Portrait von Ellen White
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Die Interessen der Geschwister wahren
Die Interessen der Geschwister wahren
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Lieber Bruder und liebe Schwester B, es wurde mir gezeigt, dass ihr euch in einem gefährlichen geistlichen Zustand befindet. Ihr habt den rechten Pfad verlassen und euch auf eine breitere Straße begeben. Schwester B hat viele Dinge gesagt — hier ein wenig, da ein wenig —, was wie ausgestreuter Samen ist, der eine sichere Ernte hervorbringen wird. Sie hat Unglauben ermutigt und ihrem Mann gesagt, dass der Weg, den sie gehen, doch zu schmal und zu gering sei. Sie hat gedacht, dass ihres Mannes Befähigungen sehr bedeutend seien und dort eingesetzt werden sollten, wo sie zur Geltung kämen und Einfluß hätten. Bruder B war gleicher Meinung; ja, er war es, der sie auf diese Gedanken brachte. Ihr beide hieltet das Banner mit der Inschrift „die Gebote Gottes und der Glaube Jesu“ hoch. Als aber Leute euren Weg kreuzten, die ihr als allgemein beliebt erachtetet, ließt ihr das Banner sinken, verstecktet es hinter eurem Rücken und sagtet: „Wenn wir uns als Siebenten-Tags-Adventisten zu erkennen geben, ist unser Einfluß dahin, und wir verlieren viele Vorteile.“ Ich sah, wie ihr das Banner der Wahrheit hinter euch herschleiftet. Dann erhob sich die Frage: „Warum sollten wir es überhaupt mit uns herumtragen? Wir können das glauben, was wir als Wahrheit betrachten. Wir brauchen die Lehrer und Schüler gar nicht wissen zu lassen, dass wir dieses unvolkstümliche Banner tragen.“ In eurer Gruppe gab es solche, die mit diesem Vorschlag absolut nicht einverstanden oder zufrieden waren, die jedoch aus Schwäche eurem Einfluß nachgaben, anstatt ihr Licht scheinen zu lassen und ihre Fahne hochzuhalten. Sie versteckten ihre Fahnen und marschierten weiter und fürchteten sich, das ihnen gegebene Licht scheinen zu lassen, das der Himmel ihnen gab, damit es allen leuchte. Z5.528.1 Teilen

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Dann gewahrte ich jemand, der euch mit festem Schritt und betrübtem Angesicht entgegentrat. Er sagte: „Halte, was du hast, dass niemand deine Krone nehme!“ Offenbarung 3,11. Habt ihr die Erniedrigung des Sohnes Gottes vergessen, indem er in diese Welt kam, wie er Beschimpfung, Vorwürfe, Spott, Haß, Verhöhnung und Verrat erduldete, wie er das schandbare Verhör in der Gerichtshalle ertrug, nachdem er den übermenschlichen Angriffen Satans im Garten Gethsemane ausgesetzt gewesen war? Habt ihr das wütende Geschrei des Pöbels „Kreuzige! Kreuzige ihn!“ Lukas 23,21. vergessen, und wie er als Verbrecher starb? Ist der Knecht größer als sein Herr? Die Nachfolger Jesu sind niemals allgemein beliebt. Aber gleich ihrem Meister werden sie sanftmütig und von Herzen demütig sein. Ihr trachtet nach dem höchsten Platz, aber zuletzt werdet ihr auf dem niedrigsten landen. Wenn ihr gerecht handeln, Barmherzigkeit lieben und demütig vor Gott wandeln wollt, werdet ihr an Christi Leiden teilhaben und in seinem Reich auch an seiner Herrlichkeit. Der Herr hat euch gesegnet. Doch wie wenig habt ihr seine Freundlichkeit geschätzt! Wie wenig Lob hat er von euren Lippen empfangen! Ihr könnt ein gutes Werk für den Meister tun, aber nicht, indem ihr eure Ideen in den Vordergrund stellt. Ihr müßt in der Schule Christi lernen; andernfalls werdet ihr nie befähigt sein, in die höhere Klasse aufzusteigen, das Siegel des lebendigen Gottes zu empfangen, durch die Tore in die Gottesstadt einzuziehen und mit Herrlichkeit, Ehre und Unsterblichkeit gekrönt zu werden. Z5.529.1 Teilen

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Satan wirkt auf mancherlei Art und Weise, wo er nicht entdeckt wird, selbst durch Männer und Frauen in Vertrauensstellungen. Er wird ihnen plausible Irrtümer der Gedanken, des Handelns und der Sprache einflüstern, die Zweifel wecken und Mißtrauen erregen, wo sie nur Gewißheit und Sicherheit sehen. Er wird auf unzufriedene Elemente einwirken und sie zur Tätigkeit anspornen. Es wird ein Wunsch nach Größe und Ehre vorhanden sein. Eifersucht wird in Gemütern entstehen, wo sie am wenigsten vermutet wird. Es wird nicht an Gelegenheiten fehlen, sie in Aktion treten zu lassen. Es werden Zweifel geweckt und schmeichelhafte Versprechungen von Gewinn gemacht werden, wenn nur das Kreuz nicht so hervorgehoben wird. Satan wird einige glauben machen, dass unser Glaube einer Schranke gleich den Weg zu großem Fortschritt, zur Erreichung einer hohen weltlichen Stellung und als bemerkenswerte Männer und Frauen anerkannt zu werden, versperrt. Z5.530.1 Teilen

In seiner ersten Entfaltung von Unzufriedenheit ging Satan sehr klug vor. Alles, was er beanspruchte, wäre nur eine bessere Ordnung einzuführen, allgemeine Verbesserungen vorzunehmen. Er führte das heilige Paar von Gott und ihrer Treue zu seinen Geboten weg. Das ist der gleiche Punkt, worin heute Tausende versucht werden und fallen — durch ihre törichte Einbildung. Wahre Erkenntnis ist göttlich. Satan flößte unseren ersten Eltern einen Wunsch nach spekulativer Erkenntnis ein. Er erklärte, dass sie ihren Zustand dadurch erheblich verbessern könnten. Um dies aber zu erlangen, müßten sie Gottes heiligem Willen entgegenhandeln; denn Gott würde sie nicht die höchsten Höhen erreichen lassen. Es war nicht Gottes Absicht, dass sie eine Erkenntnis erlangen sollten, die nur durch Ungehorsam möglich war. Dies war ein weites Gebiet, wo Satan Adam und Eva hinführen wollte. Das gleiche Gebiet öffnet er heute der Welt durch seine Verführungen. Z5.530.2 Teilen

Ihr legtet dar, dass das Erziehungswesen als ein unabhängiges Werk dastehen müßte. Dieses Vermischen religiöser Angelegenheiten und biblischer Lehren mit wissenschaftlicher Schulung habt ihr als Rückschritt in unserem Bildungswerk und als Hindernis betrachtet, den Studenten höhere wissenschaftliche Kenntnisse zu vermitteln. Z5.530.3 Teilen

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Der Hauptgrund, warum so wenige der großen Männer der Welt und derer, die eine höhere Erziehung genossen haben, dahin gebracht werden können, Gottes Geboten zu gehorchen, ist der, dass sie Erziehung und Religion in dem Gedanken voneinander getrennt haben, das eine habe nichts mit dem anderen zu tun und müsse separat gehalten werden. Gottes Erziehungsplan umfaßte ein Gebiet, das groß genug war, um die Erkenntnis aller, die danach streben, zur Vollkommenheit zu führen. Dieses Wissen würde unter göttlicher Oberaufsicht erlangt werden. Es wäre an das unveränderliche Gesetz Jehovas gebunden, und das Resultat würde perfekte Glückseligkeit sein. Z5.531.1 Teilen

Gott hat das Böse nicht geschaffen. Er machte nur das Gute, das ihm gleich war. Aber Satan war nicht damit zufrieden, Gottes Willen zu kennen und ihn zu tun. Seine Neugier verlangte, das zu wissen, was er nach Gottes Absicht nicht wissen sollte. Das Böse, Sünde und Tod wurden nicht durch Gott ins Dasein gerufen. Sie sind Folgen des Ungehorsams, der seinen Ursprung in Satan hat. Die Erkenntnis des Bösen, die jetzt in der Welt vorherrscht, ist auf Satans List und Tücke zurückzuführen. Dies sind folgenschwere und kostspielige Lektionen, welche die Menschen zu lernen haben. Viele werden sich niemals davon überzeugen lassen, dass es ein Segen wäre, gegenüber einer gewissen Art von Erkenntnis, die durch unbefriedigte Wünsche und unheiliges Verlangen erzeugt wird, unwissend zu bleiben. Die Söhne und Töchter Adams sind genauso neugierig und anmaßend wie Eva und verlangen verbotene Erkenntnis. Sie erlangen eine Erfahrung, eine Erkenntnis, die sie nach Gottes Plan niemals erlangen sollten. Die Folge wird bei ihnen die gleiche sein wie bei unseren ersten Eltern — der Verlust ihres Heims in Eden. Wann werden die Menschen lernen, was ihnen doch so klar und deutlich vor Augen steht? Z5.531.2 Teilen

Die Geschichte der Vergangenheit zeigt einen aktiven, geschäftigen Teufel. Er wird weder müßig noch harmlos sein. Satan hatte nur zu einem Baum Zutritt, um die Sicherheit von Adam und Eva zu gefährden. Sein Plan war es, die Aufmerksamkeit des heiligen Paares auf jenen einen Baum zu lenken, damit sie genau das taten, was Gott ihnen verboten hatte, nämlich von dem Baum der Erkenntnis zu essen. Bei keinem anderen Baum drohte ihnen Gefahr. Wie geschickt waren Satans Worte gewählt! Er benutzte die gleichen Argumente, die er noch heute gebraucht — Schmeichelei, Eifersucht, Mißtrauen, Zweifelsucht und Unglauben. Wenn Satan bereits am Anfang so verschlagen war, wie muss er es heute nach jahrtausendelanger Erfahrung sein! Aber Gott und die heiligen Engel und alle, die dem ausdrücklichen Willen Gottes gehorchen, sind klüger als Satan. Die Verschlagenheit Satans wird nicht abnehmen, aber die Weisheit, die den Menschen durch eine lebendige Verbindung mit der Quelle allen Lichtes und göttlicher Erkenntnis gegeben ist, wird entsprechend Satans Kunstgriffen und Anschlägen zunehmen. Z5.531.3 Teilen

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Würden die Menschen die Prüfung bestehen, worin Adam fiel, und befolgten sie — in der Kraft Jesu — alle gerechten Forderungen Gottes, dann hätten sie niemals das unerwünschte Wissen erlangt. Gott wollte niemals, dass die Menschen diese Erkenntnis haben sollten, die durch Ungehorsam erlangt wird, und die, wenn sie praktiziert wird, im ewigen Tod endet. Wenn Menschen fast immer jene Erkenntnis wählen, die Satan anbietet, wenn ihr Geschmack so verdorben ist, dass sie nach diesem Wissen haschen, als sei es die Quelle höchster Weisheit, dann liefern sie den Beweis dafür, dass sie von Gott getrennt sind und gegen Christum rebellieren. Z5.532.1 Teilen

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