Portrait von Ellen White
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Kapitel 35: Diener des Mammons
Kapitel 35: Diener des Mammons
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Der Fall von Bruder I ist beängstigend. Diese Welt ist sein Gott. Er betet das Geld an. Er hat die Warnung, die ihm vor Jahren erteilt wurde, nicht beachtet. Während er im Vollbesitz seiner Fähigkeiten war, hat er die Liebe zur Welt nicht überwunden. Die Dollars, die er seitdem angehäuft hat, sind für ihn ebenso viele Bande gewesen, seine Seele zu fesseln und ihn an diese Welt zu binden. Je mehr Besitztümer er erlangte, desto habgieriger wurde er nach Gewinn. Alle seine Kräfte sind nur auf den einen Gegenstand gerichtet, sich Geld zu sichern. Dies war der Schwerpunkt seiner Gedanken, sein ganzes Lebenswerk, sein einziges Ziel, bis er im wahrsten Sinne des Wortes ein Anbeter des Mammons geworden ist. Dies grenzt bei ihm schon an Wahnsinn. Das Beispiel, das er seiner Familie gibt, verleitet sie zu dem Gedanken, dass Besitztum höher zu bewerten sei als der Himmel und die Unsterblichkeit. Seit Jahren hat er seinen Verstand dazu erzogen, Eigentum zu erwerben. Seine ewigen Belange opfert er für Schätze auf Erden auf. Er liebt die Wahrheit, er liebt ihre Grundsätze, und er freut sich, wenn andere in der Wahrheit gedeihen. Doch sich selbst hat er so sehr zum Sklaven des Mammons gemacht, dass er sich verpflichtet fühlt, diesem Meister bis ans Ende seines Leben zu dienen. Doch je länger er lebt, desto größer wird seine Liebe zum Gewinn, es sei denn, er reißt sich los von diesem schrecklichen Gott, dem Geld. Es wird ihm sein, als verlöre er sein Leben, aber es muss sein, wenn er Wert auf den Himmel legt. Z2.238.1 Teilen

Anstatt ihn zu tadeln, sollten alle ihn bemitleiden. Sein Leben ist ein schrecklicher Fehlschlag gewesen. Er hat unter eingebildetem Geldmangel gelitten, während er im Vollen saß. Satan hat von seinen Sinnen Besitz ergriffen, hat seine Erwerbssucht angestachelt und ihn, was diesen Gegenstand anbetrifft, mit Wahnsinn erfüllt. Die höheren, edleren Kräfte seines Wesens sind in großem Maße dieser habgierigen, selbstsüchtigen Neigung unterworfen. Seine einzige Hoffnung besteht darin, Satans Bande zu zerreißen und dieses Übel in seinem Charakter zu überwinden. Nachdem sein Gewissen erweckt wurde, hat er versucht, etwas in dieser Richtung zu unternehmen, aber das genügt nicht. Diese mächtige Anstrengung, ein wenig von seinem Mammon herzugeben und dabei immer zu empfinden, als zerrisse seine Seele, ist nicht die Frucht wahrer Religion. Er muss sich zu guten Werken erziehen. Er muss sich gegen die Neigung, zu erwerben, stählen. Er muss gute Werke sein ganzes Leben durchdringen lassen. Er muss Liebe zum Gutestun entwickeln und über den kleinlichen, habgierigen Geist hinauswachsen, den er gepflegt hat. Z2.238.2 Teilen

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In ihrem Handel mit den Geschäftsleuten in ... verfolgen Bruder und Schwester I keinen Kurs, der Gott wohlgefällig ist. Sie feilschen, um die Ware so billig wie möglich zu bekommen und halten sich über einen Unterschied von ein paar Cent auf. Sie verhalten sich so, als sei Geld ihr ein und alles — ihr Gott. Wenn sie nur unbemerkt hören könnten, was die Leute reden, nachdem sie gegangen sind, dann würden sie einen klaren Begriff über den Einfluss von Knauserigkeit bekommen. Unser Glaube wird in Verruf gebracht, und Gott wird entehrt um dieses geizigen, habgierigen Verhaltens willen. Engel wenden sich mit Abscheu ab. Alles im Himmel ist edel und erhaben. Alle beachten die Belange und das Glück des andern. Niemand trachtet danach, sich selbst zu dienen. Es ist die Hauptfreude aller heiligen Wesen, die Freude und das Glück derer in ihrer Umgebung wahrzunehmen. Z2.239.1 Teilen

Wenn diese Engel vom Himmel kommen, um den Erben der Erlösung zu dienen, und Zeugen der Zurschaustellung von Selbstsucht, Habgier, Übervorteilung und Eigennutz zum Nachteil anderer werden, wenden sie sich kummervoll ab. Wenn sie sehen müssen wie jene, die vorgeben, Erben eines unvergänglichen Erbteils zu sein, sich so knauserig gegen diejenigen verhalten, die sich nicht zu einem höheren Ziel bekennen, als ihre Schätze auf Erden anzulegen, dann schämen sie sich, denn die heilige Wahrheit ist in Schande geraten. Z2.239.2 Teilen

Der Herr kann nicht besser verherrlicht werden und die Wahrheit mehr geehrt werden, als wenn Ungläubige sehen, dass die Wahrheit ein gutes Werk im Leben derer vollbracht hat, die von Natur aus habgierig und geizig sind. Wenn offenbar würde, dass der Glaube solcher Menschen ihre Charaktere ändern kann, dass sie anstatt geizig, egoistisch, auf Übervorteilung bedacht und geldgierig zu sein, jetzt zu Menschen geworden sind, die Gutes tun, die nach Gelegenheiten suchen, anderen zu helfen, die Witwen und Waisen in ihrer Trübsal zu besuchen und sich selbst von der Welt unbefleckt zu erhalten — dann wäre das der Beweis, dass ihre Religion echt ist. Solche werden ihr Licht scheinen lassen, dass andere ihre guten Werke sehen und ihren Vater im Himmel preisen. Diese Früchte würden zur Heiligung gereichen, und sie wären lebendige Stellvertreter Christi auf Erden. Sünder würden überzeugt, dass in der Wahrheit eine Kraft liegt, die sie nicht besitzen. Diejenigen, die vorgeben, auf das Erscheinen des Herrn zu warten und eine wachsame Haltung einzunehmen, sollten ihr Bekenntnis nicht durch Betrug im Geschäft und Herauspressen des letzten Cents entehren. Solche Frucht gedeiht nicht auf dem Baum des Christen. Z2.239.3 Teilen

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Bruder I, der Herr möchte nicht, dass du umkommst. Er möchte, dass du seine Hilfe in Anspruch nimmst und Frieden mit ihm machst, indem du deinen Willen dem seinen unterstellst. Könnte dir ein genaues Bild von der Art und Weise, wie du zu Geld gelangst, vor Augen gehalten werden, dann würdest du erschrecken. Du wärest angewidert von deinem Geiz, deiner Genauigkeit und deiner Liebe zum Geld. Du würdest es zu deiner Lebensaufgabe machen, die umgestaltende Gnade Gottes zu erlangen, die dich zu einem neuen Menschen machen kann. Die Mittel, die du von deinen Verwandten erhieltest, waren nur ein Fluch für dich. Sie vermehrten nur deinen Hang zur Geldliebe und stellten ein zusätzliches Gewicht dar, dich ins Verderben hinabzuziehen. Z2.240.1 Teilen

„Geiz ist eine Wurzel alles Übels.“ 1.Timotheus 6,10. Wenn Menschen ihre Kräfte des Verstandes und ihres Körpers einsetzen, um Reichtum zu erlangen, wenn sie sich mit dem Vergnügen zufrieden geben, Güter anzuhäufen, die sie nie gebrauchen werden, und die ihren Kindern nur zum Schaden dienen, dann missbrauchen sie die Kräfte, die Gott ihnen verliehen hat. Sie offenbaren dadurch, dass ihre Charaktere durch die Sucht nach Gewinn verdorben sind. Anstatt glücklich zu sein, fühlen sie sich elend. Sie haben ihre Herzen vor dem Mangel des Bedürftigen verschlossen und haben bewiesen, dass sie kein Mitgefühl für die Leidenden haben. Z2.240.2 Teilen

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Mein Bruder, dein Herz ist nicht unempfindlich gegenüber dem Mangel und dem Bedürfnis anderer. Du hast großzügige Impulse und möchtest gefällig sein. Häufig bist du bereit, ein gutes Werk für einen deiner Brüder und einen Nächsten zu tun. Aber du machst Geld zu deinem Gott und bist in Gefahr, den Himmel geringer zu schätzen als dein Geld. Im Gelderwerb liegt immer Gefahr, es sei denn, die Gnade Gottes ist der herrschende Grundsatz in der Seele. Wenn Christen vom Prinzip des Himmels beherrscht werden, teilen sie mit einer Hand aus, während die andere einnimmt. Dies ist die einzige vernünftige Einstellung, die ein Christ haben kann, während er Geld hat und Geld erwirbt. Wir möchten Bruder I fragen: Was willst du mit deinem Geld tun? Du bist Gottes Haushalter. Du besitzt Mittel und kannst viel Gutes mit ihnen tun. Du kannst sie auf der Bank im Himmel anlegen und reich in guten Werken werden. Sei andern ein Segen. „Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, da sie die Motten und der Rost fressen und da die Diebe nachgraben und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, da sie weder Motten noch Rost fressen und da die Diebe nicht nachgraben noch stehlen. Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.“ Matthäus 6,19-21. Z2.241.1 Teilen

Denke daran, dass im Himmel angelegte Schätze nicht verloren gehen. Sie sind gesichert für dich durch klugen Gebrauch der Mittel, über welche dich der Himmel zum Verwalter gemacht hat. Der Apostel sagt: „Den Reichen von dieser Welt gebiete, dass sie nicht stolz seien, auch nicht hoffen auf den ungewissen Reichtum, sondern auf den lebendigen Gott, der uns dargibt reichlich, allerlei zu genießen; dass sie Gutes tun, reich werden an guten Werken, gern geben, behilflich seien, Schätze sammeln, sich selbst einen guten Grund aufs Zukünftige, dass sie ergreifen das wahre Leben.“ 1.Timotheus 6,17-19. Z2.241.2 Teilen

Es besteht die Gefahr, Bruder I, dass die Gaben, die Gott dir verliehen hat, dem Teufel zufallen, wenn dein Leben endet, und dass du nach seinem Willen gefangen geführt wirst. Kannst du diesen Gedanken ertragen? Willst du die Wahl treffen, in diesem kurzen Leben dem eigenen Ich zu dienen, dein Geld zu lieben und dich dann von allem zu trennen, ohne ein Anrecht auf den Himmel und das ewige Leben zu haben? Du hast einen gewaltigen Kampf vor dir, deine Neigungen von dem irdischen Schatz loszureißen. Wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein. Wachen, beten und arbeiten ist die Losung des Christen. Ich flehe dich an, wache auf! Trachte nach unvergänglichen Dingen. Die irdischen Dinge werden bald vergehen. Bist du bereit, die Welten zu wechseln? Bildest du einen Charakter heran fürs ewige Leben? Wenn du zuletzt verloren gehst, dann wirst du wissen, was deinen Untergang herbeiführte — die Liebe zum Geld. Dann wirst du bitterlich klagen: „Ach, der Betrug des Reichtums! Ich habe meine Seele verloren. Ich verkaufte sie um Geld. Ich tauschte meine Seele und meinen Leib um Gewinn ein. Ich gab den Himmel preis aus Furcht, dass ich mein Geld opfern müsste, um ihn zu erlangen.“ Der Meister wird sagen: Nehmt den unnützen Knecht, bindet ihm Hände und Füße, und werft ihn in die Finsternis hinaus. Wir hoffen, dass dies nicht dein Los sein wird. Wir hoffen, dass du deinen Schatz noch im Himmel anlegen und deine Zuneigung auf Gott und den unvergänglichen Schatz richten wirst. Z2.241.3 Teilen

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Ich habe gesehen, dass die ganze Familie in Gefahr war, in gewissem Grade den Geist des Vaters zu teilen. Schwester I, du bist bereits von diesem Geist angesteckt. Möchte Gott dir helfen, dies zu erkennen und eine völlige Veränderung vorzunehmen. Entwickle eine Liebe zum Gutestun. Trachte danach, reich in guten Werken zu werden. In vielen Dingen kannst du viel mehr als bisher tun. Du trägst eine persönliche Verantwortung vor Gott. Du hast eine Pflicht, von der du dich nicht entschuldigen kannst. Unterhalte eine enge Verbindung mit Gott. Bete ohne Unterlass. Du hast eine schwere Aufgabe vor dir, deine Seele zu retten. Versuche einen entgegenwirkenden Einfluss in deiner Familie auszuüben. Stehe edel für Gott ein. Du bist anders geartet als dein Mann, und du wirst von Gott verdammt werden, es sei denn, du handelst für dich selbst. Sei eifrig bemüht, deine eigene Seele zu retten und einen rettenden Einfluss auf deine Familie auszuüben. Zeige durch dein Beispiel, dass dein Schatz im Himmel ist, dass du alles in einem besseren Heim und einem besseren, ewigen Leben investiert hast. Übe deine Gedanken, himmlische Dinge zu schätzen, sich mit erhabenen Themen zu beschäftigen, Gott zu lieben und willig seinem Willen zu gehorchen. Z2.242.1 Teilen

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Du magst geprüft werden. Du magst erprobt werden, um zu sehen, wie stark deine Zuneigung zu den Dingen dieser Welt ist. Du magst mit einer Seite deines Herzen bekannt gemacht werden, die dir bis jetzt verborgen blieb. Gott kennt deine Prüfungen angesichts des Zustandes deines Mannes und deiner Kinder, denen es so sehr am rettenden Glauben mangelt. Von dir hängt viel mehr ab, als dir bewusst ist. Vergeude deine kostbare Kraft nicht mit erschöpfender Arbeit, die andere tun können. Ermutige deine Tochter, sich nützlich zu beschäftigen und dich im Tragen der Lasten dieses Lebens zu unterstützen. Sie benötigt Erziehung. Sie ist eitel. Sie benötigt Hingabe an Gott. Dann kann sie nützlich sein und ihrem Erlöser gefallen. Z2.243.1 Teilen

Meine Schwester, arbeite weniger, bete mehr und denke nach. Ewige Interessen sollen den Vorrang bei dir haben. Möge Gott verhüten, dass deine Kinder zu Liebhabern des Mammons werden. Wahre Bildung und freundliches Verhalten können nie in einem Heim gefunden werden, wo Selbstsucht regiert. Die wahrhaft Gebildeten haben Verstand und Herz und nehmen immer Rücksicht auf andere. Wahrer Edelsinn findet keine Befriedigung in der Ausschmückung und Zurschaustellung des Körpers. Wahre Bildung und Adel der Seele zeigen sich in dem Bemühen, andere zu segnen und zu erhöhen. Deine Kinder legen wenig Wert auf ewige Dinge. Möge Gott sie erwecken, ehe es zu spät ist und sie erklären müssen: „Die Ernte ist vergangen, der Sommer ist dahin, und uns ist keine Hilfe gekommen.“ Jeremia 8,20. Z2.243.2 Teilen

Bruder J, dein Fall wurde mir vorgeführt. Du nimmst eine verantwortliche Position ein. Dir sind Zentner in Form von Geld und Einfluss anvertraut. Jedem Menschen ist ein Werk übertragen — irgendetwas zu tun, nicht nur seinen Verstand, seine Knochen und Muskeln in gewöhnlicher Arbeit einzusetzen. Etwas zu tun, bedeutet mehr als dies. Du bist mit diesem Werk bekannt von einem weltlichen Gesichtspunkt aus, und hast einige Erfahrung darin durch die Position, die du bekleidest. Aber seit einigen Jahren hast du Zeit verloren, und nun liegt es an dir, nachzuholen, was du in der vergangenen Zeit versäumt hast. Gaben zu besitzen, ist nicht genug. Du musst sie nicht nur zu deinem eigenen Nutzen verwenden, sondern zum Vorteil dessen, der sie dir verlieh. Alles, was du besitzt, ist ein Darlehen von deinem Herrn. Er wird es mit Zinsen von dir zurückfordern. Z2.243.3 Teilen

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Christus hat ein Recht auf deinen Dienst. Durch seine Gnade bist du zu seinem Diener geworden. Du sollst nicht deinen eigenen Interessen folgen, sondern den Interessen dessen, der dich angestellt hat. Als bekenntlicher Christ bist du Gott verpflichtet. Das Vermögen gehört nicht dir, es ist dir anvertraut, damit du es anlegst. Wäre es dein eigen, könntest du darüber verfügen nach deinem Gutdünken. Das Kapital gehört dem Herrn, und du bist dafür verantwortlich, ob du es benutzt oder missbrauchst. Das Kapital kann so angelegt werden — den „Wechslern“ übergeben werden — dass es dem Herrn etwas einbringt. Wird es in der Erde vergraben, bringt es weder dem Herrn noch dir irgendeinen Nutzen, und du wirst alles verlieren, was dir anvertraut wurde. Möge Gott dir helfen, mein Bruder, deine wahre Stellung als ein von ihm angestellter Diener zu erkennen. Mit seinen Leiden und seinem Tod hat er den Preis bezahlt, um sich deinen willigen Dienst und bereitwilligen Gehorsam zu sichern. Z2.244.1 Teilen

Während der Prüfungen der letzten Jahre hast du seelisch gelitten und hast es als Erleichterung empfunden, deine Aufmerksamkeit völliger den Dingen dieser Welt zu widmen und Vermögen zu erwerben. Gott in seiner großen Liebe und Barmherzigkeit hat dich wieder zu seiner Herde zurückgebracht. Neue Pflichten und Verantwortlichkeiten sind dir jetzt auferlegt. Deine Liebe zur Welt ist stark. Du hast Schätze auf Erden angelegt. Jesus lädt dich ein, deine Schätze jetzt auf den Himmel zu übertragen, denn wo dein Schatz ist, da wird dein Herz sein. Sei in all deinen Geschäften mit Gläubigen und mit Ungläubigen vorsichtig. Sei deinem Bekenntnis treu, bewahre echten Seelenadel, wodurch der Wahrheit, zu der du dich bekennst, Ansehen verschafft wird. Z2.244.2 Teilen

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Du bekleidest eine Position, wo andere zu dir aufschauen. Du besitzt mehr als eine gewöhnliche Intelligenz. Du bist von schneller Auffassungsgabe und tiefem Empfinden. Einige deiner Brüder haben nicht klug gehandelt. Sie haben über dich gewacht, sich mit deinem Fall beschäftigt und gewünscht, du wärst freigebiger, was deine Mittel anbetrifft. Sie haben sich deinetwegen unglücklich gefühlt. All das ist unnötig. Gerade diesen mangelt es auch in mancherlei Hinsicht. Wenn sie treu sind in dem bescheidenen Dienst, den der Meister von ihnen fordert, dann genügt es für sie. Sie können es sich nicht leisten, ihre Zeit damit zu vergeuden, ängstlich darauf zu achten, ob ihr Nächster, dem ein großes Werk anvertraut ist, es auch richtig verrichtet. Während sie sich so um andere kümmern, vernachlässigen sie ihre eigene Arbeit und sind wirklich unnütze Knechte. Sie wären eifrig, das Werk ihres Nächsten zu tun, anstatt der Pflicht nachzukommen, die ihnen aufgetragen ist. Z2.245.1 Teilen

Sie denken, wären ihnen doch die fünf Zentner anvertraut worden, dann hätten sie viel besser mit ihnen gehandelt, als derjenige, dem sie übergeben wurden. Doch der Meister weiß es besser. Niemand sollte darüber klagen, dass er Gott nicht durch Zentner ehren kann, die er ihnen nie übergab und für die sie nicht verantwortlich sind. Sie haben nicht nötig zu sagen: „Wenn ich mich in der Lebensstellung eines anderen befände, würde ich mit meinem Kapital viel Gutes tun.“ Gott fordert nicht mehr von ihnen, als dass sie dasjenige als Haushalter seiner Gnade nutzen, was sie haben. Z2.245.2 Teilen

Der eine Zentner, der geringste Dienst, ist genauso annehmbar wie die Anwendung des größten Talents, wenn er völlig geheiligt ist und zur Verherrlichung Gottes dient. Die verschiedenen Gaben sind unseren unterschiedlichen Fähigkeiten angepasst. Jeder bekommt das, wozu er befähigt ist. Niemand sollte sein Werk geringschätzig behandeln und denken, weil es so klein ist, kommt es nicht darauf an, es gut zu verrichten. Wenn er so handelt, dann spielt er mit seiner moralischen Verantwortung und verachtet „die geringen Tage“. Der Himmel teilt allen ihr Werk zu, und es sollte ihr Ehrgeiz sein, es gut zu verrichten gemäß ihrer Fähigkeiten. Gott fordert, dass alle, der Schwächste sowohl wie der Stärkste, das ihm zugewiesene Werk tut. Die erwarteten Zinsen richten sich nach dem anvertrauten Kapital. Z2.245.3 Teilen

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Jeder sollte fleißig und mit vollem Interesse seiner eigenen Aufgabe nachkommen, und andere ihrem eigenen Meister überlassen, sie stehen oder fallen. Es gibt zu viele Übereifrige in ..., zu viele, die ein Interesse daran haben, ihre Brüder zu überwachen. Aus diesem Grund sind sie ständig schwach. Sie werden in der Versammlung Zeugnis ablegen, und weil sie Jesum nicht in ihrem Herzen haben, um ihn zu bekennen, versuchen sie ihren Brüdern ihre Pflichten vorzuschreiben. Diese armen Seelen kennen nicht ihr eigene Pflicht, und doch übernehmen sie die Verantwortung, andere betreffs deren Pflichten zu erleuchten. Wenn solche ihrer eigenen Arbeit nachkämen, würden sie eine Macht in der Gemeinde darstellen, an der es jetzt mangelt. Z2.246.1 Teilen

Bruder J, du kannst Gutes tun. Du besitzt gute Urteilskraft, und Gott führt dich aus der Finsternis ans Licht. Nutze deine Talente zur Verherrlichung Gottes. Übergib sie den Wechslern, damit der Meister sein Eigentum mit Zinsen zurückerhalten kann, wenn er kommt. Löse deine Ranken von den weltlichen Dingen der Erde und richte sie empor, dass sie sich um Gott ranken. Die Rettung von Seelen ist von größerer Bedeutung als die ganze Welt. Eine gerettete Seele, die ewig lebt und Gott und das Lamm immerdar preisen wird, hat größeren Wert als Millionen in irdischer Währung. Reichtum versinkt in Bedeutungslosigkeit, verglichen mit dem Wert der Seelen, für die Christus starb. Du bist vorsichtig und wirst nicht übereilt handeln. Bringe Opfer für die Wahrheit und werde reich in Gott. Möge der Herr dir beistehen, rasche Fortschritte zu machen und ewige Dinge richtig einzuschätzen. Z2.246.2 Teilen

Deine Kinder benötigen ein tieferes Gnadenwerk an ihren Herzen. Sie müssen Ernsthaftigkeit und Charakterfestigkeit entwickeln. Wenn sie sich Gott übergeben, können sie gut sein und einen rettenden Einfluss auf ihre Gefährten ausüben. Z2.246.3 Teilen

Die Armen sollen nicht empfinden, dass sie nichts tun können, weil sie nicht so reich sind wie ihre Geschwister. Sie können auf manche Art und Weise Opfer bringen. Sie können sich selbst verleugnen. Sie können ein geheiligtes Leben führen und durch ihre Worte und ihr Verhalten ihren Erlöser ehren. Besonders Schwestern können einen starken Einfluss ausüben, wenn sie ihren Klatsch aufgeben und ihre Zeit mit Wachen und Beten verbringen. Sie können Gott verherrlichen. Sie können ihr Licht anderen scheinen lassen, indem diese ihre guten Werke sehen und unseren Vater im Himmel preisen. Z2.246.4 Teilen

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Als Illustration des Versäumnisses eurerseits, Gottes Werk zu verrichten, wie es euer Vorrecht war, wurde ich auf die Worte hingewiesen: „Fluchet der Stadt Meros, sprach der Engel des Herrn, fluchet ihren Bürgern, dass sie nicht kamen dem Herrn zu Hilfe, zu Hilfe dem Herrn unter den Helden!“ Richter 5,23. Was tat Meros? Nichts, und das war ihre Sünde. Sie kamen dem Herrn nicht zu Hilfe wider den Mächtigen. Z2.247.1 Teilen

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