Portrait von Ellen White
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Geloben und nicht halten
Geloben und nicht halten
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Lieber Bruder, liebe Schwester H, bezüglich eures gegenwärtigen Verhältnisses zur Gemeinde möchte ich euch raten, soweit es an euch liegt, alles zu tun, um in Übereinstimmung mit euren Geschwistern zu kommen. Hegt einen freundlichen, versöhnlichen Geist. Laßt kein Gefühl der Wiedervergeltung in euren Gedanken und Herzen aufkommen. Uns steht in dieser Welt nur eine kurze Zeitspanne zur Verfügung. Laßt uns wirken für Zeit und Ewigkeit. Wendet allen euren Fleiß daran, eure Berufung und Erwählung fest zu machen. Achtet darauf, keinen Fehler zu machen, was euren Anspruch auf ein Heim in Christi Reich anbelangt. Wenn euer Name im Lebensbuch des Lammes eingetragen ist, steht es wohl um euch. Seid willig und eifrig darauf bedacht, eure Fehler zu bekennen und aufzugeben, damit eure Verfehlungen und Sünden dem Gericht zuvorkommen und ausgetilgt werden. Z5.347.3 Teilen

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Ich glaube, dass ihr Fortschritte macht. Doch muss das Werk noch tiefer, gründlicher und ernsthafter sein. Laßt nichts ungetan, was getan werden muss. Wandelt demütig vor Gott. Bringt euer Herz in Ordnung. Überwindet das eigene Ich und seid wachsam, jeder List Satans auszuweichen. Wenn das Herz in Harmonie mit Jesu ist, wenn ihr in Worten, im Geist und im Verhalten seinem Beispiel folgt, dann werden die Manieren veredelt und geläutert. Alle werden davon überzeugt sein, dass eine radikale Veränderung in euch stattgefunden hat. Ihr werdet dann zu den tugendhaften, gottesfürchtigen Nachfolgern Jesu gezählt werden. Z5.348.1 Teilen

Mein Bruder, dein Bericht ist sehr befleckt. Gott kennt und du selbst weißt dies. Niemand wird sich mehr darüber freuen als ich, wenn ich sehe, dass du deine Füße auf den Weg stellst, den Christus vorausgegangen ist, und dir im Reiche Gottes zu begegnen. Es ist schwierig für uns, Selbsterkenntnis zu erlangen. Gottes Wort ist klar, aber oftmals versäumen wir, es auf uns persönlich anzuwenden. Wir sind zum Selbstbetrug geneigt, und wir glauben, ihre Warnungen und Tadel betreffen nicht uns. „Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen?“ Jeremia 17,9. Eigenlob mag als christliches Empfinden und christlicher Eifer ausgelegt werden. Eigenliebe und Selbstvertrauen mögen uns zusichern, dass wir recht stehen, während wir weit davon entfernt sind, den Anforderungen des Wortes Gottes gerecht zu werden. Z5.348.2 Teilen

Die Bibel ist ausführlich, deutlich und bestimmt. Der Charakter des wahren Jüngers Christi ist deutlich beschrieben. Wir müssen die Schrift mit demütigem Herzen erforschen, vor dem Wort des Herrn erzittern, wenn wir nicht in irgendeiner Weise betreffs unseres wahren Charakters betrogen werden wollen. Es müssen ausdauernde Anstrengungen gemacht werden, Selbstsucht und Selbstvertrauen zu überwinden. Die Selbstprüfung erfordert Gründlichkeit, damit wir uns nicht selbst betrügen. Ein wenig Selbstprüfung dann und wann, bei besonderen Gelegenheiten, genügt nicht. Prüft täglich den Grund eurer Hoffnung und seht, ob Christi Liebe wirklich in euch wohnt. Behandelt euer Herz aufrichtig, denn ihr könnt es euch nicht leisten, hier einen Fehler zu begehen. Überschlagt die Kosten, ein ganzherziger Christ zu sein, und dann zieht die Rüstung an. Studiert das Vorbild. Schaut auf Jesum und seid ihm gleich. Euer Herzensfriede, eure Hoffnung auf die ewige Seligkeit hängt von der Treue in diesem Werk ab. Wir als Christen sind in der Selbstprüfung weniger gründlich als in allen anderen Dingen. Da ist es wirklich kein Wunder, dass wir so geringe Fortschritte in der Selbsterkenntnis machen. Z5.348.3 Teilen

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Ich schreibe euch diese Dinge, weil ich euch gerne gerettet sehen möchte. Entmutigen will ich euch nicht, sondern ich möchte euch nur drängen, ernstere und größere Anstrengungen zu machen. Die Eigenliebe wird euch veranlassen, eure Selbstprüfung oberflächlich durchzuführen. Laßt nicht zu, dass eitles Vertrauen euch des ewigen Lebens beraubt. Erbaut euch nicht auf den Fehlern und Irrtümern anderer, sondern löst zwischen Gott und eurer eigenen Seele die wichtige Frage, wovon euer ewiges Schicksal abhängt. Z5.349.1 Teilen

„Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an“ (1.Samuel 16,7) — das menschliche Herz mit seinen veränderlichen Gefühlen von Freude und Leid — das unstete, launenhafte Herz, das eine Wohnstätte von so viel Unreinheit und Betrug ist. Er kennt seine Beweggründe, Absichten und Ziele. Geh zu ihm, so befleckt du auch bist. Öffne gleich dem Psalmisten die Kammern deines Herzens vor dem alles sehenden Auge und sage: „Erforsche mich, Gott, und erfahre mein Herz; prüfe mich und erfahre, wie ich‘s meine. Und siehe, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege.“ Psalm 139,23.24. Unterwirf dein Herz dem Läuterungs- und Reinigungsprozeß. Dann wirst du zum Teilhaber der göttlichen Natur, der Verderbtheit entrinnend, die infolge der Sinneslust in der Welt herrscht. Du wirst bereit sein „zur Verantwortung jedermann, der Grund fordert der Hoffnung, die in euch ist.“ 1.Petrus 3,15. Christi Friede wird in dir wohnen. Dein Name wird im Lebensbuch stehen. Dein Anspruch auf das himmlische Erbe wird das königliche Siegel tragen, welches niemand auf Erden in Frage stellen darf. Niemand kann dir den Weg zu den Toren der Stadt Gottes versperren. Du wirst freien Zugang zu der Gegenwart des Königs und zum Tempel Gottes droben haben. Z5.349.2 Teilen

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Noch mehr Worte liegen mir auf der Seele. Ich wünsche, dass du dich mit der Gemeinde verbindest, nicht weil ich alle Gemeindeglieder für vollkommen ansehe, noch weil ich dich als vollkommen betrachte. Gott hat kostbare Seelen in seiner Gemeinde. Es gibt allerdings auch Männer und Frauen, die Unkraut unter dem Weizen sind. Der Herr gibt weder dir noch sonst jemand das Amt zu sagen, wer Weizen und wer Unkraut ist. Wir mögen die Fehler anderer sehen und verurteilen, während wir größere Fehler haben, die wir nie wahrnehmen, die aber von anderen deutlich erkannt werden. Gott fordert von dir, der Welt und der Gemeinde ein gutes Beispiel zu geben, ein Leben, das Jesum darstellt. Es gibt Pflichten zu erfüllen und Verantwortlichkeiten zu tragen. Die Welt hat nicht genug wahre Christen. Die Gemeinde braucht sie; die Gesellschaft kann sie nicht entbehren. Christi Gebet für seine Jünger lautete: „Ich bitte nicht, dass du sie von der Welt nehmest, sondern dass du sie bewahrest vor dem Übel.“ Johannes 17,15. Jesus weiß, dass wir uns in der Welt befinden und ihren Versuchungen ausgesetzt sind. Aber er liebt uns und gönnt uns die Gnade des Sieges über ihre verderblichen Einflüsse. Er möchte unseren Charakter vollkommen sehen, damit unser Eigensinn keine moralische Entartung in anderen verursacht. Z5.350.1 Teilen

Du erkennst, dass deine Geschwister nicht an den biblischen Maßstab heranreichen, dass sie Fehler haben. Du verweilst bei diesen Fehlern. Du nährst dich von ihnen anstatt von Christo. Durch Anschauen wirst du in das gleiche Bild verwandelt. Kritisiere niemand. Vergleiche nicht deine Handlungsweise mit dem Zukurzkommen anderer. Du magst wünschen, andere zu korrigieren und ihnen ihre Verkehrtheiten vorzuhalten. Tue es nicht. Diese Aufgabe hat Gott dir nicht gegeben. Er hat dich nicht zu einem Kesselflicker der Gemeinde berufen. Es gibt manche Dinge, die du im Lichte der Bibel siehst. Während du in einigen Punkten im Recht bist, gewinne nicht den Eindruck, dass deine Stellung immer richtig ist; denn in einigen Punkten sind deine Ansichten verwirrt und vertragen keine Kritik. Z5.350.2 Teilen

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Trachte nicht danach, dich selbst zu erhöhen. Lerne in der Schule Christi Sanftmut und Demut des Herzens. Du weißt, welche besonderen Charakterzüge Petrus besaß und wie stark sie entwickelt waren. Vor seinem großen Fall war er immer vorlaut, diktatorisch und sprach unüberlegt und von augenblicklichen Gefühlen geleitet. Er war immer bereit, andere zu korrigieren und seine Meinung zu äußern, bevor er eine klare Vorstellung von sich selbst hatte oder davon, was er sagen wollte. Doch Petrus bekehrte sich. Der bekehrte Petrus unterschied sich sehr von dem raschen, ungestümen Petrus. Während er seine frühere Inbrunst behielt, lenkte Christi Gnade seinen Eifer in rechte Bahnen. Anstatt ungestüm, selbstvertrauend und über andere erhaben, war er jetzt ruhig, selbstbeherrscht und lehrhaft. Dann konnte er sowohl die Lämmer als auch die Schafe der Herde Christi weiden. Z5.351.1 Teilen

Du, mein Bruder, hast Tag für Tag ein Werk für dich zu verrichten. Du musst dich fortwährend bemühen, üble Launen und Neigungen zu zügeln. Diese haben mit deinem Wachstum zugenommen. Nur Jesus allein kann dich stärken, sie zu überwinden. Du solltest dich als ein Diener Christi betrachten und versuchen, ihm im Charakter gleich zu werden. Bemühe dich, mit anderen in Übereinstimmung zu kommen. Sei auch in deinen Geschäftsverbindungen höflich, freundlich und geduldig. Offenbare Christi Sanftmut und zeige, dass sein Geist dich beherrscht. Du gehörst zur menschlichen Familie und musst geduldig, freundlich und mitfühlend sein. Du musst Rücksichtnahme üben und deinen Egoismus unterdrücken. Stelle dir die Frage: „Was kann ich tun, um anderen zum Segen zu sein?“ Wenn dein Herz danach verlangt, ihnen Gutes zu tun, selbst wenn es Unbequemlichkeit bedeutet, wirst du Gottes Segen haben. Liebe, die sich aus dem Bereich von Leidenschaft und Neigung emporschwingt, wird vergeistigt und offenbart sich in Worten und Taten. Ein Christ soll geheiligte Zärtlichkeit und Liebe an den Tag legen, worin keine Ungeduld und kein Ärger Raum hat. Die groben, rauhen Manieren müssen durch die Gnade Christi besänftigt werden. Z5.351.2 Teilen

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O mein Bruder, meine Schwester, lernt in der Schule Christi! Gebt den Kampfgeist auf, den ihr daheim und in der Gemeinde offenbart. Entwickelt in euren Herzen Liebe zum Volke Gottes. Herzen, die von der Liebe Christi erfüllt sind, können sich nie zu weit voneinander entfernen. Religion ist Liebe. In einem christlichen Heim herrscht Liebe und findet in Worten und Taten rücksichtsvoller Freundlichkeit und zuvorkommender Höflichkeit Ausdruck. Sprecht keine harten Worte. Macht die Familienandacht gefällig und interessant. Sei ein christlicher Ehrenmann, mein Bruder; denn die gleichen Prinzipien, die das häusliche Leben kennzeichnen, werden mit in die Gemeinde gebracht. Ein Mangel an Höflichkeit, ein Augenblick der Verdrießlichkeit, ein einziges hitziges, gedankenloses Wort kann deinen Ruf zerstören und dir Herzen verschließen, so dass du sie nie wieder erreichen kannst. Z5.352.1 Teilen

Ich habe dir jetzt deine Gefahren vor Augen geführt. Du kannst köstliche Siege erringen. Wir können niemals ins Himmelreich kommen, wenn wir nicht Christi Sinn und Geist besitzen. Deshalb folge dem Vorbild zu Hause, bei deiner Arbeit und in der Gemeinde. Versuche nicht, andere zu belehren, noch trachte danach, dich so weit wie möglich von ihnen zu unterscheiden. Versuche vielmehr, ihnen so nahe wie möglich zu kommen und in Harmonie mit ihnen zu sein. Tue alles, was in deiner Macht steht, den christlichen Charakter zu vervollkommnen, und dann überlaß dein Herz dem Herrn, dass er es nach seinem Wohlgefallen umgestalte. Er wird dir helfen, dessen bin ich gewiß. Gott segne dich und deine lieben Kinder. Dass ich euch allen am erhabenen weißen Thron begegnen möchte, ist mein Wunsch und Gebet. Z5.352.2 Teilen

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