Portrait von Ellen White
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Geloben und nicht halten
Geloben und nicht halten
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Wahrer Missionsgeist ist der Geist Christi. Für den Missionar war der Heiland der Welt das große Vorbild. Viele seiner Nachfolger haben ernst und selbstlos im Werk der Seelenrettung gearbeitet. Aber keines Menschen Arbeit hält einen Vergleich aus mit der Selbstverleugnung, dem Opfer und der Wohltätigkeit unseres Vorbildes. Z5.404.3 Teilen

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Ohnegleichen ist die Liebe, die uns Christus erwiesen hat. Mit welcher Hingabe wirkte er! Wie oft war er in inbrünstigem Gebet an einem Bergabhang oder in der Einsamkeit eines Gartens allein, wo er sein Flehen mit Tränen und starkem Geschrei darbrachte! Hebräer 5,7. Wie beharrlich legte er seine Bitten für die Sünder vor! Sogar am Kreuz vergaß er sein eigenes Leiden über seiner tiefen Liebe zu denen, die er zu retten kam. Wie kalt wirkt unsere Liebe, wie schwach unser Interesse, verglichen mit der Liebe und dem Interesse unseres Heilands! Jesus gab sich selbst, um das Menschengeschlecht zu retten. Wie sind wir doch nur allzu bereit, uns zu entschuldigen, wenn wir unser alles Jesus opfern sollen! Unser Erlöser ertrug ermüdende Arbeit, duldete Schmach und Leiden. Er wurde abgewiesen, verhöhnt, verspottet bei dem großen Werk, um dessentwillen er auf die Erde gekommen war. Z5.405.1 Teilen

Liebe Geschwister, fragt euch: Welchem Vorbild sollen wir folgen? Ich weise euch nicht auf große und gute Menschen hin, sondern auf den Erlöser der Welt. Wenn wir den rechten Missionsgeist haben wollen, müssen wir von der Liebe Christi durchdrungen sein. Wir müssen auf den Anfänger und Vollender unseres Glaubens sehen, seinen Charakter studieren, seinen Geist der Sanftmut und Demut pflegen und in seinen Fußtapfen wandeln! Z5.405.2 Teilen

Viele denken, der Missionsgeist, die Befähigung zur Missionsarbeit sei eine besondere Gabe, die Predigern und einigen wenigen Gemeindegliedern verliehen sei, alle anderen wären bloß Zuschauer. Einen größeren Irrtum hat es nie gegeben. Jeder wahre Christ besitzt Missionsgeist, denn Christ sein heißt, Christus ähnlich sein. Niemand lebt sich selber, und „wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.“ Römer 8,9. Jeder, der von der Kraft der zukünftigen Welt geschmeckt hat — er sei jung oder alt, gelehrt oder ungelehrt —, wird von dem Geist bewegt, der Christus trieb. Die erste Regung des erneuerten Herzens ist, auch andere zum Heiland zu bringen. Wer diesen Wunsch nicht hegt, beweist, dass er seine erste Liebe verloren hat. Er prüfe darum sein Herz im Lichte des Wortes Gottes genau und trachte ernstlich nach einer neuen Taufe durch den Geist Christi. Er sollte um tieferes Verständnis der wunderbaren Liebe bitten, welche Jesus für uns bekundete, als er das Reich der Herrlichkeit verließ und in eine gefallene Welt kam, die Verlorenen zu retten. Z5.405.3 Teilen

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Im Weinberg des Herrn gibt es für jeden von uns Arbeit. Wir dürfen aber nicht den Platz suchen, der uns die meiste Freude oder den größten Gewinn verspricht. Wahre Religion ist frei von Selbstsucht. Missionsgeist ist ein Geist persönlicher Opferbereitschaft. Wir sollen immer und überall für das Werk des Meisters bis zum letzten Einsatz arbeiten. Z5.406.1 Teilen

Sobald jemand wirklich zur Wahrheit bekehrt ist, entsteht im Herzen das ernste Verlangen, einem Freund oder Nachbarn von dem köstlichen Licht zu erzählen, das aus der Heiligen Schrift strahlt. In seinem selbstlosen Bemühen, andere zu retten, wird er zum lebendigen Brief, den alle Menschen kennen und lesen. Sein Leben beweist, dass er sich zu Christo bekehrt hat und sein Mitarbeiter geworden ist. Z5.406.2 Teilen

Im allgemeinen sind die Siebenten-Tags-Adventisten warmherzig und freigebig. Bei der Verkündigung der gegenwärtigen Wahrheit kann man sich auf ihr starkes und bereitwilliges Mitgefühl verlassen. Sobald man sie auf einen angemessenen Gegenstand für ihre Freigebigkeit hinweist und sich an ihre Einsicht und ihr Gewissen wendet, ist man einer herzlichen Antwort stets sicher. Ihre Gaben zur Unterstützung des Werkes bezeugen, dass es für sie das Werk der Wahrheit ist. Es gibt aber auch Ausnahmen unter uns. Nicht alle, die behaupten, den rechten Glauben zu haben, sind ernste, aufrichtige Gläubige. Das gleiche galt auch für die Zeit Christi. Sogar unter den Aposteln war ein Judas, womit aber nicht gesagt ist, dass alle diesen Charakter aufwiesen. Wir haben keinen Grund zur Entmutigung, weil wir wissen, dass so viele der Sache der Wahrheit ergeben und bereit sind, großzügige Opfer zu ihrer Ausbreitung zu bringen. Trotzdem herrscht immer noch großer Mangel und großes Bedürfnis unter uns. Es gibt noch zu wenig echten Missionsgeist. Alle Missionsarbeiter sollten jene tiefe Teilnahme für ihre Mitmenschen empfinden, die Herz und Herz in der Liebe Jesu vereint. Bittet ernstlich um göttliche Hilfe und arbeitet weise, um Seelen für Christum zu gewinnen. Kaltes und geistloses Bemühen wird nichts vollbringen. Es tut not, dass der Geist Christi über die Kinder der Propheten komme. Dann werden sie solche Liebe zu den Menschen offenbaren, wie Jesus sie uns vorlebte. Z5.406.3 Teilen

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Der Grund für den geringen Glaubenseifer und die mangelnde Liebe untereinander in der Gemeinde ist im erlöschenden Missionsgeist zu suchen. Wie wenig wird jetzt über das Kommen Christi geredet, das einst der Gegenstand des Denkens und der Unterhaltung war. Es besteht eine unerklärliche Abneigung, ein wachsender Widerwille gegen religiöse Unterhaltung. Statt dessen duldet man selbst bei den bekenntlichen Nachfolgern Christi müßiges, leichtfertiges Geschwätz. Z5.407.1 Teilen

Liebe Geschwister, wollt ihr nicht die euch umfangende Zaubermacht brechen? Wollt ihr aus eurer Schwerfälligkeit erwachen, die der Todesstarre so ähnlich ist? Geht an die Arbeit, ob ihr dazu Lust habt oder nicht. Setzt euch persönlich ein und bringt Seelen zu Jesu und zur Erkenntnis der Wahrheit. Bei solcher Arbeit werdet ihr ermuntert und gestärkt. Sie wird euch beleben und kräftigen. Durch Übung werden eure geistlichen Kräfte zunehmen, so dass ihr mit besserem Erfolg auch an eurer eignen Errettung arbeiten könnt. Die Todesstarre hat viele erfaßt, die sich zu Christo bekennen. Bemüht euch, sie zu wecken. Warnt sie, bittet sie, macht ihnen freundschaftliche Vorhaltungen. Betet, dass die zarte Liebe Gottes ihr eisiges Wesen auftaue und erwärme. Wenn sie auch nicht gleich hören wollen, so ist eure Anstrengung doch nicht vergeblich. Wenn ihr euch bemüht, anderen zum Segen zu werden, werdet ihr selbst gesegnet. Z5.407.2 Teilen

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Durch missionarisches Bemühen breitet das Licht der Wahrheit seine hellen Strahlen über die Welt aus. Die Presse ist ein Mittel, durch das viele erreicht werden, zu denen unmöglich ein Prediger kommen kann. Großes könnte getan werden, wenn man dem Volke die Bibel in unveränderter Form darböte. Tragt darum das Wort Gottes an alle Türen, bringt seine klaren Aussprüche jedem Gewissen nahe, wiederholt allen des Heilands Befehl: „Suchet in der Schrift.“ Johannes 5,39. Ermahnt sie, die Bibel so zu nehmen, wie sie ist, Erleuchtung von oben zu erflehen, und dann, wenn das Licht scheint, jeden kostbaren Lichtstrahl freudig anzunehmen und sich vor den Folgen nicht zu fürchten. Z5.408.1 Teilen

Das zu Boden getretene Gesetz Gottes muss vor den Menschen wieder erhöht werden. Sobald sie sich ernst und ehrerbietig der Heiligen Schrift zuwenden, wird ihnen Erkenntnis von oben wunderbare Dinge aus dem Gesetz Gottes offenbaren. Bedeutsame Wahrheiten, die durch Aberglauben und falsche Lehren lange verdunkelt waren, werden aus den erleuchteten Seiten des heiligen Wortes hervorstrahlen. Das lebendige Wort Gottes wird seine alten und neuen Schätze ausschütten und allen Licht und Freude bringen, die sie annehmen wollen. Viele werden aus ihrem Schlafe aufgeweckt. Sie stehen auf wie von den Toten und empfangen Licht und Leben, wie sie Christus allein geben kann. Kinder im Glauben begreifen nun Wahrheiten, die einem Riesenverstand verschlossen waren. Ihnen ist klar offenbart, was für die geistliche Anschauung der gelehrtesten Ausleger des Wortes dunkel war, weil sie — wie die Sadduzäer vor alters — die Schrift und die Kraft Gottes nicht kannten. Z5.408.2 Teilen

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Alle, die das Wort Gottes zur Richtschnur ihres Lebens wählen, treten in nahe Beziehung zueinander. Die Bibel ist das Band, das sie vereint. Wer sich aber dem heiligen Wort als der einen unfehlbaren Richtschnur nicht beugt, wird ihre Gesellschaft nicht suchen. Sie werden sich im Glauben und Leben nicht einigen können. Zwischen ihnen kann es keine Übereinstimmung geben, sie sind unversöhnlich. Als Siebenten-Tags-Adventisten berufen wir uns aus Gewohnheit und Tradition auf das klare „So spricht der Herr“, und deshalb können wir mit der großen Menge nicht übereinstimmen, die Menschenlehren und -gebote lehrt und befolgt. Z5.409.1 Teilen

Alle, die aus Gott geboren sind, werden zu Mitarbeitern Christi. Sie sind das Salz der Erde. „Wo nun das Salz dumm wird, womit soll man‘s salzen?“ Wenn die Religion, die wir bekennen, unser Herz nicht erneuert und unser Leben nicht heiligt, wie soll sie dann für Ungläubige zu einer rettenden Kraft werden? „Es ist hinfort zu nichts nütze, denn dass man es hinausschütte und lasse es die Leute zertreten.“ Matthäus 5,13. Eine Religion, die keine erneuernde Kraft auf die Welt ausstrahlt, ist wertlos. Wir können uns, was unser Heil anbelangt, nicht auf sie verlassen. Je eher wir sie aufgeben, desto besser, denn sie ist unecht und kraftlos. Z5.409.2 Teilen

Wir sollen unserem großen Führer dienen und gegen jeden widrigen Einfluß vorgehen, wenn wir Mitarbeiter Gottes sein wollen. Die uns zugewiesene Aufgabe ist, die Saat des Evangeliums an allen Wassern zu säen. In diesem Werk muss jeder eine Aufgabe übernehmen. Die uns verliehene vielfältige Gnade Christi setzt uns zu Verwaltern über Gaben, die wir vermehren müssen, indem wir sie den Wechslern bringen, damit der Meister, wenn er sie zurückfordert, sein Eigentum mit Zinseszins zurückerhalten kann. Z5.409.3 Teilen

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