Portrait von Ellen White
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Geloben und nicht halten
Geloben und nicht halten
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Lieber Bruder M, vor wenigen Tagen erhielt ich einen Brief, den du an den Ältesten N geschrieben hast. Du erhebst ernsthaften Einspruch dagegen, dass die ...-Mission von eurer Vereinigung unterstützt werden soll, und sagst, dass andere Vereinigungen des ganzen Feldes ein gleiches Interesse an dieser Mission haben sollten. Wenn diese Vereinigungen im Augenblick keine wichtigen Missionen in Städten und ihrer Umgebung zu unterhalten haben, gibt es dann nicht Plätze, wo solche gegründet werden sollten? Wenn eure Vereinigung aufgerufen wird, für die ...-Mission zu sorgen und sie unter Oberaufsicht der Generalkonferenz weiterzuführen, dann sollten die verantwortlichen Männer fühlen, dass dies ein Vertrauensbeweis von seiten der Brüder ist. Sie sollten sagen: „Ja, wir akzeptieren das uns heilig Anvertraute. Wir wollen alles tun, was in unserer Macht steht, dieser Mission zum Erfolg zu verhelfen und zu zeigen, dass unsere Brüder nicht umsonst Vertrauen in uns gesetzt haben. Wir werden Gott um Weisheit bitten, und, wenn nötig, Selbstverleugnung und strikte Sparsamkeit üben.“ Gott wird euch in der freudigen Erfüllung dieser Pflicht unterstützen. Er wird es zum Segen, anstatt zu einer Last oder zu einem Hindernis in eurer Vereinigung machen. Z5.387.1 Teilen

Diese große Stadt befindet sich in Finsternis und Irrtum. So lange Zeit ließen wir sie in diesem Zustand. Wird der Herr uns diese Nachlässigkeit vergeben? Welchen Bericht werden wir geben betreffs dieser Männer und Frauen, die gestorben sind, ohne die gegenwärtige Wahrheit zu vernehmen, die das Licht angenommen hätten, wenn man es ihnen gebracht hätte? Mein Geist ist erregt, dass das Werk in ... so lange hinausgezögert wurde. Die Arbeit, die jetzt dort getan wird, hätte schon vor Jahren getan werden sollen. Damals hätte sie weit weniger Geld, Zeit und Arbeit erfordert. Jetzt aber darf sie nicht ungetan bleiben. Es wurde mit sehr wenigen Mitteln ein kleiner Anfang gemacht. Und doch wurde mehr erreicht, als man unter diesen Umständen hätte erwarten können. Mehr Hilfsmittel müssen eingesetzt werden. Es muss ein Platz geschaffen werden, wo die Leute die Wahrheit hören können. Es müssen Mittel zum Unterhalt der Arbeiter in diesem Missionsfeld bereitgestellt werden, nicht um Leichtsinn und Luxus zu ermutigen, sondern dass ihnen ein einfaches, behagliches Leben ermöglicht wird. Sie sind Werkzeuge in Gottes Hand, und nichts darf gesagt oder getan werden, das sie entmutigen könnte. Im Gegenteil, stärkt ihre Hände und ermutigt ihre Herzen. Z5.387.2 Teilen

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Es ist genug Geld in eurer Vereinigung vorhanden, um das Werk erfolgreich voranzutreiben. Darf es dem Fürsten der Finsternis gestattet werden, ungehindert unsere großen Städte in seinem Besitz zu haben, bloß weil es etwas kostet, die Missionen zu unterhalten? Laßt diejenigen, die Christo nachfolgen wollen, das Werk in die Hand nehmen, wenn nötig, selbst über die Köpfe der Prediger und des Vorstehers hinweg. Solche, die betreffs einer Aufgabe wie dieser sagen: „Ich bitte dich, entschuldige mich“, sollten sich sehr in acht nehmen, dass sie nicht für alle Zeit und endgültig entlassen werden. Laßt pflichtbewußte Christen jede Anstrengung machen und dann auf Gott schauen um weitere Kraft. Er wird durch die Bemühungen durchgreifender Männer und Frauen wirken und das tun, was ihnen nicht möglich ist. Wenn sie das Vorhandene nutzen, werden sie neues Licht und neue Kraft empfangen. Neue Inbrunst und neuer Eifer wird die Gemeinde beleben, wenn die Geschwister sehen, dass etwas geschieht. Z5.388.1 Teilen

Wir freuen uns im Geiste, wenn wir überschauen, was getan werden könnte. Doch wir erröten vor unserem Schöpfer bei dem Gedanken, wie wenig bewirkt wurde. Hirten haben die ihnen von Gott aufgetragenen Verantwortlichkeiten versäumt. Sie sind engstirnig und treulos geworden und haben unverzeihliche Feigheit, Nachlässigkeit und Habsucht ermutigt. Sie haben die Bedeutung und Wichtigkeit des Werkes nicht erkannt. Es werden Männer gebraucht, deren Augen gesalbt sind, die Absichten des Himmels zu sehen und zu verstehen. Dann wird das Niveau der Frömmigkeit angehoben werden. Es werden wirkliche Missionare vorhanden sein, die bereit sind, um der Wahrheit willen Opfer zu bringen. Gottes Gemeinde hat keinen Raum für Egoisten und Bequemlichkeitsliebende. Es werden Männer und Frauen benötigt, die sich bemühen, das Banner der Wahrheit in unseren großen Städten, in den großen Handelsmittelpunkten aufzurichten. Z5.388.2 Teilen

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Eine Welt muss gewarnt werden. In Demut sollen wir arbeiten, je nach unseren Befähigungen, die Gott uns verliehen hat. Laßt jede Vereinigung ans Werk gehen. Welches Recht haben solche, die engstirnige, ungeheiligte Meinungen hegen, zu bestimmen, was ihre Vereinigung tun oder nicht tun soll? Die ...-Mission wird nicht ganz eurer Vereinigung überlassen bleiben. Würde eure Vereinigung sich ganzherzig einsetzen, könnte sie zwei solcher Missionen unterhalten, ohne besonders belastet zu werden. Kommt Brüder, geht ans Werk! Die Zeit, die durch euren Unglauben und euren Mangel an Mut verlorenging, ist für immer verloren. Die Prediger müssen sich so verhalten, als gäbe es etwas zu tun; und die großherzigen Männer, die Gott lieben und seine Gebote halten, werden dem Herrn zu Hilfe kommen. Auf diese Weise wird die Gemeinde für zukünftige Anstrengungen geschult, denn ihre Wohltätigkeit soll niemals aufhören. Z5.389.1 Teilen

Ältester M als Vorsteher der ... Vereinigung, du hast durch dein allgemeines Verhalten in deinem Amt bewiesen, dass du der Vertrauensstellung, die du bekleidest, unwürdig bist. Du hast gezeigt, dass du konservativ eingestellt bist, am Hergebrachten festhältst und keinen Weitblick hast. Du hast nicht die Hälfte von dem getan, was du hättest tun können, wenn du im rechten Geist die Arbeit in Angriff genommen hättest. Du könntest weit fähiger und erfahrener sein, als es jetzt der Fall ist. Du könntest besser vorbereitet sein, diese heilige und wichtige Mission erfolgreich durchzuführen — eine Aufgabe, die dir den größten Anspruch auf das allgemeine Vertrauen unseres Volkes verliehen hätte. Aber, gleich den anderen Brüdern im Predigtamt in eurer Vereinigung, hast du versäumt, mit Gottes Vorsehung Schritt zu halten. Du hast nicht gezeigt, dass der Heilige Geist dein Herz tief beeindruckte, so dass Gott durch dich zu seinem Volk sprechen konnte. Wenn du in dieser Krise in den Gemeinden deiner Vereinigung Zweifel und Mißtrauen stärkst, wenn du das Volk davon abhältst, sich von Herzen an diesem Werk zu beteiligen, wird Gott dich verantwortlich halten. Hat Gott dir unmißverständlich den Beweis gegeben, dass die Brüder eurer Vereinigung keine Verpflichtung haben, sich um die Stadt von ... zu kümmern, wie er sich um sie gekümmert hat? Wenn du dich im Licht befändest, würdest du diese Mission durch deinen Glauben ermutigen. Z5.389.2 Teilen

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Du selbst musst von den Strömen der Gnade und des Heils trinken, ehe du andere zur Quelle lebendigen Wassers führen kannst. Während du das Amt eines Vereinigungsvorstehers innehast mit der Erfahrung und dem Einfluß, die dieses Amt umfaßt, solltest du die Geschwister zu erneuter Anstrengung drängen, schwerere Verantwortlichkeiten zu übernehmen, anstatt sie zu entmutigen. Männer in verantwortlichen Stellungen haben spezielle Pflichten. Arbeiten müssen verrichtet werden, denen man lieber ausweichen würde. Möge der Herr Mitleid mit seinen armen Schafen haben, wenn die Hirten ihre Pflicht versäumen. Z5.390.1 Teilen

Deine Arbeit, mein Bruder, zeugt nicht davon, dass du deine Verpflichtungen als heilig und wichtig ansiehst. Mir wurde gezeigt, dass du zu einem weit besseren Werk befähigt wärest; und Gott fordert dies von deinen Händen. Er fordert Redlichkeit und Treue. Das Werk der Seelenrettung ist das höchste und edelste, das Sterblichen je anvertraut wurde. Du solltest nicht zulassen, dass sich andere Dinge zwischen dich und diese heilige Aufgabe stellen, deine Gedanken völlig in Anspruch zu nehmen und dein Urteil zu verwirren. Jemand, der solch eine verantwortliche Stellung bekleidet wie du, sollte ewigen Interessen den ersten Platz einräumen und zeitlichen Dingen den zweiten. Du bist ein Botschafter Christi. Du solltest jene, die deiner Obhut anvertraut sind, ermutigen, höhere geistliche Erkenntnisse anzustreben und ein reineres und heiligeres Leben zu führen. In deinen Bemühungen, Seelen vom Verderben zu retten und die Gemeinde in Wahrheit und Gerechtigkeit zu bauen, benötigst du Taktgefühl, Weisheit und die Kraft, die du durch fortwährende Verbindung mit Gott erlangen kannst. Gott fordert dies von dir und von jedem anderen Prediger, der in seinem Dienst steht. Zeige deine Treue gegenüber deinem gekreuzigten Erlöser, indem du deiner feierlichen Verpflichtung nachkommst, „einen jeglichen Menschen vollkommen in Christo Jesu“ (Kolosser 1,28) darzustellen, so dass es an nichts mangelt. Z5.390.2 Teilen

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Was deinen Fall betrifft, hättest du durch ein heiliges Leben, inbrünstiges Gebet und sorgfältige, gewissenhafte Pflichterfüllung viel mehr ausrichten können. Du hättest durch treue Warnungen, Rügen und liebevolle Einladungen mehr erreichen können. Es werden nicht nur Verstandeskräfte benötigt, sondern auch ein starkes Herz. Die Wahrheit wird immer eine Wirkung ausüben, wenn sie so vorgeführt wird, wie sie in Jesu ist. Dir fehlt es an Religion, die sich im häuslichen Leben offenbart. Selbstsüchtige Interessen haben deinen Verstand umwölkt und deine Urteilskraft verdorben, und Gottes Ansprüche wurden nicht wahrgenommen. Du solltest dich weltlicher Sorgen und Geschäfte entledigen und Gottes Verherrlichung ins Auge fassen. Z5.391.1 Teilen

Das ewige Schicksal aller wird bald entschieden sein. Von Illinois, Wisconsin, Iowa und anderen Vereinigungen sollten eine Menge Prediger ausgehen, um mit brennendem Eifer die letzte Warnungsbotschaft zu verkündigen. Wollen die Vorsteher unserer Vereinigungen sich zu einer Zeit wie dieser im Geschirr zurücklehnen und sich weigern, die schwere Last zu ziehen? Wollen sie durch Wort oder Schrift einen Einfluß ausüben, der diejenigen entmutigt, die arbeiten möchten? Was sie auch unternehmen mögen, um Trägheit und Unglauben zu ermutigen, ist im höchsten Maße kriminell. Laßt sie das Volk zum Fleiß im Werke Gottes ermutigen und jede Anstrengung zu machen, um Seelen zu retten. Niemals dürfen sie den geringsten Eindruck erwecken, dass die Geschwister zu viel für Gottes Sache opfern oder dass mehr von ihnen gefordert wird, als der Vernunft entspricht. Im himmlischen Kampf muss etwas riskiert werden. Jetzt ist unsere Zeit zu wirken und Schwierigkeiten und Gefahren entgegenzutreten. Gottes Vorsehung sagt: „Geht voran!“, nicht zurück nach Ägypten. Anstatt zu predigen, was dem Volk gefällt, müssen Prediger danach trachten, die Schlafenden aufzuwecken. Z5.391.2 Teilen

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In deinem Brief, Bruder M, entdecke ich eine Neigung zum Unglauben, einen Mangel an Urteilskraft und Unterscheidungsvermögen. Deine Stellung bestätigt mein Zeugnis, dass du der Vereinigung eine falsche Prägung gibst und dass du ihrem Wachstum im Wege stehst, weil du das Niveau der Wahrheit erniedrigst. Ich möchte folgend einige Paragraphen dieses Zeugnisses anführen, das während der Generalkonferenz in Battle Creek im November 1883 geschrieben wurde: Z5.392.1 Teilen

Unsere Unterhaltung betreffs der ... Mission hat bei mir einen unangenehmen Eindruck hinterlassen. Denke nicht, dass meine Bemerkungen diesbezüglich zu streng waren. Du äußertest dich sehr zufrieden darüber, wie diese Arbeit getan wurde. Du sagtest, dass Bruder O und seine Mitarbeiter willig waren, das Werk im Gang zu halten; dass sie einen kleinen Raum hatten, wo sie ihre Mahlzeiten bereiten konnten, und dass sie ein gutes Werk auf sparsamste Weise verrichteten. Deine Ansichten bezüglich dieses Gegenstandes sind nicht korrekt. Das uns von Gott verliehene Licht, kostbarer als Silber und Gold, muss in einer Weise veröffentlicht werden, die dem Werk Ansehen verleiht. Die Brüder, die mit dieser Mission verbunden sind, sind den Schwächen der Menschheit unterworfen, und wenn nicht auf ihre Gesundheit geachtet wird, könnten sie in ihrer Arbeit sehr gehindert werden. Die Leiter der Vereinigung dürfen solche Zustände nicht zulassen. Sie sollen die Geschwister anweisen, von ihrem Geld zu geben, damit die Arbeiter nicht unter solchem Mangel zu leiden haben. Als Gottes Haushalter sind sie verantwortlich, darauf zu achten, dass nicht ein oder zwei alle Opfer bringen müssen, während es sich die andern bequem machen, essen, trinken und kleiden, ohne einen Gedanken an unsere heiligen Missionen und ihre Verpflichtung ihnen gegenüber. Z5.392.2 Teilen

Bruder M, es wurde mir gezeigt, dass du keine rechte Stellung gegenüber dem Werk einnimmst, dass du seine Wichtigkeit nicht erkennst. Du hast versäumt, das Volk im Geiste der Opferbereitschaft und Weihe zu unterrichten. Du hast dich gefürchtet, wohlhabenden Männern ihre Pflicht zu zeigen. Wenn du eine schwache Anstrengung in der rechten Richtung machtest und sie dann anfingen, Entschuldigungen vorzubringen und einen kleinen Fehler bei jemand zu suchen, der mit der Verwaltung des Werkes zu tun hatte, dachtest du, sie könnten im Recht sein. Diese Ausflucht, die in ihnen Zweifel und Unglaube entwickelt hatte, hat in deinem Herzen Wurzel geschlagen. Daraus haben sie Vorteile gezogen und haben gelernt, wie sie deine Bemühungen behandeln sollen. Wenn sie Zweifel betreffs der Zeugnisse weckten, bist du ihnen nicht entgegengetreten. Du hättest ihnen zeigen sollen, dass Satan stets bereit ist, Fehler aufzugreifen, in Frage zu stellen, anzuklagen und Schmach auf die Brüder zu häufen, und dass es unsicher ist, in einer solchen Stellung zu beharren. Z5.392.3 Teilen

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Mein Bruder, du hast andere nicht ermutigt, ins Predigtamt einzutreten. Anstatt die Ausgaben des Werkes zu sehr einzuschränken, ist es deine Pflicht, dem Volk verständlich zu machen, dass jeder Arbeiter „seines Lohnes wert“ ist. 1.Timotheus 5,18. Den Gemeinden muss die Tatsache eingeprägt werden, dass es ihre Pflicht ist, ehrlich mit dem Werk Gottes umzugehen. Die Prediger dürfen nicht zulassen, dass die Geschwister die schlimmste Art von Raub begehen, nämlich Gott Zehnten und Opfer vorzuenthalten. Wenn Abkommen mit den Arbeitern im Werk Gottes getroffen werden, sollten sie nicht gezwungen werden, einem geringen Lohn zuzustimmen, weil im Schatzhaus Geldmangel vorherrscht. Vielen wurde auf diese Weise der ihnen zustehende Lohn vorenthalten, und dies ist in Gottes Augen genauso schlimm, als wenn jemand, der ein weltliches Geschäft hat, seine Arbeiter um ihren Lohn betrügt. Z5.393.1 Teilen

Es gibt fähige Männer, die gerne in unseren Vereinigungen arbeiten würden. Aber sie haben keinen Mut, denn sie brauchen Geld zum Unterhalt ihrer Familien. Die schlimmste Art der Verwaltung ist, zuzulassen, dass das Werk unserer Vereinigung zum Stillstand kommt, oder zu versäumen, ihre Schulden zu bezahlen. Dies geschieht oft; und wenn so gehandelt wird, mißfällt es Gott. Z5.393.2 Teilen

Wenn die Vorsteher und anderen Arbeiter in den Vereinigungen dem Volk einprägen, welche Sünde es ist, Gott zu berauben, und wenn sie den Geist wahrer Weihe besitzen und eine Last für das Werk fühlen, wird Gott ihre Arbeit für das Volk zum Segen machen. Als Resultat ihrer Bemühungen wird man Früchte sehen. Die Prediger haben ihre Pflicht versäumt, in dieser Weise unter den Gemeinden zu arbeiten. Neben dem Predigen muss ein wichtiges Werk getan werden. Wäre dies nach Gottes Absicht geschehen, gäbe es heute viel mehr Arbeiter im Feld. Und hätten die Prediger ihre Pflicht getan und jedes Gemeindeglied, ob reich oder arm, bezüglich seiner Pflicht zu geben, nach dem Gott einen jeden gesegnet hat, getreulich unterwiesen, dann wäre genügend Geld im Schatzhaus vorhanden. Den Arbeitern könnte ein gerechter Lohn gezahlt werden, und dies würde das Missionswerk in ihrem Feld sehr fördern. Gott hat mir gezeigt, dass vielen Seelen durch Selbstsucht und Weltlichkeit der Untergang droht. Die Wächter tragen die Schuld, denn sie haben ihre Pflicht vernachlässigt. Darüber ist Satan sehr erfreut. Z5.393.3 Teilen

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Die Prediger sind für alle Zweige des Werkes verantwortlich. Es entspricht nicht Gottes Ordnung, dass irgend jemand hinterhergehen und ihre unfertige Arbeit vollenden muss. Es gehört nicht zur Pflicht der Vereinigung, andere Arbeiter einzustellen, um die Maschen aufzuheben, die nachlässige Arbeiter haben fallenlassen. Es ist Pflicht der Vorsteher, die Arbeiter der Vereinigung und ihre Arbeit zu überwachen und sie zu lehren, treu in ihrer Pflichterfüllung zu sein. Keine Gemeinde kann gedeihen, wenn sie Gott beraubt. Der geistliche Tod unserer Gemeinden ist häufig die Folge davon, dass in alarmierender Weise Selbstsucht vorherrscht. Egoistische, weltliche Vorhaben und Projekte schieben sich zwischen die Seele und Gott. Menschen klammern sich an die Welt. Sie scheinen zu befürchten, dass Gott sie nicht versorgen würde, wenn sie die Welt aufgeben. So versuchen sie, selbst für sich zu sorgen. Sie sind ängstlich, beunruhigt, sorgenvoll und halten an ihren großen Farmen fest und vermehren ihre Besitztümer. Z5.394.1 Teilen

Das Wort Gottes spricht vom zurückgehaltenen Lohn der Arbeiter. Jakobus 5,4. Allgemein versteht man, dass dieser Text sich auf die Reichen bezieht, die Arbeiter beschäftigen und sie nicht für ihre Arbeit bezahlen. Aber dieser Text meint mehr. Er bezieht sich in besonderer Weise auf solche, die durch Gottes Geist erleuchtet sind, sich jedoch irgendwie von den gleichen Prinzipien leiten lassen, die diese Männer veranlaßt, Arbeiter einzustellen und ihnen dann den geringsten Lohn zu zahlen. Z5.394.2 Teilen

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Ich warne euch feierlich, euch nicht ähnlich zu verhalten wie die untreuen Kundschafter, die ausgingen, das verheißene Land zu erkunden. Als diese Kundschafter von ihrer Mission zurückkehrten, hegte die ganze Gemeinde der Israeliten hohe Hoffnungen. Alle waren in eifriger Erwartung. Die Nachricht von ihrer Rückkehr verbreitet sich von Stamm zu Stamm und wird mit großer Freude begrüßt. Das Volk eilt herzu, um die Boten zu begrüßen, die die Mühsal der Reise auf den staubigen Straßen und unter der brennenden Sonne erduldet haben. Sie bringen Proben von den Früchten mit, die von der Fruchtbarkeit des Bodens zeugen. Die Versammlung ist hoch erfreut, dass sie in den Besitz eines so guten Landes kommen sollen. Sie lauschen aufmerksam dem Bericht, der Mose gebracht wird, dass ihnen nur ja kein Wort entgeht. Die Kundschafter beginnen: „Wir sind in das Land gekommen, dahin ihr uns sandtet, darin Milch und Honig fließt, und dies ist seine Frucht.“ 4.Mose 13,27. Das Volk ist entzückt. Sie wollen der Stimme des Herrn gehorchen und sich sofort aufmachen, es in Besitz zu nehmen. Z5.395.1 Teilen

Doch die Kundschafter fahren fort: „nur, dass starkes Volk darin wohnt und sehr große und feste Städte sind; und wir sahen auch Enaks Kinder daselbst.“ 4.Mose 13,28. Sofort ändert sich die Szene. Hoffnung und Mut verwandeln sich in feige Verzweiflung, als die Kundschafter das Empfinden ihrer ungläubigen Herzen äußern, die von Entmutigung erfüllt sind, die Satan ihnen eingeflößt hat. Ihr Unglaube wirft einen düsteren Schatten auf die Versammlung. Gottes große Allmacht, die sich so oft zugunsten der auserwählten Nation offenbart hat, ist vergessen. Z5.395.2 Teilen

Das Volk ist verzweifelt in seiner Enttäuschung. Ein qualvolles Jammergeschrei erhebt sich und vermischt sich mit verwirrtem Gemurmel. Kaleb erfaßt die Situation. Entschlossen, Gottes Wort zu verteidigen, tut er alles, was in seiner Macht steht, dem bösen Einfluß seiner untreuen Gefährten zu widerstehen. Einen Augenblick lang beruhigt sich das Volk, um seinen Worten der Hoffnung und des Muts bezüglich des guten Landes zu lauschen. Er widerspricht dem nicht, was bereits gesagt wurde: Die Mauern sind hoch und die Kanaaniter stark. Er drängt: „Laßt uns hinaufziehen und das Land einnehmen, denn wir können es überwältigen.“ 4.Mose 13,30. Aber die zehn unterbrechen ihn und malen die Hindernisse noch düsterer aus als zuvor. Sie erklären: „Wir vermögen nicht hinaufzuziehen gegen das Volk; denn sie sind uns zu stark.“ „Alles Volk, das wir darin sahen, sind Leute von großer Länge. Wir sahen auch Riesen daselbst, Enaks Kinder von den Riesen; und wir waren vor unsern Augen wie Heuschrecken, und also waren wir auch vor ihren Augen.“ 4.Mose 13,31-33. Z5.395.3 Teilen

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„Da fuhr die ganze Gemeinde auf und schrie, und das Volk weinte die Nacht.“ 4.Mose 14,1. Die Männer, die so lange mit der Verkehrtheit der Israeliten Geduld gehabt hatten, wissen nur zu gut, was die nächste Szene sein wird. Aufruhr und offene Meuterei folgen rasch, denn Satan hat volle Gewalt über sie. Das Volk scheint aller Vernunft beraubt zu sein. Sie verfluchen Mose und Aaron und vergessen, dass Gott ihre bösen Worte hört. Sie bedenken nicht, dass der Engel des Bundes, in der Wolkensäule verborgen, Zeuge von ihrem schrecklichen Zornesausbruch ist. In Bitterkeit rufen sie aus: „Ach, dass wir in Ägyptenland gestorben wären oder noch stürben in dieser Wüste! Warum führt uns der Herr in dies Land, dass wir durchs Schwert fallen und unsere Weiber und unsere Kinder ein Raub werden? Ist‘s nicht besser, wir ziehen wieder nach Ägypten? Und einer sprach zu dem andern: Laßt uns einen Hauptmann aufwerfen und wieder nach Ägypten ziehen!“ 4.Mose 14,2-4. Z5.396.1 Teilen

In Demut und mit Kummer erfüllt, fallen Mose und Aaron „auf ihr Angesicht vor der ganzen Versammlung der Gemeinde der Kinder Israel“ (4.Mose 14,5), nicht wissend, was sie tun sollen, um sie von ihrem unüberlegten, leidenschaftlichen Vorhaben abzubringen. Kaleb und Josua versuchen, den Tumult zu stillen. Indem sie ihre Kleider als Zeichen ihres Kummers und ihrer Entrüstung zerreißen, springen sie unters Volk. Ihre lauten Stimmen übertönen den Sturm des Klagegeschreis und des empörerischen Grams: „Das Land, das wir durchwandelt haben, es zu erkunden, ist sehr gut. Wenn der Herr uns gnädig ist, so wird er uns in das Land bringen und es uns geben, ein Land, darin Milch und Honig fließt. Fallet nur nicht ab vom Herrn und fürchtet euch vor dem Volk dieses Landes nicht; denn wir wollen sie wie Brot fressen. Es ist ihr Schutz von ihnen gewichen; der Herr aber ist mit uns. Fürchtet euch nicht vor ihnen.“ 4.Mose 14,7-9. Z5.396.2 Teilen

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Der falsche Bericht der untreuen Kundschafter wurde völlig akzeptiert. Dadurch wurde die ganze Versammlung getäuscht. So wollte Satan es haben. Die Stimme Gottes durch seine treuen Diener wurde mißachtet. Die Verräter hatten ihr Werk getan. Die ganze Versammlung erklärte einstimmig, dass Kaleb und Josua gesteinigt werden sollten. Z5.397.1 Teilen

Doch jetzt offenbart sich der allmächtige Gott, zur Verwirrung seines ungehorsamen, murrenden Volkes. „Da erschien die Herrlichkeit des Herrn in der Hütte des Stifts allen Kindern Israel.“ 4.Mose 14,10. Welche Bürde wurde Mose und Aaron auferlegt! Wie ernst waren ihre Fürbitten, dass Gott sein Volk doch nicht vernichten möchte! Mose hält dem Herrn die wunderbaren Offenbarungen göttlicher Macht vor, die den Namen des Gottes Israels zu einem Schrecken für ihre Feinde gemacht haben. Er bittet, dass den Feinden Gottes und seines Volkes doch keine Gelegenheit gegeben werden möchte, zu triumphieren und zu sagen: „Der Herr konnte mitnichten dies Volk in das Land bringen, das er ihnen geschworen hatte; darum hat er sie geschlachtet in der Wüste.“ 4.Mose 14,16. Der Herr erhörte das Gebet Moses; aber er erklärte, dass alle, die sich gegen ihn empört hatten, nachdem sie Zeuge seiner Macht und Herrlichkeit gewesen waren, in der Wüste sterben sollten. Sie sollten niemals das Land sehen, das ihnen zum Erbe verheißen war. Doch von Kaleb sagte er: „Aber meinen Knecht Kaleb, darum dass ein anderer Geist mit ihm ist und er mir treulich nachgefolgt ist, den will ich in das Land bringen, darein er gekommen ist, und sein Same soll es einnehmen.“ 4.Mose 14,24. Z5.397.2 Teilen

Kalebs Glaube an Gott war es, der ihm Mut verlieh; dass er sich nicht vor Menschen fürchtete, selbst nicht vor mächtigen Riesen, den Söhnen Enaks. Der Glaube befähigte ihn, kühn und unerschütterlich für das Rechte einzustehen. Von der gleichen erhabenen Quelle, dem mächtigen General der Himmelsheere, muss jeder treue Kämpfer des Kreuzes Christi Kraft und Mut schöpfen, um Hindernisse zu überwinden, die oftmals unüberwindlich erscheinen. Gottes Gesetz wird für null und nichtig erklärt. Wer seine Pflicht tun will, muss immer bereit sein, die Worte zu sprechen, die Gott ihm eingibt, nicht Worte des Zweifels, der Entmutigung und Verzweiflung. Z5.397.3 Teilen

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Obwohl du, Bruder M, von vielen unterstützt werden magst, wie die untreuen Kundschafter, ist der Inhalt deines Briefes nicht vom Geist des Herrn inspiriert. Gib acht, dass deine Worte und dein Geist nicht denen dieser Kundschafter gleichen, dass du nicht das gleiche unheilvolle Werk tust. In einer Zeit wie dieser dürfen wir keinen Gedanken hegen und keine Worte sprechen, die von Unglauben zeugen, und kein selbstsüchtiges Verhalten ermutigen. Dies ist in den Vereinigungen von Upper Columbia und North Pacific geschehen. Als wir dort waren, empfanden wir in gewissem Maße die Sorge, die Kränkung und die Entmutigung, die Mose, Aaron, Kaleb und Josua erfuhren. Wir versuchten, dem Strom eine andere Richtung zu geben; aber es geschah auf Kosten viel harter Arbeit, großer Sorge und Kümmernisse des Geistes. Das Reformationswerk in diesen Vereinigungen hat gerade erst begonnen. Es erfordert Zeit, den Unglauben, das Mißtrauen und den Argwohn von Jahren zu überwinden. Satan hat viel Erfolg gehabt, seine Absichten in diesen Vereinigungen zu verwirklichen, weil er Personen gefunden hat, die er als Werkzeuge benutzen konnte. Z5.398.1 Teilen

Bruder M, hinterlasse um Christi und der Wahrheit willen das Werk in deiner Vereinigung nicht in einem solchen Zustand, dass es deinem Nachfolger im Amt unmöglich ist, die Dinge in Ordnung zu bringen. Die Geschwister haben ganz verkehrte Eindrücke betreffs des Werkes empfangen. Selbstsucht wurde ermutigt, und Weltliebe blieb ungerügt. Ich rufe dich auf, alles zu tun, was in deinen Kräften steht, um die verkehrte Prägung, die du dieser Vereinigung gegeben hast, auszulöschen. Beseitige die traurigen Folgen deiner Pflichtversäumnis und bereite das Feld für einen anderen Arbeiter vor. Tust du das nicht, möge Gott sich des Arbeiters erbarmen, der dir in deinem Amt folgt. Z5.398.2 Teilen

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Vereinigungsvorsteher sollten Männer sein, denen Gottes Werk anvertraut werden kann. Sie sollten redliche, selbstlose, fromme und arbeitsame Christen sein. Ermangeln sie dieser Befähigungen, werden die Gemeinden unter ihrer Fürsorge nicht gedeihen. Sie müssen noch mehr als andere Diener Christi Vorbilder heiligen Lebens und selbstloser Weihe an Gottes Werk sein, damit diejenigen, die sie sich zum Vorbild nehmen, nicht in die Irre geleitet werden. In einigen Fällen jedoch versuchen sie, beiden zu dienen, Gott und dem Mammon. Sie verleugnen nicht sich selbst. Sie fühlen keine Seelenlast. Ihr Gewissen ist abgestumpft. Wenn Gottes Werk verwundet wird, machen sie sich nichts daraus. In ihren Herzen stellen sie die Zeugnisse des Geistes Gottes in Frage und zweifeln sie an. Sie tragen nicht persönlich das Kreuz Christi; sie wissen nichts von der innigen Liebe Jesu. Sie sind keine treuen Hirten der Herde, über die sie als Wächter gesetzt wurden. Ihr Bericht ist nicht so, dass sie sich freuen würden, ihm am Tage Gottes zu begegnen. Z5.399.1 Teilen

Wie viel wird von einem Prediger in seiner Aufgabe, über Seelen zu wachen als jemand, der Rechenschaft ablegen muss, verlangt! Welche Weihe, welch ehrliche Absicht, welche erhabene Frömmigkeit sollten sich in seinem Leben und Wesen offenbaren! Wie viel geht durch Mangel an Taktgefühl und Geschick beim Vorführen der Wahrheit verloren, wie viel durch unachtsames Betragen, durch ungehobelte Worte und Weltlichkeit, die in keiner Weise Jesum darstellen oder den Geruch des Himmels an sich tragen. Unser Werk wird bald zum Abschluß kommen. Bald wird es im Himmel heißen: „Wer böse ist, der sei fernerhin böse, und wer unrein ist, der sei fernerhin unrein; aber wer fromm ist, der sei fernerhin fromm, und wer heilig ist, der sei fernerhin heilig.“ Offenbarung 22,11. In dieser feierlichen Zeit ist die Gemeinde aufgerufen, wegen der intensiven Tätigkeit Satans wachsam zu sein. Sein Wirken kann überall wahrgenommen werden, doch Prediger und Volk verhalten sich so, als wären sie mit seinen Plänen unbekannt und durch seine Macht gelähmt. Laßt jedes Gemeindeglied erwachen. Laßt jeden Arbeiter daran denken, dass der Weinberg, den er bearbeitet, nicht ihm, sondern dem Herrn gehört, der eine lange Reise unternommen und während seiner Abwesenheit seinen Knechten befohlen hat, über seine Interessen zu wachen. Er denke daran, dass er, wenn er sich als untreu erweist, seinem Herrn Rechenschaft geben muss, wenn dieser zurückkehrt. Z5.399.2 Teilen

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Während die Zweifler von Unmöglichkeit sprechen, während sie beim Gedanken an hohe Mauern und starke Riesen erzittern, laßt die treuen Kalebs, die „einen andern Geist“ haben, in die Frontlinie treten. Die Wahrheit Gottes, die Erlösung bringt, wird das Volk erreichen, wenn Prediger und bekenntliche Gläubige nicht den Weg versperren, wie es die untreuen Kundschafter taten. Unser Werk ist ein angreifendes. Es muss etwas geschehen, um die Welt zu warnen. Es darf sich keine Stimme erheben, die egoistische Interessen auf Kosten von Vernachlässigung der Missionsfelder ermutigt. Wir müssen das Werk mit Herz und Seele und mit unserer Stimme in Angriff nehmen. Unsere geistigen und körperlichen Kräfte müssen geweckt werden. Der ganze Himmel ist an unserer Arbeit interessiert, und die Engel Gottes schämen sich unserer schwachen Bemühungen. Z5.400.1 Teilen

Ich bin alarmiert über die Gleichgültigkeit unserer Gemeinden. Gleich Meros haben sie versäumt, dem Herrn zu Hilfe zu kommen. Die Laienglieder waren bequem. Sie haben ihre Hände in den Schoß gelegt und gemeint, die Verantwortung ruhe auf den Predigern. Gott hat aber jedem eine Arbeit zugewiesen; nicht Arbeit auf den Feldern von Korn und Weizen, sondern ernstes, beharrliches Werk zur Rettung von Seelen. Gott verhüte es, dass du, Ältester M, oder irgendein anderer Prediger es unternehmt, auch nur in geringster Weise den jetzt vorhandenen Geist der Arbeit zu dämpfen. Wollt ihr ihn nicht eher anfeuern durch Worte brennenden Eifers? Der Herr hat uns zu Bewahrern seines Gesetzes gemacht. Er hat uns heilige, ewige Wahrheiten anvertraut, die in Gestalt von getreulichen Warnungen, Tadel und Ermutigung an andere weitergegeben werden sollen. Durch Eisenbahnen und Schiffe sind wir mit jedem Teil der Welt verbunden. Wir haben Zugang zu jeder Nation, um unsere Botschaft der Wahrheit verbreiten zu können. Laßt uns den Samen der Evangeliumswahrheit an allen Wassern säen; denn wir wissen nicht, ob dies oder das gerate, oder ob beides Frucht bringen wird. Ein Paulus mag pflanzen und ein Apollos begießen; aber es ist Gott, der das Gedeihen gibt. Z5.400.2 Teilen

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„Lasset euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ Matthäus 5,16. Stellt euer Licht nicht unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter, damit es allen leuchte, die im Hause sind. Ihr gehört euch nicht selbst. „Ihr seid teuer erkauft“, nämlich mit dem kostbaren Blut des Sohnes Gottes. Wir haben kein Recht, nur dem eigenen Ich zu leben. Jeder Prediger soll ein geheiligter Missionar sein; jedes Laienglied ein Arbeiter, der seine Zentner von Einfluß und Mittel im Dienste seines Herrn einsetzt. Wohltätigkeit ist ein lebendiger Grundsatz des Christentums. Durch Ausübung dieses Prinzips werden Garben für den Herrn der Ernte hereingebracht, während ein Mangel daran Gottes Werk hindert und den Weg für die Rettung von Seelen versperrt. Z5.401.1 Teilen

Die Prediger haben versäumt, das Evangeliumswerk der Wohltätigkeit einzuschärfen. Über Zehnten und Gaben wurde nicht mit solchem Nachdruck gesprochen, wie es hätte sein sollen. Menschen sind nicht von Natur aus wohltätig gesinnt, sondern geizig und habgierig und immer geneigt, dem eigenen Ich zu leben. Und Satan ist immer bereit, die Vorteile vorzuführen, die durch die Verwendung ihrer Mittel für egoistische, weltliche Vorhaben erlangt werden können. Er ist froh, wenn er sie beeinflussen kann, der Pflicht auszuweichen und Gott an Zehnten und Gaben zu berauben. Niemand ist von dieser Pflicht entbunden. „Lege ein jeder von euch beiseite, im Verhältnis dazu, wie Gott ihn gesegnet hat.“ 1.Korinther 16,2 (KJV). Arm und reich, der junge Mann und die junge Frau, die Geld verdienen — alle sind zum Geben verpflichtet, denn Gott fordert es. Das geistliche Gedeihen eines jeden Gemeindegliedes hängt von persönlichem Einsatz und strenger Treue gegenüber Gott ab. Paulus sagt: „Den Reichen von dieser Welt gebiete, dass sie nicht stolz seien, auch nicht hoffen auf den ungewissen Reichtum, sondern auf den lebendigen Gott, der uns dargibt reichlich, allerlei zu genießen; dass sie Gutes tun, reich werden an guten Werken, gern geben, behilflich seien, Schätze sammeln, sich selbst einen guten Grund aufs Zukünftige, dass sie ergreifen das wahre Leben.“ 1.Timotheus 6,17-19. Von allen wird ein tiefes Interesse am Werke Gottes und seinen verschiedenen Zweigen verlangt. Alle werden in ernsthafte, unerwartete Prüfungen geraten, um zu sehen, wer des Siegels des lebendigen Gottes würdig ist. Z5.401.2 Teilen

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Jeder fühle, dass er nicht Eigentümer, sondern nur Verwalter ist, und dass die Zeit kommen wird, wo er Rechenschaft darüber ablegen muss, welchen Gebrauch er von seines Herrn Geld gemacht hat. Gottes Werk braucht Geld. Mit David sollten wir sagen: „Von dir ist alles gekommen, und von deiner Hand haben wir dir‘s gegeben.“ 1.Chronik 29,14. An verschiedensten Orten müssen Schulen gegründet, Literatur muss gedruckt, in großen Städten müssen Versammlungshäuser gebaut und Arbeiter müssen ausgesandt werden, nicht nur in die Städte, sondern auch an die Landstraßen und Zäune. Jetzt, meine Geschwister, die ihr an die Wahrheit glaubt, ist eure Gelegenheit. Wir stehen an der Schwelle der ewigen Welt. Wir warten auf das glorreiche Erscheinen unseres Herrn. Die Nacht ist nahezu vorbei; der Tag bricht an. Wenn wir die Größe des Erlösungsplanes erkennen, werden wir mehr Mut, mehr Opferbereitschaft und größere Weihe offenbaren. Z5.402.1 Teilen

Bevor unsere Arbeit von Erfolg gekrönt sein kann, haben wir viel zu tun. Es müssen entschiedene Reformen in unseren Heimen und Gemeinden stattfinden. Eltern müssen für die Errettung ihrer Kinder arbeiten. Gott wird uns in unserem Bemühen unterstützen, wenn wir selbst alles tun, was er uns anbefohlen und wozu er uns befähigt hat. Aber wegen unseres Unglaubens, unserer Weltlichkeit und Trägheit sterben bluterkaufte Seelen ungewarnt dahin, und das in unserer unmittelbaren Nähe. Soll Satan immer den Sieg davontragen? O nein! Das Licht, das vom Kreuz auf Golgatha ausgeht, weist darauf hin, dass ein größeres Werk getan werden muss, als wir bisher mit unseren Augen gesehen haben. Z5.402.2 Teilen

Der dritte Engel, der mitten durch den Himmel fliegt und die Gebote Gottes und das Zeugnis Jesu verkündigt, versinnbildet unser Werk. Während der Engel sich voranbewegt, verliert die Botschaft nichts von ihrer Kraft. Johannes sieht, wie sie an Stärke und Macht zunimmt, bis die ganze Erde von ihrer Herrlichkeit erleuchtet ist. Der Weg des Gottesvolkes, das die Gebote hält, führt vorwärts, immer vorwärts. Die Botschaft, die wir tragen, muss zu allen Nationen, Sprachen und Völkern gelangen. Bald wird sie mit lauter Stimme verkündigt, und die Erde wird von ihrer Herrlichkeit erleuchtet werden. Bereiten wir uns auf diese große Ausgießung des Geistes Gottes vor? Z5.402.3 Teilen

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An diesem Werk sind menschliche Werkzeuge beteiligt. Eifer und Energie müssen neu belebt, Talente, die wegen Untätigkeit verrosten, müssen in den Dienst gestellt werden. Die Stimme, die da sagt: „Warte doch, laß nicht zu, dass man dir Lasten auferlegt,“ ist die Stimme der feigen Kundschafter. Wir benötigen jetzt Kalebs, die in die Frontlinie treten — Hauptleute in Israel, die mit mutigen Worten einen Bericht zugunsten sofortigen Handelns ablegen. Wenn die egoistischen, bequemlichkeitsliebenden, von Schrecken erfaßten Leute, die die großen Riesen und uneinnehmbaren Mauern fürchten, zum Rückzug aufrufen, dann laßt Kalebs Stimme ertönen, selbst wenn die Feiglinge Steine in ihren Händen haben, um sie wegen ihres mutigen Zeugnisses zu steinigen. Z5.403.1 Teilen

Können wir nicht die Zeichen der Zeit erkennen? Sehen wir nicht, wie sehr Satan bemüht ist, das Unkraut in Bündel zu binden und die Elemente seines Reiches zu einigen, damit er die ganze Welt beherrschen kann? Dieses Werk, das Unkraut zu bündeln, geht rascher voran, als wir ahnen können. Satan tut alles, um den Fortschritt der Wahrheit zu verhindern. Er versucht, Meinungsstreit zu entfachen und weltliche Gesinnung und Habsucht anzuregen. Er arbeitet mit dem Scharfsinn der Schlange und — wenn nötig — mit dem Grimm des Löwen. Der Untergang von Seelen ist seine einzige Freude, ihre Vernichtung seine einzige Beschäftigung. Dürfen wir uns verhalten, als wären wir gelähmt? Wollen diejenigen, die sich zur Wahrheit bekennen, auf die Versuchungen des verschlagenen Feindes hören und selbstsüchtig und engherzig werden und gestatten, dass ihre weltlichen Pläne sich dem Werk der Seelenrettung entgegenstellen? Z5.403.2 Teilen

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Alle, die zu den Himmelstoren eingehen, werden es als Überwinder tun. Wenn das Heer der Erlösten Gottes Thron umringt, mit Palmen in ihren Händen und Kronen auf ihren Häuptern, wird bekannt sein, welche Siege sie errungen haben. Man wird erkennen, wie Satan Macht über Gemüter ausgeübt hat, wie er Seelen mit sich verband, die sich schmeichelten, Gottes Willen zu tun. Man wird sehen, dass seiner Macht und seiner Verschlagenheit niemals erfolgreich hätte widerstanden werden können, ohne dass göttliche Kraft sich mit den menschlichen Anstrengungen verband. Der Mensch muss sich selbst besiegen. Sein Temperament, seine Neigungen und sein Geist müssen sich dem Willen Gottes unterwerfen. Christi Gerechtigkeit und Kraft jedoch nützen allen, die seine Verdienste beanspruchen. Z5.404.1 Teilen

Wir müssen ernste, entschlossene Anstrengungen machen, den schrecklichen Feind zurückzuschlagen. Wir brauchen die volle Rüstung der Gerechtigkeit. Die Zeit vergeht, und wir haben beinahe das Ende unserer Prüfungszeit erreicht. Werden unsere Namen im Lebensbuch verzeichnet stehen, oder werden wir zu den Untreuen gehören? Werden wir zu der Schar gehören, die um den erhabenen weißen Thron versammelt ist und in den Gesang der Erlösten einstimmt? In jener Schar gibt es keine kalten Formenchristen. Jede Seele ist mit Ernst dabei; jedes Herz ist voller Dankbarkeit für die wunderbare Liebe Gottes und die siegreiche Gnade, die sein Volk befähigt haben, aus dem Kampf gegen die Sünde als Sieger hervorzugehen. Mit lauter Stimme erhebt sich der Gesang: „Heil sei dem, der auf dem Stuhl sitzt, unserm Gott, und dem Lamm!“ Offenbarung 7,10. Z5.404.2 Teilen

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