Portrait von Ellen White
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Die Verantwortung der Prediger
Die Verantwortung der Prediger
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Auf den Wächtern ruht eine feierliche Verantwortung. Wie sorgfältig sollten sie vorgehen, um das Wort Gottes recht zu verstehen und auszulegen! „Selig ist, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und behalten, was darin geschrieben ist.“ Offenbarung 1,3. Der Prophet Hesekiel sagt: „Und des Herrn Wort geschah zu mir und sprach: Du Menschenkind, predige den Kindern deines Volks und sprich zu ihnen: Wenn ich ein Schwert über das Land führen würde, und das Volk im Lande nähme einen Mann unter ihnen und machten ihn zu ihrem Wächter, und er sähe das Schwert kommen über das Land und bliese die Drommete und warnte das Volk, — wer nun der Drommete Hall hörte und wollte sich nicht warnen lassen, und das Schwert käme und nähme ihn weg: desselben Blut sei auf seinem Kopf; denn er hat der Drommete Hall gehört und hat sich dennoch nicht warnen lassen; darum sei sein Blut auf ihm. Wer sich aber warnen läßt, der wird sein Leben davonbringen. Wo aber der Wächter sähe das Schwert kommen und die Drommete nicht bliese noch sein Volk warnte, und das Schwert käme und nähme etliche weg: dieselben würden wohl um ihrer Sünde willen weggenommen; aber ihr Blut will ich von des Wächters Hand fordern. Und nun, du Menschenkind, ich habe dich zu einem Wächter gesetzt über das Haus Israel, wenn du etwas aus meinem Munde hörst, dass du sie von meinetwegen warnen sollst. Wenn ich nun zu dem Gottlosen sage: Du Gottloser musst des Todes sterben! und du sagst ihm solches nicht, dass sich der Gottlose warnen lasse von seinem Wesen, so wird wohl der Gottlose um seines gottlosen Wesens willen sterben, aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. Warnest du aber den Gottlosen vor seinem Wesen, dass er sich davon bekehre, und er will sich nicht von seinem Wesen bekehren, so wird er um seiner Sünde willen sterben, und du hast deine Seele errettet.“ Hesekiel 33,1-9. Z5.22.3 Teilen

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Die Verantwortlichkeit der heutigen Wächter ist weit größer als zurzeit der Propheten, weil wir uns helleren Lichtes und größerer Vorrechte und Gelegenheiten erfreuen als sie. Es gehört zur Pflicht des Predigers, jeden Menschen mit aller Sanftmut und Weisheit zu warnen und zu unterweisen. Er darf sich nicht den Gewohnheiten der Welt anpassen. Als Gottes Diener muss er für den Glauben kämpfen, der einmal den Heiligen anvertraut worden ist. Satan ist fortwährend bemüht, die Festungen niederzureißen, die ihn daran hindern, zu Seelen Zugang zu finden. Während unsere Prediger nicht mehr geistlich gesinnt und während sie nicht eng mit Gott verbunden sind, gewinnt der Feind große Vorteile, und der Herr hält die Wächter für seinen Erfolg verantwortlich. Z5.23.1 Teilen

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Ich möchte jetzt vor allen, die sich zu dieser Konferenz hier versammeln, meine warnende Stimme erheben. Das Ende aller Dinge steht vor der Tür. Meine Geschwister, Prediger und Laienglieder, es wurde mir gezeigt, dass ihr jetzt anders arbeiten müßt als bisher. Stolz, Eifersucht, Aufgeblasenheit und unheilige Unabhängigkeit haben eure Tätigkeit entstellt. Wenn Männer Satan gestatten, ihnen zu schmeicheln und sie zu erhöhen, kann der Herr wenig für sie und durch sie verrichten. Zu welch unermeßlicher Demütigung ließ sich der Menschensohn herab, um die Menschheit emporzuheben! Gottes Arbeiter — nicht nur die Prediger, sondern auch das Volk — benötigen die Sanftmut und Demut Christi, wenn sie ihren Mitmenschen nützen wollen. Als Gott erniedrigte sich unser Erlöser, als er die menschliche Natur annahm. Ja, er erniedrigte sich noch mehr. „Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.“ Philipper 2,8. Könnte ich doch Worte finden, euch diese Gedanken nahezubringen! Möchte doch der Vorhang beiseite gezogen werden, dass ihr die Ursache eurer geistlichen Schwäche erkennen könntet! Könntet ihr doch den reichen Vorrat an Gnade und Macht erkennen, der euch zur Verfügung steht! Die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten, sollen satt werden. Wir müssen größeren Glauben üben, Gott um alle benötigten Segnungen zu bitten. Wir müssen kämpfen, ringen, zur engen Pforte einzugehen. Z5.24.1 Teilen

Christus sagt: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“ Matthäus 11,28.29. Ich bezeuge euch, meine lieben Geschwister und Prediger, ja dem ganzen Volk, dass ihr diese Lektion noch nicht gelernt habt. Christus erduldete Schande, Seelenschmerz und den bitteren Tod für uns. „Ein jeglicher sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war.“ Philipper 2,5. Ertragt Vorwurf und Beschimpfung ohne Rachegedanken, ohne Vergeltung zu üben. Jesus starb, nicht nur um uns zu versöhnen, sondern auch um uns ein Vorbild zu hinterlassen. Welch wundersame Herabneigung! Welch unvergleichliche Liebe! Könnt ihr, wenn ihr den Lebensfürsten am Kreuz erblickt, Selbstsucht hegen? Könnt ihr dann noch Haß und Rache üben? Z5.24.2 Teilen

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Laßt den stolzen Geist sich in Demut niederbeugen. Laßt das harte Herz doch zerbrechen. Pflegt, bemitleidet und erhöht nicht länger das eigene Ich. Schaut, o schaut auf ihn, den unsere Sünden durchbohrt haben! Seht, wie er Schritt für Schritt den niederen Weg der Demut geht, um uns emporzuheben, wie er sich zu den tiefsten Tiefen herabläßt, um uns zu retten, die wir durch Sünde gefallen sind. Wie können wir nur so gleichgültig, so kalt, so förmlich, so stolz und so selbstgenügsam sein? Z5.25.1 Teilen

Wer von uns folgt getreulich dem Vorbild? Wer von uns hat den Kampf gegen den Stolz des Herzens begonnen und fortgeführt? Wer hat allen Ernstes mit der Selbstsucht gekämpft, bis sie nicht länger mehr im Herzen wohnt und sich im Leben offenbart? Wollte Gott, dass die uns erteilten Lektionen angesichts des Kreuzes Christi und der sich erfüllenden Zeichen des nahenden Gerichts unsere Herzen so beeindrucken möchten, dass wir demütiger, selbstverleugnender, freundlicher zueinander, weniger egozentrisch, weniger kritisch und williger werden möchten, einer des andern Last zu tragen, als es bis heute der Fall gewesen ist Z5.25.2 Teilen

Es wurde mir gezeigt, dass wir als Volk uns von der Einfachheit des Glaubens und der Reinheit des Evangeliums immer mehr entfernen. Viele befinden sich in großer Gefahr. Wenn sie sich nicht ändern, werden sie als fruchtlose Reben vom Weinstock entfernt. Geschwister, es wurde mir gezeigt, dass wir an der Schwelle zur ewigen Welt stehen. Wir müssen jetzt bei jedem Schritt Siege davontragen. Jede gute Tat ist ein Same, der Frucht zum ewigen Leben trägt. Jeder errungene Erfolg bringt uns eine Sprosse höher auf der Leiter des Fortschritts und verleiht uns geistliche Kraft für neue Siege. Jede richtige Handlung bereitet den Weg, sie zu wiederholen. Z5.25.3 Teilen

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Einige sind am Ende ihrer Gnadenzeit angelangt. Steht es gut um sie? Sind sie für das ewige Leben geschickt? Wird ihr Bericht nicht ungenutzte Gelegenheiten, vernachlässigte Vorrechte, ein Leben der Selbstsucht und der Weltlichkeit, das keine Frucht zur Verherrlichung Gottes gebracht hat, aufweisen? Und wie viel des Werkes, das der Meister uns auftrug, blieb ungetan? Überall um uns her gibt es Seelen, die gewarnt werden müssen. Aber wie oft wurde die Zeit damit zugebracht, dem eigenen Ich zu dienen! Seelen starben ungewarnt und ungerettet; und dieser Bericht kam vor Gott. Z5.26.1 Teilen

Immer noch hegt der Herr Absichten der Barmherzigkeit mit uns. Es ist noch Raum zur Buße. Wir können Geliebte Gottes werden. Ich bitte euch, die ihr das Erscheinen unseres Herrn in weite Ferne gerückt habt, dass ihr sofort damit beginnt, die Zeit auszukaufen. Studiert Gottes Wort. Benutzt alle diese Versammlung, einen Bund mit Gott zu schließen, jedes leichtfertige, unnütze Geschwätz und alles wertlose, unwichtige Lesen aufzugeben. Versprecht Gott, dass ihr im kommenden Jahr die Bibel mit Fleiß und Andacht studieren werdet, damit ihr imstande seid, mit Sanftmut und Furcht jedermann, der euch fragt, Grund der Hoffnung zu geben, die ihr hegt. Wollt ihr nicht ohne zu zögern eure Herzen vor Gott demütigen und euer Abweichen bereuen? Z5.26.2 Teilen

Niemand sollte auf den Gedanken kommen, dass ich je ein deutliches Zeugnis, das ich bestimmten Personen oder dem ganzen Volk erteilt habe, bereue oder es zurücknehme. Wenn ich geirrt habe, dann darin, dass ich die Sünde nicht entschlossener und strenger getadelt habe. Einige der Brüder haben die Verantwortung auf sich genommen, mein Werk zu kritisieren und einen leichteren Weg vorzuschlagen, Verkehrtheit zu korrigieren. Diesen Personen möchte ich sagen: Ich gehe Gottes Weg und nicht euren. Was ich durch Zeugnis oder Tadel gesagt oder geschrieben habe, ist nicht zu deutlich ausgedrückt worden. Z5.26.3 Teilen

Gott hat mir mein Werk aufgetragen. Ich muss ihm im Gericht begegnen. Diejenigen, die ihren eigenen Weg gewählt haben, die sich gegen die klaren Zeugnisse, die ihnen gegeben wurden, empört haben und die noch versuchten, den Glauben anderer an die Zeugnisse zu erschüttern, müssen sich vor Gott verantworten. Ich nehme nichts zurück. Ich schwäche nichts ab, um ihren Ideen entgegenzukommen oder ihre Charakterfehler zu entschuldigen. Ich habe nicht so deutlich gesprochen, wie es der Fall erfordert hätte. Diejenigen, die in irgendeiner Weise versuchten, die Kraft der starken Verweise abzuschwächen, die Gott mir in den Mund legte, müssen ihrem Tun im Gericht begegnen. Z5.26.4 Teilen

27

Während ich in den letzten Wochen dem Tod ins Auge sah, stand mir die Ewigkeit sehr nahe. Wenn es dem Herrn gefällt, mir aus meinem gegenwärtigen Zustand der Schwäche aufzuhelfen, hoffe ich, durch die Gnade und Kraft von oben, treu die Worte wiederzugeben, die mir der Herr in den Mund legt. In meinem ganzen Leben ist es mir sehr schwer gefallen, die Gefühle anderer zu verletzen oder ihren Selbstbetrug zu zerstören, wenn ich ihnen die Zeugnisse übermittelte, die Gott mir für sie gab. Es ist gegen meine Natur. Es bereitet mir große Pein und viele schlaflose Nächte. Jenen, die mich getadelt und mir in ihrem menschlichen Urteil einen Weg vorgeschlagen haben, der ihnen klüger erscheint, wiederhole ich: Ich akzeptiere euer Bemühen nicht. Überlaßt mich Gott und seiner Belehrung. Ich will des Herrn Worte annehmen und sie dem Volk vermitteln. Ich erwarte nicht, dass alle den Tadel annehmen und ihr Leben reformieren. Aber trotzdem muss ich meine Pflicht erfüllen. Ich möchte demütig vor Gott wandeln und meiner Aufgabe für Zeit und Ewigkeit nachkommen. Z5.27.1 Teilen

Gott hat meinen Brüdern nicht das Werk aufgetragen, das er mir übergeben hat. Es wurde behauptet, dass meine Art und Weise zu tadeln andere veranlaßt hat, scharf, kritisch und streng vorzugehen. Ist es so, dann müssen sie sich dafür vor dem Herrn verantworten. Wenn andere eine Verantwortlichkeit auf sich nehmen, die der Herr ihnen nicht aufgetragen hat; wenn sie die Unterweisungen mißachten, die er immer wieder durch das geringe Werkzeug seiner Wahl, freundlich, geduldig und nachsichtig zu sein, gegeben hat, — dann sind sie allein für die Folgen verantwortlich. Mit sorgenbeladenem Herzen habe ich meine unliebsame Pflicht gegenüber meinen liebsten Freunden, ja selbst meinem Ehemann, erfüllt und nicht gewagt, mich zu schonen und Tadel zurückzuhalten. Und ich werde nicht weniger treu sein, andere zu warnen, sie gehorchen oder lassen es. Wenn ich zum Volk rede, sage ich vieles, was ich mir nicht vorgenommen habe. Oftmals kommt der Geist des Herrn über mich. Es scheint mir, als stünde ich außerhalb meiner selbst. Das Leben und der Charakter verschiedener Personen stehen mir klar vor Augen. Ich sehe ihre Verirrungen und ihre Gefahr und fühle mich gezwungen auszusprechen, was ich sehe. Ich wage nicht, dem Geist Gottes zu widerstehen. Z5.27.2 Teilen

28

Ich weiß, dass einigen meine Zeugnisse nicht gefallen. Sie entsprechen nicht ihren stolzen, ungeheiligten Herzen. Immer schmerzlicher empfinde ich den Verlust, den unser Volk erleidet, weil es versäumt, das Licht, das Gott ihm sendet, anzunehmen und zu befolgen. Meine jungen Brüder im Predigtamt, ich bitte euch, mehr über eure feierliche Verantwortung nachzudenken. Wenn ihr euch Gott weiht, könnt ihr in der Gemeinde und in der Welt einen machtvollen Einfluß zum Guten ausüben. Aber euch mangelt von Herzen kommende Frömmigkeit und Weihe. Gott hat euch gesandt, sowohl durch eure guten Werke als auch durch eure Worte und Theorien ein Licht für die Welt zu sein. Aber viele von euch können mit den törichten Jungfrauen verglichen werden, die kein Öl in ihren Lampen hatten. Z5.28.1 Teilen

Meine Brüder, beachtet den Tadel und den Rat des Treuen Zeugen, und Gott wird für euch und mit euch wirken. Eure Feinde mögen stark und entschlossen sein. Aber jemand, der stärker und mächtiger ist als sie, ist euer Helfer. Laßt das Licht scheinen, und es wird sein Werk verrichten. Der Herr der Heerscharen ist mit uns. Der Gott Jakobs ist unsere Zuflucht. Z5.28.2 Teilen

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[Verlesen in College Hall, Dezember 1881, vor den Abgeordneten der Konferenz und den Leitern des Review and Herald, des Sanatoriums und der Schule.] Z5.29.1 Teilen

Es besteht die Gefahr, dass unsere Missionsschule sich von ihrem ursprünglichen Zweck abwendet. Gott hat seine Absicht deutlich kundgetan. Er wünschte, dass unser Volk eine Gelegenheit haben sollte, sich in wissenschaftlichen Zweigen auszubilden und gleichzeitig mit den Anforderungen seines Wortes bekannt zu werden. Die biblischen Themen sollten behandelt werden. Das Studium der Schrift muss in unserem Erziehungssystem den ersten Platz einnehmen. Aus großen Entfernungen werden Studenten in unsere Schule in Battle Creek gesandt, und zwar genau zu dem Zweck, um dort Unterweisung über biblische Themen zu erhalten. Aber seit ein oder zwei Jahren besteht die Tendenz, unsere Schule nach dem Muster anderer Lehranstalten auszurichten. Wenn dies geschieht, können wir Eltern nicht ermutigen, ihre Kinder auf unsere Schule in Battle Creek zu schicken. Der sittliche und religiöse Einfluß darf nicht in den Hintergrund gedrängt werden. In der Vergangenheit hat Gott mit den Bemühungen der Lehrer zusammengewirkt, und viele Seelen haben die Wahrheit erkannt und angenommen. Als Resultat ihres Schulaufenthalts sind sie in ihr Heim zurückgekehrt und lebten fortan für Gott. Als sie sahen, dass das Studium der Bibel einen Teil ihrer Erziehung beansprucht, wurden sie veranlaßt, dies als einen interessanten und wichtigen Gegenstand zu betrachten. Z5.29.2 Teilen

Zu wenig Aufmerksamkeit wurde der Ausbildung junger Männer zum Predigtamt geschenkt. Dies war doch der Hauptgrund, weshalb diese Missionsschule ins Leben gerufen wurde. Auf keinen Fall darf dies ignoriert oder als zweitrangig betrachtet werden. Seit einigen Jahren haben aber nur wenige jene Einrichtung wohl vorbereitet verlassen, andere in der Wahrheit zu unterweisen. Einige, die unter großen Ausgaben die Schule besuchten, um sich auf das Predigtamt vorzubereiten, wurden von den Lehrern ermutigt, sich einem langjährigen Studium zu unterwerfen. Um Mittel für diesen Zweck zu erlangen, sind sie in die Kolportage eingetreten und haben den Gedanken an das Predigtamt völlig aufgegeben. Dies ist ganz verkehrt. Uns bleiben nicht viele Jahre für die Arbeit. Lehrer und Direktoren sollten sich vom Geiste Gottes leiten lassen und in Übereinstimmung mit seinem offenbarten Willen arbeiten, anstatt ihren eigenen Plänen zu folgen. Wir verlieren jedes Jahr viel, weil wir nicht beachten, was Gott betreffs dieses Punktes gesagt hat. Z5.29.3 Teilen

30

Unsere Missionsschule wurde von Gott dazu bestimmt, den wachsenden Bedürfnissen in dieser Zeit voller Gefahren und Sittenverderbnis abzuhelfen. Das Studium von Büchern allein kann den Studenten nicht die Erziehung vermitteln, die sie brauchen. Es muss ein breiteres Fundament gelegt werden. Die Schule wurde nicht gegründet, um den Stempel der Gedanken irgendeines Mannes zu tragen. Lehrer und Direktor sollten als Brüder zusammenarbeiten. Sie sollten sich miteinander und mit Predigern und leitenden Männern beraten. Vor allem müssen sie nach Weisheit von oben trachten, damit all ihre Entscheidungen, was die Schule betrifft, Gottes Wohlgefallen finden. Z5.30.1 Teilen

Den Studenten lediglich Buchweisheit zu vermitteln, ist nicht der Zweck der Schule. Solche Erziehung kann auf jeder weltlichen Schule erlangt werden. Es wurde mir gezeigt, dass es Satans Absicht ist, die Erreichung des Zieles zu verhindern, weshalb diese Schule gegründet wurde. Durch seine List verblendet, urteilen ihre Verwalter wie die Welt und ahmen ihre Pläne und Gebräuche nach. Aber indem sie so handeln, entsprechen sie nicht dem Sinn des Geistes Gottes. Z5.30.2 Teilen

Eine weit umfassendere Erziehung wird benötigt, eine Ausbildung, die von Lehrern und Direktoren mehr Nachdenken und Anstrengungen erfordert als die gewöhnlichen Wissenschaften. Damit der Charakter sich voll und edel entwickeln kann, braucht er eine angemessene Disziplin. Die Studenten sollten in der Schule eine solche Erziehung erlangen, die sie befähigt, in der Gesellschaft eine achtbare, ehrenhafte und tugendhafte Stellung einzunehmen, entgegen den sittenwidrigen Einflüssen, welche die Jugend verderben. Z5.30.3 Teilen

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Es wäre angebracht, wenn mit unserer Missionsschule Land zur Kultivierung und Werkstätten unter Anleitung von dazu befähigten Männern verbunden werden könnten, wo die Studenten in den verschiedenen Sparten körperlicher Arbeit unterrichtet werden. Durch das Versäumnis, körperliche Anstrengung mit der geistigen Anspannung zu verbinden, geht viel verloren. Die Mussestunden der Studenten werden oft mit leichtfertigen Vergnügungen vergeudet, welche die körperlichen, geistigen und moralischen Kräfte schwächen. Unter der herabwürdigenden Macht sinnlicher Genüsse oder unzeitiger Erregung durch Liebesaffären und Eheschließung versäumen viele Studenten, jene Höhe geistiger Entwicklung zu erlangen, zu der sie andernfalls befähigt gewesen wären. Z5.31.1 Teilen

Den Jugendlichen sollte jeden Tag aufs neue ihre Pflicht Gott gegenüber vor Augen gestellt werden. Sein Gesetz wird fortwährend übertreten, selbst von Kindern gläubiger Eltern. Einige dieser Jugendlichen begeben sich in Lasterhöhlen, und die Kräfte des Geistes und des Körpers leiden darunter. Diese Klasse verführt andere, ihren verderblichen Wegen zu folgen. Während Direktoren und Lehrer Unterweisung in den Wissenschaften erteilen, wendet Satan alle höllischen Kräfte auf, um die Gemüter der Studenten unter seine Herrschaft zu bringen und sie dem Untergang entgegenzuführen. Z5.31.2 Teilen

Im allgemeinen besitzt die Jugend nur wenig moralische Kraft. Dies ist auf mangelnde Erziehung in der Kindheit zurückzuführen. Eine Erkenntnis des Charakters Gottes und unserer Pflicht ihm gegenüber darf nicht als zweitrangig betrachtet werden. Die Religion der Bibel ist der einzige Schutzwall für die Jugend. In unseren Lehranstalten müssen Moral und Religion besondere Beachtung finden. Z5.31.3 Teilen

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