Portrait von Ellen White
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Lehrer an der Missionsschule
Lehrer an der Missionsschule
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Es wurde mir vorgeführt, dass die heutige Jugend nicht erkennt, in welch großer Gefahr sie sich befindet. Es gibt viele unter den Jugendlichen, die Gott als Arbeiter in den verschiedenen Zweigen seines Werkes einsetzen möchte. Satan tritt aber dazwischen und verstrickt sie in seinem Netz, so dass sie Gott entfremdet und kraftlos in seinem Werk werden. Satan ist ein scharfsinniger und ausdauernder Arbeiter. Er weiß genau, wie er die Unachtsamen verstricken kann, und es ist eine alarmierende Tatsache, dass nur wenige seiner List entrinnen. Sie sehen keine Gefahr und hüten sich nicht vor seinen Verführungskünsten. Er veranlaßt sie, einander Zuneigung zu schenken, ohne Weisheit von Gott zu erbitten oder Rat von solchen einzuholen, die er gesandt hat zu warnen, zu tadeln und zu beraten. Sie sind selbstgenügsam und wünschen keine Beschränkung. Z5.114.1 Teilen

Bruder ..., dein persönlicher Fall ist eine deutliche Illustration von dieser Tatsache. Du bist völlig vernarrt in die Idee, heiraten zu wollen. Es ist allgemein so, dass diejenigen, deren Gedanken sich mit diesem Thema beschäftigen, den Warnungen der Diener Gottes wenig Beachtung schenken. Das ist auch bei dir der Fall. Ich sah, wie leicht du zu beeinflussen bist. Solltest du dich mit Gefährten von niedriger Gesinnung verbinden, würdest du ihnen gleich werden. Es sei denn, du läßt dich von Gottesfurcht und Liebe zu ihm leiten, oder deine Gedanken werden wie ihre Gedanken sein. Wenn sie der Ehrfurcht ermangeln, wirst auch du unehrerbietig sein. Sind sie leichtsinnig und vergnügungssüchtig, wirst du ihrem Kurs mit einem Eifer und einer Ausdauer folgen, die einer besseren Sache würdig wären. Z5.114.2 Teilen

Das junge Mädchen, dem du deine Zuneigung schenkst, ist oberflächlichen Charakters. Sie hat ein leichtfertiges Leben geführt, und ihr Verstand ist begrenzt und oberflächlich. Du hast dich jedoch standhaft geweigert, Rat von deinem Vater, deiner liebevollen Schwester und von deinen Freunden in der Gemeinde anzunehmen. Ich kam als Christi Sendbote zu dir. Aber deine starken Gefühle und dein Selbstvertrauen schlossen deine Augen vor der Gefahr und deine Ohren vor den Warnungen. Du bist deinem Kurs so hartnäckig gefolgt, als wüßte niemand soviel wie du oder als hinge die Rettung deiner Seele davon ab, deinem eigenen Urteil zu folgen. Z5.114.3 Teilen

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Würde jeder junge Mann, der sich zur Wahrheit bekennt, so handeln wie du, wie wäre dann wohl der Zustand der Familien und der Gemeinde. Bedenke den Einfluß der Unehrerbietigkeit deinen Eltern gegenüber, den du durch deinen Eigenwillen und deine Selbstgenügsamkeit erweckt hast. Du bist einer von jener Menschenklasse, die als unbesonnen und hochmütig bezeichnet wird. Diese Verblendung hat dein Interesse an religiösen Dingen zerstört. Du denkst nur an dich selbst anstatt an die Verherrlichung Gottes. Diese Vertraulichkeit oder Zuneigung wird zu nichts Gutem führen. Gottes Segen kann kein solch eigenwilliges Verhalten begleiten. Du solltest nicht so sehr darauf bedacht sein, eine eheliche Verbindung einzugehen und die Sorge für eine Familie auf dich zu nehmen, ehe nicht dein eigener Charakter gefestigt ist. Ich sehe die Sache so, dass du dich in großer Finsternis befindest, dir aber deiner Gefahr nicht bewußt bist. Z5.115.1 Teilen

Die Wahrheit gestaltete dein Leben und deinen Charakter um, und du erlangtest das Vertrauen deiner Brüder. Doch Satan sah, dass er dich verlor. Darum verdoppelte er seine Anstrengungen, dich in seinen Schlingen zu verstricken, und er hatte wunderbaren Erfolg. Die Schwäche deiner Natur, die bisher unentdeckt blieb, ist nun entwickelt. Du erkennst deinen Zustand nicht, obgleich er für andere deutlich sichtbar ist. Licht kann niemand erreichen, der keine Anstrengung macht, es zu erlangen. Als du sahst, dass deine Handlungsweise deinen Brüdern und Schwestern mißfiel, war es Zeit für dich innezuhalten. Da solltest du darauf achten, was du tatest, solltest viel beten und dich mit Männern von Erfahrung in der Gemeinde beraten und dankbar ihren Rat annehmen. Z5.115.2 Teilen

Du sagst: „Soll ich dem Urteil der Brüder folgen, unabhängig von meinen eigenen Gefühlen?“ Ich antworte: Die Gemeinde ist Gottes bevollmächtigte Autorität auf Erden. Christus hat gesagt: „Was ihr auf Erden binden werdet, soll auch im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, soll auch im Himmel los sein.“ Matthäus 18,18. Es wird der Meinung von Gemeindegliedern viel zu wenig Respekt erwiesen. Es ist der Mangel an Achtung vor den Meinungen in der Gemeinde, was so viele Schwierigkeiten unter den Geschwistern verursacht. Die Augen der Gemeinde mögen das in einzelnen Gliedern entdecken, was der Irrende selbst nicht sieht. Ein paar Personen mögen ebenso blind sein wie derjenige, der sich im Irrtum befindet; aber die Mehrheit der Gemeinde ist eine Macht, welche die einzelnen Glieder zu kontrollieren hat. Z5.115.3 Teilen

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Der Apostel Petrus sagt: „Desgleichen ihr Jüngeren, seid untertan den Ältesten. Allesamt seid untereinander untertan und haltet fest an der Demut. Denn Gott widersteht den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.“ 1.Petrus 5,5. Paulus ermahnt: „Die brüderliche Liebe untereinander sei herzlich. Einer komme dem andern in Ehrerbietung zuvor.“ Römer 12,10. „Seid untereinander untertan in der Furcht Gottes.“ Epheser 5,21. „Nichts tut durch Zank oder eitle Ehre; sondern durch Demut achte einer den andern höher denn sich selbst.“ Philipper 2,3. Wird der Rat der Gemeinde nicht respektiert, ist sie in der Tat machtlos. Gott hat der Gemeinde eine Stimme verliehen, die ihre Glieder unter Kontrolle halten muss. Z5.116.1 Teilen

Wenn du von der Wahrheit anstatt vom Irrtum geleitet wirst, wirst du deinen Eltern gehorchen und der Stimme der Gemeinde heilige Achtung entgegenbringen. Du hast mit dem festen Entschluß im Herzen gebetet, auszuführen, was du für richtig hältst, ohne Rücksicht auf die Wünsche deiner Eltern und der Gemeinde. Während deines ganzen Lebens ließest du dich größtenteils von selbstsüchtigen Gefühlen leiten. Oftmals muss man, um mit den Bedingungen des Wortes Gottes übereinzustimmen und aus Grundsatz zu handeln, seine Gefühle aufopfern. Z5.116.2 Teilen

Du fragst: „Sollten Eltern Ehegefährten auswählen, ohne die Gedanken und Gefühle ihres Sohnes oder ihrer Tochter zu berücksichtigen?“ Ich stelle die Frage jetzt so, wie sie lauten sollte: Sollte ein Sohn oder eine Tochter einen Ehegefährten wählen, ohne sich zuerst mit den Eltern beraten zu haben, wenn ein solcher Schritt auch wesentlich das Glück der Eltern betrifft? Sollten Eltern sich nicht darum kümmern dürfen, wenn ihnen das Wohl ihrer Kinder wirklich am Herzen liegt? Und sollte jenes Kind, trotz des Rates und der Bitten der Eltern, darauf bestehen, seinen eigenen Weg zu gehen? Ich antworte entschieden: Nein; und wenn es niemals heiratet. Das fünfte Gebot verbietet eine solche Handlungsweise: „Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebest in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, gibt.“ 2.Mose 20,12. Hier ist ein Gebot mit einer Verheißung, die der Herr den Gehorsamen mit Sicherheit erfüllen wird. Z5.116.3 Teilen

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Kluge Eltern werden für ihre Kinder niemals Gefährten wählen, ohne ihre Wünsche zu berücksichtigen. Niemand hatte je die Absicht, dies in deinem Fall zu tun. Aber das meiste von dem, was die Jugendlichen unserer Tage Liebe nennen, ist nur blinde Gefühlsduselei, die in Satan ihren Ursprung hat, um ihren Untergang herbeizuführen. Z5.117.1 Teilen

Solltest du, mein Bruder, wie du beabsichtigst, jetzt unsere Missionsschule aufsuchen, muss ich befürchten, dass du dort fehl am Platz bist. Deine geäußerte Absicht, dass du immer in Begleitung eines Mädchens auftreten wirst, wohin du auch gehst, zeigt mir, dass du weit davon entfernt bist, Nutzen aus einem Aufenthalt in Battle Creek zu ziehen. Die Verblendung, in der du dich befindest, ist mehr satanischer als göttlicher Natur. Ich möchte nicht, dass du bezüglich Battle Creek enttäuscht wirst. Dort herrschen strenge Regeln. Liebschaften sind nicht gestattet. Die Schule würde den Studenten nichts bringen, wenn sie in Liebesaffären verstrickt würden, wie es bei dir der Fall ist. Unsere Schule würde bald unter Sittenverderbnis leiden. Eltern senden ihre Kinder nicht auf unsere Schule oder in unsere Verlagsanstalt, um ein liebeskrankes, sentimentales Leben zu führen, sondern damit sie in den Wissenschaften unterrichtet werden oder das Druckerhandwerk erlernen. Wären die Regeln so lasch, dass den Jugendlichen gestattet würde, mit Liebschaften zu beginnen, wie es mit dir seit einigen Monaten steht, dann wäre das Ziel verfehlt, weshalb sie nach Battle Creek gehen. Wenn du nicht völlig Abstand von dieser Sache nehmen und mit lernbegierigem Geist und mit der Absicht, dich ernstesten Bemühens in Demut und Aufrichtigkeit zu befleißigen, dorthin gehen kannst, um enge Verbindung mit Gott bittend, — dann bleibe besser daheim. Z5.117.2 Teilen

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Solltest du gehen, dann musst du bereit sein, der Versuchung zu widerstehen und die Hände von Professoren und Lehrern zu stärken, indem dein Einfluß völlig zugunsten von Disziplin und Ordnung spricht. Gott möchte, dass alle, die in seinem Werk arbeiten, einander untertan sind, bereit, Rat und Unterweisung anzunehmen. Sie müssen sich durch strengste geistige und moralische Disziplin dazu erziehen, dass sie durch die unterstützende Gnade Gottes an Geist und Gemüt befähigt werden, andere heranzubilden. Inniges Gebet, Demut und Ernsthaftigkeit müssen sich mit Gottes Hilfe verbinden, denn menschliche Schwachheit und menschliche Gefühle streiten ständig um die Vorherrschaft. Jeder muss seine Seele durch Gehorsam zur Wahrheit reinigen. Während er Gottes Verherrlichung im Auge behält, muss er das eigene Ich erniedrigen und Jesus und seine Gnade erhöhen. Indem er so dem Licht entgegenstrebt, wird er mit Gott bekanntwerden und seine Hilfe erlangen. Z5.118.1 Teilen

Einige derer, die die Schule besuchen, nützen ihre Zeit nicht richtig. Voll jugendlichen Elans, verschmähen sie die Einschränkungen, die ihnen auferlegt werden. Besonders empören sie sich gegen die Regeln, die jungen Männern nicht gestatten, jungen Mädchen ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Die Übel solcher Liebschaften in diesem entarteten Zeitalter sind nur zu bekannt. Würden in einer Lehranstalt, wo so viele Jugendliche zusammentreffen, die Gebräuche der Welt in dieser Hinsicht nachgeahmt werden, so würde dies die Gedanken in eine Richtung lenken, die dem Erlangen von Kenntnis und ihrem Interesse an religiösen Dingen nur hinderlich wäre. Die Verliebtheit sowohl von seiten junger Männer als auch junger Mädchen während der Schulzeit zeigt einen Mangel an gutem Urteilsvermögen. Wie es bei dir der Fall ist, wird Vernunft und Urteilskraft von blinder Leidenschaft beherrscht. Unter dieser bezaubernden Verblendung wird die wichtige Verantwortlichkeit, die jeder aufrichtige Christ empfindet, beiseite gelegt. Die geistliche Gesinnung stirbt, und das Gericht und die Ewigkeit verlieren ihre feierliche Bedeutsamkeit. Z5.118.2 Teilen

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Jede Fähigkeit derer, die von dieser ansteckenden Krankheit — blinde Liebe — befallen werden, wird diesem Gefühl unterworfen. Sie scheinen von Sinnen zu sein, und ihr Verhalten ist allen widerwärtig, die es mit ansehen müssen. Mein Bruder, du hast dich zum Gesprächsstoff gemacht und bist sehr in der Wertschätzung derer gesunken, deren Wohlwollen du würdigen solltest. Bei vielen wird die Krise der Krankheit durch eine unreife Heirat erreicht. Wenn dann der Reiz des Neuen vorbei und die bezaubernde Macht der Verliebtheit erloschen ist, wacht einer von ihnen oder beide auf und erkennt die Situation, in der sie sich befinden. Sie erkennen dann, dass sie nicht zueinander passen, aber für ein Leben lang aneinander gebunden sind. Durch ein feierliches Gelöbnis aneinander gekettet, schauen sie mit sinkendem Mut auf das unglückliche Leben, das nun ihr Los ist. Sie sollten dann versuchen, das Beste aus ihrer Situation zu machen; viele aber wollen es nicht. Sie werden sich entweder ihrem Ehegelübde gegenüber als untreu erweisen oder das Joch, das sie so bereitwillig auf ihren Hals legten, so bitter machen, dass nicht wenige feige ihr Dasein beenden. Z5.119.1 Teilen

Eine Verbindung mit eitlen, oberflächlichen und ungläubigen Gefährten wird zu moralischer Entartung und zum Untergang führen. Dreiste, kecke junge Männer oder Mädchen mögen etwas Anziehendes an sich haben. Sie mögen glänzende Geisteskräfte und Geschicklichkeit besitzen, das Schlechte gut erscheinen zu lassen. Solche Personen werden eine gewisse Klasse bezaubern und irreführen, und Seelen werden dadurch verlorengehen. Der Einfluß von eines jeden Menschen Gedanken und Taten umgibt ihn wie eine unsichtbare Atmosphäre, die unwissentlich von allen eingeatmet wird, die mit ihm in Kontakt kommen. Diese Atmosphäre ist häufig mit giftigen Einflüssen angefüllt, und wenn sie inhaliert wird, ist moralische Entartung die sichere Folge. Z5.119.2 Teilen

Mein junger Bruder, könnte ich dich doch von deinem wahren Zustand überzeugen! Du musst bereuen, sonst kannst du nie zum Himmelreich eingehen. Viele junge Männer und Frauen, die Gottseligkeit bekennen, wissen nicht, was es bedeutet, Christo nachzufolgen. Sie folgen nicht seinem Beispiel im Gutestun. Sie haben in ihren Herzen keine Liebe und Dankbarkeit Gott gegenüber noch bringen sie diese in Worten und Verhalten zum Ausdruck. Sie besitzen nicht den Geist der Selbstverleugnung noch ermutigen sie einander auf dem Weg der Heiligkeit. Wir möchten nicht, dass junge Leute in Gottes feierliches Werk eintreten, die zwar Christum bekennen, aber keine moralische Kraft besitzen, sich auf die Seite derer zu stellen, die mäßig und nüchtern zum Gebet sind und deren Unterhaltung sich um den Himmel dreht, von wo sie ihren Heiland erwarten. Wir sind nicht sehr darauf bedacht, junge Leute nach Battle Creek zu schicken, die sich Sabbathalter nennen, aber durch die Wahl ihrer Gefährten ihren niedrigen moralischen Stand offenbaren. Z5.119.3 Teilen

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Die Tür unserer Schule wird immer für solche offenstehen, die sich nicht zur Religion bekennen, und unsere jungen Leute, die nach Battle Creek kommen, mögen sich dieser ungläubigen Gesellschaft erfreuen, falls sie es wünschen. Wenn sie von richtigen Beweggründen geleitet werden, warum sie diese Gesellschaft wählen, und wenn sie genügend geistliche Kraft besitzen, ihrem Einfluß zu widerstehen, können sie eine Macht zum Guten sein. Während sie Schüler sind, können sie gleichzeitig Lehrer sein. Der wahre Christ wählt nicht die Gesellschaft der Unbekehrten, weil er die Atmosphäre liebt, die diese Ungläubigen umgibt, oder um Bewunderung zu erregen und Applaus zu ernten. Er sucht Verbindung mit ihnen, um Licht und Erkenntnis zu vermitteln und sie auf eine edlere und erhabenere Ebene zu führen — auf das breite Fundament der ewigen Wahrheit. Z5.120.1 Teilen

Jemand, der reine Beweggründe hegt, der entschlossen ist, sich Kenntnisse zu erwerben, um rechten Gebrauch von seinen Fähigkeiten machen zu können, wird in der Schule eine Macht zum Guten sein. Er wird einen umformenden Einfluß ausüben. Wenn Eltern die Klagen ihrer Kinder gegen die Autorität und Disziplin der Schule annehmen, erkennen sie nicht, dass sie damit die demoralisierende Macht stärken, die jetzt vorherrschend ist. Jeder Einfluß, der unsere jungen Leute umgibt, muss auf seiten des Rechtes sein, denn die jugendliche Verdorbenheit nimmt zu. Z5.120.2 Teilen

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Bei der weltlichen Jugend wird die Sucht nach Geselligkeit und Vergnügen zur alles beherrschenden Leidenschaft. Sich zu kleiden, Besuche zu machen, der Esslust und niederen Leidenschaften zu huldigen und durch die Runde gesellschaftlicher Zerstreuungen zu wirbeln, scheint das große Ziel des Daseins zu sein. Sie sind unglücklich, wenn sie allein sind. Ihr größter Wunsch ist es, bewundert und umschmeichelt zu werden und in der Gesellschaft etwas zu gelten. Wird dieses Verlangen nicht befriedigt, scheint ihnen das Leben unerträglich. Z5.121.1 Teilen

Diejenigen, die Gottes ganze Rüstung anlegen und jeden Tag etwas Zeit dem Nachdenken, dem Gebet und dem Studium der Schrift widmen, werden mit dem Himmel verbunden sein und einen rettenden, umgestaltenden Einfluß auf ihre Umgebung ausüben. Sie werden sich erhebender Gedanken, edler Bestrebungen und klaren Verständnisses der Wahrheit und ihrer Pflicht vor Gott, erfreuen. Sie werden ein inniges Verlangen nach Reinheit, nach Licht, nach Liebe und allen Gnadengaben der himmlischen Geburt verspüren. Ihre ernsten Gebete werden bis hinter den Vorhang dringen. Diese Klasse wird eine heilige Kühnheit besitzen, in die Gegenwart des Unendlichen zu treten. Sie werden sicher sein, dass das Licht und die Herrlichkeiten des Himmels ihnen gehören. Durch diese innige Bekanntschaft mit Gott werden sie geläutert, erhöht und veredelt. Das alles gehört zu den Vorrechten wahrer Christen. Z5.121.2 Teilen

Abstraktes Meditieren ist nicht genug. Eifrige Geschäftigkeit ist nicht genug. Beides ist wichtig zur Bildung eines christlichen Charakters. Aber nur die Kraft, die wir durch ernsthaftes, stilles Gebet erlangt haben, wird uns vorbereiten, den Verlockungen der Gesellschaft zu widerstehen. Und doch sollten wir uns nicht gänzlich von der Welt abschließen, denn unsere christliche Erfahrung soll das Licht der Welt sein. Der Umgang mit Ungläubigen wird uns nicht schaden, wenn wir uns mit dem Vorsatz unter sie mischen, sie mit Gott zu verbinden. Selbstverständlich müssen wir stark genug sein, ihrem Einfluß zu widerstehen. Z5.121.3 Teilen

Christus kam in diese Welt, um sie zu retten, um den gefallenen Menschen mit dem unendlichen Gott zu verbinden. Christi Nachfolger sollen Kanäle des Lichtes sein. Während sie eine Verbindung mit Gott unterhalten, sollen sie denen, die sich in Finsternis befinden, die auserwählten Segnungen vermitteln, die sie vom Himmel empfangen. Henoch wurde nicht mit den Sünden befleckt, die in seinen Tagen existierten. Warum sollte es heute mit uns geschehen? Aber wir sollten wie unser Meister Erbarmen mit der leidenden Menschheit, Mitleid mit den Unglücklichen und eine freundliche Gesinnung gegenüber den Gefühlen und Bedürfnissen der Armen, Betrübten und Verzweifelten haben. Z5.121.4 Teilen

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Der wahre Christ wird danach trachten, anderen Gutes zu tun. Gleichzeitig wird er so sprechen und sich verhalten, dass ihm ein stiller, geheiligter Seelenfriede erhalten bleibt. Gottes Wort fordert von uns, unserem Heiland gleich zu sein, sein Ebenbild widerzustrahlen, seinem Beispiel zu folgen — sein Leben zu führen. Selbstsucht und Weltliebe sind nicht die Früchte eines christlichen Baumes. Niemand kann für sich selbst leben und Gottes Wohlgefallen haben. 5. Sept. 1879. Z5.122.1 Teilen

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