Portrait von Ellen White
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Die Gefahr des Berichtens von Familienschwierigkeiten
Die Gefahr des Berichtens von Familienschwierigkeiten
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[Ansprache, gehalten am 6. März 1869 in Battle Creek, berichtet von U. Smith] Z2.350.1 Teilen

Wir gehören nicht uns selbst. Wir sind mit einem teuren Preis erkauft, dem Leiden und Sterben des Sohnes Gottes. Wenn wir dies verstehen und völlig erfassen könnten, fühlten wir die große Verantwortung, die auf uns ruht, uns im allerbesten Gesundheitszustand zu erhalten, damit wir Gott von ganzem Herzen dienen können. Wenn wir aber einen Weg einschlagen, der unsere Lebenskraft erschöpft, unsere Widerstandsfähigkeit vermindert oder unseren Verstand trübt, sündigen wir gegen Gott. Leben wir in dieser Weise, so preisen wir Gott weder durch unseren Leib noch durch unseren Geist, die ihm gehören, sondern begehen ein großes Unrecht vor seinen Augen. Z2.350.3 Teilen

Hat Jesus sich selbst für uns hingegeben? Wurde zu unserer Errettung ein hoher Preis bezahlt? Stimmt es, dass wir nicht uns selbst gehören? Ist es wahr, dass all die Kräfte unseres Leibes und Geistes, dass alles, was wir besitzen und darstellen, Gott gehört? Gewiss ist es so. Denken wir doch daran, welch eine Verpflichtung uns damit auferlegt ist, wenn wir uns in einer derartigen Verfassung erhalten sollen, dass wir Gott hier auf Erden durch unseren Leib und durch unseren Geist, die ihm gehören, preisen können. Z2.350.4 Teilen

Wir zweifeln nicht daran, dass Christus bald wiederkommt. Das ist in unseren Augen keine Fabel, sondern Wirklichkeit. Wir zweifeln jetzt nicht daran, noch haben wir jemals daran gezweifelt, dass die Glaubenslehren, die wir heute vertreten, gegenwärtige Wahrheit sind und dass wir dem Gericht entgegengehen. Wir bereiten uns darauf vor, dem Herrn zu begegnen, der in Begleitung heiliger Engel in den Wolken des Himmels erscheinen wird, um den Gläubigen und Gerechten Unsterblichkeit zu verleihen. Wenn er kommt, dann nicht, um sie erst noch von ihren Sünden zu reinigen, ihre charakterlichen Mängel zu beseitigen oder sie von ihrer menschlich-schwachen Neigung und Veranlagung zu heilen. Wenn dieses Werk überhaupt für uns geschieht, dann wird es vor seinem Kommen abgeschlossen sein. Wer heilig ist, wird fernerhin heilig sein, wenn der Herr erscheint. Nur wer Leib und Seele in Sauberkeit, Heiligkeit und Ehre bewahrt hat, wird dann die letzte Vollendung zur Unsterblichkeit empfangen. Wer aber böse, ungeheiligt und unrein ist, wird es auch fernerhin bleiben. Nichts wird dann mehr geschehen, um ihre Mängel zu beseitigen und ihnen einen heiligen Charakter zu verleihen. Dann werden sie nicht von ihren Sünden und Verderbtheiten geläutert werden. Dies alles geschieht während der Gnadenzeit. Jetzt ist die Zeit, da dieses Werk an uns vollzogen werden muss. Z2.350.5 Teilen

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Mit unserem ganzen Menschen müssen wir die göttliche Wahrheit ergreifen. Sobald wir unter dem Einfluss dieser Wahrheit stehen, wird sie an uns das Werk vollbringen, das erforderlich ist, um uns die sittliche Reife für das Reich der Herrlichkeit und für die Gemeinschaft mit den heiligen Engeln zu vermitteln. Wir befinden uns jetzt in der Werkstatt Gottes. Viele von uns gleichen den unbearbeiteten Steinen eines Steinbruches. Doch wenn wir die göttliche Wahrheit ergreifen, wird ihr Einfluss in uns wirksam werden. Sie erhebt uns und nimmt jede Unvollkommenheit und Sünde von uns, ganz gleich welcher Art. Dadurch werden wir zubereitet, den Herrn in seiner Schönheit zu schauen und mit den Engeln schließlich im Reich der Herrlichkeit vereint zu sein. Dieses Werk muss jetzt in diesem Leben für uns vollbracht werden; auf dieser Erde müssen unser Leib und unser Geist für die Unsterblichkeit zubereitet werden. Z2.351.1 Teilen

Wir leben in einer Welt, die der Gerechtigkeit, der Reinheit des Charakters und dem Wachstum in der Gnade Gottes feindlich gegenübersteht. Wohin wir blicken, bemerken wir Sittenverderbnis, Verführung, Verunstaltung und Sünde. Wie lautet die Aufgabe, die wir jetzt, unmittelbar bevor wir die Unsterblichkeit anziehen, bewältigen müssen? Unsere Leiber heilig und unseren Geist rein zu erhalten, damit wir mitten in der Verderbnis der letzten Tage unbefleckt dastehen. Um sie zu erfüllen, müssen wir uns dieser Aufgabe sofort mit ungeteiltem Herzen und verständnisvoll unterziehen. Egoistische Gefühle sollten uns dabei nicht beeinflussen können, sondern der Geist Gottes herrsche über uns und leite uns in allen unseren Handlungen. Wenn wir in rechter Verbindung mit dem Himmel, mit der Kraft von oben sind, werden wir den heiligenden Einfluss des Geistes Gottes auf unsere Herzen verspüren. Z2.351.2 Teilen

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Während wir uns bemüht haben, unseren Geschwistern die Grundsätze der Gesundheitsreform nahe zu bringen und zu ihnen über die Bedeutung der Verherrlichung Gottes im Essen, Trinken und allen anderen Dingen des täglichen Lebens gesprochen haben, brachten viele durch ihre Handlungsweise zum Ausdruck, dass es niemanden etwas angehe, ob sie dies oder jenes essen. Was sie auch immer tun, die Folgen müssten sie in jedem Falle selbst tragen. Liebe Freunde, ihr irrt euch gewaltig! Ihr seid nicht die einzigen Leidtragenden einer falschen Lebensweise. Die Gesellschaft, in der ihr euch bewegt, hat genauso wie ihr selbst die Folgen eurer unvernünftigen Lebensweise zu tragen. Wenn ihr infolge eurer Unmäßigkeit im Essen und Trinken leidet, werden wir, die wir mitten unter euch leben, ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Auch wir leiden unter eurer ungesunden Lebensweise. Nehmen dadurch etwa eure Geistes- und Körperkräfte ab, spüren wir dies, wenn wir uns in eurer Gesellschaft befinden. Wenn ihr, statt geistige Spannkraft zu besitzen, schwermütig werdet, überschattet euer Wesen die Gemüter aller in eurer Umgebung. Sind wir selbst traurig, niedergeschlagen und voller Kummer, würdet ihr uns bei gutem Gesundheitszustand und klarem Kopf ohne weiteres einen Ausweg zeigen und ein tröstendes Wort sagen können. Wenn jedoch euer Verstand durch eure falsche Lebensweise so benommen ist, dass ihr uns nicht den passenden Rat geben könnt, erleiden wir dadurch nicht einen Verlust? Werden wir nicht durch euren Einfluss ernstlich geschädigt? Selbst wenn wir unserer eigenen Urteilsfähigkeit in hohem Maße vertrauen, brauchen wir Ratgeber; denn „wo aber viel Ratgeber sind, da geht es wohl zu“. Sprüche 11,14. Unser Bestreben ist es, dass unser Lebenswandel von jenen, die wir lieben, bejaht wird. Wir verlangen nach ihrem Rat und erwarten, dass sie in der Lage sind, diesem Verlangen mit einem klaren Urteil nachzukommen. Wie viel zählt aber euer Urteil, wenn eure Nervenkraft bis aufs Äußerste belastet ist und eure Lebenskräfte vom Gehirn abgezogen werden, damit die unzuträgliche Speise, ja sogar die gesunde, aber im Übermaß genossene Nahrung verdaut werden kann? Wie viel bedeutet uns das Urteil solcher Menschen? Ihr Urteil ist durch das Übermaß unverdauter Nahrung getrübt. Deshalb beeinflusst eure Lebensführung auch uns. Es ist einfach unmöglich, dass ihr einer falschen Lebensführung frönt, ohne dass andere Menschen in Mitleidenschaft gezogen werden. Z2.352.1 Teilen

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„Wisset ihr nicht, dass die, so in den Schranken laufen, die laufen alle, aber einer erlangt das Kleinod? Laufet nun also, dass ihr es ergreifet! Ein jeglicher aber, der da kämpft, enthält sich alles Dinges; jene also, dass sie eine vergängliche Krone empfangen, wir aber eine unvergängliche. Ich laufe aber also, nicht als aufs Ungewisse; ich fechte also, nicht als der in die Luft streicht; sondern ich betäube meinen Leib und zähme ihn, dass ich nicht den andern predige, und selbst verwerflich werde.“ 1.Korinther 9,24-27. Wer an dem Wettlauf um den Siegeslorbeer, der als ein ganz besonderer Ehrenpreis sehr hoch geschätzt wurde, teilnahm, war mäßig in allen Dingen, um seinen Körper, seine Geisteskräfte und jede Körperfunktion in der bestmöglichen Verfassung für den Lauf zu erhalten. Ohne diese Mäßigkeit hätten sie sich nicht jene Elastizität bewahren können, die sie durch ihre maßvolle Lebensführung bewiesen. Dadurch konnten sie diesen Lauf viel erfolgreicher unternehmen; denn sie waren dem Sieg näher. Z2.353.1 Teilen

Doch ungeachtet ihrer Mäßigkeit und all ihrer Bemühungen, sich einer sorgsamen Diät zu unterwerfen, um sich in der besten Verfassung zu befinden, war der irdische Wettlauf für die Teilnehmer nur ein Lauf ins Ungewisse. Sie gaben ihr Bestes, konnten aber den Lorbeer nicht erringen, denn ein anderer war ihnen ein wenig voraus und schmückte sich mit dem Siegerkranz. Nur ein Einziger erhielt den Preis. Doch am Wettlauf um das himmlische Kleinod können wir uns alle beteiligen und auch alle den Preis gewinnen. Hier gibt es weder Ungewissheit noch Risiko. Wir müssen uns nur mit den himmlischen Tugenden bekleiden und, den Blick auf die Krone der Unsterblichkeit gerichtet, stets das Beispiel unseres Heilandes vor Augen haben, dessen Leben voller Schmerzen und Leiden war. Das demütige, selbstaufopfernde Leben unseres göttlichen Herrn sollte uns ständig Aufruf und Ansporn sein, es ihm gleichzutun. Wenn wir uns aufrichtig darum bemühen und das hohe Ziel nicht außer Acht lassen, können wir diesen Lauf zuversichtlich beginnen und wissen, dass wir den Lorbeer bestimmt erringen werden, sobald wir all unsere Kräfte einsetzen. Z2.353.2 Teilen

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Die Menschen nehmen Selbstverleugnung und strenge Zucht auf sich, um einen vergänglichen Siegeslorbeer zu erringen, einen Preis, der in einem Tag verwelkt, der nur eine Ehrengabe sterblicher Menschen ist. Uns aber ist ein Lauf verordnet, an dessen Ziel wir die Krone der Unsterblichkeit und des ewigen Lebens empfangen dürfen. Ja, ein weit größerer, zeitloser Ruhm wird uns als Preis zuerkannt werden, wenn der Lauf beendet ist. Der Apostel sagt: „Wir aber [empfangen] eine unvergängliche [Krone].“ Führen alle, die hier auf Erden an dem Lauf nach einem vergänglichen Siegeslorbeer teilnehmen, ein maßvolles Leben, warum nicht auch wir, die wir unser Augenmerk auf eine unvergängliche Krone, auf ewige Herrlichkeit und auf ein Leben richten, das sich an dem Leben Gottes misst? Können wir nicht aus diesem entscheidenden Anlass „laufen durch Geduld in dem Kampf, der uns verordnet ist, und aufsehen auf Jesum, den Anfänger und Vollender des Glaubens“? Hebräer 12,1.2. Er hat uns den Weg gewiesen und ihn von Anfang bis Ende durch seine eigenen Fußspuren gekennzeichnet. Es ist der gleiche Weg, den er selbst wandelte. Fühlen wir uns in Gemeinschaft mit ihm verbunden, dann werden wir gewürdigt, Selbstverleugnung und Leiden auf uns zu nehmen und den Weg zu gehen, den er mit seinem Blut getränkt hat. Z2.354.1 Teilen

„Ich laufe aber also, nicht als aufs Ungewisse; ich fechte also, nicht als der in die Luft streicht, sondern ich betäube meinen Leib und zähme ihn.“ 1.Korinther 9,26.27. Für jeden, ganz gleich, ob Mann, Frau oder Kind, besteht hierin eine große Aufgabe. Satan bemüht sich fortwährend, euren Leib und euren Geist zu beherrschen. Christus jedoch hat euch erkauft, und ihr seid sein Eigentum. Nun liegt es an euch, in Gemeinschaft mit Christo und den heiligen Engeln, die euch dienen, euer Werk zu beginnen. Es ist nur zu eurem Besten, wenn ihr lernt, euch selbst zu beherrschen. Versäumt ihr es aber, werdet ihr bestimmt das ewige Leben und die Krone der Unsterblichkeit verlieren. Dennoch wird manch einer sagen: „Wer hat sich darum zu kümmern, was ich esse oder trinke?“ Ich habe euch gezeigt, welcher Zusammenhang zwischen eurer Handlungsweise und euren Mitmenschen besteht. Ihr habt gesehen, dass der Einfluss sehr wichtig ist, den ihr auf eure Familien ausübt; dasselbe gilt auch für die Charakterbildung eurer Kinder. Z2.354.2 Teilen

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Wie wir bereits sagten, leben wir in einem verdorbenen Zeitalter, in der Satan die völlige Herrschaft über die Menschen zu besitzen scheint, die sich Gott nicht von ganzem Herzen geweiht haben. Deshalb haben Eltern und Erzieher, die Kinder heranbilden sollen, eine große Aufgabe zu erfüllen. Die Eltern haben es auf sich genommen, eine Familie zu gründen. Worin besteht nun ihre Aufgabe? Etwa darin, dass sie dem Willen ihrer Kinder in jeder Weise nachkommen? Glaubt mir, auf diesen Eltern lastet eine schwere Verantwortung. „Ihr esset nun oder trinket oder was ihr tut, so tut es alles zu Gottes Ehre.“ 1.Korinther 10,31. Achtet ihr darauf, wenn ihr die Speisen zubereitet und eure Familie zu Tisch bittet? Setzt ihr euren Kindern nur solche Speisen vor, von denen ihr wisst, dass sie nur das beste Blut erzeugen? Ist es Nahrung, die ihren Organismus möglichst vor fieberhaften Zuständen bewahrt? Ist es solche Nahrung, die ihr Leben und ihre Gesundheit in die bestmögliche Verfassung bringt? Ist es die Speise, die ihr euren Kindern mit Überlegung vorsetzt? Oder bietet ihr ihnen ohne jede Rücksicht auf ihr künftiges Wohl eine ungesunde und scharf gewürzte Reizkost? Z2.355.1 Teilen

Lasst euch sagen, dass Kinder von Geburt an zum Schlechten neigen. Satan scheint sie zu beherrschen. Er nistet sich in ihren jungen Gemütern ein, und alsbald sind sie verdorben. Warum handeln Väter und Mütter als wären sie von einer Lähmung befallen? Befürchten sie nicht, dass Satan verderblichen Samen in ihre Familien streuen könnte? In Anbetracht dieser Erscheinungen sind sie aber so blind, sorglos und unbekümmert, wie man es sich kaum vorstellen kann. Warum erwachen sie nicht und lesen und studieren diese Dinge? Der Apostel spricht: „Reichet dar in eurem Glauben Tugend und in der Tugend Erkenntnis und in der Erkenntnis Mäßigkeit und in der Mäßigkeit Geduld und in der Geduld Gottseligkeit.“ 2.Petrus 1,5.6. Hier ist ein Werk bezeichnet, das jeder unabdingbar zu erfüllen hat, der sich ein Nachfolger Jesu Christi nennt, nämlich nach dem Gesetz des Wachstums zu leben. Z2.355.2 Teilen

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Kapitel nach Kapitel wurde vor mir eröffnet. Ich kann Familie um Familie mit Kindern in diesem Haus erwähnen, und jedes von ihnen ist so verdorben wie die Hölle. Einige von ihnen nennen sich Christi Nachfolger, und ihr Eltern seid so gleichgültig, als wäret ihr von Lähmung befallen. Z2.356.1 Teilen

Ich habe gesagt, dass einige von euch selbstsüchtig sind. Ihr habt nicht verstanden, was ich damit gemeint habe. Ihr habt studiert, welche Nahrung am besten dem Geschmack entgegenkommt. Geschmack und Vergnügen waren vorherrschend, anstatt Gottes Verherrlichung und der Wunsch, im göttlichen Leben Fortschritte zu machen und Heiligung in der Furcht Gottes zu vervollkommnen. Ihr habt euer eigenes Vergnügen, euren Appetit zu Rate gezogen. Und während ihr damit beschäftigt wart, hat Satan einen Sieg über euch davongetragen, und wie es gewöhnlich der Fall ist, hat er jedes Mal eure Bemühungen vereitelt. Z2.356.2 Teilen

Einige der Väter sind mit ihren Kindern zum Arzt gegangen, um herauszufinden, was ihnen fehlt. Ich hätte euch in zwei Minuten sagen können, worin die Schwierigkeit besteht. Eure Kinder sind verdorben. Satan hat die Herrschaft über sie erlangt. Er hat sich hinter euch eingeschlichen, während ihr, die ihr für sie an Gottes Stelle steht, um über sie zu wachen, ganz der Ruhe ergeben, abgestumpft und am schlafen gewesen seid. Gott hat euch geboten, eure Kinder in der Zucht und Vermahnung zum Herrn zu erziehen. Aber Satan ist euch zuvorgekommen und hat starke Bande um sie geschlungen. Und dennoch schlaft ihr weiter. Möge der Himmel Mitleid mit euch und euren Kindern haben, denn jeder von euch benötigt es. Z2.356.3 Teilen

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Hättet ihr Stellung für die Gesundheitsreform genommen, hättet ihr eurem Glauben Tugend und der Tugend Erkenntnis und der Erkenntnis Mäßigkeit hinzugefügt, dann könnte es anders um euch stehen. Die Bosheit und Verdorbenheit, die in euren Heimen herrscht, hat euch nur teilweise aufgerüttelt. Ihr habt eure Augen ein wenig geöffnet, und euch dann wiederum dem Schlaf hingegeben. Glaubt ihr, Engel werden in euren Wohnungen verweilen? Denkt ihr, dass eure Kinder für heilige Einflüsse empfänglich wären, so wie die Dinge stehen? Ich kann Familie um Familie aufzählen, die beinah völlig unter Satans Herrschaft stehen. Ich weiß, dass diese Dinge wahr sind, und ich wünsche die Menschen aufzuwecken, ehe es für immer zu spät ist und das Blut von Seelen, ja das Blut der Seelen ihrer eigenen Kinder, an ihren Kleidern gefunden wird. Z2.357.1 Teilen

Der Verstand einiger dieser Kinder ist so geschwächt, dass sie nur die Hälfte oder ein Drittel der Verstandesschärfe besitzen, über die sie verfügen könnten, wenn sie tugendhaft und rein gewesen wären. Sie haben sie durch Selbstbefleckung verschleudert. Gerade hier, in dieser Gemeinde, herrscht zur Rechten und zur Linken Verdorbenheit. Dann und wann ist Gesangstunde oder es ist irgendeine Vergnügungsparty. Immer, wenn ich das höre, möchte ich mich in Säcke hüllen. „Ach, dass ich Wasser genug hätte in meinem Haupte und meine Augen Tränenquellen wären!“ Jeremia 8,23. „Herr, schone deines Volks.“ Joel 2,17. Ich bin so unglücklich. Ich empfinde unsäglichen Seelenschmerz, ich kann ihn euch nicht beschreiben. Ihr schlaft. Vermögen Blitz und Donner vom Sinai diese Gemeinde zu erwecken? Würden sie euch, Väter und Mütter, erwecken, das Werk der Reformation in eurem eigenen Haus zu beginnen? Ihr solltet eure Kinder belehren. Ihr solltet sie unterweisen, wie sie die Laster und Verdorbenheiten dieses Zeitalters meiden können. Stattdessen setzt ihr euren Kindern Butter, Eier und Fleischgerichte vor. Ihr speist sie mit solchen Dingen, die ihre niederen Leidenschaften erregen, und dann kommt ihr in die Versammlung und bittet Gott, eure Kinder zu segnen und zu retten. Wie hoch steigen eure Gebete? Ihr habt zuerst ein Werk zu tun. Wenn ihr selbst alles für eure Kinder getan habt, was Gott euch auferlegt hat, dann könnt ihr im Vertrauen die besondere Hilfe beanspruchen, die Gott euch zu gewähren verheißen hat. Z2.357.2 Teilen

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Ihr solltet nach Mäßigkeit in allen Dingen trachten. Ihr müsst studieren, was ihr essen und was ihr trinken sollt. Doch ihr sagt: „Es geht niemand etwas an, was ich esse und trinke oder was ich auf meinen Tisch stelle.“ Es geht andere etwas an, es sei denn ihr schließt euch und eure Kinder ein oder geht in die Wüste, wo ihr anderen keine Last sein könnt und wo eure unerzogenen, lasterhaften Kinder nicht die Gesellschaft verderben können, unter die sie sich mischen. Z2.358.1 Teilen

Viele Verfechter der Lebensreform meiden alles Ungesunde; folgt aber daraus, dass sie nun, was die zu verzehrende Menge betrifft, kein Maß zu kennen brauchen? Sie setzen sich zu Tisch und lassen ihrer Esslust freien Lauf und essen viel zuviel, statt vorher zu überlegen, wie viel sie essen sollten. Dadurch hat dann der Magen für den Rest eines solchen Tages seine Mühe, die ihm zugemutete Nahrungsmenge, so gut er kann oder muss, zu verdauen. Alle Nahrung, die in den Magen gelangt, ohne dem Organismus genützt zu haben, belastet die Natur in ihrer Aufgabe. Die Harmonie des Organismus ist gestört. Er ist überlastet und nicht imstande, seine Funktionen mit Erfolg zu erfüllen. Die lebenswichtigen Organe sind unnötigerweise beansprucht. Die nervliche Energie des Gehirns muss dem Magen bei seinem Bemühen, sich der ihm aufgebürdeten Last zu entledigen, helfen. Damit wird der Organismus geschädigt. Was für Empfindungen nimmt man als Folge dieser unnötigen Verausgabung von Lebenskräften wahr, nachdem die Nerven ihre Aufgabe gelöst haben? Man fühlt sich matt und erschöpft, als müsste man noch mehr essen. Möglicherweise überfällt einen dieses Gefühl gerade vor einer Mahlzeit. Woher kommt das? Der Organismus hat sich mit seiner Arbeit abgequält und ist deshalb so sehr erschöpft, dass man sich völlig kraftlos fühlt. Man meint, den Magen sprechen zu hören: „Gebt mir mehr zu essen“; dabei sagt er uns in seiner Mattigkeit in nicht misszuverstehender Weise: „Lasst mich in Ruhe!“ Z2.358.2 Teilen

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Der Magen braucht Ruhe, um seine erschöpften Energien für neue Aufgaben ergänzen zu können. Statt ihm aber die entsprechenden Ruhepausen zu gewähren, glaubt ihr, dass er mehr Nahrung benötige, und ihr häuft dem Organismus eine neue Last auf und verweigert ihm damit die erforderliche Ruhe. Es ist die gleiche Situation wie bei einem Mann, der den ganzen Vormittag bis zur Ermüdung auf dem Felde gearbeitet hat, der mittags müde und abgespannt nach Hause kommt, und von dem ihr dann verlangt, wieder an die Arbeit zu gehen, und ihm sagt, das werde ihm zur Erholung dienen. So behandelt ihr den Magen. Er ist völlig erschöpft; doch statt ihn ruhen zu lassen, gebt ihr ihm mehr zu verdauen und zieht dadurch die Lebenskräfte von anderen Körperteilen zum Magen, den Verdauungsprozess zu unterstützen. Z2.359.1 Teilen

Viele von euch haben zeitweise eine Benommenheit des Gehirns verspürt. Ihr wart jeder Arbeit abgeneigt, die geistliche oder körperliche Anstrengung erfordert, bis ihr euch der Last entledigt fühltet, die dem Organismus aufgebürdet wurde. Dann wieder leidet ihr unter einem Schwächegefühl. Ihr sagt, ihr braucht mehr Nahrung, und ladet dem Magen eine doppelte Portion auf. Selbst wenn ihr genau auf die Qualität eurer Nahrung achtet, glaubt ihr, dass ihr Gott an eurem Leibe und in eurem Geiste, welche Gott gehören, verherrlicht (1.Korinther 6,20), wenn ihr eine solche Menge Nahrung zu euch nehmt? Diejenigen, die den Magen mit so viel Nahrung belasten, können die Wahrheit nicht schätzen, wenn sie vorgeführt wird. Sie können die betäubten Gehirnnerven nicht erwecken, den Wert der Versöhnung und des großen Opfers, das für den gefallenen Menschen gebracht wurde, zu ermessen. Es ist für solche unmöglich, die große, kostbare und überaus reiche Belohnung zu würdigen, die den treuen Überwindern vorbehalten ist. Dem sinnlichen Teil unserer Natur darf niemals gestattet werden, die Moral und den Geist zu beherrschen. Z2.359.2 Teilen

Und welchen Einfluss hat Überessen auf den Magen? Er wird geschwächt, die Verdauungsorgane werden überlastet und Krankheit, mit allen Übeln im Gefolge, ist das Resultat. Wenn Personen schon vorher krank waren, werden die Schwierigkeiten noch vermehrt, und an jedem Tag, den sie verbringen, wird die Lebenskraft vermindert. Sie nehmen ihre Kräfte unnötig in Anspruch, indem sie für die Nahrungsmenge sorgen müssen, die sie ihrem Magen aufbürden. Wie schrecklich ist es, sich in einem solchen Zustand zu befinden! Wir haben einige Erfahrung mit Magenkrankheit. Wir hatten in unserer Familie damit zu tun, und wir wissen, dass es eine Krankheit ist, vor der man sich fürchten muss. Wenn jemand das volle Ausmaß dieser Krankheit auskosten muss, hat er viel zu erdulden, geistig und körperlich; und auch seine Freunde leiden, es sei denn, sie sind so gefühllos wie Tiere. Und dann wollt ihr sagen: „Es geht niemanden etwas an, was ich esse oder welchen Kurs ich einschlage“? Hat jemand zu leiden, der mit einem Magenkranken zusammenlebt? Tue etwas, was ihn in irgendeiner Weise irritiert. Wie natürlich ist es für ihn, aufzubrausen! Diese Kranken fühlen sich miserabel, und es scheint ihnen, dass ihre Kinder sehr schlimm sind. Sie können nicht ruhig zu ihnen sprechen noch ohne göttliche Gnade besonnen in ihrer Familie handeln. Alle in ihrer Umgebung werden von der Krankheit betroffen. Alle haben unter ihrem Gebrechen zu leiden. Sie werfen einen düsteren Schatten. Haben eure Gewohnheiten im Essen und Trinken keine Auswirkung auf andere? Natürlich haben sie es! Deshalb solltet ihr sehr sorgfältig auf euren Gesundheitszustand achten, damit ihr Gott vollkommenen Dienst darbringen und eure Pflicht gegenüber der Gesellschaft und eurer Familie erfüllen könnt. Z2.359.3 Teilen

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Selbst Gesundheitsreformer können in der Nahrungsmenge irren, die sie zu sich nehmen. Sie können unmäßig von guten Speisen essen. Einige in diesem Haus irren in der Qualität. Sie haben niemals Stellung für die Gesundheitsreform eingenommen. Sie haben gegessen und getrunken was ihnen gefiel und wann es ihnen gefiel. Sie schädigen ihren Körper auf diese Weise. Nicht nur das, sondern sie schaden ihren Familien, indem sie erregende Speisen auf ihren Tisch bringen, welche die sinnlichen Neigungen ihrer Kinder stärken und sie dahin bringen, sich nur wenig Sorge um himmlische Dinge zu machen. Die Eltern stärken dadurch die niederen Triebe ihrer Kinder und vermindern die geistlichen Neigungen in ihnen. Welch schwere Strafe erwartet sie am Ende! Dann wundern sie sich noch, dass ihre Kinder moralisch so schwach sind! Z2.360.1 Teilen

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Eltern haben ihren Kinder nicht die rechte Erziehung angedeihen lassen. Oft offenbaren sie die gleichen Unvollkommenheiten, die sich bei ihren Kindern zeigen. Sie essen unrichtig, und dies ruft ihre Nervenkraft zum Magen, so dass es ihnen in anderen Richtungen an Vitalität mangelt. Wegen ihrer Ungeduld können sie ihre Kinder nicht in angemessener Zucht halten noch können sie ihnen den rechten Weg weisen. Vielleicht fassen sie die Kinder hart an und geben ihnen einen ungeduldigen Schlag. Ich habe gesagt, dass man durchs Schlagen eher zwei Teufel hineinschlagen kann, als einen hinaus. Wenn sich ein Kind falsch verhält, werden Schläge es nur ärger machen. Sie werden es nicht unterwerfen. Wenn sich der Organismus nicht im rechten Zustand befindet, wenn die Zirkulation unterbrochen ist und die Nervenkraft alles zu tun hat, um mit der schlechten Qualität der Nahrung oder mit der zu großen Menge selbst von an sich guter Nahrung fertig zu werden, besitzen Eltern keine Selbstbeherrschung. Sie können nicht von Ursache auf Wirkung schließen. Hier ist der Grund, weshalb sie bei allem, was sie in ihrer Familie unternehmen, mehr Verdruss schaffen, als heilen. Sie scheinen nichts zu verstehen und von Ursache auf Wirkung zu schließen und gehen gleich Blinden ans Werk. Sie scheinen zu handeln, als würde Gott speziell dadurch geehrt, wenn sie sich wie Wilde verhalten, und dass sie, wenn etwas Verkehrtes in ihrer Familie geschieht, es mit Härte und Gewalt unterdrücken. Z2.361.1 Teilen

Wer sind unsere Kinder? Sie sind die jüngeren Brüder und Schwestern in der Familie, die Gott als die seine anerkennt. Wir haben es mit Gliedern der Familie des Herrn zu tun. Und weil uns die Fürsorge für sie vom Herrn übertragen ist, sollten wir sehr umsichtig sein, sie für den Herrn zu erziehen, damit wir, wenn der Meister kommt, sagen können: „Hier, Herr, sind wir und die Kinder, die du uns gegeben hast.“ Werden wir dann imstande sein zu sagen: „Wir haben versucht, unserer Aufgabe nachzukommen und versucht, sie recht zu erfüllen“? Z2.361.2 Teilen

Ich habe Mütter großer Familien beobachtet, die die Arbeit, die ihnen in ihren eigenen Familien unmittelbar im Wege lag, einfach übersahen. Sie wollten gern Missionare sein und irgendetwas Großes vollbringen. Sie schauten sich nach einer hohen Stellung um, vernachlässigten jedoch ihre häuslichen Pflichten, die der Herr ihnen übertragen hatte. Wie wichtig ist es, einen klaren Verstand zu haben! Nicht weniger bedeutsam ist es, wirklich gesund zu sein, um das uns von Gott aufgetragene Werk in einer Weise ausführen und vollenden zu können, dass der Meister sagen kann: „Ei, du frommer und getreuer Knecht, du bist über wenigem getreu gewesen; ich will dich über viel setzen; gehe ein zu deines Herrn Freude!“ Matthäus 25,21. Meine Schwestern, verachtet die wenigen Aufgaben nicht, die Gott euch überlassen hat! Handelt täglich so, dass ihr euch am Tage der endgültigen Abrechnung nicht zu schämen braucht, dem Bericht zu begegnen, den der berichtführende Engel über euer Tun und Lassen niederschrieb. Z2.361.3 Teilen

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Was ist über eine dürftige Kost zu sagen? Ich sprach davon, wie wichtig es ist, dass Menge und Güte der Nahrung eng mit den Grundsätzen der Gesundheitsreform übereinstimmen. Aber wir empfehlen keine dürftige Kost! Ich sah, dass viele eine falsche Auffassung von der Gesundheitsreform vertreten und eine zu geringwertige Kost empfehlen. Sie leben von billigen Nahrungsmitteln, die wenig Nährwert besitzen, bereiten diese ohne Sorgfalt zu und lassen die Beziehungen zwischen Ernährung und Organismus außer Acht. Es ist wichtig, dass die Speise liebevoll zubereitet werde, damit der Gaumen, wenn er nicht verdorben ist, daran Gefallen finde. Weil wir aus Grundsatz weder Fleisch, Butter, Fleischpasteten, Gewürze, Schweineschmalz noch alles, was den Magen reizt und die Gesundheit schädigt, verwenden, sollte niemals der Gedanke aufkommen, dass es von untergeordneter Bedeutung sei, was wir essen. Z2.362.1 Teilen

Es gibt etliche, die zu Extremen neigen. Sie beschränken sich bei der Auswahl der Lebensmittel auf eine bestimmte Menge und Güte und nur auf zwei oder drei Sorten. Sie erlauben sich oder ihren Familien nur wenig Nahrung. Wenn sie unzureichende Nahrungsmengen zu sich nehmen, die zudem nicht einmal von bester Qualität sind, lassen sie dem Magen nicht das zukommen, was den Organismus in geeigneter Weise ernährt. Wirkstoffarme Nahrung dient nicht der Bildung lebenskräftigen Blutes. Eine kraftlose Kost schwächt das Blut. Ich möchte den Fall von Schwester A, erwähnen. Jener Fall wurde mir vorgeführt, um ein Extrem zu zeigen. Zwei Klassen wurden mir vor Augen gestellt: Erstens solche, die nicht nach dem Licht lebten, das Gott ihnen gegeben hatte. Sie fingen mit der Reform an, weil irgendjemand es tat. Sie verstanden nicht das System an sich. Es gibt viele unter euch, die sich zur Wahrheit bekennen, die sie angenommen haben, indem sie dem Beispiel anderer folgten; aber ihr könnt nicht den Grund angeben. Deshalb seid ihr schwach wie Wasser. Anstatt eure Beweggründe im Licht der Ewigkeit zu erforschen; anstatt eine praktische Erkenntnis der Prinzipien zu haben, denen all eure Handlungen unterworfen sind; anstatt tief zu graben und für euch selbst auf dem rechten Fundament zu bauen, wandelt ihr im Schein des Feuers, das irgendjemand anders entzündet hat. Und ihr werdet hier einen Fehlschlag erleiden, wie ihr es in der Gesundheitsreform gemacht habt. Hättet ihr aus Grundsatz gehandelt, wäre es euch nicht so ergangen. Z2.362.2 Teilen

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Manchen Menschen will nicht einleuchten, dass Essen und Trinken zur Ehre Gottes geschehen soll. Die Befriedigung ihrer Esslust beeinträchtigt sie in allen Lebenslagen. Man spürt es in ihren Familien, in der Gemeinde, in der Gebetsversammlung und an dem Benehmen ihrer Kinder. Die Esslust ist zum Fluch ihres Lebens geworden. Es ist unmöglich, ihnen die Wahrheiten für diese letzten Tage verständlich zu machen. Gott hat für den Lebensunterhalt und für das Glück all seiner Geschöpfe reichlich vorgesorgt. Wenn sie seine Gebote niemals übertreten hätten und wenn alle in Übereinstimmung mit seinem göttlichen Willen handelten, würden sie an Stelle von Elend und fortwährendem Übel Gesundheit, Frieden und Glück erfahren. Z2.363.1 Teilen

Eine andere Klasse, die die Gesundheitsreform angenommen hat, ist sehr streng. Sie nehmen eine Stellung ein und beharren hartnäckig darin, und in beinahe allem übertreiben sie es. Schwester A gehörte zu dieser Klasse. Sie war nicht mitfühlend, liebevoll und herzlich wie unser göttlicher Herr. Bei ihr ging es nur um Gerechtigkeit. Sie ging in diesen Dingen weiter als Dr. Trall. Ihre Patienten waren gezwungen, sie zu verlassen, weil sie nicht genug zu essen bekamen. Ihre ärmliche Nahrung verschaffte ihr ärmliches Blut. Z2.363.2 Teilen

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Fleischspeisen entwerten das Blut. Kocht Fleisch reichlich gewürzt, esst es mit viel Gebäck und Pasteten, und euer Blut wird eine schlechte Qualität aufweisen! Die Aufnahme dieser Nahrung überlastet den Organismus. Fleischpasteten und Essiggemüse, die niemals in einen menschlichen Magen gelangen sollten, verursachen einen schlechten Zustand des Blutes. Ebenso kann eine qualitätsarme Nahrung kein gesundes Blut bilden, zumal sie noch auf ungeeignete Weise gekocht und in unzureichender Menge genossen wird. Fleischspeisen und schwere Kost zeitigen die gleichen Ergebnisse wie eine dürftige Kost. Z2.364.1 Teilen

Und nun zu Milch und Zucker. Ich kenne Menschen, die vor der Gesundheitsreform zurückschreckten und sagten, dass sie damit nichts zu tun haben wollten, weil sich diese Reform gegen den uneingeschränkten Gebrauch der genannten Lebensmittel ausgesprochen hatte. Änderungen der Lebensweise sollten nur mit größter Sorgfalt vorgenommen werden. Wir müssen dabei bedachtsam und vernünftig vorgehen. Wir wollen den Weg einschlagen, der sich den einsichtsvollen Männern und Frauen des Landes von selbst empfiehlt. Große Mengen von Milch und Zucker wirken, zusammen gegessen, sehr schädlich. Sie verunreinigen das System; die Tiere sind nicht immer gesund, von denen wir die Milch erhalten. Sie können verseucht sein. Eine Kuh mag am Morgen einen gesunden Eindruck erwecken und doch vor Einbruch der Dunkelheit sterben. Sie war also bereits morgens krank, und demnach die Milch verseucht; und ihr habt es nicht gewusst. Die Tierwelt ist krank, Fleischspeisen sind ungesund. Wenn wir wüssten, dass die Tiere absolut gesund wären, würde ich empfehlen, dass die Menschen eher Fleisch äßen, statt großer Mengen Milch und Zucker. Das wirkte sich nicht so nachteilig aus wie der Genuss von Milch und Zucker. Zucker blockiert die Organe in ihrer Tätigkeit und hemmt den Ablauf der Lebensfunktionen. Z2.364.2 Teilen

Es gab einen Fall in Montcalm County, Michigan, auf den ich Bezug nehmen will. Dieser Mann war von edler Erscheinung und maß über 1,80 Meter. Ich wurde gerufen, ihn in seiner Krankheit zu besuchen. Einige Zeit früher hatte ich bereits mit ihm über seine Lebensweise gesprochen. „Mir gefällt der Blick deiner Augen nicht“, sagte ich zu ihm. Er aß recht viel Zucker. Ich fragte ihn, weshalb er das tue. Er antwortete, dass er das Fleisch aufgegeben habe und nicht wisse, womit er es besser ersetzen könne als mit Zucker. Seine Nahrung befriedigte ihn nicht, aus dem einfachen Grund, weil seine Frau nicht zu kochen verstand. Einige von euch schicken ihre Töchter, die fast zu Frauen herangewachsen sind, zur Schule, um die Wissenschaften zu studieren, bevor sie kochen können, wobei diesem Wissenszweig die größte Wichtigkeit beigemessen werden sollte. Hier war eine Frau, die nicht kochen konnte. Sie hatte nicht gelernt, gesunde Nahrung zuzubereiten. Die Frau und Mutter war unzulänglich in diesem wichtigen Zweig der Erziehung, und als Resultat, weil die ärmlich zubereitete Nahrung den Forderungen des Organismus nicht entsprach, wurde Zucker in unmäßigen Mengen gegessen, was den ganzen Körper krank machte. Dieses Mannes Leben wurde unnötig geopfert durch verkehrtes Kochen. Als ich den kranken Mann besuchte, versuchte ich ihnen zu erklären, wie sie sich verhalten sollten, und langsam erholte er sich. Doch unvernünftigerweise überbeanspruchte er seine Kräfte, als er nicht dazu imstande war, aß eine zu geringe Menge, nicht von bester Qualität, und er wurde aufs neue niedergeworfen. Diesmal gab es keine Hilfe mehr für ihn. Sein Körper schien eine lebendige Masse von Verwesung zu sein. Er starb als Opfer unzulänglichen Kochens. Er versuchte mit Zucker gutes Kochen zu ersetzen und machte die Sache nur schlimmer. Z2.364.3 Teilen

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Ich bin häufig bei Geschwistern zu Gast und bemerke, dass sie viel zuviel Milch und Zucker verbrauchen. Diese Nahrungsmittel hemmen die Tätigkeit der Organe, reizen die Verdauungsorgane und beeinträchtigen das Denkvermögen. Alles, was die rege Bewegung der Lebensvorgänge behindert, zieht auch die Verstandesfunktion des Einzelnen unmittelbar in Mitleidenschaft. Nach der mir zuteil gewordenen Erkenntnis ist zuviel Zucker schädlicher als Fleisch. Die erforderlichen Änderungen in der Lebensweise müssen behutsam vor sich gehen. Diese Angelegenheit sollte nicht so behandelt werden, dass wir den Menschen, denen unsere Belehrung und Hilfe gelten soll, Misstrauen und Vorurteile einflößen. Z2.365.1 Teilen

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Unsere Schwestern wissen oft nicht, wie sie kochen sollen. Solchen Schwestern möchte ich sagen, dass ich zu dem besten Koch ginge, den ich im Lande finden könnte, und bei ihm, wenn nötig, wochenlang bliebe, bis ich es in dieser Kunst zur Meisterschaft gebracht hätte und eine kluge, erfahrene Köchin wäre. Selbst wenn ich das vierte Lebensjahrzehnt schon hinter mir hätte, würde ich diesen Weg beschreiten. Es gehört ebenso zu euren häuslichen Pflichten, selbst kochen zu können, wie eure Töchter kochen zu lehren. Wenn ihr sie die Kochkunst lehrt, errichtet ihr um eure Töchter einen Schutzwall, der sie vor Torheit und Untugend bewahrt, denen sie sonst erliegen könnten. Ich schätze gewiss meine Näherin und meine Sekretärin; aber mein Koch, der genau weiß, wie man die Nahrung zubereitet, um das Leben zu erhalten und Hirn, Knochen und Muskeln zu kräftigen, füllt unter den Helfern meiner Familie den wichtigsten Platz aus. Z2.366.1 Teilen

Mütter, es gibt nichts, was zu solchen Übelständen führt, als euren Töchtern alle Lasten abzunehmen, sie mit nichts zu beschäftigen und sie ihre eigene Beschäftigung wählen zu lassen, vielleicht ein bisschen Häkeln oder sonst etwas Unwichtiges zu tun. Lasst sie ihre Glieder und Muskeln üben. Was ist, wenn es sie müde macht? Werdet ihr nicht müde bei eurer Arbeit? Wird Müdigkeit euren Kindern schaden, wenn sie nicht durch Überarbeitung hervorgerufen ist? Schadet sie ihnen mehr als euch? Nein, wirklich nicht. Sie können sich bei guter Nachtruhe von ihrer Ermüdung erholen und für die Arbeit am nächsten Tag vorbereitet sein. Es ist Sünde, sie in Müßiggang aufwachsen zu lassen. Die Sünde und der Untergang Sodoms war Reichtum an Nahrung und Müßiggang. Z2.366.2 Teilen

Wir müssen uns nach rechten Grundsätzen richten. Wir müssen wie Männer und Frauen handeln, die im Gericht Rechenschaft abzulegen haben. Und wenn wir die Gesundheitsreform annehmen, dann sollten wir diese als Pflicht ansehen, und nicht, weil jemand anders sie angenommen hat. Ich habe meinen Kurs um nichts verändert, seit ich mich zur Gesundheitsreform bekannt habe. Ich bin nicht einen Schritt rückwärts gegangen, seit das Licht vom Himmel über diesen Gegenstand auf meinem Pfad schien. Ich habe sofort mit allem gebrochen — mit Fleisch, Butter und drei Mahlzeiten — und das, während ich mit erschöpfender Geistesarbeit beschäftigt war, schreibend vom frühen Morgen bis Sonnenuntergang. Mir genügten zwei Mahlzeiten am Tag, ohne mein Arbeitspensum zu vermindern. Ich habe viel unter Krankheit zu leiden gehabt, habe fünf Schlaganfälle erlitten. Meinen linken Arm habe ich monatelang an meinem Körper festgebunden, weil ich unter starken Herzbeschwerden litt. Als ich diese Veränderung in meiner Lebensweise vornahm, weigerte ich mich, meinem Geschmack zu folgen und ihn über mich herrschen zu lassen. Sollte der Appetit mir im Wege stehen, größere Stärke zu erlangen, um dadurch meinen Herrn zu verherrlichen? Niemals! Ich habe wirklich Hunger empfunden. Ich bin ein starker Fleischesser gewesen. Wenn ich aber schwach wurde, schlang ich meine Arme um meinen Körper und sagte: „Ich werde nicht einen Krümel zu mir nehmen. Ich werde einfache Nahrung essen oder nichts.“ Brot hat mir überhaupt nicht geschmeckt. Ich brachte davon kaum ein Bröcklein so groß wie ein Dollar herunter. Mit anderen Dingen in der Reform konnte ich leichter fertig werden; aber als es ans Brotessen ging, stand mir es sehr entgegen. Als ich diesen Wechsel vornahm, hatte ich einen speziellen Kampf auszufechten. Während der ersten zwei oder drei Mahlzeiten konnte ich nichts essen. Ich sagte zu meinem Magen: „Dann warte eben, bis du Brot essen kannst!“ Nach kurzer Zeit konnte ich Brot essen, sogar Grahambrot. Das konnte ich vorher nie essen. Aber jetzt schmeckt es mir, und ich habe meinen Appetit nicht verloren. Z2.366.3 Teilen

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Als ich mit dem Schreiben von Spiritual Gifts Band drei und vier beschäftigt war, wurde ich erschöpft von übermäßiger Arbeit. Ich sah dann, dass ich meinen Lebensstil ändern musste. Nachdem ich ein paar Tage ausgesetzt hatte, ging es mir wieder besser. Ich gab diese Dinge aus Grundsatz auf. Ich nahm meinen Stand für die Gesundheitsreform aus Prinzip ein. Und seit der Zeit, Geschwister, habt ihr nie gehört, dass ich eine extreme Stellung in der Gesundheitsreform eingenommen hätte, die ich hätte zurücknehmen müssen. Ich habe nichts befürwortet, wozu ich nicht auch heute noch stehe. Ich empfehle euch eine gesunde, nahrhafte Kost. Z2.367.1 Teilen

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Ich betrachte es nicht als eine große Entbehrung, jene Dinge nicht mehr zu essen, die einen unangenehmen Atem und einen schlechten Geschmack im Mund hinterlassen. Kann ich das als Selbstverleugnung bezeichnen, jene Dinge aufzugeben und einen Zustand zu erlangen, wo alles so süß wie Honig ist, wo kein übler Geschmack im Mund zurückbleibt und kein schwaches Gefühl im Magen, was ich früher oft hatte? Ich wurde immer wieder ohnmächtig mit meinem Kind im Arm. Damit habe ich heute nichts mehr zu tun. Soll ich das Entbehrung nennen, wenn ich jetzt vor euch stehe, wie ich es an diesem Tag tue? Es gibt nicht eine Frau unter hundert, die eine solche Arbeitsmenge bewältigte, wie ich es tue. Ich ging von Grundsätzen aus, nicht von Gefühlen. Ich unternahm es, weil ich glaubte, dass der Himmel meinen eingeschlagenen Kurs gutheißen würde, indem ich mich selbst in den besten Gesundheitszustand brachte, um Gott an meinem Leibe und in meinem Geiste, welche Gott gehören, zu ehren. Z2.368.1 Teilen

Wir können vielerlei gute, dem Organismus zuträgliche Nahrungsmittel haben, die, auf gesundheitsgemäße Weise zubereitet, für alle schmackhaft sind. Wenn ihr aber, meine Schwestern, nicht kochen könnt, rate ich euch, es zu lernen; denn das Wissen um die Kochkunst ist lebensnotwendig. Es werden durch unzulängliches Kochen mehr Menschen zugrunde gerichtet, als ihr ahnt. Krankheit, Schwäche und ein mürrisches Wesen sind die Folge. Der Organismus gerät in Unordnung, und göttliche Wahrheiten können nicht mehr aufgenommen werden. In einem Laib guten Brotes steckt mehr Religion, als viele von euch annehmen. Das gilt gleicherweise für eine gute Kochkunst. Wir wünschen, dass ihr lernt, was gute Religion bedeutet, um sie in euren Familien auszuleben. Als ich zuweilen fort von Zuhause war, wusste ich im voraus, dass das Brot auf dem Tisch und die allgemein übliche Speise mir nicht bekommen würden. Ich war aber genötigt, etwas davon zu essen, um mein Leben zu erhalten. Der Himmel sieht es als Sünde an, derartige Speise zu sich zu nehmen. Unter dem Mangel an gesunder Nahrung habe ich sehr gelitten. Für einen schwachen Magen könnt ihr zu einer Mahlzeit verschiedene Früchte auf den Tisch bringen, aber nicht zu viele Sorten auf einmal. Auf diese Weise habt ihr jedoch immer Abwechslung, es mundet gut und ihr werdet euch wohlfühlen, nachdem ihr die Mahlzeiten verzehrt habt. Z2.368.2 Teilen

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Ich bin erstaunt zu erfahren, dass viele von euch trotz des Lichts, das an diesem Platz geschienen hat, zwischen den Mahlzeiten essen. Nicht ein Krümel sollte außerhalb der regulären Mahlzeiten eure Lippen passieren. Esst was ihr braucht, aber während der Mahlzeit, und dann wartet bis zur nächsten. Ich esse genug, um die Bedürfnisse der Natur zu befriedigen; aber wenn ich den Tisch verlasse, ist mein Appetit noch genauso gut wie vorher. Wenn die andere Mahlzeit kommt, bin ich bereit, meine Portion zu essen und nicht mehr. Würde ich dann und wann, weil es gut schmeckt, die doppelte Menge essen, wie könnte ich mich dann vor Gott beugen und ihn bitten, mir in meiner Schreibarbeit zu helfen, während ich um meiner Unmäßigkeit willen keinen klaren Gedanken fassen kann. Könnte ich Gott bitten, für die unvernünftige Last, die ich meinem Magen aufgebürdet habe, Sorge zu tragen? Das würde ihn entehren. Das würde heißen, mich in meiner Lust verzehren. Nun esse ich gerade so viel, wie es mich recht dünkt, und ich kann ihn bitten, mir die nötige Kraft zu schenken, das Werk zu verrichten, das er mir aufgetragen hat. Und ich weiß, dass der Himmel mein Gebet gehört und beantwortet hat, wenn ich diese Bitte vortrug. Z2.369.1 Teilen

Wenn wir unmäßig essen, sündigen wir auch gegen unseren Körper. Schlemmer werden am Sabbat im Hause Gottes sitzen und unter den brennenden Wahrheiten des Wortes Gottes schlafen. Sie können weder ihre Augen offen halten noch die feierlichen Predigten erfassen. Glaubt ihr, dass solche Gott in ihrem Leibe und in ihrem Geiste, welche Gottes sind, ehren? Nein, sie entehren ihn. Und was ist mit dem Magenkranken? Was hat ihn dazu gemacht? Er hat diesen Kurs eingeschlagen. Anstatt auf Regelmäßigkeit zu achten, hat sein Appetit ihn beherrscht, und er hat zwischen den Mahlzeiten gegessen. Vielleicht hat er auch, falls er eine sitzende Lebensweise hat, Mangel an der belebenden Himmelsluft gelitten, um ihm in der Verdauungsarbeit zu helfen. Er mag nicht genügend Bewegung zur Gesunderhaltung gehabt haben. Z2.369.2 Teilen

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Manche von euch möchten am liebsten jemand bei sich haben der ihnen sagte, wie viel man essen darf. Damit verhalten sie sich durchaus nicht richtig; denn von uns wird erwartet, dass wir nach sittlichen und religiösen Gesichtspunkten handeln. Wir sollen in allen Dingen mäßig sein, weil wir einer unvergänglichen Krone und einem himmlischen Schatz zustreben. Ich möchte meinen Brüdern und Schwestern sagen, dass ich den sittlichen Mut haben würde, einen festen Standpunkt zu beziehen und mein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Ich möchte das auf niemand anders abwälzen. Ihr esst zuviel und dann reut es euch. Aus diesem Grunde verweilen eure Gedanken ständig bei der Frage: Was soll ich essen und trinken? Esst das, was euch dienlich ist! Zögert nicht, sondern fühlt euch frei im Angesicht des Himmels und habt keine Gewissensbisse! Wir glauben nicht, dass weder Kinder noch Erwachsene von Versuchungen gänzlich verschont bleiben. Wir alle haben einen Kampf vor uns und müssen bereit sein, den Versuchungen Satans Widerstand leisten zu können. Wir sollten wissen, dass wir in uns selbst die Kraft besitzen, diese Versuchungen abzuwehren. Z2.370.1 Teilen

Während wir euch vor Überessen — selbst wenn es allerbeste Speisen sind — warnen, mahnen wir gleichzeitig die Fanatiker, keine falschen Grundsätze aufzustellen und zu versuchen, jeden dafür zu gewinnen. Da gibt es einige, die sich zwar als Gesundheitsreformer hervortun wollen, die aber nicht in der Lage sind, auf irgendeinem anderen Gebiet etwas zu leisten und die auch nicht genügend Verstand besitzen, für ihre eigenen Familien zu sorgen oder gar in der Gemeinde ein geeignetes Amt zu bekleiden. Womit beschäftigen sie sich aber? Nun, sie versuchen sich als Ärzte der Gesundheitsreform, als ob sie dadurch zu einem Erfolg kommen könnten. Sie übernehmen die Verantwortung für ihre Praxis und spielen mit dem Leben von Männern und Frauen, obgleich sie in Wirklichkeit von diesem Beruf gar keine Ahnung haben. Z2.370.2 Teilen

Ich will meine Stimme gegen die Neulinge erheben, die es wagen, Krankheiten angeblich nach der Gesundheitsreform zu behandeln. Gott verhüte, dass wir für sie Versuchsobjekte abgeben! Wir sind zu wenige. Es wäre für uns kein schöner Ausgang des Lebenskampfes, wenn wir bei dieser Behandlung stürben. Gott möge uns vor solch einer Gefahr bewahren. Auf solche Lehrer und Ärzte können wir gut und gern verzichten! Lasst diejenigen sich um Krankheiten bemühen, die etwas vom menschlichen Organismus verstehen! Der himmlische Arzt war voll Barmherzigkeit, und wer mit Kranken umgehen will, muss die gleiche Gesinnung haben. Manche, die sich unterfangen, Arzt zu werden, sind von sich eingenommen, selbstsüchtig, eigensinnig und zu alledem noch unbelehrbar. Es kann sogar sein, dass sie nie etwas vollbracht haben, was überhaupt der Rede wert ist, ja dass ihr Leben völlig erfolglos war. Sie kennen nichts wirklich Wissenswertes und haben dennoch begonnen, im Sinne der Gesundheitsreform zu praktizieren. Wir können nicht zulassen, dass solche Menschen den Tod des einen oder anderen fahrlässig verursachen. Nein, wir können uns das nicht leisten! Z2.370.3 Teilen

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Wir haben das Verlangen, jederzeit und in jeder Weise recht zu handeln. Wir wollen unser Volk in das rechte Verhältnis zur Gesundheitsreform bringen. Der Apostel sagt: „Lasset uns von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes uns reinigen und fortfahren mit der Heiligung in der Furcht Gottes.“ 2.Korinther 7,1. Wir müssen ein rechtschaffenes Leben führen, um in den letzten Tagen bestehen zu können. Wir brauchen einen klaren Kopf und eine gesunde Seele in einem gesunden Körper. Wir sollten anfangen, ernsthaft für unsere Kinder und für alle unsere Angehörigen zu wirken. Werden wir die richtige Erkenntnis festhalten und nach ihr handeln? Jesus kommt; aber wenn wir einen Weg beschreiten, der uns gegenüber den erhebenden Wahrheiten dieser letzten Tage blind macht, wie können wir dann durch sie geheiligt werden? Wie können wir auf die Unsterblichkeit vorbereitet werden? Der Herr helfe uns, dass wir in diesem Bemühen rastlos tätig sein können, wie nie zuvor! Z2.371.1 Teilen

Wir haben davon gesprochen, eine Serie von Versammlungen an diesem Platz zu haben und für das Volk zu arbeiten. Aber wir wagen es nicht, euch in eurem Nichtstun zu unterstützen. Wir wünschen, dass ihr mit diesem Reformationswerk in eurem eigenen Haus beginnt. Wir wünschen, dass alle, die sich im Hintergrund gehalten haben, hervortreten. Ihr müsst mit der Arbeit beginnen. Wenn wir dann sehen, dass ihr angefangen habt, für euch selbst zu arbeiten, dann werden wir euch zu Hilfe kommen. Wir hoffen eure Kinder zu reformieren, dass sie zu Christo bekehrt werden, damit der Geist der Reformation sich in eurer Mitte kundtun kann. Aber wenn ihr „zweimal erstorben und ausgewurzelt“ (Judas 12) erscheint, wagen wir nicht, das Werk zu unternehmen. Wir würden lieber in die Versammlung Ungläubiger gehen, wo Herzen willig sind, die Wahrheit anzunehmen. Die Last der Wahrheit ruht auf unseren Schultern. Es gibt genug, die auf die Wahrheit hören, und wir verlangen danach, dort zu sein, wo wir zu ihnen sprechen können. Wollt ihr uns helfen, indem ihr für euch selbst arbeitet? Z2.371.2 Teilen

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Möge der Herr euch helfen, zu fühlen wie nie zuvor. Möge er euch helfen, dem eigenen Ich abzusterben und den Geist der Reformation in euer Heim aufzunehmen, damit die Engel Gottes in eurer Mitte erscheinen und euch dienen können, dass ihr für den Himmel vorbereitet werdet. Z2.372.1 Teilen

Während der jährlichen Konferenz am 25. Oktober 1868 in Adams Center, New York, sah ich, dass die Brüder in ... in großer Verwirrung und Bedrängnis waren wegen der Stellung, die von B und C eingenommen wurde. Diejenigen, denen das Werk Gottes am Herzen liegt, können nur eifersüchtig auf sein Gedeihen bedacht sein. Mir wurde gezeigt, dass diese Männer nicht zuverlässig sind. Sie waren Fanatiker und würden die Gesundheitsreform zu Grunde richten. Sie folgten nicht einem Kurs, der dazu angetan wäre, jene zu korrigieren oder zu reformieren, die im Essen unmäßig waren. Ihr Einfluss würde Gläubige und Ungläubige mit Widerwillen erfüllen und sie nur weiter von jeder Reform wegtreiben, anstatt sie ihr näher zu bringen. Z2.372.2 Teilen

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Unsere Ansichten unterscheiden sich sehr von jenen in der Welt im Allgemeinen. Sie sind nicht volkstümlich. Die meisten Menschen werden jede Theorie verwerfen, wie vernünftig sie auch sein mag, wenn sie dem Appetit Schranken auferlegt. Anstatt Vernunft und Gesundheit wird der Geschmack zu Rate gezogen. Alle, die sich von allgemeinen Sitten und Gebräuchen abwenden und Reformen befürworten, werden Widerstand erfahren, werden wahnsinnig, geisteskrank und radikal genannt werden, sei ihr Kurs noch so folgerichtig. Wenn Männer aber die Reform übertreiben und unvernünftig in ihrem Verhalten sind, braucht man die Leute nicht zu tadeln, wenn sie von der Gesundheitsreform angewidert sind. Diese Extremisten richten in ein paar Monaten mehr Schaden an, als sie in ihrem ganzen Leben gutmachen können. Durch sie wird die ganze Theorie unseres Glaubens in Verruf gebracht, und sie können niemals jene, die Zeugen solcher Zurschaustellung so genannter Gesundheitsreform sind, dazu bringen, dass sie in ihr etwas Gutes sehen. Diese Männer verrichten ein Werk, an dem Satan seine Freude hat, wenn es vorangeht. Z2.373.1 Teilen

Diejenigen, die unvolkstümliche Wahrheiten vertreten, sollten sehr widerspruchsfrei in ihrer Lebenshaltung sein und sich sorgfältig vor allem hüten, was ans Extreme grenzt. Sie sollten nicht bemüht sein, sich in ihrer Stellung soweit wie möglich von andern Menschen zu entfernen, sondern im Gegenteil, sie sollten zusehen, dass sie jenen, die sie zu reformieren wünschen, so nahe wie möglich kommen können, damit sie ihnen helfen mögen, zu der Stellung zu gelangen, die sie selbst so hoch schätzen. Wenn sie so empfinden, werden sie einen Kurs einschlagen, welcher die Wahrheit, die sie vertreten, dem guten Urteil aufrichtiger, vernünftiger Männer und Frauen empfiehlt. Diese werden gezwungen sein, anzuerkennen, dass in der Gesundheitsreform Folgerichtigkeit enthalten ist. Z2.373.2 Teilen

Mir wurde B‘s Verhalten in seiner eigenen Familie vorgeführt. Er ist streng und herrschsüchtig gewesen. Er nahm die Gesundheitsreform an, wie sie von Bruder C vertreten wurde, und gleich ihm nahm er eine extreme Stellung ein. Da es ihm an Ausgewogenheit mangelt, beging er schreckliche Fehler, deren Folgen die Zeit offenbaren wird. Unterstützt von Artikeln, die er aus Büchern entnommen hatte, begann er eine Theorie zu entwickeln, die Bruder C befürwortet hatte, und ebenso wie dieser, versuchte er alle zu dem Standard zu bekehren, den er aufgerichtet hatte. Er zwang seine eigene Familie unter seine starren Regeln, versäumte aber, seine eigenen niederen Leidenschaften zu beherrschen. Er versäumte, auf sich selbst Acht zu geben und seinen Körper in Zucht zu halten. Hätte er eine rechte Erkenntnis vom System der Gesundheitsreform gehabt, würde er gewusst haben, dass seine Frau nicht in der Lage war, gesunde Kinder zu gebären. Seine nicht überwundenen Leidenschaften ergriffen die Herrschaft, ohne von Ursache auf Wirkung zu schließen. Z2.373.3 Teilen

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Vor der Geburt seiner Kinder behandelte er seine Frau nicht so, wie es einer Frau in anderen Umständen gebührt. Er unterwarf sie strengen Regeln, nach den Ideen von Bruder C, die ihr großen Schaden zufügten. Er versah sie nicht mit der Qualität und Quantität an Nahrung, die notwendig war, um zwei Leben zu unterhalten. Ein anderes Leben hing von dem ihren ab, und ihr Körper erhielt nicht die nährstoffreiche, gesunde Nahrung, die notwendig war, um ihre Kraft zu erhalten. Es bestand Mangel sowohl in der Qualität als auch in der Quantität. Ihr Organismus verlangte nach Abwechslung, nach einer größeren Auswahl an Speisen, die besser ernährten. Ihre Kinder wurden mit schwachen Verdauungsorganen und in Blutarmut geboren. Aus der Nahrung, welche die Mutter gezwungen war, zu sich zu nehmen, konnte sie keine gute Blutqualität bilden und gab deshalb Kindern das Leben, deren Körper mit schädlichen Stoffen angefüllt war. Z2.374.1 Teilen

Das Verhalten des Ehemannes und Vaters dieser Kinder verdient strengsten Tadel. Seine Frau litt aus Mangel an guter, nahrhafter Kost. Sie bekam nicht genug Nahrung oder Kleidung, um es ihr behaglich zu machen. Sie hatte ein bitteres Joch zu tragen. Er wurde für sie zum Gott, zum Gewissen und Willen. Es gibt Naturen, die gegen angemaßte Autorität rebellieren. Sie werden sich solcher Überwachung nicht unterordnen. Sie werden der Unterdrückung müde und erheben sich dagegen. In diesem Fall war es nicht so. Sie hat es ertragen, dass er Gewissen für sie war und versuchte zu fühlen, dass es so zu ihrem Besten war. Aber der schimpflich behandelte Organismus konnte sich nicht so leicht unterordnen. Er verlangte sein Recht. Das Verlangen der Natur nach nährstoffreicher Kost veranlasste sie, darum zu bitten; aber ohne Wirkung. Sie hatte so wenig Bedürfnisse, aber sie blieben unbeachtet. Zwei Kinder wurden seinen verblendeten Irrtümern und unwissender Blindgläubigkeit geopfert. Hätten mit Vernunft begabte Männer ihr stummes Vieh behandelt wie er seine Frau behandelte, was die Ernährung anbetraf, hätten die Nachbarn die Angelegenheit in ihre Hände genommen und ihn vors Gericht gebracht. Z2.374.2 Teilen

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An erster Stelle hätte B kein solch großes Unrecht begehen dürfen, Kinder in die Welt zu setzen, die nach vernünftiger Überlegung seinerseits krank sein würden, weil sie von ihren Eltern ein elendes Erbe übernehmen mussten. Ihnen musste ein schlechtes Erbgut übertragen werden. Ihr Blut musste von schädlichen Stoffen überladen sein, von beiden Elternteilen, besonders vom Vater, dessen Gewohnheiten solcherart waren, dass das Blut verdorben und sein ganzer Organismus geschwächt war. Diese armen Kinder mussten nicht nur eine verdoppelte Neigung zu tuberkulösen Krankheiten übernehmen, sondern was noch schlimmer war, sie würden auch die geistigen und moralischen Unzulänglichkeiten des Vaters und den Mangel an edler Unabhängigkeit, an moralischem Mut und Stärke von Seiten der Mutter aufweisen. Die Welt leidet bereits unter dem Fluch durch Vermehrung von Menschen dieser Prägung, die noch weniger körperliche, geistige und moralische Stärke besitzen als ihre Eltern, denn ihr Zustand und ihre Umgebung sind noch ungünstiger als die ihrer Eltern gewesen. Z2.375.1 Teilen

B ist nicht fähig für eine Familie zu sorgen. Er kann keine Familie unterhalten, wie sie unterhalten werden muss. Deshalb hätte er nie eine gründen dürfen. Seine Ehe war ein Fehler. Seiner Frau hat er ein mühseliges Leben aufgebürdet, und hat ihr Elend durch die Kinder, die ihnen geboren wurden, noch vermehrt. Einige von ihnen existieren, aber das ist auch alles. Z2.375.2 Teilen

Solche, die sich als Christen bekennen, sollten keine Ehe eingehen, bevor sie die Sache nicht sorgfältig und unter Gebet von einem erhabenen Standpunkt aus in Betracht gezogen haben, um zu erfahren, ob Gott durch diese Verbindung verherrlicht werden kann. Dann sollten sie genau das Resultat eines jeden Vorrechtes der ehelichen Verbindung bedenken, und geheiligte Prinzipien sollten die Grundlage jeder Handlung sein. Bevor sie ihre Familie vergrößern, sollten sie erwägen, ob Gott verherrlicht oder entehrt werden würde, wenn sie Kinder in die Welt setzen. Von Anbeginn ihrer Vereinigung sollten sie Gott verherrlichen, und in einem jeden Jahr ihres Ehelebens. Sie sollten in Ruhe überlegen, welche Vorsorge sie für Kinder treffen können. Sie haben nicht das Recht, Kinder in die Welt zu bringen, um für andere eine Last zu sein. Haben sie eine Arbeit, durch die sie ihre Familie unterhalten können, so dass sie nicht andern zur Last fallen müssen? Wenn das nicht der Fall ist, dann begehen sie ein Verbrechen, Kindern das Leben zu schenken, die unter Mangel an angemessener Fürsorge, an Nahrung und Kleidung zu leiden haben werden. In diesem schnelllebigen, verdorbenen Zeitalter werden diese Dinge nicht in Betracht gezogen. Sinnliche Leidenschaften herrschen vor und dulden keine Einschränkung, obgleich Schwäche, Elend und Tod die Folgen ihrer Herrschaft sind. Frauen sind gezwungen, ein hartes Leben, Schmerzen und Leiden zu erdulden wegen der unbeherrschten Leidenschaften von Männern, die sich Ehemänner nennen, aber besser als Scheusale bezeichnet würden. Mütter führen eine miserable Existenz, die meiste Zeit mit Säuglingen im Arm, sich immerfort bemühend, genug Nahrung für sie zu beschaffen und ihre Blöße zuzudecken. Solch angehäuftes Elend füllt die Welt. Z2.375.3 Teilen

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Es gibt nur wenig wirkliche, echte, geheiligte, reine Liebe. Diese kostbare Eigenschaft ist sehr rar. Leidenschaft wird Liebe genannt. Die feinen und zarten Empfindungen vieler Frauen sind gröblich beleidigt worden, weil die eheliche Verbindung mit ihm, den sie Ehemann nennen, ihm gestattet hat, sie brutal zu misshandeln. Sie mussten herausfinden, dass seine Liebe von so niederer Qualität war, dass es sie angeekelt hat. Z2.376.1 Teilen

Sehr viele Familien sind sehr unglücklich, weil der Ehemann und Vater den niedrigen Neigungen seiner Natur gestattet, über die geistigen und moralischen zu herrschen. Die Folge ist ein Gefühl der Schwäche und Niedergeschlagenheit, deren Ursache selten auf ihr eigenes unschickliches Verhalten zurückgeführt wird. Wir sind Gott feierlichst verpflichtet, den Geist rein und den Leib gesund zu erhalten, damit wir der Menschheit zum Segen sein und Gott einen vollkommenen Dienst darbringen können. Der Apostel warnt uns: „So lasset nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leibe, ihr Gehorsam zu leisten in seinen Lüsten.“ Römer 6,12. Er drängt uns vorwärts, indem er sagt: „Ein jeglicher aber, der da kämpft, enthält sich alles Dinges.“ 1.Korinther 9,25. Er gebietet allen, die sich Christen nennen: „... dass ihr eure Leiber begebet zum Opfer, das da lebendig, heilig und Gott wohlgefällig sei.“ Römer 12,1. Er sagt: „Ich betäube meinen Leib und zähme ihn, dass ich nicht den andern predige, und selbst verwerflich werde.“ 1.Korinther 9,27. Z2.376.2 Teilen

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Es ist ein allgemein begangener Irrtum, keinen Unterschied im Leben einer Frau zu machen, wenn sie in anderen Umständen ist. Während dieser wichtigen Periode sollte die Arbeit der Mutter erleichtert werden. In ihrem Körper gehen große Veränderungen vor sich. Es erfordert eine größere Menge Blut und deshalb eine vermehrte Nahrungsmenge von bester Qualität. Mangelt es der Mutter an genügend nährstoffreicher Ernährung, kann sie ihre körperliche Kraft nicht aufrechterhalten, und ihr Kind wird der Lebensenergie beraubt. Auch ihre Kleidung erfordert Aufmerksamkeit. Sie muss vorsichtig sein, ihren Körper vor Abkühlung zu bewahren. Sie sollte die Lebenskraft nicht unnötig beanspruchen, um den Mangel an ungenügender Bekleidung auszugleichen. Wenn der Mutter nicht genügend gesunde, nahrhafte Kost zur Verfügung steht, wird sie nicht genug Blut von bester Qualität erzeugen können. Ihre Blutzirkulation wird mangelhaft sein, und ihrem Kind wird es an all diesem fehlen. Das Kind wird eine Unfähigkeit entwickeln, Nahrung aufzuschließen, die in gutes Blut umgewandelt werden und den Körper ernähren kann. Das Wohlergehen von Mutter und Kind hängt sehr von guter, warmer Kleidung und genug und nahrhafter Kost ab. Der Mehrbeanspruchung der Lebenskraft der Mutter muss Rechnung getragen werden. Z2.377.1 Teilen

Andrerseits ist die Idee, dass schwangere Frauen ihrer Esslust freien Lauf lassen sollen, auf Gebräuchen basiert, aber nicht auf gesunden Menschenverstand. Der Appetit von Frauen in diesem Zustand mag veränderlich, launenhaft und schwer zu befriedigen sein. Die Sitte erlaubt ihr, alles zu haben, wonach sie verlangt, ohne die Vernunft zu befragen, ob diese Speisen ihren Körper ernähren und das Wachstum ihres Kindes fördern. Die Kost soll nahrhaft, aber nicht erregend sein. Die Sitte sagt, wenn sie Fleisch, scharf gewürztes Eingelegtes oder Fleischpasteten wünscht, dann sollte man es ihr geben, nur ihr Appetit soll zu Rate gezogen werden. Dies ist ein großer Fehler, der einen Schaden anrichtet, den man nicht ermessen kann. Wenn es je notwendig ist, auf Einfachheit in der Ernährung und auf Qualität zu achten, dann ist es während dieser wichtigen Zeitperiode. Z2.377.2 Teilen

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Frauen mit Grundsätzen und die gut unterrichtet sind, werden in dieser Zeit nicht von Einfachheit in der Ernährung abweichen. Sie werden beachten, dass ein anderes Leben von ihnen abhängig ist. Sie werden in all ihren Gewohnheiten, besonders, was ihre Nahrung anbetrifft, vorsichtig sein. Sie sollten nichts essen, das ungesund und erregend ist, nur weil es gut schmeckt. Es gibt zu viele Ratgeber, die sie zu Dingen überreden möchten, die sie, nach der Vernunft zu urteilen, nicht tun sollten. Z2.378.1 Teilen

Wegen der Befriedigung des Appetits von Seiten der Eltern, werden kranke Kinder geboren. Der Körper benötigte nicht die große Auswahl an Speisen, die ihnen die Einbildung vorspiegelte. Das dem Magen zuzuführen, wonach die Esslust verlangt, ist ein großer Irrtum, dem christliche Frauen entsagen sollten. Der Einbildung darf nicht gestattet werden, die Bedürfnisse des Organismus zu beherrschen. Diejenigen, die dem Geschmack zu herrschen gestatten, werden die Strafe der Übertretung der Naturgesetze zu erleiden haben. Und die Sache endet nicht hier, ihre unschuldigen Kinder werden auch die Leidtragenden sein. Z2.378.2 Teilen

Die blutbildenden Organe können scharfe Gewürze, Fleischpasteten, scharfe Konserven und verseuchtes Fleisch nicht in gutes Blut umwandeln. Und wenn der Magen so mit Nahrung überlastet wird, dass die Verdauungsorgane sich überarbeiten müssen, um damit fertig zu werden und den Organismus von den erregenden Substanzen zu befreien, fügt die Mutter sich selbst Schaden zu und legt das Fundament für Krankheiten in ihrem Kind. Wenn sie sich entscheidet, zu essen, wie es ihr gefällt und was sie sich einbilden mag, ungeachtet der Folgen, dann hat sie die Strafe zu erdulden, aber nicht allein. Ihr unschuldiges Kind muss wegen ihrer Unvernunft leiden. Z2.378.3 Teilen

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Es sollte sehr darauf geachtet werden, dass die Umgebung der Mutter angenehm und freundlich ist. Der Ehemann und Vater ist besonders dafür verantwortlich, alles, was in seiner Macht steht zu tun, die Lasten der Frau und Mutter zu erleichtern. Er sollte soweit wie möglich die Bürde ihres Zustandes mittragen. Er sollte leutselig, höflich, freundlich und zärtlich sein und aufmerksam ihren Wünschen entgegenkommen. Einigen schwangeren Frauen wird nur halb so viel Fürsorge entgegengebracht wie dem Vieh im Stall. Z2.379.1 Teilen

B ist sehr unzulänglich gewesen. Während er sich bei bester Gesundheit befand, wurde seine Frau nicht mit genügend gesunder Nahrung und angemessener Kleidung versorgt. Als sie Extrakleidung und Extrakost von einfacher, aber nahrhafter Qualität benötigte, wurde es ihr vorenthalten. Ihr Körper forderte Stoffe, die er in Blut umwandeln konnte, erhielt diese aber nicht. Eine mäßige Menge Milch und Zucker, etwas Salz, zur Abwechslung weißes Brot, mit Hefe gebacken, Grahammehl, auf verschiedene Art und Weise von andern Händen zubereitet, einfacher Rosinenkuchen, Reispudding mit Rosinen, Pflaumen und Feigen dann und wann, und viele andere Gerichte, die ich erwähnen könnte, würden den Forderungen des Appetits entsprochen haben. Wenn er einige dieser Dinge nicht haben konnte, hätte ein bisschen hausgemachter Wein ihr keinen Schaden zugefügt, sondern nur Nutzen gebracht. In einigen Fällen würde selbst eine geringe Menge von am wenigsten schädlichen Fleisch weniger Schaden anrichten, als starke Gier danach zu erdulden. Z2.379.2 Teilen

Es wurde mir gezeigt, dass beide, B und C, Gottes Werk entehrt haben. Sie haben ihm einen Schandfleck zugefügt, der nie gänzlich ausgetilgt werden kann. Mir wurde die Familie von unserem lieben Bruder D vorgeführt. Wenn dieser Bruder die rechte Hilfe zur rechten Zeit empfangen hätte, würde jedes Familienglied heute am Leben sein. Es ist ein Wunder, dass die Landesgesetze in diesem Fall der Misshandlung nicht zur Anwendung kamen. Jene Familie kam um aus Mangel an Nahrung, an einfachster, schlichtester Nahrung. Sie verhungerte in einem Land des Überflusses. Ein Anfänger maßte sich ihre ärztliche Behandlung an. Der junge Mann starb nicht an einer Krankheit, er verhungerte. Nahrung hätte den Organismus gestärkt und seine Funktion erhalten. Z2.379.3 Teilen

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In Fällen von schlimmem Fieber wird Enthaltsamkeit von Nahrung für eine kurze Zeit das Fieber senken und die Wasseranwendungen wirksamer machen. Aber der behandelnde Arzt muss den wirklichen Zustand des Patienten verstehen und ihm nicht gestatten, die Nahrungsaufnahme für lange Zeit einzuschränken, bis der Organismus geschwächt ist. Während das Fieber wütet, mag Nahrung das Blut reizen und erhitzen. Sobald aber das Fieber gebrochen ist, muss dem Körper Nahrung sorgfältig und vernünftig zugeführt werden. Wenn sie zu lange vorenthalten wird, kann das Verlangen des Magens nach Nahrung aufs Neue Fieber erzeugen, was bei vernünftiger Zufuhr von Speise der rechten Qualität verschwindet. Es gibt der Natur etwas zu tun. Wenn ein großer Wunsch nach Nahrung während des Fiebers besteht, sollte dieses Verlangen mit einer mäßigen Menge einfacher Kost befriedigt werden, das ist für den Patienten weniger schädlich, als wenn sie ihm verweigert wird. Können seine Gedanken nicht auf andere Gegenstände abgelenkt werden, dann wird die Natur durch eine geringe Portion einfacher Nahrung nicht überlastet. Z2.380.1 Teilen

Diejenigen, die das Leben anderer in ihre Hände nehmen, müssen Männer sein, deren Leben von Erfolg gekennzeichnet ist. Sie müssen Männer von Urteilskraft und Weisheit sein, mit tiefem Mitgefühl, die aufs tiefste vom Leiden anderer berührt werden. Einige Männer, die in anderen Unternehmungen keinen Erfolg hatten, entschließen sich zum Arztberuf. Sie nehmen das Leben von Männern und Frauen in ihre Hände, während es ihnen sehr an Erfahrung mangelt. Sie lesen von einem Plan, den irgendjemand mit Erfolg durchgeführt hat, übernehmen ihn und behandeln damit jene, die Vertrauen in sie setzen. Dadurch vernichten sie den letzten Funken von Leben. Trotz allem lernen sie nichts daraus, übernehmen den nächsten Fall in voller Zuversicht und wenden die gleiche unsinnige Behandlungsmethode an. Einige Personen mögen eine so starke Konstitution besitzen, dass sie diese schreckliche Prozedur überstehen und am Leben bleiben. Dann nehmen diese Anfänger alle Ehre für sich, die ihnen in keiner Weise gebührt. Alles ist Gott und einer kräftigen Körperverfassung zu verdanken. Z2.380.2 Teilen

381

Bruder C hat eine unwürdige Stellung als Stütze für B eingenommen. Er war Verstand für ihn, hat ihn unterstützt und ihm den Rücken gestärkt. Diese beiden Männer sind Fanatiker in der Gesundheitsreform. Bruder C weiß weit weniger, als er sich anmaßt zu wissen. Er betrügt sich selbst. Er ist selbstsüchtig und engstirnig im Ausführen seiner Ansichten und unbelehrbar. Er hat keinen unterwürfigen Willen. Es fehlt ihm an Demut. Solch ein Mann kann nicht Arzt sein. Er mag sich einige Kenntnisse durch Lesen erworben haben, aber das ist nicht genug. Erfahrung ist notwendig. Unsere Geschwister sind zu wenige, um so billig und unwürdig dem Experiment solcher Männer geopfert zu werden. Zu viele kostbare Menschenleben würden ihren fanatischen Ansichten und Vorstellungen zum Opfer fallen, ehe sie aufgeben, ihre Irrtümer bekennen und Weisheit durch Erfahrung erlangen würden. Z2.381.1 Teilen

Bruder C ist zu festgefahren und eigensinnig, zu unbelehrbar, als dass der Herr ihn zu einer besonderen Aufgabe in seinem Werk berufen könnte. Er ist zu eigensinnig, als dass ein paar aufgeopferte Leben seinen Kurs ändern würden. Er würde umso entschlossener an seinen Ansichten und Begriffen festhalten. Diese Männer werden noch zu ihrem Leidwesen lernen müssen, dass es besser für sie wäre, Lehre anzunehmen und ihre extremen Ansichten nicht durchzusetzen, ohne Rücksicht auf die Folgen. Dem Gemeinwesen erginge es nicht schlechter, im Gegenteil, es wäre für dasselbe sicherer, wenn diese beiden Männer sich in anderen Berufen versuchen würden, wo Leben und Gesundheit nicht durch ihre Behandlungsmethoden gefährdet wären. Z2.381.2 Teilen

Es ist eine große Verantwortung, das Leben menschlicher Wesen in die Hand zu nehmen, und jenes kostbare Leben durch falsche Behandlung zu opfern, ist eine schreckliche Sache. Der Fall von Bruder D‘s Familie ist furchtbar. Diese Männer mögen ihr Verhalten entschuldigen, aber das wird Gottes Werk nicht vor Schmach bewahren, noch jenen Sohn ins Leben zurückbringen, der aus Mangel an Nahrung zu Tode kam. Ein wenig guter Wein und Nahrung würde ihn vom Totenbett erweckt und seiner Familie zurückgegeben haben. Der Vater würde ebenfalls gestorben sein, wenn die Behandlung in gleicher Weise wie bei seinem Sohn fortgeführt worden wäre, aber die Gegenwart und Beratung eines Arztes von der Gesundheitsanstalt rettete sein Leben. Z2.381.3 Teilen

382

Es ist Zeit, dass etwas unternommen wird, Neulinge daran zu hindern, das Feld zu übernehmen und die Gesundheitsreform zu vertreten. Man kann sehr gut auf ihre Arbeit und ihre Worte verzichten, denn sie richten mehr Schaden an, als die weisesten und verständigsten Männer mit ihrem besten Einfluss je entgegenzuwirken vermögen. Es ist den bestbefähigsten Vertretern der Gesundheitsreform unmöglich, die Gemüter der Öffentlichkeit so völlig von dem Vorurteil zu befreien, das sich durch den verkehrten Kurs dieser Fanatiker festgesetzt hat, dass man den großen Gegenstand der Gesundheitsreform in rechter Weise der Gesellschaft vorführen kann, wo diese Männer in Erscheinung traten. Hier können Ungläubige kaum noch mit der gegenwärtigen Wahrheit über den Sabbat und das Kommen unseres Heilandes erreicht werden; die Tür ist verschlossen. Die kostbarsten Wahrheiten werden von den Leuten als eines Anhörens nicht wert, verworfen. Man betrachtet diese Männer als Repräsentanten der Gesundheitsreform und der Sabbathalter im Allgemeinen. Eine große Verantwortung ruht auf denen, die sich auf diese Weise als Steine des Anstoßes für Ungläubige erwiesen haben. Z2.382.1 Teilen

Bruder C benötigt eine gründliche Bekehrung. Er besitzt keine Selbsterkenntnis. Wenn er weniger Eigendünkel und mehr Demut besäße, könnten seine Kenntnisse praktische Anwendung finden. Er hat ein Werk für sich zu tun, das niemand anders für ihn tun kann. Er wird seine Ansichten und sein Urteil keinem Menschen unterordnen, es sei denn, er wird dazu gezwungen. Er hat sehr unvorteilhafte Wesenszüge, die überwunden werden müssen. Er ist mehr verantwortlich als B, und sein Fall ist schlimmer, da er mehr Verstand und Kenntnis besitzt. B ist ihm blindlings nachgefolgt. Z2.382.2 Teilen

383

Bruder C ist eigenwillig. Er hat stark ausgeprägte Zuneigungen und Abneigungen. Wenn er einen falschen Weg einschlägt und der Neigung seines Gemüts folgt, ungeachtet aller Vernunft, und sein Irrtum wird ihm vorgehalten, anerkennt er nur sehr zögernd, dass er im Irrtum war und einen falschen Weg gegangen ist, selbst wenn er es sich selbst eingestehen muss. Er wird eine Entschuldigung erfinden, um andere glauben zu machen, dass er nach allem doch im Recht ist. Dies ist der Grund, weshalb er seinem eigenen Urteil und seiner eigenen Weisheit überlassen wurde, die nichts anderes als Torheit ist. Z2.383.1 Teilen

In seines Vaters Familie ist er kein Segen gewesen, sondern eine Ursache zu Angst und Sorge. Sein Wille wurde in seiner Kindheit nicht unterworfen. Er konnte sich nie dazu durchringen, frei anzuerkennen, dass er einen Fehler gemacht und falsch gehandelt hatte. Um der Schwierigkeit aus dem Weg zu gehen, strengte er seinen Kopf an, irgendeine Entschuldigung zu finden, die keine direkte Lüge war, wie er sich schmeichelte, und das lieber, als sich genügend zu demütigen und sein Unrecht einzugestehen. Diese Gewohnheit hat er mit in seine religiöse Erfahrung gebracht. Er hat eine besondere Fähigkeit entwickelt, Dinge zu verdrängen und sich dann mit Vergesslichkeit zu entschuldigen, während er es oftmals absichtlich vergisst. Z2.383.2 Teilen

Seine Verwandten und Freunde hätten vielleicht die Wahrheit angenommen, wenn er gewesen wäre, was er nach Gottes Willen hätte sein sollen. Aber sein eigensinniges Verhalten hat ihn unangenehm gemacht. Er hat die Wahrheit zu einem Streitobjekt erhoben. Trotz seines Vaters Widerstand hat er in seines Vaters Familie über biblische Themen gesprochen und hat die anstößigsten Gegenstände benutzt, um darüber zu streiten, anstatt in aller Demut und unsterblicher Liebe zu Seelen zu versuchen, sie für die Wahrheit zu gewinnen und ans Licht zu führen. Z2.383.3 Teilen

Als er einen falschen Weg eingeschlagen hatte, zweifelsohne nicht, wie es sich für einen Jünger des sanftmütigen und demütigen Jesus geziemt, und trotzdem er wusste, dass seine Worte und Handlungen nicht mit dem heiligenden Einfluss der Wahrheit übereinstimmten, hat er sich störrisch verteidigt, bis seine Aufrichtigkeit in Frage gestellt wurde. Er hat die kostbare Wahrheit für diese letzten Tage für seine Freunde und Verwandten in widerwärtigem Licht erscheinen lassen. Er hat sich für sie als Stein des Anstoßes erwiesen. Seine Ausflüchte, seine Engstirnigkeit und die extreme Stellung, die er eingenommen hat, haben mehr Seelen von der Wahrheit fortgetrieben, als seine besten Bemühungen hineingebracht haben. Z2.383.4 Teilen

384

Sein Kampfgeist, seine Entschlossenheit und sein Eigendünkel sind stark entwickelt. Er kann keiner Gemeinde durch seinen Einfluss zum Segen sein, ehe er sich nicht bekehrt hat. Er kann die Fehler anderer sehen und wird das Verhalten des einen und anderen in Frage stellen, wenn sie nicht völlig mit dem übereinstimmen, was er vorführt. Sobald aber jemand annimmt, was er vertritt, ist er gegenüber seinen Fehlern und Irrtümern blind. Das ist nicht recht. Er mag in vielen Punkten recht haben, aber er besitzt nicht den Geist Christi. Wenn er sich selbst erkennt, wie er ist, und seine Charakterfehler korrigiert, wird er sich in einer Stellung befinden, sein Licht vor den Menschen leuchten zu lassen, dass sie seine guten Werke sehen und den Vater im Himmel preisen. Sein Licht hat auf solche Weise geschienen, dass die Menschen es Finsternis genannt und sich in Abscheu davon abgewendet haben. Das eigene Ich muss sterben und er muss einen belehrbaren Geist offenbaren, oder er wird seinem eigenen Weg überlassen bleiben und seines „Rats satt werden“. Z2.384.1 Teilen

„Ein Knecht aber des Herrn soll nicht zänkisch sein, sondern freundlich gegen jedermann, lehrhaft, der die Bösen tragen kann und mit Sanftmut strafe die Widerspenstigen, ob ihnen Gott dermaleinst Buße gebe, die Wahrheit zu erkennen.“ 2.Timotheus 2,24.25. „... niemand lästern, nicht hadern, gelinde seien, alle Sanftmütigkeit beweisen gegen alle Menschen.“ Titus 3,2. „Heiligt aber Gott den Herrn in euren Herzen. Seid allezeit bereit zur Verantwortung jedermann, der Grund fordert der Hoffnung, die in euch ist.“ 1.Petrus 3,15. Z2.384.2 Teilen

Bruder C wünscht alle anderen Gemüter zu beherrschen, und wenn er dieses Vorrecht nicht bekommt, ist er unzufrieden. Er ist kein Friedensstifter. Sein Verhalten wird in einer Gemeinde mehr Verwirrung und Misstrauen anrichten, als zehn Personen gutmachen können. Seine spezielle Gemütsart neigt dazu, in allem und bei allen Fehler zu finden, nur nicht bei sich selbst. Er wird keine Fortschritte machen können, ehe er nicht die Lektion gelernt hat, die er schon vor Jahren hätte lernen sollen — Demut des Herzens. In seinem Alter wird es seinem Ich schwer fallen, diese Lektion zu lernen. Sein ganzes Leben lang hat er danach getrachtet, sich selbst aufzubauen, sich selbst zu retten, sein Leben zu behüten, und jedes Mal hat er seine Arbeit verloren. Z2.384.3 Teilen

385

Was Bruder C benötigt, ist, die betrüglichen Augengläser von seinen Augen zu entfernen, damit er mit vom Geiste Gottes erleuchteten Augen in sein eigenes Herz schauen und jeden Beweggrund prüfen und erwägen kann, anstatt Satan zu gestatten, seinem Verhalten einen falschen Schein zu geben. Seine Stellung ist außerordentlich gefährlich. Er wird sich entweder bald entschieden dem Rechten zuwenden, oder er wird fortfahren, sich selbst und andere zu betrügen. Er benötigt eine völlige Erneuerung des Herzens, eine Umgestaltung und Unterwerfung seines ganzen Wesens. Dann kann er recht handeln. Aber er kann nie zum Licht durchdringen, bis er einen Geist demütigen Bekennens bekundet und den festen Entschluss fasst, seine Verkehrtheiten zu korrigieren und, soweit es ihm möglich ist, die Schande zu entfernen, die er dem Werk Gottes zugefügt hat. Z2.385.1 Teilen

Lieber Bruder und liebe Schwester E, seit längerer Zeit ist es mir nicht möglich gewesen, meine Feder in die Hand zu nehmen, um zu schreiben, außer die dringendsten Briefe, die nicht hinausgezögert werden konnten. Seit Monaten ist mein Geist sehr bedrückt und entmutigt, was mich fast mein Leben gekostet hat. Was mich am meisten entmutigt ist die Furcht, dass all mein Schreiben nicht mehr Gutes ausrichten wird als unser ernstes, besorgtes und ermüdendes Bemühen in ... im vergangenen Winter und Frühjahr. Die hoffnungslose Aussicht betreffs des Zustandes der Dinge an jenem Ort hat meine Feder fast still und meine Stimme schweigend erhalten. Meine Hände wurden geschwächt und mein Herz niedergedrückt, sehen zu müssen, dass nichts durch das lange Bemühen dort gewonnen wurde. Ich habe fast alle Hoffnung verloren, dass unsere Arbeit erfolgreich war, die Gefühle unserer Sabbat haltenden Geschwister zu wecken, damit sie erkennen, welch erhabene Stellung Gott von ihnen verlangt. Sie betrachten religiöse Dinge nicht von einem hohen Standpunkt. Das ist genau euer Zustand. Z2.385.2 Teilen

386

Der Herr hat mir einige der Verderbtheiten gezeigt, die überall existieren. Gottlosigkeit, Verbrechen und Sinnlichkeit herrschen selbst unter den gehobenen Gesellschaftsschichten. Sogar in den Gemeinden, die vorgeben, Gottes Gebote zu halten, gibt es Sünder und Heuchler. Es ist die Sünde, nicht Prüfungen und Leiden, welche Gott von seinem Volk trennt und die Seele unfähig macht, ihn zu erfreuen und zu verherrlichen. Die Sünde zerstört Seelen. Sünde und Laster existieren in Familien, die den Sabbat halten. Moralische Befleckung hat mehr dazu beigetragen, das Menschengeschlecht herabzuwürdigen als jedes andere Übel. Sie wird im alarmierenden Ausmaß praktiziert und bringt Krankheiten jeder Art mit sich. Selbst sehr kleine Kinder, noch Säuglinge, die mit einer natürlichen Erregbarkeit der Geschlechtsorgane geboren wurden, finden momentane Befriedigung, wenn sie damit spielen, was nur die Erregung steigert und zur Wiederholung der Handlungen führt, bis eine Gewohnheit daraus wird, die mit ihrem Wachstum noch zunimmt. Diese Kinder, die im Allgemeinen schwächlich und zurückgeblieben sind, werden zu einem Arzt gebracht und mit Medikamenten behandelt, aber dem Übel wird nicht abgeholfen, weil die Ursache nicht entfernt wurde. Z2.386.1 Teilen

Die Eltern vermuten meistens nicht, dass ihre Kinder mit diesem Laster vertraut sind. In vielen Fällen sind die Eltern selbst die wirklich Schuldigen. Sie haben ihre ehelichen Vorrechte missbraucht und durch Befriedigung ihre niederen Leidenschaften gestärkt. Während diese gestärkt wurden, sind die geistigen und moralischen Fähigkeiten schwach geworden. Der Geist wurde dem Sinnlichen unterworfen. Kinder werden geboren, in denen die tierischen Neigungen stark entwickelt sind; ihnen ist der Charakter der Eltern aufgeprägt. Die unnatürliche Tätigkeit der Empfindungsorgane ruft Erregung hervor. Sie sind leicht erregbar, und eine momentane Befriedigung wird durch Betätigung erreicht. Aber das Übel nimmt ständig zu. Die Kraft des Gehirns wird geschwächt, das Gedächtnis lässt nach. Kinder, die diesen Eltern geboren werden, neigen schon von Natur aus zu den widerwärtigen Gewohnheiten der Selbstbefriedigung. Der Ehebund ist heilig; doch wie viel Sinneslust und Verbrechen ist unter seinem Deckmantel verborgen! Diejenigen, die sich frei fühlen, ihren Körper durch tierisches Frönen niederer Leidenschaften zu erniedrigen, weil sie verheiratet sind, werden ihre entartete Moral in ihren Kindern wiederfinden. Die Sünden der Eltern werden an ihren Kindern heimgesucht, weil die Eltern ihnen den Stempel ihrer eigenen lüsternen Neigungen aufgeprägt haben. Z2.386.2 Teilen

387

Solche, die vollkommen in diesem seelen- und leibzerstörenden Laster gefangen sind, werden selten ruhen, bis sie dieses geheime Übel denjenigen mitgeteilt haben, mit denen sie Umgang pflegen. Die Neugier ist sofort geweckt, und die Kenntnis dieses Lasters geht von einem Jugendlichen zum andern und von einem Kind zum nächsten, bis kaum noch jemand unter ihnen gefunden werden kann, der betreffs der Praktik dieser erniedrigenden Sünde unwissend ist. Z2.387.1 Teilen

Eure Kinder haben Selbstbefriedigung gepflegt, bis die Inanspruchnahme der Gehirnnerven ein solches Ausmaß erreicht hat — dies ist besonders bei eurem ältesten Sohn der Fall — dass ihr Verstand großen Schaden erlitten hat. Der Scharfsinn ihres jugendlichen Verstandes ist getrübt. Die moralischen und geistigen Kräfte sind geschwächt, während der unedle Teil ihrer Natur die Oberhand gewonnen hat. Aus diesem Grund wendet euer Sohn sich mit Abscheu von religiösen Dingen ab. Er hat die Macht der Selbstbeherrschung verloren und hat immer weniger Achtung vor heiligen Dingen und weniger Respekt vor allem Geistlichen. Ihr habt dieses eurer Umgebung zugeschrieben und die wahre Ursache nicht erkannt. Von eurem Sohn kann gesagt werden, dass er vom Satanischen anstatt vom Göttlichen geprägt ist. Er liebt die Sünde und das Böse mehr als wahre Tugend, Reinheit und Gerechtigkeit. Es ist ein bejammernswertes Bild. Z2.387.2 Teilen

Die Auswirkung solch erniedrigender Gewohnheiten sind nicht bei allen gleich. Bei einigen Kindern sind die sittlichen Kräfte stark und entwickelt, die durch Umgang mit Kindern, die der Selbstbefleckung huldigen, darin eingeführt werden. Sie werden oft schwermütig, erregbar und eifersüchtig. Sie mögen ihre Achtung vor religiöser Anbetung nicht verlieren und mögen keinen Unglauben betreffs geistlicher Dinge offenbaren. Sie werden zu Zeiten sehr von Gewissensbissen geplagt, fühlen sich in ihren eigenen Augen erniedrigt und verlieren ihre Selbstachtung. Z2.387.3 Teilen

388

Bruder und Schwester, ihr seid vor Gott nicht rein. Ihr habt eure Pflicht daheim versäumt, in eurer eigenen Familie. Ihr habt eure Kinder nicht kontrolliert. Ihr habt sehr verfehlt, Gottes Willen zu wissen und auszuführen. Sein Segen hat nicht auf eurer Familie geruht. Bruder E, du bist selbstsüchtig. Du hast großen Eigendünkel offenbart. Du hast dir eingebildet, ein gutes Maß an Demut zu besitzen. Du hast dich selbst nicht erkannt. Dein Verhalten vor Gott ist nicht recht. Dein Einfluss und dein Beispiel haben nicht mit deinem Bekenntnis übereingestimmt. Bei andern kannst du gut Fehler entdecken. Du siehst, wo sie vom Rechten abweichen; doch deinem eigenen Verfehlen gegenüber bist du blind. Z2.388.1 Teilen

Schwester E ist weit von Gott entfernt. Ihr Herz wurde nicht durch Gnade besänftigt. Ihre Liebe zur Welt und zu den Dingen dieser Welt hat ihr Herz der Liebe zu Gott verschlossen. Die Liebe zu Kleidung und Aussehen hat sie vom Guten ferngehalten und sie veranlasst, ihre Gedanken und Zuneigungen an diese leichtfertigen Dinge zu heften. Unglaube ist in ihrem Herzen erstarkt. Sie besitzt immer weniger Liebe zur Wahrheit und kann nur wenig Anziehendes in der Einfachheit wahrer Frömmigkeit entdecken. Sie hat ein Wachstum in christlichen Tugenden nicht angestrebt. Sie hat keine Liebe zu Demut und Weihe. Sie hat den Irrtum derer, die bekannten, der Wahrheit geweiht zu sein, und ihren Mangel an geistlicher Gesinnung angeführt, um ihre Verirrungen, ihre eigenen Sünden und ihre weltliebende Haltung zu entschuldigen. Sie hat über das Verhalten derer gewacht, die mit dem ... verbunden waren, die voreilig die Lasten der Gemeinde auf sich nahmen, und hat ihr Zukurzkommen auf ihre Verkehrtheiten zurückgeführt und gesagt, sie sei nicht schlimmer als diese. Solche und solche Personen in gutem Stand haben dies oder das getan, und sie habe das gleiche Recht. Solche und solche Personen lebten die Gesundheitsreform um nichts besser aus als sie. Sie haben Fleisch gekauft und gegessen, hatten eine hohe Position in der Gemeinde und sicher wäre sie zu entschuldigen, bei einem solchen Vorbild, wenn sie das Gleiche täte. Z2.388.2 Teilen

389

Dies ist nicht der einzige Fall, wo Vernachlässigung, dem vom Herrn gegebenen Licht zu folgen, mit dem Verfehlen anderer entschuldigt wird. Es ist eine Schande für vernunftbegabte Männer und Frauen, dass sie keinen höheren Maßstab haben als unvollkommene menschliche Wesen. Das Verhalten von Menschen in ihrer Umgebung, wie fehlerhaft auch immer, wird von einigen für genügend Entschuldigung betrachtet, den gleichen Weg zu gehen. Viele werden durch das Beispiel irgendeines leitenden Bruders ins Wanken geraten. Wenn er vom Rat Gottes abweicht, wird sein Beispiel freudig von den Ungeheiligten aufgegriffen, die jetzt empfinden, dass sie von jeder Einschränkung frei sind. Jetzt haben sie eine Entschuldigung. Ihre ungeheiligten Herzen ergötzen sich an der Gelegenheit, ihre Wünsche befriedigen und dem Geist der Welt freier folgen zu können, wo sie sich ihrer Vergnügungen erfreuen und ihrer Esslust huldigen dürfen. So bringen sie ungesunde Dinge auf ihren Tisch, deren sie sich enthalten sollten, um sich besserer Gesundheit zu erfreuen. Z2.389.1 Teilen

Seit die Gesundheitsreform zuerst eingeführt wurde, hat in den Herzen einiger ein Kampf getobt. Sie waren innerlich ebenso empört wie die Kinder Israel, als ihre Esslust auf ihrer Reise von Ägypten nach Kanaan eingeschränkt wurde. Bekenntliche Nachfolger Christi, die ihr Leben lang nur ihr eigenes Vergnügen und eigene Interessen, eigene Bequemlichkeit und ihren Appetit zu Rate gezogen haben, sind nicht vorbereitet, ihre Lebensweise zu ändern, zu Gottes Verherrlichung zu leben und das selbstverleugnende Leben ihres unfehlbaren Vorbildes nachzuahmen. Christen ist ein vollkommenes Vorbild gegeben, dem sie nacheifern sollen. Die Worte und Taten der Nachfolger Christi sind der Kanal, durch welchen die reinen Grundsätze der Wahrheit und Heiligkeit der Welt zufließen sollen. Seine Nachfolger sind das Salz der Erde und das Licht der Welt. Z2.389.2 Teilen

390

Schwester E, du kannst die vielen, dir verloren gegangenen Segnungen nicht erkennen, weil du wegen der Vernachlässigung deiner Pflicht, mit den Verfehlungen anderer dein Gewissen beruhigt hast. Du hast dich an andern gemessen. Ihre krummen Wege, ihre Fehler hast du zu deinem Lehrbuch gemacht. Aber ihre Irrtümer, ihre Torheiten und Sünden machen deinen Ungehorsam Gott gegenüber nicht weniger sündhaft. Wir bedauern, dass jene, die dich in deinem Bemühen, die Liebe zum eigenen Ich, deinen Stolz, deine Eitelkeit und deine Liebe zum Beifall der Weltmenschen zu überwinden, hätten stärken sollen, dir durch ihren Mangel an geistlicher Gesinnung und wahrer Frömmigkeit nur ein Hindernis waren. Wir können dir nicht sagen, wie sehr wir darüber betrübt sind, dass jene, die selbstverleugnende Christen sein sollten, so weit davon entfernt sind, dem Maßstab gerecht zu werden. Diejenigen, die standhaft sein und im Werke Gottes immer zunehmen sollten, werden durch Satan geschwächt, weil sie in solch großem Abstand von Gott beharren. Sie versäumen es, die Macht seiner Gnade zu erlangen, durch welche sie die Schwächen ihrer Natur überwinden könnten. Würden sie die bemerkenswerten Siege durch Gott erlangen, wären sie imstande, den Schwächeren im Glauben den Weg, die Wahrheit und das Leben zu zeigen. Z2.390.1 Teilen

Was uns am meisten entmutigt hat ist die Tatsache, dass jene in ..., die auf Jahre der Erfahrung im Werke Gottes zurückblicken, durch eigene Untreue ihrer Kraft beraubt sind. In beinahe jeder Attacke sind sie vom Feind überwunden worden. Gott hätte diese Personen zu starken, treuen Wächtern auf ihrem Posten machen können, die Festung zu halten, wenn sie in dem ihnen gegebenen Licht gewandelt und standhaft in ihrer Pflicht geblieben wären, den ganzen Willen Gottes zu erkennen und zu befolgen. Ohne Zweifel wird Satan durch seine Täuschungen diese pflichtvergessenen Seelen betrügen und sie glauben machen, dass es trotz allem gut um sie steht. Sie haben keine schrecklichen, offenkundigen Sünden begangen, so müssten sie sich doch eigentlich auf dem wahren Fundament befinden, und Gott werde ihre Werke schon annehmen. Sie sehen keine speziellen Sünden, die sie zu bereuen hätten, keine Sünden, die besondere Demütigung, ein aufrichtiges Bekenntnis und Zerreißen des Herzens erforderlich machten. Die Täuschung solcher Seelen ist in der Tat schwerwiegend, denn sie verwechseln die Form der Gottseligkeit mit deren Kraft. Sie schmeicheln sich selbst, reich zu sein und nichts zu bedürfen. Der Fluch von Meros ruht auf ihnen: „Fluchet der Stadt Meros, sprach der Engel des Herrn; fluchet ihren Bürgern, dass sie nicht kamen dem Herrn zu Hilfe, zu Hilfe dem Herrn unter den Helden!“ Richter 5,23. Z2.390.2 Teilen

391

Meine Schwester, entschuldige nicht deine Fehler, weil andere verkehrt handeln. Am Tage Gottes wirst du nicht wagen, deine Vernachlässigung, einen Charakter für den Himmel zu entwickeln, damit zu entschuldigen, dass andere keine Hingabe und geistliche Gesinnung offenbarten. Der gleiche Mangel, den du bei andern entdecktest, bestand bei dir. Und die Tatsache, dass andere Sünder waren, macht deine Sünden nicht weniger kränkend. Beide, sie und du, wenn ihr in eurem jetzigen Zustand der Untauglichkeit beharrt, werdet von Christo getrennt werden und mit Satan und seinen Engeln sein, um der ewigen Vernichtung anheim zu fallen, die von der Gegenwart des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Macht ausgeht. Z2.391.1 Teilen

Der Herr hat genügend Vorsorge getroffen, dass du den Weg nicht zu verfehlen brauchst, wenn du ihn suchen und dem Licht folgen würdest, das er dir geben möchte. Das Wort Gottes ist dir als deines Fußes Leuchte und ein Licht auf deinem Wege gegeben. Wenn du strauchelst, dann deshalb, weil du deinen Führer, das Wort Gottes, nicht um Rat gefragt und jenes kostbare Wort nicht zur Richtschnur deines Lebens gemacht hast. Gott hat dir kein menschliches Wesen als Vorbild gegeben, wie gut und scheinbar tadellos sein Leben sein mag. Wenn du tust, was andere tun, und handelst, wie andere handeln, wirst du dich schließlich außerhalb der Heiligen Stadt unter der großen Masse derer befinden, die ebenso taten wie du, indem sie einem Vorbild folgten, das der Herr ihnen nicht gab, und die ebenso verloren gehen werden wie du. Z2.391.2 Teilen

Das, was andere getan haben oder in Zukunft tun werden, wird deine Verantwortlichkeit oder Schuld um nichts verringern. Ein Vorbild ist dir vor Augen gestellt, ein fehlerloses Leben, gekennzeichnet von Selbstverleugnung und uneigennütziger Wohltätigkeit. Wenn du dich von diesem korrekten, vollkommenen Vorbild abwendest, und an seine Stelle ein unvollkommenes setzt, worüber Gottes Wort dich informierte, es zu meiden, dann wird dein Verhalten seinen verdienten Lohn empfangen; dein Leben wird ein Fehlschlag sein. Z2.391.3 Teilen

392

Eine der größten Ursachen für den Abfall der Gemeinde in ... ist der, dass sie sich selbst messen und untereinander vergleichen. Es gibt nur wenige, die einen lebendigen Grundsatz in ihrer Seele unterhalten und Gottes Verherrlichung im Auge haben. Viele in ... werden nicht zustimmen, auf dem von Gott verordneten Weg gerettet zu werden. Sie wollen nicht die Anstrengung auf sich nehmen, ihre Seligkeit mit Furcht und Zittern zu schaffen. Das ist nicht Bestandteil ihrer Erfahrung. Anstatt die Mühe aufzubringen, eine Erfahrung durch persönliche Anstrengung zu erlangen, gehen sie das Risiko ein, sich auf andere zu stützen und auf deren Erfahrung zu vertrauen. Sie können nicht zustimmen, zu wachen und zu beten und allein für Gott zu leben. Es ist ihnen angenehmer, dem eigenen Ich zu gehorchen. Z2.392.1 Teilen

Die Gemeinde in ... ist ihrer eigenen Abtrünnigkeit überlassen. Sie brauchen nicht von Gedeihen zu träumen, bevor nicht jene, die sich nach dem Namen Christi nennen, sich von aller Ungerechtigkeit trennen und lernen, das Böse zu meiden und das Gute zu wählen. Es wird von uns gefordert, ohne Unterlass zu wachen und zu beten. Eine Schlinge ist über unseren Pfad ausgebreitet, und wir werden irgendeiner List Satans begegnen, wo wir es am wenigsten erwarten. Gerade dann, genau zu der Zeit, wo wir nicht wachsam zum Gebet sind, werden wir dem Feind zum Opfer fallen und einen schrecklichen Verlust erleiden. Z2.392.2 Teilen

Welch große Verantwortung hat auf euch als Eltern geruht! Wie wenig habt ihr das Gewicht dieser Last empfunden! Herzensstolz, Liebe zu Schaugepränge, Befriedigung der Esslust haben eure Gemüter in Anspruch genommen. Diese Dinge haben bei euch den ersten Platz eingenommen, und Satans Eintritt ist unbemerkt geblieben. Er hat sein Banner in eurem Haus aufgepflanzt und dem Charakter eurer Kinder seinen abscheulichen Stempel aufgedrückt. Aber ihr seid vom Gott dieser Welt so verblendet, geistlichen und göttlichen Dingen gegenüber so erstorben, dass ihr den von Satan errungenen Vorteil und sein Wirken in eurer Familie nicht entdecken konntet. Z2.392.3 Teilen

393

Ihr habt Kinder in die Welt gebracht, die zu ihrer Existenz nichts beigetragen haben. Ihr habt euch in großem Maße für ihr zukünftiges Glück, für ihr ewiges Wohlergehen verantwortlich gemacht. Die Last ruht auf euren Schultern, ob ihr euch dessen bewusst seid oder nicht, diese Kinder für Gott zu erziehen, über die ersten Annäherungen eines listigen Feindes zu wachen und darauf vorbereitet zu sein, ihm entgegenzutreten. Baut eine Festung des Gebets und des Glaubens um eure Kinder, richtet einen Wachposten auf! Vor Satans Angriffen seid ihr keinen Augenblick sicher. Ihr habt keine Zeit, euch von wachsamer, ernster Arbeit auszuruhen. Ihr könnt nicht einen Augenblick auf eurem Posten schlafen. Ihr seid in einen wichtigen Entscheidungskampf verwickelt. Ewige Belange stehen auf dem Spiel. Sie umfassen Leben oder Tod für euch und eure Familie. Eure einzige Sicherheit besteht darin, eure Herzen vor Gott zerbrechen zu lassen und wie kleine Kinder nach dem Himmelreich zu trachten. Ihr könnt in diesem Kampf nicht Sieger werden, wenn ihr fortfahrt wie bisher. Ihr seid dem Himmelreich nicht nahe. Z2.393.1 Teilen

Einige, die sich nicht zu Christo bekannt haben, sind dem Reiche Gottes näher als viele bekenntliche Sabbathalter in ... Ihr wandelt nicht in der Liebe Gottes noch habt ihr eure Kinder in der Furcht Gottes belehrt. Ihr habt sie nicht getreulich in der Wahrheit unterrichtet, wenn ihr im Hause sitzt oder auf dem Wege geht, wenn ihr euch niederlegt oder aufsteht. 5.Mose 6,7. Ihr habt ihnen keine Einschränkung auferlegt. Ihr betrachtet andere Kinder und beruhigt euch mit den Worten: „Meine Kinder sind nicht schlimmer als diese.“ Das mag wahr sein, aber vermindert die Vernachlässigung ihrer Pflicht die Kraft der Forderungen Gottes, die er besonders an euch als Eltern stellt? Er hat euch die Verantwortung auferlegt, diese Kinder für ihn zu erziehen, und ihre Seligkeit hängt in großem Maße von der Unterweisung ab, die sie in ihrer Kindheit erhalten. Diese Verantwortung können andere nicht übernehmen, sie ruht auf euch, ganz allein auf euch als Eltern. Ihr könnt in diesem feierlichen und ernsten Werke jede nur mögliche Hilfe in Anspruch nehmen. Nachdem ihr dies getan habt, gibt es eine Macht, die über jedes menschliche Hilfsmittel erhaben ist, die mit euch zusammenwirken wird durch jene Mittel, die ihr benutzen könnt. Gott wird euch zu Hilfe kommen. Auf seine Kraft dürft ihr euch stützen. Diese Macht ist unendlich. Menschliche Werkzeuge mögen sich als wenig erfolgreich erweisen; aber Gott kann sie fruchtbar machen, indem er mit ihnen und durch sie wirkt. Z2.393.2 Teilen

394

Ihr habt ein Werk vor euch, nämlich euer Heim in Ordnung zu bringen. Reine, sündlose Engel haben keine Freude daran, in eine Wohnung einzukehren, worin soviel Sünden praktiziert werden. Ihr habt auf eurem Posten geschlafen. Dinge von geringerer Wichtigkeit haben eure Gedanken beschäftigt, unter Ausschluss wichtigerer Angelegenheiten. Das erste Ziel eures Lebens sollte sein, nach dem Himmelreich und seiner Gerechtigkeit zu trachten. Dann habt ihr die Verheißung, dass euch alles andere zufallen wird. Hierin hat es in eurer Familie gefehlt. Hättet ihr euch zusammen mit den Euren bemüht, zur engen Pforte einzugehen, würdet ihr eifrig jeden Lichtstrahl aufgefangen haben, den der Herr auf euren Weg scheinen ließ; ihr würdet ihn gehegt und befolgt haben. Z2.394.1 Teilen

Ihr habt das Licht, das der Herr euch über die Gesundheitsreform in Gnaden gewährt hat, nicht beachtet. Ihr habt euch demselben entgegengestellt. Ihr habt es nicht für wichtig angesehen, keinen Grund gesehen, warum ihr es annehmen solltet. Ihr seid nicht bereit gewesen, eurem Appetit Schranken aufzuerlegen. Ihr konntet keine göttliche Weisheit darin sehen, Licht betreffs der Einschränkung der Esslust zu geben. Alles, was ihr entdecken konntet, war, dass es unbequem sei, den Geschmack zu verleugnen. Der Herr hat in diesen letzten Tagen sein Licht auf uns scheinen lassen, um Schwermut und Finsternis, die sich wegen sündhafter Befriedigung auf die vergangenen Generationen senkten, in gewissem Maße zu vertreiben, und damit die vielen Übel, die der Unmäßigkeit im Essen und Trinken folgten, vermindert werden möchten. Z2.394.2 Teilen

Der Herr bestimmte in seiner Weisheit, sein Volk in eine Stellung zu versetzen, wo sie in Geist und Praxis von der Welt getrennt sein können, damit ihre Kinder nicht so leicht zum Götzendienst verführt und von den Verdorbenheiten dieses entarteten Zeitalters befleckt werden möchten. Es ist Gottes Absicht, dass gläubige Eltern und ihre Kinder lebendige Repräsentanten Christi und Anwärter des ewigen Lebens sein sollen. Alle, die Teilhaber der göttlichen Natur sind, werden der Verderbtheit dieser Welt, die durch die Sinnenlust entsteht, entrinnen. Für alle, die der Esslust nachgeben, ist es unmöglich, die christliche Vollkommenheit zu erlangen. Ihr könnt das moralische Empfindungsvermögen eurer Kinder nicht wecken, wenn ihr nicht sorgfältig in der Wahl ihrer Ernährung seid. Der Tisch, den ihre Eltern für sie decken, ist für Kinder oft ein Fallstrick. Ihre Nahrung ist nicht einfach und gesund zubereitet. Die Speisen sind oft zu üppig und erhitzend; sie irritieren und reizen die zarten Magenschleimhäute. Die tierischen Triebe werden erregt und erlangen die Herrschaft, während die moralischen und geistigen Kräfte geschwächt und zu Dienern niederer Leidenschaften werden. Ihr solltet lernen, eine einfache, aber nährstoffreiche Nahrung zuzubereiten. Fleischspeisen, üppige Kuchen und Pasteten mit vielen Gewürzen sind nicht die gesündeste und nahrhafteste Speise. Eier sollen nicht auf euren Tisch kommen. Sie sind euren Kindern schädlich. Früchte und Getreide, auf einfachste Art zubereitet, sind am gesündesten und werden dem Körper die beste Ernährung bieten und nicht den Geist beeinträchtigen. Z2.394.3 Teilen

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Regelmäßigkeit ist sehr wichtig für die Gesundheit des Körpers und für Seelenruhe. Eure Kinder sollten nur zu den regulären Mahlzeiten essen. Es darf ihnen nicht gestattet werden, von dieser Regel abzuweichen. Wenn du, Schwester E, nicht daheim bist, kannst du diese wichtigen Dinge nicht kontrollieren. Euer ältester Sohn hat bereits sein ganzes System geschädigt und den Grund zu ständigem Kranksein gelegt. Euer zweites Kind folgt seinen Fußstapfen, und nicht eines von euren Kindern ist vor diesem Übel sicher. Z2.395.1 Teilen

Ihr mögt nicht imstande sein, die Wahrheit von euren Kindern bezüglich ihrer Gewohnheiten herauszubekommen. Diejenigen, die diesem geheimen Laster frönen, werden lügen und betrügen. Eure Kinder mögen euch betrügen, denn ihr seid nicht in einer Verfassung zu erkennen, ob sie versuchen, euch hinters Licht zu führen. Ihr seid so lange vom Feind verblendet gewesen, dass ihr kaum einen Lichtstrahl besitzt, um Finsternis zu erkennen. Ihr habt ein großes, feierliches, ernstes Werk zu tun, eure eigenen Herzen und euer Heim in Ordnung zu bringen. Eure einzige Sicherheit besteht darin, sofort damit anzufangen. Betrügt euch nicht selbst in dem Glauben, letzten Endes sei diese Angelegenheit doch in zu grellem Licht geschildert worden. Ich habe das Bild nicht gefärbt. Ich habe von Tatsachen berichtet, die der Prüfung des Gerichts standhalten. Erwacht, erwacht! Ich bitte euch inständig, bevor es zu spät ist, Verkehrtheiten zu korrigieren, und ihr und eure Kinder in den allgemeinen Untergang verwickelt werdet. Nehmt das feierliche Werk in Angriff. Ruft jeden Lichtstrahl zu Hilfe, der auf euren Weg scheint und den ihr missachtet habt; und zusammen mit dem Licht, das euch jetzt scheint, beginnt euer Leben und euren Charakter zu untersuchen, als stündet ihr vor Gottes Gerichtsschranken. „Enthaltet euch von fleischlichen Lüsten, welche wider die Seele streiten“ (1.Petrus 2,11), lautet die Ermahnung des Apostels. Laster und Verdorbenheit sind vorherrschend. Und wenn ihr nicht mehr als menschliche Kraft besitzt, um euch gegen einen solchen Strom des Übels zu stemmen, werdet ihr überwunden und mit dem Strom dem Untergang entgegengeführt werden. Ohne Heiligung wird niemand Gott schauen. Z2.395.2 Teilen

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Der Herr erprobt und prüft sein Volk. Engel Gottes wachen über die Charakterentwicklung und wägen den moralischen Wert. Die Prüfungszeit ist beinahe zu Ende, und ihr seid nicht bereit! Wirkt, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann. Der Urteilsspruch wird ergehen: Wer heilig ist, sei fernerhin heilig; und wer unrein ist, sei fernerhin unrein. Das Schicksal aller wird entschieden sein. Einige wenige, ja, nur wenige unter den vielen Menschen auf Erden werden zum ewigen Leben gerettet werden, während die Massen, die ihre Seelen nicht durch Gehorsam zur Wahrheit vollkommen gemacht haben, dem ewigen Tod anheimfallen werden. O Heiland, rette die durch dein Blut Erkauften, ist der Schrei meines geängsteten Herzens! Z2.396.1 Teilen

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Ich fürchte um euch und um viele, die sich in ... zur Wahrheit bekennen. Oh, erforscht eifrig eure eigenen Herzen; bereitet euch gründlich auf das Gericht vor. Es schmerzt mich so, wenn ich daran denke, wie viele Kinder von Sabbat haltenden Eltern Leib und Seele durch geheime Laster ruinieren. In eurer Nähe gibt es eine Familie, die ihre üblen Gewohnheiten deutlich an ihren Körpern und Gemütern zur Schau tragen. Diese Kinder befinden sich auf dem direkten Weg zum Verderben. Sie selbst sind verdorben und haben viele andere in diesem Laster unterrichtet. Der älteste Junge ist körperlich und geistig zurückgeblieben, indem er dieser Praktik gehuldigt hat. Das Wenige an Verstand, das ihm verblieben ist, ist von geringer Qualität. Wenn er mit der Ausübung dieses Lasters fortfährt, wird er im Wahnsinn enden. Erliegen erwachsene Kinder diesem Laster, ist es ein schreckliches Übel, das schlimme Folgen haben wird, denn es entnervt den Organismus und schwächt den Verstand. Doch in jenen, die diesem verderblichen Laster frönen, bevor sie herangewachsen sind, machen sich die üblen Auswirkungen deutlicher bemerkbar, und eine Erholung von den Folgen ist nahezu hoffnungslos. Die Gestalt ist schwach und verkümmert, die Muskeln sind schwammig, die Augen werden klein und erscheinen manchmal geschwollen, das Gedächtnis ist unzuverlässig und wie ein Sieb, und die Unfähigkeit, die Gedanken aufs Studium zu konzentrieren, nimmt zu. Z2.397.1 Teilen

Den Eltern dieser Kinder möchte ich sagen: Ihr habt Kinder in die Welt gebracht, die der Gesellschaft nur zum Fluch gereichen. Sie sind unbändig, leidenschaftlich, zänkisch und lasterhaft. Ihr Einfluss auf andere ist verderblich. Sie tragen den Stempel des Charakters ihres Vaters, seiner tierischen Leidenschaften. Sein hastiges, gewalttätiges Temperament, spiegelt sich in ihnen wider. Diese Eltern hätten schon lange aufs Land ziehen sollen und sich selbst und ihre Kinder von der Gesellschaft derer trennen sollen, denen sie keinen Nutzen sondern nur Schaden bringen konnten. Ständige Beschäftigung auf einer Farm hätte sich für diese Kinder als Segen erwiesen, und fortwährende Tätigkeit, soweit ihre Kräfte reichen, würde ihnen weniger Gelegenheit eingeräumt haben, ihren Körper durch Selbstbefriedigung zu beflecken. Es würde verhindert haben, dass sie eine große Anzahl in dieser höllischen Praktik unterwiesen. Arbeit ist ein großer Segen für alle Kinder, besonders aber für jene, deren Sinne von Natur aus zu Laster und Verdorbenheit geneigt sind. Z2.397.2 Teilen

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Diese Kinder haben in ... mehr Kenntnis von Laster verbreitet als alle vereinten Anstrengungen von Predigern und Geschwistern, die sich zur Gottseligkeit bekennen, entgegenwirken können. Viele derer, die von euren Kindern gelernt haben, werden lieber ins Verderben gehen, als ihre Leidenschaften zu beherrschen und aufzuhören, dieser Sünde zu huldigen. Ein Verdorbener kann in kurzer Zeit mehr üblen Samen ausstreuen, als viele in einer ganzen Lebenszeit ausreuten können. Eure Kinder sind ein Sprichwort im Mund der Lästerer der Wahrheit. Dies sind Kinder von Sabbathaltern, aber sie sind schlimmer als die Kinder von Weltmenschen im Allgemeinen. Sie besitzen weniger Bildung und Selbstachtung. Bruder F bereitet dem Werk Gottes keine Ehre. Sein gottloses Wesen und sein Einfluss im Allgemeinen dienen nicht dazu, zu veredeln, sondern alles auf ein niedriges Niveau zu bringen. Gottes Werk ist durch seinen Mangel an Urteil und Bildung in Verruf geraten. Es wäre für das Werk der Wahrheit weit besser gewesen, wenn er seine Familie schon vor langer Zeit zu einem weniger wichtigen Posten entfernt hätte, wo sie einsamer sind und ihr Einfluss weniger empfunden wird. Ihre Kinder haben im Licht der Wahrheit gelebt und haben Vorrechte gehabt wie wenige andere. Sie haben jedoch diese Zeit nicht genutzt, sondern sind immer mehr in Verdorbenheit verhärtet. Wenn sie fortziehen würden, wäre das ein Segen für die Gemeinde und die Gesellschaft und für die ganze Familie. Ständige Beschäftigung auf dem Land würde sich als Segen für den Vater und die Kinder erweisen, wenn sie von den Vorteilen des Landlebens profitieren könnten. Z2.398.1 Teilen

Ich sah, dass für die Familie von Bruder G ein großes Werk getan werden muss. H und I sind in der Sünde der Selbstbefleckung sehr weit gegangen. Dies ist besonders bei H der Fall. Er hat diese Sünde so lange praktiziert, dass sein Verstand in Mitleidenschaft gezogen ist, sein Augenlicht ist geschwächt und er ist Krankheiten ausgesetzt. Satan hat beinahe völlige Kontrolle über das Gemüt dieses armen Jungen; aber seine Eltern erkennen nicht das Übel und seine Folgen. Sein Sinn ist verdorben, sein Gewissen verhärtet, sein moralisches Empfindungsvermögen abgestumpft, und er wird ein williges Opfer für böse Gefährten sein, ihn in Sünde und Verbrechen zu stürzen. Bruder und Schwester G, ich bitte euch, erwacht! Ihr habt das Licht der Gesundheitsreform nicht angenommen und seid ihm nicht gefolgt. Hättet ihr eure Esslust eingeschränkt, wäre euch viel Extraarbeit und Geld erspart geblieben. Und was noch folgenschwerer ist, ihr wäret gesünder und hättet mehr Verstandeskraft, ewige Wahrheiten zu würdigen. Ihr hättet klarere Geistesschärfe, die Beweise der Wahrheit zu erwägen und wäret besser befähigt, andere mit der Hoffnung bekannt zu machen, derer ihr euch erfreut. Eure Ernährung ist nicht von so einfacher und gesunder Qualität, dass sie gutes Blut erzeugen würde. Unsauberes Blut umwölkt mit Sicherheit die moralischen und geistigen Kräfte und weckt und stärkt die niederen Leidenschaften eurer Natur. Keiner von euch kann eine erregende Nahrung gebrauchen, denn dies geschieht nur auf Kosten eurer körperlichen Gesundheit und des Wohlergehens eurer eigenen Seele und der Seelen eurer Kinder. Z2.398.2 Teilen

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Ihr stellt Nahrung auf euren Tisch, welche die Verdauungsorgane belastet, die niederen Leidenschaften erregt und die moralischen und geistigen Fähigkeiten schwächt. Üppige Speisen und Fleischwaren bringen euch keinen Nutzen. Wüsstet ihr, wie das Fleisch beschaffen ist, das ihr esst, könntet ihr die lebenden Tiere sehen, bevor sie geschlachtet werden, um als Nahrung verkauft zu werden, würdet ihr euch mit Abscheu von euren Fleischspeisen abwenden. Die Tiere, deren Fleisch ihr verzehrt, sind oft so krank, dass sie von selbst sterben würden. Doch solange noch Odem in ihnen ist, werden sie getötet und auf den Markt gebracht. Ihr nehmt direkt tödliche Ansteckungsstoffe und Gifte in euren Körper auf, und ihr merkt es nicht. Ihr wollt eurer Esslust frönen. Ihr habt die Lektion zu lernen: „Ihr esset nun oder trinket oder was ihr tut, so tut es alles zu Gottes Ehre.“ 1.Korinther 10,31. Z2.399.1 Teilen

Ich bitte dich um Christi willen, Hand und Herz in Ordnung zu bringen. Lass die Wahrheit himmlischen Ursprungs Leib, Seele und Geist veredeln und heiligen. „Enthaltet euch von fleischlichen Lüsten, welche wider die Seele streiten.“ 1.Petrus 2,11. Bruder G, dein Essen neigt dazu, die niedrigen Triebe zu stärken. Du beherrschst deinen Körper nicht, wie es deine Pflicht wäre, um Heiligkeit in der Furcht Gottes zu wirken. Zuerst musst du mäßig sein, ehe du geduldig sein kannst. Denke daran, dass du deinen Kindern in großem Maße den Stempel deines Charakters aufgeprägt hast. Du musst über dich wachen und nicht so hart, streng und ungeduldig sein. Behandle deine Kinder entschieden, aber doch geduldig, liebevoll und mitfühlend, wie Jesus dich behandelt. Sei vorsichtig mit deinem Tadel. Trage deine Kinder mit Geduld, aber halte sie in Zucht. Dieses Werk hast du sehr vernachlässigt. Du hast sie nicht in rechter Weise korrigiert noch dich selbst beherrscht. Eine große Aufgabe steht dir und deiner Frau bevor. Z2.399.2 Teilen

400

Bruder G, wenn du von Kraft zu Kraft vorangeschritten und dem Licht gefolgt wärest, das dir der Herr gegeben hat, würde er dich jetzt als Werkzeug der Gerechtigkeit benutzt haben. Du hast Talente und Fähigkeiten, du kannst zu Gottes Verherrlichung wirken. Aber du hast dich nicht völlig Gott übergeben. Oh, dass du doch wenigstens jetzt nach Sanftmut und der Gerechtigkeit Christi trachten würdest, dass du am Tage des Zorns des Herrn geborgen wärest! Z2.400.1 Teilen

Mein lieber Bruder, meine liebe Schwester, ihr solltet vereint mit Ausdauer ans Werk gehen, die falsche Erziehung eurer Kinder zu berichtigen. Schwester G ist zu nachgiebig gewesen. Vereint und in Liebe könnt ihr selbst jetzt noch viel erreichen, eure Kinder an eure Herzen zu binden und ihnen den guten und rechten Weg zu weisen. Ihr habt ein Werk zu tun, euer eigenes Herz und euer Haus in Ordnung zu bringen. Ihr solltet harmonisches Handeln anstreben. Der umgestaltende Einfluss des Geistes Gottes kann ein großes Werk für euch beide ausrichten. Er wird eure Herzen und Bemühungen in dem Werk, eure Familien zu reformieren, verbinden. Jedes Klagen, Murren und jede hastige Erregung sollten ein Ende finden. Ihre Auswirkungen schwächen euch beide und zerstören den Einfluss, den ihr ausüben sollt, wenn ihr Erfolg haben wollt, eure Kinder für den Himmel zu erziehen. Z2.400.2 Teilen

401

Satan hält jetzt das Feld besetzt. Eure armen Kinder sind seine Gefangenen. Er beherrscht ihre Sinne und veranlasst sie, sich dem Schlechten zuzuwenden. Ihr moralisches Empfindungsvermögen scheint gelähmt zu sein. Sie haben Selbstbefleckung geübt und sich ihrer Bosheit gerühmt. Solche Jungen sind fähig, eine ganze Nachbarschaft und Umgebung zu vergiften, und ihr lasterhafter Einfluss wird alle gefährden, mit denen sie in der Schule in Kontakt kommen. Eure Kinder sind an Körper und Seele verdorben. Das Laster hat euren älteren Kindern seinen Stempel aufgedrückt. Sie sind sehr mit Sünde befleckt. Die tierischen Neigungen überwiegen, während die moralischen und geistigen Fähigkeiten sehr geschwächt sind. Die niederen Leidenschaften haben durch Übung an Stärke zugenommen, während das Gewissen verhärtet und verletzt ist. Das ist der Einfluss, den das Laster auf die Geisteskräfte ausübt. Diejenigen, die sich dem Werk, ihre eigenen Körper und Gemüter zu ruinieren, hingeben, werden hierbei nicht verweilen. Sie werden schließlich zu Verbrechen aller Art bereit sein, denn ihr Gewissen ist verletzt. Eltern haben nicht zur Hälfte die Verantwortung wahrgenommen, was es heißt, Eltern zu werden. Sie sind lässig in ihrer Pflicht. Sie belehren ihre Kinder nicht über die Sündhaftigkeit dieser gefährlichen und seelenzerstörenden Gewohnheiten. Solange die Eltern nicht erwachen, besteht keine Hoffnung für ihre Kinder. Z2.401.1 Teilen

Ich könnte die Fälle vieler anderer erwähnen, will aber nur noch auf wenige Beispiele zurückgreifen. J ist ein gefährlicher Bursche. Er ist diesem Laster ergeben. Sein Einfluss ist schlecht. Gottes Gnade hat keinen Einfluss auf sein Herz. Er besitzt einen guten Verstand, und sein Vater hat sein Vertrauen darauf gesetzt, ihn dadurch beeinflussen zu können. Aber Geistesstärke allein garantiert keine tugendhafte Überlegenheit. Der Mangel an religiösen Grundsätzen macht ihn von Herzen verdorben und verschlagen in seinem Unrechttun. Sein Einfluss ist überall verderblich. Er ist ungläubig in seinen Grundsätzen und rühmt sich seiner Zweifel. Wenn er mit gleichaltrigen oder jüngeren Gefährten zusammen ist, spricht er schlau über religiöse Dinge und spottet und lacht über die Wahrheit und die Bibel. Diese vorgetäuschte Kenntnis verdirbt Gemüter und veranlasst junge Männer, sich der Wahrheit zu schämen. Solche Kameraden sollten völlig gemieden werden, denn nur das garantiert Sicherheit. Junge Mädchen lieben die Gesellschaft dieser jungen Männer; selbst einige von denen, die sich Christen nennen, bevorzugen eine solche Gesellschaft. Z2.401.2 Teilen

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K ist ein Junge, der umgewandelt werden kann, wenn er korrekten Einflüssen ausgesetzt ist. Er braucht ein rechtes Vorbild. Wenn die Jugendlichen, die sich zu Christo bekennen, ihn in ihrem Leben ehrten, könnten sie einen Einfluss ausüben, der dem verderblichen Einfluss von Jugendlichen, gleich J, entgegenwirken würde. Aber im Allgemeinen besitzen die Jugendlichen nicht mehr Religion als jene, die nie Christi Namen in ihren Mund genommen haben. Sie haben sich nicht von der Ungerechtigkeit getrennt. Ein fescher, intelligenter Bursche wie J kann einen starken Einfluss zum Bösen haben. Würde seine Intelligenz von Tugend und Redlichkeit gekennzeichnet, könnte er machtvoll zum Guten sein; ist sie aber von Verdorbenheit beeinflusst, kann ihr böser Einfluss auf seine Gefährten nicht ermessen werden, und sie wird ihn mit Sicherheit ins Verderben stürzen. Ein guter Verstand, der verdorben ist, schafft ein sehr böses Herz. Ein glänzender Verstand, geheiligt durch den Geist Gottes, übt eine verborgene Macht aus und verbreitet Licht und Reinheit bei allen, mit denen ihr glücklicher Besitzer Umgang pflegt. Z2.402.1 Teilen

Wenn ein Junge mit solchen geistigen Fähigkeiten wie J sein Herz Jesu übergeben würde, gereichte es ihm zum Heil. Durch reine Religion würde sein Verstand in gesunde Bahnen gelenkt. Seine geistigen und moralischen Kräfte würden ins Gleichgewicht gebracht. Sein Gewissen, durch göttliche Gnade erleuchtet, würde schnell und rein den Willen und die Wünsche beherrschen und zu Offenheit und Aufrichtigkeit in jedem Lebensakt führen. Ohne religiöse Grundsätze wird dieser Junge verschlagen, listig und falsch sein und alle vergiften, mit denen er Umgang pflegt. Ich warne alle Jugendlichen, sich vor diesem jungen Mann zu hüten, wenn er damit fortfährt, Religion und die Bibel geringschätzig zu behandeln. In seiner Gesellschaft könnt ihr nicht zu vorsichtig sein. Z2.402.2 Teilen

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Durch Umgang mit jenen Jungen, die keinen rechten Einfluss ausüben, ist auch L verdorben worden. J und K sind kein nützlicher Umgang für ihn, denn er ist leicht in falscher Richtung zu beeinflussen ... ist nicht der rechte Platz für ihn. Seine Gewohnheiten sind nicht rein; er praktiziert Selbstbefriedigung. Aus diesem Grund und wegen seiner Liebe zur Gesellschaft übler Kameraden, werden jene Wünsche, die eine Hilfe zur Entwicklung eines tugendhaften Charakters und zur Sicherung des Himmels notwendig sind, letztendlich geschwächt. Die Jugendlichen, die Unsterblichkeit wünschen, müssen innehalten und sich keinen unreinen Gedanken und keine unsauberen Handlungen erlauben. Unreine Gedanken führen zu unreinen Taten. Wenn Christus der Gegenstand des Nachsinnens ist, werden die Gedanken weit von jedem Gegenstand entfernt sein, der zu unreinen Handlungen führt. Der Verstand wird durch das Verweilen bei erhabenen Gegenständen erstarken. Wenn er dazu erzogen wird, sich in reinen und heiligen Bahnen zu bewegen, wird er gesund und kraftvoll sein. Wenn er herangebildet würde, bei geistlichen Dingen zu verweilen, wird er sich ganz natürlich in dieser Richtung bewegen. Aber diese Hinwendung der Gedanken auf himmlische Dinge kann nicht ohne Glauben an Gott und einen ernsten und demütigen Wunsch nach jener Kraft und Gnade erlangt werden, die in jeder Notlage hinreichend ist. Z2.403.1 Teilen

Reinheit des Lebens und ein Charakter, der nach dem göttlichen Vorbild umgestaltet ist, können nicht ohne ernstes Bemühen und feste Grundsätze erlangt werden. Ein unschlüssiger Mensch wird in der Erlangung christlicher Vollkommenheit nicht erfolgreich sein. Solche werden in der Waage des Heiligtums gewogen und zu leicht erfunden werden. Gleich einem brüllenden Löwen sucht Satan nach seiner Beute. Er wendet seine Tücken bei jedem arglosen Jugendlichen an. Nur in Christo ist Sicherheit. Nur durch seine Gnade kann Satan mit Erfolg zurückgewiesen werden. Satan sagt den Jugendlichen, dass noch Zeit ist, dass sie sich dies eine Mal noch der Sünde und dem Laster hingeben können, und dann nie mehr. Aber dieses eine Nachgeben vergiftet ihr ganzes Leben. Verharrt nicht ein einziges Mal auf verbotenem Grund. In diesen gefahrvollen Tagen des Übels, wo Verführungen zu Laster und Verdorbenheit von allen Seiten kommen, sollte von jedem jungen Menschen der Ruf ernstlich und von Herzen kommend zum Himmel emporsteigen: „Wie wird ein Jüngling seinen Weg unsträflich gehen?“ Mögen seine Ohren offen und sein Herz geneigt sein, der Unterweisung, die in der Antwort liegt, zu gehorchen: „Wenn er sich hält nach deinen Worten.“ Psalm 119,9. Die einzige Sicherheit für den Jugendlichen in diesem Zeitalter der Verdorbenheit ist, sein Vertrauen auf Gott zu setzen. Ohne göttliche Hilfe werden die jungen Menschen unfähig sein, menschliche Leidenschaften und den Appetit zu beherrschen. In Christo ist die Hilfe zu finden, die sie benötigen; doch nur wenige werden sich um diese Hilfe an ihn wenden. Christus sagte, als er auf Erden war: „Ihr wollt nicht zu mir kommen, dass ihr das Leben haben möchtet.“ Johannes 5,40. In Christo können alle überwinden. Ihr könnt mit dem Apostel sagen: „Aber in dem allem überwinden wir weit um deswillen, der uns geliebt hat.“ Römer 8,37. Und wiederum: „sondern ich betäube meinen Leib und zähme ihn.“ 1.Korinther 9,27. Z2.403.2 Teilen

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Ich habe den Fall von Bruder E und seiner Familie ausführlich beschrieben, weil dieser eine Fall eine Illustration des wahren Zustandes vieler Familien ist. Gott wünscht, dass diese Familien dies annehmen möchten, als sei es besonders zu ihrem Nutzen geschrieben. Es gibt viel mehr Fälle, die ich bezeichnen könnte, aber ich habe bereits genug erwähnt. Junge Mädchen sind nicht in selbstverständlicher Weise frei von dem Laster der Selbstbefleckung. Sie praktizieren es, und als Folge wird ihre Konstitution ruiniert. Einige, die gerade erst ins Frauenalter eintreten, stehen in Gefahr von Lähmung des Gehirns. Die moralischen und geistigen Kräfte sind bereits geschwächt und umwölkt, während die tierischen Neigungen die Oberhand haben und Leib und Seele verderben. Die jungen Leute, ob männlich oder weiblich, können keine Christen sein, ehe sie nicht völlig damit aufhören, diesem höllischen, Leib und Seele verderbenden Laster zu frönen. Z2.404.1 Teilen

Viele der Jugendlichen sind eifrige Leser und lesen alles, was ihnen in die Hände kommt. Erregende Liebesromane und unreine Bilder haben einen verderblichen Einfluss. Romane werden von vielen eifrig verschlungen, und als Folge wird ihre Einbildungskraft befleckt. In den Zügen werden oft Photos von nackten Frauen zum Verkauf angeboten. Diese widerwärtigen Bilder werden auch bei Fotografen aufgestellt oder an die Wände solcher gehängt, die sich mit Gravieren beschäftigen. Wir leben in einer Zeit, wo überall Verdorbenheit lauert. Die Augen- und Fleischeslust wird durch Anschauen und Lesen geweckt. Das Gemüt gewinnt Freude daran, Szenen zu betrachten, welche die niederen Leidenschaften anregen. Diese gemeinen Abbildungen, durch befleckte Einbildung betrachtet, verderben die Moral und bereiten getäuschte und betörte Wesen darauf vor, ihren niederen Neigungen freien Lauf zu lassen. Dann folgen Sünden und Vergehen, die Menschen, die nach Gottes Ebenbild geschaffen wurden, auf eine Stufe mit dem Vieh stellen und sie zuletzt in den Untergang führt. Vermeidet Lesen und Anschauen, wodurch unreine Gedanken geweckt werden. Pflegt die moralischen und geistigen Kräfte. Lasst nicht zu, dass diese edlen Kräfte durch viel Lesen, selbst von einfachen Geschichten, geschwächt und verfälscht werden. Ich kenne Personen mit starken Verstandeskräften, die unausgeglichen und teilweise durch Unmäßigkeit im Lesen gelähmt wurden. Z2.404.2 Teilen

405

Ich rufe die Eltern auf, den Lesestoff ihrer Kinder zu kontrollieren. Viel Lesen schadet ihnen nur. Haltet besonders alle Magazine, Illustrierte und Tageszeitungen aus euren Häusern fern, worin es Liebesromane gibt. Es ist für Jugendliche unmöglich, einen gesunden Geist und korrekte religiöse Grundsätze zu besitzen, wenn sie sich nicht am Lesen des Wortes Gottes erfreuen. Dieses Buch enthält die interessanteste Geschichte, zeigt den Weg des Heils durch Christum und ist ihr Führer zu einem höheren und besseren Leben. Sie alle würden es das interessanteste Buch nennen, das sie je gelesen haben, wenn ihre Einbildung nicht durch die erregenden erfundenen Geschichten verdorben worden wäre. Ihr, die ihr darauf wartet, dass euer Herr zum zweiten Mal erscheint, um euren sterblichen Leib zu verwandeln und ihn nach seinem herrlichen Leib zu gestalten, müsst euch zu einer höheren Ebene des Handelns emporschwingen. Ihr müsst von höherer Warte aus wirken als bisher, oder ihr werdet euch nicht unter der Zahl derer befinden, die zur Unsterblichkeit verwandelt werden. Z2.405.1 Teilen

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Bruder M, in Adams Center wurde mir gezeigt, dass du es während deiner Arbeit in unserer Anstalt sehr an einem selbstlosen Geist fehlen ließest. Du übtest nicht den Einfluss aus, wie es sich gebührte. Du hättest dort dein Licht scheinen lassen können; aber du versäumtest es zu tun. Du hast oftmals um deines Vergnügens willen deine Pflicht vernachlässigt. Du hast versäumt, Sorge zu tragen und Verantwortung auf dich zu nehmen. An aktiver Tätigkeit hast du keine Freude gehabt. Du liebst deine Bequemlichkeit. Du und harte Arbeit stimmen nicht überein. Das ist Selbstsucht. Du hast zugelassen, dass das Eigentum der Anstalt verdarb und vernichtet wurde, wo es doch deine Aufgabe war, darüber zu wachen, dass alles erhalten blieb und in Ordnung gehalten wurde. Du hättest größeres Interesse und größere Sorgfalt darüber walten lassen sollen, als wäre es dein Eigentum. Du warst ein untreuer Haushalter. Jedes Mal, wenn du dir Vergnügen erlaubtest, wie Krocketspiel oder Ähnliches, benutztest du die Zeit, wofür du bezahlt wurdest und die dir nicht gehörte. Ebenso hättest du dir das Geld aneignen können, das du nicht verdient hattest, es aber für dich verwendetest. Z2.406.1 Teilen

Die Brüder Loughborough, Andrews, Aldrich und andere kannten dich nicht. Sie schätzten dich zu hoch ein. Du konntest die Position nicht ausfüllen, zu der du angestellt wurdest. Sie irrten in ihrem Urteil, als sie dir ein so hohes Gehalt für deine Arbeit zahlten. Du verdientest das Geld nicht, das du in Empfang nahmst. Du warst sehr langsam und es mangelte dir sehr an Tatkraft. Du hattest nicht genug Interesse und Aufmerksamkeit, zu sehen und zu handeln, und alles wurde durch dich sehr vernachlässigt. Z2.406.2 Teilen

Mein Bruder, du bist weit von Gott entfernt. Du befindest dich in einem rückfälligen Zustand. Du besitzt keinen edlen moralischen Mut. Du gibst deinen persönlichen Wünschen nach, anstatt Selbstverleugnung zu üben. Indem du dem Glück nachjagst, hast du dich an Vergnügungsstätten begeben, die Gott nicht billigt. Dadurch hast du deine eigene Seele geschwächt. Mein Bruder, du hast viel zu lernen. Du gibst der Esslust nach und nimmst mehr Nahrung zu dir, als dein Körper in gutes Blut umwandeln kann. Es ist Sünde, unmäßig in der Quantität der Nahrung zu sein, wie es Sünde ist, es an Qualität fehlen zu lassen. Viele denken, wenn sie kein Fleisch und andere schädliche Dinge essen, dass sie dann von einfachen Speisen so viel essen können, wie viel sie nur hinunterbringen. Dies ist ein Fehler. Viele bekenntliche Gesundheitsreformer sind nichts weniger als Schlemmer. Sie legen den Verdauungsorganen eine solche Last auf, dass die Lebenskraft in dem Bemühen erschöpft wird, sich ihrer zu entledigen. Unmäßigkeit im Essen hat auch einen niederdrückenden Einfluss auf den Geist, denn die Gehirnnerven büßen ihre Kraft ein, um den Magen in seiner Arbeit zu unterstützen. Überessen, selbst mit einfacher Nahrung, betäubt die empfindlichen Nerven des Gehirns und schwächt ihre Vitalität. Überessen hat schlimmere Auswirkungen auf den Organismus als Überarbeiten. Die Seelenkräfte werden wirkungsvoller durch unmäßiges Essen lahm gelegt als durch Unmäßigkeit in der Arbeit. Z2.406.3 Teilen

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Die Verdauungsorgane sollten niemals mit einer Quantität oder Qualität von Nahrung belastet werden, die dem Organismus Extraarbeit abfordern. Alles, was dem Magen über das Maß hinaus zugeführt wird, was der Organismus in gutes Blut umwandeln kann, blockiert den Mechanismus; denn es kann weder in Fleisch noch in Blut umgewandelt werden. Es belastet die Leber und führt einen krankhaften Zustand herbei. Der Magen ist überlastet in seinem Bemühen, mit dem Nahrungsangebot fertig zu werden. Dann macht sich ein Schwächegefühl bemerkbar, das als Hunger ausgelegt wird. Ohne den Verdauungsorganen Zeit zur Ruhe von ihrer schweren Arbeit zu gönnen und neue Kräfte zu sammeln, wird dem Magen eine andere unmäßige Menge an Nahrung aufgebürdet, um die übermüdete Mechanik wieder in Bewegung zu setzen. Der Körper wird schlechter durch eine zu große Menge an Nahrung von rechter Qualität ernährt, als durch eine mäßige Menge, die zu regelmäßigen Zeiten eingenommen wird. Z2.407.1 Teilen

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Mein Bruder, dein Gehirn ist gelähmt. Jemand, der eine solch große Menge an Nahrung zu sich nimmt wie du, sollte körperlich tätig sein. Bewegung ist für die Verdauung wichtig und für einen gesunden Zustand von Körper und Geist. Du brauchst körperliche Bewegung. Du bewegst dich und arbeitest, als wärst du aus Holz, als besäßest du keine Elastizität. Du brauchst gesunde, aktive körperliche Übung. Das wird den Verstand beleben. Weder Studium noch schwere körperliche Anstrengung sollten unmittelbar nach einer reichlichen Mahlzeit vorgenommen werden, denn das wäre eine Übertretung der Naturgesetze. Unmittelbar nach dem Essen wird die Nervenkraft sehr in Anspruch genommen. Die Kräfte des Gehirns werden in aktive Tätigkeit versetzt, um den Magen zu unterstützen. Werden Geist oder Körper nach dem Essen schwer in Anspruch genommen, wird der Verdauungsvorgang behindert. Die Lebenskraft des Systems, die an der einen Stelle benötigt wird, wird an anderer Stelle eingesetzt. Z2.408.1 Teilen

Du solltest Mäßigkeit in allen Dingen üben. Pflege die höheren Geisteskräfte, dann werden die tierischen Neigungen weniger stark zunehmen. Es ist dir unmöglich, an geistlicher Stärke zuzunehmen, solange die Esslust und die Leidenschaften nicht unter völliger Kontrolle gehalten werden. Der inspirierte Apostel sagt: „... sondern ich betäube meinen Leib und zähme ihn, dass ich nicht den andern predige, und selbst verwerflich werde.“ 1.Korinther 9,27. Z2.408.2 Teilen

Mein Bruder, erwache, ich bitte dich, und lass das Wirken des Geistes Gottes nicht nur die Oberfläche berühren, sondern lass es in die Tiefe gehen und die tiefen Ursprünge einer jeden Handlung erreichen. Grundsatz wird benötigt, fester Grundsatz, und lebendige Tätigkeit sowohl in geistlichen wie in irdischen Angelegenheiten. Deinen Bemühungen mangelt es an Ernsthaftigkeit. Oh, wie vielen fehlt es an geistlicher Gesinnung, weil sie ihren Appetit nicht beherrschen wollen! Die Kraft der Gehirnnerven ist durch Überessen geschwächt und beinahe gelähmt. Wenn solche Personen am Sabbat zum Hause Gottes gehen, können sie ihre Augen kaum offen halten. Die ernstesten Aufrufe verfehlen ihren schwerfälligen, empfindungslosen Verstand zu wecken. Die Wahrheit mag mit tiefem Gefühl vorgeführt werden, aber sie erweckt nicht das moralische Empfindungsvermögen noch erleuchtet sie das Verständnis. Haben solche daran gedacht, Gott in allen Dingen zu verherrlichen? Z2.408.3 Teilen

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Es ist unmöglich einen klaren Blick für ewige Dinge zu haben, bis die Gedanken erzogen werden, bei erhabenen Themen zu verweilen. Alle Leidenschaften müssen den moralischen Kräften völlig unterworfen werden. Wenn Männer und Frauen vorgeben, starken Glauben und geistliche Gesinnung zu besitzen, weiß ich, dass ihr Bekenntnis falsch ist, wenn sie nicht ihre Leidenschaften unter Kontrolle haben. Gott fordert dies. Der Grund, weshalb so viel geistliche Finsternis vorherrscht, liegt darin, dass der Geist zufrieden ist, auf niedrigem Niveau zu beharren und nicht emporgelenkt wird, um sich in reinen, heiligen und himmlischen Bahnen zu bewegen. Z2.409.1 Teilen

Betreffs deiner Familie sah ich, Bruder M, dass du nicht glücklich bist. Deine Frau ist enttäuscht worden und du bist enttäuscht worden. Deine Frau erwartete, in dir einen edleren, gebildeteren Menschen zu finden. Sie ist sehr unglücklich gewesen. Sie besitzt einen beachtlichen Stolz. Ihre Familie mütterlicherseits besitzt natürliche Gewissenhaftigkeit, ist aber stolz und aristokratisch. Sie hat von diesen Wesenszügen viel mitbekommen. Sie ist nicht gefühlvoll. Es ist nicht natürlich für sie, jemand entgegenzukommen und Zuneigung zu zeigen. Offenbarung von Zuneigung zwischen Ehemann und Ehefrau betrachtet sie als Schwäche und kindisch. Sie hat gefühlt, dass, würde sie Zuneigung ermutigen, es nicht durch reine, erhabene Liebe beantwortet werden würde, sondern mit Leidenschaft. Diese würde dadurch gestärkt, aber nicht edle, tiefe, heilige Liebe. Z2.409.2 Teilen

Deine Frau sollte starke Anstrengungen machen, aus ihrer zurückgezogenen, würdevollen Reserviertheit herauszukommen und Einfachheit in all ihren Handlungen heranzubilden. Wenn du höhere Fähigkeiten in dir weckst und sie durch Übung stärkst, wirst du besser die Wünsche von Frauen verstehen. Du wirst dann begreifen, dass sich die Seele nach einer höheren, reineren Liebe sehnt, anstatt nach niedriger, tierischer Leidenschaft. Durch Ermutigung und Übung sind diese Leidenschaften in dir erstarkt. Wenn du jetzt in der Furcht Gottes deinen Körper beherrschst und deine Frau mit reiner, veredelter Liebe zu begegnen suchst, wirst du den Wünschen ihrer Natur entgegenkommen. Ziehe sie an dein Herz, schätze sie hoch. Z2.409.3 Teilen

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Du hast dich über deine Frau erhaben gefühlt. Du hast keine Selbsterkenntnis. Deine eigene religiöse Erfahrung und deinen Fortschritt im geistlichen Leben hast du sehr hoch eingeschätzt. Dies ist für deine Frau ein Hindernis anstatt eine Hilfe gewesen. Sie fürchtete um dich, dass du dich nicht selbst erkennen und zu rasch vorangehen möchtest. Eure Verbindung war nicht glücklich. Ihr habt nicht zueinander gepasst. Deine Frau ist von Natur aus schüchtern, furchtsam und in sich zurückgezogen. Du hast kein Verständnis für sie. Sie zögert und wagt nicht voranzugehen, aus Furcht vor Übereilung. Sie benötigt Selbstvertrauen und mehr Unabhängigkeit. Z2.410.1 Teilen

Bruder M, du hast versäumt, das Vertrauen deiner Frau in dich zu ermutigen. Dir mangelt es an Höflichkeit und an ständiger, liebevoller Aufmerksamkeit ihr gegenüber. Manchmal zeigst du Liebe, aber es ist eine selbstsüchtige Liebe. Die Liebe ist bei dir kein Prinzip, das tief geht und dein ganzes Verhalten bestimmt. Es ist keine selbstlose Liebe, die eine fortwährende Fürsorglichkeit garantiert und den Wunsch hegt, sie in deiner Nähe zu haben und die ihr zeigt, dass du ihre Gesellschaft allen andern vorziehst. Du hast dein eigenes Vergnügen gesucht, sie allein daheim zurückgelassen, oft sehr traurig. Du hast dich so verhalten, ehe du an diesen Ort gezogen bist und handelst auch jetzt noch so, nur weniger oft, weil es dir an Gelegenheiten oder Ausreden fehlt. Z2.410.2 Teilen

Deine Frau würde dich niemals wissen lassen, dass sie deine Unzulänglichkeiten erkannt hat. Sie fürchtet sich vor dir. Hättest du wahre Liebe offenbart, eine Liebe, wie ihre Natur sie erfordert, hätte sie Widerhall in ihrem Herzen gefunden. Du bist zu kalt und steif. Du hast manchmal Zuneigung gezeigt, aber sie hat keine Gegenliebe in deiner Frau geweckt, weil du nicht höflich und aufmerksam ihr gegenüber gewesen bist und nicht freundlich bemüht warst, sie glücklich zu machen. Du hast dich zu oft frei gefühlt, nur deinem eigenen Vergnügen nachzugehen, ohne auch nur im Geringsten an ihr Vergnügen oder Glücklichsein zu denken. Z2.410.3 Teilen

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Wahre, reine Liebe ist ein kostbares Gut. Sie ist himmlisch in ihrem Einfluss. Sie ist tief und ausdauernd. Sie ist nicht sprunghaft und offenbart sich nicht nur dann und wann. Sie ist keine selbstsüchtige Leidenschaft. Sie trägt Frucht. Sie wird dich veranlassen, dich fortwährend zu bemühen, deine Frau glücklich zu machen. Wenn du diese Liebe besitzt, wird es für dich ganz natürlich sein, diese Anstrengung zu machen. Es wird nicht den Anschein haben, etwas Erzwungenes zu sein. Wenn du fortgehst, um einen Spaziergang zu machen oder einer Versammlung beizuwohnen, wird es das Natürlichste auf der Welt sein, deine Frau zu bitten, dich zu begleiten und sie mit deiner Gesellschaft zu beglücken. Du betrachtest ihre geistlichen Errungenschaften als den deinen unterlegen. Ich sah jedoch, dass Gott ihre Geisteshaltung höher einschätzt als die deinige. Du bist deiner Frau nicht würdig. Sie ist zu gut für dich. Sie ist eine zerbrechliche, zarte Pflanze. Sie braucht zärtliche Fürsorge. Sie hegt den ernstlichen Wunsch, Gottes Willen zu tun. Aber sie besitzt Stolz, ist schüchtern und schreckt vor Tadel zurück. Es ist ihr Tod, Gegenstand von Beobachtung und Bemerkung zu sein. Liebe, ehre und hege deine Frau in Erfüllung des Eheschwurs, und sie wird aus ihrer zurückgezogenen, schüchternen Haltung herausfinden, die ihrer Natur entspricht. Z2.411.1 Teilen

Wenn eine Frau erkennt, dass sie von ihrem Ehemann geschätzt wird und ihm kostbar ist, nicht nur wegen ihrer Brauchbarkeit und Eignung im häuslichen Leben, sondern weil sie ein Teil von ihm selbst ist — dann wird sie seine Zuneigung erwidern und die Liebe widerstrahlen, die ihr zuteil wird. Mache deine Frau zum Gegenstand deiner besonderen und herzlichen Aufmerksamkeit. Wenn du empfindest, wie Gott es von dir verlangt, dann wirst du dir ohne die Gegenwart deiner Frau verloren vorkommen. Du denkst, es sei nicht wert, ihr Vertrauen zu besitzen; aber es wird eher Frucht tragen als der Glaube, den du besitzt. Z2.411.2 Teilen

Bruder M, du hast kein Verständnis für das Herz einer Frau. Du schlussfolgerst nicht von Ursache auf Wirkung. Du weißt, dass deine Frau nicht so froh und glücklich ist, wie du sie gerne sehen möchtest. Doch du forschst nicht nach der Ursache. Du analisierst nicht dein eigenes Verhalten, ob die Schwierigkeit nicht bei dir liegt. Liebe deine Frau. Sie hungert nach tiefer, wahrer, erhebender Liebe. Liefere ihr sichtbare Beweise, dass ihre Sorge und ihr Interesse um dich, die sie durch Aufmerksamkeit um deine Bequemlichkeit zeigt, geschätzt und erwidert wird. Frage sie nach ihrer Meinung und trachte nach ihrer Zustimmung in allem, was du unternimmst. Respektiere ihr Urteil. Empfinde nicht, dass du alles weißt, was des Wissens wert ist. Z2.411.3 Teilen

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Ein Heim, in dem Liebe herrscht, wo Liebe in Worten, im Blick und in Taten zum Ausdruck kommt, ist ein Ort, wo Engel gern ihre Gegenwart offenbaren. Sie erhellen die Szene mit Lichtstrahlen der Herrlichkeit. Da werden die häuslichen Pflichten als angenehm empfunden. Unter solchen Gegebenheiten werden die Pflichten des Lebens deiner Frau nicht unangenehm sein. Sie wird sie mit einem freudigen Geist verrichten und wird allen in ihrer Umgebung wie ein Sonnenstrahl sein und in ihrem Herzen den Herrn preisen. Augenblicklich fühlt sie, dass sie nicht die Zuneigung deines Herzens besitzt. Du hast ihr Ursache gegeben, so zu fühlen. Du erfüllst die notwendigen Pflichten als Haupt der Familie, aber da ist ein Mangel vorhanden. Da besteht ein ernster Mangel am köstlichen Einfluss der Liebe, der zu freundlicher Aufmerksamkeit führt. Liebe sollte sichtbar werden im Blick und Verhalten und aus dem Ton der Stimme herausgehört werden. Z2.412.1 Teilen

Deine Frau wagt nicht, dir ihr Herz zu öffnen, denn sobald sie einen Gedanken äußert, der nicht mit deinen Ansichten übereinstimmt, weist du sie zurück. Du sprichst so hart, dass sie keinen Mut hat, noch ein weiteres Wort zu sagen. Ihr seid nicht im Herzen eins. Du zeigst dich über sie erhaben und beträgst dich so, als sei ihr Urteil und ihre Meinung von keinerlei Bedeutung. Du bist der Meinung, dass deine geistlichen Erkenntnisse den ihren weit überlegen sind. Mein Bruder, du erkennst dich selbst nicht. Gott schaut aufs Herz, nicht auf Worte oder ein Bekenntnis. Äußerlichkeiten haben bei Gott kein Gewicht wie bei Menschen. Gott schätzt ein demütiges Herz und einen zerschlagenen Geist. Unser Heiland ist mit den Lebenskämpfen einer jeden Seele bekannt. Er urteilt nicht nach dem Schein, sondern gerecht. Z2.412.2 Teilen

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Du besitzt einen strengen Geist. Wenn du eine Stellung einnimmst, erwägst du die Sache nicht vernünftig und ziehst nicht in Betracht, welche Auswirkungen es haben wird, wenn du bei deinen Ansichten beharrst und sie auf unabhängige Art und Weise in deine Gebete und deine Gespräche einflichst, obwohl du weißt, dass deine Frau nicht gleicher Ansicht ist. Anstatt die Gefühle deiner Frau zu respektieren und freundlich jene Gegenstände zu vermeiden, in denen ihr nicht übereinstimmt, wie ein Mann von Bildung und wahrer Erziehung es tun würde, beharrst du bei strittigen Punkten und bringst deine Meinung starrköpfig zum Ausdruck, ohne Rücksicht auf irgendjemand. Du glaubst, andere hätten nicht das Recht, anderer Ansicht zu sein als du. Diese Früchte wachsen nicht auf einem christlichen Baum. Z2.413.1 Teilen

Was Schwester N betrifft, hast du die Sache nicht im rechten Licht gesehen. Wenn sie in Beantwortung der Gebete von dir oder anderen geheilt worden wäre, hätte sich dies als Verderben für mehr als zwei oder drei von euch erwiesen. Ein weiser Gott führte die Oberaufsicht. Er las die Beweggründe und Absichten des Herzens. Z2.413.2 Teilen

Deine Frau hat ebenso viel Recht auf eine eigene Meinung wie du. Ihr Eheverhältnis zerstört nicht ihre Identität. Sie trägt eine persönliche Verantwortung. Du wirst dich nicht frei fühlen, bis du den Weg für sie freigibst und ihr gegenüber einen lieblicheren, Christo ähnlichen Geist der Nachsicht offenbarst und andere in dem Licht betrachtest, in dem du selbst betrachtet werden möchtest. Du hast noch zu lernen: „Nichts tut durch Zank oder eitle Ehre; sondern durch Demut achte einer den andern höher denn sich selbst.“ Philipper 2,3. „Die brüderliche Liebe untereinander sei herzlich. Einer komme dem andern mit Ehrerbietung zuvor. Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brünstig im Geiste. Schicket euch in die Zeit.“ Römer 12,10.11. Z2.413.3 Teilen

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