Portrait von Ellen White
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Die Gefahren für die Jugend
Die Gefahren für die Jugend
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Satan benutzt Männer und Frauen als Helfer, die zur Sünde reizen und sie anziehend machen sollen. Diese Helfer erzieht er sorgfältig dazu, die Sünde so gut zu tarnen, dass er erfolgreicher Seelen verderben und Christum seiner Herrlichkeit berauben kann. Satan ist der große Feind Gottes und der Menschen. Durch seine Helfer verwandelt er sich selbst in einen Engel des Lichts. In der Heiligen Schrift wird er Verderber, Verkläger der Brüder, Betrüger, Lügner, Peiniger und Mörder genannt. Satan hat viele Menschen in seinem Dienst. Besonders erfolgreich ist er aber, wenn er bekenntliche Christen für sein satanisches Werk verwenden kann. Und je größer ihr Einfluß, je höher ihre Stellung ist, je mehr Erkenntnis sie von Gott und seinem Dienst zu haben behaupten, desto erfolgreicher kann Satan sie benutzen. Wer immer zur Sünde verleitet, ist sein Helfer. Z5.146.1 Teilen

Während einer der östlichen Lagerversammlungen wurde ich an einem Freitag einem Mann vorgestellt, der mit verschiedenen Frauen und Kindern ein Zelt bewohnte. In jener Nacht konnte ich nicht schlafen. Ich fühlte eine große Last. Als ich in der Nacht mit Gott rang, stand mir sehr deutlich ein Gesicht vor Augen, das ich vor Jahren hatte, worin das Verhalten von Nathan Fuller getadelt wurde. Zu jener Zeit wurden mir drei Männer gezeigt, denen ich begegnen würde, die sich der gleichen Vergehen unter dem Deckmantel der Gottseligkeit schuldig machten. Dieser Mann war einer von den Dreien. Während ich in der Morgenversammlung Zeugnis ablegte, ruhten die Kraft und der Geist Gottes auf mir; aber ich erwähnte keine speziellen Fälle. Später am Tage empfand ich deutlich, dass es meine Pflicht sei, mein Zeugnis, seinen Fall als sehr bezeichnend darlegend, vorzutragen. Durch sein Verhalten handelte dieser Mann direkt den Anweisungen des Apostels entgegen, der sagt: „Meidet allen bösen Schein.“ 1.Thessalonicher 5,22. Er übertrat das siebente Gebot, während er vorgab, das vierte zu halten. Durch seine Verführung versammelte er eine Gruppe von Frauen um sich, die ihn von Ort zu Ort begleiteten, wie eine treue Frau ihren Mann begleiten würde. Z5.146.2 Teilen

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Wir als Volk werden als sonderbar angesehen. Unsere Stellung und unser Glaube unterscheiden uns von allen anderen religiösen Körperschaften. Wenn unser Leben und Charakter nicht besser ist als Leben und Charakter der Weltmenschen, dann werden sie verächtlich mit dem Finger auf uns zeigen und sagen: „Das sind Siebenten-Tags-Adventisten.“ „Hier haben wir ein Beispiel derer, die anstatt des Sonntags den siebenten Tag feiern.“ Das Brandmal, das solchen Menschen anhaftet, wird dann allen aufgeprägt, die gewissenhaft den siebenten Tag beobachten. Ach, wie viel besser wäre es, wenn solche Menschen niemals vorgeben würden, der Wahrheit zu gehorchen! Z5.147.1 Teilen

Ich fühlte mich gedrungen, diesen Mann im Namen des Herrn zurechtzuweisen und die Frauen, die ihn begleiteten, aufzurufen, sich von ihm zu trennen und ihm das zu Unrecht gegebene Vertrauen zu entziehen. Der Weg, den sie eingeschlagen hatten, würde nur zu Unglück und Ruin führen. Das Berichtsbuch des Himmels zeugt gegen diesen Mann: „Er ist ein Betrüger, ein Ehebrecher, schleicht in die Häuser und führt törichte Frauen gefangen.“ Wieviele Seelen er durch seine satanische Spitzfindigkeit vernichten wird, wird erst das Gericht offenbaren. Solche Menschen sollten sofort öffentlich bloßgestellt und gerügt werden, damit sie nicht fortwährend Schmach über das Werk bringen. Z5.147.2 Teilen

In dem Maße, in dem wir uns dem Ende der Weltgeschichte nähern, werden die Gefahren sich um uns her verdichten. Ein bloßes Bekenntnis zur Frömmigkeit wird nichts nützen. Wir müssen in lebendiger Verbindung mit Gott stehen, damit wir geistliches Unterscheidungsvermögen erhalten, um die Bosheit zu erkennen, die sich sehr listig und heimlich durch solche Glieder bei uns einschleicht, die sich zu unserem Glauben bekennen. Die größten Sünden schleppen solche Gemeindeglieder ein, die behaupten, geheiligt zu sein und nicht mehr sündigen zu können. Viele dieser Menschen sündigen jedoch täglich und sind in ihrem Herzen und Leben verdorben. Sie sind selbstzufrieden und selbstgerecht und stellen einen eigenen Maßstab der Gerechtigkeit auf, versagen aber gänzlich, wenn sie den Anforderungen der Bibel gerecht werden sollen. Trotz ihrer großen Ansprüche stehen sie dem Bund der Verheißung fern. In seiner großen Gnade hat Gott Nachsicht mit ihrer Verkehrtheit und beseitigt sie nicht als Bäume, die das Land hindern, sondern läßt ihnen noch die Möglichkeit der Vergebung. Man verläßt sich ständig auf Gottes Langmut und mißbraucht seine Gnade. David dachte zu seiner Zeit, dass die Menschen die Grenzen von Gottes Langmut erreicht hätten und dass er dazwischentreten müßte, um seine Ehre zu verteidigen und die Ungerechtigkeit einzudämmen. Z5.147.3 Teilen

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Herr ... vertritt Dogmen, die den Tempel Gottes beflecken. Es besteht kaum Hoffnung für ihn. Er hat so lange sich selbst betrogen und andere getäuscht, dass Satan beinahe volle Kontrolle über seinen Geist und Körper hat. Sein vorgebliches Gewand der Gerechtigkeit von ihm zu reißen und seine schlechten Absichten und Gedanken bloßzustellen, damit er nicht fortfahren kann, andere auf den Weg des Verderbens zu ziehen, ist alles, was uns zu tun übrig bleibt. Z5.148.1 Teilen

Zuerst haßte er Gottes Warnungen und dann widerstand er ihnen, weil dadurch seine bösen Werke im Licht von Gottes Gesetz erkannt werden konnten. Es ist einer der traurigsten Beweise vom verblendenden Einfluß der Sünde, dass Monate und Jahre verstreichen und keine Reue sichtbar wird. Mit entschlossener Beharrlichkeit ist dieser Mann dem abwärts führenden Kurs gefolgt. Er empfindet keine bittere Reue, keine Furcht vor der Vergeltung des Himmels. Wenn er durch Lügen und Betrug seine Sünden verbergen kann, ist er zufrieden. Alles Empfinden für Recht und Unrecht ist in ihm erstorben. Ihm steht eine Ernte bevor, die er nur mit Schrecken einholen kann. Z5.148.2 Teilen

Das Schlimmste an diesem Fall ist, dass all sein teuflisches Tun unter dem Vorwand geschieht, ein Stellvertreter Jesu Christi zu sein. Ein Sünder, verkleidet als Engel des Lichts, kann unermeßlichen Schaden anrichten. Dunkle, gefährliche Pläne werden vorsätzlich gelegt, Mann und Frau voneinander zu trennen. Der Apostel sagt: „Aus denselben sind, die hin und her in die Häuser schleichen und führen die Weiblein gefangen, die mit Sünden beladen sind und von mancherlei Lüsten umgetrieben.“ 2.Timotheus 3,6. Diese lüsternen Menschen schleichen sich sogar in ehrenhafte Familien ein und führen durch Betrugskünste die Gewissenhaften in die Irre. Verdammenswerte Irrlehren werden als Wahrheit angenommen und empörendste Sünden als Handlungen der Gerechtigkeit verübt, weil das Gewissen verwirrt und abgestumpft ist. Z5.148.3 Teilen

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Dieser Mann nahm die unvolkstümliche Lehre an, dass der siebente Tag des Herrn Sabbat ist, um seiner religiösen Erfahrung den Anschein von Ehrenhaftigkeit zu geben. Unsere Ansichten wurden in unserm Schrifttum klar zum Ausdruck gebracht, aber diese Tatsache verbergend, vermischte er die Wahrheit mit seinen verderblichen Irrtümern und machte andere glauben, Gott habe ihm neues Licht über die Bibel gegeben. Indem er vorgab, großes Licht für das Volk betreffs des Sabbats des vierten Gebotes und ähnlicher Wahrheiten zu haben, schien es den Arglosen, er werde wirklich von Gott geleitet. Hat er aber einmal das Vertrauen gewonnen, dann beginnt seine satanische Arbeit, die wahre Bedeutung der Heiligen Schrift zu verdrehen, indem er zu beweisen sucht, dass Ehebruch, wie er durch Gottes Gesetz verurteilt wird, nicht das bedeutet, was man im allgemeinen darunter versteht. Er versucht tatsächlich, verständige Frauen glauben zu machen, es sei in Gottes Augen nicht anstößig, wenn sie ihrem Ehegelübde untreu sind. Er gibt nicht einmal zu, dass dadurch das siebente Gebot übertreten wird. Satan frohlockt, wenn Sünder als bekenntliche Sabbathalter in die Gemeinde kommen, während sie ihm gestatten, ihre Sinne und Neigungen zu beherrschen und sich von ihm gebrauchen lassen, andere zu verführen und zu verderben. Z5.149.1 Teilen

In diesem entarteten Zeitalter kann man viele finden, die so blind gegenüber der Sündhaftigkeit der Sünde sind, dass sie ein lasterhaftes Leben führen, weil es der natürlichen und abartigen Neigung des Herzens gefällt. Anstatt sich im Spiegel, dem Gesetz Gottes, zu beschauen und Herz und Wesen in Übereinstimmung mit Gottes Maßstab zu bringen, gestatten sie Satans Helfern, sein Banner in ihren Herzen aufzupflanzen. Verdorbene Menschen sehen es für einfacher an, die Heilige Schrift zu verdrehen, um sie in ihrer Bosheit zu unterstützen, als ihre Verdorbenheit und Sünde aufzugeben und reinen Herzens ein reines Leben zu führen. Z5.149.2 Teilen

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Es gibt mehr Menschen dieser Art, als viele annehmen, und ihre Zahl wird zunehmen, je mehr wir uns dem Ende der Zeit nähern. Es sei denn, sie sind in der Bibelwahrheit gewurzelt und gegründet und haben eine lebendige Verbindung mit Gott, oder viele werden betört und verführt werden. Unsichtbare Gefahren umgeben unseren Pfad. Unsere einzige Sicherheit ist ständige Wachsamkeit und Gebet. Je enger wir mit Christo verbunden sind, desto mehr werden wir an seinem reinen und heiligen Charakter teilhaben. Je widerwärtiger uns die Sünde erscheint, desto erhabener und wünschenswerter wird uns die Reinheit und Leuchtkraft Christi erscheinen. Z5.150.1 Teilen

Um sein verdorbenes Leben zuzudecken und seine Sünden als harmlos erscheinen zu lassen, wird dieser Mann Berichte der Bibel anführen, wo gute Männer in Versuchung fielen. Paulus begegnete zu seiner Zeit auch solchen Menschen. Die Gemeinde wurde zu allen Zeiten von solchen heimgesucht. Als Paulus sich in Milet aufhielt, rief er die Gemeindeältesten zusammen und warnte sie betreffs dessen, was ihnen begegnen würde: „So habt nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, unter welche euch der heilige Geist gesetzt hat zu Bischöfen, zu weiden die Gemeinde Gottes, welche er durch sein eigen Blut erworben hat. Denn das weiß ich, dass nach meinem Abschied werden unter euch kommen greuliche Wölfe, die die Herde nicht verschonen werden. Auch aus euch selbst werden aufstehen Männer, die da verkehrte Lehren reden, die Jünger an sich zu ziehen. Darum seid wach und denket daran, dass ich nicht abgelassen habe drei Jahre, Tag und Nacht, einen jeglichen mit Tränen zu vermahnen.“ Apostelgeschichte 20,28-31. Z5.150.2 Teilen

Wer die Wahrheit durch Ungerechtigkeit behindert, wer seinen Glauben an Gottes Wort kundtut und es in seinem damit unvereinbaren Leben täglich übertritt, der überliefert sich selbst dem Dienste Satans und führt außerdem Seelen ins Verderben. Diese Menschen stehen in Verbindung mit gefallenen Engeln und werden von ihnen unterstützt, die Herrschaft über andere Gemüter zu gewinnen. Wer von Satans verführerischer Macht beherrscht wird, der vergißt Gottes und verherrlicht statt dessen den Menschen, der doch voll böser Absichten ist. Diese getäuschten Seelen üben geheime Laster als Tugend aus. Das ist eine Art Zauberei. Die Frage des Apostels an die Galater kann mit Recht gestellt werden: „Wer hat euch bezaubert, dass ihr der Wahrheit nicht gehorchet, welchen Christus Jesus vor die Augen gemalt war, als wäre er unter euch gekreuzigt?“ Galater 3,1. Bei der Ketzerei und der Ausschweifung ist stets eine Zaubermacht im Spiel. Der Verstand wird derartig getäuscht, dass er nicht mehr vernünftig urteilen kann, und eine Illusion führt ihn immer weiter von der Reinheit weg. Der geistliche Scharfblick ist getrübt, und Menschen von bis dahin unbefleckter Sittenreinheit werden durch die trügerische Spitzfindigkeit der Helfer Satans verwirrt, die sich als Boten des Lichts ausgeben. Gerade diese Täuschung verleiht jenen Helfern ihre Macht. Träten sie kühn hervor und unternähmen sie ihre Vorstöße offen, würde man sie zurückweisen, ohne auch nur einen Augenblick zu zögern. Zunächst versuchen sie jedoch, als heilige, selbstlose Gottesmänner Zuneigung und Vertrauen zu gewinnen. Als Satans besondere Boten beginnen sie dann ihr arglistiges Wirken, Seelen vom Pfad der Rechtschaffenheit wegzulocken, indem sie das Gesetz Gottes für ungültig erklären. Z5.150.3 Teilen

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Wenn Prediger, die doch ein hohes Bekenntnis ablegen, auf diese Weise Vorteil aus dem Vertrauen des Volkes ziehen und Seelen zum Untergang führen, machen sie sich weit schuldiger als der gewöhnliche Sünder. Am Tage Gottes, wenn das große Hauptbuch des Himmels geöffnet werden wird, wird sich herausstellen, dass es die Namen vieler Prediger enthält, die Reinheit des Herzens und Lebens vorgespiegelt haben, und bekannten, dass ihnen das Evangelium Christi anvertraut sei, ihre Stellung dazu benutzt haben, Seelen zur Übertretung des Gesetzes Gottes zu verführen. Z5.151.1 Teilen

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Es ist beinahe unmöglich, Männer und Frauen, die einmal der verderblichen Macht Satans verfallen sind, aus der entsetzlichen Schlinge zu befreien. Sie können kaum wieder reine Gedanken und klare Vorstellungen von Gottes Forderungen bekommen. Die Sünde wurde für ihren verwirrten Sinn durch das Beispiel des Predigers geheiligt, und niemals wieder erscheint sie ihnen so verabscheuungswürdig, wie Gott sie sieht. Wenn erst einmal das Bewußtsein für die sittlichen Forderungen in den Menschen geschwächt ist, dann ist auch ihre Urteilskraft verkehrt, die Sünde erscheint ihnen als Gerechtigkeit, die Gerechtigkeit aber als Sünde. Durch die Verbindung mit solchen, deren Neigungen und Gewohnheiten nicht rein und edel sind, werden auch noch andere so wie sie. Ihr Geschmack und ihre Grundsätze werden beinahe unbewußt angenommen. Z5.152.1 Teilen

Wenn jemand die Gesellschaft eines Menschen mit unreinen Gedanken und ausschweifenden Gewohnheiten der eines reinen und sittsamen Menschen vorzieht, dann ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass Geschmack und Neigungen beider übereinstimmen und dass ein niedriger Stand der Moral erreicht ist. Diese getäuschten, verblendeten Seelen bezeichnen dieses Niveau allerdings als hohe, heilige Geistesverwandtschaft — als geistliche Harmonie. Aber für den Apostel Paulus sind sie Helfershelfer der „geistlichen Mächte der Bosheit“ (Epheser 6,12, EB), gegen die wir nachdrücklich kämpfen müssen. Z5.152.2 Teilen

Wenn der Betrüger sein verführerisches Werk beginnt, findet er häufig Unterschiede in Geschmack und Gewohnheiten vor, aber indem er vorgibt, sehr fromm zu sein, gewinnt er das Vertrauen, und wenn er das erreicht hat, übt er seine schlaue, trügerische Macht zur Durchführung seiner Pläne ganz nach Belieben aus. Durch die Verbindung mit dieser Gefahrenquelle werden Frauen daran gewöhnt, die Luft der Unkeuschheit zu atmen, und werden fast unmerklich von demselben Geist durchdrungen. Sie haben ihre Persönlichkeit verloren und werden das Schattenbild ihres Verführers. Z5.152.3 Teilen

Männer, die behaupten, neues Licht zu haben und Reformatoren zu sein, üben großen Einfluß auf die Klasse von Menschen aus, die vom Abfall der Gegenwart überzeugt und mit dem geistlichen Zustand der Kirchen unzufrieden sind. Aus treuem, aufrichtigem Herzen möchten sie eine Änderung zum Besseren, einen Aufstieg zu einem höheren geistlichen Stand sehen. Wenn die treuen Diener Christi diesen Menschen die Wahrheit rein und unverfälscht darböten, würden diese sie annehmen und sich durch ihre Befolgung reinigen. Aber Satan, der immer wachsam ist, spürt diese suchenden Seelen sofort auf. Jemand, der als Reformator viel Wesens von sich macht, kommt zu ihnen, wie einst Satan zu Christo als Engel des Lichts kam, und lockt sie noch weiter vom Pfade des Rechts weg. Z5.152.4 Teilen

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Das Unglück und die Erniedrigung, die der Ausschweifung folgen, können nicht ermessen werden. Die Erde ist durch ihre Bewohner verunreinigt worden. Das Maß ihrer Ungerechtigkeit ist beinahe voll. Die schwerste Vergeltung aber wird die treffen, die Ungerechtigkeit unter dem Mantel der Frömmigkeit üben. Wahre Reue hat der Heiland der Welt niemals verschmäht, wie groß die Schuld auch war. Aber Pharisäern und Heuchlern schleudert er eine flammende Anklage entgegen. Daher besteht größere Hoffnung für offenkundige Sünder als für diese Klasse. Z5.153.1 Teilen

„Darum wird ihnen Gott [weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht haben angenommen] kräftige Irrtümer senden, dass sie glauben der Lüge, auf dass gerichtet werden alle, die der Wahrheit nicht glauben, sondern haben Lust an der Ungerechtigkeit.“ 2.Thessalonicher 2,11.12. Dieser Mann und die von ihm Betrogenen lieben nicht die Wahrheit, sondern haben Freude an der Ungerechtigkeit. Welch größere Verblendung könnte wohl über sie kommen als die Annahme, Gott nehme keinen Anstoß an Unzucht und Ehebruch? Die Bibel enthält viele Warnungen vor diesen Sünden. Paulus schreibt an Titus von solchen: „Sie sagen, sie erkennen Gott; aber mit den Werken verleugnen sie es, sintemal sie es sind, an welchen Gott Greuel hat, und gehorchen nicht und sind zu allem guten Werk untüchtig.“ Titus 1,16. „Es waren aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch sein werden falsche Lehrer, die nebeneinführen [nicht offen] werden verderbliche Sekten und verleugnen den Herrn, der sie erkauft hat, und werden über sich selbst herbeiführen eine schnelle Verdammnis. Und viele werden nachfolgen ihrem Verderben; um welcher willen wird der Weg der Wahrheit verlästert werden.“ 2.Petrus 2,1.2. Die hier beschriebenen Menschen sagen nicht öffentlich, dass sie nicht an Christum glauben. Sie bekennen, an die Wahrheit zu glauben. Aber durch die Verdorbenheit ihres Charakters bringen sie Schande über Gottes Werk und geben Ursache, dass schlecht darüber gesprochen wird. Z5.153.2 Teilen

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„Und durch Geiz mit erdichteten Worten werden sie an euch Gewinn suchen; welchen das Urteil von lange her nicht säumig ist, und ihre Verdammnis schläft nicht.“ 2.Petrus 2,3. „Aber sie sind wie die unvernünftigen Tiere, die von Natur dazu geboren sind, dass sie gefangen und geschlachtet werden, lästern, davon sie nichts wissen, und werden in ihrem verderblichen Wesen umkommen und den Lohn der Ungerechtigkeit davonbringen. Sie achten für Wollust das zeitliche Wohlleben, sie sind Schandflecken und Laster, prangen von euren Almosen, prassen mit dem Euren, haben Augen voll Ehebruchs, lassen sich die Sünde nicht wehren, locken an sich die leichtfertigen Seelen, haben ein Herz, durchtrieben mit Geiz, verfluchte Leute. Sie haben verlassen den richtigen Weg und gehen irre und folgen nach dem Wege Bileams, des Sohnes Beors, welcher liebte den Lohn der Ungerechtigkeit.“ 2.Petrus 2,12-15. Z5.154.1 Teilen

„Das sind Brunnen ohne Wasser und Wolken, vom Windwirbel umgetrieben, welchen behalten ist eine dunkle Finsternis in Ewigkeit. Denn sie reden stolze Worte, dahinter nichts ist,“ rühmen sich ihres Lichts, ihrer Kenntnis und Liebe zur Wahrheit, „und reizen durch Unzucht zur fleischlichen Lust diejenigen, die recht entronnen waren denen, die im Irrtum wandeln.“ 2.Petrus 2,17.18. Z5.154.2 Teilen

In diesem verdorbenen Zeitalter, wenn unser Widersacher, der Teufel, umhergeht wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge, sehe ich die Notwendigkeit, meine warnende Stimme zu erheben. „Wachet und betet, dass ihr nicht in Versuchung fallet!“ Markus 14,38. Viele besitzen glänzende Gaben und weihen sie gottlos dem Dienste Satans. Welche Warnungen kann ich einer Gemeinde erteilen, die erklärt, von der Welt ausgegangen zu sein und die Werke der Finsternis aufgegeben zu haben, einer Gemeinde, die Gott zum Bewahrer seines Gesetzes gemacht hat, aber die wie der unfruchtbare Feigenbaum mit seinen offensichtlich blühenden Zweigen den Allmächtigen beeindrucken möchte, jedoch keine Frucht zur Ehre Gottes trägt? Viele von ihnen hegen unreine Gedanken, unheilige Vorstellungen, ungeheiligte Wünsche und niedere Leidenschaften. Gott haßt die Frucht eines solchen Baumes. Reine, heilige Engel betrachten ihr Betragen mit Abscheu, während Satan frohlockt. O dass doch Männer und Frauen erwögen, was ihnen die Übertretung des göttlichen Gesetzes einbringt! Übertretung ist unter allen Umständen eine Verunehrung Gottes und ein Fluch für den Menschen. So müssen wir sie ansehen, wie hübsch auch ihre Maske ist und durch wen sie auch begangen wird. Z5.154.3 Teilen

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Als Christi Botin bitte ich euch, die ihr euch zur gegenwärtigen Wahrheit bekennt, dass ihr es bereits übel aufnehmt, wenn Unreines auch nur gestreift wird, und dass ihr die Gesellschaft derer verlaßt, die Unreines auch nur andeuten. Verabscheut diese verunreinigenden Sünden mit dem leidenschaftlichsten Haß. Flieht solche, die auch nur in der Unterhaltung ihre Gedanken in dieser Richtung gehen lassen; denn „wes des Herz voll ist, des geht der Mund über“. Matthäus 12,34. Z5.155.1 Teilen

Da jene, die diese beschmutzenden Sünden begehen, in der Welt ständig zunehmen und sich auch in unsere Gemeinden eindrängen möchten, warne ich euch, sie nicht aufzunehmen. Wendet euch vom Verführer ab. Sollte er auch ein bekenntlicher Nachfolger Christi sein, so ist er doch Satan in Menschengestalt. Er hat sich das Gewand des Himmels nur geliehen, um seinem Herrn besser zu dienen. Nicht einen Augenblick solltet ihr einer unsauberen, versteckten Andeutung Raum geben. Denn selbst dadurch wird die Seele befleckt, wie unreines Wasser den Kanal beschmutzt, den es durchfließt. Z5.155.2 Teilen

Erwählt lieber Armut, Tadel, Trennung von Freunden oder irgendein anderes Leid, als dass ihr euch mit Sünde befleckt. Lieber Tod als Schande oder Übertretung des Gesetzes Gottes! sollte der Wahlspruch jedes Christen sein. Als eine Gemeinde, die sich als Reformer bekennt, die die feierlichen, reinigenden Wahrheiten des Wortes Gottes hütet, müssen wir unseren jetzigen Stand noch erheblich verbessern. Unverzüglich müßt ihr gegen die Sünde und die Sünder in der Gemeinde vorgehen, damit nicht noch andere angesteckt werden. Wahrheit und Reinheit verlangen, dass wir ein gründliches Werk tun, um das Lager von den Achans zu säubern. Brüder in verantwortlicher Stellung sollten bei keinem Sünde dulden. Macht ihm klar, dass er entweder seine Sünden ablegen oder von der Gemeinde getrennt werden muss. Z5.155.3 Teilen

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Wenn die einzelnen Gemeindeglieder sich wie wahre Nachfolger unseres sanftmütigen und demütigen Heilandes verhalten, wird es seltener vorkommen, dass Sünde zugedeckt und entschuldigt wird. Alle werden sich bemühen, so zu handeln, als lebten sie in Gottes Gegenwart. Sie werden sich vergegenwärtigen, dass sein alles durchdringendes Auge stets auf ihnen ruht und dass ihm auch der geheimste Gedanke bekannt ist. Charakter, Beweggründe, Wünsche und Absichten sind dem Auge des Allmächtigen ebenso klar wie das Licht der Sonne. Aber nur wenige sind dessen eingedenk. Bei weitem die meisten machen sich nicht klar, wie furchtbar die Rechenschaft sein wird, die all die Übertreter seines Gesetzes vor dem Gerichtshof Gottes einmal ablegen müssen. Z5.156.1 Teilen

Könnt ihr, die ihr bekennt, solch großes Licht empfangen zu haben, mit einem niedrigen Niveau zufrieden sein? Wie ernst und beständig sollten wir nach der Gegenwart Gottes und der Verwirklichung der feierlichen Wahrheiten trachten, dass das Ende aller Dinge herbeigekommen ist und der Richter der ganzen Welt vor der Türe steht! Wie könnt ihr seine gerechten und heiligen Forderungen mißachten? Wie könnt ihr vor Jehovas Angesicht sündigen? Wie könnt ihr unheilige Gedanken und niedrige Leidenschaften vor den Augen der reinen Engel und des Erlösers pflegen, der sich selbst für euch gab, damit er euch von aller Ungerechtigkeit erlöse und sich ein besonderes Volk reinige, das eifrig zu guten Werken ist? Wenn ihr all das im Lichte des Kreuzes Christi erwägt, wird euch dann die Sünde nicht als zu niederträchtig und gefährlich erscheinen, als dass ihr sie noch begehen könnt, da ihr doch an der Schwelle der Ewigkeit steht? Z5.156.2 Teilen

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Ich spreche zu unserem Volk. Wenn ihr euch ganz eng an Jesum haltet und versucht, euer Bekenntnis durch ein ordentliches Leben und fromme Gespräche zu verherrlichen, dann werden eure Füße davor bewahrt werden, auf verbotene Wege abzuirren. Wenn ihr nur wachen wolltet, und zwar ständig und unter Gebet, wenn ihr stets so handeltet, als lebtet ihr in der unmittelbaren Gegenwart Gottes, würdet ihr davor bewahrt, in der Versuchung zu fallen, und könntet dann hoffen, bis zuletzt rein, makellos und unbefleckt zu bleiben. Wenn ihr euer Vertrauen bis zum Ende bewahrt, dann werden eure Wege in Gott gegründet sein. Was die Gnade begonnen hat, das wird im Königreich unseres Gottes mit Herrlichkeit gekrönt werden. Die Frucht des Geistes ist „Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Keuschheit. Wider solche ist das Gesetz nicht.“ Galater 5,22.23. Wenn Christus in uns ist, werden wir das Fleisch mit seinen Begierden und Lüsten kreuzigen. Z5.157.1 Teilen

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