Portrait von Ellen White
A-   A+
A-   A+
Bücher
Achtung, noch nicht 100% für das Handy optimiert.
Ich arbeite parallel an der APP.
Die Gefahren für die Jugend
Die Gefahren für die Jugend
166

In früheren Zeiten wurde Gottes Wort von seinen Predigern unter „Bekundung des Geistes und mit Kraft“ verkündigt. Die Herzen der Menschen wurden durch die Verkündigung des Evangeliums bewegt. Warum hat das Predigen des Wortes heute so wenig Kraft, die Menschen anzurühren? Ist Gott in diesem Zeitalter weniger willig, seinen Segen auf die Arbeiter in seinem Werk zu legen als in den Tagen der Apostel? Z5.166.2 Teilen

Die Warnung, die wir der Welt bringen, muss ihr als Geruch des Lebens zum Leben oder als Geruch des Todes zum Tode dienen. Wird der Herr wirklich seine Diener mit dieser wichtigen, feierlichen Botschaft aussenden und ihnen seinen Heiligen Geist vorenthalten? Sollten fehlerhafte, irrende Menschen ohne besondere Gnade und Kraft von Gott es wagen, zwischen den Lebenden und Toten stehen, um Worte ewigen Lebens zu sprechen? Unser Herr ist reich an Gnade, groß an Macht. Er wird diese Gaben denen reichlich mitteilen, die im Glauben zu ihm kommen. Er ist williger, allen, die ihn bitten, den Heiligen Geist zu geben, als Eltern willig sind, ihren Kindern gute Gaben zu geben. Der Grund, warum die kostbare, wichtige Wahrheit für diese Zeit nicht machtvoller ist zu retten, ist der, dass wir nicht im Glauben wirken. Z5.166.3 Teilen

167

Wir sollten ebenso ernst um die Ausgießung des Heiligen Geistes bitten wie die Jünger zu Pfingsten. Wenn sie ihn zu jener Zeit brauchten, wie viel nötiger haben wir ihn heute. Moralische Finsternis bedeckt die Erde gleich einem Leichentuch. Alle Arten von falschen Lehren, Irrtümern und satanischen Betrugs verleiten die Sinne der Menschen. Ohne den Geist und die Kraft Gottes wird unsere Verkündigung der Wahrheit umsonst sein. Z5.167.1 Teilen

Nur wenn wir auf Christum schauen, Glauben an ihn üben und selbst seine errettende Gnade erfahren, sind wir fähig, ihn der Welt darzustellen. Wenn wir von ihm gelernt haben, wird Jesus unser Gesprächsthema sein. Seine Liebe, die auf dem Altar unseres Herzens brennt, wird die Herzen des Volks erreichen. Die Wahrheit wird nicht als kalte, leblose Theorie, sondern in der Kraft des Heiligen Geistes vorgeführt werden. Z5.167.2 Teilen

Viele unserer Prediger verweilen in ihren Predigten zu sehr bei der Theorie und nicht genug bei praktischer Frömmigkeit. Sie besitzen eine verstandesmäßige Erkenntnis der Wahrheit; ihre Herzen erglühen jedoch nicht von der echten Wärme der Liebe zu Christo. Viele haben durch das Studium unserer Literatur eine Erkenntnis der Argumente erlangt, welche die Wahrheit unterstützen. Sie haben die Bibel nicht selbst studiert. Sie trachten nicht fortwährend nach einer tieferen und gründlicheren Erkenntnis des Erlösungsplanes, wie er sich in der Schrift offenbart. Während sie anderen predigen, werden sie selbst zu Zwergen, was das religiöse Wachstum anbetrifft. Sie versäumen, sich oft im Gebet vor Gott zu beugen und ihn um seinen Geist und seine Gnade anzuflehen, damit sie Christum in rechter Weise der Welt vorführen können. Z5.167.3 Teilen

Menschliche Stärke ist Schwachheit, menschliche Weisheit Torheit. Unser Erfolg hängt nicht von unseren Talenten oder unserer Gelehrsamkeit ab, sondern von unserer lebendigen Verbindung mit Gott. Die Wahrheit wird ihrer Kraft beraubt, wenn sie von Männern gepredigt wird, die ihre eigene Gelehrsamkeit und Fähigkeit zur Schau stellen wollen. Solche Männer offenbaren, dass sie sehr wenig von erfahrungsmäßiger Religion wissen, dass ihre Herzen und ihr Leben ungeheiligt sind und dass Eigendünkel sie erfüllt. Sie lernen nicht von Jesu. Sie können anderen keinen Heiland vorführen, mit dem sie selbst nicht bekannt sind. Ihre eigenen Herzen wurden nicht durch eine lebendige Empfindung des großen Opfers, das Christus zur Rettung verlorener Menschen brachte, besänftigt und unterwürfig gemacht. Sie betrachten es nicht als Vorrecht, sich selbst zu verleugnen und um seines teuren Werkes willen zu leiden. Einige erhöhen sich selbst und reden von sich selbst. Ihre Predigten und Artikel verfassen sie, um die Aufmerksamkeit des Volkes auf den Prediger zu lenken. Sie befürchten, nicht die ihnen zustehende Ehre zu empfangen. Hätten wir Christum mehr erhöht anstatt den Prediger, dem Urheber der Wahrheit mehr Lob gezollt als dem Boten, dann würden wir eine günstigere Stellung vor Gott einnehmen, als es heute der Fall ist. Z5.167.4 Teilen

168

Der Erlösungsplan wird aus dem Grunde nicht in seiner Einfachheit vorgeführt, weil nur wenige Prediger wissen, was einfacher Glaube bedeutet. Eine verstandesmäßige Erkenntnis der Wahrheit genügt nicht. Wir müssen ihre Kraft am eigenen Herzen und im eigenen Leben verspürt haben. Prediger müssen zu Christo kommen wie kleine Kinder. Sucht Jesum, Brüder, bekennt eure Sünden, bittet Gott Tag und Nacht, bis ihr die Gewißheit erlangt habt, dass euch um Christi willen vergeben ist und ihr angenommen seid. Dann werdet ihr viel lieben können, weil euch viel vergeben wurde. Dann könnt ihr andere auf Christum als einen sündenvergebenden Heiland hinweisen. Dann seid ihr vorbereitet, die Wahrheit aus vollem Herzen, das ihre heiligende Kraft erfahren hat, vorzuführen. Ich habe Angst um euch, meine Brüder. Ich rate euch, in Jerusalem zu verweilen, wie es die Jünger taten, bis ihr gleich ihnen die Taufe mit dem Heiligen Geist empfangen habt. Fühlt euch niemals frei, aufs Podium zu treten, bis ihr im Glauben den Arm eurer Kraft ergriffen habt. Z5.168.1 Teilen

169

Besitzen wir Christi Geist, werden wir wirken, wie er gewirkt hat. Wir werden die Gedanken des Mannes von Nazareth aufgreifen und sie dem Volk vorführen. Wären wir, anstatt formelle Bekenner und unbekehrte Prediger, in der Tat Christi Nachfolger, würden wir die Wahrheit in solcher Sanftmut und Inbrunst vorführen und sie in unserm Leben bekunden, dass die Welt nicht fortwährend in Frage stellen müßte, ob wir wirklich glauben, was wir bekennen. Würden wir die Botschaft in der Liebe Christi verkündigen, stets den Wert von Seelen bedenkend, würden selbst Weltmenschen zu der Überzeugung gelangen: „Sie sind wie Jesus.“ Z5.169.1 Teilen

Wenn wir andere reformieren wollen, müssen wir selbst die Grundsätze praktizieren, die wir ihnen einschärfen wollen. Worte, wie gut sie auch sein mögen, werden machtlos sein, wenn das tägliche Leben ihnen widerspricht. Prediger Christi, ich ermahne euch: „Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre.“ 1.Timotheus 4,16. Entschuldigt keine Sünde in euch selbst, die ihr bei andern rügt. Wenn ihr von Sanftmut und Liebe predigt, offenbart diese Gnadengaben in eurem eigenen Leben. Wenn ihr anderen gebietet, daheim freundlich, höflich und aufmerksam zu sein, stärkt eure Ermahnungen durch euer eigenes Vorbild. Weil ihr größeres Licht als andere empfangen habt, darum habt ihr auch größere Verantwortung. Ihr werdet viele Streiche empfangen, wenn ihr eures Meisters Willen vernachlässigt. Z5.169.2 Teilen

Satan wird sein Netz ebenso sicher für uns auslegen, wie er es für die Kinder Israel auslegte, gerade bevor sie in Kanaan einzogen. Wir wiederholen die Geschichte jenes Volkes. Leichtsinn, Eitelkeit, Liebe zu Bequemlichkeit und Vergnügen, Selbstsucht und Unreinheit nehmen unter uns zu. Wir benötigen jetzt Männer, die entschlossen und furchtlos den vollständigen Rat Gottes verkündigen; Männer, die nicht schlafen wie die anderen, sondern wachen und nüchtern sind. Da ich mit dem großen Mangel an Heiligkeit und Stärke unter unseren Predigern bekannt bin, schmerzen mich die Bemühungen um Selbsterhöhung. Könnten sie nur sehen, wie Jesus ist, und dann sich selbst, wie sie sind, so schwach, so ungenügend, ihrem Meister so unähnlich, dann würden sie sagen: Wenn mein Name nur im äußersten Eck des Lebensbuches verzeichnet stünde, würde es mir schon genügen; so unwürdig bin ich seiner Beachtung. Z5.169.3 Teilen

170

Es ist eure Aufgabe, sein Vorbild zu studieren und ihm nachzueifern. War Christus selbstverleugnend? Dann müßt auch ihr es sein. War er sanftmütig und demütig? Dann müßt ihr es sein. War er eifrig im Werk der Seelenrettung? Ihr müßt es auch sein. Wirkte Christus zur Verherrlichung seines Vaters? Tut das gleiche. Erbat er oft Hilfe von Gott? Tut es ebenfalls. War Christus geduldig? Seid es auch. Wie Christus seinen Feinden vergab, so sollt auch ihr euren Feinden vergeben. Z5.170.1 Teilen

Es ist nicht so sehr die Religion, die wir am Rednerpult zur Schau stellen, als jene, die wir in der Familie bekunden, die unseren wahren Charakter offenbart. Die Frau des Predigers, seine Kinder und die Angestellten in seinem Heim sind am besten geeignet, über seine Frömmigkeit zu urteilen. Ein guter Mann wird ein Segen in seinem Haushalt sein. Seine Frau, seine Kinder und die Gehilfen werden durch seine Religion gebessert. Z5.170.2 Teilen

Brüder, bringt Christum in die Familie, nehmt ihn mit ans Podium und wohin immer ihr geht. Dann braucht ihr andere nicht zu nötigen, das Predigtamt zu würdigen, denn ihr werdet die himmlische Beglaubigung haben, die allen beweist, dass ihr Diener Christi seid. Nehmt Christum mit in eure Stunden der Einsamkeit. Denkt daran, dass er oft betete. Sein Leben wurde fortwährend erquickt durch frische Eingebungen des Heiligen Geistes. Laßt eure Gedanken, euer Innenleben so sein, dass ihr euch nicht schämen müßt, wenn ihr dem Bericht darüber am Tage Gottes begegnen werdet. Z5.170.3 Teilen

Der Himmel ist für die innigen Gebete der Gerechten nicht verschlossen. Elia war ein Mensch mit den gleichen Neigungen wie wir, und doch erhörte der Herr seine Bitten in höchst auffallender Weise. Der einzige Grund unseres Mangels an Kraft durch Gott liegt in uns selbst. Wenn das Innenleben vieler, die sich zur Wahrheit bekennen, ihnen vorgeführt würde, wagten sie nicht den Anspruch zu erheben, Christen zu sein. Sie wachsen nicht in der Gnade. Dann und wann wird ein hastiges Gebet gesprochen, aber es besteht keine wirkliche Verbindung mit Gott. Z5.170.4 Teilen

171

Wir müssen viel beten, wenn wir Fortschritte im göttlichen Leben machen wollen. Wieviel haben wir gebetet, als die Botschaft der Wahrheit zuerst verkündigt wurde. Wie oft wurde die Stimme der Fürbitte im Kämmerlein, in der Scheune, im Obstgarten oder im Wäldchen vernommen. Oftmals verbrachten wir Stunden in ernstem Gebet, zwei oder drei gemeinsam, um die Verheißung zu beanspruchen. Oft war Weinen zu hören, dann wurde die Stimme zu Dank- und Lobliedern erhoben. Jetzt ist der Tag Gottes näher, als da wir gläubig wurden. Wir sollten viel ernster, eifriger und inbrünstiger sein als in jenen früheren Tagen. Unsere Gefahren sind größer als damals. Die Seelen sind mehr verhärtet. Wir müssen mit dem Geiste Christi beseelt werden. Wir dürfen nicht zufrieden sein, bis wir ihn empfangen haben. Z5.171.1 Teilen

Geschwister, habt ihr vergessen, dass eure Gebete wie scharfe Sicheln sein sollen, um die Arbeiter im großen Erntefeld zu unterstützen? Wenn junge Männer hinausgehen, die Wahrheit zu predigen, solltet ihr Zeiten des Gebets für sie einschalten. Bittet Gott, dass er sich mit ihnen verbinden und ihnen Weisheit, Gnade und Erkenntnis verleihen möge. Betet darum, dass sie vor Satans Schlingen bewahrt und rein in Gedanken und heilig im Herzen bleiben mögen. Ich bitte alle, die den Herrn fürchten, ihre Zeit nicht mit nutzlosen Gesprächen oder unwichtigen Arbeiten zu vergeuden, um den Stolz oder den Appetit zu befriedigen. Verwendet die so eingesparte Zeit, um mit Gott um eurer Prediger willen zu ringen. Haltet ihre Hände empor, wie Aaron und Hur die Hände von Moses. Z5.171.2 Teilen

22610
113067
Weiter zu "Prediger als Erzieher"
Stichwörter