Portrait von Ellen White
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Kapitel 41: Echte Bekehrung
Kapitel 41: Echte Bekehrung
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Lieber Bruder P, als wir vor einem Jahr in … waren, wirkten wir in deinem Interesse. Mir waren deine Gefahren gezeigt worden, und wir wünschten dir zu helfen. Doch müssen wir feststellen, dass du nicht die Kraft gehabt hast, die damals gefassten Beschlüsse in die Tat umzusetzen. Ich bin beunruhigt und fürchte, dass ich nicht so gewissenhaft gewesen bin, wie ich hätte sein sollen, dir alles vorzuführen, was ich betreffs deines Falles wusste. Einige Dinge habe ich dir vorenthalten. Während ich mich im Juni in Battle Creek aufhielt, wurde mir wieder gezeigt, dass du keinerlei Fortschritte machst, und der Grund wäre der, dass du die Vergangenheit nicht bereinigt hast. Du hast keine Freude an Religion. Du hast dich von Gott und der Gerechtigkeit abgewandt. Du hast dein Glück auf verkehrten Wegen, in verbotenem Vergnügen gesucht, und du besitzt nicht den moralischen Mut, deine Sünden zu bekennen und aufzugeben, damit du Gnade finden kannst. Z2.289.1 Teilen

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Du hast die Sünde nicht als sehr anstößig in Gottes Augen betrachtet und hast sie nicht hinweggetan. Du versäumtest, ein gründliches Werk zu tun, und als der Feind mit seinen Versuchungen an dich herantrat, widerstandest du ihm nicht. Wenn du erkannt hättest, wie widerwärtig die Sünde in Gottes Augen war, hättest du nicht so leicht der Versuchung nachgegeben. Du warst nicht so gründlich bekehrt, dass du ein Leben der Sünde und Torheit verabscheutest. Die Sünde erschien dir noch angenehm, und du warst sehr zögerlich, ihr betrügliches Vergnügen aufzugeben. Du warst nicht von innen heraus bekehrt und hast bald verloren, was du bereits erreicht hattest. Z2.290.1 Teilen

Persönliche Eitelkeit ist dir, wie vielen anderen, ein spezielles Hindernis gewesen. Lob hast du immer geliebt. Dies war ein Fallstrick für dich. Deine so genannten Freunde haben besonderes Vergnügen an deiner Gesellschaft bekundet, und das hat dich befriedigt. Törichte, gefühlsbetonte Frauen haben dich gelobt und schienen von deiner Gesellschaft bezaubert zu sein, und du warst bezaubert von ihnen. Du warst dir nicht bewusst, dass Satan deine Füße in seinem Netz verstrickte, während du jene Stunden, die deiner Familie gehörten, zu deinem Vergnügen verbrachtest. Z2.290.2 Teilen

Satan hat für jeden Schritt in deinem Leben seine Versuchungen ausgelegt. Du bist mit deinem Geld nicht so sparsam umgegangen, wie es hätte sein sollen. Du hasst Geiz. Das ist schon richtig, aber du gehst ins andere Extrem, und dein Verhalten ist von Verschwendung gekennzeichnet. Christus lehrte seine Jünger in der Speisung der Fünftausend eine Lektion. Er tat ein großes Wunder und speiste jene große Volksmenge mit fünf Broten und zwei kleinen Fischen. Nachdem alle gesättigt waren, betrachtete er die übrigen Brocken nicht gleichgültig, als wäre es unter seiner Würde, darauf zu achten. Er, der die Macht besaß, ein solch bemerkenswertes Wunder zu wirken und einer so großen Menge Nahrung zu verschaffen, sprach zu seinen Jüngern: „Sammelt die übrigen Brocken, dass nichts umkomme.“ Johannes 6,12. Dies ist eine Lehre für uns alle, die wir nicht unbeachtet lassen sollten. Z2.290.3 Teilen

Du hast ein großes Werk vor dir, und du kannst es nicht wagen, weitere Augenblicke zu vergeuden, um es in Angriff zu nehmen. Bruder P, ich bin deinetwegen alarmiert. Doch ich weiß, dass Gott dich liebt, obgleich du dich eigensinnig verhalten hast. Hegte er nicht eine besondere Liebe für dich, würde er mir nicht deine Gefahren gezeigt haben. Du hast dich mit Männern und Frauen, die nicht gottesfürchtig sind, in Späßen und Scherzen eingelassen. Törichte, charakterlose Frauen haben dich in ihrer Gesellschaft zurückgehalten, und du hast dich wie ein verlockter Vogel verhalten. Du schienst entzückt von diesen oberflächlichen Personen zu sein. Engel Gottes waren in deiner Nähe und haben getreulich jede verkehrte Handlung, jede Abweichung vom Pfad der Tugend aufgezeichnet. Z2.290.4 Teilen

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Ja, jede Handlung, wie geheim sie in deinen Augen war, lag offen vor Gott, vor Christo und den heiligen Engeln. Von allen Taten der Menschen wird ein Buch geführt. Nicht ein Punkt dieses Berichtes bleibt verborgen. Es ist nur eine Vorkehrung für den Übertreter getroffen: Aufrichtige Reue und Bekennen der Sünde und Glauben an das reinigende Blut Christi. Nur dadurch wird Vergebung erlangt, und wird hinter seinem Namen verzeichnet. Z2.291.1 Teilen

O mein Bruder, hättest du doch ein Jahr zuvor ein gründliches Werk getan, so wäre das vergangene kostbare Jahr nicht schlimmer als vergeudet gewesen. Du kanntest den Willen deines Meisters, hast ihn aber nicht getan. Du befindest dich in einem gefahrvollen Zustand. Dein Empfindungsvermögen für geistliche Dinge ist abgestumpft. Du hast ein verletztes Gewissen. Dein Einfluss dient nicht dazu, zu sammeln, sondern zu zerstreuen. Du hast wenig Interesse an geistlichen Übungen. Du bist nicht glücklich. Deine Frau würde sich mit dem Volk Gottes verbinden, wenn du ihr nicht im Wege ständest. Sie braucht deine Hilfe. Wollt ihr dieses Werk nicht gemeinsam unternehmen? Z2.291.2 Teilen

Letzten Juni sah ich, dass deine einzige Hoffnung, die Ketten deiner Knechtschaft zu sprengen, darin bestand, dich von deinen Gefährten zu trennen. Du hast Satans Versuchungen nachgegeben, bis du zu einem Schwächling geworden bist. Du hast Vergnügen mehr als Gott geliebt und es ging mit dir rasch bergab. Ich war sehr enttäuscht, dass du in demselben gleichgültigen Zustand beharrst, wie schon vor Jahren. Du hast Gottes Liebe erkannt und erfahren. Es war dir eine Freude, seinen Willen zu tun. Du hast dich am Studium des Wortes Gottes ergötzt. Du hast pünktlich an den Gebetsversammlungen teilgenommen. Deine Zeugnisse kamen von einem Herzen, das den belebenden Einfluss der Liebe Christi verspürt hatte. Aber du hast deine erste Liebe verloren. Z2.291.3 Teilen

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Gott ruft dich jetzt zur Buße auf. Sei fleißig in diesem Werk. Deine ewige Glückseligkeit hängt von dem Kurs ab, den du jetzt einschlägst. Kannst du die Gnadeneinladung verwerfen, die dir jetzt angeboten wird? Kannst du deinen eigenen Weg wählen? Willst du Stolz und Eitelkeit hegen und zuletzt deine Seele verlieren? Das Wort Gottes lehrt deutlich, dass nur wenige gerettet werden, und dass die größte Zahl derer, obwohl berufen, sich als des ewigen Lebens unwürdig erweisen wird. Sie werden keinen Teil im Himmel haben, sondern werden ihren Teil mit Satan haben und den ewigen Tod erleiden. Z2.292.1 Teilen

Männer und Frauen können diesem Schicksal entrinnen, wenn sie den Willen dazu haben. Es ist wahr, dass Satan der große Anstifter der Sünde ist. Es ist aber für keinen Menschen eine Entschuldigung, denn Satan kann niemand zur Sünde zwingen. Er versucht die Menschen dazu und lässt die Sünde anziehend und ergötzlich erscheinen. Doch ist es ihrem eigenen Willen überlassen, ob sie ihr nachgeben wollen oder nicht. Er zwingt die Menschen nicht, sich zu berauschen, noch zwingt er sie, von religiösen Versammlungen fernzubleiben. Er präsentiert seine Versuchungen in einer Weise, zum Bösen zu verführen, und der Mensch ist frei, ihnen nachzugeben oder zu widerstehen. Z2.292.2 Teilen

Die Bekehrung ist ein Vorgang, den die meisten Menschen nicht zu schätzen wissen. Es gehört nicht wenig dazu, einen Menschen umzuwandeln, dessen Sinn auf irdische, ja sündige Dinge gerichtet ist, und ihm die unaussprechliche Liebe Christi, den Reiz seiner Barmherzigkeit und die Vorzüglichkeit Gottes nahe zu bringen, damit die Seele mit göttlicher Liebe durchdrungen und von den himmlischen Geheimnissen gefesselt werde. Wenn der Mensch diese Tatsachen erkennt, erscheint ihm sein früheres Leben abstoßend und verabscheuungswürdig. Ja, er hasst die Sünde, und indem sein Herz vor Gott zerbricht, ergreift er Christum als das Leben und das Glück seiner Seele. Er entsagt seinen früheren Vergnügungen. Er hat ein neues Wesen, neue Neigungen, neue Interessen und einen neuen Willen. Seine Sorgen, seine Wünsche und seine Vorlieben sind völlig andere. Fleisches- und Augenlust sowie hoffärtiges Leben, die bisher den Vorzug vor Christo hatten, gibt er jetzt auf, und Christus ist das Entzücken seines Lebens, die Krone seiner Freuden. Den Himmel, von dem er sich früher nicht angezogen fühlte, wird er nun in seinem Reichtum und seiner Herrlichkeit erkennen. Der Bekehrte betrachtet ihn als seine künftige Heimat, in der er Christum, der ihn durch sein kostbares Blut erlöst hat, sehen, lieben und loben wird. Z2.292.3 Teilen

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Die Werke der Heiligkeit, die ihm einst mühsam erschienen, erwecken nun seine höchste Freude. Das Wort Gottes, das ihm erst langweilig und uninteressant erschienen war, hat er nun zu seinem Studium erwählt. Es ist für ihn zum Ratgeber geworden, mehr noch, es ist wie ein an ihn gerichteter Brief aus den Händen des Allmächtigen. All seine Gedanken, seine Worte und sein Handeln werden der Herrschaft des Wortes Gottes unterstellt und geprüft. Er zittert vor den Geboten und Drohungen, die es enthält, während er die Verheißungen des göttlichen Wortes ergreift und sein Herz stärkt, indem er sich diese zu eigen macht. Er wählt jetzt die Gesellschaft der Gottesfürchtigsten, denn er findet an der Gemeinschaft mit Gottlosen, die er einst liebte, keinen Gefallen mehr. Er weint über ihre Sünden, die ihn einstmals erfreuten. Alle Eigenliebe und Eitelkeit hat er aufgegeben. Er lebt in Gott und ist reich an guten Werken. Das ist die Heiligung, die der Himmel von uns erwartet, und Gott wird sich mit nichts Geringerem begnügen. Z2.293.1 Teilen

Mein Bruder, ich bitte dich, dein Herz sorgfältig zu erforschen und dich zu fragen: Welchen Weg habe ich eingeschlagen, und wo endet er? Du hast alle Ursache, erfreut zu sein, dass dein Leben nicht beendet wurde, als du noch keine sichere Hoffnung auf das ewige Leben hattest. Gott verhüte, dass du diese Aufgabe weiter vernachlässigst und dadurch in deinen Sünden zugrunde gehst. Schmeichle deinem Herzen nicht mit falschen Hoffnungen! Nur einen Weg siehst du vor dir, um wieder Halt zu bekommen; aber es scheint dir so demütigend, dass du dich nicht entschließen kannst, ihn anzunehmen. Christus bietet dir, ja sogar dir, mein irrender Bruder, seine Gnadenbotschaft an: „Kommt, denn es ist alles bereit!“ Lukas 14,17. Gott ist bereit, dich anzunehmen und dir alle deine Übertretungen zu vergeben, wenn du nur kämest. Gott will dich, den verlorenen Sohn, willkommen heißen, obwohl du von ihm so lange getrennt und weggeblieben warst. Er will dir selbst jetzt noch begegnen. Ja, die himmlische Majestät lädt dich ein, zu ihr zu kommen und das ewige Leben zu empfangen. Christus wird dich von allen Sünden reinigen, wenn du dich zu ihm hältst. Wie groß war dein Gewinn, als du der Sünde, dem Fleisch und dem Teufel dientest? Erhieltest du nicht einen armseligen Lohn? Kehr um, kehr um! Warum willst du sterben? Z2.293.2 Teilen

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Du hattest deine Verfehlungen erkannt und littest Gewissensqualen, hattest mancherlei Absichten und machtest viele Versprechungen; dennoch zögerst du und willst nicht zu Christo kommen, das ewige Leben zu empfangen. Ach, hättest du doch in deinem Herzen ein Gefühl für diese Zeit, damit du jetzt umkehrtest, um zu leben! Vermagst du nicht die Stimme des treuen Hirten in dieser Botschaft zu vernehmen? Wie kannst du ungehorsam sein? Spiele nicht mit Gott, damit er dich nicht deinen krummen Wegen überlässt! Leben oder Tod: Die Entscheidung liegt bei dir. Was wirst du wählen? Es ist schrecklich, mit Gott zu streiten und sich seinen ernsten Bitten zu widersetzen. Die Liebe zu Gott kann wieder in deinem Herzen brennen wie früher. Du kannst wieder mit Gott Gemeinschaft pflegen, wie es einstmals der Fall war. Ziehe hinter dir einen klaren Trennstrich, und du wirst erneut den Reichtum seiner Gnade erfahren. Dein Angesicht wird dann wieder die Liebe Gottes widerstrahlen. Z2.294.1 Teilen

Niemand verlangt von dir, dein Unrecht und deine Fehler denen zu bekennen, die darum nicht wissen. Es gehört auch nicht zu deiner Pflicht, etwas zu bekennen, das Ungläubigen zum Triumph verhilft. Doch wo es angebracht ist, bekenne im Sinne des Wortes Gottes denen, die aus deinen Irrtümern keinen Nutzen ziehen werden. Lass diese für dich beten, und Gott wird dein Werk annehmen und dich heilen. Bemühe dich um deiner selbst Z2.294 Teilen

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