Portrait von Ellen White
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Geloben und nicht halten
Geloben und nicht halten
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Mein lieber Bruder I, seit ich dir auf der Lagerversammlung in Maine begegnet bin, habe ich das Empfinden, dass es nicht zu spät für dich ist, dein Herz und dein Haus in Ordnung zu bringen. Ich weiß, dass Gottes Geist an dir wirkte. Jetzt lautet die Frage: Wirst du, in Beantwortung seiner Einladung, bereuen und freudig dein Herz Gott übergeben? Dein Fall wurde mir im Gesicht vor Augen geführt. Während du völlig unter der Herrschaft des Seelenfeindes standest, hatte ich nicht den Mut, dir die Botschaft zu senden, die ich vom Herrn empfing. Ich musste befürchten, dass du leicht darüber hinweggehen würdest und dass der Heilige Geist sich endgültig von dir zurückziehen würde. Jetzt aber fühlte ich mich gedrungen, dir dieses Zeugnis zu schicken, welches sich für dich entweder als Geruch des Lebens zum Leben oder als Geruch des Todes zum Tode erweisen wird. Z5.352.3 Teilen

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Lies es nicht, wenn du entschlossen bist, lieber die Finsternis als das Licht und den Mammon als Christum zu wählen. Wünschst du wirklich, Gottes Willen zu tun, und bist du bereit, auf dem von ihm bezeichneten Weg gerettet zu werden, dann lies das Zeugnis. Lies es aber nicht, um daran herumzukritteln, es zu verdrehen, zu verspotten und zu verachten. Wenn das der Fall ist, wird es für dich ein Geruch des Todes zum Tode sein und im Gericht wider dich zeugen. Bevor du diese Warnungsbotschaft liest, beuge dich allein vor Gott und bitte ihn, den Geist des Trotzes, der Empörung und des Unglaubens von dir zu entfernen und dein steinernes Herz zu erweichen und zu unterwerfen. Z5.353.1 Teilen

Wir begreifen nicht die Erhabenheit und Majestät Gottes, noch erkennen wir die unermeßliche Distanz, die zwischen dem Schöpfer und den Geschöpfen seiner Hand besteht. Er, der im Himmel wohnt und das Zepter des Universums schwingt, richtet weder nach unserem beschränkten Maßstab noch rechnet er, wie wir rechnen. Wir sind im Irrtum, wenn wir meinen, dass etwas, das in unseren Augen groß ist, auch für Gott groß sein muss, und dass etwas, was uns klein erscheint, auch für ihn klein sein muss. Er wäre nicht größer als wir, wenn er nur die gleichen Fähigkeiten besäße. Z5.353.2 Teilen

Gott betrachtet nicht alle Sünden als gleich groß. Auch er macht einen Unterschied darin, genau wie der sterbliche Mensch. Doch wie gering dieses oder jenes Vergehen in den Augen der Menschen erscheinen mag, ist keine Sünde klein in Gottes Augen. Sünden, die der Mensch geneigt ist, als unbedeutend anzusehen, mögen gerade solche sein, die Gott als großes Verbrechen betrachtet. Der Trunksüchtige wird verachtet, und ihm wird gesagt, dass seine Sünde ihn vom Himmel ausschließt, während Stolz, Selbstsucht und Habsucht ungetadelt bleiben. Aber diese Sünden sind besonders anstößig in Gottes Augen. Er „widersteht dem Hoffärtigen“, und Paulus sagt uns, dass Geiz Abgötterei sei. Alle, die mit der Verurteilung von Abgötterei im Worte Gottes vertraut sind, werden sofort sehen, welch eine große Sünde dieses anstößige Vergehen ist. Z5.353.3 Teilen

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Gott spricht durch seinen Propheten: „Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter seine Gedanken und bekehre sich zum Herrn, so wird er sich sein erbarmen, und zu unserm Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung. Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr; sondern soviel der Himmel höher ist denn die Erde, so sind auch meine Wege höher denn eure Wege und meine Gedanken denn eure Gedanken.“ Jesaja 55,7-9. Wir brauchen ein klares Unterscheidungsvermögen, damit wir die Sünde nach Gottes Maßstab messen und nicht nach unserem. Keine menschlichen Meinungen dürfen unsere Ordnungsregel sein, sondern das göttliche Wort. Z5.354.1 Teilen

Wir befinden uns auf dem großen Kampffeld des Lebens. Laßt uns nie vergessen, dass wir persönlich für den Ausgang des Kampfes verantwortlich sind. Wären gleich Noah, Hiob und Daniel im Land, könnten sie durch ihre Gerechtigkeit weder Sohn noch Tochter erretten. Du, mein Bruder, hast nicht daran gedacht. Du hast deine eigene Handlungsweise gerechtfertigt, weil du dachtest, deine Brüder handelten nicht recht. Manchmal hast du dich wie ein verwöhntes, verzogenes Kind betragen. Du hast von Unglauben und Zweifel gesprochen, um andere zu ärgern. Wird sich das auszahlen? Gibt es irgend etwas in deiner Familie, in der Gemeinde oder in der Welt, das deine Gleichgültigkeit gegenüber Gottes Anforderungen rechtfertigt? Wird eine deiner Entschuldigungen gelten, wenn du von Angesicht zu Angesicht dem Richter des ganzen Erdkreises gegenüberstehst? Wie töricht und sündig wird dein selbstsüchtiges, habgieriges Verhalten dann erscheinen! Wie unverantwortlich wird es dich dann dünken, dass du zugelassen hast, dass weltliche Meinungen und weltlicher Gewinn dir den Lohn raubten, der den Treuen zuteil wird — eine gesegnete Ewigkeit im Paradiese Gottes. Z5.354.2 Teilen

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Als du sehr krank warst und menschliches Geschick dir keine Hoffnung brachte, hatte der Herr Mitleid mit dir und heilte dich in Gnaden von deinem Leiden. Satan suchte dich zu plagen, zu ruinieren und dir sogar dein Leben zu nehmen. Doch dein Heiland hat dich immer wieder beschützt, damit du nicht hinweggerafft wurdest, während du, von satanischem Wahn erfüllt, Worte der Bitterkeit und des Unglaubens gegenüber der Bibel und der Wahrheit, die du einst verteidigtest, geäußert hast. Als Satan dich forderte und als sein Eigentum beanspruchte, hat Christus deinen grausamen, boshaften Feind mit den Worten zurückgewiesen: „Ich habe meinen Geist noch nicht von ihm zurückgezogen. Er hat noch zwei weitere Schritte zu machen, ehe er die Grenze meiner Gnade und Liebe überschritten hat. Seelen sind Erkaufte meines Blutes. Der Herr strafe dich, du Satan; der Herr strafe dich.“ Z5.355.1 Teilen

Ich konnte dann auf dein Leben zurückblicken. Du wurdest mir gezeigt, als die Wahrheit Widerhall in deinem Herzen fand. Der Geist Gottes überzeugte dich von dem Kurs, den du einschlagen solltest. Du kämpftest mit dir selbst. Du warst ein scharfsinniger, ränkevoller Mann gewesen. Du hattest andere nicht so behandelt, wie du wünschtest, von ihnen behandelt zu werden. Wo immer du konntest, hattest du sie übervorteilt. Du musstest wirklich hart kämpfen, um das eigene Ich zu unterdrücken und den Stolz zu töten. Nur durch Gottes Gnade konnte dies geschehen. Anstatt eine gründliche Reformation durchzuführen, verbandest du dich mit der Wahrheit, ohne deinen Charakter von Grund auf zu ändern. Dein Bemühen war Stückwerk und würde der Probe der Versuchung nicht standhalten. Du hast Gott zu Beginn nicht mit zerbrochenem und reumütigem Herzen gesucht und Unrecht nicht berichtigt. Hättest du dies getan, wärest du nicht gestrauchelt und in Satans Netz gefangen worden. Deine Beweggründe waren mit Selbstsucht vermischt, was du nicht klar erkannt hast. Argumente, die weltlichen Interessen, sozialer Stellung und dementsprechendem Ansehen entsprangen, beeinflußten dich und bestimmten darüber, dass du kein ernstes, gründliches Werk vor Gott und Menschen unternahmst. Du hast dich nach menschlichen Maßstäben gerichtet, und dadurch wurde die Aufrichtigkeit und Reinheit deines christlichen Charakters verderbt. Du versäumtest, rechtschaffene Frucht der Buße zu bringen. Z5.355.2 Teilen

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Zachäus erklärte: „So ich jemand betrogen habe, das gebe ich vierfältig wieder.“ Lukas 19,8. Du hättest wenigstens versuchen sollen, deine Handlungen der Ungerechtigkeit gegenüber deinen Mitmenschen gutzumachen. Du kannst nicht jeden Fall berichtigen, denn einige, denen du Schaden zugefügt hast, sind ins Grab gesunken, und der Bericht zeugt gegen dich. In diesem Fall ist das Beste, was du tun kannst, dem Herrn ein Sühnopfer darzubringen; und er wird es annehmen und dir vergeben. Wo es aber möglich ist, solltest du den Schaden wiedergutmachen. Z5.356.1 Teilen

Hätten die Ungläubigen, mit denen du in Verbindung warst, in dir die umgestaltende Macht der Wahrheit wahrgenommen, wäre das ein Argument zugunsten der Wahrheit gewesen, dem sie nicht widersprechen konnten. Du hättest auf diese Weise ein helles, klares Licht in die Welt hinausstrahlen können. Statt dessen hast du dich mit der Welt vermengt und ihren Geist eingesogen. Mein Bruder, du musst wiedergeboren werden. Eine bloße Form des Christentums hat nicht den geringsten Wert. Ihr fehlt die rettende Kraft, die reformierende Energie. Eine Religion, die sich auf den Sabbatgottesdienst beschränkt, vermittelt anderen keine Lichtstrahlen. Ich bitte dich, erforsche dein eigenes Herz gründlich. Du besitzt einen kämpferischen, streitsüchtigen Geist, und du hegst ihn, anstatt dagegen anzukämpfen. Du musst dich entschieden ändern und Sanftmut, Glauben, Demut und Liebe üben. Deine Seele befindet sich in Gefahr. Du wirst mit Sicherheit den starken Verführungen Satans zum Opfer fallen, wenn du nicht innehältst und dich gegen den Strom der Weltlichkeit und des Ehrgeizes stemmst. Dein Verhältnis zur Welt muss geändert werden. Eine entschiedene Trennung muss stattfinden. Die Stellungen, die du bekleidest, und die ständig vor dir Türen der Versuchung öffnen, müssen aufgegeben werden. Vermeide Politik; scheue dich vor Wortfechterei. Halte dich von jedem Amt fern, das jene Wesenszüge in dir entwickeln würde, die du bekämpfen und überwinden musst. Z5.356.2 Teilen

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Mein Bruder, du musst dich sehr anstrengen, oder du wirst nie imstande sein, die Werke der Finsternis abzulegen. Satan betrachtet dich als sein Eigentum. Wenn du den Ansprachen der Diener Gottes lauschst, wie auf der letzten Lagerversammlung, bist du tief überzeugt. Aber du gibst den Eindrücken des Heiligen Geistes nicht nach. Mischst du dich unter die Weltmenschen, dann wirst du ihres Geistes teilhaftig und wirst durch die weltliche Strömung mitgerissen. Du hast keine moralische Kraft, ihrem Einfluß zu widerstehen. Du wirst eins mit den Weltliebenden, und dein Geist ist ärger als ihrer, weil deine Wahl freiwillig ist. Du liebst Menschenlob, und du liebst weltliche Besitztümer mehr als Jesum. Die Liebe zum Mammon ist mit jeder Faser deines Wesens verwachsen und hat jede andere Regung aufgezehrt. Sie auszumerzen kommt dem Ausreißen des rechten Auges und dem Abhauen der rechten Hand gleich. Ich spreche zu dir als jemand, der es weiß: Wenn du diese ausgeprägte Geldliebe nicht überwindest, wird es dich die Rettung deiner Seele kosten, und es wäre besser für dich, nie geboren worden zu sein. Z5.357.1 Teilen

„Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ Matthäus 6,24. In dem Maße, wie du den Geist der Welt liebst und pflegst, wirst du einen Widerspruchsgeist entwickeln und diejenigen in Frage stellen und kritisieren, die dir die Botschaft der Wahrheit bringen. Du wirst die Wahrheit verspotten. Du wirst ein falscher Zeuge und ein Verkläger der Brüder werden. Die Gaben, die dir Gott verliehen hat, damit sie zu seiner Verherrlichung dienen, wirst du aktiv gegen sein Werk einsetzen. Es gibt keine Übereinstimmung zwischen Christo und Belial. Du hast bereits die Freundschaft der Welt gewählt. Deshalb befindest du dich ganz auf Satans Seite. Das natürliche Herz ist Gott gegenüber feindlich gesinnt und wird den klarsten Beweisen der Wahrheit widersprechen. Die Bösen können das Licht nicht ertragen, das ihre verkehrte Handlungsweise verurteilt. Z5.357.2 Teilen

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Du hast dein Herz dem Zweifel und Unglauben geöffnet. Aber du wirst es nie fertigbringen, ehrlich ungläubig zu sein. Du magst dich rühmen, der Bibel nicht zu glauben. Damit betrügst du dich nur selbst, denn du weißt es besser. Z5.358.1 Teilen

Ich bitte dich, mache ernste Anstrengungen, das ewige Leben zu erlangen. Zerbrich Satans Ketten. Wirke seinen Ränken entgegen. Laß dies die Sprache deiner Seele sein: „Es gibt nichts im Universum, das ich so sehr fürchte, wie meine Pflicht nicht zu erkennen, oder wenn ich sie erkannt habe, sie nicht zu tun.“ „Tritt für Jesum ein!“ lauteten die Worte eines sterbenden Heiligen. Ja, Bruder I, tritt für Jesum ein! Es wird dich alles kosten, dies zu tun. Du magst deine Stellung in der Welt aufgeben müssen. Doch ein Name, Auszeichnung und Amt mögen für dich ein Fallstrick sein und deine Seele gefährden. Eine kalkulierende, weltliche Weisheit versucht dich ständig vom Heiland abwendig zu machen. Eine kühne, herausfordernde, lästerliche Untreue wird versuchen, sein Evangelium auszulöschen, nicht nur in deiner eigenen Seele, sondern auch in der Welt. Tritt ein für Jesum! In der Gegenwart deiner Verwandten und Freunde, in all deinen geschäftlichen Verbindungen, in deinem gesellschaftlichen Umfeld — überall und unter allen Umständen — tritt ein für Jesum! Z5.358.2 Teilen

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