Portrait von Ellen White
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Ein ausgebildeter Predigerstand
Ein ausgebildeter Predigerstand
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Liebe Geschwister in Oakland: Ich fühle mich gedrungen, an euch zu schreiben. Immer wieder träume ich, dass ich zu euch spreche, und jedesmal befindet ihr euch in Schwierigkeiten. Aber was auch kommen mag, laßt euch dadurch euren sittlichen Mut nicht nehmen. Laßt eure Religion nicht zu einer inhaltlosen Form ausarten. Jesus ist in seiner Liebe willig, reichlich zu segnen; wir benötigen aber eine Erfahrung im Glauben, in ernstem Gebet und in der Freude über die Liebe Gottes. Soll jemand von uns gewogen und zu leicht erfunden werden? Wir müssen über uns selbst wachen und auf die geringste unheilige Neigung unserer Natur achten, damit wir nicht an den hohen Verpflichtungen, die Gott auf uns als seine menschlichen Werkzeuge gelegt hat, zu Verrätern werden. Z5.560.2 Teilen

Wir müssen die Warnungen und Zurechtweisungen studieren, die Gott seinem Volk in vergangenen Zeiten gegeben hat. Es fehlt uns nicht an Licht. Wir wissen, was wir zu unterlassen und welche von Gott gegebenen Forderungen wir zu befolgen haben. Wenn wir nun nicht danach streben, zu wissen und zu tun, was recht ist, dann deshalb, weil es dem fleischlichen Herzen besser gefällt, unrecht statt recht zu handeln. Z5.560.3 Teilen

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Es wird immer Ungläubige geben, die darauf warten, vom Glauben anderer mit vorwärts getragen zu werden. Ihre Kenntnis der Wahrheit beruht nicht auf Erfahrung. Deshalb haben sie auch deren heiligende Kraft nicht an ihrem Wesen erlebt. Es sollte das Anliegen jedes Gemeindegliedes sein, ruhig und sorgfältig sein Herz zu prüfen, um zu erfahren, ob sein Leben und sein Charakter mit dem hohen Maßstab der Gerechtigkeit Gottes übereinstimmt. Z5.561.1 Teilen

Der Herr hat für euch in Kalifornien, besonders in Oakland, viel getan; aber er würde gern noch viel mehr tun, wenn ihr dafür sorgtet, dass eure Werke mit eurem Glauben übereinstimmen. Niemals wird Gott den Unglauben durch reichen Segen ehren. Überdenkt, was Gott bereits getan hat, und wißt, dass das erst der Anfang dessen ist, was er zu tun bereit ist. Z5.561.2 Teilen

Wir müssen der Heiligen Schrift mehr Wert beimessen als bisher, denn in ihr ist der Wille Gottes für uns Menschen offenbart. Es genügt nicht, lediglich die Wahrhaftigkeit des Wortes Gottes zuzugeben, wir müssen vielmehr die Heilige Schrift erforschen, um zu erfahren, was sie enthält. Nehmen wir die Bibel als lebendiges Wort Gottes auf? Sie ist tatsächlich eine solche Mitteilung von Gott, als würden ihre Worte in hörbarer Sprache an uns gerichtet. Wir wissen nicht, wie kostbar sie ist, weil wir ihren Anweisungen nicht gehorchen. Z5.561.3 Teilen

Böse Engel sind unablässig um uns her tätig. Aber weil wir ihre Gegenwart mit natürlichen Augen nicht wahrnehmen, sind wir uns über die Wirklichkeit ihres Daseins, wie sie uns in der Bibel beschrieben wird, nicht im erforderlichen Maße im klaren. Wenn es in der Bibel nichts gäbe, was man nur schwer versteht, würde der Mensch beim Lesen ihrer Worte stolz, selbstzufrieden und hochmütig werden. Es ist niemals gut, wenn jemand meint, er verstehe jede Einzelheit der Wahrheit; denn das ist nicht der Fall. Darum soll kein Mensch sich selbst schmeicheln, als hätte er das rechte Verständnis aller Teile der Schrift und es sei seine Pflicht, dafür zu sorgen, dass jedermann sie so verstehe wie er. Geistlicher Hochmut bleibe uns fern. Ich erhebe meine Stimme und warne euch vor jeder Art geistlichen Hochmuts. Er ist heute im Übermaß in der Gemeinde zu finden. Z5.561.4 Teilen

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Wie sonderbar erschien uns die Wahrheit, die wir jetzt liebhaben, als sie zuerst als biblische Wahrheit erkannt wurde! Wie stark war der Widerstand, auf den wir stießen, als wir sie zum erstenmal den Menschen darboten! Aber wie ernst und treu waren die gehorsamen Arbeiter, die die Wahrheit liebten! Wir waren in der Tat ein besonderes Volk. Wir waren gering an Zahl, ohne Reichtum, ohne weltliche Weisheit oder weltliche Ehren. Aber wir glaubten an Gott, wir waren stark und hatten Erfolg und waren ein Schrecken für die Übeltäter. Unsere Liebe zueinander war beständig. Sie wurde nicht leicht erschüttert. Damals offenbarte sich die Kraft Gottes unter uns. Kranke wurden geheilt, und es gab viele stille, innige und heilige Freude. Aber während die Erkenntnis beständig weiter zunahm, hielt die Gemeinde damit nicht Schritt. Das feine Gold wurde allmählich trübe. Erstarrung und Förmlichkeit machten sich breit und schwächten die Kräfte der Gemeinde. Die überreichen Vorrechte und Gelegenheiten haben das Volk Gottes nicht vorwärts und aufwärts zur Reinheit und Heiligung geführt. Eine treuliche Ausbildung der Fähigkeiten, die Gott ihnen verliehen hat, würde diese merklich wachsen lassen. Wem viel gegeben ist, von dem wird viel gefordert. Nur wer das von Gott geschenkte Licht gläubig annimmt und schätzt, und wer ein hohes Maß an Selbstverleugnung und Selbstaufopferung aufbringt, wird der Welt dieses Licht vermitteln können. Wer nicht vorwärtsgeht, der wird selbst an der Grenze des himmlischen Kanaans zurückgehen. Mir ist offenbart worden, dass unser Glaube und unsere Werke in keiner Weise dem Licht der uns anvertrauten Wahrheit entsprechen. Wir sollen keinen halbherzigen Glauben haben, sondern jenen vollkommenen Glauben, der durch die Liebe tätig ist und die Seele reinigt. Gott ruft euch in Kalifornien auf, zu dieser engen Gemeinschaft mit ihm zu kommen. Z5.562.1 Teilen

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Über eines müssen wir vor allem wachen, und das ist die persönliche Unabhängigkeit. Da wir Soldaten im Heere Christi sind, sollte zwischen den verschiedenen Zweigen des Werkes einmütiges Handeln herrschen. Niemand hat das Recht, auf seine eigene Verantwortung hin in unseren Zeitschriften seine eigenen Auffassungen über biblische Lehren zu vertreten, wenn bekannt ist, dass andere unter uns über diesen Gegenstand anderer Meinung sind und dadurch ein Streit heraufbeschworen würde. Die Ersten-Tags-Adventisten haben das getan. Jeder folgte seinem eigenen unabhängigen Urteil und war darauf bedacht, neue Ideen vorzutragen, bis es unter ihnen kein einheitliches Handeln mehr gab, ausgenommen vielleicht ihre Gegnerschaft zu den Siebenten-Tags-Adventisten. Wir sollten ihrem Beispiel nicht folgen. Jeder Arbeiter sollte bei seinem Wirken die Achtung vor den anderen wahren. Nachfolger Jesu werden nicht unabhängig voneinander handeln. Unsere Kraft muss von Gott kommen, wir müssen haushälterisch mit ihr umgehen und sie in edlem, gemeinsamem Handeln anwenden. Sie darf nicht in bedeutungslosen Bewegungen vergeudet werden. Z5.563.1 Teilen

Einigkeit macht stark. Einigkeit sollte zwischen unseren Verlagshäusern und unseren anderen Anstalten herrschen. Wäre diese Einigkeit vorhanden, dann stellten wir eine Macht dar. Streit oder Meinungsverschiedenheiten sollte es unter den Arbeitern nicht geben. Das Werk ist eine Einheit und steht unter der Leitung eines Leiters. Gelegentliche krampfhafte Bemühungen haben Schaden angerichtet. Wie kraftvoll sie auch sein mögen, sind sie doch von geringem Wert; die Reaktion wird nicht ausbleiben. Wir müssen eine gleichbleibende Ausdauer pflegen und unaufhörlich bestrebt sein, den Willen Gottes zu erfahren und zu tun. Z5.563.2 Teilen

Wir sollten wissen, was wir tun müssen, um gerettet zu werden. Liebe Geschwister, wir dürfen nicht mit dem allgemeinen Strom dahintreiben. Unser gegenwärtiges Werk besteht darin, von der Welt auszugehen und uns von ihr zu trennen. Nur so können wir mit Gott wandeln, wie Henoch es tat. Göttlicher Einfluß verband sich ständig mit seinem menschlichen Bemühen. Wie er werden auch wir zu einem starken, lebendigen und tätigen Glauben aufgerufen. Nur so können wir Gottes Mitarbeiter sein. Wir müssen den im Worte Gottes niedergelegten Bedingungen nachkommen, oder wir werden in unseren Sünden sterben. Wir müssen wissen, wo unsere Charaktere durch die Gnade Christi einer sittlichen Änderung bedürfen, um für die Wohnungen droben geschickt zu werden. In der Furcht Gottes sage ich euch: Wir stehen in gleicher Gefahr wie die Juden. Während um uns her das strahlende Licht der Wahrheit leuchtet, wissen wir nichts von der Liebe und von der Macht Gottes. Z5.563.3 Teilen

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Zehntausend mal zehntausend mögen vorgeben, dem Gesetz und dem Evangelium zu gehorchen, und leben dennoch in Übertretung. Menschen mögen die Forderungen der Wahrheit anderen in aller Klarheit verkünden und dabei dennoch ein fleischliches Herz besitzen. Sünden mögen im geheimen geliebt und begangen werden. Es kann sein, dass die Wahrheit Gottes für sie keine Wahrheit ist, weil ihre Herzen nicht durch sie geheiligt wurden. Es kann sein, dass die Liebe des Heilandes keine zwingende Gewalt über ihre niedrigen Leidenschaften ausübt. Aus der Geschichte der Vergangenheit wissen wir, dass Menschen in heiliger Verantwortung stehen und dennoch mit der Wahrheit Gottes betrügerisch umgehen können. Sie können nicht heilige Hände „ohne Zorn und Zweifel“ zu Gott emporheben, weil Gott keine Herrschaft über ihre Sinne hat. Die Wahrheit wurde nie ihren Herzen aufgeprägt. „Denn so man von Herzen glaubt, so wird man gerecht.“ Römer 10,10. „Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüte und von allen deinen Kräften.“ Markus 12,30. Tut ihr das? Viele gewiß nicht, sie haben es nie getan. Ihre Bekehrung war nur oberflächlich. Z5.564.1 Teilen

Der Apostel sagt: „Seid ihr nun mit Christo auferstanden, so suchet, was droben ist, da Christus ist, sitzend zu der Rechten Gottes. Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist.“ Kolosser 3,1.2. Das Herz ist die Burg des Menschen. Von ihm gehen Leben und Tod aus. Solange das Herz nicht gereinigt ist, kann der Mensch nicht an der Gemeinschaft der Heiligen teilnehmen. Weiß der Herzenskündiger denn nicht, wer ohne Rücksicht auf seine Seele in der Sünde beharrt? Gibt es nicht im Leben jedes einzelnen einen Zeugen für geheimste Dinge? Ungewollt hörte ich, wie gewisse Männer zu Frauen und Mädchen schmeichlerische Worte sprachen, um sie zu täuschen und zu betören. Satan bedient sich aller solcher Mittel, um Seelen zu vernichten. Manche von euch mögen in dieser Weise seine Werkzeuge gewesen sein. Wenn das so ist, dann werdet ihr es im Gericht zu verantworten haben. Von dieser Klasse sagte der Engel: „Sie haben ihre Herzen niemals Gott übergeben. Christus wohnt nicht in ihnen, auch die Wahrheit nicht. An ihrer Stelle wohnen dort Sünde, Betrug und Falschheit. Dem Wort Gottes glauben sie nicht, sie handeln auch nicht danach.“ Z5.564.2 Teilen

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Das gegenwärtige Wirken Satans an den Herzen der Menschen sowie an den Kirchen und Nationen sollte jeden aufschrecken, der die Weissagungen studiert. Das Ende ist nahe. Laßt unsre Gemeinden sich erheben. Laßt die einzelnen Glieder die bekehrende Macht Gottes an ihren Herzen erfahren, dann werden wir das tiefe Wirken des Geistes Gottes sehen. Sündenvergebung ist nicht das einzige Resultat des Todes Jesu. Er brachte das unendliche Opfer nicht nur, damit die Sünde getilgt, sondern auch, damit die Natur des Menschen wiederhergestellt und aus den Ruinen seine Schönheit wieder aufgerichtet werden kann, so dass er für ein Leben in der Gegenwart Gottes geschickt ist. Z5.565.1 Teilen

Wir sollten unseren Glauben durch unsere Werke bezeugen. Wir sollten ernstlich besorgt sein, mehr von Christi Geist erfüllt zu werden; denn hierin liegt die Stärke der Gemeinde. Satan ist bemüht, Gottes Kinder vom rechten Wege wegzulocken. Ach, wie wenig Liebe zu Gott und zueinander besitzen wir! Wohnen das Wort und der Geist der Wahrheit in unseren Herzen, so trennen sie uns von der Welt. Die unveränderlichen Grundsätze der Wahrheit und Liebe verbinden die Herzen miteinander, und die Kraft dieser Gemeinschaft entspricht dem Maß der Gnade und Wahrheit, dessen wir uns erfreuen. Es wäre gut für jeden von uns, den Spiegel — das königliche Gesetz Gottes — zur Hand zu nehmen und in ihm das Spiegelbild seines eigenen Charakters zu sehen. Wir sollten uns davor hüten, die Warnungen vor Gefahren und die Ermahnungen des Wortes Gottes unbeachtet zu lassen. Werden diese Warnungen nicht beachtet und die Charakterfehler nicht überwunden, dann überwältigen diese Fehler den, der sie hat, und er gerät in Irrtum, Abfall und offene Sünden. Wer den höchsten sittlichen Standard nicht erreicht, verliert bald die Kraft, den gegenwärtigen Stand zu bewahren. „Darum, wer sich läßt dünken, er stehe, mag wohl zusehen, dass er nicht falle.“ 1.Korinther 10,12. „Ihr aber, meine Lieben, weil ihr das zuvor wisset, so verwahret euch, dass ihr nicht durch den Irrtum der ruchlosen Leute samt ihnen verführt werdet und entfallet aus eurer eigenen Festung. Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unsers Herrn und Heilandes Jesu Christi.“ 2.Petrus 3,17.18. Z5.565.2 Teilen

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In diesen letzten Tagen hat Gott ein Volk erwählt und es zu Hütern seines Gesetzes gemacht, und dieses Volk wird immer unangenehme Aufgaben zu erfüllen haben. „Ich weiß deine Werke und deine Arbeit und deine Geduld und dass du die Bösen nicht tragen kannst; und hast versucht die, so da sagen, sie seien Apostel, und sind‘s nicht, und hast sie als Lügner erfunden; und verträgst und hast Geduld, und um meines Namens willen arbeitest du und bist nicht müde geworden.“ Offenbarung 2,2.3. Es wird viel Fleiß und unaufhörlichen Kampf erfordern, das Böse von unseren Gemeinden fernzuhalten. Straffe und unparteiische Zucht muss gehandhabt werden; denn manche, die nur einen Schein von Religion haben, werden versuchen, den Glauben anderer zu zersetzen, und insgeheim arbeiten, um sich selbst zu erhöhen. Z5.566.1 Teilen

Der Herr Jesus hat auf dem Ölberg deutlich erklärt: „Dieweil die Ungerechtigkeit wird überhandnehmen, wird die Liebe in vielen erkalten.“ Matthäus 24,12. Er spricht von einer Klasse, die von einer beachtlichen geistlichen Höhe gefallen ist. Laßt solche Worte wie diese mit ernster, erforschender Kraft in unsere Herzen eindringen. Wo sind der Eifer und die Hingabe an Gott, die der Größe der Wahrheit entsprechen, zu der wir uns bekennen? Die Liebe zur Welt und zu einigen Lieblingssünden hat das Herz der Liebe zum Gebet und zur Betrachtung heiliger Dinge entwöhnt. Eine Runde religiöser Formen wird aufrechterhalten; doch wo ist die Liebe Jesu? Die geistliche Gesinnung stirbt ab. Soll diese Erstarrung, diese traurige Entartung, ein Dauerzustand werden? Soll das Licht der Wahrheit flackern und gar erlöschen in der Finsternis, weil es nicht durch das Öl der Gnade neu gespeist wird? Z5.566.2 Teilen

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Ich wünschte, dass doch jeder Prediger und jeder andere Mitarbeiter diese Sache so sehen könnte, wie sie mir gezeigt worden ist! Selbstüberschätzung und Selbstzufriedenheit töten das geistliche Leben. Das Ich wird erhöht, vom Ich wird gesprochen. Oh, dass das Ich doch sterben möchte! Der Apostel bekennt: „Ich sterbe täglich.“ 1.Korinther 15,31. Wenn diese stolze und prahlerische Selbstzufriedenheit und diese behagliche Selbstgerechtigkeit in die Seele eindringen, bleibt kein Raum für Jesum. Ihm bietet man einen untergeordneten Platz an, während das Ich zu immer größerer Wichtigkeit anschwillt und schließlich den ganzen Seelentempel ausfüllt. Aus diesem Grunde kann der Herr so wenig für uns tun. Würde er mit unserem Bemühen zusammenarbeiten, dann würde sich das Werkzeug seiner eigenen Klugheit, seiner Weisheit und Tüchtigkeit wegen alle Ehre zueignen und sich selbst beglückwünschen wie der Pharisäer: „Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich habe.“ Lukas 18,12. Wenn unser eigenes Ich in Christo verborgen ist, wird es nicht so häufig in den Vordergrund treten. Werden wir die Gesinnung des Geistes Gottes erlangen? Werden wir mehr auf praktische Gottseligkeit bauen als auf mechanische Ordnungen? Z5.567.1 Teilen

Christi Diener sollten als unter den Augen des Herrn und der Engel leben. Sie sollten bemüht sein, die Anforderungen unserer Zeit zu verstehen, und sich vorbereiten, ihnen nachzukommen. Satan greift uns beständig auf neue, uns noch unbekannte Weise an. Warum sollten dann die Offiziere im Heere Gottes untüchtig sein? Warum sollten sie Fähigkeiten, die in ihnen liegen, ungenutzt lassen? Ein großes Werk liegt vor uns; und wenn es dabei am einmütigen Handeln fehlt, dann nur wegen der Eigenliebe und der Selbstüberschätzung. Tatkräftige und gemeinsame Arbeit werden wir nur leisten können, wenn wir sorgfältig darauf bedacht sind, des Meisters Befehle auszuführen, ohne der Arbeit unseren eigenen Stempel oder unsere Eigenart aufdrücken zu wollen. Der Engel sagte: „Schließt euch eng zusammen, schließt euch eng zusammen.“ Z5.567.2 Teilen

Ich bitte euch, die ihr in heiligen Dingen dient, eindringlich, auf praktische Religion mehr Wert zu legen. Wie selten sieht man ein zartes Gewissen, aus dem Herzen kommendes Leid über Sünde und echtes Schuldbewußtsein! Das liegt daran, dass es unter uns kein tiefes Wirken des Geistes Gottes gibt. Unser Heiland ist die Leiter, die Jakob im Traume sah, deren Fuß auf der Erde ruhte und deren Spitze bis in die höchsten Himmel reichte. Dies zeigt die Methode, die für die Erlösung bestimmt ist. Wenn jemand von uns schließlich gerettet wird, dann dadurch, dass er sich an Jesum klammert wie an die Sprossen einer Leiter. Für den Gläubigen ist Christus zur Weisheit und Gerechtigkeit, zur Heiligung und Erlösung gemacht worden. Niemand darf meinen, dass es leicht sei, den Feind zu überwinden oder dass er ohne ernstes Bemühen zu einem unvergänglichen Erbe emporgetragen werden kann. Zurückschauen macht schwindlig, den Halt verlieren bedeutet Verderben. Nur wenige erkennen, wie wichtig es ist, unaufhörlich zu überwinden. Ihr Eifer läßt nach, und die Folge ist, dass sie selbstsüchtig werden und sich gehenlassen. Geistliche Wachsamkeit wird für unwesentlich gehalten. Unseren Anstrengungen im christlichen Leben fehlt es an dem nötigen Ernst. Z5.567.3 Teilen

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Diejenigen, die meinen festzustehen, weil sie die Wahrheit besitzen, sie in Wirklichkeit aber nicht im Sinne Jesu haben, werden einen schrecklichen Fall erleben. Nur einen Augenblick nicht auf der Hut zu sein, kann eine Seele in unwiderrufliches Verderben stürzen. Eine Sünde führt zu der zweiten, die zweite bereitet der dritten den Weg; so geht es weiter. Als treue Boten Gottes müssen wir anhaltend mit Gott um Bewahrung durch seine Macht ringen. Wenn wir nur einen Finger breit von unserer Pflicht abweichen, stehen wir in Gefahr, den Pfad der Sünde weiterzugehen, der im Verderben endet. Es gibt Hoffnung für jeden von uns, aber nur auf dem einen Wege, dass wir uns an Christum binden und dass wir alle Kräfte anspannen, um die Vollkommenheit seines Charakters zu erlangen. Z5.568.1 Teilen

Eine Religion, die es mit der Sünde leicht nimmt und die auf die Liebe Gottes zu dem Sünder baut, ungeachtet des Verhaltens des Sünders, bestärkt diesen in der Meinung, dass Gott ihn annehmen werde, während er in seinen Sünden beharrt. So handeln manche, die sich zur gegenwärtigen Wahrheit bekennen. Man hält die Wahrheit vom Leben fern, und deshalb kann sie das Herz nicht überzeugen und umwandeln. Z5.568.2 Teilen

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Gott hat mir gezeigt, dass die Wahrheit, wie sie in Jesu offenbart ist, bei manchen von euch in Kalifornien nie in Beziehung zu eurem Leben gebracht worden ist. Sie besitzen nicht die Religion der Bibel. Sie haben niemals die Bekehrung erfahren; und werden ihre Herzen nicht durch die Wahrheit, die sie angenommen haben, geheiligt, werden sie mit dem Unkraut gebündelt. Denn sie tragen keine Dolden edler Frucht, die anzeigen, dass sie Reben am lebendigen Weinstock sind. Z5.569.1 Teilen

„Suchet den Herrn, solange er zu finden ist: rufet ihn an, solange er nahe ist. Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter seine Gedanken und bekehre sich zum Herrn, so wird er sich sein erbarmen, und zu unserm Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung.“ Jesaja 55,6.7. Bei manchen verrät das Leben, dass sie keine lebendige Verbindung mit Gott haben. Sie treiben im Strom der Welt dahin. Sie haben in Wahrheit keinen Anteil an Christo. Sie lieben Vergnügungen und sind voller eigensüchtiger Ideen, Pläne, Hoffnungen und Ziele. Obwohl sie vorgeben, Gott zu dienen, dienen sie dem Feind. Sie sind Knechte eines Antreibers und haben diese Knechtschaft selbst gewählt. Sie machen sich freiwillig zu Sklaven Satans. Z5.569.2 Teilen

Die von vielen gehegte falsche Vorstellung, dass es ein Unrecht sei, die Zügel der Kinder straff zu halten, stürzt Tausende und aber Tausende ins Verderben. Satan wird sich gewiß der Kinder bemächtigen, wenn ihr nicht auf eurer Hut seid. Ermutigt sie nicht zur Verbindung mit Ungläubigen. Zieht sie von ihnen weg. Löst euch selbst aus solcher Gemeinschaft und zeigt, dass ihr auf des Herrn Seite steht. Z5.569.3 Teilen

Sollten nicht die, die sich Kinder des Allerhöchsten nennen, einen höheren geistlichen Stand anstreben, und zwar nicht nur während gottesdienstlicher Versammlungen, sondern in ihrem ganzen Leben? Wollt ihr nicht an des Herrn Seite stehen und ihm mit voller Absicht des Herzens dienen? Wenn ihr wie die Kinder Israel die ausdrücklichen Forderungen Gottes mißachtet, werdet ihr mit Sicherheit unter sein Gericht fallen. Wenn ihr aber die Sünde ablegt und lebendigen Glauben übt, dann wird der reichste Segen des Himmels euer sein. Z5.569.4 Teilen

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