Portrait von Ellen White
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Die Pflicht, Liebhaber des Mammons zu tadeln
Die Pflicht, Liebhaber des Mammons zu tadeln
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Viele, die zu den Gläubigen gezählt werden, sind nicht wirklich eins mit ihnen, was Glauben und Grundsatz anbetrifft. Sie tun genau das, was sie nach Jesu Worten nicht tun sollen — sie trachten danach, ihre Schätze auf Erden anzulegen. Christus sagte: „Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden. ... Sammelt euch aber Schätze im Himmel. ... Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.“ Matthäus 6,19-21. Hier ist eine Gefahr, die Christen droht. Sie gehorchen Christi ausdrücklichen Anweisungen nicht. Sie offenbaren keinen wahren Glauben, kein echtes Vertrauen in Gott. Um Reichtum zu erlangen, vermehren sie ihre Bürden und Sorgen, bis ihre Gedanken beinahe ausschließlich damit beschäftigt sind. Sie streben eifrig nach Gewinn und fürchten ständig, Verluste zu erleiden. Je mehr Geld und Ländereien sie besitzen, desto eifriger trachten sie nach mehr. Sie sind „trunken, doch nicht vom Wein, taumeln, doch nicht von starkem Getränk.“ Jesaja 29,9. Sie sind überladen mit den Sorgen dieses Lebens, welche die gleiche Wirkung auf sie haben wie das starke Getränk auf den Trunkenbold. Sie sind so von Selbstsucht verblendet, dass sie Tag und Nacht schuften, um sich vergängliche Schätze zu sichern. Ihre ewigen Interessen werden vernachlässigt. Sie haben keine Zeit, sich mit diesen Dingen zu beschäftigen. Die großen Themen der Wahrheit werden nicht im Gedächtnis behalten, wie ihre Worte, ihre Pläne und ihre Handlungsweise bezeugen. Was geht es sie an, wenn Seelen rings um sie her in ihren Sünden verlorengehen? Das ist ihnen nicht so wichtig wie ihre irdischen Schätze. Seelen, für die Christus starb, dürfen ruhig verderben; sie haben keine Zeit, sie zu retten. Im Planen für irdischen Gewinn zeigen sie Geschick und Talent. Aber diese kostbaren Wesenszüge werden nicht der Seelengewinnung und dem Aufbau des Königreiches unseres Erlösers geweiht. Sind die Sinne solcher Menschen nicht verwirrt? Sind sie nicht trunken vom berauschenden Kelch der Weltlichkeit? Ist nicht der Verstand abgeschaltet, und haben nicht selbstsüchtige Ziele und Absichten beherrschende Gewalt erlangt? Das Werk, sich persönlich auf den großen Tag des Herrn vorzubereiten und ihre von Gott geschenkten Fähigkeiten einzusetzen, damit ein Volk vorbereitet wird, ihm begegnen zu können, wird als zu langweilig, zu unbefriedigend betrachtet. Z5.269.1 Teilen

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Der Heiland der Welt hat das gewinnbringendste Geschäft vorgeführt, an dem sich Reiche und Arme, Gelehrte und Ungelernte beteiligen können. „Machet euch Beutel, die nicht veralten, einen Schatz, der nimmer abnimmt, im Himmel.“ Lukas 12,33. Hier investieren sie ihre Kräfte auf der rechten Seite. Hier übergeben sie ihre Zentner den Wechslern. Z5.270.1 Teilen

Jesus illustrierte seine Lehre durch den Fall eines reichen Kornbauern, den Gott sehr begünstigt hatte. Der Herr hatte seine Felder gesegnet, so dass sie reichlich Frucht hervorbrachten. So stand es in seiner Macht, gegen andere wohltätig zu sein, die nicht so reich gesegnet waren. Als er aber sah, dass sein Acker so reich getragen hatte, viel mehr als er erwartet hatte, begann er, Pläne zu machen, wie er alles für sich selbst sichern konnte, anstatt den Armen aus ihrer Not zu helfen. Während die Schätze des Himmels in seine Scheunen rollten, floß sein Herz nicht über vor Dankbarkeit gegen den großzügigen Geber, noch bedachte er, dass dieser große Segen vermehrte Verantwortung bedeutete. Aus purer Selbstsucht stellt er sich die Frage: „Was soll ich tun? Ich habe nicht, da ich meine Früchte hin sammle.“ Lukas 12,17. Indem er sich bei seinem habgierigen Herzen Rat holte, sprach er: „Das will ich tun: ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen und will drein sammeln alles, was mir gewachsen ist, und meine Güter; und will sagen zu meiner Seele: Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat auf viele Jahre; habe nun Ruhe, iß, trink und habe guten Mut!“ Lukas 12,18.19. Die Quelle wahrer Freude und Erhabenheit der Seele sind Aktivität, Selbstbeherrschung und heilige Absichten. Doch alles, was dieser Mann mit den Wohltaten Gottes zu tun beabsichtigte, war, die Seele zu erniedrigen. Was war das Resultat? „Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wes wird‘s sein, das du bereitet hast? Also geht es, wer sich Schätze sammelt und ist nicht reich in Gott.“ Lukas 12,20.21. Z5.270.2 Teilen

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Dieser arme reiche Mann besaß große irdische Reichtümer, er mangelte aber des wahren Reichtums. Wie viele stehen heute aus einem ähnlichen Grund unter der Verdammnis. Vom Thron Gottes fließen Ströme des Heils und ergießen sich über uns. Zeitliche Segnungen werden mitgeteilt; aber sie werden nicht benutzt, um der Menschheit zu helfen oder Gott zu verherrlichen. Der Herr ist unser gütiger Wohltäter. Er hat durch Jesum Christum Licht und Unsterblichkeit gebracht. Ja, durch Jesum kommen alle Segnungen zu uns. O, dass doch jede Zunge den großen Geber anerkennen möchte! Jede Stimme verkündige in klaren, freudigen Tönen die frohe Nachricht, dass uns durch Jesum das zukünftige, ewige Leben offen steht. An alle soll die Einladung ergehen, diese große Wohltat anzunehmen. Alle Schätze des Himmels sind in unsere Reichweite gebracht worden und warten darauf, dass wir sie in Anspruch nehmen. Können wir erstaunt darüber sein, dass dieser arme reiche Mann ein Narr genannt wurde, weil er sich von den ewigen Reichtümern, der unschätzbaren Gabe des ewigen Lebens, der unendlichen Herrlichkeit, abwandte und sich mit vergänglichen, irdischen Schätzen zufrieden gab? Z5.271.1 Teilen

Gott prüft die Menschen, einige so, andere auf andere Art. Einige prüft er, indem er sie mit Segnungen überschüttet; andere, indem er ihnen seine Gunst entzieht. Er prüft die Reichen, ob sie Gott, den Geber, lieben und ihren Nächsten wie sich selbst. Macht der Mensch rechten Gebrauch von diesen Wohltaten, gefällt es Gott wohl. Er kann ihm größere Verantwortungen auferlegen. Der Herr macht offenbar, wie der Mensch Zeit und Ewigkeit, Erde und Himmel einschätzt. Er hat uns den Rat erteilt: „Fällt euch Reichtum zu, so hänget das Herz nicht daran.“ Psalm 62,11. Reichtum hat einen Wert, wenn er zum Nutzen anderer und zur Verherrlichung Gottes gebraucht wird. Aber kein irdischer Schatz darf je als euer Gott oder euer Heiland betrachtet werden. Z5.271.2 Teilen

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Meine Brüder, die Welt wird niemals glauben, dass ihr euren Glauben ernst nehmt, bis ihr weniger über zeitliche Dinge und mehr über die Wirklichkeiten der ewigen Welt zu sagen habt. Der Herr kommt. Aber viele, die den Glauben bekennen, erkennen nicht, dass das Ereignis nahe bevorsteht. Sie können ihren Glauben nicht auf die geoffenbarten Absichten Gottes stützen. Bei einigen ist Gelderwerb zur Leidenschaft geworden, die alles andere verdrängt, und irdischer Reichtum hat den himmlischen Schatz verdunkelt. Ewige Belange sind dem Gemüt entschwunden, als seien sie von untergeordneter Bedeutung, während die Weltlichkeit gleich einer Flut hereingebrochen ist. Die große Frage ist: Wie kann ich zu Geld kommen? Jede Hoffnung auf Gewinn ist den Menschen recht. Sie versuchen sich in tausenderlei Plänen und Einfällen, darunter verschiedene Erfindungen und Patentrechte. Einige graben in der Erde nach Edelmetallen, andere investieren in Banken; noch andere bearbeiten den Boden: alle haben das gleiche Ziel im Auge, den Gelderwerb. Sie werden verwirrt und sogar irrsinnig in ihrem Jagen nach Reichtum. Doch weigern sie sich, den Vorteil eines unvergänglichen Erbteils zu erkennen. Z5.272.1 Teilen

Als Christus auf Erden war, kam er mit einigen in Kontakt, deren Vorstellungen fieberhaft auf die Hoffnung auf weltlichen Gewinn gerichtet waren. Sie kamen niemals zur Ruhe, sondern versuchten immer etwas Neues, doch ihre außergewöhnlichen Erwartungen wurden enttäuscht. Jesus kannte die Bedürfnisse des menschlichen Herzens, die zu allen Zeiten die gleichen sind. Er lenkte ihre Aufmerksamkeit auf die einzigen unvergänglichen Reichtümer. Er sagte: „Abermals ist gleich das Himmelreich einem verborgenen Schatz im Acker, welchen ein Mensch fand und verbarg ihn und ging hin vor Freuden über denselben und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte den Acker.“ Matthäus 13,44. Er erzählt den Menschen von unermeßlichen Reichtümern, die alle besitzen können. Er kam auf die Erde, um ihre Sinne dahin zu bringen, dass sie nach diesen Schätzen suchen. Der Weg ist gekennzeichnet. Der Ärmste, der Jesu nachfolgen will, wird reicher werden als der Wohlhabendste auf Erden, der Jesum nicht kennt. Er kann seinen Reichtum noch vermehren, indem er sein Glück mit anderen teilt. Z5.272.2 Teilen

273

„Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, da sie die Motten und der Rost fressen und da die Diebe nachgraben und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, da sie weder Motten noch Rost fressen und da die Diebe nicht nachgraben noch stehlen.“ Matthäus 6,19.20. Wer so handelt, wird keinen Verlust erleiden. Der im Himmel angelegte Schatz ist sicher. Er wird uns zugerechnet, denn Jesus sagte: „Sammelt euch Schätze im Himmel.“ Menschen können hier säen, aber ernten werden sie in der Ewigkeit. Z5.273.1 Teilen

Die Aufgabe der Diener Christi ist es, diesen ewigen Schatz vorzuführen, wohin sie auch gehen mögen. Sie sollen die Leute drängen, weise zur Erlösung zu werden. Sie dürfen nicht gestatten, dass weltliebende Opportunisten, die sich Gläubige nennen, ihre Handlungsweise beeinflussen und ihren Glauben schwächen. Es ist nicht ihre Mission, Einzelnen oder Gemeinden zu helfen, durch engstirnige Pläne und beschneidende Sparmaßnahmen das Werk Gottes einzuschränken. Statt dessen sollen sie die Menschen belehren, selbstlos zu arbeiten und dadurch reich in Gott zu werden. Sie sollten sie dazu erziehen, ewige Dinge richtig einzuschätzen und dem Reiche Gottes den ersten Platz einzuräumen. Z5.273.2 Teilen

In diesen beiden Feldern werden Männer wie Kaleb benötigt. Diese Vereinigungen brauchen nicht Kinder, sondern Männer, die verständig vorgehen und Lasten tragen, deren Stimmen sich gegen die Stimmen der Untreuen erheben, die Einwände, Zweifel und Kritik vorbringen. Große Aufgaben können nicht von Kindern bewältigt werden. Ein unentwickelter Christ, ein Zwerg in religiösem Wachstum, der der Weisheit von oben ermangelt, ist unvorbereitet, den feurigen Kämpfen zu begegnen, durch welche die Gemeinde oftmals gehen muss. „O Jerusalem, ich will Wächter auf deine Mauern bestellen, die den ganzen Tag und die ganze Nacht nimmer stillschweigen sollen.“ Jesaja 62,6. Es sei denn, der Prediger erklärt furchtlos die ganze Wahrheit, er hat Gottes Verherrlichung im Auge und wirkt unter der Leitung des großen Herzogs der Seligkeit; es sei denn, er wagt sich an die Front, ohne Rücksicht auf Tadel und unbefleckt von Applaus — oder er wird ein untreuer Wächter genannt werden. Z5.273.3 Teilen

274

Es gibt einige in ..., die Männer anstatt Knaben und anstatt irdisch und sinnlich himmlisch gesinnt sein sollten; aber ihr geistliches Augenlicht ist erloschen. Des Heilandes große Liebe hat ihre Seelen nicht ergriffen. Er hat euch viele Dinge zu sagen, aber ihr könnt sie jetzt nicht ertragen. Ihr seid Kinder, was euer Wachstum anbetrifft, und könnt Gottes Geheimnisse nicht begreifen. Wenn Gott Männer für sein Werk erweckt, und sie lassen zu, dass ihr Zeugnis sich den Gemütern der Ungeheiligten anpaßt, dann haben sie das ihnen Anvertraute verraten. Er wird Männer vorbereiten, wie sie die Zeit erfordert. Dies werden demütige, gottesfürchtige Männer sein, weder konservativ noch Politik anwendend; Männer, die moralische Unabhängigkeit besitzen und in der Furcht Gottes vorangehen. Sie werden sich freundlich, edel und höflich verhalten. Sie werden nicht vom rechten Weg abweichen, sondern die Wahrheit in Gerechtigkeit verkündigen, ob die Menschen darauf hören oder es unterlassen. Z5.274.1 Teilen

Mir ist gezeigt worden, dass alle, die die Wahrheit kennen, und dennoch alle ihre Kräfte von weltlichen Angelegenheiten in Anspruch nehmen lassen, untreu sind. Sie lassen das Licht der Wahrheit nicht durch ihre guten Werke anderen leuchten. Beinahe alle ihre Fähigkeiten sind darauf gerichtet, scharfsinnige, gewandte Weltmenschen zu werden. Sie vergessen, dass Gott ihnen ihre Gaben gegeben hat, um sie zur Förderung seines Werkes zu benutzen. Wenn sie ihrer Pflicht treu wären, könnte das Ergebnis ein großer Seelengewinn für den Meister sein, aber durch ihre Nachlässigkeit gehen viele verloren. Z5.274.2 Teilen

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Gott ruft alle auf, die seinen Willen kennen, Täter des Wortes zu sein. Schwachheit, Halbherzigkeit und Unentschiedenheit reizen Satan zum Angriff. Wer ein Wachstum dieser Charakterzüge zuläßt, wird in den brandenden Wogen der Versuchungen hilflos untergehen. Jeder, der den Namen Christi bekennt, wird aufgefordert, zum vollen Mannesalter Christi heranzureifen, der das lebendige Haupt des Christen ist. Z5.275.1 Teilen

Wie der Seemann über die Sandbank oder an Klippen vorbei einen Lotsen braucht, genau so benötigen wir einen Führer durch die vielen Meerengen des Lebens. Wo aber ist dieser Führer zu finden? Wir weisen euch auf die Bibel hin, liebe Geschwister. Eingegeben von Gott, geschrieben von heiligen Menschen, zeigt sie mit großer Klarheit und Genauigkeit Alten und Jungen ihre Pflichten. Sie erhebt das Gemüt, besänftigt das Herz und verleiht dem Geist heilige Freude und Frohsinn. Die Bibel ist ein vollkommener Maßstab für den Charakter. Sie ist in allen Lagen ein unfehlbarer Führer bis ans Ende der Lebensreise. Nehmt sie als euren Ratgeber, als Richtschnur für euer tägliches Leben. Z5.275.2 Teilen

Nutzt jedes Gnadenmittel sorgfältig aus, damit die Liebe Gottes in der Seele reichlich vorhanden ist, „dass ihr prüfen möget, was das Beste sei, auf dass ihr seid lauter und unanstößig auf den Tag Christi, erfüllt mit Früchten der Gerechtigkeit.“ Philipper 1,10.11. Euer christliches Leben muss stark und kräftig werden. Ihr könnt den hohen Standard erreichen, den euch die Bibel vor Augen führt, ihr müßt ihn sogar erreichen, wenn ihr Gottes Kinder sein wollt. Ihr könnt nicht stillstehen; entweder ihr geht voran, oder ihr fallt zurück. Ihr benötigt geistliche Erkenntnis, „auf dass ihr begreifen möget mit allen Heiligen, welches da sei die Breite und die Länge und die Tiefe und die Höhe; auch erkennen die Liebe Christi, ... auf dass ihr erfüllt werdet mit allerlei Gottesfülle.“ Epheser 3,18.19. Z5.275.3 Teilen

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Viele kennen die Wahrheit recht gut und können Beweisgründe zu ihrer Verteidigung anführen, aber tun dennoch nichts zur Errichtung des Reiches Christi. Ab und zu treffen wir sie, aber sie haben keine neuen Zeugnisse persönlicher Erfahrung aus ihrem Glaubensleben zu berichten. Sie können nicht von neuen Siegen im heiligen Kampf erzählen. Statt dessen beobachtet man die gleiche alte Routine, die gleichen Ausdrücke im Gebet und in den Ermahnungen. Ihre Gebete haben keinen neuen Klang. Sie verraten kein größeres Verständnis für göttliche Dinge, keinen tieferen lebendigen Glauben. Solche Menschen sind keine lebendigen Pflanzen im Garten ihres Herrn, die frische Schößlinge und neues Laub treiben und den angenehmen Wohlgeruch eines heiligen Lebens ausströmen. Sie sind Christen ohne Wachstum. Ihr Blickfeld und ihre Pläne sind begrenzt, und ihr Verstand nimmt nicht zu. Der Schatz christlicher Erkenntnis weist keinerlei wertvolle Bereicherung auf. Ihre Kräfte wurden nicht in dieser Richtung geschult. Sie haben nicht gelernt, Menschen und Dinge so zu betrachten, wie Gott sie sieht. In vielen Fällen hat ungeheiligtes Mitgefühl Menschen Schaden zugefügt und das Werk Gottes sehr behindert. Der allgemein verbreitete geistliche Stillstand ist furchtbar. Viele führen der Form nach ein christliches Leben und behaupten, ihre Sünden seien ihnen vergeben, während sie doch jeder wahren Erkenntnis Christi ermangeln wie der Sünder. Z5.276.1 Teilen

Geschwister, wollt ihr ein kümmerliches christliches Wachstum, oder möchtet ihr im göttlichen Leben gesunde Fortschritte erzielen? Wo geistliche Gesundheit ist, da ist Wachstum. Das Kind Gottes wächst heran zur Vollreife eines Mannes oder einer Frau in Christo. Seiner Vervollkommnung ist keine Grenze gesetzt. Ist die Liebe Gottes ein lebendiger Grundsatz der Seele, dann gibt es keine engen, beschränkten Ansichten mehr. Die Warnungen und Tadel atmen dann Liebe und Treue. Es wird ernste Arbeit geleistet; es herrscht die Neigung vor, Lasten und Verantwortungen zu tragen. Z5.276.2 Teilen

Einige sind nicht zu selbstverleugnender Arbeit bereit. Sie werden ungeduldig, wenn sie eine Verantwortung übernehmen sollen. „Wozu brauchen wir Wachstum in der Erkenntnis und Erfahrung?“ fragen sie. Das erklärt doch alles. Sie denken, dass sie „reich sind und satt haben und nichts bedürfen“, während der Himmel sie als arm, elend, blind und bloß bezeichnet. Zu ihnen sagt der Treue Zeuge: „Ich rate dir, dass du Gold von mir kaufest, das mit Feuer durchläutert ist, dass du reich werdest, und weiße Kleider, dass du dich antust und nicht offenbart werde die Schande deiner Blöße; und salbe deine Augen mit Augensalbe, dass du sehen mögest.“ Offenbarung 3,18. Gerade eure übergroße Selbstgefälligkeit zeigt, dass euch alles fehlt. Ihr seid geistlich krank und braucht Jesum als euren Arzt. Z5.276.3 Teilen

277

In der Heiligen Schrift gibt es Tausende von Wahrheitsperlen, die dem oberflächlichen Leser verborgen bleiben. Die Mine der Wahrheit erschöpft sich nie. Je mehr ihr die Heilige Schrift mit demütigem Herzen durchforscht, desto größer wird euer Interesse werden und desto bereiter werdet ihr sein, mit Paulus auszurufen: „O welch eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und Erkenntnis Gottes! Wie gar unbegreiflich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege!“ Römer 11,33. Jeden Tag solltet ihr etwas Neues aus der Schrift lernen. Durchforscht sie wie nach verborgenen Schätzen, denn sie enthält die Worte des ewigen Lebens. Betet um Weisheit und Verständnis, diese heiligen Schriften zu begreifen. Wenn ihr das tätet, würdet ihr neue Herrlichkeiten im Worte Gottes entdecken. Ihr würdet empfinden, dass ihr neues, kostbares Licht über Gegenstände der Wahrheit empfangen habt, und die Heilige Schrift würde in eurer Wertschätzung ständig wachsen. Z5.277.1 Teilen

„Des Herrn großer Tag ist nahe; er ist nahe und eilt sehr.“ Zephanja 1,14. Jesus sagt: „Siehe, ich komme bald.“ Laßt uns diese Worte immer im Sinn behalten und im festen Glauben handeln, dass das Kommen des Herrn nahe ist und wir Pilger und Fremdlinge auf dieser Erde sind. Die lebenswichtigen Kräfte der Gemeinde Gottes müssen für die große Aufgabe der Selbsterneuerung eingesetzt werden. Jedes Gemeindeglied muss ein aktiver Mitarbeiter Gottes werden. „Denn durch ihn haben wir den Zugang alle beide in einem Geiste zum Vater. So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Bürger mit den Heiligen und Gottes Hausgenossen, erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, auf welchem der ganze Bau ineinandergefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn, auf welchem auch ihr mit erbaut werdet zu einer Behausung Gottes im Geist.“ Epheser 2,18-22. Dieses spezielle Werk muss im Geiste der Eintracht, der Einigkeit und des Friedens verrichtet werden. Kritiksucht, Zweifel und Unglaube sollte nicht Raum gegeben werden. Z5.277.2 Teilen

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Die Vereinigungen von Upper Columbia und North Pacific sind um Jahre zurück. Einige, die stark und gegründet in Christo dastehen sollten, gleichen in Verständnis und erfahrungsmäßiger Erkenntnis des Wirkens des Geistes Gottes kleinen Kindern. Nach Jahren der Erfahrung sind sie nur imstande, die ersten Grundsätze des erhabenen Systems des Glaubens und der Lehre zu verstehen, welches die christliche Religion bestimmt. Sie haben keinen Begriff von der Vollkommenheit des Charakters, die erforderlich ist, um des Herrn Anerkennung zu finden. Z5.278.1 Teilen

Pflicht, Glück, künftige Brauchbarkeit und endlich euer Seelenheil fordern von euch, Geschwister, dass ihr eure Neigungen von den Bindungen an alles Irdische und Verdorbene befreit. Es gibt ein unheiliges Mitgefühl, das Gemeinsamkeiten mit liebeskranker Gefühlsduselei aufweist und irdisch und sinnlich ist. Es wird für manche von euch keiner geringen Anstrengung bedürfen, damit fertig zu werden und eure Lebensweise zu ändern, denn ihr habt euch nicht mit der Stärke Israels verbunden, und deshalb sind alle eure Fähigkeiten schwach geworden. Jetzt werdet ihr nachdrücklich aufgerufen, jedes Gnadenmittel fleißig zu nützen, damit euer Charakter verwandelt werde, und ihr die Vollreife von Männern und Frauen in Christo Jesu erlangt. Z5.278.2 Teilen

Wir haben große Siege zu erringen oder einen Himmel zu verlieren, wenn wir den Kampf nicht gewinnen. Das fleischliche Herz muss gekreuzigt werden, denn es neigt zu sittlicher Verdorbenheit, deren Ende der Tod ist. Nur der Leben spendende Einfluß des Evangeliums kann dem Menschen helfen. Betet, dass die mächtigen Kräfte des Heiligen Geistes mit ihrem belebenden, gesundmachenden, umwandelnden Einfluß wie ein elektrischer Strom die gelähmte Seele durchfließen, jeden Nerv mit neuem Leben durchdringen und die geistliche Gesundheit des ganzen Menschen aus seinem toten, irdischen, sinnlichen Zustand wieder hervorgehen lassen. So werdet ihr Teilhaber des göttlichen Wesens und seid dem Verderben entronnen, das durch die böse Lust in der Welt herrscht; und in euch wird sich das Bild Jesu widerspiegeln, durch dessen Wunden ihr geheilt seid. Z5.278.3 Teilen

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