Portrait von Ellen White
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Lehrer an der Missionsschule
Lehrer an der Missionsschule
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Lieber Bruder ..., deinen Brief habe ich zur rechten Zeit erhalten. Während ich froh war, von dir zu hören, wurde ich doch traurig, als ich den Inhalt las. Ähnliche Briefe hatte ich bereits von Schwester ... und Bruder ... erhalten. Aber ich bekam keine Mitteilung von Bruder ... oder von irgend jemand, der ihn unterstützt. Aus euren eigenen Briefen ersehe ich, welchen Weg ihr in eurem Verfahren mit Bruder ... verfolgt. Z5.53.1 Teilen

Ich bin nicht überrascht, dass solche Dinge in Battle Creek existieren. Aber es schmerzt mich, dass du, mein geachteter Bruder, in diese Sache verwickelt bist und dich auf der falschen Seite befindest in Unterstützung derer, von denen ich weiß, dass sie nicht von Gott geleitet werden. Einige dieser Personen meinen es ehrlich, aber sie sind verführt. Sie haben ihre Eindrücke von einer anderen Quelle empfangen, nicht von Gottes Geist. Z5.53.2 Teilen

Ich war sehr vorsichtig, meine Meinung betreffs wichtiger Angelegenheiten gegenüber anderen zu äußern, denn oftmals wird ungerechter Vorteil aus dem gezogen, was ich sage, auch wenn es in vertraulicher Weise geschieht. Einige Personen versuchen, mir bezüglich verschiedener Punkte Bemerkungen zu entlocken, und dann verdrehen und mißdeuten sie meine Worte, als wenn sie Ideen und Meinungen zum Ausdruck brächten, völlig entgegen meiner wirklichen Ansicht. Diesem Tun müssen sie vor Gottes Richterstuhl begegnen. Z5.53.3 Teilen

Als eure gegenwärtigen Schwierigkeiten begannen, entschloß ich mich zu schweigen und sich die Dinge erst entwickeln zu lassen. Diejenigen, die so bereitwillig meinen Mann verurteilt hatten, möchten vielleicht zu der Einsicht gelangen, dass der Geist des Murrens ihrem eigenen Herzen entstammte und immer noch lebendig ist, obgleich der Mann, gegen den sich ihre Anklagen richteten, bereits im Grabe schläft. Z5.53.4 Teilen

Ich wußte, dass es zur Krise kommen musste. Gott hat seinem Volk klare und entschiedene Zeugnisse gesandt, um einen solchen Zustand der Dinge zu verhindern. Hätten sie der Stimme des Heiligen Geistes in Warnungen, Ratschlägen und Einladungen gehorcht, könnten sie sich jetzt der Einigkeit und des Friedens erfreuen. Aber diese Zeugnisse fanden bei denen, die vorgaben, an sie zu glauben, keine Beachtung. Folglich wichen sie weit von Gott ab und gingen seines Segens verlustig. Z5.53.5 Teilen

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Um die Rettung von Menschen zu bewirken, benutzt Gott die verschiedensten Mittel. Er spricht zu ihnen durch sein Wort, durch seine Diener und sendet ihnen durch den Heiligen Geist Warnungen, Tadel und Unterweisung. Diese Mittel haben die Aufgabe, das Verständnis der Gemeindeglieder zu erleuchten, ihnen ihre Pflichten, ihre Sünden und die Segnungen, die sie empfangen können, zu zeigen. Sie sollen dadurch erweckt werden, ihren geistlichen Mangel wahrzunehmen, damit sie sich an Christum wenden und in ihm die benötigte Gnade finden können. Viele jedoch folgen lieber ihren eigenen anstatt Gottes Wegen. Sie sind weder im Einklang mit Gott noch können sie es sein, bis das eigene Ich erstirbt und Christus durch den Glauben im Herzen lebt. Z5.54.1 Teilen

Jeder einzelne weist durch seine Handlungsweise entweder Christum von sich, indem er sich weigert, seinen Geist zu hegen und seinem Beispiel zu folgen, oder er verbindet sich persönlich durch Selbstverleugnung, Glauben und Gehorsam mit Christo. Jeder muss für sich selbst Christum wählen, weil er uns zuerst erwählt hat. Diese Vereinigung mit Christo muss von Menschen erfolgen, die von Natur aus in Feindschaft mit ihm stehen. Es ist ein Verhältnis äußerster Abhängigkeit, das von einem stolzen Herzen eingegangen werden muss. Es ist ein sehr gewissenhaftes Werk, und viele, die sich Nachfolger Christi nennen, wissen nichts davon. Dem Namen nach nehmen sie den Heiland an, aber nicht als alleinigen Beherrscher ihrer Herzen. Z5.54.2 Teilen

Einige fühlen das Bedürfnis der Versöhnung, und mit der Anerkennung ihrer Not und dem Wunsch nach Veränderung des Herzens beginnt ein Kampf. Ihren eigenen Willen und vielleicht die gehegten Gegenstände ihrer Zuneigung oder Pläne aufzugeben, erfordert Anstrengung. Davor schrecken viele zurück, sie zögern und machen einen Rückzieher. Aber dieser Kampf muss von jedem Herzen ausgefochten werden, das wahrhaft bekehrt ist. Wir haben gegen Versuchungen von außen und innen anzukämpfen. Wir müssen den Sieg über das eigene Ich erlangen und sündhafte Neigungen und Begierden kreuzigen. Dann beginnt die Vereinigung der Seele mit Christo. Gleichwie der trockene und scheinbar leblose Zweig dem lebenden Baum eingepfropft wird, so müssen wir zu lebendigen Reben am wahren Weinstock werden. Die Frucht, die Christus brachte, wird auch in allen seinen Nachfolgern erscheinen. Nachdem diese Vereinigung stattgefunden hat, kann sie nur durch fortwährendes, ernstes, sorgfältiges Bemühen beibehalten werden. Christus wendet seine Macht an, diese heilige Verbindung zu unterhalten und zu schützen. Aber der abhängige, hilflose Sünder muss durch unermüdliche Kraftanstrengung das Seine tun, sonst wird er durch Satans grausame, verschlagene Macht von Christo getrennt. Z5.54.3 Teilen

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Jeder Christ muss fortwährend auf der Hut sein und jeden Zugang zur Seele bewachen, wo Satan Eingang finden könnte. Er muss um göttliche Hilfe bitten und gleichzeitig resolut jeder Neigung zur Sünde widerstehen. Durch Mut, Glauben und ernstes Ringen kann er Sieger sein. Er sollte jedoch immer daran denken, dass Christus in ihm und er in Christo bleiben muss, wenn er den Sieg erlangen will. Z5.55.1 Teilen

Eine Verbindung der Gläubigen mit Christo wird als natürliches Resultat zur Einigkeit untereinander führen; und dieses Band der Einigkeit ist das dauerhafteste auf Erden. Wir sind eins mit Christo, wie Christus eins mit dem Vater ist. Christen sind Reben — aber nur Reben — am lebendigen Weinstock. Eine Rebe kann die andere nicht ernähren. Unser Leben muss vom elterlichen Weinstock gespeist werden. Nur durch persönliche Verbindung mit Christo, durch täglichen und stündlichen Umgang mit ihm, können wir die Früchte des Heiligen Geistes hervorbringen. Z5.55.2 Teilen

In die Gemeinde von Battle Creek hat sich ein Geist eingeschlichen, der nichts mit Christo zu tun hat. Es ist kein Eifer für die Wahrheit, keine Liebe zu Gottes Willen vorhanden, wie er sich in seinem Wort offenbart. Es ist ein selbstgerechter Geist. Er führt dahin, das eigene Ich über Jesum zu erhöhen und eigene Meinungen und Ansichten höher einzuschätzen als eine Verbindung mit Christo und untereinander. Traurigerweise ermangelt ihr sehr der brüderlichen Liebe. Ihr seid eine rückfällige Gemeinde. Die Wahrheit zu wissen, eine Verbindung mit Christo zu beanspruchen und doch keine Frucht zu bringen und keinen beständigen Glauben zu üben — dies verhärtet das Herz in Ungehorsam und Selbstvertrauen. Unser Wachstum in der Gnade, unsere Freude, unsere Brauchbarkeit hängen von unserer Verbindung mit Christo und dem Maß des Glaubens an ihn ab. Hier ist unsere Kraftquelle in der Welt. Z5.55.3 Teilen

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Viele von euch suchen Ehre voneinander. Aber was sind Ehre oder Beifall von Menschen für den, der sich als Gotteskind und Miterbe Christi betrachtet? Was bedeuten die Vergnügen dieser Welt dem, der täglich Christi Liebe erfährt, die alle Erkenntnis übertrifft? Was bedeuten demjenigen, den Gott durch Christum angenommen hat, Verachtung und Widerstand von Menschen? Selbstsucht kann nicht mehr in einem Herzen wohnen, das an Christum glaubt, gleichwie Licht und Finsternis nicht beieinander wohnen können. Geistliche Kälte, Trägheit, Stolz und Feigheit schwinden, wo Glaube ist. Können diejenigen, die so eng mit Christo verbunden sind wie die Rebe mit dem Weinstock, noch über etwas anderes sprechen als über Jesum? Z5.56.1 Teilen

Seid ihr in Christo? Nicht, wenn ihr euch nicht als irrende, hilflose, verurteilte Sünder anerkennt. Nicht, solange ihr euch selbst erhöht und verherrlicht. Wenn irgend etwas Gutes in euch ist, dann ist es allein der Barmherzigkeit eines mitleidsvollen Erlösers zuzuschreiben. Eure Herkunft, euer Ruf, euer Reichtum, eure Talente, eure Tugenden, eure Frömmigkeit, eure Wohltätigkeit oder sonst etwas in euch oder in Verbindung mit euch werden keine Vereinigung zwischen eurer Seele und Christo zustande bringen. Eure Verbindung mit der Gemeinde, euer Ansehen, das ihr bei den Brüdern genießt, wird euch von keinem Nutzen sein, es sei denn, euer Glaube ist in Christo gegründet. Es ist nicht genug, an Christum zu glauben; ihr müßt in ihm glauben. Ihr müßt euch vollkommen auf seine rettende Gnade verlassen. Z5.56.2 Teilen

Viele von euch in Battle Creek leben dahin ohne Gebet, ohne Gedanken an Christum, ohne ihn in ihrer Umgebung zu erhöhen. Ihr habt keine Worte, Christus zu verherrlichen; ihr tut nichts, was ihn ehrt. Viele unter euch sind Christo gegenüber so fremd, als hätten sie niemals seinen Namen gehört. Ihr besitzt nicht den Frieden in Christo; denn ihr habt keinen wahren Grund zum Frieden. Ihr habt keine Gemeinschaft mit Gott, weil ihr nicht mit Christo verbunden seid. Unser Heiland sagt: „Niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ Johannes 14,6. Ihr seid dem Werke Christi nicht nützlich. „Ohne in mir zu bleiben,“ sagt Christus, „könnt ihr nichts tun“ — nichts, das in Gottes Augen gilt, nichts, das Christus von euren Händen annehmen würde. Ohne Christum ist eure Hoffnung umsonst, denn er erklärt: „Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und müssen brennen.“ Johannes 15,6. Z5.56.3 Teilen

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Fortschritt in der christlichen Erfahrung ist gekennzeichnet von zunehmender Demut als Resultat wachsender Erkenntnis. Jeder, der mit Christo verbunden ist, wird von aller Ungerechtigkeit Abstand nehmen. In der Furcht Gottes sage ich euch: Es wurde mir gezeigt, dass viele von euch das ewige Leben verlieren werden, weil ihr eure Hoffnung auf den Himmel auf ein falsches Fundament gegründet habt. Gott hat es euch überlassen, „euch zu demütigen, zu erforschen und zu erkennen, was in euren Herzen ist.“ Ihr habt die Heilige Schrift vernachlässigt. Ihr verachtet und verwerft die Zeugnisse, weil sie eure Lieblingssünden rügen und eure Selbstgefälligkeit stören. Wenn Christus im Herzen wohnt, offenbart sich sein Wesen im täglichen Leben. Demut regiert, wo einst der Stolz thronte. Unterwürfigkeit, Sanftmut und Geduld werden die rauhen Konturen einer von Natur aus verkehrten, ungestümen Gemütsart besänftigen. Liebe zu Jesum wird sich in Liebe zu seinem Volk offenbaren. Sie ist nicht launenhaft, nicht sprunghaft, sondern ruhig, tief und stark. Das Leben des Christen entbehrt jedem falschen Schein, ist frei von aller Verstellung, List und Falschheit. Es ist ernst, wahr und erhaben. Christus kommt in jedem Wort zum Ausdruck. Er wird sichtbar in jeder Tat. Das Leben erstrahlt im Licht eines innewohnenden Erlösers. In Zwiesprache mit Gott und in froher Betrachtung himmlischer Dinge bereitet sich die Seele auf den Himmel vor und arbeitet, um andere Seelen zur Herde Christi zu führen. Unser Heiland ist imstande und willig, mehr für uns zu tun, als was wir bitten oder nur ersinnen können. Z5.57.1 Teilen

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Die Gemeinde in Battle Creek benötigt einen Geist bescheidener Selbsterniedrigung. Es wurde mir gezeigt, dass viele einen unheiligen Wunsch nach Oberherrschaft pflegen. Viele lieben Schmeichelei und wachen eifersüchtig darüber, ob man sie geringschätzig behandelt oder vernachlässigt. Es besteht ein harter, unversöhnlicher Geist. Da ist Neid, Streit, Wetteifer. Z5.58.1 Teilen

Um Gemeinschaft mit Gott pflegen zu können, ist nichts notwendiger als tiefste Demut. Der Allerhöchste und Heiligste sagt: „Der ich wohne ... bei denen, die zerschlagenen und demütigen Geistes sind ...“ Jesaja 57,15. Während ihr so eifrig danach strebt, der Erste zu sein, sollt ihr daran denken, dass ihr in Gottes Gunst die Letzten sein werdet, wenn ihr versäumt, sanftmütigen und demütigen Geistes zu sein. Durch Stolz des Herzens werden viele versagen, wo sie Erfolg haben könnten. „Ehe man zu Ehren kommt, muss man zuvor leiden.“ Sprüche 18,12. „Ein geduldiger Geist ist besser denn ein hoher Geist.“ Prediger 7,8. „Da Ephraim [mit Zittern] redete, ward er in Israel erhoben; darnach versündigten sie sich durch Baal und wurden darüber getötet.“ Hosea 13,1. „Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt.“ Matthäus 22,14. Viele hören die Gnadeneinladung, werden geprüft und erprobt; aber nur wenige empfangen das Siegel des lebendigen Gottes. Nur wenige werden sich erniedrigen wie ein kleines Kind, damit sie ins Königreich des Himmels eingehen können. Z5.58.2 Teilen

Wenige nur nehmen Christi Gnade in Selbsterniedrigung mit einem tiefen, dauerhaften Gefühl ihrer Unwürdigkeit entgegen. Sie können die Offenbarungen der Macht Gottes nicht ertragen, denn diese würden in ihnen Selbsterhöhung, Stolz und Eifersucht ermutigen. Das ist der Grund, weshalb der Herr jetzt so wenig für uns tun kann. Gott möchte, dass jeder von euch nach der Vollkommenheit der Liebe und Herzensdemut trachtet. Richtet eure Hauptsorge auf euch selbst, übt jene vortrefflichen Charakterzüge, die euch auf die Gesellschaft der Reinen und Heiligen vorbereiten. Z5.58.3 Teilen

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Ihr alle benötigt die bekehrende Macht Gottes. Ihr selbst müßt Gott suchen. Um eurer Seele willen, versäumt dieses Werk nicht länger. All eure Schwierigkeiten entstehen aus eurer Trennung von Gott. Eure Uneinigkeit und Meinungsverschiedenheiten sind die Frucht eines unchristlichen Charakters. Z5.59.1 Teilen

Eigentlich wollte ich schweigen und euch gehen lassen, bis ihr die Sündhaftigkeit eures Handelns erkennen und verabscheuen würdet. Aber Abfall von Gott führt zu Herzenshärtigkeit und geistlicher Blindheit. Der wahre Zustand wird immer weniger erkannt, bis Gottes Gnade schließlich entzogen wird, wie einst der jüdischen Nation. Z5.59.2 Teilen

Ich möchte, dass meine Stellung klar verstanden wird. Ich bin nicht damit einverstanden, wie Bruder ... behandelt wird. In die Herzen vieler hat Satan Haßgefühle gesät. Die von ihm begangenen Fehler gingen von Mund zu Mund, stets an Größe zunehmend, während geschäftige, klatschsüchtige Zungen Öl ins Feuer gossen. Eltern, die niemals Sorge um die Seelen ihrer Kinder fühlten, wie es ihnen zukam, die sie niemals in rechter Weise zügelten und unterwiesen, sind die Ersten, bitteren Widerstand zu offenbaren, wenn ihre Kinder in der Schule gezügelt, getadelt oder korrigiert werden. Einige dieser Kinder sind eine Schande für die Gemeinde und verunehren den Namen der Adventisten. Z5.59.3 Teilen

Die Eltern selbst verachteten Tadel. Sie verachteten auch den Tadel, der ihren Kindern zuteil wurde, und waren nicht darauf bedacht, dies vor ihnen zu verbergen. Die Sünde der Eltern begann mit falscher Verwaltung im eigenen Heim. Die Seelen einiger dieser Kinder werden verloren gehen, weil sie nicht in Gottes Wort unterrichtet und daheim nicht zu Christen erzogen wurden. Anstatt ihre Kinder in ihrem verkehrten Verhalten zu ermutigen, hätten die Eltern sie zurechtweisen und den treuen Lehrer unterstützen sollen. Diese Eltern unterhielten selbst keine Verbindung mit Christo, deshalb vernachlässigten sie sträflich ihre Pflicht. Was sie gesät haben, werden sie auch ernten. Die Ernte wird gewiß kommen. Z5.59.4 Teilen

In der Schule wurde Bruder ... nicht nur mit dem verkehrten Benehmen der Kinder belastet, sondern auch noch durch das unkluge Verhalten der Eltern, die Haß gegenüber aller Zurechtweisung erzeugten und nährten. Überarbeitung, unaufhörliche Sorge, ohne Hilfe von daheim, wo er nur Reizbarkeit begegnete, haben ihn manchmal veranlaßt, die Selbstbeherrschung zu verlieren und unüberlegt zu handeln. Einige haben Vorteil daraus gezogen und Fehler von geringer Bedeutung als schwere Sünde gebrandmarkt. Z5.59.5 Teilen

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Die Klasse bekenntlicher Sabbathalter, die eine Brücke zwischen Christum und Belial schlagen wollen, die mit der einen Hand die Wahrheit ergreifen und mit der andern die Welt, haben ihre Kinder mit einer Atmosphäre umgeben, die der Religion und dem Geist Christi völlig fremd ist. Und diese haben sie auch in die Gemeinde gebracht. Sie haben nicht gewagt, sich öffentlich gegen die Ansprüche der Wahrheit zu wenden. Sie wagten es nicht, kühn aufzutreten und zu sagen, dass sie nicht an die Zeugnisse glauben. Während sie bekannten, an beide zu glauben, haben sie weder dem einen noch dem andern gehorcht. Durch ihre Handlungsweise haben sie beide verleugnet. Sie erwarten, dass der Herr seine Verheißungen an ihnen erfüllt; aber sie weigern sich, die Bedingungen zu erfüllen, unter denen sie gewährt werden. Sie sind nicht bereit, jeden Rivalen Christi aufzugeben. Unter dem Einfluß der Predigt des Wortes findet eine teilweise Unterdrückung der Weltlichkeit statt, aber die Neigungen werden nicht radikal verändert. Weltliche Wünsche, Fleischeslust, Augenlust und Stolz gewinnen endgültig die Oberhand. Alle, die zu dieser Klasse gehören, sind bekenntliche Christen. Ihre Namen stehen im Gemeindebuch. Eine Zeitlang führen sie scheinbar ein religiöses Leben, aber dann neigen sich ihre Herzen schließlich zu oft dem vorherrschenden Einfluß der Welt zu. Z5.60.1 Teilen

Worin auch die Fehler von Bruder ... bestehen mögen, euer Handeln ist ungerecht und unchristlich. Ihr habt seine Lebensgeschichte seit Jahren erforscht und nach allem gesucht, was ungünstig war, was auch nur den Anschein von Bösem hatte, und habt ihn um eines Wortes willen als Übeltäter abgestempelt. Ihr habt alle Kräfte angewandt, euch in eurem Kurs als Ankläger zu bestärken. Denkt daran, Gott wird mit jedem von euch in gleicher Weise umgehen. „Denn mit welcherlei Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welcherlei Maß ihr messet, wird euch gemessen werden.“ Matthäus 7,2. Alle, die sich an diesem unehrenhaften Werk beteiligt haben, werden ihm wieder begegnen müssen. Was meint ihr, welchen Einfluß euer Verhalten auf die Studenten ausgeübt hat, die auf jede Einschränkung ungeduldig reagieren? Welche Auswirkung wird dies auf ihren Charakter und ihre Lebensgeschichte haben? Z5.60.2 Teilen

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Was sagen die Zeugnisse über diese Dinge? Selbst ein einziger Charakterfehler, ein gehegter sündiger Wunsch mag alle Macht des Evangeliums zerstören. Das Vorherrschen eines sündigen Verlangens zeugt von der Verblendung der Seele. Jedes Hegen jenes Verlangens stärkt den Widerwillen der Seele gegen Gott. Die mangelnde Bereitschaft, die Pflicht zu erfüllen, und sündhafte Vergnügen sind die Bande, mit denen Satan die Menschen an seine Schlingen fesselt. Diejenigen, die lieber sterben würden, als ein Unrecht zu begehen, sind die einzigen, die als treu erfunden werden. Z5.61.1 Teilen

Ein Kind mag eine gesunde religiöse Erziehung genießen, aber wenn Eltern, Lehrer oder Erzieher gestatten, dass sein Charakter sich durch eine falsche Gewohnheit verbiegt, wird diese Gewohnheit, wenn nicht überwunden, zur vorherrschenden Macht werden, und das Kind ist verloren Z5.61.2 Teilen

Das Zeugnis des Geistes Gottes an euch lautet: Unterhandelt nicht mit dem Feind. Erstickt die Dornen, oder sie werden euch ersticken. Brecht den harten Herzensboden auf. Laßt das Werk tiefgehend und gründlich sein. Laßt die Pflugschar der Wahrheit das Unkraut und das Dornengestrüpp herausreißen. Z5.61.3 Teilen

Christus sprach zu den zornigen, anklagenden Pharisäern: „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.“ Johannes 8,7. Waren diese sündlos, die so bereitwillig, Bruder ... verurteilten und verdammten? Wären ihre Wesenszüge und ihr Leben genauso gründlich und öffentlich untersucht worden, wie es mit Bruder ... geschah, wären einige weit schlechter davongekommen, als sie ihn dargestellt haben. Z5.61.4 Teilen

Ich wage nicht länger zu schweigen. Ich wende mich an euch und an die Gemeinde in Battle Creek. Ihr habt einen großen Fehler begangen. Ihr habt jemand, dem ihr und eure Kinder Dank schuldig seid, ungerecht behandelt, und ihr erkennt es nicht. Ihr seid für den Einfluß verantwortlich, den ihr in der Schule ausgeübt habt. Frieden ist eingekehrt, weil die Studenten ihren Willen bekommen haben. In einer anderen Krise werden sie genauso entschlossen und ausdauernd sein wie bei dieser Gelegenheit, und wenn sie einen ebenso fähigen Verteidiger finden, wie sie in Bruder ... gefunden haben, werden sie wieder ihr Ziel erreichen. Gott hat zu Lehrern, Studenten und Gemeindegliedern gesprochen, aber ihr habt seine Worte hinter euch geworfen. Es schien euch besser, eigene Wege zu gehen, ungeachtet der Folgen. Z5.61.5 Teilen

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Gott hat uns als Volk zur Rechten und zur Linken mit Warnungen, Tadel und Ratschlägen umgeben, um uns von weltlichen Gebräuchen und weltlicher Politik zu trennen. Er fordert von uns, im Glauben und Wesen abgesondert zu sein und einem Maßstab gerecht zu werden, der sich sehr von Weltmenschen unterscheidet. Bruder ... kam zu euch, unbekannt mit des Herrn Verfahrensweise mit seinem Volk. Da er neu zum Glauben gekommen war, hatte er fast alles zu lernen. Aber ihr habt ohne Zögern seinem Urteil zugestimmt. Ihr habt seinen Geist und sein Betragen gutgeheißen, obgleich beides nicht mit Christo in Einklang war. Z5.62.1 Teilen

Ihr habt in den Studenten einen Geist der Kritik ermutigt, den der Geist Gottes bemüht war zu unterdrücken. Ihr habt sie verführt, Vertrauen zu mißbrauchen. Es sind nicht wenig Jugendliche unter uns, die sehr wertvolle Charakterzüge der Erkenntnis und Grundsätze von Bruder ... erhalten haben. Seinem Unterricht verdanken viele ihre Brauchbarkeit, nicht nur in der Sabbatschule, sondern auch in anderen Zweigen unseres Werkes. Aber euer Einfluß hat Undankbarkeit ermutigt und die Studenten veranlaßt, die Dinge zu verachten, die sie hätten schätzen sollen. Z5.62.2 Teilen

Diejenigen, die nicht die besonderen Prüfungen haben, denen ein anderer unterworfen ist, mögen sich schmeicheln, dass sie besser seien als er. Führe sie jedoch in den Feuerofen der Trübsal, und sie werden es bei weitem nicht so geduldig ertragen wie derjenige, den sie getadelt und falsch beurteilt haben. Wie wenig wissen wir von der Herzensnot eines andern! Wie wenige können sich in die Lage eines andern versetzen! Deshalb ist es so schwierig, weisen Rat zu erteilen. Was uns angemessen erscheint, kann genau das Gegenteil sein. Z5.62.3 Teilen

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Bruder ... hat sich ernstlich um Erkenntnis bemüht. Er hat versucht, den Studenten einzuprägen, dass sie für ihre Zeit, ihre Talente und für ihre Gelegenheiten verantwortlich sind. Es ist einem Menschen, der so mit Sorgen und schwerer Verantwortung überlastet ist, unmöglich, nicht hastig, müde und nervös zu werden. Diejenigen, die keine Bürden auf sich nehmen, die ihre Kräfte bis zum äußersten in Anspruch nehmen würden, wissen nichts von dem Druck, der auf denen lastet, die diese Bürden tragen müssen. Z5.63.1 Teilen

Es gibt einige in der Schule, die nur nach unliebsamen Dingen im Umgang mit Bruder ... ausgeschaut haben. Diese Personen besitzen nicht den edlen, Christo ähnlichen Geist, der nichts Böses denkt. Sie haben jedes unüberlegte Wort, jede Tat auf die Goldwaage gelegt und diese Dinge zu einer Zeit in Erinnerung gerufen, als Neid, Vorurteil und Eifersucht in unchristlichen Herzen aktiv waren. Z5.63.2 Teilen

Ein Schreiber hat passend erklärt: „Des Neiders Gedächtnis ist nichts weiter als eine Reihe von Haken, woran er seine Mißgunst aufhängen kann.“ Es gibt viele in der Welt, die es als Beweis von Überlegenheit betrachten, sich solcher Dinge und Personen zu erinnern, die sie „nicht ertragen“ können, anstatt derer, mit denen sie in gutem Einvernehmen waren. Der große Apostel hat nicht so gehandelt. Er ermahnt seine Brüder: „Weiter, liebe Brüder, was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was keusch, was lieblich, was wohllautet, ist etwa eine Tugend, ist etwa ein Lob, dem denket nach!“ Philipper 4,8. Z5.63.3 Teilen

Neid ist nicht nur eine üble Laune, sondern eine Krankheit, die alle Fähigkeiten durcheinander bringt. Es begann mit Satan. Er wollte der Erste im Himmel sein, und weil er nicht alle Macht und Herrlichkeit erlangen konnte, die er sich wünschte, empörte er sich gegen Gottes Regierung. Er beneidete unsere ersten Eltern, versuchte sie zur Sünde und ruinierte sie und damit die ganze menschliche Rasse. Z5.63.4 Teilen

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Der Neider verschließt seine Augen vor den guten Wesenszügen und edlen Taten anderer. Er ist immer bereit, das Vorzügliche herabzusetzen und falsch auszulegen. Menschen bekennen oftmals andere Fehler und geben sie auf. Aber von einem Neider ist wenig zu erhoffen. Da Neid in Wirklichkeit ein Zugeständnis ist, dass der andere ihm überlegen ist, wird der Stolz keine Zugeständnisse zulassen. Wird ein Versuch unternommen, den Neider von seiner Sünde zu überzeugen, wird er nur noch verbitterter gegenüber dem Gegenstand seiner Leidenschaft, und zu oft bleibt er unheilbar. Z5.64.1 Teilen

Der neidische Mensch verbreitet Gift, wohin er auch gehen mag, indem er Freunde uneins macht und Haß und Empörung erregt gegen Gott und Menschen. Er möchte als der Beste und Größte angesehen werden, nicht durch gewaltige, selbstverleugnende Anstrengungen, das hohe Ziel zu erreichen, sondern indem er selbst bleibt wie er ist, aber die Verdienste der Bemühungen anderer herabsetzt. Z5.64.2 Teilen

In den Herzen einiger sowohl in der Gemeinde als auch in der Schule wurde Neid gehegt. Gott mißfällt euer Verhalten. Ich bitte euch um Christi willen, behandelt jemand anders niemals so, wie ihr Bruder ... behandelt habt. Eine edle Natur hat niemals Freude daran, einem anderen Schmerz zu bereiten oder seine Fehler zu entdecken. Ein Jünger Christi wird sich mit Ekel davon abwenden, am Festmahl eines Skandals teilzunehmen. Einige, die bei dieser Gelegenheit aktiv waren, haben nur die Behandlung wiederholt, die einem der Diener des Herrn in Anfechtung zuteil wurde, der Gesundheit und Kraft in ihren Diensten aufopferte. Der Herr übernahm die Verteidigung des Unterdrückten und wandte das Licht seines Angesichts seinem leidenden Diener zu. Ich sah, dass diese Personen wiederum geprüft werden würden, um zu offenbaren, was in ihren Herzen ist. Das ist jetzt geschehen. Z5.64.3 Teilen

Als David gesündigt hatte, gewährte er ihm zu wählen, ob er seine Strafe von Gott oder von der Menschen Hände empfangen wollte. Der reumütige König wollte lieber in Gottes Hände fallen. Die zartfühlende Barmherzigkeit der Bösen ist grausam. Der irrende, sündige Mensch, der nur durch Gottes Macht auf dem rechten Weg erhalten bleiben kann, ist immer noch hartherzig und unversöhnlich gegenüber seinem irrenden Bruder. Meine Brüder in Battle Creek, welchen Bericht werdet ihr vor den Gerichtsschranken Gottes abzulegen haben? Ihr habt großes Licht in Tadel, Warnungen und Einladungen empfangen. Wie habt ihr doch diese vom Himmel gesandten Strahlen verschmäht! Z5.64.4 Teilen

65

Von der Zunge, die Freude am Unheil hat, der geschwätzigen Zunge, die sagt: „Berichte, und ich werde es weitererzählen“, sagt der Apostel Jakobus, dass sie vom höllischen Feuer entzündet ist. Sie setzt alles in Brand. Was kümmert sich der Schwätzer darum, dass er den Unschuldigen verunglimpft? Er wird mit seiner bösen Arbeit nicht aufhören, obwohl er Hoffnung und Mut bei denen vernichtet, die schon unter ihrer Last zusammenbrechen. Er trägt nur Sorge, seinem Hang zu Klatschgeschichten zu frönen. Selbst bekenntliche Christen verschließen ihre Augen vor allem Reinen, Ehrbaren, Edlen und Liebenswerten und häufen alles mögliche Zweifelhafte und Unangenehme auf, um es der Welt kundzutun. Z5.65.1 Teilen

Ihr habt Satan die Tür geöffnet, dass er eintreten kann. Ihr habt ihm einen Ehrenplatz in euren Untersuchungs- oder Inquisitionsversammlungen eingeräumt. Aber ihr habt der Vorzüglichkeit eines Charakters, der sich über Jahre hinweg in treuer Pflichterfüllung entwickelte, keine Achtung gezollt. Eifersüchtige, rachgierige Zungen haben Handlungen und Beweggründe gefärbt, um ihren eigenen Ideen zu entsprechen. Sie haben aus Schwarz Weiß gemacht und aus Weiß Schwarz. Wenn Einwände wegen ihrer Darstellungen erhoben wurden, haben einige gesagt: „Es ist wahr.“ Ist das eine Rechtfertigung für euer Verhalten, wenn ihr behauptet, dass es so ist, wie ihr gesagt habt? Nein, nein. Wenn Gott alle Anklagen, die rechtmäßig gegen euch erhoben werden könnten, dem Chirurgenmesser übergeben wollte, wären eure Wunden tiefer und zahlreicher als jene, die ihr Bruder ... zugefügt habt. Selbst Tatsachen können so dargelegt werden, dass ein falscher Eindruck entsteht. Ihr habt nicht das Recht, jeden Bericht aufzugreifen und ihn dahin zu benutzen, seinen Ruf und seine Nützlichkeit zu zerstören. Würde der Herr euch gegenüber den gleichen Geist offenbaren, wie ihr ihn gegen euren Bruder offenbart habt, würde er euch ohne Barmherzigkeit vernichten. Habt ihr keine Gewissensbisse? Ich fürchte, ihr habt sie nicht. Die Zeit ist gekommen, dass dieser satanische Zauber gebrochen werden muss. Wenn Bruder ... so wäre, wie ihr ihn dargestellt habt — ich weiß aber, dass es nicht so ist —, dann wäre eure Handhabung des Falles immer noch unverantwortlich. Z5.65.2 Teilen

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Was für eine Flut von Geschwätz würde verhütet werden, wenn jeder daran dächte, dass solche, die ihm die Fehler anderer erzählen, bei einer günstigen Gelegenheit ebenso bereitwillig seine Fehler herumerzählen werden. Wir sollten uns bemühen, so lange von allen Menschen, besonders aber unseren Glaubensgeschwistern, Gutes zu denken, bis wir genötigt sind, unsere Meinung über sie zu ändern. Wir sollten nachteiligen Gerüchten nicht so schnell Glauben schenken. Sie sind oft die Folge von Neid oder Mißverständnis oder können aus Übertreibung oder unvollständiger Kenntnis der Tatsachen hervorgehen. Wenn man der Eifersucht und dem Argwohn einmal Raum gegeben hat, wird sich ihr Same ausbreiten wie Distelwolle. Sollte ein Bruder irregehen, dann ist es an der Zeit, deine wahre Anteilnahme für ihn zu beweisen. Geh in freundlicher Weise zu ihm, bete mit ihm und für ihn und denke an den unendlichen Preis, den Christus für seine Erlösung entrichtet hat. Auf diese Weise kannst du eine Seele vom Tode erretten und eine Menge von Sünden zudecken. Z5.66.2 Teilen

Ein flüchtiger Blick, ein Wort und selbst der Tonfall können von Unaufrichtigkeit geradezu durchtränkt sein, sie können ein Herz wie ein Pfeil mit Widerhaken treffen und ihm eine unheilbare Wunde zufügen. Auf diese Weise kann jemand in ein zweifelhaftes oder schlechtes Licht geraten, durch den Gott etwas Gutes wirken wollte, und sein guter Einfluß ist im Keim erstickt und seine Nützlichkeit vernichtet. Unter einigen Tierarten kommt es vor, dass, wenn eins verwundet wird und stürzt, es sogleich von den anderen überfallen und in Stücke gerissen wird. Demselben grausamen Geist frönen Männer und Frauen, obwohl sie den Namen Christen tragen. Sie offenbaren einen pharisäischen Eifer, andere zu steinigen, die weniger schuldig sind als sie selbst. Es gibt einige, die auf Fehler und Mängel anderer hinweisen, um die Aufmerksamkeit von ihren eigenen abzulenken oder um wegen ihres großen Eifers für Gott und die Gemeinde Ansehen zu gewinnen. Z5.66.3 Teilen

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Vor einigen Wochen wohnte ich im Traum einer eurer Versammlungen bei, in der eine Untersuchung vorgenommen wurde. Ich hörte den Zeugnissen zu, die von Studenten gegen Bruder ... vorgebracht wurden. Gerade diese Studenten hatten durch seine gründliche, getreue Unterweisung großen Nutzen empfangen. Früher konnten sie nicht genug von seinen Verdiensten erzählen. Zu der Zeit war es noch in Mode, ihn zu schätzen. Aber inzwischen nahm alles eine andere Richtung. Diese Personen haben ihren wahren Charakter entwickelt. Ich sah einen Engel mit einem schweren geöffneten Buch in der Hand, in dem er jedes abgelegte Zeugnis niederschrieb. Gegenüber eines jeden Zeugnisses waren die Sünden, Fehler und Irrtümer derer verzeichnet, die sie ablegten. Dann war der große Nutzen aufgeschrieben, den diese Personen aus der Arbeit von Bruder ... gezogen hatten. Z5.67.1 Teilen

Wir als Gemeinde ernten die Früchte der harten Arbeit von Bruder. ... Es ist niemand unter uns, der mehr Zeit und Nachsinnen in seinem Werk investiert hat, als Bruder. ... Er fühlte, dass er niemand hatte, der ihn unterstützte, und war dankbar für jede Ermutigung. Z5.67.2 Teilen

Eines der größten Ziele, die durch die Gründung der Missionsschule erreicht werden sollten, war die Trennung unserer Jugend vom Geist und Einfluß der Welt, von ihren Sitten, Torheiten und ihrer Abgötterei. Die Schule sollte eine Schranke gegen die Unmoral dieses Zeitalters bilden, welche die Welt genauso verdorben macht wie in Noahs Tagen. Die Jugend ist bezaubert von der Sucht nach Umworbensein und Heirat. Liebeskranke Gefühlsduselei gewinnt die Oberhand. Größte Wachsamkeit und Taktgefühl sind notwendig, um die Jugend vor diesen verkehrten Einflüssen zu bewahren. Viele Eltern sind blind gegenüber den Neigungen ihrer Kinder. Einige Eltern haben mir sehr zufrieden erklärt, dass ihr Sohn oder ihre Tochter keinen Wunsch nach der Aufmerksamkeit von Mädchen bzw. jungen Männern verspürten. In Wirklichkeit empfingen oder gaben aber gerade diese Jugendlichen heimlich solche Aufmerksamkeiten, während die Eltern so in Weltlichkeit und Klatsch aufgingen, dass sie nichts von der Sache wußten. Z5.67.3 Teilen

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Das Hauptziel unserer Schule bestand darin, jungen Männern Gelegenheit zum Studium für das Predigtamt zu bieten und junge Männer und Frauen auf die Arbeit in anderen Zweigen des Werkes vorzubereiten. Diese Studenten benötigten Unterricht in gewöhnlichen Wissensgebieten, aber vor allem das Studium des Wortes Gottes. Hierin ist unsere Schule zu kurz gekommen. Es gab niemand, der sich Gott geweiht hatte, um sich diesem Zweig des Werkes zu widmen. Junge Männer, die vom Geiste Gottes bewegt wurden, ins Predigtamt einzutreten, und zu diesem Zweck die Schule besuchten, wurden enttäuscht. Es wurde keine Vorsorge für eine solche Klasse getroffen, und einige Lehrer, die dies wußten, haben der Jugend geraten, andere Studien aufzunehmen und sich auf andere Berufe vorzubereiten. Wenn diese jungen Leute nicht fest in ihrer Absicht waren, wurden sie veranlaßt, ihren Plan, sich aufs Predigtamt vorzubereiten, gänzlich aufzugeben. Z5.68.1 Teilen

Solcherart sind die Folgen des Einflusses von ungeheiligten Lehrern, die nur um ihres Gehaltes willen arbeiten, die nicht mit Gottes Geist erfüllt sind und keine Verbindung mit Christo haben. Niemand war aktiver in diesem Werk als Bruder. ... Die Bibel sollte Hauptgegenstand des Studiums sein. Dieses Buch, das uns zeigt, wie wir dieses gegenwärtige Leben verbringen sollen, damit wir das zukünftige, ewige Leben erlangen können, ist für die Studenten von größerem Wert als alle anderen. Uns steht nur eine kurze Zeitperiode zur Verfügung, mit seinen Wahrheiten bekannt zu werden. Aber derjenige, der Gottes Wort studiert hatte, der den jungen Leuten besser als alle andern Lehrer hätte helfen können, eine Schriftkenntnis zu erlangen, wurde von der Schule getrennt. Z5.68.2 Teilen

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Professoren und Lehrer haben den Zweck der Missionsschule nicht begriffen. Wir haben Geld, Gedanken und Arbeit investiert, um sie zu dem zu machen, was Gott erwartete. Wille und Urteil solcher, die beinahe völlig unbekannt damit sind, welche Wege Gott sein Volk geführt hat, sollten keinesfalls beherrschenden Einfluß in dieser Schule haben. Der Herr hat wiederholt gezeigt, dass wir nicht dem Beispiel volkstümlicher Schulen folgen sollten. Prediger anderer Kirchen verbringen Jahre mit ihrer Ausbildung. Unsere jungen Männer müssen sie in kurzer Zeit erlangen. Wo sich heute ein Prediger befindet, sollten zwanzig sein, die mit Gottes Hilfe auf unserer Schule vorbereitet wurden, ins Erntefeld des Evangeliums einzutreten. Z5.69.1 Teilen

Viele unserer jüngeren Prediger und selbst einige der älteren vernachlässigen das Wort Gottes und verschmähen auch die Zeugnisse seines Geistes. Sie wissen nicht, was die Zeugnisse enthalten und wollen es gar nicht wissen. Sie wollen ihre Charakterfehler weder herausfinden noch korrigieren. Viele Eltern lassen sich selbst nicht durch die Zeugnisse belehren, und deshalb können sie diese natürlich auch ihren Kindern nicht vermitteln. Sie zeigen ihre Verachtung für das von Gott gegebene Licht, indem sie seinen Unterweisungen direkt entgegenwirken. Männer, die im Mittelpunkt des Werkes stehen, haben ein solches Beispiel gegeben. Z5.69.2 Teilen

Ihr habt eure Streitigkeiten vor der Welt bekanntgemacht. Meint ihr, dass ihr als Gemeinde in Battle Creek in einem günstigeren Licht dasteht? Christus betete, dass seine Jünger eins sein möchten, wie er mit dem Vater eins ist, damit die Welt erkennen möge, dass Gott ihn gesandt habe. Welches Zeugnis habt ihr während der letzten paar Monate abgelegt? Der Herr schaut in jedes Herz. Er wägt eure Beweggründe. Wer wird die Prüfung bestehen? Z5.69.3 Teilen

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