Portrait von Ellen White
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Kapitel 22: Mut beim Prediger
Kapitel 22: Mut beim Prediger
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Lieber Bruder G, es wurde mir gezeigt, dass du in deinen Pflichten als Prediger sehr nachlässig bist. Dir mangelt es an notwendigen Befähigungen. Du besitzt keinen Missionsgeist. Du bist nicht geneigt, deine Bequemlichkeit und dein Vergnügen aufzuopfern, um Seelen zu retten. Da sind Männer, Frauen und Jugendliche, die zu Christo geführt werden können und die die Wahrheit annehmen würden, wenn sie ihnen in rechter Weise vorgeführt würde. In deiner eigenen Nachbarschaft gibt es Seelen, die Ohren haben, zu hören. Z2.152.1 Teilen

Ich sah, wie du einige unterrichtet hast. Doch gerade zu einer Zeit, wo du Ausdauer, Mut und Tatkraft benötigtest, wurdest du kleinmütig, misstrauisch und entmutigt und gabst die Arbeit auf. Du wünschtest deine eigene Bequemlichkeit und hast zugelassen, dass das Interesse, das hätte vermehrt werden können, erstarb. Es hätte eine Seelenernte eingeheimst werden können. Aber die goldene Gelegenheit ging vorüber durch deinen Mangel an Tatkraft. Wenn du dich nicht entscheidest, die ganze Rüstung anzulegen, wenn du nicht bereit bist, Härten als ein guter Streiter des Kreuzes Christi zu ertragen und nicht fühlst, dass du dich aufopfern kannst, um Seelen zu Christo zu führen, dann solltest du deinen Beruf als Prediger aufgeben und eine andere Beschäftigung suchen. So wurde mir gezeigt. Z2.152.2 Teilen

Deine Seele ist nicht dem Werk geweiht. Du nimmst die Last des Werkes nicht auf dich. Du erwählst ein leichteres Los als jenes, das einem Diener Christi bestimmt ist. Er erachtete sein Leben nicht für zu teuer. Er lebte nicht sich selbst zum Gefallen, sondern tat anderen Gutes. Er entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an. Es ist nicht genug, fähig zu sein, den Leuten die Argumente unseres Glaubens vorzuführen. Der Diener Christi braucht eine nie endende Liebe zu Seelen, einen Geist der Selbstverleugnung und Opferbereitschaft. Er sollte bereit sein, wenn nötig, sein Leben hinzugeben, um zur Rettung seiner Mitmenschen zu wirken, für die Christus starb. Z2.152.3 Teilen

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Du musst zum Werk Gottes bekehrt werden. Du benötigst Weisheit und Urteilsfähigkeit, dich dem Werk hinzugeben und deine Arbeit zu planen. Die Gemeinden brauchen deine Arbeit nicht. Du solltest in neue Gebiete gehen und dich in der Arbeit bewähren. Gehe mit einem Arbeitsgeist ans Werk und bekehre Seelen zur Wahrheit. Wenn du den Wert von Seelen empfindest, wirst du beim leisesten Anzeichen von Gutem im Herzen frohlocken, und du wirst ausharren, obgleich Arbeit und Ermüdung mit der Anstrengung verbunden sind. Wenn du die Wahrheit einmal vorgeführt hast, verlasse den Ort nicht, solange auch nur das geringste Anzeichen von Interesse vorhanden ist. Erwartest du eine Ernte ohne Arbeit? Erwartest du, dass Satan bereitwillig seinen Untertanen gestattet, aus seinen Reihen in Christi Reihen überzuwechseln? Er wird jede Anstrengung machen, sie in Ketten der Finsternis unter seinem schwarzen Banner zu halten. Kannst du hoffen, in der Seelengewinnung für Christum erfolgreich zu sein, wenn du einem solchen Feind im Kampf begegnen musst? Z2.153.1 Teilen

Du brauchst mehr Mut, mehr Eifer, musst dich mehr anstrengen, oder du wirst dich entscheiden müssen, ob du den richtigen Beruf hast. Ein leicht entmutigter Prediger schadet dem Werk, das er doch im Grund fördern möchte, und ist ungerecht gegen sich selbst. Alle, die vorgeben, Diener Christi zu sein, sollten Weisheit lernen, indem sie das Leben des Mannes von Nazareth studieren und auch die Geschichte von Luther und anderen Reformatoren. Ihre Arbeit war mühsam; aber sie erduldeten Härten als treue Kämpfer des Kreuzes Christi. Du solltest keine Verantwortung scheuen. Mit Anstand solltest du bereit sein, Rat und Unterweisung anzunehmen. Nachdem du Rat von den Weisen und Verständigen angenommen hast, gibt es noch einen Ratgeber, dessen Weisheit niemals irrt. Versäume nicht, ihm deinen Fall vorzulegen und ihn um Leitung zu bitten. Er hat verheißen, dass er die Weisheit in reichem Maße geben wird, wenn es dir an Weisheit fehlt und du ihn darum bittest. Das heilige, feierliche Werk, mit dem du dich befasst, erfordert ganzherzige, gründlich bekehrte Männer, deren Leben mit dem Leben Christi verwoben ist. Sie ziehen Saft und Nahrung aus dem lebendigen Weinstock und bringen Frucht in dem Herrn. Obgleich sie die Erhabenheit des Werkes empfinden und erklären: „Wer ist hierzu tüchtig?“, schrecken sie doch nicht vor Arbeit und Mühe zurück, sondern werden sich ernsthaft anstrengen, um Seelen zu retten. Wenn die Unterhirten treu ihren Pflichten nachkommen, werden sie zur Freude ihres Herrn eingehen und Befriedigung darin finden, durch ihr treues Bemühen Seelen gerettet im Himmel zusehen. Z2.153.2 Teilen

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