Portrait von Ellen White
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Kapitel 23: Übervorteilung im Geschäftsleben
Kapitel 23: Übervorteilung im Geschäftsleben
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Lieber Bruder H, ich habe auf eine Gelegenheit gewartet, dir zu schreiben, war aber verhindert. Nach meinem letzten Gesicht fühlte ich mich verpflichtet, dir bald zu sagen, was der Herr mir vorgeführt hatte. Ich wurde auf die vergangenen Jahre deines Lebens zurückverwiesen, noch vor deiner Heirat, und ich sah deine Neigung, andere im Handel zu übervorteilen. Du besaßest einen Geist der Gewinnsucht, der Unehrlichkeit im Geschäft, der deinem geistlichen Fortschritt sehr hinderlich war und deinem Einfluss schadete. Die Familie deines Vaters sah die Angelegenheit eher von einem weltlichen Standpunkt aus als von einem hohen und erhabenen Maßstab, wie unser Herr ihn zitierte: „Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüte, und deinen Nächsten wie dich selbst.“ Lukas 10,27. Hierin hast du gefehlt. In irgendeiner Weise knauserig und ungerecht zu handeln, missfällt Gott. Er wird Verfehlungen und Sünden dieser Art nicht übersehen, wenn sie nicht aufrichtig bekannt und aufgegeben werden. Z2.154.1 Teilen

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Ich wurde weit zurückverwiesen und sah, wie leicht du diese Dinge genommen hast. Der Herr merkte darauf, wie du jene Ladung Vieh auf den Markt brachtest, das zu kümmerlich war, als dass es sich gelohnt hätte, es weiter zu behalten. Deshalb wurde es geschlachtet und auf dem Markt als Nahrung verkauft, um in den menschlichen Magen zu gelangen. Eines dieser Tiere gelangte für eine Zeit lang auf unseren Tisch, um in den Tagen unserer Armut unserer großen Familie als Nahrung zu dienen. Du warst nicht der allein Schuldige in dieser Sache. Andere aus deiner Familie waren mitschuldig. Es tut nichts zur Sache, ob es beabsichtigt war, dass wir das Fleisch kaufen und essen sollten oder Weltmenschen. Es geht hier ums Prinzip. Du übertratest Gottes Gebot, und das missfiel ihm. Du hast deinen Nächsten nicht wie dich selbst geliebt, denn es wäre dir nicht recht gewesen, hätten andere so mit dir gehandelt. Du hättest dich in diesem Fall betrogen gefühlt. Ein habsüchtiger Geist verführte dich zu einem Abweichen vom christlichen Grundsatz und veranlasste dich zu einem Handel, der dir Vorteil zum Nachteil anderer verschaffte. Z2.155.1 Teilen

Als mir vor fünf Jahren der Gegenstand des Fleischessens vorgeführt wurde, sah ich, wie unwissend die Leute betreffs der Qualität der Fleischspeisen sind, die sie essen, und ich wurde auf dein Verhalten diesbezüglich hingewiesen. Der Verzehr des Fleisches von solch ungesunden Tieren verursacht verdorbenes Blut, Krankheiten und Fieber. Viele Vergehen dieser Art wurden mir gezeigt, derer Weltmenschen sich täglich schuldig machen. Du, mein lieber Bruder, hast dieses Vergehen nicht in dem Licht betrachtet, wie der Herr es sieht. Du hast niemals empfunden, dass dies eine große Sünde deinerseits war. Vieles gleicher Art hat in deinem Leben stattgefunden, was der Bericht führende Engel getreulich verzeichnet hat und dem du wieder begegnen musst, wenn du diese Dinge nicht durch Reue und Bekenntnis in Ordnung bringst. Z2.155.2 Teilen

Mir wurde geboten, zu warten und zu schauen. Ich wurde angewiesen, deutlich zu sprechen, allgemeine Grundregeln zu geben und es dann dir zu überlassen, es auf dich anzuwenden. Es wurde mir gezeigt, dass Gott nicht regelmäßig die Verkehrtheiten genau bezeichnen würde, die von seinem Volk begangen werden. Er würde veranlassen, in ihrem Beisein allgemeine Grundregeln zu erörtern, genaue, bestimmte Wahrheiten vorzuführen, und dann sollten alle bereit sein zu sehen, zu fühlen und zu verstehen, ob die Sache auch sie betrifft oder nicht. Du hast nicht aufrichtig und getreulich deiner eigenen Seele gegenüber gehandelt. Der Engel sagte: „Ich will ihn auf die Probe stellen. Ich will ihn prüfen. Ich will ihm entgegenstehen, bis er anerkennt, dass es Gottes Hand ist, die so mit ihm verfährt.“ Z2.155.3 Teilen

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Ich sah, dass, während ihr euch in ... befandet, diejenigen, die mit deiner Familie verbunden waren, nicht recht handelten. Ihr offenbartet einen betrügerischen Geist, ihr habt übervorteilt und wart unehrlich. Ihr konntet an jenem Ort keinen guten Einfluss ausüben, es sei denn, ihr hättet die Vergangenheit durch völliges Verändern eures Verhaltens im Verkehr mit euren Mitmenschen gutgemacht. Euer Licht erwies sich für die Leute als Finsternis. Euer Einfluss, während ihr dort wart, bereitete der Sache der gegenwärtigen Wahrheit große Schande; und euer unredlicher Handel wurde unter den Leuten sprichwörtlich. Oftmals richteten sich Weltmenschen, was ehrlichen Handel anbetraf, nach einem höheren Standard als ihr. Der Älteste I kann in ... keinen guten Einfluss ausüben. Seine Worte sind wie Wasser, das auf die Erde ausgeschüttet wird, aus dem einfachen Grund, weil er mit euch verbunden war und sich an eurem unredlichen Handel beteiligte. In mancherlei Hinsicht, was sein Geschäftsgebaren anbetraf, wurde er den Weltmenschen gleich. Er war geizig und wurde zunehmend selbstsüchtig. Sein Verhalten war dazu angetan, seinen Einfluss zu zerstören und schickte sich nicht für einen Diener Christi. In dem Gesicht, das mir in Rochester, New York, 1866 gegeben wurde, sagte der Engel: „Meine Hand wird ihn in Unglück bringen. Er mag sammeln, aber ich werde zerstreuen, bis er mit der Vergangenheit aufräumt und alles bereinigt für die Ewigkeit.“ Jeder wahre Christ sollte sich erhaben fühlen über den niedrigen, betrügerischen Geschäftsgeist der Weltmenschen. Z2.156.1 Teilen

Du bist kein Geizhals. Du bist gerne freigiebig, freizügig, offenherzig und hast eine offene Hand. Was in dir verkehrt ist, ist der in diesem Brief erwähnte Geist, du liebst deinen Nächsten nicht wie dich selbst. Du versäumst es, deine Verkehrtheiten einzusehen und sie abzustellen, wenn das klare, eindringliche Licht der Wahrheit dir sehr deutlich deine Pflichten vor Augen hält. Du liebst Gastfreundschaft, und Gott wird nicht zulassen, dass der große Verführer der Menschheit dich überwindet. Er wird direkt zu dir kommen und dir zeigen, worin du irrst, damit du innehalten kannst. Er ruft dich jetzt auf, die Vergangenheit gutzumachen, dein Verhalten zu ändern und deinen Lebensbericht unbefleckt von Übervorteilung und eigensüchtiger Liebe zu Gewinn zu erhalten. Z2.156.2 Teilen

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Dein Urteil in weltlichen Belangen wird zur Torheit werden, wenn du nicht alles Gott weihst. Dir und deiner Frau mangelt es an Frömmigkeit. Eure geistliche Gesinnung entspricht nicht Gottes Wunsch. Lähmung scheint euch befallen zu haben; doch ihr seid beide befähigt, einen starken Einfluss für Gott und seine Wahrheit auszuüben, wenn ihr euer Bekenntnis mit einem wohlgeordneten Leben und göttlicher Unterhaltung schmückt. Oftmals gerätst du in große Hast, dann wirst du ungeduldig und ärgerlich und gibst Hilfe auf ungestüme Art. Dies behindert deinen geistlichen Fortschritt. Z2.157.1 Teilen

Die Zeit ist kurz. Du hast keine Zeit, die notwendige Herzensvorbereitung hinauszuzögern und ernsthaft und getreulich für deine eigene Seele und die Rettung deiner Freunde und Nachbarn und aller in deinem Einflussbereich zu sorgen. Habe stets das Ziel vor Augen, so im Licht zu wandeln, dass du einen heiligenden Einfluss auf alle ausüben kannst, mit denen du in geschäftlichen oder gesellschaftlichen Verbindungen stehst. In Jesu wohnt die Fülle. Du kannst Kraft von ihm erhalten, die dich befähigt, so zu wandeln, wie er wandelte, wenn du eng mit ihm verbunden bist. Er fordert den ganzen Menschen — Seele, Leib und Geist. Wenn du deinerseits alles tust, was er verlangt, wird er für dich wirken, dich segnen und dich stärken durch seine große Gnade. Z2.157.2 Teilen

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