Portrait von Ellen White
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Geloben und nicht halten
Geloben und nicht halten
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Auf dem Gebiet der Kolportage kann sehr viel mehr bewirkt werden, als bisher geschehen ist. Der Kolporteur sollte nicht zufrieden sein, wenn er nicht beständig Fortschritte macht. Er muss sich gründlich vorbereiten, sollte aber nicht mit auswendig gelernten Redewendungen zufrieden sein. Er sollte dem Herrn Gelegenheit einräumen, mit seinen Bemühungen zusammenzuwirken und seine Gedanken zu leiten. Die Liebe Jesu in seinem Herzen wird ihn befähigen, Mittel zu ersinnen, wie er bei einzelnen Menschen und Familien Eingang finden kann. Z5.416.3 Teilen

Kolporteure benötigen Selbsterziehung und gute Umgangsformen, nicht die vorgetäuschten und künstlichen Höflichkeitsformen der Welt, sondern das liebenswürdige Verhalten, das aus natürlicher Herzensbildung und dem Wunsch, Christi Vorbild nachzuahmen, hervorgeht. Sie sollten Gewohnheiten der Rücksichtnahme und Fürsorglichkeit pflegen, Gewohnheiten des Fleißes und der Umsicht. Sie sollten danach streben, Gott zu ehren, indem sie alles aus sich machen, was ihnen möglich ist. Jesus brachte ein unendliches Opfer, um sie ins rechte Verhältnis mit Gott und ihren Mitmenschen zu bringen. Die Gottheit, verbunden mit menschlichem Bemühen, wird sie befähigen, den höchsten Stand der Vollkommenheit zu erreichen. Der Kolporteur sollte keusch wie Joseph, sanftmütig wie Mose und mäßig wie Daniel sein. Dann wird ihn Macht begleiten, wohin er geht. Z5.416.4 Teilen

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Falls der Kolporteur einen verkehrten Kurs einschlägt, wenn er Falschheit äußert und Betrug begeht, wird er alle Selbstachtung verlieren. Er mag sich nicht darauf besinnen, dass Gott ihn sieht und sein Geschäftsgebaren kennt, dass heilige Engel seine Beweggründe erwägen und seinen Worten lauschen und dass er belohnt werden wird nach seinen Werken. Selbst wenn es ihm möglich wäre, sein verkehrtes Handeln vor Menschen und vor Gott zu verbergen, wird doch die Tatsache, die ihm bekannt ist, sein Gemüt und seinen Charakter erniedrigen. Eine einzige Tat entscheidet nicht über den Charakter, aber sie reißt die Schranke nieder. Der nächsten Versuchung wird schon leichter nachgegeben, bis schließlich Ausflüchte und Unehrlichkeit im Geschäft zur Gewohnheit werden und man dem Menschen nicht mehr vertrauen kann. Z5.417.1 Teilen

Es gibt zu viele in Familien und in der Gemeinde, die sich nichts aus krasser Widersprüchlichkeit machen. Es gibt junge Männer, die etwas zu sein vorgeben, was sie nicht sind. Sie scheinen redlich und wahr zu sein, gleichen aber den getünchten Gräbern, von außen schön, aber inwendig durch und durch verdorben. Das Herz ist unrein, mit Sünden befleckt. So steht es in den Himmelsbüchern verzeichnet. In ihrem Gemüt ist ein Prozeß vor sich gegangen, der sie abgestumpft und gefühllos gemacht hat. Wird aber ihr Charakter in der Waage des Heiligtums gewogen und am großen Tag Gottes zu leicht erfunden, dann wird das eine Katastrophe sein, von der sie heute noch nichts ahnen. Wahrheit, kostbare, makellose Wahrheit muss Bestandteil des Charakters sein. Z5.417.2 Teilen

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Welcher Weg auch gewählt wird, das Leben ist immer von Gefahren umgeben. Wenn die Arbeiter in irgendeinem Zweig des Werkes sorglos und unaufmerksam gegenüber ihren ewigen Interessen werden, wird dies immer ein großer Verlust für sie sein. Der Versucher wird Zugang zu ihnen finden. Er wird Netze für ihre Füße ausspannen und sie unsichere Pfade führen. Nur diejenigen sind sicher, deren Herzen durch reine Grundsätze geschützt sind. Gleich David werden sie beten: „Erhalte meinen Gang auf deinen Fußsteigen, dass meine Tritte nicht gleiten.“ Psalm 17,5. Fortwährend muss gegen Selbstsucht und Verderbtheit des menschlichen Herzens angekämpft werden. Oftmals scheinen die Gottlosen in ihren Wegen erfolgreich zu sein. Aber alle, die Gott vergessen, sei es auch nur für eine Stunde oder einen Augenblick, sind in Gefahr. Sie mögen dies nicht erkennen, und ehe sie es gewahr werden, ist eine Gewohnheit zu einem eisernen Band geworden, das sie an das gehegte Übel bindet. Gott verachtet ihre Handlungsweise, und sein Segen wird sie nicht begleiten. Z5.418.1 Teilen

Ich habe gesehen, dass junge Männer in die Kolportage eintreten, ohne sich mit dem Himmel verbunden zu haben. Sie begeben sich in Versuchung, um ihre Tapferkeit zu beweisen. Sie lachen über die Torheit anderer. Sie wissen den rechten Weg. Sie wissen, wie man sich beträgt. Wie leicht fällt es ihnen, der Versuchung zu widerstehen! Wie lächerlich, zu denken, dass sie fallen könnten! Aber sie machen Gott nicht zu ihrer Verteidigung. Satan hat eine hinterhältige Schlinge für sie bereitet, und sie selbst werden zum Spott der Törichten. Z5.418.2 Teilen

Unser großer Widersacher hat Helfershelfer, die fortwährend auf eine Gelegenheit lauern, Seelen zu vernichten, wie ein Löwe auf sein Opfer lauert. Hütet euch vor ihnen, ihr jungen Männer. Während sie sich als eure Freunde ausgeben, werden sie euch hinterlistig auf böse Wege führen und zu schlechten Handlungen verleiten. Mit ihren Lippen schmeicheln sie euch. Sie bieten euch an, euch zu helfen und zu führen, aber ihre Schritte neigen sich der Hölle zu. Hört ihr auf ihren Rat, mag dies der Wendepunkt in eurem Leben sein. Ein vom Gewissen entfernter Wächter, das Frönen einer bösen Gewohnheit, eine Vernachlässigung der hohen Ansprüche der Pflicht mag der Anfang auf dem Wege des Betrugs sein, der euch in die Reihen derer bringt, die Satan dienen, während ihr immer noch vorgebt, Gott und sein Werk zu lieben. Ein Augenblick der Gedankenlosigkeit, ein einziger Fehltritt kann euer Leben in die falsche Richtung lenken. Ihr mögt niemals erkennen, was zu eurem Untergang führte, bis das Urteil ausgesprochen wird: „Weichet alle von mir, ihr Übeltäter!“ Lukas 13,27. Z5.418.3 Teilen

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Einige junge Männer wissen, dass meine Worte eine genaue Beschreibung ihres Zustandes sind. Ihr Tun ist vor dem Herrn nicht verborgen, wenn auch ihre besten Freunde und selbst Väter und Mütter nichts davon wissen. Ich habe wenig Hoffnung, dass einige von ihnen je ihre Heuchelei und ihr betrügerisches Handeln aufgeben werden. Andere, die geirrt haben, werden versuchen, sich zu bessern. Möge der teure Heiland ihnen helfen, sich entschlossen gegen alle Falschheit und Schmeichelei derjenigen zu stellen, die ihre guten Absichten, das Rechte zu tun, schwächen oder ihnen Zweifel und Unglauben einflößen wollen, um ihren Glauben an die Wahrheit zu erschüttern. Junge Freunde, verbringt nicht eine Stunde in der Gesellschaft solcher, die euch unfähig zu eurem reinen und heiligen Dienst im Werke Gottes machen würden. Tut nichts unter Fremden, was ihr in Gegenwart von Vater und Mutter nicht tun würdet, und dessen ihr euch vor Christo und heiligen Engeln schämen müßtet. Z5.419.1 Teilen

Einige mögen denken, dass diese Warnungen für Sabbathalter nicht nötig sind. Jene aber, die es betrifft, wissen, was ich meine. Ihr jungen Männer, ich sage euch, gebt acht! Ihr könnt nichts tun, das vor den Augen der Engel und vor den Blicken Gottes nicht offenkundig wäre. Ihr könnt nichts Böses tun, ohne dass andere davon in Mitleidenschaft gezogen werden. Während eure Handlungsweise offenbart, welches Material zu eurer Charakterbildung verwandt wird, hat sie ebenfalls auf andere einen machtvollen Einfluß. Verliert nie die Tatsache aus den Augen, dass ihr Gott gehört, dass er euch mit einem Preis erkauft hat und dass ihr euch vor ihm für alle anvertrauten Gaben verantworten müßt. Niemand darf sich mit der Arbeit als Buchevangelist oder Kolporteur befassen, dessen Hände mit Sünde befleckt oder dessen Herz nicht recht vor Gott steht, denn solche Menschen werden mit Sicherheit das Werk der Wahrheit verunehren. Wer als Arbeiter im Missionsfeld wirkt, muss Gott als Führer haben. Er muss darauf achten, im rechten Geist zu beginnen und dann still und beharrlich auf dem Weg der Redlichkeit voranzuschreiten. Er sollte fest entschlossen sein, denn Satan ist eifrig bemüht, ihn zu überwinden. Z5.419.2 Teilen

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Ein Fehler ist gemacht worden, dass die Abonnements für unsere Zeitschriften auf wenige Wochen beschränkt wurden, während man durch angemessenes Bemühen die Leute hätte veranlassen können, sie für einen viel größeren Zeitraum zu beziehen. Ein jährliches Abonnement ist viel wertvoller als viele für eine kurze Zeit. Wenn die Schrift nur für wenige Monate bestellt wird, endet das Interesse meistens mit Ablauf des Abonnements. Nur wenige verlängern es für eine weitere Bezugsperiode. So wird viel Zeit aufgewandt, die nur wenig Ertrag bringt. Wäre mehr Taktgefühl und Ausdauer verwendet worden, hätten jährliche Abonnements erlangt werden können. Euch fehlt es an Weitblick, Brüder, eure Pläne sind zu eingeengt. Ihr setzt in eurem Werk nicht allen Takt und alle Ausdauer ein, die ihm gebührt. In diesem Geschäftszweig müssen mehr Schwierigkeiten überwunden werden als in anderen. Aber die Lektionen, die hier gelernt, der Takt und die Erziehung, die hier erworben werden können, wird euch für andere Gebiete der Brauchbarkeit befähigen, wo ihr Seelen dienen könnt. Solche, die nur schwer ihre Lektionen lernen, die achtlos und kurz angebunden im Umgang mit Menschen sind, würden das gleiche fehlerhafte Betragen, den gleichen Mangel an Taktgefühl und Geschick im Verhalten offenbaren, wenn sie als Prediger fungierten. Z5.420.1 Teilen

Während kurzzeitige Abonnements angenommen werden, bemühen einige sich gar nicht darum, solche für einen längeren Zeitraum zu erlangen. Kolporteure sollten ihre Arbeit in ihrem Gebiet nicht sorglos und interesselos verrichten. Sie sollten empfinden, dass sie für Gott arbeiten. Liebe zu Seelen sollte sie veranlassen, alle Anstrengungen zu machen, dass Männer und Frauen durch die Wahrheit erleuchtet werden. Vorsehung und Gnade, Mittel und Wege sind eng miteinander verbunden. Wenn seine Arbeiter ihr Bestes tun, wird er für sie tun, was sie nicht ausrichten können. Niemand hingegen darf erwarten, dass er unabhängig und durch eigene Anstrengungen erfolgreich sein kann. Aktivität muss sich mit festem Vertrauen auf Gott verbinden. Z5.420.2 Teilen

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In jeder Abteilung des Werkes Gottes muss Sparsamkeit geübt werden. Der natürliche Trend der heutigen Jugend neigt dazu, Sparsamkeit zu vernachlässigen und zu verachten. Sie wird mit Geiz und Engherzigkeit verwechselt. Sparsamkeit aber steht in engem Zusammenhang mit den weitesten und freigebigsten Ansichten und Gefühlen. Ohne Sparsamkeit kann es keine Freigebigkeit geben. Niemand sollte es als unter seiner Würde betrachten, Sparsamkeit zu studieren und Wege zu ersinnen, wie man die übrigen Brocken verwenden kann. Christus, nachdem er das bemerkenswerte Speisungswunder vollbracht hatte, sagte: „Sammelt die übrigen Brocken, dass nichts umkomme.“ Johannes 6,12. Z5.421.1 Teilen

Es mag eine gute Summe für Hotelrechnungen ausgegeben werden, was absolut unnötig ist. Den Pionieren dieser Botschaft lag das Werk Gottes so am Herzen, dass sie äußerst selten im Restaurant aßen, selbst wenn das Essen nur 25 Cent kostete. Doch junge Männer und Frauen sind im allgemeinen nicht zur Sparsamkeit erzogen, und Verschwendung folgt auf Verschwendung. Einige Familien vergeuden so viel, dass davon gut eine weitere Familie ernährt werden könnte, wollte man Sparsamkeit üben. Würden unsere Jugendlichen, wenn sie unterwegs sind, über alle Ausgaben exakt Buch führen, könnten ihnen die Augen geöffnet werden, wo ihr Geld geblieben ist. Während von ihnen nicht verlangt werden mag, ohne warme Mahlzeit auszukommen, wie es die ersten Arbeiter in ihrem Wanderleben hielten, sollten sie doch lernen, ihre wirklichen Bedürfnisse mit weniger Auslagen zu decken, als es jetzt geschieht. Es gibt Seelen, die Selbstverleugnung üben, um ihre Mittel dem Werke Gottes zu geben. Deshalb laßt auch die Arbeiter im Werk Selbstverleugnung üben, indem sie ihre Ausgaben so weit wie möglich einschränken. Es wäre gut, wenn all unsere Arbeiter die Geschichte der Waldensermissionare studierten und ihr Beispiel der Opferbereitschaft und Selbstverleugnung nachahmten. Z5.421.2 Teilen

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Wir haben ein erhabenes Werk für den Meister zu tun — Gottes Wort jenen zu eröffnen, die sich im Dunkel des Irrtums befinden. Junge Freunde, handelt so, als ob ihr einen heiligen Auftrag hättet. Ihr müßt die Bibel studieren, damit ihr jederzeit bereit seid, jedem zu antworten, der Grund der Hoffnung fordert, die ihr hegt. Beweist durch wahrhaft christliches Verhalten, dass ihr euch dessen bewußt seid, eine Wahrheit zu besitzen, die es wert ist, von den Leuten angehört zu werden. Wenn die Wahrheit mit der Seele verwoben ist, wird dies im Angesicht, im Betragen, in ruhigem, edlem Selbstbewußtsein und Frieden, den nur ein Christ besitzen kann, zum Ausdruck kommen. Z5.422.1 Teilen

Solche, die wahre Demut besitzen, deren Gemüt sich durch die im Evangelium entfalteten Wahrheiten erweitert hat, werden einen fühlbaren Einfluß ausüben. Sie werden einen Eindruck auf Gemüter und Herzen machen und von den meisten Menschen respektiert werden, auch wenn sie nicht mit ihrer Glaubensanschauung übereinstimmen. Mit den Wahrheiten der Bibel und unserem wertvollen Schriftenmaterial werden sie Erfolg haben, weil der Herr ihnen die Wege bahnen wird. Aber unsere Schriften den Leuten aufzudrängen, indem man ihnen kleine Geschenke oder Prämien anbietet, wird keinen dauerhaften Einfluß zum Guten ausüben. Wenn unsere Arbeiter sich auf die Wahrheiten der Bibel verließen, mit der Liebe zu Christo und zu Seelen in ihren Herzen, könnten sie weit mehr langzeitige Abonnements erlangen, als wenn sie sich auf Prämien oder niedrige Preise verlassen. Verläßt man sich auf diese Zugaben, um zur Abnahme der Schriften zu ermutigen, wird leicht der Eindruck erweckt, dass die Schriften an sich keinen wirklichen Wert besitzen. Die Resultate wären besser, wenn man der Schrift den Vorrang gäbe und das Geld, das man für Prämien ausgibt, dafür verwendete, einige Schriften umsonst herzugeben. Einige mögen durch die Prämie veranlaßt werden, die Schrift zu bestellen, die es sonst nicht tun würden. Andere jedoch werden gerade wegen der Prämie kein Abonnement bestellen, weil sie es als Spekulationsgeschäft betrachten. Würde der Kolporteur auf den Wert der Schrift hinweisen, indem er Gott um Erfolg anfleht und sich nicht auf die Prämie stützen, könnte mehr bewirkt werden. Z5.422.2 Teilen

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In der heutigen Zeit werden nichtige Dinge angepriesen und aufgebauscht. Es besteht ein Verlangen nach allem, was sensationell ist und sich verkaufen läßt. Das Land wird überflutet mit gänzlich wertlosem Lesestoff, der nur hergestellt wurde, um Geld zu machen, während wirklich wertvolle Bücher unverkauft und ungelesen bleiben. Solche, die diese sensationelle Literatur verkaufen, weil sie dadurch mehr verdienen, versäumen eine kostbare Gelegenheit, Gutes zu tun. Es erfordert wirklich einen Kampf, die Aufmerksamkeit von Männern und Frauen auf wertvolle Bücher zu lenken, die die Bibel zum Fundament haben, und sie dafür zu interessieren. Und es ist eine noch schwierigere Aufgabe, gewissenhafte, gottesfürchtige Arbeiter zu finden, die diese Bücher als Buchevangelisten verkaufen, mit der Absicht, Licht zu verbreiten. Z5.423.1 Teilen

Der Arbeiter, dem Gottes Werk am Herzen liegt, wird nicht den höchsten Lohn verlangen. Er wird nicht darauf bestehen, wie einige unserer Jugendlichen getan haben, dass man nicht mit ihm rechnen kann, wenn er sich nicht modisch und elegant kleiden und in den besten Restaurants essen kann. Was der Kolporteur benötigt, ist nicht fehlerlose Kleidung oder das Auftreten eines Schauspielers oder Clowns, sondern jene Ehrenhaftigkeit und Redlichkeit des Charakters, die sich im Angesicht widerspiegelt. Freundlichkeit und Höflichkeit prägen das Gesicht, und das geübte Auge sieht keinen Betrug und entdeckt kein wichtigtuerisches Verhalten. Z5.423.2 Teilen

Viele sind in die Kolportage eingetreten, die sich nur auf die Prämien als Bedingung zum Erfolg verlassen. Als Arbeiter sind sie von wenig Wert. Ihnen mangelt es an Erfahrung in praktischer Religion. Sie haben die gleichen Fehler, den gleichen Geschmack und die gleichen eigensüchtigen Neigungen, die sie kennzeichneten, bevor sie sich zum Christentum bekannten. Von ihnen kann gesagt werden, dass Gott keinen Platz in ihren Gedanken, noch in ihren Herzen hat. Ihr Charakter ist so nichtssagend, so irdisch, so minderwertig wie auch ihr Betragen. Man sieht, dass sie nach eigenem Gutdünken, nach eigenen Ansichten handeln. Sie wollen keine Selbstverleugnung üben. Sie sind entschlossen, die Freuden des Lebens zu genießen. Der himmlische Schatz hat keine Anziehungskraft für sie. Ihr Geschmack ist abwärts, nicht aufwärts gerichtet. Freunde und Verwandte sind nicht imstande, ihnen zu einem erhabeneren Stand zu verhelfen, denn sie sind keineswegs entschlossen, das Böse zu meiden und das Gute zu wählen. Z5.423.3 Teilen

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Je weniger Vertrauen wir in diese Personen setzen — und ihrer sind viele —, um so besser wird das Werk der gegenwärtigen Wahrheit in den Augen der Welt dastehen. Unsere Brüder sollten in der Wahl von Kolporteuren und Buchevangelisten Vorsicht walten lassen, wenn sie nicht wollen, dass die Wahrheit mißverstanden und falsch dargestellt werden soll. Alle wirklichen Arbeiter sollen einen angemessenen Lohn erhalten, aber die Summe sollte nicht erhöht werden, um Kolporteure zu kaufen. Das würde ihnen schaden. Es würde sie selbstsüchtig und verschwenderisch machen. Weckt wahren Missionsgeist in ihnen und entwickelt die Fähigkeiten, die sie in ihrer Arbeit erfolgreich machen. Wenn Jesu Liebe in der Seele wohnt, wird der Kolporteur es als Vorrecht betrachten, Licht verbreiten zu dürfen. Er wird nachdenken, planen und darüber beten. Z5.424.1 Teilen

Es werden Jugendliche benötigt, die dem Verständnis nach Männer sind, die die Verstandeskräfte, die Gott ihnen verliehen hat, würdigen und mit äußerster Sorgfalt pflegen. Durch Übung erstarken diese Fähigkeiten, und wenn die Herzenskultur nicht vernachlässigt wird, kann ein wohl ausgerichteter Charakter erlangt werden. Die Mittel zur Vervollkommnung stehen allen zur Verfügung. Niemand sollte den Meister, der nach Früchten sucht, enttäuschen, indem er nichts als Blätter hervorbringt. Eine fest entschlossene Absicht, geheiligt durch die Gnade Christi, wird Wunder bewirken. Jesus und heilige Engel werden den Bemühungen verständiger, gottesfürchtiger Männer, die alles tun, um Seelen zu retten, Erfolg verleihen. Laßt sie ruhig, bescheiden und mit einem von Liebe überfließenden Herzen versuchen, Gemüter für die Wahrheit zu interessieren und Bibelstunden zu halten, wo es möglich ist. Indem sie das tun, werden sie den Samen der Wahrheit überall ausstreuen und das Lob dessen verkündigen, der sie aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht geführt hat. Wer diese Arbeit mit rechten Beweggründen verrichtet, versieht einen wichtigen Dienst. Er wird keinen schwachen, unentschlossenen Charakter offenbaren. Sein Verständnis nimmt zu. Sein Verhalten wird veredelt. Er soll seiner Entwicklung keine Schranken auferlegen, sondern jeden Tag fähiger werden, ein gutes Werk zu tun. Z5.424.2 Teilen

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Viele der Kolporteure bringen keine Opfer. Im ganzen gesehen, besitzen sie weniger Missionsgeist als die Arbeiter anderer Kirchen. Wenn alle Wege vor ihnen geebnet sind und sie den höchsten Verdienst beanspruchen können, dann sind sie bereit, das Feld zu betreten. Kolporteure bekommen viele Angebote, weltliche Bücher zu verkaufen, und ihnen wird hoher Verdienst versprochen. Viele weigern sich dann, für weniger Verdienst Bücher zu verkaufen, welche die gegenwärtige Wahrheit enthalten. So wurde höherer Verdienst angeboten, um mit anderen Verlagen Schritt zu halten, und als Folge davon sind die Auslagen, unsere Literatur den Leuten zugänglich zu machen, sehr angestiegen. Viele Kolporteure erlangen ihr Geld leicht und sind verschwenderisch im Ausgeben. Z5.425.1 Teilen

Unter dem Volk, das sich zur gegenwärtigen Wahrheit bekennt, stimmt der Missionsgeist nicht mit unserem Glauben überein. Der Klang reinen Goldes fehlt in ihrem Wesen. Das christliche Leben umfaßt mehr, als sie sich eingestehen. Es besteht nicht nur in Freundlichkeit, Geduld, Sanftmut und Liebe. Diese Gnadengaben sind notwendig; aber es besteht ein Mangel an Mut, Stärke, Tatkraft und Ausdauer. Viele, die ins Kolportagewerk eintreten, sind schwach, ohne Energie, geistlos und rasch entmutigt. Es fehlt ihnen die Antriebskraft. Sie besitzen nicht die positiven Wesenszüge, die dem Menschen Kraft geben, etwas zu unternehmen, nicht den Geist und die Fähigkeit, Begeisterung zu entfachen. Der Kolporteur betreibt ein ehrenwertes Geschäft, und er darf sich nicht so verhalten, als schäme er sich seiner Beschäftigung. Wenn er in seinen Anstrengungen Erfolg haben will, muss er mutig und hoffnungsvoll sein. Z5.425.2 Teilen

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Die aktiven Tugenden müssen ebenso gepflegt werden wie die passiven. Während der Christ immer bereit sein soll, sanft zu antworten, um den Zorn zu stillen, muss er auch den Mut eines Helden haben, dem Bösen zu widerstehen. Mit der Liebe, die alles erträgt, muss er jene Charakterfestigkeit verbinden, die seinen Einfluß zu einer Macht zum Guten werden läßt. Glaube muss zu seinem Wesenszug werden. Er muss feste Grundsätze haben, edel gesonnen und über alle Gemeinheiten erhaben sein. Der Kolporteur darf nicht eingebildet sein. In seinem Umgang mit Menschen darf er sich weder auffällig benehmen noch in prahlerischer Weise von sich reden, denn das würde intelligente, vernünftige Leute anwidern. Er soll weder egoistisch in seinen Gewohnheiten noch herrschsüchtig und dominant in seinem Verhalten sein. Viele Menschen haben sich gesagt, dass sie keine Zeit haben, auch nur ein Buch von den zehntausenden zu lesen, die auf dem Büchermarkt erscheinen. In vielen Fällen verschließen sich ihre Herzen, sobald der Kolporteur sein Anliegen vorbringt. Wie notwendig ist es deshalb, dass er seine Arbeit mit Taktgefühl und in einem demütigen, andachtsvollen Geist versieht. Er sollte mit dem Worte Gottes vertraut sein und Worte finden, die kostbare Wahrheit und den großen Wert der reinen Literatur darzulegen, die er verkaufen möchte. Z5.426.1 Teilen

Wie angebracht wäre es, dass jeder eine persönliche Verantwortung in diesem Werk fühlt! Wie wichtig, dass jeder darüber nachsinnt, wie er am besten das Interesse wecken kann; denn seine Art, wie er die Wahrheit vorführt, mag über das Schicksal einer Seele entscheiden. Hinterläßt er einen günstigen Eindruck, kann sein Einfluß jener Seele zu einem Geruch des Lebens zum Leben gereichen, und diese eine Person, die betreffs der Wahrheit erleuchtet wird, mag vielen anderen zur Erkenntnis verhelfen. Deshalb ist es gefährlich, sorglos mit menschlichen Gemütern umzugehen. Z5.426.2 Teilen

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Das Kolportagewerk ist Gottes Mittel, viele zu erreichen, die andernfalls niemals mit der Wahrheit bekannt werden könnten. Das Werk ist gut, der Gegenstand hoch und erhaben. Dementsprechend würdevoll sollte das Betragen sein. Der Kolporteur wird den verschiedensten Menschen begegnen. Er wird solche antreffen, die unwissend und niedrig gesinnt sind, die nichts schätzen werden, was kein Geld einbringt. Sie mögen ihn beschimpfen, aber er sollte diesem keine Beachtung schenken. Seine Gutmütigkeit sollte durch nichts erschüttert werden. Nichts sollte ihn seiner Freudigkeit und Zuversicht berauben. Er wird solchen Personen begegnen, die traurig, entmutigt oder kranken und verwundeten Geistes sind. Es werden sich viele Gelegenheiten bieten, wo er freundliche, ermutigende, hoffnungsvolle Worte des Glaubens an sie richten kann. Wenn er will, kann er für andere eine erquickende Quelle sein, allerdings nur, wenn er selbst aus dem Brunnen lebendiger Wahrheit schöpft. Z5.427.1 Teilen

Das Kolportagewerk ist wichtiger, als viele es betrachtet haben. Bei der Auswahl der Kolporteure muss ebenso sorgfältig und weise vorgegangen werden wie bei der Wahl von Männern für das Predigtamt. Junge Männer können herangebildet werden, ein weit besseres Werk zu verrichten, als es bisher geschah, und bei weniger Bezahlung, als viele erhalten haben. Erhöht den Maßstab und laßt sich Männer dem Heer der Arbeiter anschließen, die sich selbst verleugnen, opferbereit sind und Gott und die Menschheit lieben. Laßt sie ans Werk gehen, nicht in Erwartung von Bequemlichkeit, sondern mit Entschlossenheit, trotz schroffer Abweisung und Härte nicht den Mut zu verlieren. Laßt solche kommen, die unserer Literatur einen guten Ruf verschaffen, weil sie selbst von ihrem hohen Wert überzeugt sind. Z5.427.2 Teilen

Möge der Herr einem jeden helfen, die ihm anvertrauten Talente zur höchsten Entfaltung zu bringen. Die in diesem Werk angestellt sind, studieren ihre Bibel nicht so, wie es der Fall sein sollte. Täten sie es, dann würden ihre praktischen Lehren einen positiven Einfluß auf ihr Leben ausüben. Welche Arbeit ihr, liebe Brüder und Schwestern, auch verrichtet, tut sie für den Meister. Gebt euer Bestes. Überseht nicht die goldenen Gelegenheiten, die sich heute bieten. Gebt acht, dass euer Leben sich nicht als Fehlschlag erweist, während ihr müßig dasitzt und von Bequemlichkeit und Erfolg in einer Aufgabe träumt, für die euch Gott niemals befähigte. Tut die Arbeit, die sich gerade anbietet. Tut sie, selbst inmitten von Gefahren und Nöten im Missionsfeld. Doch ich bitte euch, klagt nicht über die Härten und Opfer, die euch abverlangt werden. Denkt an die Waldenser. Denkt daran, welche Pläne sie ersonnen haben, damit verfinsterte Gemüter vom Licht des Evangeliums erleuchtet werden konnten. Wir sollten nicht erwarten, in diesem Leben Lohn zu empfangen, sondern unseren Blick fest auf den Preis am Ende des Wettlaufes gerichtet halten. Jetzt werden Männer und Frauen gebraucht, die treu zur Pflicht stehen wie die Nadel zum Pol, Männer und Frauen, die zur Arbeit bereit sind, ohne dass ihnen der Weg geebnet und jedes Hindernis entfernt wird. Z5.427.3 Teilen

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Ich habe beschrieben, was die Kolporteure sein sollten. Möge Gott ihr Verständnis öffnen, damit sie diesen Gegenstand in seiner Länge und Breite begreifen. Möchten sie doch ihre Pflicht erkennen, durch ihre Geduld, ihren Mut und standhafte Redlichkeit Christi Charakter darzustellen. Laßt sie bedenken, dass sie ihn durch nachlässiges, lasches und unentschlossenes Verhalten verleugnen können. Junge Männer, wenn ihr diese Grundsätze mit ins Arbeitsfeld nehmt, wird man euch achten. Viele werden an die Wahrheit glauben, die ihr vertretet, weil ihr euren Glauben auslebt und weil euer tägliches Leben einem hellen Licht auf einem Leuchter gleicht, der allen Licht gibt, die im Hause sind. Selbst eure Feinde werden euch respektieren, auch wenn sie eure Lehren noch so sehr bekämpfen. Und wenn ihr dies erreicht habt, werden eure einfachen Worte Macht besitzen, Herzen zu überzeugen. Z5.428.1 Teilen

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