Portrait von Ellen White
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Kapitel 30: Warnungen an die Gemeinde
Kapitel 30: Warnungen an die Gemeinde
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Liebe Geschwister in ..., ihr steht nicht im Licht, wie Gott es von euch wünscht. Ich wurde zurückverwiesen auf die Seelenernte in ... im vergangenen Frühling und mir wurde gezeigt, dass ihr nicht auf das Werk vorbereitet gewesen seid. Ihr habt nicht erwartet noch geglaubt, dass ein solches Werk unter euch bewirkt werden könnte. Aber es geschah trotz eures Unglaubens und ohne Mitwirkung vieler unter euch. Z2.216.3 Teilen

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Als ihr solche Beweise hattet, dass Gott darauf wartete, sich seinem Volk gnädig zu erweisen, dass die Stimme der Gnade Sünder und Rückfällige einlud, zum Kreuz Christi zu kommen — weshalb habt ihr euch auch dann nicht mit jenen vereinigt, die die Last des Werkes trugen? Warum kamt ihr dem Herrn nicht zu Hilfe? Einige von euch schienen betäubt, gelähmt und erstaunt zu sein und waren nicht bereit, sich an der Arbeit zu beteiligen. Viele haben die Arbeit gebilligt, aber sie waren nicht mit dem Herzen dabei. Dies war ein deutlicher Beweis für den lauen Zustand der Gemeinde. Z2.217.1 Teilen

Eure weltliche Gesinnung macht euch nicht geneigt, die Tür eurer harten Herzen beim Anklopfen Jesu weit zu öffnen, dass er eintreten kann. Der Herr der Herrlichkeit, der euch durch sein eigenes Blut erlöst, hat vor eurer Tür gewartet, Einlass zu finden; ihr habt sie jedoch nicht weit geöffnet und ihn willkommen geheißen. Einige haben die Tür einen Spalt breit geöffnet und gestattet, dass ein Lichtschein von seiner Gegenwart ins Herz fiel, hießen den himmlischen Besucher aber nicht willkommen. Es war kein Platz darin für Jesum. Der Platz, der für ihn hätte reserviert sein sollen, wurde von anderen Dingen eingenommen. Jesus ersuchte euch: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.“ Offenbarung 3,20. Es gab ein Werk für euch zu tun, die Tür zu öffnen. Eine Zeit lang wart ihr geneigt zu hören und die Tür zu öffnen. Aber selbst diese Neigung verging, und ihr versäumtet, euch das Abendmahl mit dem himmlischen Gast zu sichern, was euer Vorrecht gewesen wäre. Es gab jedoch einige, welche die Tür öffneten und ihren Heiland von Herzen hereinbaten. Z2.217.2 Teilen

Jesus wird sich den Eingang nicht erzwingen. Ihr selbst müsst die Tür öffnen und zeigen, dass ihr seine Gegenwart wünscht, indem ihr ihn aufrichtig willkommen heißt. Hätten alle gründliche Arbeit geleistet, den Schutt der Welt fortzuschaffen und Jesu einen Platz zu bereiten, würde er eingetreten und bei euch geblieben sein. Er hätte ein großes Werk durch euch verrichtet zur Rettung von anderen. Obgleich ihr für das Werk unvorbereitet wart, geschah es unter euch mit Macht. Abgefallene bekehrten sich aufs neue, Sünder wurden bekehrt und die Neuigkeit verbreitete sich in der ganzen Gegend. Die Öffentlichkeit war in Bewegung. Wäre die Gemeinde dem Herrn zu Hilfe geeilt und wäre der Weg für weitere Arbeit geebnet worden, hätte in ... und in ... und in der ganzen Gegend umher ein Werk getan werden können, wie ihr es nie zuvor gesehen habt. Aber die Gemüter der Geschwister waren nicht erweckt. Sie standen der ganzen Sache gleichgültig gegenüber. Einige, die immer nur eigenen Interessen gefolgt waren konnten sich nicht vorstellen, ihre Gedanken anlässlich dieser Gelegenheit vom eigenen Ich abzuwenden, selbst wenn die Rettung von Seelen auf dem Spiel stand. Z2.217.3 Teilen

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Der Herr hatte uns die Lasten auferlegt. Wir waren bereit, uns für eine Zeit aufzuopfern und alles einzusetzen, wenn ihr nur mit uns gemeinsam dem Herrn zu Hilfe gekommen wäret. Aber da war ein entschiedener Fehlschlag. Große Undankbarkeit war die Antwort auf die Offenbarung der Macht Gottes unter euch. Hättet ihr die Zeichen der Barmherzigkeit und der liebevollen Freundlichkeit Gottes angenommen wie es sein sollte, mit dankbarem Herzen, und hättet ihr euer Interesse am Werk mit dem Geist Gottes verbunden, dann befändet ihr euch nicht in eurem gegenwärtigen Zustand. Doch seit jenes kostbare Werk unter euch geschah, seid ihr rückfällig geworden und geistlich verdorrt. Z2.218.1 Teilen

Das Gleichnis vom verlorenen Schaf habt ihr bis jetzt noch nicht verstanden. Ihr habt die Lektion des göttlichen Lehrers nicht gelernt, wie es seine Absicht war. Ihr seid schwerfällige Schüler gewesen. Lest das Gleichnis in Lukas 15: „Er sagte aber zu ihnen dies Gleichnis und sprach: Welcher Mensch ist unter euch, der hundert Schafe hat und, so er der eines verliert, der nicht lasse die neunundneunzig in der Wüste und hingehe nach dem einen verlorenen, bis dass er‘s finde? Und wenn er‘s gefunden hat, so legt er‘s auf seine Achseln mit Freuden. Und wenn er heimkommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn und spricht zu ihnen: Freuet euch mit mir; denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war.“ Lukas 15,4-6. Z2.218.2 Teilen

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Hier gab es einige, die rückfällig geworden waren, die sich in Finsternis befanden und sich von der Herde verirrt hatten. Dies betraf besonders den Fall von Bruder A. Es war nicht genug unternommen worden, um ihn durch ernstes Bemühen vom Verlassen der Herde abzuhalten. Und nachdem er abgeirrt war, wurde sich nicht eifrig darum bemüht, ihn zur Herde zurückzuführen. Es gab mehr Klatsch über seinen Fall als aufrichtiges Trauern. All das hielt ihn von der Herde fern und veranlasste ihn, sich immer weiter von seinen Geschwistern zu entfernen, was seine Rückkehr nur erschwerte. Wie anders wurde in seinem Fall gehandelt als von dem Hirten im Gleichnis, der ausging, um das verlorene Schaf zu suchen. Die übrigen neunundneunzig Schafe wurden sich selbst überlassen, allen Gefahren ausgesetzt. Aber das eine Schaf, getrennt von der Herde, befand sich in größerer Gefahr, und um das eine zu retten, wurden die neunundneunzig allein gelassen. Z2.219.1 Teilen

Einige von der Gemeinde waren an einer Rückkehr von Bruder A nicht besonders interessiert. Sie bemühten sich nicht genug, von ihrer Erhabenheit und dem Stolz herabzusteigen und besondere Anstrengungen zu machen, ihm ans Licht zu helfen. Sie verschanzten sich hinter ihrer Würde und sagten: „Wir werden ihm nicht nachgehen, lass ihn zu uns kommen.“ Da er die Gefühle seiner Brüder ihm gegenüber sah, war ihm dies unmöglich. Hätten sie die von Christo gelehrte Lektion befolgt, wären sie bereit gewesen, ihre Würde und ihren Stolz abzulegen und den Verlorenen nachzugehen. Sie würden über sie geweint, für sie gebetet und sie angefleht haben, Gott und der Wahrheit die Treue zu bewahren und in der Gemeinde zu bleiben. Aber die Gefühle vieler waren: „Wenn er gehen will, soll er gehen.“ Z2.219.2 Teilen

Als der Herr seine Diener sandte, das für diese Verirrten zu tun, was ihr hättet tun sollen, und selbst als ihr den Beweis hattet, dass der Herr diesen Seelen eine Botschaft der Gnade sandte, wart ihr nicht bereit, eure Ansichten aufzugeben. Ihr hegtet nicht die Absicht, die Neunundneunzig zu lassen und nach dem verlorenen Schaf zu suchen, bis es gefunden war. Und als das Schaf gefunden war und mit Freude zur Herde zurückgebracht wurde, habt ihr es da mit Freuden aufgenommen? Wir versuchten, euch zusammenzurufen, wie der Hirte seine Nachbarn und Freunde herbeirief, damit ihr euch mit uns freuen solltet, aber ihr schient unwillig zu sein. Ihr empfandet, dass das Schaf eine schwere Sünde getan hatte, indem es die Herde verließ. Anstatt Freude zu zeigen, dass der Bruder zurückgekommen war, wart ihr eifrig bemüht, ihn fühlen zu lassen, dass er es sehr bedauern müsse, die Herde verlassen zu haben, und dass er nur in Übereinstimmung mit euren Ideen zurückkehren könne. Seit seiner Rückkehr seid ihr eifersüchtig auf ihn gewesen. Ihr habt darüber gewacht, ob auch alles seine Richtigkeit habe. Einige sind nicht ganz zufrieden gewesen. Sie waren unwillig, die Dinge als gegeben hinzunehmen. Z2.219.3 Teilen

220

Ihr besitzt keine Selbsterkenntnis. Einige sind selbstsüchtig, was ihren Einfluss und ihre Bemühungen einschränkt. Es ist mehr Freude im Himmel über einen Sünder, der bereut, als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen. Wäre die Gemeinde vorbereitet gewesen, das Werk zu schätzen, das der Herr unter ihnen tat, hätten sie seit dieser Seelenernte an Stärke zugenommen. Aber anstatt, dass alle ihre volle Kraft und ihr ganzes Interesse einsetzten, um das Werk fortzuführen, nachdem wir es zurückgelassen hatten, verhalten sie sich, als ginge es sie eigentlich nichts an, als seien sie nur Zuschauer gewesen, bereit, zu misstrauen und Fehler zu finden, sobald sich eine Gelegenheit bot. Z2.220.1 Teilen

Mir wurde Bruder B vorgeführt. Er ist unglücklich. Er ist mit seinen Brüdern unzufrieden. Er beschäftigte sich eine Zeit lang mit dem Gedanken, dass es seine Pflicht sei, die Botschaft zu verkündigen. Er hat die Befähigung, und soweit es seine Erkenntnis der Wahrheit anbetrifft, wäre er dazu imstande. Doch es fehlt ihm an Kultur. Er hat nicht gelernt, sich zu beherrschen. Es erfordert große Weisheit, mit Menschen umzugehen, und dazu ist er nicht befähigt. Er versteht die Theorie, aber er hat sich selbst nicht zu Nachsicht, Geduld, Zuvorkommenheit, Freundlichkeit und wahrer Höflichkeit erzogen. Wenn sich irgendetwas erhebt, was ihm nicht passt, bedenkt er nicht, ob es klug ist, Notiz davon zu nehmen oder zu warten, bis es einer näheren Betrachtung unterzogen wurde. Er begibt sich sofort in Kampfstellung. Er ist grob, streng, nimmt eine drohende Haltung ein und stiftet Unruhe, sobald ihm etwas gegen den Strich geht. Z2.220.2 Teilen

221

Er ist eher zum Kampf geneigt als zu süßem Frieden und Harmonie. Er besitzt nicht die Weisheit, allen Speise zur rechten Zeit auszuteilen. „Und haltet diesen Unterschied, dass ihr euch etlicher erbarmet, etliche aber mit Furcht selig machet und rücket sie aus dem Feuer; und hasset auch den Rock, der vom Fleische befleckt ist.“ Judas 22.23. Bruder B besitzt nur wenig Erkenntnis, diesen Unterschied zu machen. Er ist rau in seinen Umgangsformen und unbesonnen in seinem Verhalten gegenüber anderen. Dies macht ihn untauglich, ein weiser, sorgsamer Hirte zu sein. Ein Seelenhirte muss Großherzigkeit, Mut, Geistesstärke, Liebe und Zartgefühl miteinander verbinden. Z2.221.1 Teilen

Bruder B ist in Gefahr, mehr niederzureißen, als er aufbauen kann. Er hat nicht all seine Kräfte dem Willen Gottes untergeordnet. Er ist nicht umgewandelt durch Erneuerung seines Gemüts. Er ist selbstgenügsam und verlässt sich nicht völlig auf die Gnade Gottes. Seine Werke sind nicht in Gott getan. Ein Seelenhirte zu sein bedeutet, eine sehr wichtige, verantwortliche Stellung einzunehmen. Die Herde Gottes zu speisen ist ein erhabenes, heiliges Werk. Bruder B, der Herr betrachtet dich nicht als geeignet, ein Aufseher über seine Herde zu sein. Hättest du in deiner religiösen Erfahrung Selbstbeherrschung gelernt; hättest du es für notwendig befunden, dein Herz durch die Heiligung des Geistes Gottes zu reinigen und alle Kräfte dem göttlichen Willen zu unterwerfen; hättest du nach Sanftmut und Demut getrachtet — dann könntest du dich jetzt in einer Stellung befinden, Gutes zu tun und einen erhebenden und rettenden Einfluss auszuüben. Z2.221.2 Teilen

Bruder und Schwester B, ihr habt ein Werk zu tun für euch selbst, das niemand anderes für euch tun kann. Ihr seid geneigt zu murren und zu klagen. Ihr müsst eure natürlichen Gefühle unterdrücken. Führt selbst ein Leben für Gott; die Verkehrtheiten anderer müsst ihr nicht verantworten. Bruder B, ich sah, dass du gewiss von Satan überwunden und Schiffbruch im Glauben erleiden wirst, wenn du deine Krittelei nicht aufgibst und nach reiner und unbefleckter Religion vor Gott trachtest. In deinen Gedanken und in deinen Gesprächen musst du einen höheren Stand einnehmen. Du bedarfst einer gründlichen Bekehrung. Z2.221.3 Teilen

222

Leben und Tod liegen vor dir. Du solltest für dich in Betracht ziehen, dass du es mit dem großen Gott zu tun hast, und sollst immer wissen, dass er kein Kind ist, mit dem man spielen kann. Du kannst nicht in seinen Dienst eintreten und ihn wieder aufgeben, wie es dir passt. Deine innerste Seele bedarf einer Bekehrung. Alle, die gleich dir, mein Bruder, versäumt haben, in der Gnade Gottes zu wachsen und in seinem Namen die Heiligung zu vervollkommnen, werden in diesen Tagen der Gefahr und Prüfung großen Verlust erleiden. Ihr Fundament wird sich als Flugsand erweisen, anstatt auf den Felsen Jesu Christo gegründet zu sein. Z2.222.1 Teilen

Du lässt dich von Gefühlen leiten. Du hegst unversöhnliche Gedanken gegenüber deinen Brüdern, weil du nicht ausgesandt wirst, die Wahrheit zu verkündigen. Du bist nicht geeignet für diese Vertrauensstellung. Es wären mehr als ein fähiger Prediger nötig, um deinem Kielwasser zu folgen und die Wunden und Verletzungen zu verbinden, die du anderen durch dein gefühlloses Vorgehen beigebracht hast. Du besitzt nicht Gottes Wohlgefallen, und ich befürchte, dass du nicht das ewige Leben erlangst. Z2.222.2 Teilen

Du hast keine Zeit zu verlieren. Strenge dich gewaltig an, aus Satans Schlingen frei zu kommen. Es ist für dich notwendig, von Jesu Sanftmut und Demut zu lernen. Dann wirst du zur Ruhe kommen. Welche Aufgabe liegt doch vor dir, Heiligkeit in der Furcht Gottes zu vervollkommnen und dich auf die Gesellschaft der reinen und heiligen Engel vorzubereiten! Du musst dein Herz vor Gott demütigen und nach Sanftmut und Gerechtigkeit trachten, damit du am Tage des grimmigen Zornes des Herrn geborgen sein kannst. Z2.222.3 Teilen

Bruder B, letztes Frühjahr hat Gottes Segen auf dir geruht. Aber du hast nicht erkannt, in welchem Verhältnis Wachsamkeit und Gebet zu einem Fortschritt im göttlichen Leben stehen. Du hast diese Pflichten versäumt, deshalb bist du von Finsternis umgeben. Du hast dich in einem Zustand der Ungewissheit und des Misstrauens befunden und hast oft die Gesellschaft derer gesucht, die sich im Dunkeln befinden und die Satan benutzt, um von Christo zu zerstreuen. Du wärst imstande, unter den Verdorbensten zu leben und doch unbefleckt zu bleiben, wenn Gott in seiner Vorsehung dich in eine solche Lage bringen würde. Es ist jedoch gefährlich für jene, die Gott zu ehren wünschen, wenn sie ihr Vergnügen und ihre Ergötzung bei Gefährten suchen, die ihn nicht fürchten. Satan hüllt solche immer in dicke Finsternis, und wenn diejenigen, die sich zu Christo bekennen, sich ungeheißen in diese Finsternis begeben, laden sie den Teufel ein, sie zu versuchen. Wenn der Herr von uns fordert, um des Guten und der Verherrlichung seines Namens willen uns unter höllische Geister zu begeben, wo die dichteste Finsternis herrscht, dann werden uns seine heiligen Engel umgeben und uns unbefleckt erhalten. Wenn wir aber die Gesellschaft von Sündern suchen und Gefallen an ihren rauen Späßen finden und uns von ihren Geschichten, Spielen und Zoten unterhalten lassen und Freude daran haben, dann ziehen die reinen und heiligen Engel ihren Schutz zurück und überlassen uns der Finsternis, die wir erwählt haben. Z2.222.4 Teilen

223

Bruder B, ich möchte dich aufwecken und zum Handeln anregen. Ich lade dich ernstlich ein, Gott zu suchen, so lange er dich ruft, zu ihm zu kommen, damit du Leben haben kannst. „Wachen, beten, arbeiten“ heißt des Christen Losung. Satan ist wachsam in seinen Anstrengungen; seine Ausdauer ist unermüdlich, sein Eifer ernst und anhaltend. Er wartet nicht, dass sein Opfer zu ihm kommt. Er sucht nach ihm. Seelen aus Christi Hand zu reißen ist seine entschlossene Absicht. Doch bekenntliche Christen schlafen in ihrer Blindheit, unsinnig in ihrem Streben. Gott ist nicht in ihren Gedanken. Ein wachsamer Feind folgt ihren Fußstapfen. Wenn sie ihr Vertrauen auf Gott setzen, sind sie in keiner Gefahr. Tun sie das nicht, wird sich ihre Stärke als Schwachheit erweisen und Satan wird sie überwinden. Z2.223.1 Teilen

Bruder B, es ist gefährlich für dich, Zweifel zu hegen. Du darfst nicht in derselben Richtung weitergehen, die du bisher verfolgt hast. Du bist ständig in Gefahr. Satan stellt dir nach und flüstert dir Zweifel ein und verursacht Unglauben. Hättest du im Rate Gottes gestanden, würdest du einen guten Einfluss auf jene gehabt haben, die jetzt deine Gesellschaft lieben. Z2.223.2 Teilen

224

Der arme Bruder C fühlte den Einfluss des Geistes Gottes, hatte aber wenig Erfahrung. Er gab seine früheren Gewohnheiten nicht völlig auf. Er machte Gott nicht zu seiner bleibenden Stärke und seine Füße kamen ins Gleiten. Es besteht keine Übereinstimmung zwischen Christo und Belial. Du hättest ihm helfen können, wärst du mit dem Himmel verbunden gewesen, wie es hätte sein sollen. Aber deine Untätigkeit, deine Art der Unterhaltung und dein Einfluss bestärkten ihn in seinem Abfall und brachten die Stimme seines Gewissens zum Schweigen. Dein Verhalten war ihm kein Tadel auf seinem abwärts führenden Weg. Du könntest Gutes tun, wenn du für Gott lebtest. Deine Stärke ist äußerste Schwäche, deine Weisheit Torheit; aber du erkennst es nicht. Du hast dich zu sehr mit einer Theorie, einer korrekten Form der Lehre zufrieden gegeben. Aber du hast nicht die Notwendigkeit der Macht Gottes gefühlt. Du hast den geistlichen Teil der Religion vernachlässigt. Dein ganzes Wesen sollte nach dem Geist Gottes hungern und dürsten — nach dem Leben und der Kraft der Religion in der Seele, die zur Kreuzigung des eigenen Ichs und zu einem festen Vertrauen auf deinen Erlöser führen würde. Z2.224.1 Teilen

Du befindest dich in einer schrecklichen Finsternis, und wenn du dich nicht im Namen Gottes erhebst, die Fesseln Satans zerbrichst und deine Freiheit behauptest, wirst du im Glauben Schiffbruch erleiden. Der Unwille des Herrn, dich aufzugeben und seine Liebe zu dir sind so groß, dass die Majestät des Himmels sich herablässt, dich um das Vorrecht zu bitten, dir einen Besuch abstatten zu dürfen und dir einen Segen zu hinterlassen: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an“ (Offenbarung 3,20) — und das alles, obwohl dein Leben nicht in Übereinstimmung mit seinem Willen war und deine Werke und Wege ihm missfielen. Die Wohnungen der Herrlichkeit und die Wonnen der himmlischen Wohnstätte gehören ihm. Doch er erniedrigt sich, um Eingang in deinem Herzen zu finden, damit er dich mit seinem Licht segnen kann und du dich seiner Herrlichkeit erfreuen möchtest. Sein Werk besteht darin, zu suchen und zu retten, was verloren und bereit zum Sterben ist. Er möchte so viele wie möglich von Sünde und Tod erretten, damit er sie zu seinem Thron erhöhen und ihnen ewiges Leben geben kann. Z2.224.2 Teilen

225

Bruder B, lass dich erbitten, dich zu erheben und deine Zweifel aufzugeben. Was ist es, was dich so zum Zweifeln geneigt macht? Es ist dein Abweichen von Gott, dein ungeheiligtes Leben, dein Spaßen und Herumschäkern. Dein Mangel an Ernsthaftigkeit gefährdet deine ewigen Belange. Christus lädt dich ein, dich von diesen Torheiten abzuwenden, hin zu ihm. Du wächst nicht in der Gnade und Erkenntnis der Wahrheit. Du gereichst dem Werk nicht zur Ehre. Anstatt veredelt zu werden, sinkst du immer tiefer. Du bildest keinen Charakter für den Himmel und das ewige Leben. Z2.225.1 Teilen

Du lebst deinen Vergnügungen und vergeudest die Zeit in Leichtfertigkeit, die du mit deiner Familie verbringen solltest, um deine Kinder in den Wegen und Werken Gottes zu unterrichten. Die Stunden, die du mit denen zubringst, die dir nur schaden, sollten dem Gebet und dem Studium des Wortes Gottes gewidmet sein. Als Haupt deiner Familie solltest du dir der Verantwortung bewusst sein, deine Kinder in der Zucht und Ermahnung des Herrn zu erziehen. Welchen Rechenschaftsbericht wirst du dem Herrn für die vergeudete Zeit abgeben? Welchen Einfluss übst du über jene aus, die keine Gottesfurcht besitzen? „Also lasset euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ Matthäus 5,16. Möge Gott deine Augen salben, damit du deine Gefahr erkennst. Meine Gefühle für dich reichen tief. Mein Herz verlangt nach deiner Errettung. Ich wünsche so sehr, dass du den hohen Stand erreichst, den zu erlangen dein Vorrecht ist. Du kannst recht tun. Dein Einfluss wird zählen, wenn er rechter Art ist. Bruder B, du bewegst dich auf dem abwärtsführenden Pfad. „Kehre um, kehre um“, warum willst du sterben? Z2.225.2 Teilen

Wenn du deinen bisherigen Weg weiter verfolgst, wirst du deinen Glauben an die Wahrheit und Gottes Wort verlieren. Wache und bete ohne Unterlass. Weihe dich rückhaltlos dem Herrn, dann wird es dir nicht schwer sein, ihm zu dienen. Du hast ein geteiltes Herz. Dies ist der Grund, weshalb dich Finsternis, statt Licht umgibt. Jetzt wird die letzte Gnadenbotschaft verkündigt. Komm, lautet jetzt die Einladung. Komm, es ist alles bereit. Dies ist der letzte Gnadenaufruf. Als Nächstes kommt die Rache eines beleidigten Gottes. Z2.225.3 Teilen

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Bruder B, ermutige in dir Einfachheit, Liebe, Nachsicht und süße Einigkeit mit deinen Brüdern. Ach, verkaufe das ewige Leben nicht um einen so billigen Preis! Wenn du die Wahrheit verlässt, wirst du nicht wirklich glücklich sein. Du wirst dich in der Tat elend fühlen. Der Himmel ist jedes Opfer wert. Zerbrich Satans Bande. Jesus lässt jetzt seine Einladung an dich ergehen. Willst du auf seine Stimme achten? Dann musst du einen höheren Stand einnehmen als bisher. Mache es zu deinem ersten Anliegen, das Himmelreich und die Gerechtigkeit Christi zu erlangen. Lebe für Gott und den Himmel, und am Ende des Laufs ist dir der ewige Lohn gewiss. Z2.226.1 Teilen

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