Portrait von Ellen White
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Die Gefahren für die Jugend
Die Gefahren für die Jugend
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Es wurde mir gezeigt, dass einige unserer Lagerversammlungen weit von dem entfernt sind, was sie nach Gottes Absicht sein sollten. Die Geschwister kommen unvorbereitet für das Wirken des Heiligen Geistes. Im allgemeinen verwenden die Schwestern vor der Versammlung viel Zeit, um Kleider als äußerlichen Schmuck herzustellen. Dabei vergessen sie völlig den inneren Schmuck, der in Gottes Augen sehr wertvoll ist. Es wird außerdem viel Zeit zu nutzlosem Kochen, zur Herstellung von Torten, Kuchen und anderen Speisen vergeudet, die dem Genießer gesundheitlich schaden. Würden unsere Schwestern sich mit gutem Brot und einigen anderen gesunden Nahrungsmitteln versorgen, wären sie und ihre Familien besser vorbereitet, die Worte des Lebens zu würdigen und wären weit zugänglicher für den Einfluß des Heiligen Geistes. Z5.171.3 Teilen

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Oftmals ist der Magen mit Speisen überlastet, die selten so einfach sind, wie es daheim üblich ist, wo man sich doppelt oder dreimal so viel Bewegung verschafft. Der Verstand wird dadurch so träge, dass es ihm schwer fällt, ewige Dinge zu erfassen und zu würdigen. Die Versammlung ist zu Ende, und die Geschwister sind enttäuscht, dass sie so wenig vom Wirken des Geistes Gottes verspürt haben. Z5.172.1 Teilen

In der Vorbereitung auf die Versammlung sollte jeder einzelne sein eigenes Herz genau und kritisch vor Gott prüfen. Wenn unfreundliche Gefühle, Uneinigkeit oder Streit in der Familie geherrscht haben, gehört es zur Vorbereitung, als erstes einander die Fehler zu bekennen und mit- und füreinander zu beten. Demütigt euch vor Gott. Bemüht euch ernstlich, den Seelentempel von allem Schutt zu reinigen — allem Neid, aller Eifersucht, allem Argwohn und aller Kritik. „Reiniget die Hände, ihr Sünder, und machet eure Herzen keusch, ihr Wankelmütigen. Seid elend und traget Leid und weinet; euer Lachen verkehre sich in Weinen und eure Freude in Traurigkeit. Demütiget euch vor Gott, so wird er euch erhöhen.“ Jakobus 4,8-10. Z5.172.2 Teilen

Der Herr spricht; geht ins Kämmerlein, und redet in der Stille mit eurem Herzen; hört auf die Stimme der Wahrheit und des Gewissens. Nichts wird euch besser zur Selbsterkenntnis verhelfen als das stille Gebet. Er, der in das Geheime sieht und alle Dinge kennt, wird euer Verständnis erleuchten und euer Flehen beantworten. Es werden sich vor euch einfache, deutliche Pflichten eröffnen, die nicht versäumt werden dürfen. Macht einen Bund mit Gott, euch und all eure Kräfte dem Dienste Gottes zu weihen. Nehmt dieses ungetane Werk nicht mit zur Lagerversammlung. Verrichtet ihr es nicht daheim, werdet ihr selbst leiden und andere werden durch eure Kälte, eure Starrheit und geistliche Stumpfheit sehr in Mitleidenschaft gezogen werden. Z5.172.3 Teilen

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Ich habe den Zustand des Volkes gesehen, das sich zur Wahrheit bekennt. Die Worte des Propheten Hesekiel beziehen sich heute auf sie: „Menschenkind, diese Leute hangen mit ihrem Herzen an ihren Götzen und halten an dem Anstoß zu ihrer Missetat; sollte ich denn ihnen antworten, wenn sie mich fragen? Darum rede mit ihnen und sage zu ihnen: So spricht der Herr Herr: Welcher Mensch vom Hause Israel mit dem Herzen an seinen Götzen hängt und hält an dem Anstoß zu seiner Missetat und kommt zum Propheten, dem will ich, der Herr, antworten, wie er verdient hat mit seiner großen Abgötterei.“ Hesekiel 14,3.4. Z5.173.1 Teilen

Wenn wir die Dinge der Welt lieben, uns an der Ungerechtigkeit erfreuen oder Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis haben, haben wir einen Stein des Anstoßes vor unsere Füße gesetzt und Götzen in unserm Herzen aufgestellt. Werden wir diese nicht durch entschlossene Anstrengungen beseitigen, werden wir nie als Söhne und Töchter Gottes anerkannt. Z5.173.2 Teilen

Hier ist ein Werk für Familien zu tun, ehe sie an unseren heiligen Zusammenkünften teilnehmen. Laßt die Vorbereitungen für Nahrung und Kleidung eine untergeordnete Stelle einnehmen; aber beginnt mit tiefer Herzenserforschung daheim. Betet dreimal am Tag, und seid wie Jakob ausdauernd. Zu Hause ist der Platz, um Jesum zu finden. Dann nehmt ihn mit zur Versammlung. Wie köstlich werden dann die dort verbrachten Stunden sein! Wie könnt ihr erwarten, des Herrn Gegenwart zu verspüren und seine Macht entfaltet zu sehen, wenn das persönliche Werk der Vorbereitung für jene Zeit versäumt wurde? Z5.173.3 Teilen

Um eurer eigenen Seele willen, um Christi willen und um anderer willen, geht daheim ans Werk! Betet, wie ihr nie gebetet habt. Laßt euer Herz vor Gott zerbrechen. Bringt euer Haus in Ordnung. Bereitet eure Kinder auf das Ereignis vor. Lehrt sie, dass es nicht so wichtig ist, ob sie in feinen Kleidern dort erscheinen, sondern dass sie mit reinen Händen und Herzen vor Gott hintreten. Entfernt jedes Hindernis, das ihnen im Weg stehen mag — alle Meinungsverschiedenheiten, die zwischen ihnen untereinander oder zwischen euch und ihnen bestanden haben mögen. Wenn ihr so handelt, ladet ihr den Herrn ein, in eurem Heim zu verweilen. Heilige Engel werden euch zur Versammlung begleiten, und ihr Licht und ihre Gegenwart werden die Finsternis der bösen Engel vertreiben. Selbst Ungläubige werden die heilige Atmosphäre empfinden, wenn sie den Lagerplatz betreten. O, wie viel geht doch verloren, wenn dieses wichtige Werk vernachlässigt wird! Die Predigten mögen euch gefallen, ihr mögt belebt und erfrischt werden. Aber die bekehrende, reformierende Kraft Gottes wird im Herzen nicht so tief empfunden werden, und das Werk wird nicht so gründlich und dauerhaft sein, wie es sein sollte. Welch einer Versammlung könnten wir uns erfreuen, wenn der Stolz gekreuzigt und die Seele mit dem unschätzbaren Gewand der Gerechtigkeit Christi bekleidet wäre! Sie würde für euch wie die Pforte zum Himmel sein. Z5.173.4 Teilen

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Das gleiche Werk der Demütigung und Herzenserforschung sollte auch in der Gemeinde geschehen, so dass alle Meinungsverschiedenheiten und Zwistigkeiten unter Brüdern beseitigt sind, ehe die Geschwister bei diesen jährlichen Zusammenkünften vor dem Herrn erscheinen. Verrichtet dieses Werk in vollem Ernst und ruht nicht, bis es getan ist. Würdet ihr mit euren Zweifeln, euren Klagen und euren Streitereien zur Versammlung kommen, so würdet ihr böse Engel mit zum Lager bringen und Finsternis verbreiten, wohin ihr euch wendet. Z5.174.1 Teilen

Es wurde mir gezeigt, dass diese jährlichen Versammlungen nur wenig bewirkt haben, eben weil diese Vorbereitungen versäumt wurden. Die Prediger sind selten vorbereitet, für Gott zu arbeiten. Es gibt viele Redner — solche, die scharfe, schneidende Worte sprechen, über andere Kirchen herziehen und ihre Glaubensansichten verspotten können — aber es gibt nur wenig ernste Arbeiter für Gott. Diese scharfsinnigen, selbstbewußten Sprecher geben vor, eine Wahrheit zu besitzen, die allen andern Glaubensrichtungen überlegen ist. Aber ihre Arbeitsweise und ihr religiöser Eifer stimmen in keiner Weise mit ihrem Glaubensbekenntnis überein. Z5.174.2 Teilen

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Ich schaute aus nach der Herzensdemut, die jeden Prediger wie einen gut sitzenden Anzug bekleiden sollte; aber ich sah sie nicht. Ich schaute aus nach der tiefen Liebe zu Seelen, die sie nach des Meisters Worten auszeichnen sollte; aber sie hatten sie nicht. Ich horchte auf ernste Gebete, dargebracht unter Tränen und Seelenangst für die Unbußfertigen und Ungläubigen in ihrem eigenen Heim und in der Gemeinde; doch ich hörte sie nicht. Ich wartete auf Aufrufe, unter Bekundung des Heiligen Geistes vorgetragen; doch sie fehlten. Ich schaute aus nach Lastenträgern, die in einer Zeit wie dieser zwischen Halle und Altar weinten und riefen: „Herr, schone deines Volkes und laß dein Erbteil nicht zu Schanden werden“ (Joel 2,17); aber ich hörte keine solchen flehentlichen Bitten. Ein paar ernste, demutsvolle Seelen suchten den Herrn. Bei einigen dieser Versammlungen gab es ein oder zwei Prediger, welche die Last fühlten und davon niedergebeugt waren wie ein Wagen unter der Last der Garben. Aber die große Mehrzahl der Prediger hatte nicht mehr Begriff von der Heiligkeit ihres Werkes, als Kinder sie haben. Z5.175.1 Teilen

Ich sah, was diese jährlichen Versammlungen sein könnten und sein müßten — Versammlungen, wo ernstlich gearbeitet werden sollte. Prediger sollten ihre eigenen Herzen vorbereiten, ehe sie versuchen, anderen zu helfen. Unsere Geschwister sind vielen der Prediger weit voraus. Sie sollten unermüdlich im Gebet ringen, bis der Herr sie segnet. Wenn Gottes Liebe auf dem Altar ihrer Herzen brennt, werden sie nicht predigen, um ihre eigene Verstandesschärfe zum Ausdruck zu bringen, sondern um Christum vorzuführen, der die Sünden der Welt hinwegnimmt. Z5.175.2 Teilen

In der ersten Gemeinde wurde das Christentum in seiner Reinheit verkündigt. Ihre Anordnungen wurden durch die Stimme der Inspiration erteilt. Ihre religiösen Bräuche waren nicht durch menschliche Erfindungen verdorben. Die Gemeinde offenbarte den Geist Christi und war schön in ihrer Einfachheit. Ihr Schmuck waren die heiligen Grundsätze und das vorbildliche Leben ihrer Glieder. Ganze Volksmengen wurden für Christum gewonnen, nicht durch Schau oder Gelehrsamkeit, sondern durch die Kraft Gottes, die das deutliche Predigen seines Wortes begleitete. Aber die Gemeinde ist verdorben. Jetzt ist es wie nie zuvor notwendig, dass Prediger Kanäle des Lichts sind. Z5.175.3 Teilen

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Es gibt viele leichtfertige Verkündiger der Bibelwahrheit, deren Seelen so sehr des Geistes Gottes ermangeln, wie die Hügel von Gilboa ohne Tau und Regen waren. Wir brauchen Männer, die selbst gründlich bekehrt sind und die andere belehren können, wie sie ihre Herzen Gott übergeben sollen. Die Kraft der Gottseligkeit hat beinahe aufgehört, in unseren Gemeinden zu existieren. Warum ist es so? Der Herr wartet noch darauf, gnädig zu sein. Er hat die Fenster des Himmels nicht zugeschlossen. Wir selbst haben uns von ihm getrennt. Wir müssen unser Glaubensauge aufs Kreuz heften und glauben, dass Jesus unsere Kraft, unsere Erlösung ist. Z5.176.1 Teilen

Wenn wir sehen müssen, wie unsere Prediger und unsere Geschwister ihre Arbeit so leicht nehmen und keine Last fühlen, fragen wir: Wird der Herr, wenn er erscheint, Glauben finden auf Erden? Es mangelt an Glauben. Gott ist reich an Gnade und Macht, die uns zur Verfügung stehen. Der Grund, weshalb wir unser großes Bedürfnis nicht fühlen, liegt darin, dass wir auf uns selbst anstatt auf Jesum schauen. Wir erhöhen Jesus nicht und verlassen uns nicht völlig auf seine Verdienste. Z5.176.2 Teilen

Könnte ich doch Predigern und Volk so recht vor Augen führen, wie wichtig ein tieferes Gnadenwerk am Herzen und eine gründlichere Vorbereitung auf unsere Lagerversammlungen ist, damit die Arbeit im rechten Geist geschieht und sie den größten Nutzen aus diesen Zusammenkünften ziehen können. Diese jährlichen Versammlungen können Zeiten besonderen Segens, aber der geistlichen Gesinnung auch sehr abträglich sein. Was sollen sie für dich, lieber Leser, sein? Es bleibt jedem selbst überlassen, sich zu entscheiden. Z5.176.3 Teilen

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