeugt viele verderbliche geistliche Verwirrungen. Ohne Selbstverleugnung gibt es keine Umkehr zum Herrn. Aus uns selbst können wir nichts tun. Doch wenn Gott uns Kraft gibt, vermögen wir zu leben, um anderen Menschen Gutes zu erweisen. Auf diese Weise können wir das Übel der Selbstsucht bannen. Es ist nicht notwendig, dass wir uns in heidnische Länder begeben, um unser Verlangen zu beweisen, in einem nützlichen und selbstlosen Leben alles Gott zu weihen. Dies sollten wir im Familienkreis, in der Gemeinde und unter den Menschen tun, die durch gesellschaftlichen und geschäftlichen Umgang mit uns verbunden sind. Gerade in den alltäglichen Lebensäußerungen muss unser eigenes Ich unterdrückt und überwunden werden. Paulus konnte sagen: „Ich sterbe täglich.“ Das tägliche Sterben des Ichs in den kleinen Verrichtungen des Lebens macht uns zu Überwindern. In dem Wunsch, anderen Menschen Wohltaten zu erweisen, sollten wir alle selbstsüchtigen Gedanken vergessen. Leider fehlt vielen entschiedene Liebe zu anderen Menschen. Statt gewissenhaft ihre Pflichten zu erfüllen, suchen sie lieber ihr eigenes Vergnügen. Z2.134.2 Teilen

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Gott erlegt allen seinen Nachfolgern ausdrücklich die Verpflichtung auf, durch ihren Einfluss und ihre Mittel andere glücklich zu machen und von ihm die Weisheit zu erbitten, die sie befähigt, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die Gedanken und Empfindungen der unter ihrem Einfluss befindlichen Menschen zu heben. Wer anderen wirkliche Hilfe geleistet hat, den wird ein Gefühl tiefer Befriedigung erfüllen, und er wird den inneren Frieden finden, der dafür ein genügender Lohn ist. Wer sich von dem edlen und großmütigen Verlangen leiten lässt, anderen Gutes zu erweisen, wird in der gewissenhaften Erledigung der mannigfachen Lebensaufgaben sein wahres Glück finden. Dies bringt mehr mit sich als nur irdischen Lohn; denn jede gewissenhafte, selbstlose Pflichterfüllung wird von den Engeln im Lebensbericht vermerkt. Im Himmel wird niemand an sich denken oder sein eigenes Vergnügen suchen. Jeder wird aus reiner, echter Liebe das Glück der andern himmlischen Wesen in seiner Umgebung erstreben. Wenn wir an dem Leben auf der neuen Erde teilhaben wollen, müssen wir hier die Grundsätze des Himmels ausleben. Z2.135.1 Teilen

Jede Tat unseres Lebens wirkt auf andere zum Guten oder zum Bösen. Unser Einfluss führt empor oder zieht hinab. Er wird empfunden, man richtet sich nach ihm, und er wird mehr oder weniger stark von anderen nachgeahmt. Wenn wir anderen Menschen durch unser Beispiel bei der Entwicklung guter Grundsätze helfen, vermitteln wir ihnen auch die Kraft, Gutes zu tun. Sie üben dann ihrerseits den gleichen segensreichen Einfluss auf andere aus, wodurch Hunderte und Tausende mit unserem im Grunde genommen unbewusst ausgeübten Einfluss in Berührung kommen. Bestärken wir durch unsere Taten die üblen Züge, die die Menschen in unserer Umgebung aufweisen, haben wir teil an ihrer Sünde. Wir werden Rechenschaft zu geben haben für das Gute, das wir zu tun versäumten, weil wir Gott nicht zu unserer Stärke, zu unserem Führer und Ratgeber erwählten. Z2.135.2 Teilen

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