Portrait von Ellen White
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Die Gefahren für die Jugend
Die Gefahren für die Jugend
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Ein Geist weltlicher Gesinnung und der Selbstsucht hat die Gemeinde vieler Segnungen beraubt. Wir haben nicht das Recht zur Vermutung, dass der Gemeinde willkürlich göttliches Licht und göttliche Kraft vorenthalten wurde und dass deshalb ihre Brauchbarkeit abgenommen habe. Der Erfolg, der in der Vergangenheit wohlgeordnete Anstrengungen begleitete, widerspricht einer solchen Behauptung. Erfolg wurde immer entsprechend der aufgewandten Arbeit gewährt. Allein durch Einschränkung der Bemühungen und der Opferbereitschaft wurde die Nützlichkeit der Gemeinde herabgemindert. Der Missionseifer ist schwach; die Weihe ist ungenügend. Selbstsucht und Habgier, Geiz und Betrug existieren bei ihren Gliedern. Z5.212.2 Teilen

Sorgt Gott sich nicht um diese Dinge? Kennt er nicht die Absichten und Pläne des Herzens? Ernsthaftes, inniges, bußfertiges Gebet würde ihnen die Fenster des Himmels öffnen und sie mit Gnadenschauern segnen. Ein klarer, fester Blick aufs Kreuz Christi würde ihrer Weltliebe entgegenwirken und ihre Seelen mit Demut, Reue und Dankbarkeit erfüllen. Dann würden sie fühlen, dass sie nicht sich selbst gehören, sondern mit dem teuren Blut Christi erkauft sind. Z5.212.3 Teilen

Die Gemeinde ist von einer tödlichen geistlichen Krankheit befallen. Ihre Glieder sind von Satan verwundet. Doch wollen sie nicht aufs Kreuz Christi blicken, wie die Israeliten auf die eherne Schlange schauen mussten, wenn sie leben wollten. Die Welt stellt so viele Anforderungen an sie, dass sie keine Zeit haben, lange genug aufs Kreuz von Golgatha zu schauen, um seine Herrlichkeit zu sehen und seine Kraft zu spüren. Wenn sie dann und wann einen Schimmer von der Selbstverleugnung und der Weihe verspüren, welche die Wahrheit erfordert, ist er unwillkommen. Sie wenden ihre Aufmerksamkeit in eine andere Richtung, um ihn um so schneller vergessen zu können. Der Herr kann sein Volk nicht nützlich und brauchbar machen, wenn nicht alle bemüht sind, den von ihm niedergelegten Bedingungen nachzukommen. Z5.212.4 Teilen

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Überall besteht ein Verlangen nach dem Licht, das Gott seinem Volk gegeben hat. Aber meistens verhallen diese Rufe ungehört. Wer fühlt sich gedrungen, sich Gott und seinem Werk zu weihen? Wo sind die jungen Männer, die sich ausbilden, um diesen Rufen nachzukommen? Weite Gebiete öffnen sich vor uns, wo das Licht der Wahrheit nie verbreitet wurde. Wohin wir auch schauen, sehen wir Felder, reif zur Ernte; aber es gibt keine Arbeiter, sie einzuholen. Wir beten um den Sieg der Wahrheit. Welchen Sinn haben eure Gebete, Geschwister? Welche Art von Erfolg wünscht ihr — einen Erfolg, der eurer Trägheit, eurer Befriedigung des eigenen Ichs schmeichelt — einen Erfolg, der sich selbst hilft und unterstützt ohne eine Anstrengung eurerseits? Z5.213.1 Teilen

Es muss eine entschiedene Veränderung in der Gemeinde stattfinden, welche die Bequemen und Trägen aufrüttelt, ehe Arbeiter ins Feld gesandt werden können, die für ihr feierliches Werk geschickt sind. Es muss eine Erweckung, eine geistliche Erneuerung stattfinden. Die Temperatur christlicher Frömmigkeit muss angehoben werden. Pläne zur Verbreitung der Wahrheit unter allen Nationen der Erde müssen ersonnen und ausgeführt werden. Satan lullt Christi vorgebliche Nachfolger in Schlaf, während Seelen rings um sie her verlorengehen. Wie können sie sich vor ihrem Meister für diese Vernachlässigung entschuldigen? Z5.213.2 Teilen

Die Worte Christi betreffen die Gemeinde: „Was stehet ihr hier den ganzen Tag müßig?“ Matthäus 20,6. Warum arbeitet ihr nicht in irgendeinem Zweig seines Weinbergs? Wieder und wieder hat er euch befohlen: „Gehet ihr auch hin in den Weinberg, und was recht sein wird, soll euch werden.“ Matthäus 20,7. Die große Mehrheit hat diesen gnadenvollen Ruf vom Himmel mißachtet. Ist es nicht höchste Zeit, dass ihr Gottes Geboten gehorcht? Für jeden, der sich nach Christi Namen nennt, gibt es ein Werk zu tun. Eine Stimme vom Himmel ruft euch feierlich auf, eure Pflicht zu erfüllen. Beachtet diese Stimme und geht sofort ans Werk, irgendwo, ganz gleich in welcher Stellung. Warum steht ihr hier den ganzen Tag müßig? Ihr habt eine Arbeit zu tun, die eure besten Kräfte erfordert. Jeder kostbare Augenblick des Lebens ist mit einer Pflicht ausgefüllt, die ihr Gott oder euren Mitmenschen schuldet, und doch seid ihr müßig! Z5.213.3 Teilen

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Es muss noch ein großes Werk der Seelenrettung geschehen. Jeder Engel der Herrlichkeit ist damit beschäftigt, während jeder Dämon der Finsternis diesem Werk widersteht. Christus hat uns den großen Wert von Seelen gezeigt. Er kam in die Welt mit der angesammelten Liebe der Ewigkeit in seinem Herzen, um den Menschen zum Erben all seines Reichtums zu machen. Er enthüllt vor uns die Liebe des Vaters für die schuldige menschliche Rasse und stellt ihn dar als den Gerechten und den Rechtfertiger aller, die da glauben. Z5.214.1 Teilen

„Christus lebte nicht sich selbst zum Gefallen.“ Er tat nichts für sich selbst. Alles, was er tat, geschah zugunsten des gefallenen Menschen. Die Selbstsucht musste sich in seiner Gegenwart schämen. Er nahm unsere Natur an, um an unserer Stelle zu leiden. Selbstsucht, die Sünde der Welt, ist die vorherrschende Sünde in der Gemeinde geworden. Indem Christus sich zum Wohle der Menschen aufopferte, traf er die Wurzel der Selbstsucht. Er behielt nichts zurück, nicht einmal seine eigene Ehre und die himmlische Herrlichkeit. Er erwartet dementsprechende Selbstverleugnung und Opferbereitschaft von seiten derer, die er zu segnen und zu retten kam. Von jedem wird gefordert, seine Fähigkeiten bis zum äußersten einzusetzen. Jede weltliche Rücksichtnahme sollte zur Verherrlichung Gottes aufgegeben werden. Der Wunsch nach weltlichen Vorteilen sollte nur auf das eine Ziel ausgerichtet sein, Gottes Werk besser fördern zu können. Z5.214.2 Teilen

Christi Interessen und die seiner Nachfolger sollten die gleichen sein. Die Welt würde jedoch zu dem Schluß gelangen, dass dies nicht der Fall ist, weil jene, die den Anspruch erheben, Christo anzugehören, ihre Ziele ebenso eifrig verfolgen und ihre Güter ebenso egoistisch verschwenden wie diejenigen, die sich nicht zu ihm bekennen. Weltliches Wohlergehen steht an erster Stelle; nichts wird diesem gleichgestellt. Das Werk Christi muss warten, bis sie einen bestimmten Anteil für sich selbst gesichert haben. Sie müssen ihren Gewinn unter allen Umständen steigern. Seelen müssen aus Mangel an Erkenntnis der Wahrheit umkommen. Von welchem Wert ist eine Seele, für die Christus starb, im Vergleich zu ihrem Gewinn, ihrem Geschäft, ihren Häusern und Ländereien? Seelen müssen warten, bis sie bereit sind, etwas zu tun. Gott nennt diese Diener des Mammons faule und untreue Knechte; aber der Mammon rühmt sich ihrer als seine klügsten und ergebensten Diener. Sie opfern ihres Herrn Güter der Bequemlichkeit und dem Vergnügen. Das eigene Ich ist ihr Götze. Z5.214.3 Teilen

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Wie traurig, nichts zu tun, um Seelen zu Jesu zu führen, der alles dahingab, um die Erlösung in unsere Reichweite zu bringen! Die Selbstsucht verdrängt die Wohltätigkeit und die Liebe Christi aus der Gemeinde. Millionen von des Herrn Geld werden zur Befriedigung weltlicher Lüste vergeudet, während sein Schatzhaus leer bleibt. Ich weiß nicht, wie ich euch die Sache vor Augen stellen soll. Mir wurde vorgeführt, dass jedes Jahr Tausende Dollars ausgegeben werden, um dem Kleiderstolz zu huldigen. Diese ganzen Mittel sollten unseren Missionen zur Verfügung gestellt werden. Mir wurden Familien gezeigt, die ihre Tische mit beinahe jedem Luxus beladen und fast jeden Wunsch nach feiner Kleidung befriedigen. Sie besitzen ein gutgehendes Geschäft oder beziehen gute Gehälter. Aber beinahe jeder Dollar wird für sie selbst oder ihre Familien ausgegeben. Ahmen sie damit Christum nach? Welche Last fühlen diese Bekenner, sparsam zu wirtschaften und ihre Gelüste zu verleugnen, damit sie das Werk Gottes auf Erden reichlicher unterstützen können? Könnte Ältester Andrews einige der Mittel erlangen, die so nutzlos verschwendet werden, welch ein Segen wäre es für ihn. Er könnte sich der Vorteile bedienen, die zur Verlängerung seines Lebens beitragen würden. Das Missionswerk könnte hundertfach vergrößert werden, gäbe es mehr Mittel, ausgedehntere Pläne zu verwirklichen. Doch die Mittel, die nach Gottes Absicht für diesen Zweck bestimmt werden sollten, werden für Artikel ausgegeben, die man zur Bequemlichkeit und zum Glück für notwendig erachtet, und die zu besitzen auch keine Sünde wäre, würde das Geld nicht so nötig zur Ausbreitung der Wahrheit gebraucht werden. Wie viele von euch, meine Geschwister, suchen das Ihre anstatt das, was Jesu Christo angehört? Z5.215.1 Teilen

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Stellt euch vor, Christus wohnte in jedem Herzen, und die Selbstsucht in all ihren Formen wäre aus der Gemeinde verbannt — was wäre wohl das Resultat? Harmonie, Einigkeit und brüderliche Liebe würden sich offenbaren wie einst in der von Christo gegründeten ersten Gemeinde. Überall sähe man christliche Aktivität. Die ganze Gemeinde würde wie eine Opferflamme zur Verherrlichung Gottes emporlodern. Jeder Christ würde die Frucht seiner Selbstverleugnung auf den Opferaltar legen. Es gäbe eine viel größere Geschäftigkeit, neue Methoden der Brauchbarkeit zu ersinnen und zu studieren, wie man arme Sünder erreichen und sie vor dem ewigen Verderben retten kann. Z5.216.1 Teilen

Würden wir uns einfach und schicklich kleiden, ohne Rücksicht auf die Mode; würden wir immer einfache, gesunde Nahrung auf den Tisch bringen und allen Luxus und jede Verschwendung vermeiden; würden wir unsere Häuser zweckentsprechend einfach bauen und ebenso möblieren — dann zeigte dies die heiligende Macht der Wahrheit und würde einen beredten Einfluß auf Ungläubige ausüben. Wenn wir uns aber in diesen Dingen der Welt anpassen, ja in einigen Fällen die Weltmenschen noch übertrumpfen wollen, dann wird das Predigen der Wahrheit nur wenig oder gar keine Wirkung haben. Wer wird der feierlichen Wahrheit für diese Zeit glauben, wenn diejenigen, die sich bereits dazu bekennen, ihren Glauben durch ihre Werke verleugnen? Nicht Gott hat die Fenster des Himmels vor uns verschlossen, sondern unsere eigene Anpassung an die Sitten und Praktiken der Welt. Z5.216.2 Teilen

Der dritte Engel von Offenbarung 14 wird dargestellt als schnell mitten durch den Himmel fliegend, und er ruft: „Hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesum.“ Offenbarung 14,12. Hier wird die Natur des Werkes von Gottes Volk gezeigt. Sie haben der Welt eine Botschaft von so großer Wichtigkeit zu verkündigen, dass sie dargestellt werden, als ob sie bei der Verkündigung fliegen. Sie halten in ihren Händen das Brot des Lebens für eine verhungernde Welt. Die Liebe Christi drängt sie. Dies ist die letzte Botschaft. Es folgt keine weitere. Es gibt keine Gnadeneinladungen mehr, wenn diese Botschaft ihre Arbeit getan hat. Wie groß ist das uns Anvertraute! Welche Verantwortung ruht auf allen, die Worte gnadenvoller Einladung zu bringen: „Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.“ Offenbarung 22,17. Z5.216.3 Teilen

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Jeder, der hört, soll sagen: „Komm!“ Nicht nur die Prediger, sondern auch das Volk. Alle sollen sich vereinen zu der Einladung. Nicht nur durch ihr Bekenntnis, sondern auch durch ihren Charakter und ihre Kleidung sollen sie einen gewinnenden Einfluß ausüben. Sie sind zu Treuhändern für die Welt gemacht, zu Vollstreckern des Willens des Einen, der den Menschen heilige Wahrheiten vermacht hat. Möchten doch alle die Würde und Herrlichkeit des ihnen von Gott Anvertrauten erkennen! Z5.217.1 Teilen

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