Portrait von Ellen White
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Geloben und nicht halten
Geloben und nicht halten
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Ein Fehler führt zum nächsten. Unsere Geschwister müssen lernen, sich nicht von Gefühlen leiten zu lassen, sondern von der Vernunft. Das Gefühl darf kein Maßstab sein. Eine Vernachlässigung der Pflicht, das Hegen unangemessener Sympathie, wird dazu führen, diejenigen nicht gebührend zu schätzen, die am Aufbau des Werkes Gottes arbeiten. Jesus sagte: „Ich bin gekommen in meines Vaters Namen, und ihr nehmet mich nicht an. So ein anderer wird in seinem eigenen Namen kommen, den werdet ihr annehmen.“ Johannes 5,43. Z5.311.2 Teilen

Viele betrachten die Predigt nicht als ein von Christo bestimmtes Mittel, sein Volk zu unterweisen, und das deshalb immer hoch eingeschätzt werden sollte. Sie fühlen nicht, dass die Predigt des Herrn Wort an sie ist und dem Wert der vorgeführten Wahrheiten entspricht. Sie richten darüber, wie sie über das Plädoyer eines Rechtsanwalts bei Gericht urteilen würden — nach der geschickten Beweisführung und der Macht und Schönheit der Sprache. Der Prediger ist nicht unfehlbar, aber Gott hat ihn geehrt, indem er ihn zu seinem Botschafter gemacht hat. Wenn ihr ihm zuhört, als ob er nicht von oben beauftragt wäre, werdet ihr seine Worte weder respektieren noch sie als Gottes Botschaft annehmen. Eure Seelen werden nicht vom himmlischen Manna gespeist werden. Zweifel werden sich gegen solche Dinge erheben, die dem natürlichen Herzen nicht gefallen, und ihr werdet über die Predigt zu Gericht sitzen wie über die Rede eines Dozenten oder eines politischen Sprechers. Sobald die Versammlung endet, werdet ihr zu irgendeiner Beschwerde oder sarkastischen Bemerkung bereit sein und damit beweisen, dass die Botschaft, so wahr und notwendig sie war, euch keinen Nutzen gebracht hat. Ihr achtet sie nicht. Ihr habt euch in der Gewohnheit geübt, zu kritisieren und Fehler zu finden, und ihr untersucht und wählt und verwerft vielleicht gerade das, was ihr am meisten benötigt. Z5.311.3 Teilen

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In den Vereinigungen von Upper Columbia und North Pacific besteht ein großer Mangel an Ehrfurcht vor heiligen Dingen. Die von Gott erwählten Werkzeuge finden fast gar keine Beachtung. Gott hat keine neuen Methoden ersonnen, die Menschen zu erreichen. Wenn sie sich von den Werkzeugen abwenden, die der Himmel verordnet hat, um ihre Sünden zu tadeln, ihre Irrtümer zu korrigieren und sie den Weg der Pflicht zu lehren, gibt es nichts mehr, was der Himmel für sie tun könnte. Sie werden in Finsternis gelassen und vom Widersacher verstrickt und gefangengenommen. Z5.312.1 Teilen

Dem Diener Gottes wird geboten: „Rufe getrost, schone nicht, erhebe deine Stimme wie eine Posaune und verkündige meinem Volk ihr Übertreten und dem Hause Jakob ihre Sünden.“ Jesaja 58,1. Der Herr sagt von diesem Volk: „Sie suchen mich täglich und wollen meine Wege wissen wie ein Volk, das Gerechtigkeit schon getan und das Recht ihres Gottes nicht verlassen hätte.“ Jesaja 58,2. Hier handelt es sich um ein selbstbetrogenes, selbstgerechtes und selbstzufriedenes Volk. Dem Diener des Herrn wird geboten, laut zu rufen und ihm seine Übertretungen zu zeigen. Zu allen Zeiten wurde dieses Werk für Gottes Volk getan, und heute wird es mehr benötigt als je zuvor. Z5.312.2 Teilen

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Das Wort des Herrn erging an Elia. Er trachtete nicht danach, des Herrn Bote zu werden, aber das Wort des Herrn kam zu ihm. Gott hat immer Männer, denen er seine Botschaft anvertraut. Sein Geist bewegt ihre Herzen und zwingt sie zu sprechen. Von heiligem Eifer erfüllt und unter göttlichem Einfluß gehen sie an die Erfüllung ihrer Pflicht, ohne kühl die Folgen ihrer Ansprache an das Volk zu erwägen. Sie reden zum Volk die Worte, die der Herr ihnen aufgetragen hat. Aber der Diener Gottes bemerkt bald, dass er ein Risiko eingegangen ist. Er findet heraus, dass er und seine Botschaft zum Gegenstand der Kritik gemacht wird. Sein Verhalten, sein Leben, sein Besitz werden untersucht und besprochen. Seine Botschaft wird zerpflückt und in unfeinem und ungeheiligtem Geist verworfen, so wie Menschen es mit ihrem unreifen Urteil für gut befinden. Hat jene Botschaft das Werk verrichtet, das Gott beabsichtigte? Nein. Sie hat ihre Wirkung verfehlt, weil die Herzen der Zuhörer ungeheiligt waren. Z5.313.1 Teilen

Wenn des Predigers Angesicht nicht hart ist wie ein Kieselstein, wenn er nicht unerschütterlichen Glauben und Mut besitzt, wenn sein Herz nicht durch ständigen Umgang mit Gott gestärkt ist, dann wird er beginnen, sein Zeugnis den ungeheiligten Ohren und Herzen seiner Zuhörer anzupassen. In dem Bemühen, der Kritik zu entgehen, wird er sich von Gott trennen und die göttliche Gunst verlieren, und seine Predigten werden zahm und leblos. Er findet heraus, dass ihn Mut und Glauben verlassen haben und seine Arbeiten kraftlos sind. Die Welt ist voller Schmeichler und Heuchler, die dem Wunsch zu gefallen nachgegeben haben. Aber treue Männer, die keinen eigenen Interessen nachgehen und die ihre Geschwister zu sehr lieben, um Sünden in ihnen zu dulden, sind in der Tat wenige vorhanden. Z5.313.2 Teilen

Es ist Satans entschlossene Absicht, jede Verbindung zwischen Gott und seinem Volk zu unterbinden, damit er seine betrügerische List anwenden kann, ohne dass eine Stimme sie vor ihrer Gefahr warnt. Wenn er Menschen dazu veranlassen kann, dem Botschafter zu mißtrauen oder der Botschaft keine Heiligkeit beizumessen, weiß er genau, dass sie sich nicht verpflichtet fühlen werden, Gottes Wort an sie zu beachten. Wenn das Licht dann als Finsternis beiseite geschoben wird, hat Satan sein Ziel erreicht. Z5.313.3 Teilen

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Unser Gott ist ein eifersüchtiger Gott. Er läßt nicht mit sich spaßen. Ihm, der alles nach seinem Willen lenkt und leitet, hat es gefallen, Menschen verschiedenen Umständen zu unterwerfen und ihnen Pflichten und Anordnungen aufzuerlegen, die der Zeit, in der sie leben, und den Bedingungen, die sie zu befolgen haben, angepaßt sind. Würdigen sie das ihnen geschenkte Licht, dann können ihre Fähigkeiten stark vermehrt und veredelt werden, und ihnen wird sich eine größere Erkenntnis der Wahrheit eröffnen. Die Geheimnisse ewiger Dinge, besonders der wunderbaren Gnade Gottes, die sich im Erlösungsplan offenbart, werden sich vor ihnen entfalten; denn geistliche Dinge müssen geistlich gerichtet werden. Z5.314.1 Teilen

Wir dürfen nie vergessen, dass Christus durch seine Diener lehrt. Es mag Bekehrungen ohne Predigt geben. Wenn Personen sich in einer Lage befinden, in der sie jeden Gnadenmittels beraubt sind, wirkt Gottes Geist an ihnen und überzeugt sie durch das Lesen des Wortes. Aber Gottes ausersehenes Mittel ist, „durch törichte Predigt“ (1.Korinther 1,21) Seelen zu retten. Obgleich menschlich und mit menschlichen Fehlern behaftet, sind Menschen Gottes Botschafter. Der teure Heiland ist betrübt, wenn durch ihre Arbeit so wenig bewirkt wird. Jeder Prediger, der ins Erntefeld hinausgeht, sollte sein Amt ehren. Er soll nicht nur danach trachten, Menschen eine Kenntnis der Wahrheit zu vermitteln, sondern sollte arbeiten wie Paulus: Wir „vermahnen alle Menschen und lehren alle Menschen mit aller Weisheit, auf dass wir darstellen einen jeglichen Menschen vollkommen in Christo Jesu.“ Kolosser 1,28. Z5.314.2 Teilen

Der Mensch soll nur als Gottes Bote betrachtet und geehrt werden. Ihn zu loben ist Gott nicht wohlgefällig. Die Botschaft, die er bringt, muss nach der Bibel geprüft werden. „Ja, nach dem Gesetz und Zeugnis! Werden sie das nicht sagen, so werden sie die Morgenröte nicht haben.“ Jesaja 8,20. Das Wort des Herrn hingegen darf nicht nach menschlichem Maßstab beurteilt werden. Es wird sich erweisen, dass solche, deren Sinne irdisch ausgerichtet sind, die nur eine beschränkte christliche Erfahrung und wenig Kenntnis von göttlichen Dingen haben, die geringste Achtung vor Gottes Dienern und die geringste Ehrfurcht vor der Botschaft besitzen, womit er sie beauftragt hat. Sie hören einer erforschenden Predigt zu, gehen heim und sitzen zu Gericht darüber, und der hinterlassene Eindruck entschwindet ihren Gemütern gleich dem Morgentau vor der Sonne. Wenn die Predigt die Sinne erregt, wird sie Einfluß auf die Gefühle haben, aber nicht auf Herz und Gewissen. Solche Predigten bewirken nicht viel Gutes. Sie gewinnen oft die Herzen des Volkes und rufen ihre Zuneigung für den Mann hervor, der ihnen zusagt. Sie vergessen, dass Gott gesagt hat: „So lasset nun ab von dem Menschen, der Odem in der Nase hat.“ Jesaja 2,22. Z5.314.3 Teilen

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Jesus wartet darauf, vor seinem Volk die Herrlichkeit zu entfalten, die sein zweites Kommen begleiten wird, und sie die Landschaften der Seligkeit schauen zu lassen. Wunder sollen offenbar werden. Eine lange Lebenszeit des Gebets und Forschens wird vieles unerforscht und unerklärt hinterlassen. Aber was wir heute nicht erfahren, wird hernach offenbar werden. Der Unterricht, der hier begonnen wurde, wird in aller Ewigkeit fortgesetzt werden. Wenn das Lamm die Schar der Erlösten zur Quelle lebendigen Wassers führt, wird es reiche Kenntnisse vermitteln. Es wird die Geheimnisse des Wirkens und der Vorsehung Gottes enthüllen, die nie zuvor verstanden wurden. Z5.315.1 Teilen

Wir können Gott niemals durch Forschen ergründen. Er legt seine Pläne nicht offen vor forschende, neugierige Gemüter. Wir dürfen nicht versuchen, mit anmaßenden Händen den Vorhang zu lüften, hinter dem er seine Majestät verbirgt. Der Apostel erklärt: „Wie gar unbegreiflich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege!“ Römer 11,33. Es ist ein Beweis seiner Barmherzigkeit, dass er seine Macht verbirgt und dass er sich in ehrfurchtgebietende Wolken des Geheimnisses und der Dunkelheit hüllt; denn den Vorhang beiseite zu ziehen, der seine göttliche Gegenwart verdeckt, bedeutet Tod. Kein sterbliches Gemüt kann das Geheimnis durchdringen, in welchem der Allmächtige wohnt und wirkt. Wir können nicht mehr von seiner Handlungsweise mit uns und den Beweggründen, die ihn leiten, verstehen, als er uns offenbart. Er ordnet alles in Gerechtigkeit, und wir sollen nicht unzufrieden und mißtrauisch sein, sondern uns in ehrfurchtsvoller Unterwerfung vor ihm beugen. Er wird uns so viel von seinen Absichten kundtun, wie er es für gut befindet. Darüber hinaus müssen wir der allgewaltigen Hand und dem Herzen voller Liebe vertrauen. Z5.315.2 Teilen

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