Portrait von Ellen White
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Geloben und nicht halten
Geloben und nicht halten
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Liebe Schwester L, ich habe erfahren, dass du dich mit dem Gedanken trägst, einen Mann zu heiraten, der nicht deines Glaubens ist. Ich fürchte, du hast diesen bedeutsamen Schritt nicht sorgfältig genug erwogen. Ehe du einen Schritt tust, der dein ganzes künftiges Leben beeinflußt, bitte ich dich dringend, überlege dir die Sache gründlich und unter Gebet. Wird diese neue Verbindung eine Quelle wahren Glücks für dich sein? Wird sie dir eine Hilfe im Glaubensleben sein? Wird sie Gott wohlgefallen? Wirst du damit anderen ein gutes Beispiel geben? Z5.380.1 Teilen

Bevor sie die Hand zum Lebensbunde reicht, sollte sich jede Frau erkundigen, ob der, mit dem sie ihr Geschick verbinden will, dessen auch würdig ist. Wie war sein Ruf in der Vergangenheit? Ist sein Leben rein? Ist seine Liebe edel und erhaben, oder besteht sie nur aus gefühlsmäßiger Verliebtheit? Besitzt er die Eigenschaften, die eine Frau glücklich machen? Kann sie in seiner Zuneigung wahrhaft Frieden und Freude finden? Darf sie ihre persönliche Eigenart bewahren, oder muss sie Urteil und Gewissen der Herrschaft ihres Mannes unterstellen? Als Nachfolgerin Christi gehört sie sich nicht selbst, denn sie ist teuer erkauft. Kann sie vor allem den Forderungen des Heilandes nachkommen? Werden Leib und Seele, Gedanken und Absichten rein und heilig bleiben? Diese Fragen sind von lebenswichtiger Tragweite für das Wohlergehen jeder Frau, die in die Ehe tritt. Z5.380.2 Teilen

Das Heim bedarf der Religion. Nur dadurch kann der schmerzlichen Unbill vorgebeugt werden, die so oft das Eheleben verbittert. Nur wo Christus herrscht, ist wahre, tiefe und selbstlose Liebe. Dann verbinden sich beider Seelen eng miteinander, und ihr Leben gestaltet sich zu voller Harmonie. Engel Gottes sind dann Gäste im Heim, und ihre heiligen Nachtwachen weihen das Ehegemach. Niedrige Sinnlichkeit ist verbannt. Zu Gott empor sind die Gedanken gerichtet, zu ihm erhebt sich die Andacht der Herzen. Z5.380.3 Teilen

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Das Herz des Menschen sehnt sich nach Liebe, aber diese menschliche Liebe ist nicht stark, rein oder kostbar genug, um die Liebe Jesu zu ersetzen. Nur in ihrem Heiland kann die Frau Weisheit, Kraft und Gnade finden, um die Sorgen, Kümmernisse und Verantwortungen des Lebens tragen zu können. Sie sollte ihn als ihre Stärke und ihren Führer erwählen. Laßt die Frau sich zuerst Christo schenken, ehe sie sich einem irdischen Freunde gibt, und laßt sie keine Verbindung eingehen, die damit im Widerstreit steht! Wer wahres Glück finden will, muss auf allem Besitz und zu allem Tun den Segen Gottes haben. Ungehorsam gegen Gott ist schuld an dem Elend so vieler Herzen und Heime. Meine Schwester, wenn du kein Heim haben willst, von dem die Schatten niemals weichen, dann verbinde dich mit niemanden, der ein Feind Gottes ist. Z5.381.1 Teilen

In der Erwartung, diesen Worten im Weltgericht begegnen zu müssen, bitte ich dich dringend, den geplanten Schritt zu bedenken. Frage dich: „Wird ein ungläubiger Mann meine Gedanken nicht von Jesu ablenken? Er liebt das Vergnügen mehr als Gott. Wird er mich nicht verleiten, mich an dem zu freuen, was ihm Vergnügen macht?“ Der Pfad zur Ewigkeit ist steil und rauh. Nimm keine zusätzliche Last auf dich, die deinen Fortschritt verzögert. Du hast zu wenig geistliche Kraft und brauchtest Hilfe statt Hinderung. Z5.381.2 Teilen

Der Herr befahl Israel vor alters, keine Heiraten mit den götzendienerischen Völkern seiner Umgebung einzugehen: „Du darfst dich auch nicht mit ihnen verschwägern, weder deine Töchter an ihre Söhne verheiraten, noch ihre Töchter für deine Söhne zu Frauen nehmen.“ Auch der Grund dafür wird angegeben. Die unendliche Weisheit sieht die Folgen solcher Verbindungen voraus und erklärt deshalb: „Denn sie würden deine Söhne von mir abwendig machen, so dass sie anderen Göttern dienen, und der Zorn des Herrn würde gegen euch entbrennen und euch schnell vertilgen.“ „Denn du bist ein dem Herrn, deinem Gott, geheiligtes Volk: dich hat der Herr, dein Gott, aus allen Völkern, die auf dem Erdboden sind, zu seinem Eigentumsvolk erwählt.“ „So erkenne denn, dass der Herr, dein Gott, der [wahre] Gott ist, der treue Gott, der den Bund und die Gnade bis ins tausendste Glied denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote halten, aber denen, die ihn hassen, mit Vernichtung ihrer eigenen Person vergilt und seinen Widersachern keinen Aufschub gewährt, sondern ihnen an ihrer eigenen Person vergilt.“ 5.Mose 7,3.4.6.9.10 (Menge). Z5.381.3 Teilen

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Im Neuen Testament stehen ähnliche Verbote der Heirat von Christen mit Ungläubigen. Der Apostel Paulus schreibt in seinem ersten Brief an die Korinther: „Ein Weib ist gebunden durch das Gesetz, solange ihr Mann lebt; so aber ihr Mann entschläft, ist sie frei, zu heiraten, wen sie will, nur, dass es in dem Herrn geschehe.“ 1.Korinther 7,39. In seinem zweiten Brief schreibt er: „Ziehet nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat die Gerechtigkeit zu schaffen mit der Ungerechtigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Wie stimmt Christus mit Belial? Oder was für ein Teil hat der Gläubige mit dem Ungläubigen? Was hat der Tempel Gottes für Gleichheit mit den Götzen? Ihr aber seid der Tempel des lebendigen Gottes; wie denn Gott spricht: ‚Ich will unter ihnen wohnen und unter ihnen wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.‘ Darum gehet aus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rühret kein Unreines an, so will ich euch annehmen und euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein, spricht der allmächtige Herr.“ 2.Korinther 6,14-18. Z5.382.1 Teilen

Meine Schwester, wagst du, diese klaren und bestimmten Weisungen zu mißachten? Wie kannst du als Kind Gottes und durch Christi Blut erworbener Untertan seines Reiches dich mit jemandem verbinden, der Jesu Ansprüche nicht anerkennt und sich nicht von seinem Geiste leiten läßt? Die Gebote, die ich angeführt habe, sind nicht Menschen-, sondern Gotteswort. Wäre der Gefährte deiner Wahl auch in jeder anderen Hinsicht würdig [er ist es nicht], so hat er doch die Botschaft für unsere Zeit nicht angenommen. Er ist ungläubig, und dir hat der Himmel verboten, dich mit ihm zu verbinden. Du kannst dieses ausdrückliche Gebot nicht ohne Gefahr für deine Seele mißachten. Z5.382.2 Teilen

Ich möchte dich vor dieser Gefahr warnen, ehe es zu spät ist. Du hörst auf freundliche, angenehme Worte und bist geneigt zu glauben, dass alles gut gehen wird. Aber du erkennst die Beweggründe nicht, die diese schönen Reden veranlassen. Du siehst die Tiefen der im Herzen verborgenen Bosheit nicht. Du kannst nicht hinter die Kulissen schauen und die Schlingen erkennen, die Satan dir legt. Er möchte dich auf einen Weg locken, der es ihm leicht macht, die Pfeile der Versuchung auf dich abzuschießen. Räume ihm nicht den geringsten Vorteil ein. Während Gott auf die Gedanken seiner Diener einwirkt, arbeitet Satan durch die Kinder des Ungehorsams. Es gibt keine Übereinstimmung zwischen Christo und Belial. Die beiden können nicht miteinander harmonieren. Wenn du dich mit einem Ungläubigen verbindest, begibst du dich selbst auf Satans Boden. Du betrübst den Geist Gottes und verwirkst seinen Schutz. Kannst du es dir leisten, im Kampf um das ewige Leben solche erschreckende Übermacht gegen dich zu haben? Z5.382.3 Teilen

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Du sagst vielleicht: „Ich habe aber mein Wort gegeben, soll ich es jetzt zurückziehen?“ Ich antworte: „Wenn du Versprechungen gemacht hast, die mit der Bibel im Widerspruch stehen, dann ziehe sie auf jeden Fall und unverzüglich zurück und bereue in Demut vor Gott die Verblendung, die dich zu solch vorschnellem Gelübde brachte. Es ist viel besser, solche Versprechungen in der Furcht Gottes zurückzunehmen, als sie zu halten und dadurch deinen Schöpfer zu entehren.“ Z5.383.1 Teilen

Denke daran, du kannst einen Himmel gewinnen und einen offenen Weg ins Verderben meiden. Gott meint es so, wie er es sagt. Er verbot unseren Ureltern, vom Baum der Erkenntnis zu essen. Ihr Ungehorsam aber öffnete die Schleusen des Elends für die ganze Welt. Wenn wir Gott zuwiderhandeln, wird er uns entgegenhandeln. Der einzig sichere Weg für uns ist, allen seinen Forderungen um jeden Preis zu gehorchen, denn sie alle haben ihre Grundlage in unendlicher Liebe und Weisheit. Z5.383.2 Teilen

Der derzeitige Hang zu ausgesprochener Weltlichkeit, die Neigung, keinen höheren Anspruch als den der Befriedigung aller eigenen Wünsche anzuerkennen, ist ein Zeichen der letzten Tage: „Wie es geschah zu den Zeiten Noahs,“ sagte Christus, „so wird‘s auch geschehen in den Tagen des Menschensohnes: sie aßen, sie tranken, sie freiten, sie ließen sich freien bis auf den Tag, da Noah in die Arche ging und die Sintflut kam und brachte sie alle um.“ Lukas 17,26.27. Die Menschen dieser Generation heiraten und lassen sich heiraten und mißachten damit unbekümmert die Forderungen Gottes wie in den Tagen Noahs. In der Christenheit herrscht eine erstaunliche und zugleich beunruhigende Gleichgültigkeit gegen die Lehren des Wortes Gottes über die Heirat von Christen mit Ungläubigen. Viele, die behaupten, Gott zu lieben und zu fürchten, folgen lieber dem Zuge ihres eigenen Herzens als dem Rat der unendlichen Weisheit. In einer Angelegenheit, die ganz wesentlich das Glück und Wohl beider Teile in dieser und der künftigen Welt betrifft, werden Vernunft, Urteilsfähigkeit und Gottesfurcht beiseite gesetzt und blindem Trieb und hartnäckiger Entschlossenheit der Weg freigegeben. Männer und Frauen, die sonst besonnen und gewissenhaft sind, verschließen sich jedem Rat. Sie sind den dringenden Bitten ihrer Freunde, Verwandten und der Diener Gottes gegenüber taub. Die Äußerung einer Warnung oder die Bitte um Vorsicht betrachten sie als freche Einmischung, und der Freund, der so treu ist, Einwendungen zu machen, wird als Feind behandelt. Gerade so möchte es Satan haben. Er bezaubert die Seele und betört sie. Vernunft und Selbstbeherrschung werden ausgeschaltet, und man läßt der Sinnenlust die Zügel schießen. Ungeheiligte Leidenschaft erringt die Macht, bis das Opfer — zu spät — in einem Leben des Elends und der Knechtschaft erwacht. Das ist kein Bild der Phantasie, sondern ein Tatsachenbericht. Gott bestätigt keine Verbindungen, die er ausdrücklich verboten hat. Jahre hindurch erhielt ich Briefe von verschiedenen Menschen, die unglückliche Ehen geschlossen haben, und die empörenden Geschichten darin reichten aus, einem das Herz schwer zu machen. Es ist nicht leicht, zu entscheiden, welchen Rat man diesen Unglücklichen geben oder wie man ihr hartes Los erleichtern könnte, aber ihre traurige Erfahrung sollte eine Warnung für andere sein. Z5.383.3 Teilen

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In dieser Zeit, da die Weltgeschichte ihrem Ende zueilt und wir in eine Zeit noch nie dagewesener Trübsal eintreten, wäre es für Männer und Frauen am besten, wenn möglichst wenig Ehen geschlossen würden. Vor allem aber, wenn Satan mit listenreicher Ungerechtigkeit mittels derer arbeitet, die verlorengehen, mögen Christen davon Abstand nehmen, sich mit Ungläubigen zu verbinden. Gott hat gesprochen. Alle, die ihn fürchten, werden sich seinen weisen, dringenden Befehlen unterwerfen. Unsere Gefühle, Triebe und Neigungen müssen himmelwärts, nicht erdwärts gerichtet sein, nicht in sinnlichen Gedanken und niedrigem Sichgehenlassen Befriedigung finden. Es ist an der Zeit, dass jedermann sich verhalten sollte, als stünde er vor dem Angesicht Gottes, der die Herzen prüft. Z5.384.1 Teilen

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Meine liebe Schwester, als eine Jüngerin Jesu solltest du dich fragen, welchen Einfluß dein Schritt nicht nur auf dich, sondern auch auf andere haben wird. Nachfolger Christi müssen Mitarbeiter ihres Meisters werden. Sie sollen sein, wie Paulus sagt, „ohne Tadel und lauter und Gottes Kinder, unsträflich mitten unter dem unschlachtigen und verkehrten Geschlecht, unter welchem ihr scheinet als Lichter in der Welt“. Philipper 2,15. Uns sollen die hellen Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit erleuchten. Laßt sie gleichsam durch unsere guten Werke in unverminderter Kraft widerstrahlen und niemals trübe werden. Laßt uns einen Einfluß ausüben, der himmelwärts führt, damit wir niemandem in unserer Umgebung schaden. Z5.385.1 Teilen

„Ihr seid meine Zeugen,“ sagt Jesus, und wir sollten uns in unserem Alltagsleben immer wieder fragen: Wie weit wird das Ansehen des Reiches Christi von unserem Tun berührt? Bist du wirklich eine Jüngerin Christi, wirst du in seinen Fußtapfen wandeln, wie schmerzlich es auch für deine natürlichen Gefühle sein mag? Paulus sagte: „Es sei aber ferne von mir, mich zu rühmen, denn allein von dem Kreuz unsers Herrn Jesu Christi, durch welchen mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt.“ Galater 6,14. Du, Schwester L, musst zu Jesu Füßen sitzen und von ihm lernen wie einst Maria. Gott fordert von dir eine vollständige Übergabe deines Willens, deiner Pläne und Absichten. Dein Führer ist Jesus, schau auf ihn, vertraue ihm und laß nichts dich von dem Leben der Heiligung abhalten, das du Gott schuldig bist. Dein Wandel sei im Himmel, von dannen du deinen Heiland erwartest. Philipper 3,20. Deine Frömmigkeit sei von der Art, dass alle sie verspüren, die im Bereich deines Einflusses leben. Gott erwartet von dir, dass du in allen Dingen des täglichen Lebens sogar den Schein des Bösen meidest. Bemühst du dich darum? Du stehst unter der unverbrüchlichen Verpflichtung, deinen heiligen Glauben nicht durch eine Verbindung mit des Herrn Feinden zu entwürdigen oder bloßzustellen. Solltest du versucht sein, die Gebote seines Wortes zu mißachten, weil andere das getan haben, dann bedenke, dass dein Beispiel ebenfalls andere beeinflußt. Sie werden sich ähnlich verhalten wie du, und so wird das Übel größere Kreise ziehen. Wenn du vorgibst, ein Kind Gottes zu sein, wird dein Abweichen von seinen Geboten grenzenloses Unglück für diejenigen zur Folge haben, die auf dich als Vorbild schauen. Z5.385.2 Teilen

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Das Wort Gottes hält uns den stärksten Ansporn zur Treue, den edelsten Beweggrund, den herrlichsten Lohn vor Augen. Christen sollen Christi Vertreter sein, Söhne und Töchter Gottes. Sie sind seine Edelsteine, sein besonderer Schatz. Von allen, die standhaft bleiben, sagt er: „Sie werden mit mir wandeln in weißen Kleidern, denn sie sind‘s wert.“ Offenbarung 3,4. Wer die Tore der ewigen Seligkeit erreicht, wird kein Opfer, das er gebracht hat, als zu hoch bewerten. Z5.386.2 Teilen

Möge Gott dir helfen, die Prüfung zu bestehen und deine Unschuld zu bewahren! Klammere dich im Glauben an Jesum. Enttäusche deinen Heiland nicht. Z5.386.3 Teilen

13. Febr. 1885 Z5.386 Teilen

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