Portrait von Ellen White
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Kapitel 37: Strenge in der Leitung der Familie
Kapitel 37: Strenge in der Leitung der Familie
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Bruder L, im letzten Juni wurde mir gezeigt, dass du Korrekturen in deinem Verhalten vorzunehmen hast. Du erkennst dich selbst nicht. Dein Leben ist ein Fehlschlag gewesen. Du behandelst deine Familie nicht klug und barmherzig. Du bist zu streng. Wenn du so weitermachst wie bisher, wirst du das Leben deiner Frau verkürzen und deine Kinder werden dich nicht lieben, sondern fürchten. Du glaubst, du handelst nach christlicher Vernunft, aber darin betrügst du dich selbst. Z2.253.1 Teilen

Du hast eigenartige Ansichten, was die Führung deiner Familie anbelangt. Du übst eine unabhängige despotische Herrschaft aus, die niemand in deiner Umgebung seinen freien Willen lässt. Du denkst, als Haupt der Familie seist du hinlänglich geeignet, alle Familienmitglieder nach deinem Kopf zu regieren, wie eine Maschine von den Händen des Arbeiters in Bewegung gesetzt wird. Du diktierst und maßt dir Autorität an. Dies missfällt dem Himmel und macht die mitleidigen Engel traurig. Du hast dich in deiner Familie verhalten, als wärst du allein fähig zur Selbstverwaltung. Du hast dich verletzt gefühlt, dass deine Frau es wagt, sich deiner Meinung zu widersetzen oder deine Entscheidungen in Frage zu stellen. Z2.253.2 Teilen

Nach viel Langmut ihrerseits und geduldiger Nachsicht gegenüber deinen Launen hat sie sich gegen die ungerechte Autoritätsanmaßung empört. Sie ist nervös und zerstreut geworden und hat Verachtung gegenüber deinem Verhalten gezeigt. Du hast dies Betragen von ihrer Seite in den schlimmsten Farben geschildert, hast sie der Sünde beschuldigt und gesagt, sie lasse sich vom Geist des Teufels leiten, wo die Schuld doch bei dir zu finden ist. Du hast sie beinahe zur Verzweiflung gebracht, und sie dann damit verhöhnt. Wie leicht wäre es für dich gewesen, ihr Leben froh und angenehm zu gestalten. Doch du hast das Gegenteil getan. Z2.253.3 Teilen

Du bist träge gewesen. Du warst nicht bestrebt, die Kräfte anzuwenden, die dir der Herr verliehen hat. Diese sind dein Kapital. Ein vernünftiger Gebrauch dieser Kräfte und Gewohnheiten der Ausdauer und des Fleißes würden dich zur Erlangung der Bequemlichkeiten des Lebens befähigt haben. Du hast geirrt und angenommen, dass Stolz deine Frau veranlasst, mehr Behaglichkeit in ihrem Heim zu wünschen. Du hast sie sehr eingeschränkt und knapp gehalten. Sie benötigt eine größere Auswahl an Lebensmitteln zu ihrer Ernährung, einen reichlicher gedeckten Tisch. In ihrem Haushalt benötigt sie Dinge, so bequem und angenehm wie du es eben machen kannst, Dinge, die ihre Arbeit erleichtern. Du hast die Sache ganz verkehrt angesehen. Du hast gedacht, dass beinahe alles, was essbar ist, gut genug zum Leben sei, wenn du selbst damit auskamst und deine Kraft erhalten konntest. Du hast Nachdruck darauf gelegt, dass magere Kost das richtige für deine Frau sei. Aber sie kann kein gutes Blut und Fleisch bilden und mit der Kost gedeihen, auf welche du dich beschränkst. Nicht alle Personen können mit der gleichen Nahrung bestehen wie andere, selbst, wenn sie auf die gleiche Art zubereitet ist. Z2.253.4 Teilen

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Du bist in Gefahr, ein Fanatiker zu werden. Dein Körper war imstande, sehr raue, ärmliche Kost in gutes Blut umzuwandeln. Deine blutbildenden Organe befinden sich in guter Verfassung. Aber deine Frau benötigt eine ausgewähltere Nahrung. Gib ihr die gleiche Kost, die dein Körper in gutes Blut umwandeln kann, und ihr Organismus kann sie nicht verarbeiten. Ihr mangelt es an Lebenskraft. Deshalb benötigt sie eine reichhaltige, stärkende Ernährung. Sie sollte eine gute Auswahl an Früchten haben und nicht Tag für Tag auf die gleichen Dinge beschränkt sein. Sie hat einen schwachen Halt am Leben. Sie ist krank, und die Bedürfnisse ihres Körpers sind sehr verschieden von denen eines Gesunden. Z2.254.1 Teilen

Bruder L, du beanspruchst beachtliche Würde. Hast du diese Würde auch verdient? O nein! Du hast sie dir zugeeignet. Du liebst deine Bequemlichkeit. Du und harte Arbeit — ihr stimmt nicht überein. Wärst du nicht so träge in deinem Geschäft gewesen, könntest du über manche Bequemlichkeit des Lebens verfügen, die du jetzt entbehren musst. Du hast deiner Frau und deinen Kindern durch deine trägen Gewohnheiten Unrecht zugefügt. Stunden, die mit emsiger Arbeit hätten zugebracht werden sollen, wurden von dir mit Geschwätz, Lesen und eitlem Müßiggang vergeudet. Z2.254.2 Teilen

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Du bist ebenso verantwortlich für dein Kapital an Kraft wie der Reiche für seinen Reichtum. Ihr beide seid Haushalter. Jedem ist ein Werk zugewiesen. Du darfst deine Kraft nicht missbrauchen, sondern sollst sie anwenden, dass du die Bedürfnisse deiner Familie großzügig befriedigen kannst und dass du etwas hast, um Gottes Werk der gegenwärtigen Wahrheit zu fördern. Du hast gesehen, dass in ... Stolz, Aufwand und Eitelkeit existieren, und du warst entschlossen, dass dein Beispiel diesen Stolz und diese Verschwendung nicht unterstützen soll. In deinem Bemühen, so zu handeln, ist deine Sünde jedoch ebenso groß, nur in anderer Richtung. Z2.255.1 Teilen

Deine religiöse Erfahrung ist sehr fehlerhaft. Du hast dich als Beobachter betätigt, der über das Zukurzkommen und die Fehler anderer wacht, und weil du Verkehrtheiten in ihnen siehst, hast du dich über sie erhoben. Du bist vorsichtig und ehrlich im Handel gewesen, und wenn du Nachlässigkeit in dieser Hinsicht bei anderen bemerkt hast, die ein hohes Bekenntnis ablegen, hast du ihr Unrecht mit deinen Geschäftsprinzipien verglichen und in deinem Herzen gesagt: „Ich bin besser als sie.“ Aber zur gleichen Zeit hieltest du dich von der Gemeinde entfernt, wachtest und fandest Fehler, tatest aber nichts, um dem Herrn zu Hilfe zu kommen und das Übel zu beseitigen. Du hattest einen Maßstab, nach dem du andere richtetest. Wenn sie deinen Ideen nicht entsprachen, hatten sie nicht deine Sympathie. Du verfielst in Selbstgefälligkeit. Z2.255.2 Teilen

Deine religiöse Erfahrung ist von Strenge gekennzeichnet. Würde Gott mit dir so verfahren, wie du jene in der Gemeinde behandelt hast, die du im Irrtum glaubtest, und wie du mit deiner eigenen Familie verfährst, wäre es in der Tat schlecht um dich bestellt. Aber ein barmherziger Gott, der von zartem Mitgefühl ist und dessen liebevolle Freundlichkeit sich nicht ändert, hat dir vergeben und dich nicht verworfen noch dich deiner Übertretungen, deiner zahllosen Irrtümer und deines Abfalls wegen beiseite geschoben. O nein! Er liebt dich immer noch. Z2.255.3 Teilen

Hast du je ernstlich daran gedacht: „Mit welcherlei Maß ihr messet, wird euch gemessen werden“? Du hast in ... Stolz, Eitelkeit und einen weltlichen Geist in einigen gesehen, die sich Christen nennen. Dies ist ein großes Übel; und weil dieser Geist gepflegt wird, sind die Engel betrübt. Diejenigen, die auf diese Weise die Ungeheiligten nachahmen, zerstreuen von Christo, und das Blut von Seelen klebt an ihren Kleidern. Wenn sie diesen Weg weiter verfolgen, werden sie ihre eigene Seele verlieren und werden eines Tages zu spüren bekommen, was es heißt, an anderen Seelen schuldig zu sein, die durch ihren ungeheiligten Lebenswandel in die Irre geführt wurden, während sie vorgaben, durch religiöse Grundsätze geleitet zu werden. Z2.255.4 Teilen

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Du hast guten Grund, über den Stolz und den Mangel an Einfachheit bei denen, die sich zu besseren Dingen bekennen, betrübt zu sein. Aber du hast auf andere aufgepasst und über ihre Fehler und Verkehrtheiten gesprochen und dabei deine eigene Seele vernachlässigt. Du bist nicht verantwortlich für irgendeine Sünde deiner Geschwister, es sei denn, dass dein Beispiel sie zum Straucheln gebracht und ihre Füße vom schmalen Pfad hinweggeführt hat. Dir steht ein großes und feierliches Werk bevor, dich selbst zu beherrschen und zu besänftigen, sanftmütig und von Herzen demütig zu werden, dich zum Zartgefühl zu erziehen, mitleidsvoll mit deiner Familie umzugehen, und jenen edlen Geist und wahre Großmut der Seele zu besitzen, die alle Kleinlichkeit verabscheut. Z2.256.1 Teilen

Du hast gedacht, dass zu viel Mühe auf das Versammlungshaus angewandt wurde und hast Bemerkungen fallen lassen über unnötige Ausgaben. Diese spezielle Gewissenhaftigkeit deinerseits ist völlig unnötig. Es gibt nichts in dem Haus, was mit zu viel Sorgfalt, zu viel gutem Geschmack und zu viel Ordnung bereitet wurde. Die Arbeit ist nicht zu gut gemacht. Die Anordnung ist nicht übertrieben. Beachten jene, die über dieses Haus der Anbetung murren, für wen es erbaut wurde? Es wurde errichtet, um Gottes Haus zu sein, ihm geweiht zu werden, ein Platz, wo sich die Geschwister versammeln, um Gott zu begegnen. Viele handeln so, als ob der Schöpfer Himmels und der Erde, der alles Liebliche und Schöne in der Welt geschaffen hat, daran Gefallen fände, wenn ihm ein Haus errichtet wird, dem es an Ordnung und Schönheit mangelt. Einige bauen große und kostspielige Häuser für sich selbst, können es sich aber nicht leisten, viel auf ein Haus zu verwenden, das sie Gott weihen wollen. Jeder Dollar in ihren Händen ist des Herrn. Er hat ihnen das Geld für eine kurze Zeit geliehen, um es zu seiner Verherrlichung anzuwenden. Sie aber geben diese Mittel zur Förderung des Werkes Gottes, als ob jeder so verausgabte Dollar ein totaler Verlust wäre. Z2.256.2 Teilen

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Gott möchte von seinen Kindern nicht, dass sie Mittel ausgeben für bloße Schau oder Ausschmückungen; wenn sie ihm aber ein Haus zurichten, wo er seinem Volk begegnen will, dann soll dies von schlichter Eleganz, Ordnung, Geschmack und einfacher Schönheit gekennzeichnet sein. Diejenigen, die ein Haus für Gott bauen, sollten größeres Interesse, mehr Sorgfalt und Geschmack in seiner Anordnung an den Tag legen, als der Zweck für den es errichtet wird erhabener und heiliger ist, als das Bauen eines gewöhnlichen Wohnhauses. Z2.257.1 Teilen

Der Herr liest die Absichten und Vorhaben der Menschen. Diejenigen, welche erhabene Ansichten von seinem Charakter haben, werden ihr höchstes Vergnügen darin finden, dass alles, was in irgendeiner Verbindung zu ihm steht, auf allerbeste Art und Weise ausgeführt wird und von ausgewähltem Geschmack zeugt. Jene jedoch, die geizig ein ärmlicheres Haus errichten, um es Gott zu weihen, als sie für sich selbst akzeptieren würden, um darin zu wohnen, zeigen dadurch ihren Mangel an Ehrfurcht vor Gott und heiligen Dingen. Ihre Werke zeigen, dass ihnen ihre eigenen Belange wichtiger sind, als Angelegenheiten geistlicher Natur. Ewige Dinge nehmen bei vielen den zweiten Platz ein. Es wird nicht für notwendig angesehen, gute und zweckdienliche Dinge zum Gebrauch im Dienste Gottes zu haben; aber sie werden als sehr wichtig eingestuft, wenn es sich um das irdische Leben dreht. Die Menschen offenbaren die wahre Natur der Prinzipien, von denen sie sich leiten lassen. Z2.257.2 Teilen

Viele unserer Geschwister sind in ihren Ansichten engstirnig geworden. Ordnung, Sauberkeit, Geschmack und Zweckmäßigkeit werden Stolz und Liebe zur Welt gleichgestellt. Hier liegt ein Irrtum vor. Eitler Stolz, der sich durch auffällige Putzsucht und nutzlosen Schmuck bekundet, gefällt Gott nicht. Aber er, der für den Menschen eine wunderbare Welt erschuf, der in Eden einen lieblichen Garten mit einer großen Auswahl an Bäumen mit Früchten und zur Zier pflanzte und die Erde mit lieblichen Blumen in vielerlei Farben schmückte, hat ausgiebigen Beweis geliefert, dass er das Schöne liebt. Doch wird er von den ärmsten seiner Kinder das bescheidenste Opfer akzeptieren, wenn es das Beste ist, was sie ihm zu geben vermögen. Der Herr nimmt die Aufrichtigkeit der Seele an. Der Mensch, in dessen Herzen Gott den Thron einnimmt, erhaben über alles andere, wird von einer völligen Unterwerfung seines Willens unter den göttlichen Willen geleitet werden, und wird sich vollkommen seiner Herrschaft und Regierung unterordnen. Z2.257.3 Teilen

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Kurzsichtige Sterbliche können Gottes Wege und Werke nicht begreifen. Ihre Blicke sind nicht zum Himmel gerichtet, wie es der Fall sein sollte. Sie hegen keine erhabenen Ansichten über ewige Dinge. Sie betrachten diese mit umwölkten Sinnen. Sie finden keine Ergötzung darin, Gottes Liebe, die Herrlichkeit und Pracht des Himmels, den erhabenen Charakter der heiligen Engel und die Majestät und unaussprechliche Lieblichkeit Jesu, unseres Erlösers, zu betrachten. Sie haben ihre Augen so lange auf irdische Dinge gerichtet, dass ewige Szenen ihnen unbestimmt und undeutlich erscheinen. Sie haben beschränkte Ansichten von Gott, Himmel und Ewigkeit. Z2.258.1 Teilen

Heilige Dinge werden irdischen gleichgestellt. Deshalb offenbaren Menschen Gott gegenüber den gleichen habsüchtigen, engherzigen Geist wie im Umgang mit ihren Mitmenschen. Ihre Opfer für den Herrn sind lahm, krank und mangelhaft. Sie berauben ihn auf gleiche Weise wie sie ihre Mitmenschen berauben. Ihre Gemüter erreichen keinen hohen moralischen Stand, sondern bewegen sich auf niedriger Ebene. Sie atmen ständig die unreinen Ausdünstungen der Niederungen der Erde ein. Z2.258.2 Teilen

Bruder L, du beherrschst deine Familie mit eiserner Rute. Du gehst streng mit deinen Kindern um. Durch dieses Verhalten wirst du nicht die Liebe deiner Kinder ernten. Du bist nicht zärtlich, liebevoll, herzlich und höflich zu deiner Frau, sondern barsch, anklagend und tadelsüchtig. Eine gut verwaltete, ordentliche Familie ist Gott und dienstbaren Engeln wohlgefällig. Du musst lernen, ein Heim ordentlich, behaglich und angenehm zu gestalten. Dann schmücke das Heim mit schicklicher Würde. Die Kinder werden diesen Geist verspüren, und ihr beide werdet bereitwilliger Ordnung, Regelmäßigkeit und Gehorsam von ihrer Seite erwarten können. Z2.258.3 Teilen

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Bruder L, hast du daran gedacht, was ein Kind ist und wohin es geht? Deine Kinder sind die jüngeren Glieder der Familie des Herrn — Brüder und Schwestern, die dir dein himmlischer Vater anvertraut hat, damit du sie für den Himmel erziehst und heranbildest. Wenn du sie so rau anfasst, wie es oft geschieht, denkst du daran, dass Gott dich dafür zur Verantwortung ziehen wird? Du sollst deine Kinder nicht so hart behandeln. Ein Kind ist kein Pferd oder Hund, die du nach deinem anmaßenden Willen dirigieren oder mit dem Stecken, einer Peitsche oder mit Schlägen deiner Hand zur Unterwerfung zwingen kannst. Einige Kinder haben ein so ungezügeltes Temperament, dass sie eine fühlbare Strafe brauchen, aber sehr viele Fälle werden durch diese Art der Zucht nur verschlimmert. Z2.259.1 Teilen

Du musst Selbstbeherrschung üben. Strafe deine Kinder nie, wenn du ungeduldig oder ärgerlich bist oder unter dem Einfluss von Leidenschaft stehst. Strafe sie mit Liebe und zeige ihnen, dass es dir keine Freude macht, ihnen Schmerzen zu bereiten. Erhebe nie deine Hand wider sie, ihnen einen Schlag zu versetzen, wenn du dich nicht mit gutem Gewissen vor Gott beugen und ihn um seinen Segen zu dieser Korrektur, die du vornehmen willst, anflehen kannst. Ermutige Liebe im Herzen deiner Kinder. Stelle ihnen hohe und rechte Beweggründe der Selbstbeherrschung vor Augen. Erwecke bei ihnen nicht den Eindruck, dass sie sich der Kontrolle unterwerfen müssen, weil es dein despotischer Wille ist, weil sie schwach sind, du aber stark bist, und weil du der Vater bist und sie die Kinder sind. Wenn du deine Familie ruinieren willst, dann fahre fort, sie mit brutaler Gewalt zu beherrschen, und der Erfolg wird dir sicher sein. Z2.259.2 Teilen

Deine Frau ist weichherzig und leicht erregt. Sie fühlt die Härte deiner Strafe und dies verleitet sie zum anderen Extrem. Sie versucht deiner Strenge entgegenzuwirken, und du bemängelst es als große Pflichtvergessenheit ihrerseits, ihre Kinder unter Kontrolle zu halten. Du glaubst, sie verwöhne sie, sei zu nachsichtig und zu weich. Du kannst ihr in dieser Hinsicht nicht helfen, solange du dich nicht selbst korrigierst und jenes elterliche Zartgefühl in deiner Familie offenbarst, wie es sich gebührt. Es ist dein verkehrtes Verhalten, das deine Frau veranlasst, zu weich in ihrer Erziehung zu sein. Du musst deine Natur besänftigen. Du musst durch den Einfluss des Geistes Gottes veredelt werden. Du benötigst eine gründliche Bekehrung. Dann kannst du aus rechten Prinzipien handeln. Du musst der Liebe Eingang in deiner Seele verschaffen und gestatten, dass sie die Stelle deiner angemaßten Würde einnimmt. Das eigene Ich muss sterben. Z2.259.3 Teilen

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Deine Frau braucht Zärtlichkeit und Liebe. Der Herr liebt sie. Sie ist dem Himmelreich viel näher als du. Aber sie stirbt dahin in Zentimetern, und du bist derjenige, der ihr langsam das Leben nimmt. Wenn du willst, kannst du ihr Leben glücklich machen. Du kannst sie ermutigen, sich auf deine große Zuneigung zu stützen, ihr Vertrauen in dich zu setzen und dich zu lieben. Du entfremdest ihr Herz von dir. Sie schreckt davor zurück, vor dir ihre Gefühle zu offenbaren, denn du hast über ihre Ängste gespottet und prahlerisch deine Meinung geäußert, als wäre sie das einzig Richtige. Ihre Hochachtung vor dir wird mit Sicherheit schwinden, wenn du deinen Kurs beibehältst wie bisher. Und wenn erst der Respekt verloren gegangen ist, wird auch die Liebe nicht mehr lange bleiben. Z2.260.1 Teilen

Ich bitte dich allen Ernstes, eine völlige Kehrtwendung zu machen, dich zu demütigen und zu bekennen, dass du deiner Frau Unrecht zugefügt hast. Sie ist nicht vollkommen. Sie hat Fehler, aber sie wünscht aufrichtig Gott zu dienen und geduldig dein Verhalten ihr und deinen Kindern gegenüber zu ertragen. Du bist schnell dabei, die Fehler deiner Frau zu entdecken, und wenn du einen Makel aufschnappen kannst, wirst du es tun. Sie ist schwach, aber mit ihrer geringen Stärke verherrlicht sie Gott mehr als du mit deiner großen Kraft. Z2.260.2 Teilen

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