Portrait von Ellen White
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Die Übung des Willens
Die Übung des Willens
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Lieber Bruder E, ich habe gerade den „Review and Herald“ gelesen und deinen Artikel gesehen, worin du eine Liste von guten Büchern für unsere Jugend aufstellst. Sehr erstaunt war ich, deine Empfehlung für „Onkel Toms Hütte“, „Robinson Crusoe“ und ähnliche Bücher zu lesen. Du bist in Gefahr, etwas fahrlässig in deinem Schreiben zu werden. Es wäre gut, dem, was durch Druck unsterblich gemacht wird, Gedanken und sorgfältiges Studium zu widmen. Ich bin wirklich alarmiert, dass dein geistliches Unterscheidungsvermögen nicht klarer ist, was die Auswahl und Befürwortung von Lesestoff für unsere Jugend anbelangt. Ich weiß, dass die Empfehlung in unseren Schriften von solch betörenden Büchern wie „Onkel Toms Hütte“ viele Gemüter im Lesen von anderen Büchern, die nichts als Erfindungen sind, rechtfertigen wird ... Diese Empfehlung wird anderen die Arbeit erschweren, die bemüht sind, die Jugend davon zu überzeugen, dass sie das Lesen von Romanen vermeiden soll. Ich habe wiederholt die Folgen des Lesens solcher Bücher gesehen, die du empfiehlst, und habe bereits einen Artikel vorbereitet, der die Jugend davor warnen soll. Z5.544.1 Teilen

Mein Bruder, gib acht, dass du nicht vom Studium der Heiligen Schrift ablenkst. Es wurde mir geoffenbart, dass der Kauf und Verkauf von solchen Büchern durch unsere Brüder, wie sie normalerweise in Sonntagsschulen benutzt werden, eine Schlinge für unser Volk ist, besonders für unsere Kinder. Es verführt sie dazu, Geld für Lesestoff auszugeben, der ihre Einbildungskraft anheizt und sie für die Pflichten des praktischen Lebens untauglich macht. Du kannst sicher sein, dass deine Empfehlung befolgt wird. Die Jugend braucht solche Billigung und Freiheit nicht; denn ihr Geschmack und ihre Neigungen gehen schon in diese Richtung. Ich hoffe sehr, dass nie wieder solche Empfehlungen erscheinen. Du musst dich von Jesu und seinen Lehren entfernt haben, ohne es zu merken. Z5.544.2 Teilen

Es ist Satans Werk, unsere Jugend mit Zeitungsromanen und Büchern mit Erzählungen zu versorgen, die die Sinne gefangennehmen und ihre Liebe zu Gottes Wort zerstören. Lieber Bruder, bringe nicht alles, was dir in den Sinn kommt, in den „Review und Herald“, sondern laß beim Schreiben Vorsicht walten. Wenn Christi Geist dich bewegt zu schreiben, dann benutze deine Feder. Fühle Seelenlast. Weine zwischen „Halle und Altar“ und sage: „Herr, schone deines Volkes, und laß dein Erbteil nicht zu Schanden werden.“ Joel 2,17. Wenn es aber nur dein eigenes Gefühl und deine aktiven Gedanken sind, die dich zum Schreiben treiben, dann halte ein, bis dich des Herrn Geist treibt und bewegt. Glaube nicht, dass, weil du einen bestimmten Kurs einschlägst oder bestimmte Dinge tust, dies ein Beweis dafür sei, dass sie richtig sind und du sie anderen als Regel oder Richtschnur vorschreiben musst. Du solltest dich nicht frei fühlen, deine Gedanken über Dinge zu äußern, die das Wohlergehen unserer Jugend betreffen, und Bücher zu befürworten, die nicht zur geistigen Gesinnung und Frömmigkeit beitragen. Wenn du dir einbildest, dass solch ein Lesestoff feste, unbefleckte Grundsätze fördert, dann irrst du dich. Möge der Herr dir helfen, vorsichtig und demütig zu handeln und keine irreführenden Gedanken in den Schriften zu veröffentlichen; denn sie werden als von unserem Volk gebilligt angesehen werden. Du legst anderen die Bürde auf, diesem Einfluß entgegenzuwirken. Z5.544.3 Teilen

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Mein Bruder, deine Sicherheit besteht darin, demütig mit Gott zu wandeln. Ich zittere, wenn ich deine vielen Artikel lese, worin du anderen Predigern Ratschläge gibst und ihnen Regeln vorschreibst. Es gebührt dir nicht, so viel in dieser Richtung zu sagen. Wenn du selbstgenügsam und selbstvertrauend wirst, wird der Herr bestimmt zulassen, dass du Fehler machst. Du solltest sorgfältig über deine eigene Seele wachen und nach einer täglichen, lebendigen Erfahrung in göttlichen Dingen trachten. Du solltest das eigene Ich aus den Augen verlieren und Christum erscheinen lassen. Christus ist deine Stärke, dein Schild. Du bist ein schwacher, irrender Mensch und musst sehr vorsichtig sein, dass du nicht strauchelst. Ich bitte dich, sei auf der Hut, damit du nicht durch Wort oder Tat dem heiligen Werke Gottes Schaden zufügst. Z5.545.1 Teilen

Ich war so dankbar, dass du in diesem großen Werk mithelfen konntest. Jesus liebt dich. Er wird mit deinen Bemühungen zusammenarbeiten, wenn du eine lebendige Verbindung mit Gott unterhältst. Aber du musst ein Leben der Wachsamkeit und des Gebets führen. Werde nicht sorglos. Trenne dich nicht von Jesu, sondern bringe ihn in dein tägliches Leben. Verschaffe nicht dir selbst und anderen Arbeit, indem du sorglos Ratschläge erteilst. Sei dir gewiß, wenn du Christum nicht in deinem Herzen aufnimmst, wenn du nicht die Verherrlichung Gottes anstrebst, wird sich Stolz in deinem Herzen einschleichen. Eigendünkel wird die Oberhand gewinnen, und du wirst unbesonnen handeln, ehe du dir dessen bewußt bist. „Tut gewisse Tritte mit euren Füßen, dass nicht jemand strauchle wie ein Lahmer.“ Hebräer 12,13. Z5.545.2 Teilen

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Viele unserer Jugendlichen hat Gott mit hervorragenden Fähigkeiten ausgestattet. Er hat ihnen die besten Talente verliehen. Aber ihre Kräfte wurden geschwächt, ihre Sinne verwirrt. Seit Jahren sind sie nicht in der Gnade und Erkenntnis der Gründe unseres Glaubens gewachsen, weil sie ihrer Gier nach ungeeignetem Lesestoff nachgegeben haben. Es ist für sie ebenso schwer, ihren Appetit auf solche oberflächliche Literatur zu beherrschen, wie es dem Trinker unmöglich ist, seine Sucht nach Alkohol in Schranken zu halten. Diese jungen Leute könnten heute in unseren Verlagshäusern wertvolle Arbeiter sein, Buchhalter, Schriftsetzer, oder sie könnten Korrekturen vornehmen. Aber ihre Talente und Geistesgaben sind herabgewürdigt und verdorben. Folglich sind sie zu jeder verantwortlichen Stellung untauglich. Sie leiden an krankhafter Einbildung, führen ein unrealistisches Leben. Für die praktischen Pflichten des Lebens sind sie ungeeignet. Was aber das Schlimmste und Entmutigendste ist — sie haben allen Geschmack an wertvollem Lesestoff verloren. Sie wurden durch solche geistige Nahrung wie die sehr aufregende Geschichte in „Onkel Toms Hütte“ betört und bezaubert. Dieses Buch hatte sein Gutes in den Tagen derer, die eine Erweckung betreffs ihrer verkehrten Ansicht über das Sklaventum benötigten. Aber wir stehen heute an der Grenze zur ewigen Welt, wo solche Geschichten nicht zur Vorbereitung auf das ewige Leben gebraucht werden. Z5.546.1 Teilen

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Die einzige Sicherheit für jeden von uns besteht darin, sich gründlich zu bekehren und mit der Wahrheit des Wortes Gottes vertraut zu werden, damit wir imstande sind, jedem, der uns fragt, in Sanftmut und Furcht den Grund unserer Hoffnung zu nennen Z5.547.1 Teilen

Die besonderen Anstrengungen unserer Prediger und der Arbeiter in unseren Reihen sollten heute darauf gerichtet sein, die Aufmerksamkeit der Jugend von allen erregenden Geschichten abzulenken und sie auf das prophetische Wort hinzuweisen. Die ganze Aufmerksamkeit einer jeden Seele, die nach dem ewigen Leben strebt, muss sich auf die Bibel konzentrieren. Z5.547.2 Teilen

Wenn ich alles in Betracht ziehe, was ich bezüglich des Lesens von aufregenden Büchern geschrieben habe, dann erscheint mir die Empfehlung aus deiner Feder, „Robinson Crusoe“, „Onkel Toms Hütte“ und „Aesops Fabeln“ zu lesen, sehr befremdlich. Mein Bruder, du hast einen Fehler gemacht, diesen Artikel zu schreiben. Wenn diese Bücher sich unter denen befinden, die du verkaufst, dann bitte ich dich, sie nie wieder unserer Jugend anzubieten. Es ist deine Pflicht, ihre Aufmerksamkeit auf die Bibel zu lenken. Werde nicht zu einem Versucher für sie, indem du ihnen anziehende Geschichtsbücher anbietest, die sie vom Studium der Heiligen Schrift ablenken. Wir selbst müssen vom Wasser des Lebens trinken, sonst werden wir uns fortwährend Brunnen graben, die kein Wasser geben. Z5.547.3 Teilen

Satan hat tausend Mittel und Pläne, sich einzuschleichen und die Sinne der Jugend gefangenzunehmen und zu verwirren. Wenn die Seele sich nicht fest und völlig an Gott hält und gewissenhaft darüber wacht, die Gedanken aufs Studium der Schrift zu lenken, um in unserem Glauben gegründet zu werden, wird sie ihm mit Sicherheit ins Netz gehen. Wir dürfen nicht für einen Augenblick in unserer Wachsamkeit nachlassen. Wir können es uns nicht leisten, nach Gefühlen zu handeln. Wir müssen einen Wächter vor die Eingänge zu unserer Seele und den Seelen unserer Kinder stellen, damit sie nicht in Satans Versuchungen verstrickt werden. Z5.547.4 Teilen

Wir leben im großen Versöhnungstag. Das heilige Werk Christi, das er heute für Gottes Volk im himmlischen Heiligtum ausführt, sollte fortwährend unser Studium sein. Wir sollten unsere Kinder lehren, was der alttestamentliche Versöhnungstag bedeutete, und dass er eine besondere Zeit war, sich in tiefer Demut und unter dem Bekennen von Sünden Gott zu nahen. Der wesentliche Versöhnungstag ist vom gleichen Charakter gekennzeichnet. Jeder, der die Wahrheit durch Wort und Beispiel verkündigt, wird der Posaune einen deutlichen Ton geben. Die geistliche Gesinnung will ständig gepflegt werden; denn es ist für dich nicht natürlich, himmlisch gesinnt zu sein. Vor uns liegt eine große Aufgabe, das Volk von weltlichen Sitten und Gebräuchen wegzuführen, es höher und höher zu geistlicher Gesinnung, Frömmigkeit und ernstem Wirken für Gott hinaufzubringen. Es ist deine Aufgabe, die Botschaft des dritten Engels — die letzte Warnung an die Welt — zu verkündigen. Möge der Herr dich mit geistigem Unterscheidungsvermögen segnen. Ich schreibe dies in Liebe, weil ich deine Gefahr sehe. Bitte, beachte diese Dinge sorgfältig und unter Gebet. Z5.547.5 Teilen

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