Portrait von Ellen White
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Lehrer an der Missionsschule
Lehrer an der Missionsschule
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Es ist tut mir weh, sagen zu müssen, dass unter unseren Gemeindegliedern einige ihre Zungen nicht im Zaume halten. Man findet falsche Zungen, für welche Unheilstiften ein Labsal ist. Daneben gibt es heimliche, tuschelnde Zungen. Man bringt Klatsch auf, mischt sich in unverschämter Weise in Dinge, die einen nichts angehen, und zieht mit Gewandtheit über andere her. Manche von denen, die den Klatsch lieben, tun es aus Neugierde, andere wiederum aus Eifersucht, noch andere aus Haß gegen diejenigen, durch die der Herr zu ihnen gesprochen hat, um sie zu rügen. All diese unverträglichen Elemente sind am Wirken. Etliche von ihnen verbergen ihre wahren Gefühle, während andere wieder darauf brennen, alles zu verbreiten, was sie Böses voneinander wissen oder auch nur argwöhnisch vermuten. Z5.102.2 Teilen

Ich sah, dass sogar der Geist des Meineides, der die Wahrheit in Lüge, Gutes in Böses und Unschuld in Verbrechen verkehrt, jetzt tätig ist. Satan frohlockt über den Zustand derer, die sich als Volk Gottes bekennen. Während viele ihre eigenen Seelen vernachlässigen, warten sie eifrig auf eine Gelegenheit, andere zu kritisieren und zu verdammen. Alle haben Charakterfehler, und ist es nicht schwer, etwas zu finden, das die Eifersucht ihnen zum Nachteil auslegen kann. „Nun haben wir Tatsachen,“ sagen diese selbst ernannten Richter. „Wir werden ihnen schon eine Anklage anhängen, von der sie sich nicht reinigen können.“ Sie warten auf eine passende Gelegenheit, um dann all ihren gesammelten Klatsch als Leckerbissen aufzutischen. Z5.102.3 Teilen

103

In ihren Bemühungen, sich durchzusetzen, sind Personen, die von Natur aus eine starke Phantasie haben, in Gefahr, sich selbst und andere zu täuschen. Sie fangen Ausdrücke auf, die ein anderer unachtsam fallen läßt, ohne dabei zu bedenken, dass Worte voreilig ausgesprochen sein können und darum gar nicht die wahren Empfindungen des Sprechers wiedergeben mögen. Jedoch werden derartige unbedachte Bemerkungen, die oftmals zu unbedeutend sein mögen, als dass sie erwähnenswert wären, durch Satans Vergrößerungsglas angesehen, erwogen und wiederholt, bis aus Maulwurfshügeln Berge geworden sind. Von Gott getrennt, werden diejenigen, die bei anderen Übles vermuten, zur Zielscheibe für Satans Versuchungen. Sie ahnen kaum etwas von der Macht ihrer Gefühle oder der Wirkung ihrer Worte. Während sie die Irrtümer anderer verdammen, sind sie gegenüber ihren eigenen weit größeren Fehlern nachsichtig. „Gleichmaß im Urteil ist ein Kleinod.“ Z5.103.1 Teilen

Gibt es kein Gesetz der Güte, das zu beachten ist? Hat Gott Christen ermächtigt, einander zu kritisieren und zu verdammen? Ist es ehrenvoll oder auch nur ehrlich, unter dem Vorwand der Freundschaft den Lippen anderer die ihnen anvertrauten Geheimnisse zu entlocken und dann die so gewonnene Kenntnis zu ihrem Nachteil zu verwenden? Besteht christliche Liebe darin, jedes in Umlauf befindliche Gerücht aufzufangen und alles aufzudecken, was den Charakter eines andern in Verdacht bringen kann, und dann Gefallen daran zu finden, ihn dadurch zu schädigen? Satan frohlockt, wenn er einen Nachfolger Christi verunglimpfen oder verwunden kann. Er ist „der Verkläger der Brüder“. Offenbarung 12,10. Sollten Christen ihm in seinem Werk helfen? Z5.103.2 Teilen

104

Gottes allsehendes Auge nimmt die Mängel aller wahr, bemerkt auch, welche Leidenschaft jeden einzelnen beherrscht; und doch hat er Geduld mit unseren Fehlern und Mitleid mit unserer Schwachheit. Er verlangt von seinem Volk, dass es denselben Geist der Nachsicht und Geduld hegt. Wahre Christen werden nicht darüber frohlocken, dass sie Gelegenheit haben, die Fehler und Mängel anderer bloßzustellen. Sie werden sich von aller Schlechtigkeit und Häßlichkeit abwenden und die Gedanken auf das richten, was anziehend und lieblich ist. Jedes Kritisieren sowie jedes richtende und verdammende Wort schmerzt einen Christen. Z5.104.1 Teilen

Es hat immer Männer und Frauen gegeben, die die Wahrheit bekannt, ihr Leben jedoch ihrem heiligenden Einfluß nicht unterstellt haben; nämlich Menschen, die untreu waren, dabei aber sich selbst getäuscht und in der Sünde ermutigt haben. Was man in ihrem Leben, ihrem Betragen und ihrem Charakter zu sehen bekommt, ist Unglaube, und dieses schreckliche Übel frißt um sich wie der Krebs. Z5.104.2 Teilen

Wenn alle Christen, anstatt von den Fehlern anderer zu reden, ihr Spürvermögen lieber dazu verwenden wollten, in ihrem eigenen Leben die Übel zu entdecken, die beseitigt werden müssen, dann würden heute gesündere Verhältnisse in der Gemeinde herrschen. Manche sind ehrlich, solange sie dadurch nichts zu verlieren haben; sobald Unaufrichtigkeit jedoch einträglicher ist, denken sie nicht mehr daran, ehrlich zu sein. Ehrlichkeit und Unaufrichtigkeit können nicht nebeneinander in demselben Gemüt bestehen. Mit der Zeit wird entweder Unaufrichtigkeit verbannt, so dass Wahrheit und Ehrlichkeit die Oberhand gewinnen, oder die Ehrlichkeit wird vergessen, wenn man Unaufrichtigkeit hegt. Sie stimmen niemals überein; sie haben nichts miteinander gemein. Das eine ist der Prophet des Baal, das andere der wahre Prophet Gottes. Wenn der Herr seine Edelsteine sammeln wird, dann wird er mit Wohlgefallen auf die Aufrichtigen, die Wahrhaftigen und Ehrlichen schauen. Engel sind damit beschäftigt, Kronen für sie herzustellen, und diese sternengeschmückten Kronen werden mit hellem Glanz das Licht widerstrahlen, welches vom Throne Gottes ausgeht. Z5.104.3 Teilen

105

Unsere Brüder im Predigtamt werden zu oft durch den Bericht von Gemeindeschwierigkeiten belastet und nehmen zu oft in ihren Predigten darauf Bezug. Sie sollten die Glieder der Gemeinden nicht darin bestärken, übereinander zu klagen, sondern sollten sie dazu anhalten, über ihre eigenen Taten nachzudenken. Niemand sollte durch Berichte von Fehlern anderer Regungen des Vorurteils und des Unwillens in seinem Innern wachrufen lassen. Man sollte stets geduldig abwarten, bis man beide Seiten über die Frage gehört hat, und dann auch nur so viel glauben, als man sich durch unumstößliche Tatsachen zu glauben gezwungen sieht. Es ist allezeit das einzig richtige Verfahren, nicht eher einem bösen Gerücht Glauben zu schenken, als bis die biblische Regel streng durchgeführt worden ist. Dies findet besonders auf solche Anwendung, die sich in geschickter Weise bemüht haben, aus solchen, die keinen Argwohn hegten, Dinge herauszuholen, die sie gar nichts angingen und die sie besser nicht erfahren hätten. Z5.105.1 Teilen

Um eurer Seelen willen, meine Brüder, habt stets die Verherrlichung Gottes im Auge. Schaltet das Ich soviel wie möglich aus euren Gedanken aus. Wir nähern uns dem Ende der Zeit. Untersucht eure Beweggründe im Lichte der Ewigkeit. Ich weiß, ihr müßt alarmiert werden. Ihr entfernt euch von den alten Marksteinen. Eure sogenannte Wissenschaft untergräbt die Grundlage christlicher Grundsätze. Mir ist gezeigt worden, welchen Weg ihr bestimmt einschlagen werdet, wenn ihr euch von Gott trennt. Verlaßt euch nicht auf eure eigene Weisheit. Ich sage euch, eure Seelen schweben in Gefahr. Forscht um Christi willen und seht, warum ihr so wenig Neigung zu religiösen Übungen habt. Z5.105.2 Teilen

Der Herr prüft und erprobt sein Volk. Gegen deine eigenen Charakterfehler magst du so streng sein, wie du willst; sei aber gütig, mitleidig und freundlich gegen andere. Frage dich jeden Tag: Ist mein Herz rechtschaffen oder ist es unaufrichtig? Bitte den Herrn, dich vor aller Täuschung in dieser Frage zu bewahren. Euer ewiges Wohl steht auf dem Spiele. Während so viele nach Ehre lechzen und nach Gewinn gieren, trachtet ihr, meine lieben Brüder im Herrn, eifrig danach, die Zusicherung der Liebe Gottes zu erlangen, und ruft: Wer zeigt mir, wie ich meine Berufung und Erwählung festmache? Z5.105.3 Teilen

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Satan erforscht sorgfältig, welche Sünden in der Natur eines Menschen begründet liegen, und dann beginnt er ihn zu ködern und zu umgarnen. Wir sind von den heftigsten Versuchungen umgeben. Trotzdem winkt uns Sieg, wenn wir mannhaft des Herrn Schlachten schlagen. Wir sind alle in Gefahr. Wenn wir aber demütig und unter Gebet vor dem Herrn wandeln, dann werden wir aus dem Läuterungsprozeß köstlicher als feines Gold, köstlicher sogar als Goldes Stücke aus Ophir hervorgehen. Sind wir dagegen unachtsam und versäumen wir zu beten, so werden wir nur wie tönendes Erz und eine klingende Schelle sein. Z5.106.1 Teilen

Manche sind beinahe in dem Irrgarten des Zweifels verloren gegangen. Allen denen möchte ich sagen: Gebt euren Gedanken eine andere Richtung. Richtet sie auf Gott. Je inniger Glaube und Heiligkeit euch mit dem ewigen Gott verbinden, desto klarer und herrlicher wird euch die Gerechtigkeit in seinem Verfahren mit euch offenbar. Macht das Leben, das ewige Leben, zum Ziel eures Strebens. Z5.106.2 Teilen

Ich weiß, in welcher Gefahr ihr euch befindet. Wenn ihr das Vertrauen zu den Zeugnissen verliert, werdet ihr von der Bibelwahrheit abkommen. Ich bin besorgt gewesen, dass viele eine mißtrauische, zweifelnde Haltung einnehmen könnten, und in meiner Angst um eure Seelen wollte ich euch warnen. Wie viele werden die Warnung beachten? Würdet ihr, wenn bei der Stellung, die ihr heute den Zeugnissen gegenüber einnehmt, ein Zeugnis gegeben würde, das euren Weg kreuzt und eure Fehler rügt, auch nicht die geringsten Bedenken haben, es nach eurem Belieben anzunehmen oder es teilweise oder auch ganz zu verwerfen? Das, was ihr am wenigsten anzunehmen geneigt wäret, wäre gerade der Teil, den ihr am nötigsten braucht. Gott und Satan arbeiten nie als Partner miteinander. Die Zeugnisse tragen entweder das Siegel Gottes oder das Satans. Ein guter Baum kann nicht faule Früchte bringen, noch kann ein fauler Baum gute Früchte bringen. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Gott hat geredet. Wer ist bei seinem Wort erzittert? Z5.106.3 Teilen

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