Portrait von Ellen White
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Kapitel 25: Kampfgeist gerügt
Kapitel 25: Kampfgeist gerügt
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Lieber Bruder M, als wir dir in ... begegneten, waren wir bemüht, dir zu helfen. Wir befürchteten, dass du die so nötige Hilfe nicht annehmen würdest. Ich schlug dein Kommen zu uns und die Verbindung mit uns und anderen von Gottes teuren Kindern vor, damit du Lektionen lernen konntest, die so wichtig für dich sind, ehe du stark sein kannst, den Versuchungen und Gefahren der letzten Tage zu begegnen. Ich erinnerte mich an dein Gesicht als eines von jenen, die der Herr mir vorgeführt hatte. Ich sah, wie du um die Herrschaft über machtvolle üble Gewohnheiten rangst, die nicht nur zur Zerstörung deines Körpers gereichten, sondern auch zu deiner ewigen Vernichtung. Du hast Siege erlangt, aber hast noch größere Siege zu erringen. Du hast einen Kampf gegen innere Feinde zu führen, die dein eigenes Glück und das Glück derer zerstören, die mit dir verbunden sind, wenn du sie nicht überwindest. Z2.163.2 Teilen

Deine üblen Wesenszüge müssen überwunden werden. Du musst das Werk mit Ernst angreifen, dich demutsvoll Gott nahen im Gebet und deine Hilflosigkeit ohne seine besondere Gnade empfinden. Der Glaube an die Wahrheit hat bereits eine Reformation in deinem Leben bewirkt. Doch diese Reformation ist nicht so durchgreifend, wie sie sein sollte, damit sie Gottes Maßstab entspricht. Du liebst die Wahrheit, aber sie muss tieferen Halt in deinem Leben gewinnen und deine Worte und dein ganzes Verhalten beeinflussen. Du hast eine große Lektion zu lernen und solltest keine Zeit verlieren, damit zu beginnen. Du hast dich nicht zur Selbstbeherrschung erzogen. Hier musst du noch einen Sieg erringen. Du bist eher zum Krieg als zum Frieden geneigt. Du musst dich in wahrer Höflichkeit üben. „Einer komme dem andern mit Ehrerbietung zuvor.“ Römer 12,10. „Nichts tut durch Zank oder eitle Ehre; sondern durch Demut achte einer den andern höher denn sich selbst.“ Philipper 2,3. Z2.163.3 Teilen

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Dein Kampfgeist ist groß. Du stehst immer auf der Hut, stets bereit, zurückzuschlagen, wo sich eine Gelegenheit bietet. Du bist nicht bestrebt zu sehen, wie du deine Ideen und Ansichten den Meinungen anderer anpassen kannst, sondern du willst in allem anderer Meinung sein, wenn sich nur eine Gelegenheit dazu bietet. Dies schadet dir selbst, mindert deinen geistlichen Fortschritt, und es betrübt und verwundet nicht nur diejenigen, die deine aufrichtigen Freunde sein möchten, sondern widert sie auch an, so dass deine Gesellschaft ihnen nicht angenehm ist, sondern lästig. Es ist dir so natürlich wie dein Atemholen, dass du die Ansichten und Meinungen anderer als den deinigen unterlegen betrachtest. Hierin irrst du oftmals sehr. Du besitzt nicht all jene Weisheit und Erkenntnis, derer du dich rühmst. Oft stellst du deine Meinungen über diejenigen von Männern und Frauen, die weit mehr Jahre der Erfahrung haben als du und die weit besser geeignet sind, Anweisungen und Ratschläge zu erteilen, als du selbst. Du hast diese unangenehmen Gewohnheitssünden jedoch nicht erkannt, und deshalb hast du nicht die bösen und bitteren Früchte wahrgenommen, die sie hervorgebracht haben. Du hast lange einem Geist des Streits und des Kampfes gehuldigt. Deine eigenartige Gemütsverfassung erfreut sich an Gegensätzlichkeiten. Z2.164.1 Teilen

Deine Erziehung ist beklagenswert gewesen. Sie ist nicht geeignet gewesen, dir zu einer korrekten religiösen Erfahrung zu verhelfen. Du hast beinahe alles zu verlernen und vieles aufs Neue zu lernen. Du besitzt ein übereiltes Temperament, das deine Freunde und die heiligen Engel betrübt und deine eigene Seele verwundet. Dies ist dem Geist der Wahrheit und wahrer Heiligkeit entgegen. Du musst lernen, Anstand im Reden zu bewahren. Das eigene Ich muss unterdrückt und in Unterwerfung gehalten werden. Ein Christ wird sich nicht auf Gezänk und Streit einlassen, selbst nicht mit dem gottlosesten und ungläubigsten Menschen. Wie verkehrt ist es dann, diesen Geist gegen jene zu offenbaren, die an die Wahrheit glauben und danach trachten, Frieden, Liebe und Harmonie zu bewahren! Paulus hat gesagt: „Habt einerlei Sinn, seid friedsam!“ 2.Korinther 13,11. Dieser Kampfgeist steht in Widerspruch zu allen Prinzipien des Himmels. In seiner Bergpredigt sagte Christus: „Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ Matthäus 5,9. „Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.“ Matthäus 5,5. Du wirst in Schwierigkeiten geraten, wohin du auch gehst, es sei denn, du lernst die Lektion, die Gott dich lehren möchte. Du solltest weniger auf deine eigene Meinung geben und sie besser zurückhalten und einen gelehrigen Geist, den eines Schülers, offenbaren. „Ein Geduldiger ist besser denn ein Starker, und der seines Mutes Herr ist, denn der Städte gewinnt.“ Sprüche 16,32. „Wer geduldig ist, der ist weise; wer aber ungeduldig ist, der offenbart seine Torheit.“ Sprüche 14,29. Jakobus sagt: „Darum, liebe Brüder, ein jeglicher Mensch sei schnell, zu hören, langsam aber, zu reden, und langsam zum Zorn. Denn des Menschen Zorn tut nicht, was vor Gott recht ist.“ Jakobus 1,19.20. Z2.164.2 Teilen

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Mit deiner Erfahrung ist ein Geist des Selbstvertrauens verbunden. Hättest du mehr Erfahrung in göttlichen Dingen, würdest du erkennen, dass du schlechte Früchte bringst. Sie enthalten keine Nährkraft, sondern erfüllen alle, die davon essen, mit Bitterkeit. Du musst deinen herrschsüchtigen, diktatorischen Geist überwinden. Ich habe die gute Hoffnung, mein lieber Bruder, dass du an die Arbeit gehen und den Sieg erlangen wirst. Du hast bereits bewiesen, dass du moralischen Mut besitzt, dem Feind in dir selbst zu begegnen. Du hast Seelenstärke gezeigt, mit dem Feind Appetit und starker böser Gewohnheit zu kämpfen. Du hast einen unbekümmerten Geist offenbart, hast empfunden, dass sich niemand besonders um dich kümmert, dass beinahe jeder dein Feind war, und dass es deshalb nichts ausmachte, was aus dir wurde. Z2.165.1 Teilen

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Als die Wahrheit dich fand, warst du in einem erbärmlichen Zustand. Du sahst in ihr eine Macht, die dich erheben und dir Stärke und Kraft vermitteln würde, deren du ermangeltest. Du ergriffst die Lichtstrahlen, die dir schienen. Wenn du dich jetzt völlig dem Einfluss der Wahrheit hingibst, wird sie dich gründlich bekehren und heiligen und auf die Verwandlung zur Unsterblichkeit vorbereiten. Du weist viele gute Charakterzüge auf. Du hast ein freigebiges Herz. Gott wünscht, dass du in Ordnung kommst. Du bist unwillig, dir diktieren oder dich leiten zu lassen. Du wünschst, selbst zu diktieren. Aber du musst dich um einen demütigen lehrhaften Geist bemühen und leutselig, geduldig, langmütig und voller Freundlichkeit und Barmherzigkeit sein. Z2.166.1 Teilen

Wir haben ein Interesse an dir und möchten dir gerne helfen. Ich bitte dich, empfange diese Zeilen in einem rechten Geist und lass sie dein Herz und dein Leben günstig beeinflussen. Z2.166.2 Teilen

Die Antwort auf diesen Brief: Z2.166 Teilen

Schwester White, das Zeugnis, das ich gestern erhielt, betrachte ich als wohlverdienten Tadel, wofür ich dir sehr dankbar bin. Ich hoffe sehr, ein Überwinder zu werden. Mir ist die Bedeutung des Werkes wohl bewusst, das ich zu tun habe. Doch vertraue ich darauf, dass ich durch Hilfe der göttlichen Gnade imstande sein werde, den Sieg zu erlangen. Z2.166.3 Teilen

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