Portrait von Ellen White
A-   A+
A-   A+
Bücher
Achtung, noch nicht 100% für das Handy optimiert.
Ich arbeite parallel an der APP.
Kapitel 21: Das Gebet für die Kranken
Kapitel 21: Das Gebet für die Kranken
147

Im Falle von Schwester F hätte ein besonderes Werk vollbracht werden müssen. Alle, die sich im Gebet für sie vereinten, bedurften selbst noch eines Werkes. Hätte Gott ihre Gebete erhört, würde es zu ihrem Untergang geführt haben. In solchen Fällen der Bedrängnis, in denen Satan den Geist beherrscht, sollte sich jeder vor dem Gebet genauestens prüfen, um zu sehen, ob nicht irgendwelche Sünden begangen wurden, die bereut, bekannt und aufgegeben werden müssen. Tiefe Herzensdemut vor Gott ist erforderlich sowie unerschütterliches, ergebenes Vertrauen allein auf die Verdienste des Blutes Christi. Fasten und Beten können nichts vollbringen, wenn das Herz durch falsches Verhalten Gott entfremdet ist. „Das ist aber ein Fasten, das ich erwähle: Lass los, welche du mit Unrecht gebunden hast; lass ledig, welche du beschwerst; gib frei, welche du drängst; reiß weg allerlei Last; brich dem Hungrigen dein Brot, und die, so im Elend sind, führe ins Haus; so du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht von deinem Fleisch. ... Dann wirst du rufen, so wird dir der Herr antworten; wenn du wirst schreien, wird er sagen: Siehe, hier bin ich. So du niemand bei dir beschweren wirst noch mit Fingern zeigen noch übel reden und wirst den Hungrigen lassen finden dein Herz und die elende Seele sättigen, so wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag; und der Herr wird dich immerdar führen und deine Seele sättigen in der Dürre und deine Gebeine stärken; und du wirst sein wie ein gewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, welcher es nimmer an Wasser fehlt.“ Jesaja 58,6.7.9-11. Z2.147.1 Teilen

148

Der Herr fordert Herzensarbeit, gute Werke, die einem von Liebe erfüllten Herzen entspringen. Jeder sollte sorgfältig und unter Gebet diese Schriftstellen betrachten und seine Beweggründe und Taten erforschen. Die Verheißung Gottes stützt sich auf die Bedingung des Gehorsams, der Erfüllung all seiner Forderungen. Der Prophet Jesaja sagt: „Rufe getrost, schone nicht, erhebe deine Stimme wie eine Posaune und verkündige meinem Volk ihr Übertreten und dem Hause Jakob ihre Sünden. Sie suchen mich täglich und wollen meine Wege wissen wie ein Volk, das Gerechtigkeit schon getan und das Recht ihres Gottes nicht verlassen hätte. Sie fordern mich zu Recht und wollen mit ihrem Gott rechten. ‚Warum fasten wir, und du siehst es nicht an? Warum tun wir unserm Leibe wehe, und du willst‘s nicht wissen?‘ Siehe, wenn ihr fastet, so übet ihr doch euren Willen und treibet alle eure Arbeiter.“ Jesaja 58,1-3. Z2.148.1 Teilen

Hier wird ein Volk angesprochen, das ein feierliches Bekenntnis ablegt, das gewohnt ist, zu beten und das Freude am Gottesdienst hat; dennoch ist nicht alles in Ordnung. Die Glieder erkennen, dass ihre Gebete nicht erhört, ihre eifrigen, ernsten Bemühungen im Himmel nicht beachtet werden, und sie fragen eindringlich, warum der Herr ihnen nicht antwortet. Das liegt nicht etwa daran, dass Gott sie vernachlässigen will. Die Schwierigkeit liegt vielmehr bei den Menschen. Während sie sich zur Frömmigkeit bekennen, bringen sie keine Frucht zur Verherrlichung Gottes. Ihre Werke entsprechen nicht den an sie gestellten Anforderungen. Sie versäumen vorgeschriebene Pflichten. Solange aber diese nicht erfüllt sind, kann Gott um seiner Ehre willen ihre Gebete nicht beantworten. Als für Schwester F gebetet wurde, herrschte in den Herzen eine eigenartige Gefühlsverwirrung. Einige waren fanatisch und handelten nach Gefühlen. Sie zeigten einen Eifer, der jedoch in keiner Weise ihrer Erkenntnis entsprach. Etliche schauten auf das große Werk, das in diesem Fall bewältigt werden sollte, und triumphierten, noch ehe der Sieg errungen war. Es wurde viel von Jehus Geist offenbar: „Komm mit mir und siehe meinen Eifer um den Herrn!“ 2.Könige 10,16. An Stelle dieser selbstsicheren Aussage hätte das Anliegen mit demütigem Geist, mit Misstrauen gegen sich selbst und mit zerbrochenem, reuigem Herzen Gott vorgelegt werden sollen. Z2.148.2 Teilen

149

Es wurde mir gezeigt, dass im Krankheitsfall, wo dem Darbringen von Gebeten für den Kranken nichts im Wege steht, die Angelegenheit dem Herrn nicht in leidenschaftlicher Erregung, sondern in stillem Glauben übergeben werden sollte. Er allein ist mit dem vergangenen Leben des Einzelnen vertraut und weiß, wie sich dessen Zukunft gestalten wird. Er, der die Herzen aller Menschen kennt, weiß, ob der Kranke, wenn er wieder gesund wird, seinen Namen verherrlichen oder ihn durch Abtrünnigkeit und Abfall entehren würde. Alles, was wir zu tun haben, besteht darin, Gott zu bitten, den Kranken zu heilen, wenn dies seinem Willen entspricht, und zu glauben, dass er die Gründe, die wir ins Feld führen, ebenso hört wie die aufrichtigen Gebete, die wir darbringen. Sieht der Herr, dass er dadurch wirklich geehrt wird, erhört er unsere Gebete. Aber es ist nicht recht, auf Genesung des Kranken zu drängen, ohne sich dem Willen Gottes unterworfen zu haben. Z2.149.1 Teilen

Was Gott verheißen hat, kann er zu jeder Zeit erfüllen, und auch das Werk, das er seinen Kindern übertragen hat, kann er durch sie vollbringen. Leben sie getreulich nach jedem Wort, das er gesprochen hat, so wird sich jede Zusage und jede Verheißung an ihnen erfüllen. Mangelt es ihnen jedoch an völligem Gehorsam, bleiben die bedeutenden und kostbaren Verheißungen in weiter Ferne, und sie können nicht in Erfüllung gehen. Z2.149.2 Teilen

150

Alles, was im Gebet für die Kranken getan werden kann, ist, Gottes Hilfe um ihretwillen ernstlich zu erbitten und in völligem Vertrauen die Angelegenheit seinen Händen zu überlassen. Wenn wir Unrecht in unserem Herzen dulden, wird der Herr uns nicht erhören. Er kann mit den Seinen verfahren, wie es ihm beliebt. Er wird sich selbst verherrlichen, wenn er in denen und durch diejenigen wirkt, die ihm bedingungslos folgen, so dass man erkennen wird, dass es der Herr ist und dass ihre Werke in Gott vollbracht werden. Christus sprach: „Wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren.“ Johannes 12,26. Wenn wir zu ihm kommen, sollten wir beten, dass wir seinen Willen erfassen und ausführen können und dass unsere Wünsche und Interessen in ihm aufgehen. Wir müssen bereit sein, seinen Willen anzuerkennen und ihn nicht bitten, sich unserem Willen zu fügen. Es ist besser für uns, Gott erhört unsere Gebete nicht immer, wann und genau auf die Weise wie wir es wünschen. Er vermag für uns mehr und Besseres zu tun, als all unsere Wünsche zu erfüllen, denn unsere Weisheit ist Torheit. Z2.150.1 Teilen

Wir scharten uns in ernstem Gebet um das Krankenbett von Männern, Frauen und Kindern und empfanden, dass sie durch die Erhörung unserer aufrichtigen Gebete dem Tode entrissen wurden. Wir glaubten, in diesen Gebeten müssten wir zuversichtlich sein und dürften, wenn wir schon den Glauben auf die Probe stellen, nichts weniger als das Leben erbitten. Wir wagten nicht zu sagen: „Wenn es zur Ehre Gottes ist“, weil wir fürchteten, dass es den Anschein des Zweifels haben könnte. Besorgt haben wir die uns gewissermaßen von den Toten Zurückgegebenen beobachtet. Wir sahen etliche von ihnen, besonders junge Menschen, die gesund wurden, aber dann Gott vergaßen, ein zügelloses Leben führten, ihren Eltern und Freunden Kummer und Schmerz bereiteten und sogar denen zur Schande gereichten, die sich fürchteten zu beten. Sie lebten nicht zur Ehre und Verherrlichung Gottes, sondern sie schmähten ihn durch ihr lasterhaftes Leben. Z2.150.2 Teilen

151

Wir schreiben dem Herrn nicht länger den Weg vor, noch versuchen wir, ihn zu unseren Wünschen zu bekehren. Wenn ihn das Leben der Kranken verherrlichen kann, beten wir für die Erhaltung ihres Lebens; doch nicht unser Wille, sondern sein Wille geschehe. Unser Glaube kann genauso fest und noch zuverlässiger sein, wenn wir unsere Wünsche dem allweisen Gott anheim stellen und ihm ohne fieberhafte Unruhe alles vertrauensvoll überlassen. Wir besitzen seine Verheißung. Wir wissen, dass er uns erhört, wenn wir nach seinem Willen bitten. Unsere Bitten dürfen nicht die Form eines Befehls annehmen. Wir müssen vielmehr um seine Vermittlung bitten, uns das zu gewähren, was wir von ihm wünschen. Wenn die Gemeinde zusammenhält, wird sie mächtig und stark sein; doch wenn ein Teil von ihr mit der Welt verbunden ist und manche dem Geiz ergeben sind, den Gott verabscheut, kann er nur wenig für sie tun. Unglaube und Sünde trennen sie von Gott. Wir sind so schwach, dass wir Gnadenerweise kaum ertragen; wir beanspruchten sonst zu leicht Ehre und schrieben uns Frömmigkeit und Gerechtigkeit zu als Folge des außergewöhnlichen Segens Gottes. Dabei offenbart sich doch nur die große Gnade und Barmherzigkeit unseres mitleidsvollen himmlischen Vaters. Wir erlangten sie nicht, weil sich irgendetwas Gutes in uns gefunden hätte. Z2.151.1 Teilen

Wir sollten stets einen Einfluss ausüben, der auf alle um uns her heiligend wirkt. Dieser rettende, veredelnde Einfluss war in ... sehr schwach. Viele haben sich mit der Welt eingelassen und an ihrem Geist und Einfluss teilgenommen, und diese Freundschaft hat sie von Gott getrennt. Jesus ist ihnen eine Tagereise voraus. Sie können nicht länger seine Stimme des Rats und der Warnung vernehmen und folgen ihrer eigenen Weisheit und ihrem eigenen Urteil. Sie verfolgen einen Weg, der in ihren Augen recht erscheint, der sich aber als Torheit erweisen wird. Gott will nicht, dass sein Werk mit weltlicher Politik vermischt wird. Schlaue, berechnende Weltmenschen eignen sich nicht für leitende Stellungen in diesem feierlichen, heiligen Werk. Sie müssen sich entweder bekehren oder sich Beschäftigung in einem andern Beruf suchen, der ihren weltlichen Neigungen entspricht und nicht solch ewige Folgen in sich schließt. Gott wird niemals auf eine Teilhaberschaft mit Weltmenschen eingehen. Christus lässt jedem seine Wahl: Willst du mich oder die Welt? Willst du Vorwürfe und Schande erdulden, für absonderlich gelten, eifrig sein zu guten Werken und meinen Namen bekennen, selbst wenn die Welt dich hasst, oder willst du die Achtung, die Ehre, den Beifall und die Vorteile, die die Welt zu geben hat, erwählen und keinen Teil an mir haben? „Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ Z2.151.2 Teilen

22328
106280
Weiter zu "Kapitel 22: Mut beim Prediger"
Stichwörter