Portrait von Ellen White
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Kapitel 39: Der Betrug des Reichtums
Kapitel 39: Der Betrug des Reichtums
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Liebe Schwester M! Als mir der Herr deinen Fall vor Augen führte, wurde ich im Geist viele Jahre in die Vergangenheit zurückversetzt, als du den Glauben an die baldige Wiederkunft Christi annahmst. Du schautest nach ihm aus und liebtest sein Erscheinen. Z2.268.1 Teilen

Dein Mann war von Natur aus ein liebevoller, edelgesinnter Mann, aber er verließ sich auf seine eigene Kraft, die sich als Schwäche erwies. Er empfand nicht die Notwendigkeit, Gott zu seiner Stärke zu machen. Alkohol betäubte sein Gehirn und lähmte schließlich die hohen Verstandeskräfte. Seine göttliche Manneswürde wurde geopfert, um seinen Durst auf starke Getränke zu befriedigen. Z2.268.2 Teilen

Du hast Widerstand und Beschimpfungen erlitten. Doch Gott war die Quelle deiner Kraft. Weil du ihm vertrautest, half er dir. Trotz all deiner Prüfungen wurdest du nicht überwunden. Wie oft haben die heiligen Engel dich gestärkt, wenn du verzweifelt warst. Sie haben deine Gedanken lebhaft auf Schriftstellen verwiesen, die von der nie erlahmenden Liebe Gottes zeugten und dass seine liebevolle Freundlichkeit kein Ende hat. Du hast dein Vertrauen auf Gott gesetzt. Es war dir Speise und Trank, den Willen deines himmlischen Vaters zu tun. Zeitweilig vertrautest du fest Gottes Verheißungen; dann aber wurde dein Glaube aufs Äußerste geprüft. Gottes Handlungen schienen geheimnisvoll zu sein. Die meiste Zeit jedoch hattest du den Beweis, dass er deine Anfechtungen sah und nicht zulassen würde, dass die Lasten dich erdrücken. Z2.268.3 Teilen

Der Meister sah, dass du eine Tauglichkeit für das Himmelreich benötigtest. Er ließ nicht zu, dass die Feuer der Anfechtung dich verzehrten. Als derjenige, der das Silber läutert und reinigt, war sein Blick auf dich gerichtet und wachte über den Reinigungsprozess, bis er in dir sein Ebenbild erkannte. Obgleich die Flammen der Anfechtung dich oftmals umloderten und du dachtest, sie würden dich verzehren, war Gottes liebevolle Freundlichkeit ebenso stark auf dich gerichtet wie zu den Zeiten, als du festen Geistes warst und in ihm triumphiertest. Der Feuerofen sollte dich reinigen und läutern, aber nicht verzehren und vernichten. Z2.268.4 Teilen

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Ich sah deinen Kampf mit der Not, wie du danach strebtest, dich selbst und deine Kinder zu ernähren. Oftmals wusstest du keinen Ausweg mehr, und die Zukunft lag dunkel und ungewiss vor dir. In deinem Elend riefst du zum Herrn, und er tröstete dich und half dir, und Lichtstrahlen der Hoffnung erleuchteten deinen Pfad. Wie teuer war dir zu solchen Zeiten Gott! Wie wohltuend seine trostreiche Liebe! Du warst dir bewusst, einen köstlichen Schatz im Himmel zu haben. Als du den Lohn der schwergeprüften Kinder Gottes erblicktest, wurde dir die Tatsache, dass du Gott als deinen Vater in Anspruch nehmen darfst, zu einer ungemein tröstlichen Gewissheit. Z2.269.1 Teilen

Dein Fall war wirklich schlimmer, als wenn du Witwe geworden wärst. Dein Herz verzagte wegen der Bosheit deines Mannes. Aber seine Verfolgung, seine Drohungen und seine Gewaltanwendungen verleiteten dich nicht, auf deine eigene Weisheit zu vertrauen und Gott zu vergessen. Im Gegenteil, du fühltest deutlich deine Schwachheit und dass du nicht im Stande gewesen warst, deine Last zu tragen, und in deiner empfundenen Schwäche erfuhrst du Erleichterung, indem du die schweren Bürden zu Jesu, dem großen Bürdenträger, brachtest. Wie schätztest du jeden Lichtstrahl von seiner Gegenwart! Wie stark fühltest du dich in seiner Kraft! Wenn ein Sturm der Verfolgung und Grausamkeit plötzlich über dich hereinbrach, ließ der Herr nicht zu, dass du überwältigt wurdest. In jenen Zeiten der Prüfung empfandest du eine Kraft, eine Ruhe und einen Frieden, die dich erstaunten. Z2.269.2 Teilen

Wenn schmähende Anklagen und Sticheleien, grausamer als Speere und Pfeile, auf dich niederprasselten, veranlasste dich der Einfluss des Geistes Gottes, ruhig und leidenschaftslos zu sprechen. Es war nicht natürlich, so zu handeln. Es war die Frucht des Geistes Gottes. Es war Gottes Gnade, die deinen Glauben inmitten der Betrübnis enttäuschter Hoffnungen aufrechterhielt. Die Gnade stärkte dich für den Kampf und die Mühsal und ließ dich als Sieger daraus hervorgehen. Die Gnade lehrte dich, zu beten, zu lieben und zu vertrauen trotz deiner ungünstigen Umgebung. Wenn du oftmals bemerktest, dass deine Gebete auf ganz spezielle Art und Weise erhört wurden, fühltest du nicht, dass es deinen Verdiensten zuzuschreiben war, sondern deiner großen Not. Deine Verlegenheit war Gottes Gelegenheit. Dein Leben in jenen Prüfungstagen bestand darin, Gott zu vertrauen. Und die Offenbarung seiner besonderen Befreiung aus schwierigsten Lagen waren gleich einer Oase in der Wüste für den ermatteten, müden Reisenden. Z2.269.3 Teilen

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Der Herr ließ dich nicht zugrunde gehen. Der Herr erweckte dir oftmals Freunde, wenn du es am wenigsten erwartetest. Engel Gottes dienten dir, während sie dich Schritt für Schritt auf dem rauen Pfad leiteten. Du wurdest von Armut bedrückt, aber das war noch die geringste Schwierigkeit, mit der du zu kämpfen hattest. Als N seine Macht ausübte, dich zu misshandeln und dir Schaden zuzufügen, fühltest du, dass der Kelch in der Tat bitter war, den du zu trinken hattest. Und als er sich selbst herabwürdigte, um einen anderen Kurs der Ungerechtigkeit zu verfolgen und du in deinem Haus beschimpft und beleidigt wurdest, schuf er einen Abgrund zwischen sich und dir, der nie mehr überbrückt werden konnte. In diesem schlimmen Elend und dieser Verlegenheit erweckte der Herr dir Freunde. Er ließ dich nicht allein. Seine Kraft wurde dir mitgeteilt, und du konntest sagen: „Der Herr ist mein Helfer.“ Z2.270.1 Teilen

Durch all deine Prüfungen hindurch, die nie vor anderen völlig offenbar wurden, hattest du einen nie versagenden Freund, der gesagt hat: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Matthäus 28,20. Während er auf Erden weilte, wurde er immer von menschlichem Weh berührt. Obgleich er zu seinem Vater aufgefahren ist und jetzt von Engeln angebetet wird, die bereitstehen, rasch seinen Befehlen zu gehorchen, hat sein Herz, das liebt, bemitleidet und mitfühlt, keine Veränderung erfahren. Es bleibt ein Herz voll unveränderlicher Zärtlichkeit. Der gleiche Jesus war bekannt mit all deinen Prüfungen und ließ dich nicht allein in deinem Kampf mit Versuchungen und dem Bösen. Er ließ nicht zu, dass du schließlich von Lasten und Sorgen niedergewalzt wurdest. Durch seine Engel flüsterte er dir zu: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir.“ Jesaja 41,10. Ich bin „der Lebendige, ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ Offenbarung 1,18. „Ich kenne deinen Kummer; ich habe ihn selbst erfahren. Ich bin mit deinen Kämpfen bekannt; auch ich hatte zu kämpfen. Ich weiß von deinen Versuchungen; auch mir blieben sie nicht erspart. Ich habe deine Tränen gesehen; auch ich habe geweint. Deine irdischen Hoffnungen wurden zerstört; aber lass die Augen des Glaubens emporgerichtet sein und den Vorhang durchdringen, und dort verankere deine Hoffnungen. Die ewige Verheißung wird dir gehören, dass du einen Freund besitzt, der mehr liebt als ein Bruder.“ Z2.270.2 Teilen

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O meine Schwester, wenn du nur die Wege und Werke Gottes erkennen könntest, wie sie mir gezeigt wurden, die er in den Schwierigkeiten und Prüfungen deiner früheren Erfahrungen offenbarte, als du von Armut niedergebeugt wurdest, dann würdest du ihn nie vergessen, deine Liebe würde statt dessen zunehmen und dein Eifer, seine Ehre zu fördern, würde nie erlahmen. Z2.271.1 Teilen

Als Folge deiner Anfechtungen und absonderlichen Prüfungen hat deine Gesundheit gelitten. Es gab nur wenige Freunde des Werkes Gottes, und viele von ihnen waren arm. Du konntest nur wenig Hilfe von rechts und links erwarten. Du blicktest auf deine Kinder und deinen verlassenen, hilflosen Zustand, und dein Herz verzagte fast. In dieser Zeit wurdest du durch den Einfluss von Adventisten, die sich mit den „Shakers“ verbunden hatten, und in die du Vertrauen setztest, weil sie deine Freunde in der Not gewesen waren, veranlasst, die Versammlung dieser Sekte eine Zeit lang zu besuchen. Aber die Engel Gottes verließen dich nicht. Sie dienten dir und umgaben dich wie eine feurige Mauer. Besonders behüteten sie dich von den betrüglichen Einflüssen, die unter jenen Leuten herrschten. Die „Shakers“ dachten, du würdest deine Interessen mit den ihren verbinden, du würdest ihnen und ihrer Sache eine gute Hilfe sein, wenn du veranlasst werden könntest, dich ihnen anzuschließen; denn du würdest ein ehrenhaftes Glied ihrer Gesellschaft sein. Sie würden dir eine hohe Stellung angeboten haben. Einige der „Shakers“ hatten geistliche Offenbarungen empfangen und sagten ihnen, dass du von Gott erwählt seist, ein prominentes Glied ihrer Gesellschaft zu werden. Du würdest dich jedoch nicht drängen lassen; dass aber Freundlichkeit einen machtvollen Einfluss ausüben würde, wo Gewalt und Druck verfehlen würden, ihre Hoffnungen zu erfüllen. Unter ihnen wurde auf machtvolle Weise Magnetismus ausgeübt. Sie schmeichelten sich, dass du durch diese Macht dahin gebracht werden könntest, die Dinge im gleichen Licht zu sehen wie sie. Du warst dir all der Künste und der Täuschungen nicht bewusst, die angewendet wurden, um ihren Zweck zu erreichen. Der Herr bewahrte dich. Du schienst von einem Lichtkreis umgeben zu sein, der von den dienstbaren Engeln ausging. Der Herr öffnete einen Weg für dich, so dass du jene verführte Gemeinschaft unbeschadet und mit den Grundsätzen deines Glaubens unverändert verlassen konntest. Z2.271.2 Teilen

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Dein kranker Arm war eine große Prüfung. Du hattest dich überall um Hilfe hingewandt. Du hattest einer Frau gestattet, ihre vergebliche Geschicklichkeit bei dir anzuwenden. Diese Frau war ein spezielles Werkzeug Satans. Durch ihre Experimente verlorst du fast dein Leben. Das Gift, das deinem Organismus einverleibt wurde, hätte genügt, eine starke Person zu töten. Wieder trat Gott dazwischen, oder dein Leben wäre aufgeopfert worden. Z2.272.1 Teilen

Alle Mittel, die du einsetztest zur Wiederherstellung der Gesundheit, sind fehlgeschlagen. Nicht nur dein Arm, sondern dein ganzer Körper war krank. Deine Lungen waren angegriffen, und du gingst rasch dem Tod entgegen. Zu dieser Zeit fühltest du, dass Gott allein dir helfen konnte. Du konntest noch etwas mehr tun; du konntest der Anweisung des Apostels in Jakobus 5 folgen. Dort machtest du einen Bund mit Gott, dass, wenn er dein Leben erhielte, um den Bedürfnissen deiner Kinder zu dienen, du ihm allein dienen würdest. Du würdest dein Leben seiner Verherrlichung weihen, deine Kraft dem Fortschritt seines Werkes widmen und auf Erden Gutes tun. Engel berichteten das Versprechen, das du Gott machtest. Z2.272.2 Teilen

Wir besuchten dich in deinem Leiden und beanspruchten Gottes Verheißung zu deinen Gunsten. Wir wagten nicht, auf den Anschein zu blicken, denn sonst hätten wir wie Petrus gehandelt, den der Herr einlud, zu ihm aufs Wasser zu kommen. Er hätte seinen Blick auf Jesum gerichtet halten sollen, aber er schaute auf die bewegten Wellen und sein Glaube geriet ins Wanken. Wir klammerten uns ruhig und fest an Gottes Verheißungen, ohne Rücksicht auf den Anschein, und im Glauben beanspruchten wir den Segen. Mir wurde speziell gezeigt, dass Gott auf wunderbare Weise wirkte, und durch ein Wunder der Gnade wurde dein Leben bewahrt, um ein lebendiges Denkmal seiner heilenden Macht zu sein und von seinen wunderbaren Werken für die Menschenkinder zu zeugen. Z2.272.3 Teilen

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Zu genau dieser Zeit fühltest du eine entschiedene Veränderung, deine Knechtschaft wendete sich, und Freude und Frohsinn an Stelle von Zweifel und Verzagtheit erfüllten dein Herz. Das Lob Gottes war in deinem Herzen und auf deinen Lippen. „Oh, was der Herr gewirkt hat“ war das Empfinden deiner Seele. Der Herr erhörte die Gebete seiner Diener und richtete dich auf, um weiter zu leben, Prüfungen zu ertragen und auf sein Erscheinen zu warten und seinen Namen zu verherrlichen. Armut und Sorgen lagen schwer auf dir. Eine finstere Wolke hüllte dich zu Zeiten ein, und du konntest nicht unterlassen zu fragen: „O Gott, hast du mich verlassen?“ Aber du warst nicht verlassen, obgleich du keinen offenen Weg vor dir sehen konntest. Der Herr wollte, dass du inmitten von Wolken und Finsternis ebenso wie im Sonnenschein seiner Liebe und Barmherzigkeit vertrauen solltest. Manchmal lichteten sich die Wolken und erleuchteten die Finsternis, um dein verzweifelndes Herz zu stärken und dein wankendes Vertrauen zu vermehren, und du konntest deinen zitternden Glauben erneut auf die sicheren Verheißungen deines himmlischen Vaters heften. Du riefst unwillkürlich aus: „O Gott, ich will glauben. Ich will dir vertrauen. Du bist bisher mein Helfer gewesen, und du wirst mich auch jetzt nicht verlassen.“ Z2.273.1 Teilen

Du erlangtest einen Sieg, Licht umgab dich wieder, und du konntest keine Worte finden, deine aufrichtige Dankbarkeit gegenüber deinem gnadenvollen himmlischen Vater auszudrücken. Du dachtest, dass du nie wieder an seiner Liebe zweifeln und seiner Fürsorge misstrauen würdest. Du hast nicht nach Bequemlichkeit getrachtet. Du hast schwere Arbeit nicht als Last empfunden, wenn nur ein Weg offen war, für deine Kinder zu sorgen und sie vor der Ungerechtigkeit zu schützen, die heute in der Welt herrscht. Es war die Last deiner Seele, dass sie sich zum Herrn hinwenden möchten. Du batest Gott mit starkem Geschrei und Tränen, deinen Kindern zu helfen. Ihre Bekehrung war so sehr erwünscht. Manchmal wollte dein Herz verzagen und schwach werden und du fürchtetest, dass deine Gebete nicht beantwortet würden. Dann weihtest du deine Kinder dem Herrn aufs Neue, dein verlangendes Herz legte sie wiederum auf den Altar. Z2.273.2 Teilen

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Als sie zum Heeresdienst gingen, folgten ihnen deine Gebete. Sie wurden wunderbar vor Schaden bewahrt. Sie nannten es Glück. Aber einer Mutter Gebete aus einem besorgten, belasteten Herzen, als sie die Gefahr ihrer Kinder fühlte und dass sie in ihrer Jugend hinweggerafft werden könnten, ohne Hoffnung in Gott, hatten sehr viel mit ihrer Bewahrung zu tun. Wie viele Gebete stiegen zum Himmel empor, dass diese Söhne behütet werden möchten, Gott zu gehorchen und ihr Leben zu seiner Verherrlichung zu verbringen? In deiner Angst um deine Kinder flehtest du Gott an, sie dir zurückzugeben, und du würdest ernstlicher darum bemüht sein, sie auf den Pfad der Heiligkeit zu führen. Du nahmst dir vor, treuer zu arbeiten als je zuvor. Z2.274.1 Teilen

Der Herr ließ zu, dass du in Widerwärtigkeiten und Anfechtung geschult wurdest, um dir eine Erfahrung zu geben, die für dich und andere wertvoll war. In den Tagen deiner Armut liebtest du den Herrn und religiöse Vorteile. Die Nähe des Kommens Christi war dein Trost. Es war dir eine lebendige Hoffnung, dass du bald Ruhe finden würdest von deiner Arbeit, dass all deine Schwierigkeiten enden würden und du herausfändest, dass du nicht zu viel gearbeitet und gelitten hattest, denn der Apostel Paulus erklärt: „Denn unsere Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen wichtige Herrlichkeit.“ 2.Korinther 4,17. Z2.274.2 Teilen

Dich mit dem Volke Gottes zu versammeln erschien dir fast so, als besuchtest du den Himmel. Hindernisse hielten dich nicht davon ab. Du konntest Müdigkeit und Hunger an zeitlicher Nahrung ertragen, aber du wolltest die geistliche Speise nicht entbehren. Du suchtest allen Ernstes die göttliche Gnade, und deine Suche war nicht umsonst. Gemeinschaft mit dem Volke Gottes war dir der reichste Segen, dessen du dich erfreuen konntest. Z2.274.3 Teilen

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In deiner christlichen Erfahrung verabscheutest du Eitelkeit, Stolz und Schaugepränge. Wenn du Zeuge davon warst, wie bekenntliche Christen Mittel verausgabten, um Prunk und Stolz zu pflegen, sagtest du in deinem Herzen und mit deinen Lippen: „Oh, wenn ich nur die Mittel hätte, die jene besitzen, die untreu in ihrer Haushalterschaft sind, dann würde ich es als das größte Vorrecht betrachten, den Bedürftigen zu helfen und Gottes Werk zu fördern!“ Z2.275.1 Teilen

Du verspürtest oftmals Gottes Gegenwart, wenn du in demütiger Weise versuchtest, anderen die Wahrheit für diese letzten Tage nahe zu bringen. Du hattest die Wahrheit an dir selbst erfahren. Von dem, was du gesehen, gehört, erfahren hattest und du bezeugen konntest, war dir bewusst, dass es nicht erdichtet war. Du warst entzückt, es in privaten Gesprächen anderen kundzutun, wie wunderbar Gott sein Volk leitete. Du erzähltest von seinen Werken mit einer solchen Gewissheit, dass die Herzen derer, die dir zuhörten, überzeugt wurden. Du sprachst, als ob du eine Kenntnis der Dinge hattest, die du behauptetest. Wenn du zu anderen über die gegenwärtige Wahrheit sprachst, sehntest du dich nach größeren Gelegenheiten und weitreichenderem Einfluss, um das Licht, das auf deinen Pfad geschienen hatte, an viele weiterzugeben, die sich in Finsternis befanden. Wenn du manchmal auf deine Armut, deinen beschränkten Einfluss und deine besten Bemühungen schautest, die oft von den bekenntlichen Freunden der Wahrheit missdeutet wurden, warst du nahezu entmutigt. Z2.275.2 Teilen

Manchmal kam es vor, dass du in deinem geschwächten Zustand in deinem Urteil irrtest. Dann waren solche zur Stelle, die jene Liebe hätten besitzen sollen, die nichts Böses vermutet, die aufpassten und Schlechtes argwöhnten und das meiste aus deinen Fehlern hervorholten, die sie vermeintlich bei dir entdeckt hatten. Aber Jesus entzog dir nicht seine Liebe und sein zartes Mitgefühl, die dich inmitten der Schwierigkeiten und Verfolgungen in deinem Leben unterstützten. Das Himmelreich und Christi Gerechtigkeit waren dir die Hauptsache. Dein Leben war entstellt wegen deiner Unvollkommenheit, weil Irren menschlich ist. Doch aus dem, was der Herr mir über die entmutigenden Verhältnisse in den Tagen deiner Armut und Schwierigkeiten gezeigt hat, weiß ich, dass es kaum jemand gegeben haben würde, der sich besser verhalten hätte, wäre er in der gleichen Lage von Armut und verwickelten Lebensumständen gewesen. Es ist leicht für solche, denen schwere Prüfungen erspart bleiben, denen andere unterworfen sind, zuzuschauen, in Frage zu stellen, Böses zu vermuten und Fehler zu finden. Einige sind mehr bereit, andere wegen eines eingeschlagenen Weges zu tadeln, als die Verantwortung auf sich zu nehmen, zu sagen, was getan werden könnte, oder einen besseren Weg vorzuschlagen. Z2.275.3 Teilen

276

Du gerietest in Verwirrung. Du wusstest nicht, wem du vertrauen solltest. Es gab nur wenige Sabbathalter in … und in der Umgebung, die einen rettenden Einfluss ausübten. Einige, die sich zum Glauben bekannten, gereichten der Wahrheit nicht zur Ehre. Sie sammelten nicht mit Christo, sondern zerstreuten. Sie konnten laut und lange reden, waren aber nicht mit dem Herzen dabei. Sie waren nicht durch die Wahrheit geheiligt, zu der sie sich bekannten. Da sie in der Wahrheit nicht tief eingewurzelt waren, gaben sie den Glauben auf. Hätten sie dies schon früher getan, wäre es für die Sache der Wahrheit besser gewesen. Als Folge all dieser Dinge zog Satan Vorteil aus dir und bereitete den Weg für dein Abweichen. Z2.276.1 Teilen

Ich wurde auf deinen Wunsch aufmerksam gemacht, finanzielle Mittel zu besitzen. Dein Herzenswunsch war: „Ach, wenn ich doch nur über Geld verfügte. Ich würde es nicht verschwenden! Ich gäbe denen, die engherzig und geizig sind, ein Beispiel der Mildtätigkeit. Ich zeigte ihnen den großen Segen, den man durch Wohltätigkeit empfangen kann.“ Deine Seele verabscheute die Habgier. Als du solche gesehen hattest, die wohl die Güter dieser Welt in Hülle und Fülle besaßen, ihre Herzen aber dem Notschrei der Bedürftigen verschlossen, da sagtest du: „Gott wird sie heimsuchen und sie belohnen nach ihren Werken.“ Als du die Begüterten, deren Herzen wie mit eisernen Klammern in Selbstsucht gefangen waren, in ihrem Hochmut dahinleben sahst, fühltest du, dass sie ärmer waren als du selbst, obgleich du dich in Not und Elend befandest. Du hast sogar Mitleid mit diesen protzigen Menschen empfunden, als du beobachtetest, wie hochfahrend sie auftraten, weil ihnen Geld Macht zu bedeuten schien. Niemals hätte man dich veranlassen können, mit ihnen zu tauschen. Dennoch verlangtest du nach Mitteln, die in deinen Händen den Geizigen zum Vorwurf dienen sollten. Z2.276.2 Teilen

277

Der Herr sprach zu seinem Engel, der dir bisher gedient hatte: „Ich habe sie in Armut und Trübsal geprüft, und sie hat sich weder von mir getrennt noch hat sie sich gegen mich empört. Ich will sie nun auch mit Wohlergehen prüfen. Ich will ihr eine Seite des menschlichen Herzens enthüllen, die für sie fremd ist. Ich will ihr zeigen, dass Geld der gefährlichste Feind ist, der ihr je begegnete. Ich will ihr das Trügerische des Reichtums zeigen; dass er selbst denen zum Fallstrick wird, die glauben, vor Selbstsucht gefeit und gegen Selbsterhebung, Verschwendungssucht, Hochmut und Menschenlob unempfindlich zu sein.“ Z2.277.1 Teilen

Mir wurde dann gezeigt, dass sich dir ein Weg eröffnete, der deine Lebensverhältnisse besserte und dir schließlich die Mittel verschaffte, die du mit Weisheit und zur Ehre Gottes anwenden wolltest. Wie besorgt beobachtete der dir dienende Engel die neue Prüfung, um zu sehen, wie du sie bestehen würdest. Als dir diese Mittel zur Verfügung standen, sah ich, wie du dich immer mehr und nahezu unmerklich von Gott entferntest. Die dir anvertrauten Mittel gabst du nach deinem eigenen Gutdünken aus, um dir damit ein angenehmes Leben zu schaffen. Ich sah die Engel mit schmerzlicher Trauer auf dich blicken, ihr Angesicht halb abgewandt. Nur ungern wollten sie dich verlassen. Doch ihre Gegenwart wurde von dir nicht bemerkt, und du setztest deinen Weg fort, ohne noch mit deinem Schutzengel verbunden zu sein. Z2.277.2 Teilen

Das Geschäft und die Sorgen deiner neuen Stellung beanspruchten deine Zeit und deine Aufmerksamkeit, und deine Pflicht Gott gegenüber wurde nicht in Betracht gezogen. Jesus hatte dich durch sein Blut erkauft. Du gehörtest nicht dir selbst. Deine Zeit, deine Kraft und die Mittel, die du verwaltetest, gehörten deinem Erlöser. Er war dein fortwährender Freund gewesen, deine Stärke und deine Hilfe, als jeder andere Freund sich als ein zerbrochenes Schilf erwiesen hatte. Du hast die Liebe und Wohltat Gottes mit Undankbarkeit und Vergesslichkeit bezahlt. Z2.277.3 Teilen

Deine einzige Sicherheit bestand in vollem Vertrauen auf Christum, deinen Erlöser. Außerhalb des Kreuzes gab es für dich keine Sicherheit. Wie schwach erwies sich menschliche Stärke in diesem Fall. Wie beweist dies, dass es keine wirkliche Kraft gibt, außer derjenigen, die Gott jenen mitteilt, die ihm vertrauen! Eine einzige Bitte im Glauben an Gott gerichtet hat mehr Macht, als ein Reichtum an menschlicher Weisheit. Z2.277.4 Teilen

278

Als sich deine Verhältnisse gebessert hatten, hast du die in der Notzeit gefassten Entschlüsse nicht gehalten. Der Betrug des Reichtums entfremdete dich deinen Absichten. Deine Sorgen nahmen zu, doch wurde dein Einfluss immer größer. Die Geplagten, denen du in ihrem Leid geholfen hattest, sangen dein Lob in allen Tönen, und du lerntest, dich an Lobreden von armseligen Sterblichen zu ergötzen. Du wohntest in einer ansprechenden Stadt und hieltest es, um den geschäftlichen Erfolg und um deinen Einfluss zu wahren, für nötig, deine Umgebung standesgemäß zu gestalten. Du triebst es aber zu weit, und du ließest dich auch zu viel von den Meinungen und Urteilen anderer Menschen beherrschen. Du gabst das Geld nutzlos aus, nur um die Augenlust und den Stolz zu befriedigen. Du vergaßest, dass du mit dem Geld des Herrn umgingst. Als du Geld ausgabst, nur um der Eitelkeit zu dienen, hast du nicht daran gedacht, dass all deine Handlungen im Himmel verzeichnet werden, so dass du erröten würdest, stellte man dich zur Rede. Auf dich zeigend, sprach der Engel: „Du hast dich selbst verherrlicht, aber nicht Gott gepriesen.“ Du prahltest sogar damit, dass es dir möglich sei, all diese Dinge zu kaufen. Z2.278.1 Teilen

Eine große Summe des Geldes wurde für nutzlose Dinge verausgabt, die nur der Schau dienten und Eitelkeit und Stolz ermutigten, die dir Gewissensbisse und Scham einbringen werden. Wenn du die Ansprüche des Himmels im Auge behalten und die dir anvertrauten Mittel richtig verwendet hättest, indem du den Bedürftigen halfst und das Werk der gegenwärtigen Wahrheit unterstütztest, hättest du dir einen Schatz im Himmel angelegt und wärest reich in Gott. Beachte, wie viel Geld du ausgegeben hast für Dinge, die niemanden einen Nutzen brachten, niemand wurde gespeist und bekleidet, niemand wurde veranlasst, die Irrtümer seiner Lebensführung einzusehen und sich Christo zuzuwenden und zu leben. Z2.278.2 Teilen

279

Du hast viel Geld in ungewisse Unternehmungen angelegt. Satan hat deine Augen verblendet, dass du nicht sehen konntest, dass diese Unternehmungen dir nichts einbringen werden. Das Unternehmen, dir ewiges Leben zu sichern, erweckte nicht dein Interesse. Hier hättest du Geld investieren können, ohne Risiko, ohne Enttäuschungen, und am Ende hättest du einen Riesengewinn einheimsen können. Hier hättest du dein Geld in der Himmelsbank anlegen können, die nie in Konkurs gerät. Hier hättest du deinen Schatz angelegt, wo kein Dieb ihn stehlen und Rost ihn nicht verderben kann. Dieses Unternehmen ist ewig und viel edler als jedes irdische, um so viel edler, als der Himmel höher als die Erde ist. Z2.279.1 Teilen

Deine Kinder waren keine Jünger Christi. Sie lebten in Freundschaft mit der Welt, und ihre natürlichen Herzen wünschten der Welt gleich zu sein. Die Augenlust und die Hoffart des Lebens beherrschte sie und hat in gewisser Hinsicht Einfluss auf dich gehabt. Du warst ernstlicher bemüht, deinen Kindern zu gefallen und sie zu befriedigen, als Gott zu gefallen und ihn zu verherrlichen. Du hast Gottes Ansprüche an dich und die Bedürfnisse seines Werkes vergessen. Selbstsucht hat dich verführt, Geld für Schmuck für dich und deine Kinder auszugeben. Du dachtest nicht daran, dass dieses Geld dir nicht gehörte, dass es dir nur geliehen war, um dich zu prüfen und zu erproben, um zu sehen, ob du die Übel meiden würdest, die du bei andern bemerkt hattest. Gott machte dich zu seinem Haushalter. Wenn er nun kommt und mit seinen Dienern abrechnet — welchen Bericht wirst du von deiner Haushalterschaft ablegen können? Z2.279.2 Teilen

Dein Glaube und dein schlichtes Gottvertrauen schwanden dahin, nachdem dir Mittel zugeflossen waren. Du hast dich nicht sofort von Gott losgesagt, sondern entferntest dich allmählich von ihm. Weil es nicht immer angebracht schien, hieltest du keine Morgen- und Abendandachten mehr. Deine Schwiegertochter verursachte dir Schwierigkeiten besonderer Art, die im Wesentlichen darauf hinzielten, dich von den Familienandachten fernzuhalten. Dein Haus wurde ein Heim ohne Gebet. Am wichtigsten war dir dein Geschäft; der Herr und seine Wahrheit kamen erst an zweiter Stelle. Denk einmal an deine früheren Erfahrungen zurück! Hätten dich damals diese Prüfungen von der Familienandacht zurückgehalten? Z2.279.3 Teilen

280

Mit der Vernachlässigung des lauten Betens hast du deinen häuslichen Einfluss eingebüßt, den du dir erhalten haben könntest. Es gehörte zu deiner Aufgabe, Gott auch in deiner Familie ohne Rücksicht auf die etwaigen Folgen anzuerkennen. Du solltest Gott deine Gebete morgens und abends dargebracht haben. Du hättest als Priester der Familie dienen und deine und deiner Kinder Sünden bekennen sollen. Wärst du treu geblieben, würde dich Gott, der dein Führer war, nicht der eigenen Weisheit überlassen haben. Z2.280.1 Teilen

Um vor anderen Menschen zu protzen, wurde das Geld unnütz ausgegeben. Über diese Sünde zeigtest du dich bei anderen früher zutiefst betrübt. Indem du deine Mittel auf diese Weise verbrauchtest, hast du Gott beraubt. Daraufhin sprach der Herr: „Ich will zerstreuen. Ich will ihr vorerst gestatten, ihren selbstgewählten Weg zu gehen. Ich will ihr Urteilsvermögen trüben und ihre Weisheit von ihr nehmen. Ich werde ihr zeigen, dass ihre Kraft nichts als Ohnmacht und ihre Weisheit nur Torheit ist. Ich werde sie demütigen und ihre Augen öffnen, damit sie erkennt, wie weit sie sich von mir entfernt hat. Wird sie dann nicht von ganzem Herzen zu mir zurückkehren und mich in allen ihren Wegen anerkennen, wird meine Hand zerstreuen, und der Hochmut der Mutter und ihrer Kinder soll gebrochen werden und Armut wieder ihr Schicksal sein. Mein Name soll erhöht werden. Der Stolz der Menschen soll gedemütigt und seine Überheblichkeit gebeugt werden.“ Z2.280.2 Teilen

Das obige Gesicht wurde mir am 25. Dezember 1865 in der Stadt Rochester, New York, gegeben. Letzten Juni sah ich, dass der Herr dich mit Liebe behandelt, dass er dich jetzt einlädt zu ihm zurückzukehren, damit du leben möchtest. Es wurde mir vorgeführt, dass du seit Jahren deinen rückfälligen Zustand empfunden hast. Hättest du dich Gott geweiht, hättest du ein gutes und wichtiges Werk vollbringen können, indem du vor anderen dein Licht leuchten ließest. Jedem ist ein Werk für den Meister aufgetragen. Jedem seiner Knechte sind besondere Gaben oder Talente anvertraut. „Einem gab er fünf Zentner, dem anderen zwei, dem dritten einen, einem jeden nach seinem Vermögen.“ Matthäus 25,15. Jeder Knecht hat etwas empfangen, für das er Rechenschaft ablegen muss. Die verschiedenen anvertrauten Zentner sind unseren verschiedenen Fähigkeiten angepasst. Im Verteilen seiner Gaben hat Gott nicht parteiisch gehandelt. Er hat die Talente gemäß der bekannten Kräfte seiner Diener zugeteilt und erwartet eine entsprechende Rückerstattung. Z2.280.3 Teilen

281

In deiner früheren Erfahrung war dir die Fähigkeit zuteil geworden, Menschen beeinflussen zu können; aber Gott gab dir keinen Reichtum. Deshalb erwartete er von dir in deiner Armut nicht, irgendetwas mitzuteilen, was du nicht hattest. Gleich der Witwe gabst du, was deinen Möglichkeiten entsprach, obwohl du dich in Anbetracht deiner Lage hättest entschuldigen können, wenn du weniger gegeben hättest, als du gegeben hast. Während deiner Krankheit erwartete Gott von dir nicht jenen tatkräftigen Kraftaufwand, der ja durch deine Krankheit beeinträchtigt wurde. Wenn du auch deinen Einfluss und deine Mittel nur beschränkt einsetzen konntest, hat Gott deine Bemühungen, Gutes zu tun und sein Werk zu unterstützen, angenommen, und zwar nach dem, was du getan hast und nicht nach dem, was du nicht tun konntest. Der Herr verachtet nicht die geringste Gabe, die willig und aufrichtig gespendet wird. Z2.281.1 Teilen

Du besitzt ein leidenschaftliches Temperament. Ernsthaftigkeit in einer guten Sache ist gut. In deinen früheren Prüfungen und Schwierigkeiten hast du dir eine Erfahrung zu eigen machen können, die anderen Menschen von Nutzen sein sollte. Eifrig dientest du Gott, und voll Hingabe hast du denen, die der gegenwärtigen Wahrheit nicht glaubten, die Gewissheit unseres Glaubens vor Augen geführt. Du konntest mit Überzeugung sprechen, weil diese Dinge für dich eine Wirklichkeit waren. Die Wahrheit war ein Teil deines Seins. Wer deinen eindringlichen Ausführungen zuhörte, zweifelte nicht an deiner Aufrichtigkeit, sondern war davon überzeugt, dass die Dinge sich wirklich so verhielten. Z2.281.2 Teilen

Nach Gottes Vorsehung wuchs dein Einfluss immer mehr. Hinzu kam, dass Gott es für gut befand, dich zu prüfen, indem er dir den Zentner des Reichtums verlieh. Du standest dadurch unter doppelter Verantwortung. Als sich deine Lebensverhältnisse besserten, sagtest du: „Sobald ich mir ein Heim leisten kann, will ich Gottes Werk wieder unterstützen.“ Doch als du ein Haus hattest, ergaben sich so viele bauliche Verbesserungen, um in deiner unmittelbaren Umgebung alles bequem und angenehm zu haben, dass du den Herrn und seinen Anspruch an dich vergaßest und noch weniger bereit warst, dem Werke Gottes zu helfen, als in den Tagen deiner Armut und Trübsal. Z2.281.3 Teilen

282

Du suchtest die Freundschaft der Welt und entferntest dich immer weiter von Gott. Du vergaßest die Mahnung Christi: „Hütet euch aber, dass eure Herzen nicht beschwert werden mit Fressen und Saufen und mit Sorgen der Nahrung und komme dieser Tag schnell über euch.“ Lukas 21,34. „Darum, wer sich lässt dünken, er stehe, mag wohl zusehen, dass er nicht falle.“ 1.Korinther 10,12. Z2.282.1 Teilen

Im christlichen Leben gilt es drei Losungen zu beachten, wenn wir nicht wünschen, dass uns Satan zuvorkomme: Wachen, beten und arbeiten! Gebet und Wachsamkeit sind notwendig, um im göttlichen Leben Fortschritte zu machen. Niemals war in deinem Leben eine Zeit bedeutungsvoller als die gegenwärtige. Deine einzige Sicherheit besteht darin, ein Wächter zu sein. Wache und bete zu jeder Zeit! Wie bewahrt das vor Versuchungen und vor dem Gefangenwerden in den Schlingen der Welt! Du hättest in den vergangenen Jahren, als dein Einfluss noch weit reichend war, ernsthaft wirken müssen. Z2.282.2 Teilen

Liebe Schwester, Menschenlob und weltliche Schmeicheleien haben dich mehr beeinflusst als du glaubst. Du hast mit deinen Zentnern nicht gewuchert. Hättest du sie doch den Wechslern anvertraut! Du bist von Natur gütig und großzügig. Diese Charaktereigenschaften wurden bis zu einem gewissen Grade angewandt, doch traten sie nicht so hervor, wie Gott das erwartet. Es genügt nicht, diese vortrefflichen Gaben nur zu besitzen. Gott verlangt, dass sie ständig eingesetzt werden. Durch diese Gaben segnet er die Hilfsbedürftigen und treibt sein Erlösungswerk für die Menschheit voran. Z2.282.3 Teilen

Der Herr wird sich nicht auf knauserige Seelen verlassen, um die würdigen Armen oder sein Werk zu unterstützen. Sie sind zu engherzig; sie würden noch die geringste Gabe, die den Bedürftigen in ihrer Not zukommt, beneiden. Sie würden auch fordern, dass die Bedürfnisse des Werkes ihren beschränkten Ansichten angepasst werden sollten. Ihr Hauptziel wäre, Geld zu sparen. Ihr Geld wäre ihnen wertvoller als kostbare Seelen, für die Christus starb. Das Leben solcher, was Gott und den Himmel anbetrifft, ist schlimmer als leer. Gott wird ihnen sein wichtiges Werk nicht anvertrauen. Z2.282.4 Teilen

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„Fluchet der Stadt Meros, sprach der Engel des Herrn; fluchet ihren Bürgern, dass sie nicht kamen dem Herrn zu Hilfe, zu Hilfe dem Herrn unter den Helden!“ Richter 5,23. Was hatte Meros getan? Nichts! Dies war ihre Sünde. Gottes Fluch kam über diese Stadt wegen dem, was sie nicht getan hat. Der Mensch mit einem egoistischen, engherzigen Geist ist verantwortlich für seinen Geiz; aber diejenigen, die freundliche Zuneigung, freigebige Gefühle hegen und Liebe zu Seelen haben, tragen schwere Verantwortung. Wenn sie gestatten, dass diese Gaben nicht zur Anwendung kommen oder verkümmern, werden sie den untreuen Knechten gleich gerechnet. Der bloße Besitz dieser Gaben ist nicht genug. Die sie besitzen, sollen erkennen, dass ihre Verpflichtung und Verantwortlichkeiten zunehmen. Z2.283.1 Teilen

Der Meister wird von jedem seiner Haushalter einen Rechenschaftsbericht fordern, um zu sehen, was er mit den ihm anvertrauten Zentnern erworben hat. Diejenigen, die belohnt werden, rechnen sich selbst keine Verdienste zu für ihr fleißiges Handeln. Sie geben Gott die Ehre. Sie sprechen von dem, was ihnen übergeben wurde, als von „deinem Zentner“, nicht von ihrem. Wenn sie von ihrem Gewinn sprechen, dann berichten sie, woher er rührte. Das Kapital stammte vom Meister. Sie haben erfolgreich damit gehandelt, und erstatten Kapital und Zinsen dem Geber zurück. Er belohnt ihre Anstrengungen, als wäre es ihr Verdienst, obwohl sie das alles der Gnade und Barmherzigkeit des wohltätigen Gebers verdanken. Die Worte unberechtigten Lobes erreichen ihre Ohren: „Ei, du frommer und getreuer Knecht, du bist über wenigem getreu gewesen, ich will dich über viel setzen; gehe ein zu deines Herrn Freude!“ Matthäus 25,21. Z2.283.2 Teilen

Meine Schwester, dir sind die Zentner von Einfluss und Geld anvertraut worden. Deine Verantwortung ist groß. Du solltest behutsam und in aller Gottesfurcht vorangehen. Deine Weisheit ist Schwäche, doch die Weisheit von oben ist Stärke. Der Herr will deine Finsternis erhellen und dir erneut einen Lichtstrahl von dem himmlischen Schatz geben, damit du den Wert beider Welten miteinander vergleichen kannst. Dann überlässt er es dir, zwischen dieser Welt und dem ewigen Erbteil zu wählen. Ich sah, dass es noch eine Gelegenheit gibt, zur Herde zurückzufinden. Jesus hat dich durch sein Blut erlöst, und er erwartet nun, dass du all deine Fähigkeiten und Mittel in seinen Dienst stellst. Du bist dem Einfluss des Heiligen Geistes nach wie vor zugänglich, denn sobald Gottes Wahrheit verkündigt wird, bleibt sie in deinem Herzen nicht ohne Widerhall. Z2.283.3 Teilen

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Ich sah, dass du auf jeden deiner Schritte achten musst. Du solltest nichts übereilt tun. Lass Gott dein Ratgeber sein. Er liebt deine Kinder. Du liebst deine Kinder, und es ist recht so. Aber es ist nicht recht, ihnen den Platz in deiner Zuneigung einzuräumen, den der Herr beansprucht. Sie sind freundlich gesinnt und haben großzügige Absichten. Sie besitzen edle Charakterzüge. Wenn sie nur das Bedürfnis nach einem Erlöser empfänden und sich am Fuße des Kreuzes niederbeugen würden, könnten sie einen guten Einfluss ausüben. Jetzt lieben sie das Vergnügen mehr als Gott. Sie befinden sich jetzt in Satans Reihen, unter seinem schwarzen Banner. Jesus lädt sie ein, zu ihm zu kommen, die Reihen des Feindes zu verlassen und unter dem blutbefleckten Banner des Kreuzes Christi ihren Stand einzunehmen. Z2.284.1 Teilen

Dies wird ihnen wie ein Werk erscheinen, das sie nicht verrichten können, denn es wird zu viel Selbstverleugnung fordern. Sie haben keine Erfahrung in diesem Werk. Solche, die im Militärdienst ihres Landes gestanden haben und den Härten, der Plackerei und den Gefahren des Soldatenlebens ausgesetzt gewesen sind, sollten die Letzten sein, zu zögern und in diesem großen Kampf um das ewige Leben Feigheit zu offenbaren. In diesem Fall werden sie um eine Krone des Lebens und ein ewiges Erbteil kämpfen. Ihr Sold ist sicher, und wenn der Kampf vorüber ist, wird ewiges Leben, ungetrübtes Glück und immerwährende Herrlichkeit ihr Gewinn sein. Z2.284.2 Teilen

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Satan wird jeder Anstrengung, die sie machen mögen, widerstehen. Er wird ihnen die Welt im anziehendsten Licht vorführen, wie er es beim Heiland der Welt tat, als er ihn vierzig Tage in der Wüste versuchte. Christus überwand alle Versuchungen Satans, und deine Kinder vermögen es auch. Sie dienen einem harten Meister. Der Sünde Sold ist der Tod. Sie können es sich nicht leisten, zu sündigen. Sie werden herausfinden, dass es eine teure Angelegenheit ist. Sie werden am Ende ewigen Verlust erleiden. Sie werden die Wohnungen verlieren, die Jesus denen bereitet, die ihn lieben, und werden das Leben verlieren, das sich am Leben Gottes misst. Und das ist noch nicht alles. Sie müssen den Zorn eines beleidigten Gottes erleiden, weil sie ihm ihren Dienst vorenthalten und ihn seinem ärgsten Feind gewidmet haben. Deine Kinder hatten bis jetzt noch nicht das klare Licht, und Verdammnis folgt nur der Verwerfung des Lichts. Z2.285.1 Teilen

Wenn alle bekenntlichen Christen aufrichtig und ernst in ihren Bemühen wären, Gott alle Ehre zu geben, welche Bewegung entstünde dann in den Reihen Satans! Satan ist ernst und seinem Werk ergeben. Er wünscht nicht, dass Seelen gerettet werden. Er möchte nicht, dass seine Macht über sie gebrochen wird. Satan erweckt nicht nur einen Anschein. Er ist mit ganzem Ernst dabei. Er sieht, wie Christus Seelen einlädt, zu ihm zu kommen, damit sie das Leben haben können, und er ist ernst und eifrig in seinen Bemühungen, sie davon abzuhalten, die Einladung anzunehmen. Er wird keine Mittel unversucht lassen, sie davon abzuhalten, seine Reihen zu verlassen und sich Christi Reihen anzuschließen. Warum können die bekenntlichen Nachfolger Jesu nicht so viel für ihn tun, wie seine Feinde gegen ihn tun? Warum tun sie nicht alles, was in ihren Kräften steht? Satan tut alles, was ihm möglich ist, Seelen von Christo fernzuhalten. Er war einst ein geehrter Engel im Himmel, und obgleich er seine Heiligkeit eingebüßt hat, hat er nicht seine Macht verloren. Er übt seine Macht mit schrecklichem Erfolg aus. Er wartet nicht, dass sein Opfer zu ihm kommt. Er jagt ihm nach. Er geht auf Erden umher wie ein brüllender Löwe, und sucht, welchen er verschlinge. Er hat nicht immer das erschreckende Aussehen von einem Löwen. Wenn er dadurch erfolgreicher wirken kann, verkleidet er sich als Engel des Lichts. Er kann ganz schnell das Brüllen des Löwen gegen die überzeugendsten Argumente und das zarteste Flüstern eintauschen. Er hat Legionen Engel, die ihn in seinem Werk unterstützen. Oft verbirgt er seine Schlingen und verlockt durch wohlgefällige Täuschungen. Er bezaubert und verleitet viele, indem er ihrer Eitelkeit schmeichelt. Durch seine Helfer stellt er die Vergnügungen der Welt im anziehendsten Licht dar und bestreut den Weg zur Hölle mit verführerischen Blumen. So werden Seelen angezogen und ruiniert. Nach jedem weiteren Schritt auf der abwärtsführenden Straße hat Satan eine besondere Versuchung bereit, um noch weiter voran in die Irre zu führen. Z2.285.2 Teilen

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Wenn deine Kinder sich von religiösen Grundsätzen beherrschen ließen, wären sie gegen das Laster und die Verdorbenheit gefeit, von denen sie in diesem herabgekommenen Zeitalter umgeben sind. Wenn sie ihr Vertrauen auf Gott setzen, wird er für sie eine starke Festung sein. „Er wird mich erhalten bei meiner Kraft und wird mir Frieden schaffen; Frieden wird er mir dennoch schaffen.“ Jesaja 27,5. Der Herr würde sie in ihrer Jugend leiten, wenn sie an ihn glauben und ihm vertrauen würden. Z2.286.1 Teilen

Meine liebe Schwester, der Herr hat sich deiner und deiner Familie in Barmherzigkeit angenommen. Du bist es deinem himmlischen Vater schuldig, seinen heiligen Namen auf Erden zu preisen und zu verherrlichen. Um in seiner Liebe zu bleiben, musst du dich stets zur Demut und zu jenem sanften und stillen Geist erziehen, der in Gottes Augen von großem Wert ist. Während du ihm alles weihst, wird deine Stärke in Gott zunehmen, so dass du voll Vertrauen sprechen kannst: „Wer will uns scheiden von der Liebe Gottes? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Fährlichkeit oder Schwert? ... Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch keine andere Kreatur mag uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, unserem Herrn.“ Römer 8,35.38.39. Z2.286.2 Teilen

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