Portrait von Ellen White
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Kapitel 18: Wahre Liebe
Kapitel 18: Wahre Liebe
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Wahre Liebe äußert sich nicht in einer heftigen, feurigen und ungestümen Leidenschaft. Im Gegenteil; sie ist ihrer Natur nach ruhig und tief. Sie schaut über bloße Äußerlichkeiten hinweg und würdigt allein echte Werte. Sie ist vernünftig und einsichtsvoll. Ihre Hingabe ist echt und bleibt sich immer gleich. Gott prüft und erprobt uns in den alltäglichen Ereignissen, die das Leben mit sich bringt. Es sind die kleinen Dinge, die die Gesinnung des Herzens offenbaren: Es sind die kleinen Aufmerksamkeiten und die zahllosen unscheinbaren Geschehnisse und einfachen Gefälligkeiten, die das ganze Lebensglück ausmachen. Die Vernachlässigung freundlicher, ermutigender, teilnahmsvoller Worte und kleiner Gefälligkeiten lässt das Leben wenig lebenswert erscheinen. Dereinst wird sich zeigen, dass der Selbstverleugnung zugunsten der Wohlfahrt und des Glückes unseres Nächsten beim himmlischen Gericht große Bedeutung beigemessen wird. Ebenso wird die Tatsache offenbar werden, dass alle egoistischen Bestrebungen, ohne Rücksicht auf das Glück und Wohlergehen anderer, der Beachtung unseres himmlischen Vaters nicht entgangen sind. Z2.136.1 Teilen

Bruder B, der Herr wirkt für dich und will dich auf dem Weg des Rechtes segnen und stärken. Du verstehst die Theorie der Wahrheit. Du solltest dir nun nach Möglichkeit alles Wissen über den Willen und das Werk Gottes aneignen, um vorbereitet zu sein, eine noch verantwortungsvollere Stellung ausfüllen zu können, wenn Gott es von dir fordert, nachdem er erkannt hat, dass du dann seinen Namen auf diese Weise am besten verherrlichen kannst. Du musst aber noch Erfahrungen sammeln. Du bist zu impulsiv und zu leicht durch Umstände zu beeinflussen. Gott ist bereit, dich zu stärken, zu festigen und zurechtzurücken, wenn du von ihm, dem Unfehlbaren, ernstlich und demütig Weisheit erbittest. Er hat verheißen, dass du nicht vergeblich bitten sollst. Z2.136.2 Teilen

Wenn du anderen Menschen die Wahrheit vorträgst, unterliegst du der Gefahr, zu scharf zu sprechen; in einer Art und Weise, die mit deiner kurzen Erfahrung nicht in Einklang steht. Du begreifst die einzelnen Dinge sofort und vermagst ihre Tragweite leicht zu erkennen. Nicht alle sind so begabt wie du. Du bist nicht bereit, geduldig und ruhig auf diejenigen zu warten, die das Beweismaterial erst prüfen müssen, weil sie nicht so rasch zu urteilen vermögen wie du. Damit andere ebenso schnell begreifen und den Eifer und die Notwendigkeit des Handelns ebenso fühlen sollen wie du selbst, bist du in Gefahr, andere zu sehr zu nötigen. Erfüllen sich deine Erwartungen nicht, wirst du leicht entmutigt und ruhelos und wünschst eine Veränderung. Der Veranlagung, zu verurteilen und niederzureißen, musst du entgegenwirken. Halte dich von allem fern, was den Anschein eines anklägerischen Geistes erwecken könnte. Es gefällt Gott nicht, wenn irgendeiner seiner Diener mit langer Erfahrung von diesem Geist beherrscht wird. Es steht einem Jüngling gut an, Eifer und Begeisterung zu zeigen, vorausgesetzt, dass er demütig und bescheiden ist. Wenn aber ein Jüngling, der nur wenige Jahre Erfahrung besitzt, einen unbesonnenen Eifer und einen anklägerischen Geist an den Tag legt, so wirkt das höchst unziemlich und abstoßend. Nichts vermag seinen Einfluss so schnell zu untergraben wie diese Charakterfehler. Sanftmut, Güte, Geduld, Langmut, Verträglichkeit, Duldsamkeit und Zuversicht, das sind die Früchte, die auf dem köstlichen Baum der Liebe gedeihen, der himmlischen Ursprungs ist. Dieser Baum wird bei entsprechender Pflege unverwelkbar sein. Seine Zweige werden nicht verdorren und seine Blätter nicht welken. Er ist unsterblich, ewig und wird ständig vom Tau des Himmels benetzt. Z2.136.3 Teilen

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Liebe ist Macht. Geistige und moralische Stärke liegen in diesem Grundsatz beschlossen und können von ihm nicht getrennt werden. Die Macht des Reichtums neigt dazu, zu verderben und zu zerstören; die Macht der Gewalt versucht, Schaden anzurichten, aber die Vorzüglichkeit und die Vollkommenheit echter Liebe bestehen in dem Vermögen, Gutes und nichts als Gutes zu tun. Was immer aus echter Liebe getan wird, ist durchaus fruchtbar, sei es in den Augen der Menschen auch noch so gering oder verächtlich. Gott schaut nicht so sehr darauf, wie viel jemand tut, als vielmehr nach der Größe der Liebe, mit der es geschieht. Die Liebe ist von Gott. Das unbekehrte Herz kann diese Pflanze himmlischer Herkunft weder hervorbringen noch sichtbar machen. Sie lebt und gedeiht nur dort, wo Christus regiert. Z2.137.1 Teilen

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Liebe kann nicht bestehen, ohne Ausdruck zu finden. Jede Tat macht sie größer, stärker und umfassender. Liebe wird den Sieg erringen, wo Beweise und Autorität machtlos sind. Liebe arbeitet weder für Lohn noch Gewinn. Doch Gott hat bestimmt, dass großer Gewinn die unausbleibliche Frucht jeder Liebestat ist. Liebe verströmt sich nach allen Seiten und ist schlicht und still in ihrer Wirksamkeit, aber sie ist stark und mächtig in ihrer Absicht, große Übel zu überwinden. Ihr Einfluss wirkt begütigend und umgestaltend. Sie packt das Leben der Sünder und rührt ihre Herzen, wo alle anderen Mittel versagen. Wo auch immer die Macht des Verstandes, der Autorität und der Gewalt angewandt wird und die Liebe offenbar ausgeschaltet ist, nehmen die Gefühle und der Wille der Menschen, die wir zu erreichen trachten, eine abwehrende, ja zurückweisende Haltung ein, und ihr Widerstand nimmt zu. Jesus war der Friedensfürst. Er kam in die Welt, um sich Widerstand und Gewalt zu unterwerfen. Er verfügte über Weisheit und Stärke. Doch die von ihm benutzten Mittel zur Unterwerfung des Bösen waren die Weisheit und die Kraft der Liebe. Dulde nicht, dass irgendetwas dein Interesse von der augenblicklichen Arbeit ablenkt, bis Gott die Zeit für gekommen hält, dir eine andere Aufgabe im gleichen Bereich zu geben. Jage nicht nach dem Glück, denn es wird niemals gefunden werden, indem man es sucht. Geh deiner Pflicht nach. All dein Tun sei von Treue gekennzeichnet und sei demütig! Z2.138.1 Teilen

„Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch.“ Matthäus 7,12. Herrliche Resultate wären das Ergebnis eines solchen Wandels. „Mit welcherlei Maß ihr messet, wird euch gemessen werden.“ Vers 2. Das sind starke Gründe, die uns drängen müssten, uns untereinander aus reinem Herzen inbrünstig zu lieben. Christus ist unser Vorbild. Er zog umher und tat Gutes. Er lebte, um anderen zum Segen zu werden. Liebe verschönte und adelte all sein Tun. Uns ist nicht befohlen, uns selbst das zu sichern, was wir von anderen erwarten; wir sollen vielmehr anderen das zubilligen, was wir unter gleichen Umständen auch von ihnen erwarten. Das Maß, mit dem wir messen, wird in jedem Falle an uns selbst angelegt. Echte Liebe ist in ihrem Wesen einfach und schlicht und von allen anderen Zweckhandlungen verschieden. Das Verlangen, Einfluss zu gewinnen und von anderen geschätzt zu werden, kann ein wohlgeordnetes Leben und häufig einen einwandfreien Umgang ermöglichen. Selbstachtung mag uns helfen, allen bösen Schein zu meiden. Ein selbstsüchtiges Herz mag großherzige Taten vollbringen, die gegenwärtige Wahrheit anerkennen und äußerlich Demut und Liebe zeigen. Dennoch können die Motive trügerisch und unlauter sein. Alles Handeln, das einem solchen Herzen entspringt, entbehrt nicht nur der Frische des Lebens und der Früchte echter Frömmigkeit, sondern ermangelt auch der Grundsätze unverfälschter Liebe. Liebe sollte gehegt und gepflegt werden, denn sie strahlt einen göttlichen Einfluss aus. Z2.138.2 Teilen

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