Portrait von Ellen White
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Die Gefahr des Berichtens von Familienschwierigkeiten
Die Gefahr des Berichtens von Familienschwierigkeiten
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Liebe Schwester B, in meinem Gesicht vom 12. Juni wurde mir dein Fall gezeigt. Du befindest dich in einem traurigen Zustand, nicht so sehr wegen tatsächlicher Krankheit, sondern wegen eingebildeter Unfähigkeit zur Arbeit. Vor einigen Jahren wurde mir gezeigt, dass deine Gedanken zu viel bei jungen Männern verweilten. Du hast sie häufig zum Thema deiner Unterhaltung gemacht. Deine Gedanken liefen in eine Richtung, die nicht deinem geistlichen Fortschritt diente, was zu üblen Folgen führte. Du hast deinen eigenen Körper geschädigt und missbraucht und dein Gemüt in einen geistesschwachen Zustand versetzt. Du hast dich liebeskranken Gedanken und Gefühlen hingegeben, so dass du an Seele und Leib beinahe ruiniert bist. Deine Abneigung, deine Kräfte einzusetzen, ist sehr nachhaltig für dich. Nützliche Beschäftigung mit häuslichen Arbeiten würde dir besser helfen, diesen krankhaften, gefühlsbetonten Zustand zu überwinden, als jedes andere Mittel. Z2.321.1 Teilen

Man hat dir zuviel Mitleid entgegengebracht. Dich von aller Verantwortung zu befreien, ist ein großer Fehler gewesen. Du beschäftigst dich nahezu ausschließlich mit dir selbst. Du bist verdrießlich. Du verweilst in Gedanken bei traurigen Dingen und betrachtest deinen Zustand als sehr schlecht. Du bildest dir sogar ein, dass du nicht gesund werden kannst, wenn du nicht heiratest. In deinem gegenwärtigen Gemütszustand bist du gar nicht zur Ehe geeignet. Es wird niemanden geben, der dich in deinem gegenwärtigen hilflosen und nutzlosen Zustand haben wollte. Wenn es sich jemand einbilden würde, dich zu lieben, wäre es bestimmt ein wertloser Mensch. Kein vernünftiger Mann würde nur einen Augenblick daran denken, seine Zuneigung an einen nutzlosen Gegenstand zu verschwenden. Z2.321.2 Teilen

Dein trauriger, trübsinniger Gemütszustand, der dich veranlasst, zu weinen und dein Leben als nicht wünschenswert zu betrachten, ist das Resultat davon, dass du deinen Gedanken gestattest, dich in unreinen Bahnen zu bewegen, bei verbotenen Gegenständen zu verweilen, während du Gewohnheiten huldigst, die stetig und mit Sicherheit deine Konstitution untergraben und dich auf einen vorzeitigen Verfall vorbereiten. Es wäre weit besser für dich gewesen, wenn du nie nach … gegangen wärest. Dein Aufenthalt dort war dir zum Schaden. Du verweiltest bei deinen Gebrechen und mischtest dich unter eine Gesellschaft, die einen verdorbenen Einfluss ausübt. Frau C war eine verdorbene, übelgesinnte Person. Deine Verbindung mit ihr vermehrte das Übel, das dir bereits anhing. „Böse Geschwätze verderben gute Sitten.“ 1.Korinther 15,33. Augenblicklich ist dein Zustand in Gottes Augen nicht annehmbar. Doch du bildest dir ein, du hättest keine Lust zu leben. Würde aber nach deinem geäußerten Wunsch gehandelt und dein Leben beendet, würde dein Fall in der Tat hoffnungslos sein. Du bist weder für diese Welt noch für die zukünftige vorbereitet. Z2.321.3 Teilen

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Du bildest dir ein, nicht gehen, nicht fahren, dich nicht mal bewegen zu können, und du verharrst in einer kalten, toten Gleichgültigkeit. Du bist ein Kummer und eine Not für deine nachsichtigen Eltern und kein Trost für dich selbst. Du kannst genesen, du kannst arbeiten und diese schreckliche Gleichgültigkeit abschütteln. Deine Mutter braucht deine Hilfe. Dein Vater benötigt deinen Trost, den du ihm geben kannst. Deine Brüder brauchen freundliche Fürsorge von ihrer älteren Schwester. Deine Schwestern warten auf deine Unterweisung. Doch hier sitzt du auf dem Stuhl der Faulheit und träumst von unerwiderter Liebe. Um deiner eigenen Seele willen, beende diese Torheit. Lies deine Bibel, wie du sie nie zuvor gelesen hast. Beschäftige dich mit häuslichen Pflichten und erleichtere die Sorgen deiner überbürdeten, überarbeiteten Eltern. Zu Anfang magst du nicht imstande sein, viel zu tun, aber vermehre täglich das Arbeitspensum, das du dir vornimmst. Dies ist das sicherste Heilmittel für ein krankes Gemüt und einen missbrauchten Körper. Z2.322.1 Teilen

Wenn du Ernsthaftigkeit und Ausdauer in deinen Vorsätzen übst, kann dein Gemüt sich bis zu einem gewissen Grad erholen und mehr bei gesünderen, reinen Gegenständen verweilen. Die Befriedigung des eigenen Ichs hat nach und nach zu solcher Lustlosigkeit geführt, die nicht mehr imstande ist, sich an etwas zu erfreuen. Anstatt dich in deinem Verhalten nach Vernunft und Grundsatz zu richten, gestattest du dir, von jeder Geringfügigkeit und augenblicklichen Gefühlen geleitet zu werden. Dies lässt dich unbeständig und veränderlich erscheinen. Es ist umsonst, wenn andere sich bemühen, dir gefällig zu sein, da du selbst nicht imstande bist, dich an etwas zu erfreuen, selbst wenn all deine Wünsche erfüllt würden. Du bist ein verwöhntes Kind, und deine eigene Selbstsucht hat dich krank gemacht. Z2.322.2 Teilen

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Dieser elende Zustand ist das Resultat unklugen Mitgefühls und von Schmeichelei. Du hast einen sehr guten Verstand gehabt, aber er ist unausgeglichen geworden, weil er in eine verkehrte Richtung gelenkt wurde. Jetzt bist du für die Gesellschaft nicht von geringstem Wert. Das brauchte nicht zu sein. Du kannst für dich selbst tun, was kein anderer für dich tun kann. Du hast Pflichten zu verrichten, aber du hast dich so lange einem hilflosen Zustand hingegeben, dass du dir einbildest, du könntest diesen Aufgaben nicht nachkommen. Dein Wille ist verkehrt. Du hast Kraft zur Arbeit, aber nicht den Willen. Z2.323.1 Teilen

Du schmachtest nach Liebe. Jesus fordert deine Zuneigung. Wenn du sie ihm gibst, wird er dich von dieser krankhaften, sentimentalen, unreinen Liebe frei machen, die man in Romanen findet. In Jesu findest du innige, ernsthafte Liebe. Diese Liebe kann an Tiefe zunehmen und sich ohne Grenzen ausdehnen, ohne die Gesundheit von Körper und Geist zu gefährden. Du brauchst die Liebe zu Gott und zum Nächsten. Du musst erwachen und den auf dir lastenden Betrug abschütteln und nach wahrer, reiner Liebe trachten. Z2.323.2 Teilen

Deine einzige Hoffnung für dieses und das zukünftige Leben besteht darin, ernstlich nach der wahren Religion in Christo zu suchen. Du besitzt keine religiöse Erfahrung. Du musst dich bekehren. Deine lustlose, träge, selbstsüchtige Traurigkeit wird dann in Freudigkeit umgewandelt werden, die Körper und Geist von Nutzen ist. Liebe zu Gott wird Liebe zum Nächsten hervorbringen, und du wirst die Pflichten des Lebens mit tiefem, selbstlosem Interesse in Angriff nehmen. All deine Handlungen sollten reinen Grundsätzen unterworfen sein. Innerer Frieden wird sogar deine Gedanken in gesunde Bahnen lenken. Übergib dich Gott, oder du wirst nie das bessere Leben erlangen. Z2.323.3 Teilen

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Du hast Pflichten gegenüber deinen Eltern. Du solltest nicht entmutigt werden, wenn du zu Anfang ermüdest. Das wird dir nicht im Geringsten schaden. Deine Eltern werden oft sehr müde. Es wird dir nicht halb so viel schaden, wenn du durch nützliche Arbeit sehr müde wirst, als wenn deine Gedanken auf dich selbst gerichtet sind, Leiden begünstigen und sich der Verzweiflung hingeben. Eine treue Erfüllung häuslicher Pflichten, indem du die Stellung einnimmst, der du am besten gerecht werden kannst, sei sie noch so bescheiden und einfach, ist wahrer Adel. Dieser göttliche Einfluss wird benötigt. Darin wird Frieden und heilige Freude gefunden. Er besitzt heilende Kraft. Er wird heimlich und unbewusst die Wunden der Seele heilen und selbst die Leiden des Körpers genesen lassen. Seelenfriede, der durch reine und heilige Beweggründe und Handlungen erlangt wird, wird alle Organe des Körpers mit neuer Lebenskraft erfüllen. Z2.324.1 Teilen

Innerer Friede und ein reines Gewissen vor Gott wird den Verstand beleben und stärken wie der Tau die zarten Pflanzen. Der Wille wird dann richtig eingesetzt und beherrscht, ist entschlusskräftiger und frei von Launenhaftigkeit. Das Nachsinnen ist angenehm, weil es geheiligt ist. Die Heiterkeit des Gemüts, die du besitzen kannst, wird allen in deiner Umgebung zum Segen sein. Dieser Frieden und diese Ruhe werden mit der Zeit ganz natürlich werden und werden in köstlichen Strahlen auf andere scheinen und wieder auf dich zurückstrahlen. Je mehr du von diesem himmlischen Frieden und dieser Gemütsruhe schmeckst, desto mehr werden sie zunehmen. Es ist ein belebendes, lebendiges Vergnügen, das die moralischen Kräfte nicht schwächt, sondern sie zu aktiver Tätigkeit erweckt. Vollkommener Friede ist eine Eigenschaft des Himmels, welche die Engel besitzen. Möge Gott dir helfen, diesen Frieden zu erlangen. Z2.324.2 Teilen

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