Portrait von Ellen White
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Die Gefahren für die Jugend
Die Gefahren für die Jugend
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Unser Heiland stellt sich als ein Edler vor, der in ein fernes Land reiste und sein Haus der Obhut auserwählter Diener anvertraute und jedem von ihnen seine Arbeit zuwies. Jeder Christ hat eine Aufgabe im Dienste seines Meisters. Wir sollen nicht nach eigener Gemütlichkeit und Bequemlichkeit trachten, sondern den Aufbau des Reiches Christi zu unserer ersten Pflicht machen. Selbstloses Bemühen, anderen zu helfen und zum Segen zu sein, wird nicht nur unsere Liebe zu Jesu bezeugen, sondern uns in Abhängigkeit und Glauben in seiner Nähe erhalten, und unsere eigene Seele wird ständig an Gnade und Erkenntnis der Wahrheit zunehmen. Z5.191.3 Teilen

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Gott hat seine Kinder überall hin zerstreut, damit das Licht der Wahrheit inmitten der moralischen Finsternis scheint, welche die Erde umhüllt. Je tiefer die Finsternis um uns her ist, desto größer ist das Bedürfnis, dass unser Licht für Gott leuchtet. Wir mögen in schwierige Lagen und Prüfungen versetzt werden, aber das ist kein Beweis, dass wir uns nicht gerade dort befinden, wohin uns die Vorsehung berufen hat. Unter den Christen in Rom in den Tagen des Apostels Paulus erwähnt er „die von des Kaisers Hause“. Nirgendwo konnte die moralische Atmosphäre dem Christentum abträglicher sein als am römischen Kaiserhof unter dem grausamen und liederlichen Nero. Diejenigen jedoch, die Christum während ihres Dienstes im Hause des Kaisers angenommen hatten, fühlten sich nach ihrer Bekehrung nicht frei, ihren Pflichtposten zu verlassen. Angesichts verführerischer Versuchungen, grimmigen Widerstandes und drohender Gefahren waren sie treue Zeugen für Christum. Z5.192.1 Teilen

Wer sich völlig auf die göttliche Gnade verläßt, kann sein Leben zu einem beständigen Zeugnis für die Wahrheit machen. Niemand ist so gestellt, dass er nicht ein wahrer, treuer Christ sein kann. Wie groß der Widerstand auch sein mag, so können doch alle, die Gott gehorchen wollen, herausfinden, dass er die Wege öffnet, während sie vorangehen. Z5.192.2 Teilen

Die inmitten widriger Einflüsse Gott treu bleiben, werden eine Erfahrung von höchstem Wert machen. Ihre Kraft nimmt bei jeder Überwindung von Widerständen zu, und jede Versuchung wird überwunden. Diese Tatsache wird oft übersehen. Wenn jemand die Wahrheit angenommen hat, fürchten sich gutmeinende Freunde, ihn irgendeiner Prüfung oder Glaubensprobe auszusetzen. Sofort sind sie bemüht, ihm eine günstigere Stellung zu sichern. Er geht an einen Ort, wo alle in Harmonie mit ihm sind. Aber nimmt seine geistliche Stärke dadurch zu? In vielen Fällen nicht. Er wird so wenig Widerstandskraft entwickeln wie eine Gewächshauspflanze. Er hört auf zu wachen. Sein Glaube wird schwach. Er selbst wächst nicht in der Gnade noch wird er anderen eine Hilfe sein. Z5.192.3 Teilen

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Schreckt jemand davor zurück, die Wahrheit inmitten von Unglauben und Widerstand hochzuhalten? Dann sollte er sich an die Gläubigen in Neros Haus erinnern — an die Verdorbenheit und Verfolgung, denen sie zu begegnen hatten — und von ihrem Beispiel Mut, Seelenstärke und Glauben sammeln Z5.193.1 Teilen

Es mag manchmal ratsam sein, Seelen, die neu zum Glauben gekommen sind, von großen Versuchungen oder Widerstand zu trennen und sie dorthin zu bringen, wo sie sich der Fürsorge und des Rats erfahrener Christen erfreuen können. Aber es sollte ihnen immer vor Augen gehalten werden, dass das Leben des Christen ein beständiger Kampf ist und dass Trägheit und Untätigkeit dem Erfolg sehr hinderlich sind. Z5.193.2 Teilen

Nachdem wir die Wahrheit angenommen haben, sollten wir uns nicht mit ihren Gegnern verbinden noch uns in irgendeiner Weise dorthin begeben, wo es schwierig für uns ist, unseren Glauben auszuleben. Sollte jemand aber, während er sich in einer solchen Lage befindet, die Wahrheit annehmen, dann sollte er sorgfältig erwägen, ob es nötig ist, seine Stelle zu verlassen. Es mag gerade die Absicht der Vorsehung sein, dass durch seinen Einfluß und sein Beispiel andere zu einer Erkenntnis der Wahrheit gelangen. Z5.193.3 Teilen

Viele sind durch Familienbande an Gegner der Wahrheit gebunden. Diese Gläubigen sind oftmals großen Prüfungen ausgesetzt. Aber durch göttliche Gnade mögen sie durch ihren Gehorsam gegen die Wahrheit Gott verherrlichen. Z5.193.4 Teilen

Als Diener Christi gebührt es uns, treu in der Stellung zu beharren, wo wir nach Gottes Dafürhalten am wirksamsten dienen können. Wenn sich Gelegenheiten für größere Brauchbarkeit vor uns eröffnen, sollten wir sie auf des Meisters Gebot hin ergreifen, und sein beifälliges Lächeln wird auf uns ruhen. Doch sollten wir davor zurückschrecken, unsere uns zugewiesene Arbeit zu verlassen, ehe der Herr uns nicht deutlich zeigt, dass wir ihm in einem anderen Feld dienen sollen. Z5.193.5 Teilen

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In den verschiedenen Abteilungen des Werkes werden verschiedene Befähigungen benötigt. Der Schreiner ist nicht geeignet, am Amboß zu arbeiten, noch der Schmied mit dem Hobel. Der Kaufmann wäre neben dem Krankenbett fehl am Platz und der Arzt im Kontor. Jene, die ihrer von Gott zugewiesenen Arbeit überdrüssig werden und sich zu Positionen drängen, für die sie nicht geeignet sind, werden zu den faulen Knechten gezählt werden. „Jedem sein Werk.“ Niemand ist entschuldigt. Z5.194.1 Teilen

Wir als Volk haben gänzlich unsere Pflicht übersehen, dort als Missionare zu wirken, wo Gott uns hingestellt hat. Viele wenden sich eifrig von gegenwärtigen Pflichten und Gelegenheiten ab und schauen nach einem größeren Arbeitsfeld aus. Andere bilden sich ein, dass sie es in einer anderen Stellung leichter finden würden, der Wahrheit zu gehorchen. Unsere größeren Gemeinden werden betrachtet, als erfreuten sie sich großer Vorteile. Es besteht unter unseren Geschwistern eine zunehmende Tendenz, ihre Pflichtposten zu verlassen und nach Battle Creek oder in die Nähe einer anderen großen Gemeinde zu ziehen. Diese Praktik gefährdet nicht nur das Gedeihen oder selbst das Leben unserer kleineren Gemeinden, sondern hindert uns auch daran, das uns von Gott aufgetragene Werk zu verrichten. Dadurch geht unsere geistliche Gesinnung und Brauchbarkeit als Volk verloren. Z5.194.2 Teilen

Von nahezu all unseren Gemeinden in Michigan und selbst aus anderen Staaten sind unsere Geschwister nach Battle Creek geströmt. Viele von ihnen waren in kleineren Gemeinden gute Helfer, und ihr Wegzug hat diese kleinen Gruppen sehr geschwächt. In einigen Fällen lösten sich diese Gemeinden sogar auf. Z5.194.3 Teilen

Haben sich diejenigen, die nach Battle Creek gezogen sind, der Gemeinde als Hilfe erwiesen? Die Sache wurde mir vorgeführt. Ich wollte sehen, wer ein lebendiges Zeugnis für Gott ablegte, wer eine Last für die Jugend fühlte, wer Besuche von Haus zu Haus machte, mit Familien betete und für ihr geistliches Wohl wirkte. Ich sah, dass dieses Werk vernachlässigt wurde. Weil sie nun dieser großen Gemeinde angehörten, empfanden viele, dass sie nichts zu tun hätten. So falteten sie ihre Hände und drückten sich vor allen Verantwortlichkeiten und Anstrengungen. Z5.194.4 Teilen

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Einige von denen, die hierher kommen, suchen nur finanzielle Vorteile. Diese Klasse ist für die Gemeinde nur eine schwere Last. Sie hindern das Land; ihre unfruchtbaren Zweige halten von anderen Bäumen nur des Himmels Sonnenlicht fern. Z5.195.1 Teilen

Es gefällt Gott nicht, dass so viele unserer Prediger sich in Battle Creek niederlassen wollen. Wären ihre Familien in den verschiedenen Teilen des Feldes zerstreut, könnten sie von weit größerem Nutzen sein. Es ist wahr, dass die Prediger nur wenig Zeit daheim verbringen. Aber es gibt viele Plätze, wo jene Zeit dem Werke Gottes weit nützlicher wäre. Z5.195.2 Teilen

Zu vielen in Battle Creek sagt der Herr: Was tust du hier? Welche Entschuldigung kannst du vorbringen, dass du deine Arbeit verlassen hast und eher zu einem Hindernis als zu einer Hilfe für die Gemeinde geworden bist? Z5.195.3 Teilen

Brüder, ich bitte euch, vergleicht euren heutigen geistlichen Zustand mit dem früheren, als ihr noch im Werke Christi aktiv wart. Während ihr der Gemeinde geholfen und sie ermutigt habt, erlangtet ihr eine nützliche Erfahrung und seid von Liebe zu Gott erfüllt gewesen. Ist jetzt, wo ihr mit der Arbeit für andere aufgehört habt, nicht eure eigene Liebe erkaltet und euer Eifer dahingeschwunden? Wie steht es mit euren Kindern? Sind sie fester in der Wahrheit gegründet und mehr Gott geheiligt, seit sie dieser großen Gemeinde angehören? Z5.195.4 Teilen

Der Einfluß einiger, die seit langem mit dem Werk Gottes verbunden sind, ist der geistlichen Gesinnung und Weihe sehr abträglich. Diese Jugendlichen, deren Herzen gegenüber dem Evangelium so verhärtet sind, haben sich mit einer Atmosphäre der Weltlichkeit, der Unehrerbietigkeit und des Unglaubens umgeben. Wollt ihr es riskieren, eure Kinder dem Einfluß solcher Gefährten auszusetzen? Es wäre weit besser für sie, ohne Ausbildung zu bleiben, als sie unter Aufopferung von Grundsätzen und des Segens des Herrn zu erlangen. Z5.195.5 Teilen

Unter den Jugendlichen, die nach Battle Creek kommen, gibt es einige, die ihre Treue zu Gott inmitten von Versuchungen aufrecht erhalten, aber ihre Zahl ist gering. Viele, die im Glauben an die Wahrheit, die Bibel und die Religion hierher kommen, sind von ungläubigen Kameraden in die Irre geführt worden. Sie kehrten nach Hause zurück und zweifelten jede Wahrheit an, die uns als Volk teuer ist. Z5.195.6 Teilen

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Laßt alle Geschwister, die den Vorsatz gefaßt haben, nach Battle Creek zu ziehen oder ihre Kinder hierher zu schicken, sich diesen Schritt sehr gut überlegen. Es sei denn, die Truppen dieses großen Mittelpunktes des Werkes halten die Stellung, es sei denn, Glaube und Weihe der Gemeinde entsprechen ihren Vorrechten und Gelegenheiten, oder dies ist der gefährlichste Entschluß, den ihr fassen könnt. Ich habe den Zustand dieser Gemeinde so gesehen, wie die Engel ihn betrachten. Es ist geistliche Täuschung über beide, Volk und Wächter, gekommen. Sie halten die Formen der Religion aufrecht, ermangeln aber der innewohnenden Grundsätze der Gerechtigkeit. Wenn nicht eine entschiedene Veränderung, eine deutliche Umwandlung in dieser Gemeinde stattfindet, sollte die Schule von hier an einen anderen Ort verlegt werden. Z5.196.1 Teilen

Hätten die Jugendlichen, die hier seit Jahren wohnen, ihre Vorrechte ausgekauft, so würden sich einige von ihnen, die jetzt Zweifler sind, dem Predigtdienst geweiht haben. Aber sie haben es als einen Beweis intellektueller Überlegenheit betrachtet, die Wahrheit anzuzweifeln, und sind stolz auf ihre Unabhängigkeit im Hegen von Unglauben. Sie haben dem Geist der Gnade getrotzt und Christi Blut mit Füßen getreten. Z5.196.2 Teilen

Wo sind die Missionare, die aus dem Herzen des Werkes hervorgehen sollten? Jedes Jahr sollten zwanzig bis fünfzig von Battle Creek ausgesandt werden, um die Wahrheit denen zu bringen, die sich in Finsternis befinden. Aber die Frömmigkeit ist so im Abnehmen begriffen, die Weihe ist so schwach und Weltlichkeit und Selbstsucht so vorherrschend, dass die moralische Atmosphäre allen missionarischen Eifer fast völlig ausgelöscht hat. Z5.196.3 Teilen

Wir brauchen nicht in ferne Länder zu gehen, um Missionare für Gott zu werden. Rings um uns her gibt es Felder, die „schon weiß zur Ernte“ sind. Wer nur will, kann „Frucht zum ewigen Leben“ ernten. Gott ruft viele in Battle Creek auf, die wegen geistlicher Untätigkeit dahinsiechen, dorthin zu gehen, wo ihre Arbeit in seinem Werk benötigt wird. Verlaßt Battle Creek, auch wenn es ein finanzielles Opfer erfordert. Geht irgendwo hin, wo ihr ein Segen für andere sein könnt. Geht dahin, wo ihr irgendeine kleine, schwache Gemeinde stärken könnt. Benutzt die Fähigkeiten, die Gott euch verliehen hat. Z5.196.4 Teilen

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Schüttelt eure geistliche Schlafsucht ab. Wirkt mit all eurer Kraft, eure eigene Seele und die Seelen anderer zu retten. Es ist heute nicht die Zeit, „Friede und Sicherheit“ zu rufen. Zur Verkündigung dieser Botschaft werden keine Männer benötigt, die mit schönen Reden die Zuhörer entzücken. Die Wahrheit muss in ihrer ganzen schneidenden Schärfe vorgeführt werden. Es werden tatkräftige Männer benötigt — Männer, die mit ernster, unermüdlicher Energie für die Reinigung der Gemeinde und Warnung der Welt wirken. Z5.197.1 Teilen

Ein großes Werk muss getan werden. Umfassendere Pläne müssen gelegt werden. Eine Stimme muss sich erheben, welche die Nationen erweckt. Männer, deren Glauben schwach und wankend ist, können das Werk in dieser bedeutenden Krise nicht fördern. Wir brauchen den Mut von Helden und den Glauben von Märtyrern. Z5.197.2 Teilen

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