Portrait von Ellen White
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Die Gefahren für die Jugend
Die Gefahren für die Jugend
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Mitarbeiter im großen Erntefeld, zur Arbeit haben wir nur noch wenig Zeit. Jetzt ist die günstigste Gelegenheit, die wir je haben werden. Wie sorgfältig sollten wir deshalb jeden Augenblick ausnutzen. Unser Erlöser hatte sich dem Werk der Seelenrettung in solchem Maße geweiht, dass er sogar nach seiner eigenen Bluttaufe verlangte. Vom Eifer ihres Meisters angesteckt, gingen die Apostel im Kampfe mit den Fürsten und Mächten und den bösen Geistern unter dem Himmel der Vollendung ihres großen Werkes standhaft, sicher und eifrig entgegen. Z5.141.1 Teilen

Wir leben in einer Zeit, in welcher noch größerer Ernst nötig ist als in den Tagen der Apostel. Aber bei vielen Dienern Christi herrscht eine Unrast, ein Verlangen, den romantischen Stil moderner Erweckungsprediger nachzuahmen, der Wunsch, etwas Großes zu vollbringen, eine Sensation zu erzeugen, zu den fähigen Rednern gezählt zu werden und Ehre und Auszeichnung für sich zu gewinnen. Wenn sie Gefahren entgegentreten und die Ehre einheimsen könnten, die man Helden erweist, dann würden sie mit unverminderter Energie im Werke tätig sein. Aber unbekannt leben und arbeiten, sich in der Verborgenheit für Jesum abmühen und aufopfern ohne besondere menschliche Anerkennung, das erfordert solche gesunden Grundsätze und eine Festigkeit des Vorhabens, wie sie nur wenige besitzen. Es könnte weit mehr erreicht werden, wenn man sich stärker um einen demütigen Wandel mit Gott bemühte, mehr von Menschen absähe und allein um Christi willen arbeitete. Z5.141.2 Teilen

Meine Brüder im Predigtamt, sucht Jesum in aller Demut und Sanftmut. Versucht nicht, die Aufmerksamkeit der Leute auf euch selbst zu lenken. Laßt sie das Werkzeug ganz aus den Augen verlieren, während ihr Jesum erhöht. Redet von Jesu; verliert euch in Jesum. Wir haben zuviel Geschäftigkeit und Betriebsamkeit in unserem religiösen Leben, und darüber werden Golgatha und das Kreuz vergessen. Z5.141.3 Teilen

Wir sind in der größten Gefahr, wenn wir uns untereinander Anerkennung zollen und sozusagen ein Bündnis zu gegenseitiger Verherrlichung eingehen. Sich das Lob der Menschen zu sichern, war das große Anliegen der Pharisäer, und Christus sagte ihnen, dass das der Lohn sei, den sie je empfangen würden. Laßt uns das uns verordnete Werk aufnehmen und es für Christum tun. Wenn wir Mangel leiden, dann laßt es um seinetwillen geschehen. Unser göttlicher Herr wurde durch Leiden vollkommen gemacht. O, wann werden wir die Menschen so arbeiten sehen, wie er gearbeitet hat! Z5.141.4 Teilen

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Unsere Richtschnur ist das Wort Gottes. Jede Liebestat, jedes freundliche Wort, jedes Gebet für die Leidenden und Unterdrückten wird vor den Thron des Ewigen gebracht und auf des Himmels unvergänglichen Bericht gesetzt. Das göttliche Wort ergießt Licht in den dunkelsten Verstand. Es läßt die Gebildetsten ihre Unzulänglichkeit und Sündigkeit empfinden. Z5.142.1 Teilen

Der Feind ist heutzutage dabei, Seelen sehr billig zu kaufen. „Ihr seid umsonst verkauft,“ sagt die Schrift. Jesaja 52,3. Einer verkauft seine Seele für den Beifall der Welt, der andere für Geld, einer zur Befriedigung niedriger Leidenschaften, der andere wegen weltlicher Vergnügungen. Solche Geschäfte werden täglich abgeschlossen. Satan erscheint als Käufer für die durch Christi Blut Erkauften, und er erwirbt sie billig trotz des unendlichen Preises, der für ihre Erlösung gezahlt wurde. Z5.142.2 Teilen

Uns wurden große Segnungen und Vorrechte zuteil. Wir können uns die wertvollsten himmlischen Schätze sichern. Laßt Prediger und Gemeindeglieder immer daran denken, dass die Wahrheit des Evangeliums ins Verderben führt, wenn sie nicht rettet. Die Seele, die sich Tag für Tag weigert, auf die gnadenvollen Einladungen zu hören, kann bald die dringendsten Aufforderungen ohne die geringste Gemütsbewegung anhören. Z5.142.3 Teilen

Als Mitarbeiter Gottes brauchen wir inbrünstigere Frömmigkeit und weniger Selbsterhöhung. Je mehr das eigene Ich erhoben wird, desto geringer wird der Glaube an die Zeugnisse des Geistes Gottes werden. Wer am engsten mit Gott verbunden ist, kennt auch Gottes Stimme, wenn er zu ihm spricht. Wer geistlich ist, vermag auch geistliche Dinge zu erkennen. Er wird es dankbar empfinden, dass der Herr ihn auf seine Irrtümer aufmerksam macht. Die anderen dagegen, die ganz auf sich selbst vertrauen, werden Gott in den Zeugnissen seines Geistes immer weniger erkennen. Z5.142.4 Teilen

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Unsere Arbeit muss von tiefer Demut und Fasten und Beten begleitet sein. Wir dürfen nicht nur Friede und Freude erwarten. Es wird auch an Traurigkeit nicht fehlen, aber wenn wir mit Tränen säen, werden wir mit Freuden ernten. Dunkelheit und Kleinmut können zeitweilig im Herzen der sich selbst verleugnenden Gläubigen aufkommen, aber das wird ihnen nicht schaden. Es mag Gottes Absicht sein, sie zu veranlassen, ihn ernstlicher zu suchen. Z5.143.1 Teilen

Was wir jetzt brauchen, sind Männer wie Kaleb, die treu und wahrhaftig sind. Gegenwärtig ist das Leben zu vieler durch Trägheit gekennzeichnet. Sie wenden ihre Schultern gerade dann vom Rad ab, wenn sie durchhalten und all ihre Kraft einsetzen sollten. Diener Christi, „wache auf, der du schläfst, und stehe auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten.“ Epheser 5,14. Eure Arbeit ist so vom eigenen Ich durchdrungen, dass Christus darüber vergessen wird. Einige von euch sind allzu verwöhnt und zu umschmeichelt. Wie in Noahs Tagen ist der Sinn zu sehr auf Essen und Trinken, Pflanzen und Bauen gerichtet. Die Welt hat den Dienern Christi alle Energie geraubt. Brüder, wenn ihr wollt, dass euer Glaube von Ungläubigen geehrt wird, dann ehrt ihn zuerst selbst durch entsprechende Taten. Durch enge Verbindung mit Gott und strikte Anwendung der biblischen Lehren könnt ihr in Schwierigkeiten und unter weltlichem Druck den Geist der Wahrheit auch den Herzen eurer Kinder einflößen. Dann werden sie euch als Werkzeuge in Gottes Hand in allem Guten kräftig unterstützen. Z5.143.2 Teilen

Viele sind durch übermäßiges Essen und die Befriedigung niedriger Leidenschaften gleichermaßen für körperliche und geistige Arbeit unfähig geworden. Die tierischen Neigungen werden gestärkt, die sittliche und geistliche Natur wird dagegen geschwächt. Was wird der himmlische Bericht über das Leben vieler aussagen, wenn wir um den großen weißen Thron stehen! Dann wird ihnen klar werden, was sie hätten tun können, wenn sie ihre ihnen von Gott verliehenen Kräfte nicht entwürdigt hätten. Dann werden sie begreifen, welcher geistigen Höhe sie teilhaftig geworden wären, wenn sie alle von Gott verliehenen körperlichen und geistigen Kräfte ihm geweiht hätten. In der Pein ihrer Gewissensbisse werden sie sich danach sehnen, ihr Leben noch einmal leben zu können. Z5.143.3 Teilen

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Ich bitte die, die bekennen, Lichtträger — Vorbilder der Herde — zu sein, von aller Ungerechtigkeit abzutreten. Nutzt den kleinen Rest der Zeit, der euch noch bleibt, gut aus. Ist euer Halt an Gott, die Hingabe an seinen Dienst, stark genug, dass eure Religion in der schrecklichsten Verfolgung nicht versagt? Allein die starke Liebe zu Gott wird die Seele in den Prüfungen, die uns bevorstehen, aufrechterhalten. Z5.144.1 Teilen

Selbstverleugnung und Kreuz sind unser Teil. Sind wir bereit, sie anzunehmen? Niemand darf erwarten, dass sich der Geist der Selbstverleugnung und der Hingabe an die himmlische Heimat in den letzten großen Prüfungen plötzlich entwickeln wird, weil wir ihn dann gerade brauchen. Nein, dieser Geist muss mit unserer täglichen Erfahrung verschmolzen sein und dem Herzen und Sinn unserer Kinder durch Lehre und Beispiel eingeflößt werden. Mütter in Israel mögen selbst keine Kämpfer sein, aber sie können Kämpfer erziehen, die die volle Rüstung anlegen und des Herrn Schlachten mannhaft schlagen. Z5.144.2 Teilen

Prediger und Volk bedürfen der bekehrenden Macht der Gnade, ehe sie fähig sind, am Tage des Herrn zu bestehen. In ihrer Ungerechtigkeit und menschlichen Verderbtheit nähert sich die Welt schnell jenem Zustand, an dem Gottes Eingreifen notwendig wird. Dann sollten sich seine bekenntlichen Nachfolger mehr durch ihre Treue zu seinem heiligen Gesetz auszeichnen. Ihr Gebet wird wie Davids sein: „Zeit ist‘s für den Herrn, zu handeln: sie haben ja dein Gesetz gebrochen.“ Psalm 119,126 (Menge). Und mit ihrem Wandel werden sie sagen: „Darum liebe ich deine Gebote mehr als Gold und als Feingold.“ Psalm 119,127. Gerade die offene Verachtung, die man dem Gesetze Gottes bezeigt, ist für sein Volk, das die Gebote hält, Grund genug, hervorzutreten und seine Achtung und Verehrung für Gottes zu Boden getretenes Gesetz zu bezeigen. Z5.144.3 Teilen

„Und dieweil die Ungerechtigkeit wird überhandnehmen, wird die Liebe in vielen erkalten.“ Matthäus 24,12. Selbst die Atmosphäre ist durch die Sünde befleckt. Bald wird Gottes Volk die Feuerprobe bestehen müssen, und ein großer Teil derer, die jetzt den Schein der Echtheit und Wahrheit haben, werden sich als unedles Metall erweisen. Anstatt durch Widerstand, Bedrohung und Beschimpfung stärker und standhafter zu werden, treten sie feige auf die Seite der Gegner. Die Verheißung lautet: „Wer mich ehret, den will ich auch ehren.“ 1.Samuel 2,30. Sollen wir uns weniger fest an Gottes Gesetz halten, weil die Welt im allgemeinen versucht hat, es zunichte zu machen? Z5.144.4 Teilen

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Schon sind Gottes Gerichte in Stürmen, Fluten, Gewittern, Erdbeben, in Gefahren zu Lande und zur See weithin im Land zu sehen. Der große ICH BIN spricht zu denen, die sein Gesetz für ungültig erklären. Wer wird standhalten können, wenn Gottes Zorn auf die Erde ausgegossen wird? Jetzt ist es Zeit für Gottes Volk, seine Grundsatztreue zu beweisen. Wenn der Glaube an Christum und sein Gesetz völlig verachtet wird, dann sollte unser Eifer um so heißer und unser Mut und unsere Festigkeit unbeugsam sein. Die Wahrheit und Gerechtigkeit zu verteidigen, wenn uns die Mehrheit verläßt, die Schlachten des Herrn zu schlagen, wenn der Kämpfer wenige sind — das wird unsere Prüfung sein. Dann müssen wir der Kälte der anderen Wärme, ihrer Feigheit Mut und ihrem Verrat Treue entgegenstellen. Die Nation wird auf der Seite des großen Rebellenführers stehen. Z5.145.1 Teilen

Die Prüfung wird gewiß kommen. Vor sechsunddreißig Jahren [geschrieben 1882] wurde mir gezeigt, dass stattfinden würde, was sich jetzt anbahnt, dass nämlich die Beobachtung einer päpstlichen Einrichtung dem Volke durch ein Sonntagsgesetz aufgezwungen und der geheiligte Ruhetag Jehovas mit Füßen getreten werden würde. Z5.145.2 Teilen

Der Herzog unserer Erlösung wird sein Volk für den Kampf stärken, in den es eintreten muss. Wie oft, wenn Satan alle seine Macht gegen die Nachfolger Christi einsetzt und ihnen der Tod ins Angesicht starrt, haben ernste, im Glauben emporgesandte Gebete den Anführer der Heerscharen des Herrn auf den Plan gerufen, den auf- und abwogenden Kampf gewendet und die Bedrängten gerettet! Z5.145.3 Teilen

Jetzt ist es Zeit, sich innig mit Gott zu verbinden, damit wir bewahrt werden mögen, wenn sein großer Zorn mit Ungestüm auf die Menschenkinder ausgegossen wird. Wir haben uns von den alten Marksteinen entfernt. Laßt uns umkehren. Wenn der Herr Gott ist, so dienet ihm; ist es Baal, dann dienet ihm. Auf welcher Seite wollt ihr stehen? Z5.145.4 Teilen

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