Portrait von Ellen White
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Geloben und nicht halten
Geloben und nicht halten
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Eltern sind in großem Maße verantwortlich für die Charakterbildung ihrer Kinder. Sie müssen auf gleichmäßige Entwicklung achten. Es gibt nur wenig wohl ausgewogene Gemüter, weil Eltern ihre Pflicht sträflich vernachlässigt haben, schwache Wesenszüge zu entwickeln und verkehrte zu unterdrücken. Sie denken nicht darüber nach, dass sie feierlich verpflichtet sind, die Neigungen eines jeden Kindes zu überwachen und dass sie ihre Kinder zu rechten Gewohnheiten und richtiger Denkweise heranziehen müssen. Z5.334.2 Teilen

Manchmal erwarten die Eltern vom Herrn, dass er das Werk tun soll, das er ihnen aufgetragen hat. Anstatt ihren Kindern Einschränkungen aufzuerlegen und sie zu kontrollieren, wie sie es tun sollten, befriedigen sie all ihre Ansprüche und Wünsche und verwöhnen sie in jeder Weise. Wenn diese Kinder ihr Heim verlassen, sind ihre Charaktere durch Egoismus verdorben, ihre Esslust ist unbeherrscht und ihr Eigenwille stark. Sie haben weder Achtung vor ihren Eltern noch freundliche Gefühle für sie und keine Liebe für religiöse Wahrheit oder die Anbetung Gottes. Sie sind mit Wesenszügen aufgewachsen, die ihnen selbst und anderen zum lebenslangen Fluch gereichen. Das Heim ist alles andere als glücklich, wenn dem bösen Unkraut des Streits, der Selbstsucht, des Neides, der Leidenschaft und des mürrischen Eigensinns gestattet wird, im vernachlässigten Seelengarten zu gedeihen. Z5.334.3 Teilen

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Eltern dürfen keine Parteilichkeit aufkommen lassen, sondern sollten jedes ihrer Kinder mit Zartgefühl behandeln, daran denkend, dass sie Christi bluterkauftes Eigentum sind. Kinder ahmen ihre Eltern nach. Wie sorgsam sollten sie deshalb sein, ihnen ein rechtes Beispiel zu geben! Eltern, die daheim freundlich und höflich, zu gleicher Zeit auch fest und entschlossen sind, werden die gleichen Wesenszüge bei ihren Kindern sehen. Sind sie aufrichtig, ehrlich und ehrenhaft, werden die Kinder sie ebenfalls in diesen Tugenden nachahmen. Sind die Eltern ehrerbietig und beten sie Gott an, werden sie ihre Kinder in gleicher Weise erziehen, so dass diese nicht vergessen werden, ihm auch zu dienen. Z5.335.1 Teilen

Es ist oftmals der Fall, dass Eltern nicht darauf achten, ihre Kinder mit den rechten Einflüssen zu umgeben. Wenn sie ein Heim wählen, ziehen sie mehr weltliche Interessen in Betracht als die moralische und gesellschaftliche Atmosphäre. Die Kinder stellen Verbindungen her, die der Entwicklung von Frömmigkeit und eines guten Charakters entgegenwirken. Dann gestatten die Eltern der Welt, ihre Zeit, Kräfte und Gedanken völlig in Anspruch zu nehmen. Wenn der Sabbat naht, sind sie so sehr erschöpft, dass sie für ihren Gott an seinem heiligen Tag nichts haben, keine süße Liebe, die häusliche Atmosphäre zu erwärmen und den Sabbat zu einer Freude für ihre Kinder zu machen. Sie werden selten von einem Prediger besucht, weil sie sich außerhalb der Reichweite religiöser Vorteile begeben haben. Die Seele wird von Gleichgültigkeit erfaßt. Die Kinder werden durch falschen Umgang befleckt, und das Zartgefühl der Seele, das sie einst empfanden, erstirbt und gerät in Vergessenheit. Z5.335.2 Teilen

Eltern klagen die Kanaaniter an, die ihre Kinder dem Moloch opferten. Aber was tut ihr selbst? Ihr bringt eurem Gott Mammon das kostbarste Opfer. Wenn eure Kinder dann mit unschönen und nicht liebenswerten Charakterzügen heranwachsen, wenn sie keine Neigung zu Frömmigkeit zeigen und ungläubig sind, klagt ihr den Glauben an, zu dem ihr euch bekennt, weil er unfähig war, sie zu retten. Ihr erntet nur, was ihr gesät habt — das Resultat eurer eigensüchtigen Liebe zur Welt und der Vernachlässigung der Gnadenmittel. Ihr seid mit eurer Familie an eine Stätte der Versuchung gezogen. Gottes Bundeslade, eure Herrlichkeit und euren Schutz, habt ihr nicht für notwendig erachtet, und der Herr tat kein Wunder, um eure Kinder aus der Versuchung zu befreien. Z5.335.3 Teilen

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Ihr, die ihr bekennt, Gott zu lieben, nehmt Jesum überall mit, wohin ihr auch geht. Errichtet überall, wo ihr euer Zelt aufschlagt, einen Altar für den Herrn, wie es die Patriarchen vor alters taten. In dieser Hinsicht ist eine Reformation nötig, — eine Reformation, tief und weitreichend. Eltern müssen reformieren, Prediger müssen reformieren. Sie brauchen Gott in ihren Familien. Sie müssen bauen, was wüst gelegen ist in Zion, ihre Tore einsetzen und starke Schutzmauern zur Verteidigung des Volkes errichten. Z5.336.1 Teilen

In dieser Zeit muss ein entschiedenes Werk getan werden, und Eltern sollten ihre Kinder dazu erziehen, sich daran zu beteiligen. Die Worte Mardochais an Esther mögen sich an die Menschen und die Jugend von heute richten: „Wer weiß, ob du nicht um dieser Zeit willen zur königlichen Würde gekommen bist?“ Ester 4,14. Junge Männer sollten Festigkeit des Charakters entwickeln, damit sie zur Brauchbarkeit befähigt sind. Daniel und Joseph waren Jugendliche mit festen Grundsätzen, die Gott brauchen konnte, seine Absichten auszuführen. Achtet auf ihre Geschichte und schaut darauf, wie Gott für sie wirkte. Joseph begegnete einer Vielfalt von Erfahrungen, die seinen Mut und seine Aufrichtigkeit auf härteste Proben stellten. Nachdem er an die Ägypter verkauft worden war, wurde er zunächst begünstigt und mit großer Verantwortung betraut. Doch plötzlich wurde er, obgleich er gänzlich unschuldig war, ungerecht verklagt und ins Gefängnis geworfen. Aber er ist nicht entmutigt. Er vertraut auf Gott. Die Absicht seines Herzens und die Reinheit seiner Beweggründe kommen an den Tag. Gottes Auge wacht über ihn, eine göttliche Hand leitet ihn, und bald sehen wir, wie er das Gefängnis verläßt und den Thron Ägyptens mit dem König teilt. Z5.336.2 Teilen

Josephs bewegtes Leben war kein Unglück. Es war von der Vorsehung bestimmt. Aber was befähigte ihn zu einer solchen Charakterfestigkeit, Aufrichtigkeit und Weisheit? Es war das Resultat einer sorgfältigen Erziehung in jungen Jahren. Er hatte eher Pflicht als Neigung zu Rate gezogen. Die Reinheit und das kindliche Vertrauen des Knaben brachten Frucht in der Handlungsweise des Mannes. Die hervorragendsten Talente haben keinen Wert, wenn sie nicht entwickelt werden. Gewohnheiten des Fleißes und der Charakterstärke müssen durch Übung erlangt werden. Einen edlen moralischen Charakter und Geistesschärfe bekommt man nicht von ungefähr. Gott gibt die Gelegenheiten. Der Erfolg hängt davon ab, welcher Gebrauch davon gemacht wird. Wenn die Vorsehung Wege öffnet, muss man sie rasch entdecken und sich ihrer mit Eifer bedienen. Z5.336.3 Teilen

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Junge Männer, wenn ihr stark sein wollt, wenn ihr die Redlichkeit und Weisheit eines Josephs oder Daniels begehrt, dann studiert die Heilige Schrift. Eltern, wenn ihr eure Kinder unterweisen möchtet, Gott zu dienen und in der Welt Gutes zu tun, dann macht die Bibel zu eurem Lehrbuch. Es enthüllt die List Satans. Es hebt die menschliche Rasse hoch empor. Es tadelt und korrigiert moralische Übelstände. Es befähigt uns, zwischen dem Wahren und Falschen zu unterscheiden. Was auch immer daheim oder in der Schule gelehrt wird — die Bibel sollte als großer Erzieher an erster Stelle stehen. Wird ihr dieser Platz eingeräumt, empfängt Gott die ihm gebührende Ehre, und er wird für euch wirken in der Bekehrung eurer Kinder. In diesem heiligen Buch ist eine reichhaltige Mine der Wahrheit und Schönheit enthalten. Eltern verdienen Tadel, wenn sie es für ihre Kinder nicht äußerst interessant machen. Z5.337.1 Teilen

Für viele bedeutet Erziehung eine Erkenntnis, die aus Büchern erlangt wird. Aber „die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang.“ Psalm 111,10. Das wahre Ziel der Erziehung ist die Wiederherstellung des Bildes Gottes in der Seele. Die erste und köstlichste Erkenntnis ist die Erkenntnis Christi. Kluge Eltern werden ihren Kindern diese Tatsache einprägen. Sollte ein Knochen brechen, würden Eltern jedes Mittel anwenden, das Liebe oder Weisheit ersinnen kann, damit das Glied ordentlich zusammenwächst, so dass seine Schönheit und Brauchbarkeit erhalten bleibt. Das ist richtig, es ist ihre Pflicht. Aber der Herr fordert, dass noch größere Klugheit, Geduld und ausdauerndes Bemühen aufgewandt wird, um die Verletzungen der Seele zu heilen. Ein Vater, der seinen Kindern kein christlicher Lehrer, Herrscher und Freund ist, der sie nicht durch starke Bande geheiligter Liebe an sein Herz bindet — einer Liebe, die ihr Fundament in treuer Pflichterfüllung hat — ist des Namens Vater unwürdig. Z5.337.2 Teilen

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Eltern haben eine große und verantwortungsvolle Aufgabe, und sie mögen sich wohl die Frage stellen: „Wer ist hierzu tüchtig?“ Gott hat verheißen, denen Weisheit zu verleihen, die ihn im Glauben darum bitten. Er wird tun, was er verheißen hat. Ihm gefällt der Glaube, der ihn beim Wort nimmt. Die Mutter von Augustinus betete um die Bekehrung ihres Sohnes. Sie sah keine Beweise, dass Gottes Geist an seinem Herzen wirkte, aber sie ließ sich nicht entmutigen. Sie legte ihren Finger auf den Text, legte Gott seine eigenen Worte vor und betete, wie nur eine Mutter beten kann. Ihre tiefe Demütigung, ihr ernstes Flehen, ihr unwandelbarer Glaube siegten, und der Herr erfüllte ihren Herzenswunsch. Heute ist er genauso bereit, auf die Bitten seines Volkes zu hören. „Des Herrn Hand ist nicht zu kurz, dass er nicht helfen könne, und seine Ohren sind nicht hart geworden, dass er nicht höre.“ Jesaja 59,1. Wenn christliche Eltern ihn ernsthaft suchen, wird er ihnen Argumente eingeben, und um seines Namens willen wird er für sie mächtig zur Bekehrung ihrer Kinder wirken. Z5.338.1 Teilen

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